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Die Pockenepidemie an der Pazifikkuste Nordamerikas von 1862 wurde vom Dampfschiff Brother Jonathan von Kalifornien nach Victoria eingeschleppt Sie war in Kalifornien genauer San Francisco ausgebrochen und erreichte Victoria am 12 Marz 1862 Infolge des Entschlusses der Behorden die um die Stadt lagernden Indianer zu vertreiben verbreitete sich die Krankheit bis nach Alaska im Norden und bis zum Puget Sound im Suden Wahrend die nichtindigene Bevolkerung durch Impfungen geschutzt war fielen der Krankheit von April bis Dezember 1862 wahrscheinlich rund 14 000 Ureinwohner zum Opfer vielleicht die Halfte der Gesamtbevolkerung Inhaltsverzeichnis 1 Von Kalifornien nach Victoria 2 Der Ausbruch 3 Die Rolle des Gouverneurs James Douglas 4 Der Verlauf 5 Vertreibung 6 Ausbreitung Richtung Norden 7 Ausbreitung Richtung Suden 8 Folgen 9 Literatur 10 Weblinks 11 Anmerkungen 12 Siehe auchVon Kalifornien nach Victoria BearbeitenAm 12 Marz 1862 legte die Brother Jonathan mit rund 350 Passagieren an Bord meist Goldsuchern nachmittags an Sie waren von Nachrichten uber Goldfunde im heutigen Idaho angezogen worden doch verhinderte der uberaus kalte Winter 1861 62 dass sie weiterzogen Captain Samuel DeWolf fuhrte das erste Schiff des Jahres nordwarts Nur 100 bis 125 Passagiere hatten das Ziel Victoria die anderen wollten weiter Das Schiff trug 60 Tonnen Fracht fur die Stadt einschliesslich 75 Schafe und 21 Mulis Die Goldsucher nutzten die 24 stundige Fahrtunterbrechung zum Besuch von Grog Houses und Bordellen in denen auch indianische Prostituierte arbeiteten Am nachsten Tag gegen 16 Uhr liess Captain DeWolf mit 400 Passagieren wieder ablegen diesmal Richtung Columbia River Der Ausbruch BearbeitenBereits am 18 Marz schrieb der Daily British Colonist die lokale Tageszeitung einer der Passagiere habe Pocken gehabt am 20 Marz tauchte ein zweiter Erkrankter auf Am 24 brachte die Oregon ebenfalls mindestens einen Pockenkranken aus San Francisco mit In den folgenden Tagen erschienen Berichte uber Pockentote in Kalifornien wo es angeblich bereits uber 2 000 Falle gab Doch die Inkubationszeit betragt 12 Tage in denen die Infizierten hochgradig ansteckend sind man ihnen die Krankheit aber nicht anmerkt Zudem genugen dem Virus Decken oder Kleider zur Ubertragung Den Anfang macht ein hohes Fieber dann Kopf und Gliederschmerzen dann ubergibt sich der Erkrankte Nach zwei drei weiteren Tagen entwickelt sich ein Ausschlag im Gesicht an Handen und Fussen Nun erreicht der Patient die hochste Ansteckungsgefahr und die Ausschlage verteilen sich uber den ganzen Korper Dann folgen die gefurchteten Eiterblaschen die oftmals zu grossen Eiterblasen zusammenwachsen Rund einen Monat nach der Ansteckung trocknen die Blaschen und fallen ab Wer uberlebt hat zahlreiche Pockennarben viele sind erblindet War die Krankheit erst einmal ausgebrochen gab es keine Hilfe Nur Quarantane konnte die Verbreitung stoppen Wer noch nicht erkrankt war konnte geimpft werden Entsprechend titelte der Daily British Colonist mit Quarantine und am folgenden Tag hiess es Die Krankheit so furchten wir wird eine traurige Verwustung unter den Indianern anrichten wenn nicht strenge Gesundheitsmassnahmen ergriffen werden Doch nur wer sich freiwillig meldete sollte entsprechend versorgt werden Da die Pockenimpfung bereits 1798 in England entdeckt und bereits seit 1837 am Puget Sound eingesetzt wurde forderte die besagte Tageszeitung die Burger auf sich impfen zu lassen Am 1 April schatzte man dass jeder zweite geimpft war Dabei lebten in Victoria rund 5 000 Menschen davon die Halfte Weisse Die umliegende Indianerbevolkerung durfte ahnliche Zahlen aufgewiesen haben mindestens 1 600 lebten in der Umgebung uber 2 000 kampierten zum Handeln in Stadtnahe John Sebastian Helmcken 1824 1920 impfte rund 30 Songhees Schon am 1 April tauchte die Nachricht von einem ersten kranken Indianer auf Doch nur Helmcken reagierte indem er am 16 April weitere 30 Indianer impfte Unermudlich setzte er diese Arbeit fort und impfte wohl uber 500 von ihnen Wahrscheinlich entstand ein kurzfristiger Mangel an Impfstoff Doch spatestens Anfang Mai war wieder genug davon verfugbar Als die Krankheit in den Lagern vor der Stadt ausbrach flohen die Songhees auf eine Insel in der Haro Strait Sie stellten sich damit selbst unter Quarantane Nur dieser Stamm uberlebte die beginnende Katastrophe mit nur wenigen Opfern Pater Leon Fouquet ein katholischer Missionar impfte 3 400 Indianer entlang des Fraser River Gleichzeitig erhielten andere Missionsstationen an der Strait of Georgia und im Puget Sound Impfstoff Auch diese Stamme wurden kaum von der todlichen Krankheit getroffen Verantwortlich fur die Abwehr der Gefahr waren aber eigentlich nicht die Missionare und Arzte sondern das Abgeordnetenhaus der Kolonie Vancouver Island Die erst 1843 gegrundete Stadt Victoria hatte namlich noch keinen Stadtrat und keinen Burgermeister Sowohl der Arzt William Tolmie 1812 1886 als auch John Helmcken waren Mitglieder der Versammlung Helmcken war sogar ihr Sprecher und er galt als einer der einflussreichsten Manner der Kolonie Die beiden waren seit 1833 bzw 1850 offizielle Arzte der Hudson s Bay Company die die Herrschaft im Namen Grossbritanniens ausubte Schon 1837 hatten Nachrichten von einer Pockenepidemie im Norden von British Columbia die Company erreicht Die Pocken erreichten damals den Puget Sound und Tolmie sollte Indianer bei Fort Nisqually impfen 1853 impfte er dort abermals zahlreiche Indianer als die Pocken an der Washingtoner Kuste grassierten die seit 1846 zu den USA gehorte Ahnlich agierte Helmcken Die beiden Arzte wussten also was in solchen Fallen zu tun war Die Rolle des Gouverneurs James Douglas BearbeitenJames Douglas hatte die Wirkung der Pocken bereits 1836 37 und 1847 48 kennengelernt Er schlug daher der Provinzialversammlung am 27 Marz 1862 vor ein isoliertes Krankenhaus fur alle Pockenfalle einzurichten Das neunkopfige House of Assembly zu dem die beiden Arzte zahlten beriet vier Tage spater uber den Vorschlag wobei Helmcken sich gegen eine Zwangsverbringung in ein ebenso abzulehnendes Hospital aussprach Er warf dem Gouverneur Aktionismus vor Die neun Mitglieder des Gremiums votierten fur den Bau eines passenden Gebaudes neben dem vorhandenen Hospital weigerten sich aber die Freiheit der Entscheidung jedes einzelnen einzuschranken selbst uber die Impffrage zu entscheiden Nur ein Herr Burnaby sprach sich fur den Vorschlag Douglas aus trotz der Freiheitsbeschrankung und trotz der Kosten Der Verlauf BearbeitenMitte April 1859 hatte man 2 235 Indianer in den Lagern um Victoria gezahlt Dazu zahlten vor allem Tsimshian 44 Haida 26 Tlingit 15 Bella Bella Heiltsuk 8 und Kwakiutl von Fort Rupert 7 Naturlich schwankten diese Zahlen jahreszeitlich da manches Kanu mehrere tausend Kilometer zurucklegen musste um nach Victoria zu gelangen doch kann man um diese Zeit wohl mit rund 2 000 Indianern rechnen Der anglikanische Missionar Reverend Alexander Garrett bemerkte die Krankheit bei den Tsimshian am 13 oder am 20 April jedenfalls an einem Sonntag Bereits am 26 April berichtete der Daily British Colonist von 20 Toten in den letzten Tagen vier allein am Vortag Die Befurchtung ging um der ganze Stamm konnte ausgeloscht werden Zwei Tage spater schatzte man die Zahl der Toten des Stammes bereits auf 300 Es gab aber auch Stimmen die sich eher um die Ansteckung von Weissen durch Indianer sorgten oder die einfach storte dass die Indianer uberall in der Stadt waren im Theater den Strassen in Hotels und Restaurants als Hauspersonal Zeitungsleute propagierten eine Haltung bei der die Losung dieses Problems um jeden Preis an oberster Stelle stand Am 9 Mai trug Reverend Georg Hill in sein Journal ein Ich bin durch die Hyda und Bella Bella Camps gegangen und fand dreizehn Falle und einen toten Korper Noch nie habe ich so schreckliche Szenen von Tod Elend Schmutz und Leiden gesehen Schon am 14 Mai prognostizierte das Lokalblatt eine Ausbreitung der Epidemie bis Sitka Am 27 Mai fabulierte man schon davon dass bei fortgeschriebener Sterberate binnen zwei Jahren ein Indianer des Nordens eine Kuriositat sein werde Offenbar wurden einige der Bewohner bereits von Panik ergriffen Vertreibung BearbeitenDer Commissioner of Police Joseph Pemberton gab am 28 Mai Befehl dass die Tsimshians innerhalb eines Tages die Region verlassen sollten und dass das Kanonenboot Grappler dabei helfen sollte Auch sollten die Indianer aus der Stadt selbst entfernt werden Zwei Tage spater waren alle Tsimshian abgezogen Auch Tlingit und Haida begannen den Aufbruch Am 11 Juni zwang die Polizeitruppe rund 300 Menschen die Gegend zu verlassen und in ihre Herkunftsgebiete zuruckzukehren Das Kanonenboot Forward zog 15 Tage lang 26 Kanus voll mit Indianern nordwarts bis Fort Rupert Dazu gehorten 20 Haida Kanus funf Kanus anderer Stamme von Haida Gwaii und eines von den Tlingit Schon auf dem Weg nach Norden brachen erste Pockenfalle aus Am 21 Juni schrieb der Daily British Colonist Wie sind die Machtigen gefallen Noch vor vier Jahren waren sie der Schrecken der Kuste heute von gebrochenem Geist und verweichlicht ziehen sie nordwarts den Keim einer widerlichen Krankheit in sich die Wurzel schlagen und bei den zu Hause gebliebenen Freunden den Ruin und die Zerstorung herbeifuhren wird Bei der derzeitigen Sterblichkeitsrate konnen nur wenige Monate verstreichen bis die Nordlichen Indianer dieser Kuste nur noch in der Geschichte existieren Ende Juni waren fast alle Indianer um Victoria vertrieben doch noch im Juli gab es dort einige Uberlebende Innerhalb Victorias traten kaum noch neue Falle auf Wie so oft in solchen Fallen betrachtete mancher Schreiberling die Elenden mit Verachtung Ausbreitung Richtung Norden BearbeitenAm 17 Mai erreichten die Kanus der Tsimshians Fort Simpson Sie waren die ersten die vor Victoria vertrieben worden waren Entsprechend der Inkubationszeit von rund zwei Wochen traten bis Ende Mai nur Krankheitsfalle unter den Vertriebenen auf Bei den Nuxalk wusste man sich nicht anders zu helfen als die Erkrankten in die Walder zu bringen ihnen eine Decke und zwei drei Lachse mitzugeben und sie sterben zu lassen Die Erfolglosigkeit der Medizinmanner setzte sie unter ungeheuren Druck denn ihr Muhen war ohne jeden Erfolg Am 12 Juni erreichten die Nachrichten von diesem Desaster Victoria Captain Shaff vom Schoner Nonpareil berichtete dass binnen weniger Tage Hunderte um Fort Simpson und Fort Rupert fortgerissen worden seien Die nordwarts geschleppten Indianer seien schnell gestorben Bei den ersten Anzeichen habe man die Kranken ausgesetzt ihnen Brot Fisch und Wasser dazu ein Tuch als Zeltersatz mitgegeben Captain Osgood von der Northern Light berichtete ahnliches von den Bella Bella oder Heiltsuk und meinte sie seien fast ausgerottet 12 Meilen nordlich von Nanaimo sah er zwolf Tote in der Sonne verfaulen Captain Whitford sah dort wie er am 11 Juli berichtete uber 100 Tote Von einer Gruppe von 60 Haida seien bis Mitte Mai 40 verstorben berichtete Osgood Pater Brabant ein katholischer Missionar war 1862 bei den Hesquiaht einem Stamm der spater so genannten Nuu chah nulth an der Nordwestkuste von Vancouver Island Sein Tagebuch vermerkt im Oktober 1862 dass 15 Mouetsats Mowachaht an Pocken gestorben seien Sie wollten nun aus Rache genauso viele Hesquiaht toten Am 14 Oktober kam ein Kanu vom Nootka Sound doch aus Angst verwehrte man das Landerecht Es war Tom ein Missionar mit seiner Familie Brabant impfte sie berichtet zugleich von Panik Geschrei und Geheul von Medizinmannern die aberglaubisch predigten Die Frau des Hauptlings der Hesquiaht war am 16 Oktober tot Brabant versuchte den ganzen Stamm zu impfen doch schon nach der Messe traten am 17 Oktober drei Pockenfalle auf zwei waren bereits am 18 Oktober tot Keiner wagte es sie zu begraben Ein Makah und sieben andere halfen schliesslich Doch die Toten wurden nur in ein Kanu gepackt und mit einem Brett bedeckt weil es so heftig sturmte Die Schwester des Hauptlings erkrankte und starb am 20 Oktober Auch Peter Brabant schien nun die Pocken zu haben Von den Mowachaht wird berichtet dass jeder der beim Beerdigen half selbst an den Pocken erkrankte Ein Indianer wurde vertrieben weil er in Victoria gewesen war das zu Recht als Herd der Krankheit erkannt wurde Alle Indianer kamen zur Messe und sangen ansonsten herrschte erdruckende Stille Brabant schaffte es nun gerade noch die Toten in den Wald zu werfen Doch am 21 und 22 Oktober schien sich die Lage zu bessern denn Peter gesundete 1 Ausbreitung Richtung Suden BearbeitenDie Ausbreitung nach Suden erfolgte Richtung Puget Sound Am 19 April berichtete der Daily British Colonist ein Burger in Port Townsend sei Opfer der Pocken geworden Eine Gruppe Tsimshians fuhr sudwarts warum lasst sich nur vermuten passierte den Ort und kampierte bei Port Ludlow Am 19 Mai berichtete das Blatt in Victoria sie seien alle krank oder bereits tot Ob dies nur Geruchte waren ist unklar die Zeitungen in der Puget Sound Region haben nichts daruber berichtet Immerhin gab es zwei Zeitungen namens Olympia dann die Port Townsend und Steilacoom Am 10 April schrieb der Steilacoom s Puget Sound Herald Zwischen Feuerwasser und den Pocken versprechen die roten Manner dieser Region bald ganz zu verschwinden Ansonsten schrieben die Blatter nur ab was in Victoria kolportiert wurde Eugene Casimir Chirouse 2 nicht zu verwechseln mit seinem Neffen Eugene Casimir Chirouse der katholische Missionar in der Indian Reservation von Tulalip beim spateren Everett schrieb zwischen Anfang Mai und Ende September uber den Verlauf der Epidemie 400 Indianer seien geimpft worden und bis August seien nur drei den Pocken zum Opfer gefallen Bei den wenig weiter entfernten Indianern seien hingegen zahlreiche Opfer zu beklagen Der fur die Makah Reservation zustandige Indian Agent Henry Webster schrieb im August 1863 die Makah seien wegen ihrer isolierten Lage am Cape Flattery verschont worden und weil der Arzt Joseph Davies den uberwiegenden Teil des Stammes geimpft habe Nach dem Indian Agent S D Howe gab es einige Opfer unter den Nooksack direkt an der Grenze Auch die S Klallam erlitten grosse Verluste Von den Elliott Bay Indians erlebte ein Junge die Epidemie und berichtete nach uber 60 Jahren vom Ausbruch der Krankheit bei Seattle Dort so berichtete er hatten die Indianer ein Haus von 60 mal 30 40 Fuss das am spateren Pioneer Square stand Es diente als eine Art Krankenhaus Eindringlich beschrieb er wie die Medizinmanner versuchten ihre Patienten zu retten Er berichtet von Schwitzhutten und Sprungen ins kalte Wasser und vor allem davon dass die Panik im Stamm dafur sorgte dass jeder Heiler nur drei Kranke behandeln durfte Starben diese war das auch sein Todesurteil In der Region gab es fortan keinen einzigen Medizinmann mehr ob sie flohen oder getotet wurden sei dahingestellt Wenn wir der Beschreibung der Rituale glauben durfen so sorgten die Medizinmanner damit selbst dafur dass sie sich infizierten Am 30 Juni 1863 schrieb der Arzt in der Puyallup Reservation C H Spinning er habe wahrend des letzten Jahres 254 Indianerpatienten behandelt 7 seien verstorben doch erwahnt er keinen Fall von Pocken Bei den Nisqually wurde im September 1863 berichtet es habe 12 Tote gegeben aber auch hier ist unklar ob dies auf die Pocken zuruckgeht In der Chehalis Reservation zwischen Olympia und Columbia River berichtete der Indian Agent A R Elder die Gesundheit der dortigen Indianer sei viel besser als am Puget Sound da sie weiter abseits von den Sunden der Weissen lebten Offenbar breitete sich die Epidemie nicht weiter nach Suden aus Zeitungen in Washington und Kalifornien berichteten ausgesprochen wenig uber das Desaster San Francisco zogerte uberhaupt zu berichten Eine Zeitung in Port Townsend der Washington Standard konstatierte die Zeitungen in San Francisco vermeiden jeden Hinweis auf die Existenz von Pocken in der Stadt Ein Blatt in Olympia meinte die Blatter hatten Angst unangemessene Aufregung und Aktionismus zu provozieren Immerhin forderte der Puget Sound Herald vom 3 April die Burger auf sich sofort impfen zu lassen falls die Krankheit die Region erreiche Auch sollten sie Vorsicht beim Besuch betroffener Gebiete walten lassen Andere Blatter forderten zur Sicherheit die Entfernung der Indianer statt sie zu impfen was auch moralisch und gesellschaftlich von Vorteil sei The North West Port Townsend stellte am 24 Mai fest Die Indianer sind eine abscheuliche und arbeitsscheue Rasse von keinerlei irdischem Nutzen fur sich oder sonst irgend jemanden abgesehen von den Arzten und ihre Gegenwart zieht weisse Strolche an die ein unstetes Leben durch Verkauf von schlechtem Whisky fuhren Diese Zugellosen sind viel schlimmer als die Pocken Lasst uns die Indianer in die Reservate schicken wo sie hingehoren die Gesellschaft wurde sich verbessern und starken und freie Liebe free love und Atheismus wurden weniger Anhanger an den Ufern des Puget Sound finden Folgen BearbeitenEnde Juni begannen vor Victoria die furchtbaren Aufraumarbeiten Die Leichen wurden mancherorts mit Steinen beschwert und in zwei nahegelegene Buchten geworfen Noch am 28 Juni 1863 schatzte der Daily British Colonist dass auf einem einzigen Acre allein 1000 bis 1200 Nordliche Indianer lagen Nach spateren Schatzungen kostete die Epidemie 15 000 Indianer das Leben was etwa der Halfte aller Bewohner entspricht Doch nicht alle Stamme waren gleichermassen betroffen Am schlimmsten traf es Sudalaska Allein die Tlingit verloren wohl 1 450 Stammesmitglieder rund 60 der Gesamtzahl Die Heiltsuk verloren 1 150 nur 500 uberlebten Auf Haida Gwaii und Prince of Wales Island starben wohl 4 700 Haida nur 1 600 uberlebten Von den 13 Dorfern bestanden 1882 nur noch sieben um 1900 sogar nur noch zwei ganze Clans verschwanden die Gesellschaftsstruktur wurde zerstort Damit endeten auch die gefurchteten Raubzuge gegen die sudlichen Indianerstamme Am 17 Juni 1862 brachte es die Daily Press aus Victoria auf den Punkt Was wird man in England sagen wenn es bekannt wird dass eine Indianerbevolkerung um Victoria unterstutzt und ermutigt wurde bis die Pocken von San Francisco eingefuhrt wurden Sie die als die Krankheit unter ihnen wutete dem Untergang uberlassen wurden mitten in einer christlichen Gemeinschaft die von ihnen fett geworden war seit vier Jahren die nicht zum Guten Samariter wurde und versuchte die Wirkungen der Krankheit durch medizinische Mittel zu lindern stattdessen diese Leute fortschickte in den Tod und die Krankheit an der Kuste verstreute Die Zerstorung vielleicht der ganzen indianischen Rasse in den Britischen Besitzungen am Pazifik mit ihnen schickend Es gibt eine entmenschlichende Einfaltigkeit uber die Behandlung der Indianer die wirklich furchtbar ist Wie leicht ware es gewesen die Stamme fortzuschicken als die Krankheit in der Stadt bemerkt wurde und wenn sich einige der Indianer angesteckt hatten hatte man in einiger Entfernung von Victoria einen Platz einrichten konnen bis sie sich erholt hatten was sie mit medizinischer Hilfe aller Wahrscheinlichkeit nach getan hatten Die Obrigkeiten haben die Arbeit der Ausrottung extermination begonnen lasst sie fortfahren Nie gab es eine abscheulichere Indianerpolitik als unsere Literatur BearbeitenRobert Boyd The Coming of the Spirit of Pestilence Introduced Infectious Diseases and Population Decline among Northwest Coast Indians 1774 1874 University of Washington Press Seattle 1999 Harry Greyson A History of Victoria 1842 1970 The Victoria Observer Publishing Victoria 1970 Dorothy Blakey Smith Hrsg John Sebastian Helmcken The Reminiscences of Doctor John Sebastian Helmcken University of British Columbia Press Vancouver 1975 Robert T Boyd George M Guilmet David L Whited Nile Thompson The Legacy of Introduced Disease The Southern Coast Salish in American Indian and Culture Research Journal 15 1991 1 32 Kiran van Rijn Lo the Poor Indian Colonial Responses to the 1862 63 Smallpox Epidemic in British Columbia and Vancouver Island in CBMH BCHM 23 2006 541 560 Weblinks BearbeitenElaine Moore Anna Marie Krahn Claudia Lorenz The Spirit of Pestilence The Smallpos Epidemic in Victoria in 1862 Greg Lange Smallpox Epidemic of 1862 among Northwest Coast and Puget Sound Indians Februar 2003 mit Quellen Karte zur Ausbreitung der Pocken von 1800 bis 1863 Seattle Times ursprunglich aus dem Handbook of North American Indians Band 7 Memento vom 26 August 2012 im Internet Archive Anmerkungen Bearbeiten Colonist 11 Juli 1875 zitiert nach Leona Taylor and Dorothy Mindenhall Index of Historical Victoria Newspapers Victoria s Victoria 2007 archive org 9 August 2015 Einen Eindruck von Chirouse bekommt man durch ein Foto von Chirouse und von funf weiteren Missionaren in British Columbia etwa 1859 1869 aufgenommen Chirouse oben links Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive Siehe auch BearbeitenPockenepidemie an der Pazifikkuste Nordamerikas ab 1775 Geschichte der First Nations Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pockenepidemie an der Pazifikkuste Nordamerikas 1862 amp oldid 238003159