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Die Myrmecophagidae sind eine Familie innerhalb der Ameisenbaren Vermilingua Sie sind in Mittel und Sudamerika verbreitet und bewohnen Wald und teils Offenlandschaften Ihre hauptsachliche Ernahrung besteht aus staatenbildenden Insekten die sie mit ihrer langen Zunge aufnehmen Der Grosse Ameisenbar stellt den grossten Vertreter dar wahrend die beiden Arten der Tamanduas deutlich kleiner sind Die Tamanduas sind nur wenig in ihrem Bestand bedroht der Grosse Ameisenbar hingegen ist gefahrdet MyrmecophagidaeGrosser Ameisenbar Myrmecophaga tridactyla SystematikKlasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung Nebengelenktiere Xenarthra Ordnung Zahnarme Pilosa Unterordnung Ameisenbaren Vermilingua Familie MyrmecophagidaeWissenschaftlicher NameMyrmecophagidaeGray 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensweise 3 Systematik 4 Bedrohung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Nordlicher Tamandua Tamandua mexicana Die Myrmecophagidae umfassen kleine bis mittelgrosse Saugetiere mit einer Kopf Rumpf Lange von 47 bis 140 cm Das Gewicht variiert je nach Gattung und Art zwischen 2 und 50 kg 1 2 3 Charakteristisch sind die lange rohrenformige Schnauze die kleinen Augen und die ebenfalls kleinen gerundeten Ohren Das Maul ist stark reduziert und liegt direkt an der Spitze der Schnauze Diese birgt zudem eine lange und klebrige Zunge die der Nahrungsaufnahme dient Wie alle Vertreter der Unterordnung Vermilingua besitzen auch die Myrmecophagidae keine Zahne Ein weiteres typisches Merkmal ist der lange Schwanz An den Vorderfussen sind jeweils vier Zehen ausgebildet von denen bei den Tamanduas Tamandua alle beim Grossen Ameisenbaren Myrmecophaga jedoch nur drei mit langen sichelformig gebogenen Krallen ausgestattet sind wobei die mittlere Strahl III jeweils am langsten ist Die Hinterfusse weisen funf Zehen auf 4 5 6 Zu den Skelettmerkmalen gehoren der stark zuruckgebildete Jochbeinbogen und die breite Region zwischen den Augen Das hintere Ende des Gaumenbeins wird durch das Flugelbein gebildet Weitere Besonderheiten sind die zusatzlichen Gelenkflachen an den Gelenkfortsatzen Zygapophysen der hinteren Brust und den Lendenwirbel xenarthrische Gelenke die die Myrmecophagidae in die Uberordnung der Nebengelenktiere verweisen 4 Verbreitung und Lebensweise Bearbeiten nbsp Sudlicher Tamandua Tamandua tetradactyla Die Vertreter der Myrmecophagidae leben endemisch in Amerika und kommen von Mittelamerika bis in das zentrale Sudamerika ostlich der Anden vor Dort bewohnen sie tropische Regenwalder aber auch Trockenwalder und offenere Savannenlandschaften 7 Wahrend der Grosse Ameisenbar aufgrund seiner Grosse ein reiner Bodenbewohner ist konnen sich die Tamanduas auch in den Baumen bewegen und dort auf Nahrungssuche gehen Am Boden bewegen sie sich mit den Hinterfussen flach aufsetzend Sohlengang fort wahrend die Vorderfusse mit den Knocheln den Boden beruhren Knochelgang Die Nahrung besteht weitgehend aus Ameisen und Termiten wobei die Bauten der Insekten mit den Krallen der Vorderfusse aufgerissen und die Tiere mit der Zunge aufgeleckt werden Alle Arten der Myrmecophagidae leben einzelgangerisch nur wahrend der Fortpflanzungszeit kommen mehrere Individuen zusammen In der Regel wird nur ein Junges geboren Da die kleine Schnauze und die Vorderfusse mit den scharfen Krallen ungeeignet sind das Jungtier zu transportieren reitet dieses in der Saugephase meist auf dem Rucken des Muttertiers 4 5 6 Systematik BearbeitenDie Myrmecophagidae bilden eine Familie innerhalb der Unterordnung der Ameisenbaren Vermilingua Diese wiederum gehort zur Uberordnung der Nebengelenktiere Xenarthra eine der vier Hauptlinien der Hoheren Saugetiere Innerhalb der Nebengelenktiere sind die nachsten Verwandten der Ameisenbaren die Faultiere Folivora mit denen sie die Ordnung der Zahnarmen Pilosa bilden Beide Gruppen trennten sich laut molekulargenetischen Untersuchungen vor etwa 58 Millionen Jahren Die Zahnarmen bilden das Schwestertaxon zu den Cingulata welche die Gurteltiere Dasypoda und deren ausgestorbene Verwandte wie den Glyptodontidae zusammenfuhren 8 9 Die nachsten Verwandten der Myrmecophagidae innerhalb der Ameisenbaren sind die heute monotypischen Cyclopedidae denen rezent nur die Zwergameisenbaren Cyclopes angehoren Die Aufspaltung der beiden Familien erfolgte ebenfalls ermittelt durch molekulargenetische Analysen im Mittleren Eozan vor rund 40 Millionen Jahren Die weitere Aufsplitterung der Myrmecophagidae in die heutigen Linien vollzog sich im Oberen Miozan vor rund 10 bis 13 Millionen Jahren 10 9 Innere Systematik der rezenten Ameisenbaren nach Delsuc et al 2012 9 Vermilingua Cyclopedidae Cyclopes Myrmecophagidae Tamandua Tamandua mexicana Tamandua tetradactyla MyrmecophagaVorlage Klade Wartung StyleHeute umfassen die Myrmecophagidae zwei Gattungen mit insgesamt drei Arten Myrmecophagidae Gray 1825 Myrmecophaga Linnaeus 1758Myrmecophaga tridactyla Linnaeus 1758 Grosser Ameisenbar Tamandua Gray 1825Tamandua mexicana Saussure 1860 Nordlicher Tamandua Tamandua tetradactyla Linnaeus 1758 Sudlicher Tamandua dd Fossil sind mit Protamandua und Neotamandua noch zwei weitere Gattungen bekannt wobei erstere im Mittleren Miozan letztere im Oberen Miozan und im Pliozan nachgewiesen wurde 11 Bedrohung BearbeitenDie Vertreter der Myrmecophagidae stellen teils weniger bedrohte Arten dar Grund dafur ist ihr meist grosseres Verbreitungsgebiet Waldrodungen und die Umwandlung von offenen Landschaften in wirtschaftlich genutzte Gebiete konnen sich aber lokal auf die Bestande auswirken Auch Wald und Buschbrande in einigen Regionen bedrangen teilweise die ortlichen Populationen Zurzeit listet die IUCN lediglich den Grossen Ameisenbaren als gefahrdet vulnerable die beiden Tamanduaarten gelten als nicht gefahrdet least concern 7 Literatur BearbeitenAlessandra Bertassoni Myrmecophagidae Anteaters In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 74 90 ISBN 978 84 16728 08 4Einzelnachweise Bearbeiten Virginia Hayssen Tamandua tetradactyla In Mammalian Species 43 875 2011 S 64 74 Daya Navarrete Jorge Ortega Tamandua mexicana In Mammalian Species 43 874 2011 S 56 63 Paul Smith Giant Anteater Myrmecophaga tridactyla Linnaeus 1758 In Fauna of Paraguay 2 2007 S 1 18 a b c Paul Smith The Xenarthra families Myrmecophagidae and Dasypodidae Fauna Paraguay Handbook of the Mammals of Paraguay 2012 S 1 35 1 a b Alfred L Gardner Mammals of South America Volume 1 Marsupials Xenarthrans Shrews and Bats University of Chicago Press 2008 ISBN 978 0 226 28240 4 S 168 177 a b Alessandra Bertassoni Myrmecophagidae Anteaters In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 74 90 ISBN 978 84 16728 08 4 a b Mariella Superina Flavia Regina Miranda Agustin Manuel Abba The 2010 Anteater Red List Assessment In Edentata 11 2 2010 S 96 114 Daniela C Kalthoff Microstructure of Dental Hard Tissues in Fossil and Recent Xenarthrans Mammalia Folivora and Cingulata In Journal of Morphology 272 2011 S 641 661 a b c Frederic Delsuc Mariella Superina Marie Ka Tilak Emmanuel J P Douzery und Alexandre Hassanin Molecular phylogenetics unveils the ancient evolutionary origins of the enigmatic fairy armadillos In Molecular Phylogenetics and Evolution 62 2012 S 673 680 Frederic Delsuc Sergio F Vizcaino und Emmanuel JP Douzery Influence of Tertiary paleoenvironmental changes on the diversification of South American mammals a relaxed molecular clock study within xenarthrans In BMC Evolutionary Biology 4 11 2004 S 1 13 Sue D Hirschfeld A new fossil anteater Edentata Mammalia from Colombia S A and evolution of the Vermilingua In Journal of Paleontology 50 3 1976 S 419 432 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ameisenbaren Myrmecophagidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Myrmecophagidae amp oldid 228555623