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Die Schuppentiere oder Tannenzapfentiere Manidae sind eine Saugetierfamilie die zudem eine eigene Ordnung die Pholidota bildet Die Familie besteht aus drei rezenten Gattungen mit acht Arten von denen vier in Ost Sud und Sudostasien und vier in Afrika sudlich der Sahara leben Es handelt sich um insektenfressende Tiere mit Spezialisierung auf Ameisen und Termiten die durch Grabkrallen eine rohrenformige Schnauze mit zahnlosem Kiefer sowie eine lange Zunge an diese Ernahrungsweise angepasst sind Einzigartig unter den Saugetieren ist ihre Korperbedeckung mit grossen uberlappenden Hornschuppen Die Schuppentiere leben je nach Art am Boden oder auf Baumen meist sind sie nachtaktiv Die genaue Lebensweise ist aber nur unzureichend erforscht Sie bevorzugen sowohl Walder als auch teils offene Landschaften in Tieflagen und mittleren Gebirgshohen Im Bedrohungsfall konnen sie sich zu einer Kugel einrollen Auf diese Eigenschaft bezieht sich auch das ursprunglich malaiische Wort Peng guling dessen Abwandlung pangolin uberwiegend im englischen und franzosischen Sprachraum als umgangssprachliche Bezeichnung fur ein Schuppentier Verwendung findet SchuppentiereMalaiisches Schuppentier Manis javanica SystematikKlasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung Laurasiatheriaohne Rang FeraeOrdnung PholidotaFamilie SchuppentiereWissenschaftlicher Name der OrdnungPholidotaWeber 1904Wissenschaftlicher Name der FamilieManidaeJ E Gray 1821Die heutige Familienbezeichnung Manidae wurde 1821 eingefuhrt In der fruhen Forschungsgeschichte des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts galten die Schuppentiere als nahe Verwandte der Ameisenbaren und Gurteltiere Mit ersteren teilen sie das zahnlose Maul und die lange Zunge Dabei fuhrte vor allem das Fehlen der Zahne zum Aufstellen eines Taxons namens Edentata in dem alle drei Tiergruppen lange Zeit gefuhrt wurden Erst moderne molekulargenetische Untersuchungen erbrachten ab Mitte der 1980er Jahre dass die Schuppentiere mit den Raubtieren naher verwandt sind Die Ahnlichkeiten mit Ameisenbaren und Gurteltieren beruhen demnach auf Konvergenz Der Verlust der Zahne und die spezialisierte Lebensweise bewirken dass Schuppentiere nur selten fossil nachgewiesen werden Die fruhesten Vertreter der Manidae sind aus dem Pliozan vor rund 5 Millionen Jahren bekannt ihnen nahestehende Formen traten aber schon im Mittleren Eozan vor etwa 47 Millionen Jahren auf Alle acht heutigen Arten der Schuppentiere gelten in ihrem Bestand als mehr oder weniger bedroht und sind international geschutzt Hauptsachliche Ursachen fur die Bedrohung sind der Verkauf des Fleisches als exotische Nahrungsspezialitat einerseits und die Verwendung der Schuppen sowie anderer Korperteile in lokalen rituellen Brauchen wie auch der Traditionellen Chinesischen Medizin andererseits Schuppentiere werden deshalb intensiv bejagt und zahlen zu den am haufigsten illegal gehandelten Saugetieren Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ausserer Korperbau 1 2 Schadelmerkmale 1 3 Schuppenpanzer 1 4 Skelettmerkmale 1 5 Innere Organe 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Fortbewegung und Sozialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Verteidigung 4 Systematik 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 4 3 Uberblick uber die rezenten und fossilen Arten der Schuppentiere 5 Forschungsgeschichte 5 1 Taxonomie 5 2 Die Edentata Problematik Zur systematischen Stellung der Schuppentiere 6 Stammesgeschichte 7 Schuppentiere und Menschen 7 1 Bedrohung und Schutz 7 2 Schuppentiere als mogliche Krankheitsubertrager 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenAusserer Korperbau Bearbeiten nbsp Prapariertes Chinesisches Schuppentier Manis pentadactyla Zu erkennen sind die grossen Grabkrallen der Vorderfusse und der muskulose Schwanz der das Gewicht des Tieres tragen kann nbsp Vorderindisches Schuppentier Manis crassicaudata Schuppentiere haben einen langgestreckten Korper mit kurzen Gliedmassen kleinem zugespitztem Kopf und langem Schwanz Die Kopf Rumpf Lange variiert je nach Art bei kleineren Vertretern wie dem Weissbauch Phataginus tricuspis und dem Langschwanzschuppentier Phataginus tetradactyla liegt sie zwischen 25 und 43 cm die grosste Art ist das Riesenschuppentier Smutsia gigantea mit 67 bis 81 cm Der Schwanz wird zwischen 25 und 70 cm lang Bei den baumbewohnenden Schuppentieren ubertrifft der Schwanz die restliche Korperlange bei den anderen ist er gleich lang oder kurzer Das Gewicht variiert zwischen 1 6 und 33 kg wobei die Mannchen meist grosser sind als die Weibchen Fossil trat mit Manis palaeojavanica im Pleistozan Sudostasiens eine Art auf die rund 2 5 m Gesamtlange erreichte und damit die bisher grosste bekannte Schuppentierart reprasentiert 1 2 3 Der Kopf der Schuppentiere ist klein und konisch geformt Die Augen sind klein und von wulstigen drusenfreien Lidern geschutzt Ohrmuscheln fehlen bei den afrikanischen Arten bei den asiatischen ist oft nur ein verdickter Kamm vorhanden Die Nase ist uber eine Hautfalte Plica alaris verschliessbar was von Vorteil ist wenn die Tiere ihre Schnauzen zur Nahrungsaufnahme in Insektenbauten stecken 2 3 Namensgebendes Merkmal stellt die unter Saugetieren einmalige Korperbedeckung aus grossen Hornschuppen dar die die Oberseite des Kopfes den Rumpf die Aussenseiten der Gliedmassen bei manchen Arten ohne die Unterarme und die Ober und Unterseite des Schwanzes bedecken Nur das Gesicht der Bauch und die Innenseite der Gliedmassen sind unbeschuppt und weisen eine graue derbe Haut auf die mit weissen braunen oder schwarzen Haaren bedeckt ist Bei afrikanischen Schuppentieren sind die Schuppen auf der Ruckseite der Schwanzspitze irregular oder paarig angeordnet bei den asiatischen immer regular in nur einer Reihe Auf der Unterseite der Schwanzspitze hingegen besitzen baumlebende Schuppentiere eine freie von horniger Haut bedeckte Flache bei bodenlebenden ist die Panzerung geschlossen Zwischen den Schuppen der Ruckenpanzerung wachsen nur bei asiatischen Arten einzelne Haare 2 3 Die Gliedmassen erscheinen kurz und kraftig und enden in jeweils funf Zehen pentadactyl Die Vorderbeine zeigen Anpassungen an eine grabende Lebensweise indem die mittleren drei Finger mit langen gebogenen Krallen versehen sind von denen die mittlere noch einmal deutlich grosser ist Die Krallen des ersten und des funften Fingers sind dagegen verkleinert und werden beim Graben nicht eingesetzt Die Hinterbeine sind kraftiger und etwas langer die funf Zehen weisen ebenfalls Krallen auf Allgemein sind die Vorderfusskrallen der bodenlebenden Schuppentiere langer und weniger stark gekrummt als die der baumlebenden letztere wiederum haben deutlich langere Hinterfusskrallen die die Fortbewegung in den Baumen unterstutzen 4 2 5 Schadelmerkmale Bearbeiten nbsp Schadel des Weissbauchschuppentiers Phataginus tricuspis Der Schadel erreicht Langen zwischen 6 und 16 cm Er ist generell konisch geformt mit einem rohrenformig gestalteten nach vorn sich etwas verengenden und leicht verlangerten Rostrum Da die Nahrung nicht gekaut wird ist die Kaumuskulatur zuruckgebildet wodurch nur wenige Knochenerhebungen als Muskelansatzstellen ausgebildet sind Dadurch wirkt der Schadel sehr glatt er gehort damit zu den am einfachsten gebauten Schadeln innerhalb der Saugetiere 6 Ein auffalliges Kennzeichen ist der nicht vollstandig ausgebildete Jochbogen ein Merkmal das die Schuppentiere mit den ebenfalls auf Ameisen und Termiten spezialisierten Ameisenbaren Sudamerikas teilen und haufig als Anpassung an diese Ernahrungsweise gilt Allerdings treten bei einigen Schuppentieren etwa dem Chinesischen Schuppentier manchmal geschlossene Jochbogen auf 7 Weitere allgemeine Charakteristika finden sich in den lang ausgezogenen Nasenbeinen und den gegenuber den Scheitelbeinen grossen Stirnbeinen 8 9 Zahne fehlen komplett der Unterkiefer ist nur als eine einfache Knochenspange ausgebildet mit schwach entwickelten nach hinten weisenden und kugelig geformten Gelenkenden die nur wenig Raum fur die Bewegung des Unterkiefers zulassen Die Symphyse des Unterkiefers formt eine flache Oberflache uber die die Zunge gleiten kann 10 2 Allerdings tritt als Kennzeichen aller Schuppentiere am hinteren Ende der Symphyse ein Paar knocherner konisch spitzer Erhebungen auf die Ahnlichkeiten zu einem Eckzahn aufweisen 8 9 Schuppenpanzer Bearbeiten nbsp Einzelne Schuppen des SchuppenpanzersDer Schuppenpanzer macht zusammen mit der restlichen Haut etwa ein Viertel bis ein Drittel des gesamten Korpergewichts aus Er besteht aus 160 bis 290 Einzelschuppen von denen knapp die Halfte auf den Schwanz entfallen Sie sind beweglich und uberlappen einander dachziegelartig Dabei sind sie in Reihen angeordnet deren Anzahl am Rumpf zwischen 13 und 25 variiert Die Farbung der Schuppen reicht von dunkelbraun uber olivgrun bis gelblich Sie sind von dreieckiger bis V formiger Gestalt grosse Schuppen weisen Langen und Breiten von 7 bis 8 cm auf Auf der Oberflache finden sich langs gerichtete Rippeln zudem sind sie mit scharfen Randern ausgestattet Die grossten Schuppen befinden sich in der Regel auf dem Rucken mit nach hinten zeigender Spitze Im zusammengerollten Zustand stehen die scharfen Enden ab ahnlich wie bei einem halb geoffneten Tannenzapfen Der Schuppenpanzer schutzt weniger vor Ameisen oder Termitenbissen oder Hautparasiten als vielmehr vor Verletzungen die durch grossere Raubtiere oder beim unterirdischen Graben entstehen 2 11 Die Schuppen bestehen aus Keratin Es handelt sich somit um verhornte Bildungen der Epidermis die auf nach hinten umgebogenen Ausstulpungen der Dermis sitzen Im Querschnitt lassen sich drei Lagen unterscheiden Die obere Dorsalplatte Ruckenplatte nimmt etwa ein Sechstel der Dicke ein und besteht aus abgeplatteten stark verhornten Zellen Die Zwischenplatte die den grossten Raum beansprucht wird aus weniger stark abgeplatteten verhornten Zellen geformt Die Ventralplatte Bauchplatte bildet die Unterseite der Schuppe und ist nur wenige Zellen stark Alle drei Platten bilden sich aus unterschiedlichen epidermalen Keimgebieten Die Abwesenheit von Filamenten zeigt auf dass die Schuppen nicht wie fruher angenommen verklebten Haaren entsprechen Sie lassen sich von ihrer Struktur her vielmehr mit den Fingernageln der Primaten vergleichen und wachsen wie diese bestandig was die Abnutzung ausgleicht Dadurch unterscheiden sie sich auch von der Schuppenhaut der Schuppenkriechtiere die mitunter jahrlich gewechselt werden muss 12 Es wird vermutet dass der Schuppenpanzer schon fruh in der Entwicklung der Schuppentiere ausgebildet war alteste Hinweise stammen mit Eomanis aus dem Mittleren Eozan vor rund 47 Millionen Jahren gefunden in der Grube Messel in Hessen 13 Moglicherweise bildete sich zuerst eine Beschuppung des Schwanzes was als homologe Entwicklung zu einigen Vertretern der Nagetiere wie der Hausmaus beziehungsweise der Nutria oder auch der Spitzhornchen anzusehen ware erst spater erfolgte eine vollstandige Panzerung des Korpers 14 Skelettmerkmale Bearbeiten nbsp Skelett eines Langschwanzschuppentiers Phataginus tetradactyla Die Anzahl der Wirbel variiert von Art zu Art und reicht von 48 beim Steppenschuppentier Smutsia temminckii bis zu uber 70 beim Langschwanzschuppentier 15 Insgesamt besteht die Wirbelsaule je nach Art aus 7 Hals 12 bis 15 Brust 5 bis 6 Lenden 2 bis 4 Kreuz und 21 bis 50 Schwanzwirbeln 16 2 Die Tiere konnen sich gut einrollen da das Becken sehr kurz und das Darmbein nach aussen gebogen ist und die Lendenwirbel verlangert sind Die Schwanzwirbel weisen an der Unterseite Chevronknochen auf die als Ansatzflache fur die kraftige Schwanzmuskulatur dienen da der Schwanz beim Einrollen schildartig um den Korper geschlungen wird 17 Der Schwertfortsatz am hinteren Ende des Brustbeins ist bis in die Beckenregion vergrossert und dient als Ansatzstelle fur die komplizierte Zungenmuskulatur 18 Vor allem der Oberarmknochen ist fur die grabende und baumkletternde Lebensweise besonders kraftig ausgebildet Er besitzt ein sehr breites Ellenbogengelenk und typisch fur Schuppentiere eine kraftige Crista deltoidea die als Knochenkamm den Schaft umgreift und als Ansatzstelle fur die Schultermuskulatur fungiert 19 Am Oberschenkelknochen ist der dritte Rollhugel Trochanter tertius eine weitere Muskelansatzstelle am Schaft weit nach unten an die Gelenkenden versetzt und so kaum sichtbar Bei sehr urtumlichen Pholidota befindet sich dieser deutlich hoher und markant herausragend am Schaft 20 21 Ein weiteres besonderes Kennzeichen sind die jeweiligen letzten Glieder der Zehen der Vorder und Hinterfusse jeweils Phalanx III die eine langgestreckte Form aufweisen und am Ende tiefe Einkerbungen besitzen in denen die Krallen einhaften 9 Innere Organe Bearbeiten Sehr charakteristisch ist die wurmformige und mit klebrigem Speichel bedeckte Zunge mit der die Nahrung aufgenommen wird Sie kann beim Riesenschuppentier bis zu 70 cm lang sein und bis zu 25 cm ausgestreckt werden beim Chinesischen Schuppentier wird sie bis zu 41 cm lang bei einem Durchmesser von bis zu 1 1 cm 22 Ihre komplexe Muskulatur besteht aus langs und radial verlaufenden Muskelfasern Im Ruhezustand liegt der vordere Teil der Zunge zusammengerollt im Mundraum die Oberflache ist im vorderen Bereich durch konische Papillen aufgeraut an der Spitze befinden sich pilzformige Geschmackspapillen Die Zunge ist nicht wie bei anderen Saugetieren mit dem Zungenbein sondern uber ein ausseres Muskelsystem das teilweise der Zungenbeinmuskulatur homolog entspricht mit dem hinteren Teil des Brustbeins verbunden Das Zungenbein besitzt bei den Schuppentieren eine andere Funktion Mit ihm werden die an der Zunge klebenden Insekten am Eingang der Speiserohre abgeschabt Die Speicheldrusen sind vergrossert und erstrecken sich bis in die Brust und Achselregion 18 23 24 Der muskulose Magen ubernimmt das mechanische Zerkleinern der Insekten Er ist mit verhorntem und geschichtetem Plattenepithel ausgestattet was ihn vor den Bissen und dem Gift der Ameisen und Termiten schutzt Die stark vergrosserte Pfortnermuskulatur zermahlt die verschluckte Nahrung und ist dafur zur besseren Zerkleinerung mit verknocherten Stacheln Pylorusdornen versehen zusatzlich werden kleine Steinchen verschluckt Die Magendrusen sind sehr lang und schlauchformig sie bilden Drusenpakete die sich durch einen zentralen Gang zum Pfortner hin entleeren 25 26 Der gesamte Darmtrakt erreicht beim Chinesischen Schuppentier eine Lange von 5 2 m und einen Durchmesser von rund 1 cm Er ist schlauchformig gewunden und zeigt keine Unterschiede zwischen Dunndarm und Dickdarm nur bei einigen Individuen befindet sich eine leichte Verdickung oder gewundene Bildung im hinteren Bereich die moglicherweise den Ubergang vom Dunn zum Dickdarm anzeigt Ein Blinddarm ist nicht ausgebildet 22 Schuppentiere haben Analdrusen deren Duftsekret zur Kommunikation und moglicherweise zur Verteidigung eingesetzt wird Die Weibchen haben eine zweihornige Gebarmutter Uterus bicornis Mannchen haben einen kleinen Penis aber keinen Hodensack die Hoden liegen unter der Haut 2 27 Das Gehirn ist sehr einfach gebaut und klein es macht etwa beim Malaiischen Schuppentier nur rund 0 2 bis 0 5 des Korpergewichtes aus 28 Einzig der Riechkolben ist gut entwickelt dementsprechend spielt der Geruchssinn bei der Nahrungssuche und bei der Kommunikation mit Artgenossen eine wichtige Rolle Dem Aufbau des Gehirns zufolge hier hauptsachlich auf das Kleinhirn bezogen sind asiatische Arten etwas urtumlicher als afrikanische 29 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitung der Schuppentiere Arten in AsienVorderindisches Schuppentier Chinesisches Schuppentier Malaiisches Schuppentier Palawan Schuppentier Arten in Afrika Steppenschuppentier Weissbauchschuppentier Riesenschuppentier LangschwanzschuppentierSchuppentiere leben in Afrika sudlich der Sahara sowie in Sud Sudostasien und im sudlichen Ostasien In Afrika erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet von Senegal und dem Sudan bis Sudafrika In Asien sind sie von Pakistan und Nepal uber Indien und die Indochinesische Halbinsel bis hin zum sudlichen Festlandchina und von der Malaiischen Halbinsel bis nach Borneo und auf die Philippinen verbreitet Die Schuppentiere bewohnen somit primar tropisch gepragte Regionen 2 Ihr Lebensraum umfasst eine Vielzahl von Landschaftstypen wie Au und Sumpfwalder aber auch Regenwalder offene Savannen und Buschlander sowie mosaikartig gestaltete Vegetationsgebiete Weiterhin tolerieren sie auch vom Menschen genutzte Sekundarlandschaften wie Plantagen Gartenlandschaften und Farmgebiete die genug Schutz in Form von Baumen oder Felsen und Baue enthalten mussen Die Tiere meiden aber menschliche Siedlungsgebiete und Ackerland und reagieren sensibel auf Pestizide Dabei nutzen die Schuppentiere Flach und Hochlander in den Nilgiri Bergen in Indien ist das Vorderindische Schuppentier Manis crassicaudata bis in Hohenlagen um 2300 m nachgewiesen Grundvoraussetzung fur die Anwesenheit der Schuppentiere sind neben einer dichten Untergrundvegetation ausreichende Nahrungsgrundlagen an Ameisen und Termiten sowie Wasser 2 Aufgrund der vielfaltig genutzten Landschaften und teilweise Spezialisierung auf unterschiedliche Nahrungsgruppen kommt es bei sympatrisch auftretenden Arten nur selten zum Uberlappen der einzelnen genutzten okologischen Nischen In einzelnen Fallen findet aber auch eine verstarkte Nischenbildung statt So nutzt das Langschwanzschuppentier verstarkt Gewassergebiete in Regionen mit dem gleichzeitig auftretenden Weissbauchschuppentier Das Chinesische Schuppentier Manis pentadactyla lebt weiterhin im nordlichen Vietnam wo auch das Malaiische Schuppentier Manis javanica verbreitet ist prinzipiell in Hohen uber 600 m Auch mit anderen hochspezialisierten Insektenfressern etwa dem afrikanischen Erdferkel Orycteropus kommt es aufgrund der starken Nischenbildung kaum zu Uberschneidungen in den gleichen genutzten Landschaften 2 Lebensweise BearbeitenFortbewegung und Sozialverhalten Bearbeiten nbsp Das Steppenschuppentier Smutsia temminckii zahlt zu den bodenbewohnenden Schuppentieren nbsp Das Weissbauchschuppentier zahlt zu den baumkletternden Schuppentieren Generell ist die Lebensweise und das Sozialverhalten der Schuppentiere nur wenig erforscht Sie leben meist einzelgangerisch lediglich in der Paarungszeit kommt es kurzzeitig zu Paarbindungen Die Hauptaktivitat findet wahrend der Dammerung oder Nacht statt vereinzelt konnen Tiere auch tagsuber beobachtet werden Die einzelnen Individuen sind weitgehend ortsgebunden und nutzen Aktionsraume die bei Mannchen mit 30 bis 43 ha deutlich grosser sind als bei Weibchen mit 3 bis 7 ha Dabei uberschneidet das Gebiet eines mannlichen Tieres mehrere von weiblichen bei einigen Arten kann auf eine gewisse Territorialitat geschlossen werden da die Mannchen ihr Revier aktiv gegen Konkurrenten verteidigen Fur die Kommunikation unter Artgenossen spielt vermutlich das Sekret der Analdrusen eine wichtige Rolle ebenso wie bei der Kennzeichnung der Territorien 2 Die bodenbewohnenden Arten ziehen sich zur Ruhe in Erdbaue zuruck die sie entweder selbst gegraben oder von anderen Tieren ubernommen haben Diese Baue befinden sich haufig in Ameisen oder Termitenhugeln zwischen Wurzeln oder in Vertiefungen die durch umgefallene Baume entstanden sind Generell liegen sie in dichter Vegetation Meist erstrecken sich die Baue mehrere Meter weit unter der Erde und enden in einer runden Kammer mit bis zu 2 Metern Durchmesser Der Eingang des Baues wird mit Schlamm versperrt wenn das Tier anwesend ist Meist beziehen Schuppentiere einen Bau fur mehrere Tage hintereinander und suchen oder graben einen neuen wenn das Nahrungsangebot zuruckgegangen ist Die baumbewohnenden Arten nutzen dagegen Baumhohlen Weibliche Tiere entfernen sich in der Regel weniger weit von ihren Bauen als mannliche allgemein ist bei beiden Geschlechtern der Aktionsradius eher gering 6 2 Am Boden bewegen sich die Schuppentiere uberwiegend langsam und behabig fort die Hand kann mit der Aussenkante oder den Fingerknocheln aufgesetzt werden Charakteristisch ist das Hin und Herschwingen des Kopfes im vierfussigen Gang wobei sich der Kopf zur dem Fuhrungsbein gegenuberliegenden Seite bewegt Dieses Schwingen entsteht dadurch dass aufgrund der dichten Bedeckung der Vorderbeine durch den Schuppenpanzer die Schultermuskulatur anders angeordnet ist als bei ungepanzerten Saugetieren Einzelne Muskeln uberdecken das Schulterblatt vollstandig und schranken so dessen Bewegungen ein der schwingende Kopf fuhrt dadurch einen Ausgleich herbei 30 Bodenlebende Schuppentiere speziell aber das Steppenschuppentier konnen sich auch auf den Hinterbeinen fortbewegen und balancieren den Korper mit dem Schwanz aus der dann den Boden nicht beruhrt Generell sind Schuppentiere befahigt auf Baume zu klettern Die eigentlich baumbewohnenden Arten bewegen sich dabei raupenartig zuerst mit den Vorder dann mit den Hinterbeinen fort wobei der Rucken bestandig gebeugt und gestreckt wird Der Schwanz dient als Greiforgan und ist haufig um den Stamm oder einen Ast gewickelt die Schuppen sind abgespreizt und verankern das Tier so an der Rinde Teilweise wird er auch als Angel eingesetzt wenn ein Schuppentier den Baum oder Ast wechselt Weiterhin gelten Schuppentiere als gute Schwimmer allen voran das Langschwanzschuppentier Dazu nehmen sie extra Luft auf so dass der Korper mit dem schweren Schuppenpanzer zur Halfte aus dem Wasser ragt und fuhren seitwarts schlangelnde Bewegungen mit dem Schwanz aus 6 2 Ernahrung Bearbeiten Die Nahrung der Schuppentiere besteht in erster Linie aus Ameisen und Termiten Myrmecophagie wobei sie ausserst selektiv vorgehen Nur grossere Arten wie das Riesenschuppentier oder das Vorderindische Schuppentier nehmen gelegentlich auch andere Insekten oder sonstige Wirbellose zu sich etwa Kafer Schaben oder Wurmer Dabei vertilgen die Tiere einen vergleichsweise grossen Anteil an Biomasse der bei 300 bis 400 g pro Tag fur die kleinsten Vertreter und bei 2 kg fur die grossten liegt Die Nahrung wird mit dem aussergewohnlich guten Geruchssinn aufgespurt wobei der Boden standig mit der Nase abgesucht wird teilweise graben Tiere auch Tunnel um Nester zu erreichen Mit den Grabkrallen brechen die Schuppentiere Insektenbauten oder Baumrinde auf und mit der klebrigen Zunge nehmen sie ihre Nahrung zu sich Die Augen Ohren und Nasenlocher sind verschliessbar und verhindern das Eindringen von Insekten wahrend des Fressens Insekten die auf den Korper gelangen werden abgeschuttelt Beim Fressen erheben sie sich meist auf die Hinterbeine In der Regel dauert der Fressvorgang mehrere Stunden der Bau wird dabei nicht vollstandig zerstort Meist kehrt ein Tier mehrmals hintereinander uber mehrere Tage hinweg zum selben Ameisen oder Termitennest zuruck erst wenn die Beute deutlich rarer wird sucht es sich einen anderen 6 2 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Muttertier mit Nachwuchs des Palawan Schuppentiers Maynis culionensis Uber das Paarungsverhalten der Schuppentiere ist wenig bekannt Es ist hochstwahrscheinlich nicht jahreszeitlich gebunden moglicherweise mit Ausnahme des Chinesischen Schuppentiers Bei dieser Art kampfen mehrere Mannchen im Spatsommer oder Herbst sehr aggressiv um das Paarungsvorrecht 10 In der Regel durchstreifen mannliche Tiere jede Nacht mehrere weibliche Territorien auf der Suche nach brunftigen Weibchen was sie anhand der Duftspuren erkennen Vor allem beim Weissbauch und beim Langschwanzschuppentier wurden Paarungsrituale beobachtet So unternehmen Mannchen und Weibchen Scheinwettkampfe mit Schlagen Brust gegen Brust bis sich das weibliche Tier unterwirft Meist klammert sich das Weibchen dann an den Schwanz des Mannchens das es zum Paarungsplatz zieht Wahrend der Paarung sind die Schwanze der Tiere miteinander verflochten Paare teilen sich dann uber mehrere Tage einen Rastplatz Die Tragzeit liegt bei afrikanischen Schuppentieren bei 130 150 Tagen bei asiatischen ist sie moglicherweise kurzer und durfte zwei bis drei Monate dauern In der Regel bringt das Weibchen ein einziges Neugeborenes zur Welt das bei den meisten Arten sehr weit entwickelt ist Das Geburtsgewicht liegt je nach Art zwischen 70 und 425 g die Geburtslange zwischen 15 und 30 cm Die Neugeborenen haben geoffnete Augen die Schuppen sind nicht uberlappend und zunachst weich sie harten in den ersten Lebenstagen aus Weibchen haben ein Paar achselstandige Zitzen mit denen das Junge gesaugt wird 6 2 Bei den baumlebenden Arten verbleibt das Jungtier in der ersten Woche in einer Baumhohle erst dann klettert es auf die Schwanzwurzel des Muttertiers und kann so bis zur Entwohnung getragen werden Bei den bodenbewohnenden Arten kommen die Jungen unterirdisch zur Welt und bleiben dort etwa zwei bis vier Wochen bis sie die Hohle an den Schwanz der Mutter geklammert erstmals verlassen Bei Gefahr rutscht es in der Regel auf die Bauchseite und das Muttertier bedeckt es mit dem Schwanz Nach zwei bis vier Wochen spatestens aber nach drei Monaten nimmt das Jungtier erstmals feste Nahrung zu sich oft wird es zunachst auf der Schwanzwurzel der Mutter zu den Nahrungsquellen getragen Nach rund funf Monaten erfolgt die Trennung von der Mutter die Geschlechtsreife tritt mit ein bis zwei Jahren ein 2 6 Das hochste bekannte Alter eines Schuppentieres in menschlicher Obhut betrug etwas mehr als 19 Jahre 31 Verteidigung Bearbeiten nbsp Eingerolltes SteppenschuppentierSchuppentiere sind eher scheue und vorsichtige Tiere Im Bedrohungsfall versuchen sie zunachst den schutzenden Unterschlupf zu erreichen Gelingt ihnen das nicht konnen sie sich zu einer Kugel einrollen Dabei wird der muskulose Schwanz uber den ungeschutzten Bauch und das Gesicht gelegt um diese Regionen vor Angriffen zu bewahren In zusammengerolltem Zustand richten sie auch die Schuppen auf deren scharfe Kanten einen zusatzlichen Schutz bieten Kleinere Arten verzahnen ausserdem die Schwanzschuppen mit denen des Nackens so dass die Tiere kaum aufgerollt werden konnen 2 Daruber hinaus konnen mit dem Schwanz rasche Verteidigungsschlage ausgeteilt werden die dank der scharfen Schuppenkanten besonders effektiv sind Es gibt einen Bericht aus Indonesien wonach sich ein Schuppentier zu einer Kugel einrollte und einen Abhang hinunterrollte Dabei legte es 30 Meter in 10 Sekunden zuruck Eine weitere Verteidigungsmethode ist das Verspruhen eines ubelriechenden Sekretes aus den Analdrusen ahnlich den Skunks Die langen Krallen werden nicht zur Verteidigung eingesetzt 6 Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Laurasiatheria nach O Leary et al 2013 32 Laurasiatheria Eulipotyphla Insektenfresser Scrotifera Ferae Pholidota Schuppentiere Carnivora Raubtiere einschliesslich der Pinnipedia Robben Chiroptera Fledertiere Euungulata Perissodactyla Unpaarhufer Cetartiodactyla Artiodactyla Paarhufer und Cetacea Wale Vorlage Klade Wartung StyleDie Schuppentiere Manidae stellen die heute einzige Familie aus der Ordnung der Pholidota dar Nach modernen molekularbiologischen Untersuchungen sind die Schuppentiere die nachsten lebenden Verwandten der Raubtiere Carnivora beide Ordnungen bilden gemeinsam das hohere Taxon der Ferae 33 Sie sind damit Teil der Uberordnung der Laurasiatheria einer der vier Hauptlinien der Hoheren Saugetiere 34 Die Trennung der Raubtiere von den Schuppentieren fand genetischen Analysen zufolge moglicherweise schon in der Oberkreide vor mehr als 80 Millionen Jahren 35 36 oder aber im beginnenden Palaozan vor knapp 65 Millionen Jahren statt 32 Die Pholidota enthalten neben den heutigen Schuppentieren noch zwei nahe verwandte allerdings ausgestorbene Familien die Eomanidae und die Patriomanidae letztere werden als die Schwestergruppe der Manidae angesehen Die nachste verwandte Grossgruppe bilden die Palaeanodonta Diese ebenfalls ausgestorbene Saugetiergruppe ist aus dem Palaozan und Eozan vorwiegend aus Nordamerika seltener aus Europa und Ostasien bekannt und wird in drei Familien unterteilt die Escavadodontidae die Epoicotheriidae und die Metacheiromyidae Moglicherweise muss aber auch Ernanodon aus Ostasien in die Palaeanodonta eingeschlossen werden Dieses bildete ursprunglich die monotypischen Ernanodonta nach Analysen eines nahezu vollstandigen Skeletts steht es aber Palaeanodon naher 37 Die Palaeanodonta wiesen gleichfalls Anpassungen an eine grabende und insektenfressende Lebensweise auf etwa kraftige Gliedmassen mit grossen Krallen sowie verkleinerte wenig spezialisierte Zahne mit einer nur dunnen Schicht an Zahnschmelz Aufgrund der teils noch urtumlichen Merkmale wie ausgebildete Zahne konnten sie auch die Vorlaufer der Pholidota darstellen 38 Die Ahnlichkeit ist so stark dass die Palaeanodonta und die Pholidota heute zusammen in dem ubergeordneten Taxon Pholidotamorpha zusammengefasst werden 39 Innere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Pholidota nach Gaudin et al 2009 und Gaudin 2010 39 40 Pholidotamorpha Palaeanodonta Pholidota Euromanis Eurotamandua Eomanidae Eomanis Manoidea Patriomanidae Necromanis Cryptomanis Patriomanis Manidae Manis Phataginus SmutsiaVorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung StyleDie Familie der Schuppentiere gliedert sich heute in acht Arten die sich auf drei Gattungen verteilen Die Gattung Manis umfasst dabei die asiatischen Arten sowie einige belegte fossile Formen aus dem eurasischen Raum Smutsia hingegen stellt die afrikanischen Bodenschuppentiere wahrend Phataginus die afrikanischen baumbewohnenden Schuppentiere enthalt Diese Untergliederung in mehrere Gattungen kann auch morphologisch anhand einzelner Schadel oder Fussskelettmerkmale untermauert werden So findet sich ein genereller Unterschied zwischen asiatischen und afrikanischen Schuppentieren in der Lange des Rostrums welches bei ersteren markant gestreckter ist als bei letzteren Auch der vordere Jochbogenansatz zieht bei den asiatischen Schuppentieren langer aus als bei den afrikanischen 41 Nach kladistischen Untersuchungen von Skelettmerkmalen unter Einbeziehung aller fossilen Formen der Pholidota stehen die asiatischen Schuppentiere als Schwestergruppe den afrikanischen gegenuber Erstere werden als monophyletisch angesehen letztere bilden wiederum zwei eigenstandige Gruppen Aus diesem Grund wurden die asiatischen Schuppentiere in die Unterfamilie der Maninae gestellt die beiden afrikanischen Gattungen reprasentieren dagegen zwei Unterfamilien die Smutsiinae und die Phatagininae 39 42 Die anatomisch festgestellte grundlegende Zweiteilung der Schuppentiere in einen asiatischen und einen afrikanischen Strang sowie die Aufgliederung von letzterem finden ihre Entsprechungen in den seit den 2010er Jahren zunehmend durchgefuhrten genetischen Untersuchungen 43 44 42 45 Diesen zufolge begann die starkere Diversifizierung der Schuppentiere mit der Abspaltung der Linie der Maninae von der der afrikanischen Schuppentiere im Mittleren oder Oberen Eozan vor gut 46 9 bis 37 9 Millionen Jahren Die afrikanische Gruppe wiederum spaltete sich moglicherweise im Verlauf des Oligozans bis zum Ubergang ins Miozan vor etwa 29 6 bis 22 9 Millionen Jahren auf 36 42 Innere Systematik der Manidae nach Gaubert et al 2018 42 Manidae Manis Manis crassicaudata Manis culionensis Manis javanica Manis pentadactyla Smutsia Smutsia gigantea Smutsia temminckii Phataginus Phataginus tetradactyla Phataginus tricuspisVorlage Klade Wartung StyleEs gibt allerdings auch Ansatze in denen die einzelnen Arten nur einer einzigen Gattung in diesem Fall Manis zugehoren wohingegen die anderen Gattungen nur den Status einer Untergattung besitzen 46 47 2 Der Gliederungsversuch wird aber seit den genetischen Untersuchungen zunehmend abgelehnt 44 42 45 Andere hingegen unterschieden nur die asiatischen Manis und afrikanische Formen Phataginus was morphologisch begrundet wurde 48 Daneben wurde auch die Ansicht geaussert dass die afrikanischen Baumschuppentiere in zwei Gattungen aufgespalten werden konnen in Phataginus und Uromanis womit insgesamt vier Gattungen bestunden 49 ein Modell dass teilweise auch von der IUCN verfolgt wurde 5 In der Vergangenheit gab es allerdings auch Vorschlage mit bis zu sechs Gattungen Der Vorschlag einer Gliederung in drei Gattungen wurde erstmals Ende der 1990er Jahre gemacht 8 19 und konnte in der Folgezeit durch mehrere kladistische Untersuchungen untermauert werden 39 Uberblick uber die rezenten und fossilen Arten der Schuppentiere Bearbeiten Innerhalb der Familie der Manidae werden heute acht rezente und mehrere fossile Arten in drei Gattungen unterschieden 39 42 50 Familie Manidae Gray 1821Unterfamilie Maninae Gray 1821Manis Pangolinus Paramanis Pholidotus Linnaeus 1758 Manis hungarica Kormos 1934 Manis lydekkeri Dubois 1908 Manis palaeojavanica Dubois 1907 Manis pentadactyla Linnaeus 1758 Chinesisches Schuppentier oder Ohrenschuppentier Manis crassicaudata Geoffroy 1803 Vorderindisches Schuppentier Manis javanica Desmarest 1822 Malaiisches Schuppentier Manis culionensis de Elera 1915 Palawan Schuppentier dd Unterfamilie Smutsiinae Gray 1873Smutsia Gray 1865 Smutsia olteniensis Terhune Gaudin Curran amp Petculescu 2021 Smutsia gigantea Illinger 1815 Riesenschuppentier Smutsia temminckii Smuts 1832 Steppenschuppentier dd Unterfamilie Phatagininae Gaubert 2017Phataginus Phatagin Triglochinopolis Uromanis Rafinesque 1821Phataginus tricuspis Rafinesque 1821 Weissbauchschuppentier Phataginus tetradactyla Linnaeus 1766 Langschwanzschuppentier dd dd Genetische Daten weisen darauf hin dass das Weissbauchschuppentier moglicherweise mehrere kryptische Arten enthalt Unterstutzt wird dies auch durch schadelmorphologische Befunde Ebenso konnte erwiesen durch genetische Untersuchungen eine funfte Art innerhalb der Gattung Manis bestehen die bisher aber nur durch Schuppen von einzelnen Tiermarkten in China belegt ist Einige Wissenschaftler gehen daher von mehr als einem Dutzend Arten an Schuppentieren aus 51 52 42 41 53 Die Gultigkeit der ausgestorbenen Arten Manis hungarica und Manis lydekkeri wird teilweise angezweifelt da ihre jeweiligen Beschreibungen lediglich auf isolierten Phalangen beruhen 39 Innerhalb der Ordnung Pholidota konnen zusatzlich noch folgende ausgestorbene Familien und Gattungen unterschieden werden 39 54 55 Eurotamandua Storch 1981 Euromanis Gaudin Emry amp Wible 2009 dd Familie Eomanidae Storch 2003Eomanis Storch 1978 dd Familie Patriomanidae Szalay amp Schrenk 1998Necromanis Filhol 1893 Patriomanis Emry 1970 Cryptomanis Gaudin Emry amp Pogue 2006 dd Forschungsgeschichte BearbeitenTaxonomie Bearbeiten nbsp John Edward Gray 1800 1875 Der Name der Familie der Schuppentiere Manidae wurde im Jahr 1821 von John Edward Gray eingefuhrt Gray beschrieb die Merkmale der Maniden folgendermassen Mouth very small tongue very Iong fili form body hairy or scaly claw recurved acute tail long ears short caecum none stomach simple Maul sehr klein Zunge sehr lang fadenformig Korper behaart oder schuppig Klaue zuruckgebogenen spitz Schwanz lang Ohren kurz Blinddarm fehlt Magen einfach Die Beschreibung bezog sich damals aber neben den heutigen Schuppentieren auch auf die Ameisenbaren die Gray mit in die Manidae eingliederte 56 vier Jahre spater trennte er die Ameisenbaren von den Schuppentieren sah beide jedoch als Untergruppe der Gurteltiere an 57 Fur die Familienbezeichnung Manidae stand der Gattungsname Manis Pate Dieser wurde 1758 von Linnaeus in seinem Werk Systema Naturae erstmals verwendet Er erwahnte mit M pentadactyla nur eine Art von der er aufgrund der Angabe der prazisen Zehenanzahl ein Exemplar gesehen haben muss 58 Die Bezeichnung Manis geht auf die Manen zuruck lateinisch manes romische Totengeister und bezieht sich dabei auf die nachtaktive und meist versteckte Lebensweise Der vor allem umgangssprachlich im englischen Sprachraum haufig verwendete Begriff pangolin leitet sich aus dem Malaiischen her wo Peng guling so viel wie Einroller bedeutet und einerseits die Befahigung sich einzurollen wiedergibt andererseits auch die einfache Fangmoglichkeit durch Menschen hervorhebt 2 Die Edentata Problematik Zur systematischen Stellung der Schuppentiere Bearbeiten Ursprunglich wurden die Schuppentiere und teilweise die mit ihnen verwandten Gruppen Palaeanodonta aus anatomischen und morphologischen Grunden in ein nahes Verwandtschaftsverhaltnis mit den Nebengelenktieren Xenarthra gestellt So haben die Ameisenbaren Vermilingua eine vergleichbar zahnlose langgestreckte Schnauze mit verlangerter Zunge einen reduzierten Jochbogen und Grabkrallen wahrend die Gurteltiere Dasypoda eine ahnliche Korperpanzerung besitzen und teilweise auch strikte Insectivoren darstellen Im Gegensatz zu den wenig diversen Schuppentieren und ihren Vorgangern stellen die Xenarthra sowohl heute als auch in ihrer stammesgeschichtlichen Vergangenheit eine sehr formenreiche Gruppe dar die jedoch weitgehend auf Sudamerika beschrankt ist Aufgrund des Auftretens der typischen xenarthrischen Gelenke Xenarthrale oder Nebengelenke an den hinteren Brustwirbeln und an den Lendenwirbeln galten sie schon lange als naturliche Gruppe Tatsachlich war aber bis teilweise in die 1980er Jahre hinein die Vorstellung eines Taxons Edentata Zahnlose weit verbreitet Die Edentata zeichneten sich dabei entweder durch den Verlust aller Zahne oder aber durch die Entwicklung eines homodonten Gebisses bei gleichzeitiger weitgehender Reduktion des Zahnschmelzes aus Dadurch wichen die Edentata von den meisten Hoheren Saugetiere mit ihrem charakteristisch heterodonten Gebissaufbau ab Das Taxon Edentata geht auf Etienne Geoffroy Saint Hilaire und Georges Cuvier zuruck die 1795 den Begriff eingefuhrt hatten 59 beide verwendeten dabei die von Felix Vicq d Azyr bereits 1792 gebrauchte Bezeichnung Edentati erneut und bestand ursprunglich aus den Schuppentieren den Ameisenbaren und den Gurteltieren drei Jahre spater fugte Cuvier noch die Faultiere und das afrikanische Erdferkel Orycteropus hinzu 60 Vor der Etablierung der Edentata hatte bereits Gottlieb Conrad Christian Storr im Jahr 1780 die genannten Gruppen mit Ausnahme des Erdferkels unter der Bezeichnung Mutici vereint wahrend Linnaeus noch keine Beziehungen dieser untereinander erkannt hatte Vielmehr sah Linnaeus in seinem Werk Systema Naturae aus dem Jahr 1758 die Gattung Manis die heutigen asiatischen Schuppentiere in der Nahe der Elefanten aber auch der Ameisenbaren und Faultiere wahrend er gleichzeitig die Gurteltiere an die Seite der Insektenfresser und Schweine stellte das Erdferkel war zu seiner Zeit noch nicht bekannt 46 9 Bereits gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde erkannt dass die einzelnen Mitglieder der Edentata keine naturliche Gruppe bildeten Thomas Henry Huxley verwies 1872 das Erdferkel in eine eigene Ordnung die Tubulidentata ebenso wie die Schuppentiere 61 Da sein favorisierter Name Squamata aber bereits durch die Schuppenkriechtiere praokkupiert war gilt Max Wilhelm Carl Webers 1904 gepragter Begriff Pholidota heute als Bezeichnung fur die Ordnung der Schuppentiere 62 Im Jahr 1889 etablierte wiederum Edward Drinker Cope fur die sudamerikanischen Vertreter und damit der eigentlichen Kerngruppe der Edentata den Uberbegriff Xenarthra 63 Die Zusammensetzung und systematische Stellung der Edentata wurden im weiteren Verlauf der Forschungsgeschichte unterschiedlich bewertet Vor allem William Diller Matthew brachte 1918 die Palaeanodonta in die Edentata ein Er erkannte basierend auf anatomischen Merkmalen auch die nahe Verwandtschaft der Schuppentiere mit den Palaeanodonta und sah letztere als Vorfahren der ersteren an George Gaylord Simpson gliederte in seiner Studie zur Klassifizierung der Saugetiere aus dem Jahr 1945 die Pholidota und damit die Schuppentiere aber nicht die Palaeanodonta aus den Edentata aus er sah beide Gruppen zudem nicht in einem sehr engen Verwandtschaftsverhaltnis weiterhin pladierte er fur die Gleichsetzung der Begriffe Edentata und Xenarthra 46 Robert J Emry wiederum vereinte im Jahr 1970 die Palaeanodonta mit den Schuppentieren unter den Pholidota und verwies dabei auf die bereits von Matthew vorgetragenen Argumente Zudem betonte er wie Simpson vor ihm die unterschiedliche palaogeographische Verbreitung der Nebengelenktiere und der Pholidota aufgrund dessen beide Gruppen keinen gemeinsamen stammesgeschichtlichen Vorfahren haben konnen 20 Etwa im selben Zeitraum sah Malcolm C McKenna die Edentata als synonym zu den Xenarthra und stellte sie als Schwestergruppe allen ubrigen Hoheren Saugetieren die er als Epitheria zusammengefasste gegenuber Er bescheinigte ausserdem den Pholidota und den Tubulidentata ein nur entferntes Verwandtschaftsverhaltnis zu den Nebengelenktieren Allerdings erneuerten Mitte der 1980er Jahre Wissenschaftler um Michael J Novacek die enge Verwandtschaft der Xenarthra und Pholidota innerhalb der Edentata und sahen die Edentata in der gleichen Position wie McKenna vorher 64 Andere Forscher wiederum betrachteten zu der Zeit die Edentata als synonym zu den Pholidota und dem Erdferkel und schlossen die Nebengelenktiere aus 9 65 Ebenfalls Mitte der 1980er Jahre ergaben Untersuchungen basierend auf immunologischen Eigenschaften erstmals eine nahere Verwandtschaft der Schuppentiere mit den Raubtieren ein Ergebnis das sich innerhalb der bisherigen anatomischen Analysen nicht widerspiegelte 66 Nachfolgende Untersuchungen konnten dies bestatigen woraufhin 1998 die Pholidota mit den Carnivora unter dem Taxon Ferae vereint wurden Als eines der wenigen gemeinsamen morphologischen Merkmale konnte dabei ein verknochertes Tentorium cerebelli zwischen dem Gross und Kleinhirn herausgearbeitet werden 67 Mehrere molekulargenetische Untersuchungen untermauerten weiterhin nicht nur die enge Beziehung zwischen Schuppentieren und Raubtieren sondern fuhrten auch zu einer neuen Gliederung der Hoheren Saugetiere in vier Uberordnungen wobei die Ferae einen Platz in den Laurasiatheria neben den Paarhufern und Unpaarhufern erhielten 34 68 69 Die Nebengelenktiere dagegen stehen an der Basis der Entwicklung der Hoheren Saugetiere ahnlich wie es McKenna Mitte der 1970er Jahre bereits prognostiziert hatte 32 Nach dem heutigen Verstandnis beruhen die Ahnlichkeiten zwischen Schuppen und Nebengelenktieren somit auf Konvergenz und nicht auf Verwandtschaft und ergeben sich aus den ahnlichen Lebensweisen der beiden Gruppen Das Taxon Edentata wird demzufolge heute nicht mehr gefuhrt 70 9 Gelegentlich wird der Begriff noch als informeller Terminus fur zahnlose Tiere genutzt zu denen innerhalb der Saugetiere neben den Ameisenbaren und den Schuppentieren dann auch die Bartenwale und die Ameisenigel zu zahlen sind 26 Stammesgeschichte Bearbeiten nbsp Skelett von Eurotamandua nbsp Lebendrekonstruktion von EomanisFossile Reste der Schuppentiere sind allgemein sehr selten Ursachen liegen unter anderem in der Okologie der Tiere selbst etwa der bevorzugte waldreiche Lebensraum die einzelgangerische Lebensweise und die niedrige Populationsdichte Erschwerend hinzu kommt der entwicklungsgeschichtlich fruhe Verlust der Zahne die am haufigsten erhaltenen Uberreste von Saugetieren die fur die genaue Zuordnung von Fossilfunden meist unabdingbar sind Dadurch werden manchmal einzelne Skelettelemente ubersehen obwohl an diversen Fundstellen Reste von Maniden prasent sein konnen 40 Die Pholidota stellen eine alte Ordnung dar die altesten unzweifelhaften Vertreter sind aus dem Mittleren Eozan vor etwa 47 Millionen Jahren aus der Grube Messel uberliefert Hierzu gehoren mehrere vollstandige Skelette die den Gattungen Eomanis und Eurotamandua zugewiesen werden 71 72 Im Korperbau mit ihren ausgepragten Grabkrallen und dem zahnlosen Kiefer entsprachen diese fruhen Vertreter den heutigen Schuppentieren schon sehr gut Bei Eomanis einem rund 50 cm langen Tier gelang zudem auch der erste Fossilnachweis von Schuppen 13 Stammesgeschichtlich stehen diese beiden Gattungen zusammen mit Euromanis ebenfalls aus Messel an der Basis der Entwicklung der Pholidota und reprasentieren die Gruppe der Eomanidae 39 40 Deutlich naher verwandt mit den heutigen Schuppentieren sind dagegen die Patriomanidae die aus dem Oberen Eozan von Nordamerika und Ostasien bekannt sind Hierzu gehort unter anderem Patriomanis von dem zwei nahezu vollstandige Teilskelette und vier weitere Individuen aus der White River Formation von Wyoming und der Renova Formation von Montana vorliegen es stellt den einzigen bisher entdeckten Vertreter in Nordamerika dar 20 7 55 Des Weiteren ist Cryptomanis zu nennen das anhand eines schadellosen Skelettes aus der Shara Murun Formation der Inneren Mongolie in der Volksrepublik China beschrieben wurde 73 In Europa war spater Necromanis vom Oligozan bis zum Mittleren Miozan verbreitet Von dieser Gattung sind wenigstens drei Arten benannt Das gesamte Fundmaterial verteilt sich auf mehr als ein Dutzend Individuen darunter ein nahezu vollstandiges Skelett aus Saulcet im Allierbecken in Frankreich 74 und zwei Teilskelette aus einer Spaltenfullung bei Petersbuch nahe Eichstatt in Suddeutschland 75 Einige wenige Knochenreste stammen auch aus Solnhofen oder Weisenau bei Wiesbaden in Deutschland von Dolnice bei Cheb in Tschechien 19 und aus El Papiol in Katalonien 76 Zwei Endphalangen des Vorder und Hinterfusses aus der Gebel Qatrani Formation des Fayyum in Agypten die die typischen Einkerbungen fur die Krallen der heutigen Schuppentiere zeigen gehoren einem noch unbeschriebenen Vertreter der Schuppentiere aus dem Unteroligozan von Afrika an und werden auf rund 31 Millionen Jahre datiert 77 Dem Fossilbericht zufolge entstanden die Pholidota demzufolge im nordlichen Bereich Eurasiens moglicherweise in einem eher westlichen Areal und erreichten spater via Ostasien auch Nordamerika Ein solcher Entstehungsraum ist auch konsistent mit der heutigen Zuweisung der Pholidota zu den Laurasiatheria denen allgemein ein Ursprung auf eher nordlicher gelegenen Landmassen die ursprunglich den Kontinent Laurasia bildeten zugesprochen wird Die bisher bekannten Fossilfundstellen mit Resten der fruhesten Schuppentiere liegen dabei rund 1000 km nordlich der heutigen nordlichsten Verbreitungsgrenze der rezenten Vertreter 73 40 Die Manidae treten erstmals im Pliozan auf doch auch hier sind Fossilfunde meist rar In den Beginn des Pliozans datiert ein nahezu vollstandiges Skelett eines grossen Schuppentieres aus der Varswater Formation von Langebaanweg im sudwestlichen Sudafrika Es zeigt einige pathologische Veranderungen vor allem am Vorderbein ahnelt aber in seinen Proportionen der Gliedmassen deutlich dem Riesenschuppentier 21 Der gleichen Art wird ein Radius aus der Warwire Formation vom Albertsee in Uganda zugeschrieben der aber etwas junger ist Beide Funde gehoren Tieren an die etwas kleiner waren als das heutige Riesenschuppentier 40 Aus dem Oberpliozan stammt Manis hungarica der einzige europaische Vertreter Dieser wurde anhand einer 5 cm langen allerdings fragmentierten Endphalanx des rechten Mittelfingers aus Villany im sudlichen Ungarn beschrieben und mit den asiatischen Schuppentieren in Verbindung gebracht 78 der Fund ist aber mittlerweile verloren 79 Ein nahezu vollstandiger Oberarmknochen ist von der Basis eines 1 5 m machtigen siltigen Sandes im Tal von Valea Grăunceanului in Rumanien uberliefert Der Fund wurde zusammen mit dem Primaten Paradolichopithecus und dem giraffenartigen Tier Mitilanotherium dokumentiert und gehort in dem Ubergang vom Pliozan zum Unteren Pleistozan dem Mittleren Villafranchium Im Jahr 2021 als Smutsia olteniensis beschrieben stellt er den bisher jungsten Beleg eines Schuppentiers in Europa und den einzigen Vertreter der Gattung Smutsia ausserhalb Afrikas dar 80 81 50 Bereits Anfang des 20 Jahrhunderts fuhrte ein aus 28 Knochen bestehendes Teilskelett mit teils artikulierten Resten des Schadels und der Vorder und Hinterbeine zur Beschreibung von Manis palaeojavanica das im Mittelpleistozan in Sudostasien lebte Der Fund der nur auf wenigen Quadratmetern streute stellt ein Individuum einer Art dar der mit bis zu 2 5 m Gesamtlange die bisher grossten bekannten Schuppentiere angehoren sie sind etwa ein Drittel grosser als das Riesenschuppentier Nachgewiesen wurde die Art erstmals in der fruhmittelpleistozanen Kedung Brubus Fauna der indonesischen Insel Java von wo auch der Rest eines fruhmenschlichen Schadels stammt 1 Die Funde sind etwa 800 000 Jahre alt auf ein ahnliches Alter wird auch die Fauna von Citarum im Westen Javas geschatzt wo ein Fragment eines rechten Oberschenkelknochens von Manis palaeojavanica herstammt 82 Weitere Funde dieser Art in Form einiger Fussknochen liegen auch in den wesentlich jungeren auf ein Alter von rund 40 000 Jahren angesetzten Faunenresten der Niah Hohlen auf Borneo vor wo sie zusammen mit dem deutlich kleineren Malaiischen Schuppentier auftrat 83 84 Eine weitere fossile Form des Pleistozans ist mit Manis lydekkeri aus den Carnul Hohlen bei Madras in Indien berichtet worden Hier liegt aber nur eine Phalanx vor die wenig von denen den heutigen Schuppentieren abweicht 20 In der Nelson Bay Cave in Sudafrika kamen einige Reste zum Vorschein die ursprunglich dem Steppenschuppentier zugewiesen wurden und welche mit einem Alter von 12 000 bis 18 000 Jahren in das Oberpleistozan gehoren Es ist aber fraglich ob die Funde tatsachlich ein Schuppentier reprasentieren 85 21 40 Schuppentiere und Menschen BearbeitenBedrohung und Schutz Bearbeiten nbsp Jacke aus Schuppentierschuppen die 1820 dem britischen Konig Georg III geschenkt wurde nbsp Zerstorung beschlagnahmter Schuppen von Schuppentieren am World Pangolin Day 17 Februar 2017 in Kamerun nbsp Chinesisches Schuppentier im Zoo LeipzigAufgrund ihrer Lebensweise haben Schuppentiere einen positiven okologischen Nutzen indem sie die Grosse und Ausbreitung von Ameisen und Termitenpopulationen regulieren was auch dem Menschen zugutekommt Allerdings unterliegen die Schuppentiere einem starken Jagddruck seitens des Menschen In Afrika gilt das Fleisch der Tiere als Delikatesse und wird teilweise als Bushmeat genutzt Vor allem im westlichen Afrika zahlt Schuppentierfleisch zu den teuersten Spezialitaten und die Tiere werden meist lebend auf Markten verkauft Zusatzlich finden Schuppentiere Verwendung in der lokalen Medizin Knochen und Schuppen dienen bei den Yoruba und den Awori in Westafrika unter anderem zur Linderung von Magenbeschwerden aber auch zur Potenzsteigerung bei Mannern und zur Regulierung des Menstruationszyklus bei Frauen Vielfach werden den Tieren magische Eigenschaften nachgesagt so dass einzelne Korperteile aus unterschiedlichsten Grunden als Talismane oder Glucksbringer eingesetzt werden 86 87 In der Chinesischen Medizin im ostlichen Asien spielen die Schuppen ebenfalls eine wichtige Rolle Sie gelten dort als Aphrodisiakum und antiseptisches Mittel wurden zur Behandlung von Geisteskrankheiten und Nervenleiden empfohlen 88 und kommen bei der Behandlung von Vergiftungen Entzundungen Rheuma Asthma Durchblutungsstorungen und in jungerer Zeit auch gegen Brustkrebs zum Einsatz Die Schuppen werden dabei in Stucken oder zu Pulver zermahlen gehandelt 2 89 Die Bestande der Schuppentiere sind rucklaufig Verantwortlich dafur ist in erster Linie die extensive Jagd Alle Arten stehen unter lokalem Schutz daruber hinaus sind sie im Washingtoner Artenschutz Ubereinkommen CITES seit 2016 in Anhang I gelistet welcher die Arten mit dem hochsten Bedrohungsstatus beinhaltet 90 Seit 2000 gilt zudem die zero annual export quota des CITES eine Bestimmung die jeden internationalen Handel mit Schuppentieren oder deren Korperteilen verbietet Allerdings ist ein reger teils weltweit operierender Schwarzmarkt vorhanden und immer wieder werden grosse Schmuggelmengen entdeckt 91 allein im Februar und Marz 2008 wurden insgesamt 23 t an tiefgefrorenen Schuppentieren in Vietnam 92 und im gleichen Jahr weitere 14 t in Indonesien sichergestellt 93 Mit geschatzt uber einer Million gewilderter Tiere im Zeitraum zwischen 2004 und 2014 sind Schuppentiere laut IUCN die am meisten illegal gehandelten Saugetiere der Welt 94 Im Juli 2017 gelang chinesischen Behorden in Shenzhen die mit einem Gesamtgewicht von 12 Tonnen landesweit bislang grosste Konfiszierung von Schuppen 95 Anfang Januar 2018 konfiszierte der Zoll in der taiwanischen Hafenstadt Kaohsiung einen Container aus Malaysia mit 13 Tonnen tiefgefrorener ausgenommener Schuppentiere rund 4000 Individuen Der Verkaufswert wurde auf 2 000 NT etwa 55 Euro pro Kilogramm geschatzt 96 Der internationale Handel mit Schuppentieren ist seit Januar 2017 komplett verboten 97 Des Weiteren sind vor allem die Landschaftszerstorung durch Abholzung der Walder und Verkehrsunfalle Bedrohungsfaktoren fur die einzelnen Populationen deren exakter Status aufgrund der versteckten Lebensweise nur schwer zu ermitteln ist Dadurch ist es wahrscheinlich dass einzelne lokale Bestande bereits erloschen sind so etwa beim Riesenschuppentier in Ruanda oder beim Steppenschuppentier im Oranje Freistaat Sudafrikas ebenso wie beim Vorderindischen Schuppentier in Bangladesch und beim Chinesischen Schuppentier auf der Insel Hainan 2 89 Als problematisch erweist sich daruber hinaus die Aufzucht von Schuppentieren in zoologischen Einrichtungen Zwar wurden seit den 1870er Jahren Schuppentiere in zahlreichen Zoos weltweit gehalten in der Regel starben die Tiere aber nach wenigen Jahren Ursachen lagen meist in der nicht akzeptierten Nahrung Zudem erzeugten sie kaum Nachwuchs Zum Erfolg fuhrte eine neue Nahrungsstrategie im Zoo von Taipeh wo im November 1998 erstmals in diesem Zoo ein Chinesisches Schuppentier zur Welt kam 31 98 Die IUCN listet die vier afrikanischen Arten als gefahrdet vulnerable von den asiatischen Vertretern gelten das Palawan Schuppentier und das Vorderindische Schuppentier als stark gefahrdet endangered und das Chinesische Schuppentier sowie das Malaiische Schuppentier als vom Aussterben bedroht critically endangered 99 Zu den wichtigsten Massnahmen zahlt ein aktives Beobachtungsprogramm um die genaue Verbreitung der einzelnen Schuppentierpopulationen zu studieren monitoring verbunden mit einer genaueren Untersuchung der okologischen Bedurfnisse der Tiere in freier Wildbahn wie auch in zoologischen Einrichtungen Daruber hinaus haben aber auch die Schulung und Sensibilisierung der ortlichen Bevolkerung sowie der Regierungsvertreter Vorrang zuzuglich der Erkundung der Mechanismen des weltweiten Handels 89 Schuppentiere als mogliche Krankheitsubertrager Bearbeiten Forscher vermuten dass Schuppentiere als Zwischenwirt fur das Corona Virus in Frage kommen und somit an der Entstehung der COVID 19 Pandemie beteiligt waren Die Ubereinstimmungen im Genom des aus dem Malaiischen Schuppentier isolierten Pangolin CoV mit dem beim Menschen wirkenden SARS CoV 2 und dem bei Fledertieren als weiteren moglichen Zwischenwirt festgestellten Bat CoV liegen bei jeweils rund 91 100 Literatur BearbeitenP Gaubert Order Pholidota In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 82 103 Timothy J Gaudin Robert J Emry und John R Wible The Phylogeny of Living and Extinct Pangolins Mammalia Pholidota and Associated Taxa A Morphology Based Analysis Journal of Mammalian Evolution 16 2009 S 235 305 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 S 1 1936 1239 1242 Einzelnachweise Bearbeiten a b Eugene Dubois Manis Palaejavanica the Giant Pangolin of the Kendeng Fauna Proceedings of the Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen Amsterdam 29 1926 S 1233 1243 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v P Gaubert Order Pholidota In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 82 103 a b c Martha E Heath Family Manidae Pangolins In Jonathan Kingdon 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Husbandry and Veterinary Care of Captive Chinese Pangolins Manis pentadactyla Zoo Biology 7 1988 S 293 312 a b c Maureen A O Leary Jonathan I Bloch John J Flynn Timothy J Gaudin Andres Giallombardo Norberto P Giannini Suzann L Goldberg Brian P Kraatz Zhe Xi Luo Jin Meng Xijun Ni Michael J Novacek Fernando A Perini Zachary S Randall Guillermo W Rougier Eric J Sargis Mary T Silcox Nancy B Simmons Michelle Spaulding Paul M Velazco Marcelo Weksler John R Wible und Andrea L Cirranello The Placental Mammal Ancestor and the Post K Pg Radiation of Placentals Science 339 2013 S 662 667 doi 10 1126 science 1229237 Robin M D Beck Olaf R P Bininda Emonds Marcel Cardillo Fu Guo Robert Liu und Andy Purvis A higher level MRP supertree of placental mammals BMC Evolutionary Biology 6 2006 S 93 PMC 1654192 freier Volltext a b William J Murphy Eduardo Eizirik Stephen J O Brien Ole Madsen Mark Scally Christophe J Douady Emma Teeling Oliver A Ryder Michael J Stanhope Wilfried W de Jong und Mark S Springer 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Quartarpalaontologie 8 1990 S 225 232 Constantin Radulescu Petre Mihai Samson Alexandru Petculescu und Emanoil Stiuca Pliocene large mammals of Romania Coloquios de Paleontologia volume extra 1 2003 S 549 558 Fachroel Aziz und John de Vos The fossil faunas from the Citarum Area West Java Indonesia Deinsea 7 1999 S 21 32 Dirk Albert Hooijer Some Paleontological Results from Excavations at Niah Caves Sarawak Borneo Research Bulletin 8 2 1976 S 73 77 Tom Harrisson Dirk Albert Hooijer und Lord Medway An extinct giant pangolin and associated mammals from Niah cave Sarawak Nature 189 1961 S 166 Richard G Klein The Late Quaternary Mammalian Fauna of Nelson Bay Cave Cape Province South Africa Its Implications for Megafaunal Extinctions and Environmental and Cultural Change Quaternary Research 2 1972 S 135 142 Durojaye A Soewu und Ibukun A Ayodele Utilisation of Pangolin Manis sps in traditional Yorubic medicine in Ijebu province Ogun State Nigeria Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine 5 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Februar 2018 Hung Chen hung und Jake Chung Thousands of disemboweled pangolins found Taipei Times vom 2 Februar 2018 20 zuletzt abgerufen am 7 Februar 2018 IUCN What does the new trade ban mean for pangolin conservation 21 zuletzt abgerufen am 28 Dezember 2017 Ci Wen Yang Suming Chen Chi Yen Chang Mei Fong Lin Erik Block Ronald Lorentsen Jason S C Chin und Ellen S Dierenfeld History and Dietary Husbandry of Pangolins in Captivity Zoo Biology 26 2007 S 223 230 Gefahrdungsgrad der einzelnen Arten in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Tao Zhang Qunfu Wu und Zhigang Zhang Probable Pangolin Origin of SARS CoV 2 Associated with the COVID 19 Outbreak Current Biology 30 2020 S 1346 1351 doi 10 1016 j cub 2020 03 022Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schuppentiere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Dieser Artikel wurde am 27 Oktober 2015 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schuppentiere 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