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Die Pequot waren Angehorige eines Algonkin sprechenden Indianer stammes der im Thames Valley im heutigen Bundesstaat Connecticut lebte Im fruhen 17 Jahrhundert wurden die Pequot und Mohegan vom Pequot Sachem Sassacus gemeinsam gefuhrt bis der Stamm sich teilte und die Mohegan unter ihrem Sachem Uncas die Unabhangigkeit erreichten Nach der vernichtenden Niederlage im Pequotkrieg 1637 durch die Englander kamen die meisten Uberlebenden der Pequot und ihre Wohngebiete unter die Kontrolle der Mohegan 1 Wohngebiet der Pequot und benachbarter Stamme um 1600 und historische Orte rot Inhaltsverzeichnis 1 Lebensunterhalt und Kultur 2 Name 3 Geschichte 3 1 Spaltung der Pequot und Mohegan 3 2 Pequot Krieg 3 3 King Philip s War 4 Aktuelle Situation 5 Rezeption 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 Siehe auch 9 WeblinksLebensunterhalt und Kultur BearbeitenDie Pequot waren halbsesshaft betrieben Ackerbau und umgaben ihre Dorfer zum Teil mit Palisaden Sie wohnten im Winter in Langhausern die mehrere Familien beherbergten Sie verwendeten Ulmenrinde zum Bedecken dieser Hauser Auch zum Herstellen von Behaltern wie Schusseln und Fassern sowie zum Bau von Kanus wurde Ulmenrinde benutzt Eine Dorfgruppe bis zu mehreren hundert Personen wurde als soziale wirtschaftliche und politische Basiseinheit angesehen Die Manner bauten Hauser errichteten Palisaden fischten jagten reisten handelten spielten verteidigten ihre Dorfer gegen Angriffe und gingen auf den Kriegspfad Frauengruppen arbeiteten ausserhalb der Dorfer unter der Leitung einer alteren erfahrenen Frau auf Mais Bohnen und Kurbisfeldern Nach der Ernte zogen Jagdgruppen weit hinaus in die Walder zur Hirschjagd lagerten dort und kehrten in der Mitte des Winters zuruck Die Fruhlingsschwarme der Fische lockten die Familien an die nahegelegenen Flusse und Buchten der Seen 2 Jedes Dorf hatte eine aus erwachsenen Mannern bestehende Ratsversammlung die einen oder mehrere Dorfhauptlinge beriet Die Pequot liebten Zusammenkunfte und verbrachten betrachtliche Zeit mit Ratsversammlungen Die Zusammensetzung der Ratsversammlungen wurde durch den Ort das Geschlecht das Alter und das spezielle Thema bestimmt Fur jede Versammlung gab es ein eigenes Protokoll und bestimmte Regeln um zum Konsens zu kommen 2 Die Pequot waren kriegerisch und bei ihren Nachbarn gefurchtet Kriegsfuhrung war in der Pequot Gesellschaft tief verwurzelt und die Selbstachtung war vom Erreichen des personlichen Prestiges abhangig Kriegsgefangene wurden versklavt oder adoptiert um tote Familienangehorige zu ersetzen und bildeten einen Teil der indianischen Bevolkerung im spaten 17 Jahrhundert 2 Name BearbeitenPequot ist ein Algonkinwort dessen Bedeutung unter den Etymologen umstritten ist Einige Sprachwissenschaftler aus dem fruhen 20 Jahrhundert nahmen an das Wort stamme von Paquatauog und bedeute Zerstorer oder Manner des Sumpfes Nach Ansicht von Frank Speck bezieht es sich auf das Territorium der Pequot die Kuste des Long Island Sound und bedeute Untiefen eines Gewassers engl shallowness of a body of water Speck 1881 1950 war Anthropologe und Experte fur Algonkin Sprachen in Neuengland 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Angriff der Kolonisten auf das Pequot Fort am Mystic River nbsp Lion Gardiner im Pequotkrieg von Charles Stanley Reinhart um 1890 gemalt Spaltung der Pequot und Mohegan Bearbeiten Die Mohegan und die Pequot wurden gemeinsam vom Hauptling Sassacus gefuhrt bis eine Rebellion des Unterhauptlings Uncas den Stamm spaltete Uncas verweigerte Sassacus die Gefolgschaft und verliess schliesslich mit 50 Kriegern und ihren Familien die Pequot Dorfer Sie siedelten in einem neuen Dorf am Connecticut River nordlich des heutigen Lyme und nannten sich jetzt Mohegan Uncas gelang es schliesslich seine Gruppe derart zu vergrossern dass sie von Sassacus nicht mehr zur Ruckkehr gezwungen werden konnte 1 Nach dem ersten Kontakt um 1620 lebten Pequot und britische Siedler zunachst friedlich nebeneinander Allmahlich jedoch steigerten sich die Ressentiments der Pequot gegenuber den neuen Kolonisten die in oft anmassender Weise in ihr Wohngebiet vordrangen 1634 kam es zu einem Zwischenfall als der als Sklavenjager bekannte Bostoner Kapitan und Handler John Stone von Westlichen Niantic beim Versuch getotet wurde indianische Frauen und Kinder auf Block Island zu fangen Sein Tod sorgte fur Emporung unter den Kolonisten Da die Niantic Verbundete der Pequot waren machte sich Sassacus zu Versohnungsgesprachen auf den Weg Die Puritaner liessen sich jedoch nicht durch Pelze und Wampum besanftigen sondern verlangten die Auslieferung der Schuldigen Es kam zu keiner Einigung Sassacus und die Puritaner gingen im Zorn auseinander 1 Die Behorden in Massachusetts sandten eine Strafexpedition aus um die Dorfer und Felder der Ureinwohner zu zerstoren Puritanische Geistliche unterstutzten die Gewalt gegenuber den Pequot die sie als Unglaubige ansahen Die britischen Siedler griffen bereitwillig zu den Waffen 1 Pequot Krieg Bearbeiten In dem kurzen aber erbarmungslosen Pequot Krieg von 1637 wurde unter dem Befehl von Captain John Mason und mit Hilfe der verbundeten Mohegan und Narraganset Krieger das Hauptfort der Pequot am Mystic River in Connecticut uberfallen und niedergebrannt 500 bis 600 Bewohner verbrannten bei lebendigem Leib oder sie wurden abgeschlachtet 1 Der Kommandant der Puritaner John Mason schrieb Aber Gott kam uber sie der seine Feinde und die Feinde seines Volkes auslachte um sie zu verachten und verwandelte sie in einen brennenden Ofen So wurden die die stolzen Herzens waren verdorben nachdem sie ihren letzten Schlaf geschlafen hatten und keiner ihrer Manner konnten zu ihren Handen finden So richtete der Herr unter den Heiden und fullte den Platz mit Leichen 4 Der Bericht eines anderen Augenzeugen ist uberliefert Mehr als 500 Indianer brieten im Feuer und Strome von Blut sickerten durch die Palisaden hindurch Der Gestank war furchterlich aber der Sieg war ein susses Opfer und wir beteten alle zu Gott um ihm fur seinen Beistand zu danken Die Landnahme ahnelte zunehmend einer ethnischen Sauberung aus gleichermassen materiellen wie religiosen Grunden Puritaner toteten indianische Hunde wenn die Zahl der toten Indianer zu gering war Sie verlangten von indianischen Stammen die mit ihnen verbundet waren Korperteile der gemeinsamen Feinde als Zeichen ihrer Treue und als Antwort auf Bittgebete zu Gott Gefangenen Indianern wurden die Gliedmassen eines nach dem anderen ausgerissen Die Behorden beauftragten Zivilisten Indianer zu jagen und den Erfolg der Jagd mit dem Kopf des Getoteten zu belegen 1 Die Pequots kannten eine derartige Kriegfuhrung nicht Es gab kein grosseres viele Stamme ubergreifendes Bundnis gegen die Siedler und die Pequot bemerkten erst spat dass die Puritaner Krieg gegen sie fuhren wollten 5 Besiegt in kleine Gruppen aufgesplittert fluchteten die Pequot aus ihrem Land Zahlreiche Fluchtende wurden von den Englandern oder ihren verbundeten Indianern getotet oder gefangen Manche verkaufte man als Sklaven nach Neuengland oder Westindien wahrend die Mohegan die Kontrolle uber das Pequotland erhielten Diejenigen die sich ergaben verteilte man auf andere Stamme aber sie erlitten eine derartig schlechte Behandlung dass sie 1655 unter die direkte Obhut der Kolonialregierung genommen und wieder am Mystic River angesiedelt wurden Es wurden fur sie dort zwei Reservationen eingerichtet die Mashantucket Reservation bei Ledyard 1666 und die Paucatuck Reservation bei Lantern Hill 1683 1 King Philip s War Bearbeiten Im King Philip s War vereinigten sich Krieger der Pequot mit den Mohegan um gemeinsam gegen die verbundeten Neuengland Stamme zu kampfen Sie waren an der Gefangennahme des Narraganset Sachems Canonchet beteiligt Die Indianer Neuenglands hatten proportional im Vergleich zu anderen Kolonialkriegen in Nordamerika die hochsten Verluste Am Ende des Krieges hatten von 20 000 Ureinwohnern Neuenglands 3 000 ihr Leben verloren was etwa 15 entsprach Obwohl kleine Gruppen bis ins 19 Jahrhundert am Connecticut River lebten verschwanden zahlreiche Stamme als organisierte Gruppe Auch den Englandern brachte der Krieg hohe Verluste 600 Kolonisten und Soldaten fanden den Tod insgesamt 90 Siedlungen wurden angegriffen und davon 13 vollig zerstort 6 Aktuelle Situation Bearbeiten nbsp Das Foxwood CasinoDer US Zensus 2000 listet 1 283 Pequot auf Im Einzelnen Mashantucket Pequot 511 Paucatuck Eastern Pequot 46 sonstige Pequot 726 Stammesmitglieder fanden heraus dass der US Staat Connecticut im Jahr 1856 unrechtmassig und entgegen vorherigen vertraglichen Abmachungen mit dem Stamm der Pequot 600 Acres ca 2 5 km Stammesland an Weisse verkauft hatte Im Zuge der Erstarkung der indigenen Volker in den 1970er Jahren gelang es den Stammesvertretern in einem Prozess gegen den Staat Connecticut einen Teil der Landrechte sowie 700 000 US Dollar zuruckzubekommen Ausserdem wurde der Stamm 1983 formell anerkannt Mit malaysischer Kapitalbeteiligung konnte 1992 ein Kasino in Stammesbesitz eroffnet werden Das Foxwoods ist das profitabelste aller Kasinos in Indianerhand 8 600 so genannte Slot Machines dazu ein Theater mit 4 000 Platzen Restaurants ein Spa und weitere Einrichtungen brachten nicht nur den Stammesmitgliedern der Mashantucket Pequot hohe Einnahmen Allein seit 1992 erhielt der Bundesstaat 2 6 Milliarden Dollar 25 der Einnahmen stammten aus den Slot Machines Das riesige Kasino bietet rund 10 000 Arbeitsplatze weitere 30 000 sind mittelbar davon abhangig Zusammen mit dem Kasino der benachbarten Mohegan dem Mohegan Sun setzt das Haus jahrlich rund 2 5 Milliarden Dollar um 7 Aus den Gewinnen wird in soziale Dienstleistungen investiert seien es Bildungsstatten Kindergarten Krankenhauser oder Pflegeheime dazu kommen unbekannte Betrage an die einzelnen Stammesmitglieder Daruber hinaus wird daraus auch ein Museum finanziert Dieses Museum prasentiert die Geschichte des Stammes der Pequot und dessen Verknupfung mit der Geschichte anderer Stamme sowie mit der US und Literatur Geschichte 8 Rezeption BearbeitenPequod heisst das Schiff Kapitan Ahabs in dem Roman Moby Dick von Herman Melville Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Mohegan History a b c Handbook of North American Indians Kapitel Indians of Southern New England and Long Island Early Period Seite 160ff Original The shallowness of a body of water aus Frank Speck Native Tribes and Dialects of Connecticut A Mohegan Pequot Diary In Annual Reports of the U S Bureau of Ethnology 43 1928 S 218 John Mason und Paul Royster A Brief History of the Pequot War Howard Zinn A People s History of the United States Harper Perennial 2005 S 14 15 The Society of Colonial Wars in the State of Connecticut 1675 King Philip s War Nach Angaben von Reuters in Claudia Parsons Gambling success brings controversy for tribe 9 Juni 2008 Mashantucket Pequot Museum and Research Center abgerufen am 18 Dezember 2011 Literatur BearbeitenBruce G Trigger Hrsg Handbook of North American Indians Vol 15 Northeast Smithsonian Institution Press Washington D C 1978 ISBN 0 16 004575 4 Alvin M Josephy 500 Nations Die illustrierte Geschichte der Indianer Nordamerikas Frederking amp Thaler Munchen 1996 Stephan Maninger Krieg und Gewalt im puritanischen Neuengland 1620 1676 Damals Juni 2007Siehe auch BearbeitenListe nordamerikanischer Indianerstamme Pequot KriegWeblinks BearbeitenWebsite des Museums der Pequot Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pequot amp oldid 238646233