www.wikidata.de-de.nina.az
Das Chinesische Schuppentier oder Ohrenschuppentier Manis pentadactyla gelegentlich auch China Schuppentier ist eine Saugetierart aus der Familie der Schuppentiere Manidae Es lebt im sudlichen Ostasien sowie in Sudostasien und in den nordlichen Flachlandgebieten Sudasiens Die Tiere sind nachtaktiv und einzelgangerisch Sie bewohnen zumeist verschiedene Waldtypen und bewegen sich dort am Boden fort wo sie Erdbaue anlegen Allerdings konnen sie auch gut klettern Ihre Nahrung besteht weitgehend aus staatenbildenden Insekten die selektiv ausgewahlt werden Die versteckte Lebensweise der Schuppentierart bedingt dass uber die genaue Lebensweise nur wenige Informationen vorliegen Aufgrund des Fleisches und der Schuppen wird das Chinesische Schuppentier stark bejagt sein Bestand ist zudem durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen gefahrdet Es gilt daher als vom Aussterben bedroht Die Erstbeschreibung der Art stammt aus dem Jahr 1758 Chinesisches SchuppentierChinesisches Schuppentier Manis pentadactyla SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung PholidotaFamilie Schuppentiere Manidae Unterfamilie ManinaeGattung ManisArt Chinesisches SchuppentierWissenschaftlicher NameManis pentadactylaLinnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Skelettmerkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Parasiten 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten nbsp Chinesisches SchuppentierAls mittelgrosser Vertreter der Schuppentiere erreicht das Chinesische Schuppentier eine Kopf Rumpf Lange von 40 bis 58 cm wozu noch ein 25 bis 38 cm langer Schwanz kommt Das Gewicht variiert von 2 5 bis 7 0 kg Mannliche Tiere sind mit einer durchschnittlichen Gesamtlange von 75 cm und einem mittleren Gewicht von 4 5 kg in der Regel grosser als weibliche die Durchschnittswerte von 69 cm und 3 5 kg aufweisen Wie bei allen Schuppentieren sind die Oberseite des Kopfes der Rucken und die Flanken die Aussenseiten der Gliedmassen sowie der Schwanz mit Hornschuppen bedeckt Die Schuppen sind bei erwachsenen Tieren einheitlich dunkelbraun bis dunkelgrau gefarbt es treten aber auch vereinzelt gelblich gefarbte Schuppen auf sodass die Tiere dann ein zweifarbiges Aussehen haben Die Schuppen sind am Korper in 15 bis 17 teilweise auch 18 quer verlaufenden Reihen angeordnet wobei ihre Grosse nach hinten kaum zunimmt ihr Durchmesser liegt bei 2 bis 5 cm Auf der Mittellinie des Ruckens verlauft eine Schuppenreihe bis zur Spitze des Schwanzes das untere Ende des Schwanzes zeigt eine kleine freie Hautstelle Zwischen den Schuppen wachsen vereinzelt Haare die dunn und hell gefarbt sind Auf den unbeschuppten Korperpartien verteilen sich die Haare ebenfalls nur sparlich Die dort sichtbare Haut ist weiss bis gelbgrau nur an der Nase kommen manchmal dunklere Farbtone vor Der Kopf besitzt eine birnenformige Gestalt mit einer relativ kurzen Schnauze Die Augen sind klein und haben eine dunkle Iris Auffallig treten die Ohren hervor die grosser sind als bei den anderen asiatischen Schuppentierarten und 1 bis 3 cm Lange erreichen konnen Die Zunge wird bis zu 40 cm lang und kann 10 bis 15 cm aus dem Maul herausgestreckt werden ihr Durchmesser betragt etwa 1 cm Die Vorderbeine sind etwas langer als die Hinterbeine Vorder und Hinterfusse tragen jeweils funf Krallen die Mittelkralle an den Handen bildet eine grosse Grabkralle von bis zu 6 6 cm Lange Die entsprechende Kralle des Hinterfusses ist vergleichsweise kurzer und wird maximal 2 5 cm lang Die Hinterfusslange variiert von 6 5 bis 8 5 cm 1 2 3 Schadel und Skelettmerkmale Bearbeiten nbsp Skelett des Chinesischen SchuppentiersDer Schadel misst 7 5 bis 10 0 cm in der Lange Er ist einfach gebaut Nasenbein und Stirnbein sind relativ lang letzteres ubertrifft die Scheitelbeine Als auffalliges Merkmal am Schadel der Schuppentiere ist der Jochbogen nicht geschlossen Allerdings sind beim Chinesischen Schuppentier auch Individuen mit vollstandigem Jochbogen bekannt 4 Die Wirbelsaule umfasst 7 Hals 16 Brust 6 Lenden 3 Kreuzbein und 27 bis 28 Schwanzwirbel insgesamt kommen so 59 bis 60 Wirbel vor 1 2 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet grun des Chinesischen SchuppentiersDas Chinesische Schuppentier ist vom Fuss des Himalaya im ostlichen Nepal und dem nordostlichen Indien uber das nordliche Sudostasien Myanmar Thailand sowie die nordlichen Teile von Kambodscha Laos und Vietnam bis in die zentralen und sudlichen Bereiche der Volksrepublik China sudlich des Jangtsekiang verbreitet weiterhin kommt es auch auf Taiwan und Hainan vor Der Lebensraum ist vielgestaltig und reicht von primaren tropischen Regenwaldern uber Sekundarwalder Laub und Nadelwalder bis hin zu Bambuswaldern sowie Gebusch und Graslandschaften Die Schuppentierart tritt auch in von Menschen beeinflussten Gebieten wie landwirtschaftlichen Nutzflachen auf sie meidet aber menschliche Siedlungsgebiete Voraussetzung fur das Vorkommen ist meist eine dichte Untergrundvegetation Im Gebiet des Himalaya ist das Chinesische Schuppentier bis in Hohen um 1500 m nachgewiesen auf Taiwan bis in 2000 m In Sudostasien uberschneidet sich das Verbreitungsgebiet mit dem des Malaiischen Schuppentiers Manis javanica hier ist das Chinesische Schuppentier dann haufig auf hohere Gebirgslagen ab etwa 600 bis 800 m beschrankt 1 2 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten Das Chinesische Schuppentier ist uberwiegend nachtaktiv wodurch es eher selten gesichtet wird Die Hauptaktivitatsphasen liegen zwischen 17 00 und 19 00 Uhr sowie 22 00 und 02 00 Uhr Die Dauer der Aktivitaten reicht von 30 bis 90 Minuten Vor allem im Sommer legt es dabei oft grossere Strecken zuruck Uberwiegend halt sich das Chinesische Schuppentier am Boden auf ist aber auch ein guter Schwimmer und Kletterer Am Boden bewegt es sich vierfussig fort Dabei sind die Krallen der Vorderfusse nach unten geklappt und zeigen nach hinten Ublicherweise lauft ein Tier langsam mit teilweise schwingendem Kopf Allerdings kann es sich auch schnell fortbewegen wobei es dann in einen zweifussigen Gang ubergeht Der Schwanz dient dabei zum Ausbalancieren des Gleichgewichts In den Baumen nutzt das Chinesische Schuppentier eine Art raupenartige Fortbewegung mit sich bestandig beugendem und streckendem Rucken der Schwanz ist zur Absicherung meist um den Stamm gewunden Moglicherweise unterhalten einzelne Tiere Territorien Mannchen kampfen bei Konfrontation gegeneinander was eventuell auf eine gewisse Hierarchie hinweist Am Gesass befinden sich Duftdrusen die Sekrete mit einem moschusartigen Geruch ausstossen Diese Dufte dienen eventuell der Markierung oder aber auch der Abwehr Urin und Kot werden mit den Vorderbeinen in kleinen Lochern von 5 bis 10 cm Tiefe vergraben In Gefahr stosst das Chinesische Schuppentier einen zischenden Laut aus und rollt sich bei direkter Konfrontation zu einer Kugel zusammen 1 2 Den Tag verbringt die Schuppentierart in selbstgegrabenen Erdbauen Beim Anlegen der Baue nutzt sie die Krallen der Vorderfusse zum Auflockern des Erdreiches Dieses wird dann mit den Hinterfussen weggeschoben wahrend der Schwanz am Boden verankert ist und so den Korper beim Graben abstutzt Durchschnittlich grabt ein Tier 2 bis 3 m je Stunde Die Baue liegen gemass Untersuchungen im Dawuling Naturreservat in der chinesischen Provinz Guangdong meist am Fuss oder in der Mitte von nach Suden zeigenden sonnigen Hangen mit einer Neigung von 30 bis 60 Bevorzugt werden Mischwalder aus Nadel und Laubbaumen mit einer vor allem im Winter dichten Vegetationsdecke aber nicht geschlossenen Baumkronen Der einzelne Eingang misst 15 bis 20 cm im Durchmesser und ist haufig von Schlamm verdeckt 5 Es sind zwei verschiedene Arten von Bauen bekannt Sommerbaue liegen flach unter der Erde bei nur 15 bis 20 cm Tiefe und erreichen 80 bis 100 cm Lange Ameisen oder Termitenkolonien finden sich meist in 50 bis 100 m Entfernung Diese Baue nutzt ein Individuum uber 2 bis 7 Tage Im Winter reichen die Baue bis zu 2 m tief in den Untergrund und sind haufig in unmittelbarer Nahe zu Termitennestern zu finden Sie munden in eine Kammer von ebenfalls bis zu 2 m Grosse Einer Untersuchung eines Winterbaus im Luofushan Naturreservat ebenfalls in der chinesischen Provinz Guangdong zufolge ist die Temperatur im Innern relativ stabil mit nur minimalen Schwankungen uber den Tag Sie liegt bei rund 19 C und damit rund 4 C uber der Aussentemperatur 6 In den Winterbauen ziehen Muttertiere auch ihre Jungen auf Unklar ist ob das Chinesische Schuppentier im Winter den Bau auch wechselt 1 2 Ernahrung Bearbeiten Die Nahrung des Chinesischen Schuppentiers besteht vorwiegend aus Ameisen und Termiten Dabei gehen die einzelnen Tiere bei der Auswahl bestimmter Arten sehr selektiv vor vertilgen dann aber sowohl die Eier als auch die ausgewachsenen Individuen eines Nestes Die Nahrung wird mit dem sehr guten Geruchssinn aufgespurt Auf Taiwan stellen moglicherweise die Termitengattungen Odontotermes und Reticulitermes eine wichtige Nahrungsressource dar 7 Untersuchungen von Mageninhalten im Maoming Dawuling Naturreservat in der chinesischen Provinz Fujian lieferten Hinweise dass sich das Chinesische Schuppentier von insgesamt elf Arten von Termiten und Ameisen aus neun verschiedenen Gattungen ernahrt Im Sommer uberwiegen dabei Ameisen der Gattung Polyrhachis im Winter aber Termiten der Gattungen Macrotermes und Coptotermes Bevorzugte Fressplatze befinden sich mit 45 in Nadelwaldern gemischt mit Laubbaumen und dort unter herab gefallenem Laub im Gras in verrottendem Holz in Form umgefallener Baume oder von Baumstumpfen oder in Termiten und Ameisennestern 8 Haufig graben die Tiere Tunnel zu den Nestern oder folgen den Gangen die von der Beute angelegt wurden Die Nester werden mit den Krallen der Vorderfusse aufgebrochen und die Nahrung mit der langen klebrigen Zunge aufgenommen Kleinere Nester konnen so innerhalb von 30 Minuten aufgebraucht werden Grossere Nester mit rund 90 cm Durchmesser sucht ein Tier uber mehrere Nachte hintereinander auf bis die Nahrungsmenge zuruckgeht Ein durchschnittlich grosses Tier von 4 5 kg Gewicht kann bis zu 500 g Nahrung aufnehmen Berichten zufolge kommt die Schuppentierart im Sommer bis zu sieben Tage ohne Nahrung aus im Winter sogar bis zu zehn 1 2 Fortpflanzung Bearbeiten Weibchen sind mit einem Jahr geschlechtsreif Mannchen kampfen untereinander um das Paarungsvorrecht Die Paarungszeit ist moglicherweise jahreszeitlich begrenzt Sie findet im Fruhjahr neben der Behausung des Weibchens statt und dauert gewohnlich fur 3 bis 5 Tage an Beim Geschlechtsakt der meist bis zu 5 Minuten wahrt sind die Schwanze der beiden Tiere miteinander verflochten Uber die Dauer der Tragzeit ist nur wenig bekannt sie wird aber haufig mit etwas mehr als zwei Monaten veranschlagt laut unterschiedlichen Untersuchungen an Tieren in Gefangenschaft soll sie weniger als 169 Tage 9 oder sogar bis zu einem Jahr andauern 10 Beobachtete Geburten erfolgten zwischen September und Februar 11 In der Regel wird ein Jungtier zur Welt gebracht dass zwischen 20 und 21 cm lang ist der Schwanz erreicht dabei 6 7 bis 7 5 cm Lange und 80 bis 110 g wiegt Die Neugeborenen sind weit entwickelt haben geoffnete Augen weiche Schuppen mit dazwischen wachsenden Haaren und ausgebildete Krallen ausserdem sind sie befahigt direkt nach der Geburt zu krabbeln 12 Wahrend des Winters zieht das Muttertier das Junge im Winterbau auf Dort bewohnen beide eine Art Brutkammer in der das Jungtier anfanglich gesaugt wird und die gegen aussere Temperatureinflusse isoliert ist Ein in der Nahe des Winterbaus befindliches Termitennest sorgt spater fur feste Nahrung Im Fruhjahr verlassen Mutter und Jungtier den Bau das Junge reitet dabei auf der Schwanzwurzel der Mutter sehr junge Tiere werden auch am Bauch getragen Das Junge ist sehr aktiv und klettert Ein fortlaufendes Jungtier wird von der Mutter aber nicht gestoppt andere Weibchen adoptieren manchmal allein herumlaufende Junge Bei Gefahr rollt sich das Muttertier mit dem Jungen ein Nach rund drei Monaten ist das Jungtier entwohnt 1 2 Die Lebenserwartung in freier Wildbahn ist unbekannt In zoologischen Einrichtungen gehaltene Tiere verbrachten dort wenigstens zehn Jahre 9 Parasiten Bearbeiten Die haufigsten ausseren Parasiten stellen Zecken aus der Gattung Amblyomma dar 13 14 Innere Parasiten konnen meist den Fadenwurmern zugewiesen werden Berichtet wurde unter anderem von Manistongylus und Necator bei Tieren von Taiwan sowie von Strongyloides und Leipernema bei Individuen aus Indien Zusatzlich sind bei Schuppentieren vom chinesischen Festland noch Cylicospirura und Cheonofilaria 15 16 dokumentiert worden Daneben liegen auch Nachweise des Kratzwurms Paraprosthenorchis vor 17 12 2 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Manidae nach Gaubert et al 2018 18 Manidae Manis Manis crassicaudata Manis culionensis Manis javanica Manis pentadactyla Smutsia Smutsia gigantea Smutsia temminckii Phataginus Phataginus tetradactyla Phataginus tricuspisVorlage Klade Wartung StyleDas Chinesische Schuppentier gehort als eigenstandige Art in die Gattung Manis die zusatzlich drei weitere heute noch bestehende Arten umfasst Alle vier Arten zusammen bilden die asiatischen Vertreter der Familie der Schuppentiere Manidae Die Schuppentiere wiederum stellen das gegenwartig einzige Mitglied der Ordnung der Pholidota dar die somit als monotypisch anzusehen sind In die weitlaufigere Verwandtschaft der Schuppentiere gehoren die Raubtiere Carnivora Die Beziehung der beiden Gruppen wurde allerdings erst durch molekulargenetische Untersuchungen ermittelt und abgesichert 19 Alle asiatischen Vertreter der Schuppentiere werden in die Unterfamilie der Maninae gestellt Diese formt das Schwestertaxon zu den afrikanischen Schuppentieren mit den Unterfamilien der Smutsiinae und der Phatagininae 20 nbsp Historische Darstellung des Chinesischen Schuppentiers aus dem Jahr 1812 nbsp Historische Darstellung des Chinesischen Schuppentiers aus dem Jahr 1882Die Gattung Manis wird teilweise in die Untergattungen Manis und Paramanis untergliedert In dieser Aufteilung gehort das Chinesische Schuppentier ersterer an sein nachster Verwandter ware das Vorderindische Schuppentier Manis crassicaudata als einziges weiteres Mitglied der Untergattung Manis 21 Genetischen Untersuchungen aus dem Jahr 2017 zufolge bildet aber das Chinesische Schuppentier die Schwestergruppe zu allen anderen asiatischen Schuppentieren Es spaltete sich bereits im Mittleren Miozan vor 12 9 Millionen Jahren von der gemeinsamen Vorfahrenlinie ab 18 Fossile Uberreste des Chinesischen Schuppentiers sind nicht bekannt Der Schuppentierart werden drei Unterarten zugewiesen 1 2 M p aurita Hodgson 1836 im nordlichen Sud in Sudost und im sudlichen Ostasien M p pentadactyla Linnaeus 1758 auf Taiwan M p pusilla Allen 1906 auf HainanGenetischen Untersuchungen zufolge unterscheiden sich die taiwanische und die festlandische Unterart in der Anzahl der Nukleolusorganisatorregionen an den Chromosomen wobei bisher unklar ist ob dies auf eine lange Trennung der Populationen zuruckzufuhren ist 22 Innerhalb der Unterart M p aurita treten eine braungraue und eine sehr dunkle Farbvariation auf Gemass Untersuchungen an Tieren aus der chinesischen Provinz Yunnan basierend auf mitochondrialer DNA sollen diese sich bereits vor rund 600 000 im Verlauf des Pleistozans voneinander getrennt haben 23 Die Erstbeschreibung der Art erfolgte im Jahr 1758 durch Linnaeus Der von ihm vergebene Artname pentadactyla verweist auf die funf Zehen an den Fussen was indiziert dass Linnaeus ein Exemplar der Art gesehen haben muss Als Typuslokalitat gab er Formosa an das heutige Taiwan 24 Fur die Aufstellung der Unterart M p aurita verwendete Brian Houghton Hodgson ein 89 cm langes Tier aus den Tieflandlagen Nepals er benutzte dabei aber den Artnamen Manis auritus 25 Die Unterart M p pusilla beschrieb Joel Asaph Allen anhand eines kleinen und recht alten Individuums mit nur 42 cm Kopf Rumpf Lange und 67 cm Gesamtlange von Hainan gleichfalls als eigenstandige Art Insgesamt waren zur Zeit der Beschreibung nur drei Tiere von der Insel bekannt 26 Bedrohung und Schutz BearbeitenDie grosste Bedrohung fur den Bestand des Chinesischen Schuppentiers ist die starke Bejagung hauptsachlich in China und Vietnam Es gilt wegen seiner bodenbewohnenden Lebensweise als relativ einfach zu fangen im Vergleich zu baumlebenden Arten wie dem Malaiischen Schuppentier 27 In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden die Schuppen der Schuppentierart zur Behandlung von Hautkrankheiten zur Verbesserung der Blutzirkulation und zur Stimulierung der Milchproduktion bei stillenden Muttern eingesetzt Ebenso gilt ihr Fleisch in China und Vietnam als Delikatesse Seit dem Jahr 2000 ist der Handel mit diesen Tieren oder deren Korperteilen gemass dem Washingtoner Artenschutz Ubereinkommen CITES verboten somit gilt die zero annual export quota des CITES Auch durch lokale Gesetzgebungen ist das Chinesische Schuppentier geschutzt jedoch werden Tiere weiterhin auf dem Schwarzmarkt gehandelt der zunehmend internationalisiert ist Im ubervolkerten Sud und Ostasien spielt daruber hinaus auch die Lebensraumzerstorung eine grosse Rolle Aufgrund dieser Faktoren ist die Population in einigen chinesischen Provinzen seit dem Jahr 2000 um bis zu 90 eingebrochen so in Guangdong und Hunan von der Insel Hainan ist die Art moglicherweise ganz verschwunden Die Gesamtpopulation im festlandischen China wurde 2008 auf 25 100 bis 49 450 Tiere geschatzt 28 1 Die IUCN stufte das Chinesische Schuppentier aufgrund der Bestandsgefahrdung im Jahr 2014 von stark gefahrdet endangered auf vom Aussterben bedroht critically endangered hoch Die Schuppentierart ist in mehreren geschutzten Gebieten vertreten 29 Literatur BearbeitenPhillipe Gaubert Order Pholidota In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 82 103 S 97 98 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0801857899 Tej Kumar Shrestha Wildlife of Nepal A Study of Renewable Resources of Nepal Himalayas Tribhuvan University Kathmandu 2003 ISBN 99933 59 02 5 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Phillipe Gaubert Order Pholidota In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 82 103 S 97 98 a b c d e f g h i Martha E Heath Manis pentadactyla Mammalian Species 414 1992 S 1 6 Wu Shibao Liu Naifa Zhang Yingmei und Ma Guanghzi Physical measurements and comparison for two species of pangolin Acta Theriologieca Sinica 24 4 2004 S 361 364 Robert J Emry The Edentulous Skull of the North American Pangolin Patriomanis americanus Bulletin of the American Museum of Natural History 285 2004 S 130 138 Wu Shibao Liu Naifa Ma Guanghzi Xu Zhaorong und Chen Hai Studies on habitat selection by Chinese Pangolin Manis pentadactyla in Dawuling Natural Reserve Acta Ecologica Sinica 23 6 2003 S 1079 1086 Fangyin Bao Shibao Wu Chao Su Li Yang Fuhua Zhang und Guangzhi Ma Air temperature changes in a burrow of Chinese pangolin Manis pentadactyla in winter Folia Zoologica 62 1 2013 S 42 47 Hou Feng Li Jing Shiun Lin Yen Chiu Lan Kurtis Jai Chyi Pei und Nan Yao Su Survey of the Termites Isoptera Kalotermitidae Rhinotermitidae Termitidae in a Formosan Pangolin Habitat Florida Entomologist 94 3 2011 S 534 538 Wu Shibao Liu Naifa Li Youyu und Sun Ruyong Preliminary observation on the food habits and foraging behaviour in Chinese pangolin Manis pentadactyla In S Pantel und C S Yun Hrsg Proceedings of the Workshop on Trade and Conservation of Pangolins Native to South and Southeast Asia 30 June 2 July 2008 Singapore Zoo Singapore TRAFFIC Southeast Asia Petaling Jaya Selangor Malaysia 2008 S 94 a b Ci Wen Yang Suming Chen Chi Yen Chang Mei Fong Lin Erik Block Ronald Lorentsen Jason S C Chin und Ellen S Dierenfeld History and Dietary Husbandry of Pangolins in Captivity Zoo Biology 26 2007 S 223 230 Shih Chien Chin 1 2 Chen Yen Lien Ya Ting Chan Chun Lin Chen Yi Ching Yang und Lih Seng Yeh Monitoring the Gestation Period of Rescued Formosan Pangolin Manis pentadactyla pentadactyla With Progesterone Radioimmunoassay Zoo Biology 31 2012 S 479 489 Norman T L Lim und Peter K L Ng Home range activity cycle and natal den usage of a female Sunda pangolin Manis javanica Mammalia Pholidota in Singapore Endangered Species Research 3 2007 S 1 8 a b Martha E Heath und S L vanderlip Biology husbandry and veterinary care of captive Chinese Pangolins Manis pentadactyla Zoo Biology 7 1988 S 293 312 Thomas M Kollars und Ratana Sithiprasasna New Host and Distribution Record ofAmblyomma javanense Acari Ixodidae in Thailand Journal of Medical Entomology 37 4 2000 S 640 640 Andrei Daniel Mihalca Călin Mircea Gherman und Vasile Cozma Coendangered hard ticks threatened or threatening Parasites amp Vectors 4 2011 S 71 J H Esslinger Dipetalonema Fausti sp n Filarioidea Onchocercidae a Filarial Parasite of the Scaly Anteater Manis pentadactyla L Pholidota from China The Journal of Parasitology 52 3 1966 S 494 497 J H Esslinger Change in the Taxonomic Status of Dipetalonema fausti Esslinger 1966 Filarioidea Onchocercidae The Journal of Parasitology 62 4 1976 S 527 Omar M Amin Ngyuen Van Ha und Richard A Heckmann New and Already Known Acanthocephalans Mostly from Mammals in Vietnam with Descriptions of Two New Genera and Species in Archiacanthocephala The Journal of Parasitology 94 1 2008 S 194 201 a b Philippe Gaubert Agostinho Antunes Hao Meng Lin Miao Stephane Peigne Fabienne Justy Flobert Njiokou Sylvain Dufour Emmanuel Danquah Jayanthi Alahakoon Erik Verheyen William T Stanley Stephen J O Brien Warren E Johnson und Shu Jin Luo The Complete Phylogeny of Pangolins Scaling Up Resources for the Molecular Tracing of the Most Trafficked Mammals on Earth Journal of Heredity 109 2018 S 347 359 doi 10 1093 jhered esx097 William J Murphy Eduardo Eizirik Stephen J O Brien Ole Madsen Mark Scally Christophe J Douady Emma Teeling Oliver A Ryder Michael J Stanhope Wilfried W de Jong und Mark S Springer Resolution of the Early Placental Mammal Radiation Using Bayesian Phylogenetics Science 294 2001 S 2348 2351 Timothy J Gaudin Robert J Emry und John R Wible The Phylogeny of Living and Extinct Pangolins Mammalia Pholidota and Associated Taxa A Morphology Based Analysis Journal of Mammalian Evolution 16 2009 S 235 305 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Ausgabe The Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 1 Sheng Hai Wu Ming Chen Shih Chien Chin Dong Jay Lee Pao Yin Wen Li Wen Chen Bao Tyan Wang und Hon Tsen Yu Cytogenetic Analysis of the Formosan Pangolin Manis pentadactyla pentadactyla Mammalia Pholidota Zoological Studies 46 4 2007 S 389 396 Ya ping Zhang und Li ming Shi Genetic Diversity in the Chinese Pangolin Manis pentadactyla Inferred from Restriction Enzyme Analysis of Mitochondrial DNAs Biochemical Genetics 29 9 10 1991 S 501 508 Oldfield Thomas The mammals of the tenth edition of Linnaeus an attempt to fix the types of the genera and the exact bases and localities of the species Proceedings of the Zoological Society of London 1911 S 120 158 Brian Houghton Hodgson Synoptical description of sundry new animals enumerated in the catalogue of Nipalese mammals Journal of the Asiatic Society of Bengal 5 1836 S 231 238 Joel Asaph Allen Mammals from the Island of Hainan China Bulletin of the American Museum of Natural History 22 1906 S 463 490 Peter Newton Nguyen Van Thai Scott Roberton und Diana Bell Pangolins in peril using local hunters knowledge to conserve elusive species in Vietnam Endangered Species Research 6 2008 S 41 53 Li Zhang Shibao Wu und Yixin Bao Current Status of Chinese Pangolin Manis pentadactyla in the Wild A Rapid Range Wide Population Assessment In S Pantel und C S Yun Hrsg Proceedings of the Workshop on Trade and Conservation of Pangolins Native to South and Southeast Asia 30 June 2 July 2008 Singapore Zoo Singapore TRAFFIC Southeast Asia Petaling Jaya Selangor Malaysia 2008 S 103 D Challender J Baillie G Ades P Kaspal B Chan A Khatiwada L Xu S Chin R KC H Nash H Hsieh Manis pentadactyla The IUCN Red List of Threatened Species Version 2014 3 2 zuletzt abgerufen am 29 November 2014Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chinesisches Schuppentier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Manis pentadactyla in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Pangolin Specialist Group 1996 Abgerufen am 29 November 2014 CITES Appendices I II and III valid from 12 June 2013 Schuppentiere Pholidota bei CITES Informationen im Animal Diversity Web Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chinesisches Schuppentier amp oldid 202000745