www.wikidata.de-de.nina.az
Die Geschichte der First Nations der in Kanada lebenden und nicht ganz zutreffend als Indianer bezeichneten ethnischen Gruppen reicht mindestens 12 000 Jahre zuruck 1 Der Begriff First Nations ist relativ jung 2 und bezeichnet die kanadischen Ureinwohner jedoch ohne die Metis und die Inuit 3 Die offizielle Bezeichnung von staatlicher Seite ist Indians die Selbstbezeichnung der weit uber 600 als Stamme bezeichneten Gruppen ist ganz uberwiegend First Nation seltener Nation oder Indian Band Kulturareale in Nordamerika nach Alfred Kroeber Ihre Geschichte ist vor allem in den fruheren Phasen durch starke Anpassung an die naturliche Umgebung gekennzeichnet Dementsprechend werden nach Alfred Kroeber in Nordamerika zehn Kulturareale unterschieden von denen sich funf zumindest partiell auf dem Gebiet des heutigen Kanada finden Die Subarktis die Zentral Kanada bis zur Nordwestkuste und zur Kuste von Labrador umfasst die Nord Westkuste am Pazifik dann das Plateau also vor allem das Fraser Plateau schliesslich Prarien und Plains also die trockenen Graslandschaften ostlich der Rocky Mountains sowie das nordostliche Waldland um die Grossen Seen bis nach Neufundland Die Geschichte der indianisch europaischen Kontakte setzt im Norden Amerikas mit der Jagd auf Fische und Wale sowie dem Handel mit Pelzen ein Die sich aus der Ausbeutung der Naturschatze ergebenden Konflikte dauern bis heute an Anfangs dienten Forts 4 und Ansiedlungen nur der Sicherung des Handels daher blieb die Zahl der Siedler gering Dazu kamen erste Missionsversuche Auch wenn die franzosische und britische Kolonialpolitik vergleichsweise weniger gewalttatig als die der USA war so hat sie doch die Kulturen radikal verandert Das gilt umso mehr fur das seit 1867 zunehmend souverane Kanada das seit den 1970er Jahren seine Politik der erzwungenen Assimilation und kulturellen Ausloschung aufgibt um einer Haltung der Multikulturalitat den Vorrang einzuraumen Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Einleitender Uberblick 2 1 Grundzuge bis etwa 1500 2 2 Europaischer Einfluss 16 bis 19 Jahrhundert 2 3 Kanada Assimilationsversuche 3 Eigenstandige Entwicklung 3 1 Von den ersten Spuren bis zur archaischen Phase 3 2 Von etwa 4000 bis 1000 v Chr 3 3 Bis zu den ersten Kontakten mit Europaern um 1500 3 3 1 Der Osten Woodland Perioden 3 3 2 Der kanadische Schild 3 3 3 Plains und Prarien 3 3 4 Plateau 3 3 5 Westkuste 3 3 6 Der Nordwesten 4 Europaischer Einfluss 4 1 Kontakte ohne Kolonien im Osten 1497 1604 4 2 Der Osten Erste Kolonien Kriege Epidemien Pelze 1604 1763 4 3 Fernwirkungen 5 Englische Kolonialherrschaft ab 1756 63 6 Grundlegende kulturelle Missverstandnisse 7 Kanada seit 1867 71 7 1 Vertrage Indianergesetz Reservate Widerstand etwa 1871 1930 7 2 Kampf um gleiche Rechte seit dem Ersten Weltkrieg 7 2 1 Vorrang der Stammesrate Abtrennung von Metis und Inuit 7 2 2 Verstarkter Assimilationsdruck 7 2 3 Landanspruche Versammlung der First Nations 7 3 Aufstande und Selbstregierung erste Vertrage von Nation zu Nation seit etwa 1990 7 4 Vertrage und ihre Folgen die Cree im Norden Quebecs seit 1975 7 5 Trends 8 Forschungsgeschichte 9 Museen Archive Bibliotheken 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 AnmerkungenAbgrenzung BearbeitenDie Geschichte der First Nations ist fur die Phase der europaischen Vorherrschaft und derjenigen Kanadas sinnvoll von derjenigen der USA abzutrennen weil die beiden Staaten und ihre Gesellschaften ein sehr unterschiedliches Verhaltnis zu ihren Ureinwohnern entwickelt haben 5 Problematisch ist diese Vorgehensweise allerdings fur die davor liegenden Epochen denen man in einem raumlich und zeitlich weiter gefassten Uberblick zumindest uber die Geschichte der nordamerikanischen Indianer fur diese riesige Gruppe von heute weit uber 1200 indigenen Volkern gibt es ansonsten keine ubergreifende Bezeichnung besser gerecht wird Dabei wird sich eine gewisse raumliche und zeitliche Unscharfe der Abgrenzung nicht vermeiden lassen Einleitender Uberblick BearbeitenGrundzuge bis etwa 1500 Bearbeiten Archaologisch fassbare und haufig bis in die Gegenwart reichende kulturell zusammenhangende Gruppen wurden haufig als Volker oder Stamme identifiziert die sich oftmals auf einen gemeinsamen Ahnen zuruckfuhrten einen gemeinsamen Dialekt sprachen und vor allem als genetisch zusammenhangend verstanden wurden Sie verband aber vor allem eine gemeinsame Lebensweise die weniger genetisch bedingt als durch Handelsnetzwerke verbindende kosmologische Ansichten durch Heiratskontakte und damit Austausch kultureller Elemente aber auch durch Beziehungen der fuhrenden Gruppen aufrechterhalten wurde Auf dem nordamerikanischen Halbkontinent herrschte von Beginn menschlicher Besiedlung an bis in das 19 Jahrhundert hinein ein ausgepragter Nomadismus vor der nur im Suden der USA und am Mississippi von Sesshaftigkeit abgelost wurde Dazu kam entlang der Kusten und einiger Binnengewasser eine jahrliche Abfolge saisonaler Wanderungen die Vegetationsphasen und Tierwanderungen folgten Daher gab es unter den First Nations nie eine Form der offenbar an Sesshaftigkeit gebundenen Priesterherrschaft wie sie fur die Hochkulturen Sudamerikas und mancher Gegenden der USA nachweisbar ist Auf dem Gebiet des heutigen Kanada herrschte bei allen Volkern der Schamanismus vor der vor allem durch die Kontaktaufnahme mit Ahnen oder sonstigen Machten in psychischen Ausnahmesituationen gekennzeichnet ist Mythen bestimmten die Weltordnung So beruhten die indigenen Religionen nicht auf einer Heilsgeschichte sondern auf der Heiligkeit von Orten Ritualen oder dazugehorigen Gegenstanden von Wesen Machten Wissen und Geschichten Tanzen und Musik die sich im Besitz von Verwandtschaftsgruppen befanden Religionen waren daher orts und verwandtschaftsspezifisch und besassen keinerlei universellen Geltungsanspruch Ausserdem gab es nur eine unscharfe Vorstellung von der Zugehorigkeit eines bestimmten Gebietes zu einem bestimmten Stamm zumal selbst die Vorstellung von festgefugten Stammen eher von Europaern herangetragen wurde Stattdessen stand die Verwandtschaft bei weitem im Vordergrund die bis heute fur weitraumige ubergreifende Beziehungen sorgt so dass ein Individuum Vorfahren aus mehreren Stammen hatte Daher dominiert bis heute die Vorstellung kollektiver Rechte allerdings durch inzwischen lange Ubung zunehmend auf den Stamm bezogen uber Individualrechte 6 nbsp Befestigtes Irokesen Dorf mit Langhausern Platzen und doppeltem Palisadenring ca 1615 Die Irokesen nannten sich Haudenosaunee Menschen die lange Hauser bauen nbsp Lederzelt eines Assiniboin Chefs Karl Bodmer 1840Die typischen Hervorbringungen dauerhafter Sesshaftigkeit auch die Viehzucht fehlten also weitgehend 7 Manner waren wohl schon fruh mit der Jagd assoziiert Frauen mit dem Sammeln und Pflucken dem Schneiden und Ausgraben von nahrhaften Pflanzenteilen 8 Damit entfiel auch die Notwendigkeit der Bewasserung und der Regulierung von Flusslaufen was grossere organisatorische Zusammenballungen unnotig machte Diese wurden eher von gemeinsamen Ritualen oder Kriegszugen auf begrenzte Dauer ausgelost Doch kam es beispielsweise an den Grossen Seen zu weitraumigen und dauerhaften Bundnissystemen und Siedlungen Rudimentare Anfange eines Schriftsystems lassen sich zwar zeigen 9 doch spielten eher symbolbeladene Kunst Werke eine herausragende Rolle Ubergreifende Sprachen entstanden nur in Form von Handlersprachen wie dem Chinook die jedoch nur regional Bedeutung erlangten In den Plains diente eine Gebardensprache der Uberbruckung der Verstandigungsgrenzen zwischen den zahlreichen Sprachen und Dialekten 10 Das fur andere Kulturgebiete so wichtige Rad spielte wie in ganz Amerika keine erkennbare Rolle Auch Metallbearbeitung lasst sich nur fur Kupfer nachweisen allerdings schon sehr fruh daher war die seltene Substanz von hohem Wert und als Tauschgut sehr begehrt Der Wigwam aus einem Gerust gebogener Aste das mit Rinde oder geflochtenen Matten bedeckt wird stellt eine an die Lebensweise angepasste mobile Behausung der Jager dar die leicht zu zerlegen und wieder aufzubauen ist Ahnliches gilt fur das Tipi das ledergedeckte Stangenzelt der Bisonjager der Prarie Im Winter dauerhaft bewohnte Hauser errichteten die Volker der Nordwestkuste aus Holzplanken im ostlichen Waldland vor allem aus Holz und Lehm gedeckt mit Grasdachern Europaischer Einfluss 16 bis 19 Jahrhundert Bearbeiten Die koloniale Phase ab Ende des 15 Jahrhunderts begann zunachst an der Ostkuste mit zunehmendem Handel der bald in gewaltsame Konflikte umschlug vor allem wenn Siedler das Land beanspruchten oder wenn Konflikte zwischen den Stammen auf solche zwischen den europaischen Staaten trafen Die Folge waren regelrechte Koalitionskriege mehrfach als Nebenschauplatze europaischer Kriege Dazu kamen Versuche der Indigenen den Handelskontakt zu monopolisieren wobei sich um die Forts immer wieder neue Stamme bildeten von denen manche den Namen des Forts noch heute tragen Wahrend der gesamten Epoche kam es immer wieder zu schweren Epidemien Pocken Masern Grippe Tuberkulose 11 usw gegen die die Indigenen praktisch keine Immunabwehr besassen Waren die Indianer erst in eine Abhangigkeit geraten versuchten die Eroberer sie in fur Siedler ungunstige Gebiete abzudrangen oder wie in Kanada meistens sie in Reservate reserves zusammenzudrangen und an die eigenen Vorstellungen einer gesitteten Lebensweise anzupassen In der Hauptsache waren es sieben europaische Machte die in dieser Weise auftraten Spanien 1769 bis 1810 an der Westkuste Frankreich etwa 1604 1763 England bzw Grossbritannien 1607 1867 bzw 1931 und Russland 1741 1867 v a Alaska in geringerem Ausmass die Niederlande 1624 1664 um New York bzw Nieuw Amsterdam Schweden 1638 1655 am Delaware und in Gronland Danemark ab 1721 Letztlich entlud sich der Konflikt zwischen Franzosen und Briten im Rahmen des Siebenjahrigen Krieges wahrend mogliche Konflikte der Kolonialmachte an der Westkuste untereinander mit dem Verkauf von Fort Ross 1841 und Alaska 1867 auf dem Verhandlungswege entscharft wurden ebenso wie der Beinahe Krieg Grossbritanniens mit Spanien 1789 1794 Eine Sonderrolle spielten die USA die 1803 Louisiana erwarben Louisiana Purchase und sich 1812 bis 1814 einen Krieg mit den Briten und Franzosen sowie ihren indianischen Verbundeten in Kanada lieferten Britisch Amerikanischer Krieg Dabei etablierte sich eine erste Grenzziehung die jenseits der Grossen Seen ab 1846 entlang des 49 Breitengrads den Kontinent zerschnitt Oregon Kompromiss Schon im spanisch britischen Konflikt an der Pazifikkuste hatten die USA eine gewisse Rolle gespielt Im Norden trennte zudem der Erwerb des russischen Alaska durch die USA im Jahr 1867 die Zonen sehr unterschiedlicher Indianerpolitik voneinander ab Wahrend die franzosische Kolonialpolitik vor allem von Handelsinteressen dominiert war und die Siedlung eher der Ausbildung von Handelsdrehscheiben diente war die der Briten anfangs eher von Siedlungsinteressen und religiosen Auseinandersetzungen zwischen protestantischen Machtgruppen gekennzeichnet In Kanada spielte im Gegensatz zu den USA die Landnahme durch Siedler eine geringe Rolle sieht man einmal von den wenigen Ballungsraumen ab So ubernahm im Norden und Westen die Krone die administrative Kontrolle der indigenen Volker durch die monopolistische Hudson s Bay Company deren Geschaftsinteressen ein friedlicheres Einvernehmen mit und zwischen den Indianern nahelegten Erst die Zuwanderung zahlreicher Goldsucher vor allem aus den USA veranlasste Grossbritannien als Gegengewicht eine eigene Zuwanderung zu fordern Einheirat in indigene Gemeinschaften schuf dabei bei matrilokalen Ethnien also bei Gruppen bei denen das Paar am Wohnort der Frau lebte neue Fuhrungsschichten innerhalb dieser Stamme die dennoch Zugang zur Welt der Weissen hatten Kanada Assimilationsversuche Bearbeiten Im ehemals franzosischen Gebiet dominiert bis heute die franzosische Sprache die zudem eigene Mischsprachen wie bei den Innu Montagnais Naskapi Indianer Labradors hervorgebracht hat Die dortigen Indianer sprechen sie haufig neben Englisch und sind zudem meist katholisch Weiter im Westen hangt es von zahllosen Zufallen ab welches Bekenntnis durch die Missionare durchgesetzt wurde Daneben entstanden eklektische Formen die mitunter zum Mittel des Widerstands wurden Sonderformen gibt es bis heute die aber ein ausgesprochen regionales Substrat gewissermassen nur uberlagert haben und haufig als eine Wiedererweckung der traditionellen Spiritualitat auftreten Der Phase der Missionierung und Einweisung in Reservate bis ca 1840 bzw 1880 im Gegensatz zu den USA gab es aber wohl nie Forderungen die Indigenen auch physisch zu vernichten folgte eine mehrere Generationen umfassende Epoche in der durch okonomische Marginalisierung gewaltsam durchgesetzte Verbote zentraler Elemente der Kultur und schliesslich durch Zwangseinweisung aller Kinder in eigens dafur eingerichtete internatartige Schulen vgl Residential Schools die gesamte Kultur ausgeloscht werden sollte 12 Die letzten Versuche endeten in den 1980er Jahren Ob die uberwiegend noch laufenden Verhandlungen um Vertrage zwischen Kanada bzw den Provinzen und den Stammen letztlich nur ein weiterer Schritt zur Auflosung der eigenstandigen Identitat sein werden oder diese im Gegenteil stutzen ist noch nicht absehbar 13 nbsp Indigene Sprachgruppen in NordamerikaDie Assimilation der Ureinwohner ist weit vorangeschritten Die meisten beherrschen ihre ursprungliche Sprache nicht mehr und viele Sprachen werden nur noch von wenigen Menschen gesprochen Viele Ureinwohner wohnen in Stadten und haben den Zugang zu ihrer Kultur mehr oder weniger verloren 14 Dennoch gibt es starke Bemuhungen um wirtschaftliche Erholung gepaart mit Ansatzen zur Neubelebung vor allem in den Reservaten in denen noch immer auf ein enormes kulturelles Wissen zuruckgegriffen werden kann Sprache und Rituale werden wieder gepflegt in einigen Stammen wird die Wiederherstellung der eigenen Gesellschaftssysteme thematisiert und die Forderung nach Selbstregierung sowie freiem nur an Traditionen gebundenen Zugriff auf die Ressourcen der naturlichen Umgebung erhoben Zudem gibt es Ansatze mit allen indigenen Volkern die sich durch die Kolonialepoche in einer ahnlichen Situation befinden Kontakt aufzunehmen Gegen den Widerstand der kanadischen Regierung aber auch derjenigen der USA Australiens und Neuseelands verabschiedete die UNO am 13 September 2007 die Deklaration der Rechte indigener Volker in der nicht nur die Beseitigung jeder Benachteiligung indigener Volker sowie das Recht auf Mitsprache in sie betreffenden Angelegenheiten gefordert wird sondern auch das Recht anders zu bleiben to remain distinct 15 Am 19 20 Februar 2008 veranstalteten die AFN und der British Columbia First Nations Leadership Council im Chief Joe Mathias Centre bei der Squamish First Nation in North Vancouver ein Symposium mit dem Titel Implementing The United Nations Declaration on the Rights of Indigenous Peoples Die Erklarung der Vereinten Nationen uber die Rechte der indigenen Volker umsetzen Die Regierung Justin Trudeau hat im Mai 2016 mitgeteilt dass sie die Deklaration mit sofortiger Wirkung unterzeichnet ihre Inhalte sollen in die Verfassung des Landes aufgenommen werden Eigenstandige Entwicklung BearbeitenVon den ersten Spuren bis zur archaischen Phase Bearbeiten Die altesten Spuren menschlichen Lebens im Norden des Kontinents finden sich in Alaska Sie reichen rund 12 000 bis 14 000 Jahre zuruck und stehen kulturell in Beziehung zu nordostasiatischen Kulturen Die mehr als zehn Jahrtausende anhaltende Kaltphase davor erlaubte wohl keinen Aufenthalt Ausserdem durfte der riesige Eisblock der Alaska und den Yukon nach Suden abriegelte die Ausbreitung der Bewohner in diese Richtung verhindert haben Zudem lasst sich nachweisen dass der so genannte eisfreie Korridor zwischen Rocky Mountains und Hudson Bay erst um 13 000 v Chr nach und nach von Suden nach Norden entstand 16 Genetische Untersuchungen scheinen einerseits eine Abstammung aller indianischen Volker aus einer Wurzel zu belegen andererseits dass sie sich entlang der Kuste relativ schnell ausgebreitet haben und erst von dort ins Binnenland gewandert sind 17 Dies untermauern klimageschichtliche Untersuchungen 18 Andere Untersuchungen deuten eher darauf hin dass die Besiedlung des Kontinents annahernd gleichzeitig von zwei unterschiedlichen Gruppen von Beringia her erfolgte die zwischen 15 000 und 13 000 v Chr stattfand Die Autoren vermuten dass eine Gruppe der Westkustenroute folgte die andere dem eisfreien Korridor 19 Genetische Untersuchungen an 92 Individuen aus der Zeit vor 8600 bis 500 Jahren in Sudamerika und Mexiko belegten 2016 dass die Kustengruppe sich ab 14 000 v Chr binnen 1400 Jahren bis nach Chile ausbreitete Ausserdem liess sich zeigen dass die Vorfahren der Zuwanderer den Kontakt zur sibirischen Bevolkerung zwischen 23 000 und 16 400 v Chr verloren 20 Einige der altesten Artefakte wurden im Yukon Gebiet entdeckt in den beiden Bluefish Hohlen 21 Diese fruhe arktische Kultur je nach Schwerpunktsetzung als Sibirisch amerikanische palao arktische Tradition als Beringian tradition oder als Denali complex bezeichnet war mehrere Jahrtausende isoliert und breitete sich erst unter gunstigeren Bedingungen an der Kuste entlang weiter sudwarts aus moglicherweise auch entlang des Yukon wohl entlang der besagten eisfreien Zone In der Charlie Lake Cave einer Hohle nahe Fort St John im Norden British Columbias fanden sich Werkzeuge aus der Zeit ab etwa 10 500 v Chr Zu dieser Zeit wanderten von Suden Bisonherden B bison antiquus in das entstehende Grasland ein mit ihnen Jager die Speerspitzen vom Clovis Typ verwendeten die etwa denen vom Indian Creek oder von Mill Iron in Montana ahneln Diese Funde legen eine Sud Nord Wanderung nahe 22 In der Charlie Lake Hohle fanden sich zudem zwei beerdigte Raben einer mit Beigaben die vor 9000 bzw 10 000 Jahren beigesetzt wurden 23 Auch an den Vermilion Lakes bei Banff im oberen Bow Valley 8900 v Chr und an der Niska Site mit site werden Fundstatten bezeichnet im sudwestlichen Saskatchewan 8000 bis 9000 v Chr fanden sich vorarchaische auch palao indianisch genannte Uberreste Ahnlich alte Funde konnten in Quebec erst 2003 gemacht werden 24 in Neuschottland 1996 bei Debert 25 Die altesten menschlichen Uberreste im Norden wurden 1996 entdeckt und auf ca 7800 v Chr datiert Sie stammen aus der drei Jahre zuvor entdeckten On Your Knees Cave auf Prince of Wales Island 26 nbsp Nordamerikanisches Rentier engl Caribou oder Reindeer im Deutschen Ren Rentier oder Karibu genanntDie Zeit nach dieser Fruhphase wird haufig als archaische Phase bezeichnet und in zwei Abschnitte geteilt Dies sind die fruhe ca 8000 bis 6000 v Chr und die mittlere archaische Phase ca 6000 bis 4000 v Chr Danach unterscheidet man archaische im Westen und Plano Phase im Osten Dazu gehoren Kulturen am Ohio um Niagara und in Sud Ontario Die Zahl der Funde ist jedoch gering da die Landschaft immer noch starken Veranderungen unterworfen war was kulturelle Relikte meist zerstorte Vermutlich folgten die Plano Leute Karibu Herden ostwarts immer an der Vereisungsgrenze entlang Ohne sie war im Nordwesten kein menschliches Leben moglich 27 Esker boten hier mitunter vorzugliche Wege durch die unwegsame Landschaft Um 7500 v Chr erreichten auch Archaic Leute aus dem Westen das sudliche Ontario Dort fanden sich Speerschleudern eine technologische Neuerung die vermutlich um 8000 v Chr in den sudlichen USA ihren Ausgang nahm 28 Eine Projektilspitze aus Neuengland wird auf 6000 bis 5000 v Chr datiert Sie gehort wohl der gleichen Kultur an wie die in Vermont John s Bridge Site ca 6000 v Chr wo bereits Bohrer und vor allem Hausspuren auftauchten Dabei sind die kustennahen Kulturen archaologisch nicht leicht abzugrenzen Schwerpunkte waren der untere Sankt Lorenz Strom und die Grossen Seen Die ersten grosseren Monumente stellen Grabhugel dar die Burial Mounds 29 Offenbar hatte sich eine mehr oder minder gefestigte Hierarchie innerhalb dieser Gesellschaften entlang des Eriesees am sudlichen Huronsee am Ontariosee sowie am Sankt Lorenz Strom oberhalb des heutigen Quebec entwickelt Ob es sich hierbei um eine zusammenhangende Kulturregion handelte auch Proto Laurentian genannt kann nur vermutet werden Ihre Artefakte reichen von etwa 5500 v Chr bis 1000 v Chr Deutlich unterscheidbar und einer ganz anderen Umgebung ausgesetzt war die Gruppe der Plano Kulturen deren Name sich von den Great Plains ableitet Der Name ist zu eng gefasst denn die Kulturen umfassen den riesigen Raum zwischen den kustenfernen Gebieten British Columbias und den Nordwest Territorien sowie dem Golf von Mexiko Kurz vor 8000 v Chr zeigt sich ein Wechsel im Waffensystem der fur diese Kulturen kennzeichnend ist Die Spitzen der Projektile werden nicht mehr in gespaltene Schafte eingespannt sondern in den Schaft eingetieft Es war zugleich die Phase in der ausgedehnte Walder partiell Graslandschaften wichen Das Rohmaterial einiger Steinwerkzeuge und waffen stammte aus weit im Suden gelegenen Gebieten Die fruhen Plano Kulturen umfassten das Gebiet zwischen dem North Saskatchewan River und dem Fuss der Rocky Mountains bis hinein nach British Columbia zum Peace River Manitoba lag immer noch unter einem riesigen Eissee doch entwickelten sich erste Siedlungskammern ahnliche Refugia und bewohnbare Erhebungen die uber die Eisgrenze hinausragten Nunatuks bzw Nunataker wie etwa in Sud Alberta Agate Basin culture In einer dieser Refugia fand man sudlich von Calgary im Jahr 2001 kleine Pferde die offenbar um 8000 v Chr gejagt wurden Uber einen schmalen Korridor sudlich der Eisgrenze gelangten neue Techniken nach Westen Erst spater teilte sich der riesige Kulturraum erkennbar in zwei Grossraume auf die Fruhe Shield und die Fruhe Plains Kultur Am South Fowl Lake an der Grenze zwischen Ontario und Minnesota wurden Kupferfunde gemacht die auf eine Metallbearbeitung bereits um 4800 v Chr hindeuten Reichere Funde bietet erst die Mittlere Shield Kultur 4000 bis 1000 v Chr Im Westen wurde die wohl mindestens bis 9000 v Chr zuruckreichende Besiedlung durch die Fruhe Plateaukultur uberlagert Dabei ist umstritten ob es sich um eine Einwanderung uber den Fraser River handelte oder aus dem Landesinnern ein Leichnam vom Gore Creek etwa 8500 Jahre alt deutet darauf hin Die mogliche Zuwanderung von der Kuste durfte um 4250 v Chr eingesetzt haben Es scheint aber keinen Zusammenhang mit den anwachsenden Lachswanderungen an der Westkuste zu geben nbsp Pfahle in Skedans gelegen im Cumshewa Inlet im Haida Gwaii George M Dawson 1849 1901 1878Die Kustenkulturen Southwestern und Northwestern Coastal culture an der Westkuste lassen sich mindestens bis 8000 v Chr nachweisen Dabei ist unklar aus welcher Richtung die Besiedlung erfolgte wobei sie auch durchaus aus einer gemeinsamen Wurzel stammen konnten Die Linguistik tendiert eher zu einer Einwanderung aus dem Norden Schon der alteste Fund auf Vancouver Island die Bear Cove weist eine sehr starke Orientierung auf die Jagd von Meeressaugern wie Delfine und Robben hin 30 Auffallig ist die Aufteilung in eher meerwarts orientierte Gruppen mit hochseetauglichen Fahrzeugen und solche die sich auf die relativ bequeme Jagd auf Lachse verlegten Viele kustennahe Uberreste wurden jedoch vom Meer verschlungen das seit 6000 v Chr um 10 bis 15 m angestiegen ist Diese Uberschwemmung von Siedlungskammern durfte den Druck erhoht haben ins Binnenland abzuwandern Dabei nahm die Nordwestkuste eine etwas andere Entwicklung Auch hier hat der ansteigende Meeresspiegel Spuren zerstort abgesehen von Haida Gwaii Diese Inselgruppe wurde spatestens um 7500 v Chr besiedelt und tragt mit den Haida eine der altesten ortskonstanten Bevolkerungen der Welt Noch altere Siedlungsspuren weist das ostwarts nahe der Kuste gelegene Dundas Island mit der Fundstatte Far West Point auf das datierte Funde von 9690 30 BP aufweist und damit die altesten an der britisch kolumbianischen Kuste Der alteste nachweisbare Handel der mit Obsidian reicht uber 10 000 Jahre zuruck und basierte auf einer Lagerstatte am Mount Edziza 2787 m in Nord British Columbia 31 Im Nordwesten ist die Fundlage so widerspruchlich dass bisher alle Ansatze verschiedene Kulturen zu bestimmen gescheitert sind Der ausserste Norden einschliesslich Gronland ist erst um 2500 v Chr punktuell besiedelt worden der Norden Ontarios erst um 2000 v Chr Von etwa 4000 bis 1000 v Chr Bearbeiten Ab 2500 v Chr lassen sich im Westen Siedlungen anhand zahlreicher Muschelhugel shell middens nachweisen dazu erste Anzeichen einer sozialen Differenzierung Siedlungsspuren weisen auf Hausverbande hin die sich saisonal zur Jagd zu stammesartigen Gruppen verbanden In den Plains lassen sich Hauser und Dorfer fassen Anscheinend wurde die Jagd mit Pfeil und Bogen aus Asien kommend im Norden verbreitet Sie nahm ihren Weg zugig von Nordwesten wo sie lange verharrte bis an die Ostkuste um dann in einem Bogen den aussersten Westen zu erreichen 32 Begrabnisstatten finden sich auch an der Ostkuste wie etwa ein Friedhof im Nordwesten Neufundlands Port au Choix der zwischen 2400 und 1300 v Chr in Gebrauch war und 56 Tote barg Die dortigen Grabhugel stellen die fruhesten Monumentalbauwerke Kanadas dar Die dieser Kultur zugerechneten Gruppen werden als Maritime Archaic People dabei wird eine fruhe 6000 bis 4000 v und eine mittlere Periode 4000 bis 1000 v Chr unterschieden bzw als Red Paint People bezeichnet was auf den Gebrauch roten Ockers zuruckgeht Zwischen 2000 und 1500 v Chr kuhlte Labrador erheblich ab wovon die nordlichen Kustenkulturen im heutigen Kanada stark betroffen waren Die vor 4000 v Chr in Zentrallabrador ansassigen Gruppen raumten das Gebiet Um 2250 v Chr zogen Inuit die um 3000 v Chr aus Asien kommend Nordamerika erreicht hatten bis in diese Gegenden sudwarts und auch Jager aus dem Inland erreichten die Kusten Das Gebiet nordlich des Sankt Lorenz Stroms scheint aufgegeben worden zu sein Um 2000 bis 1700 v Chr scheinen zudem Volker aus dem Suden bis Neubraunschweig nordwarts gezogen zu sein Susquehanna Archaic People doch vielleicht wurden hier auch nur Techniken nordwarts weitergereicht An den Grossen Seen stiegen die Wasserspiegel die Bedingungen fur die Fische verbesserten sich Dort lassen sich nun Hunde nachweisen die beerdigt wurden wie beispielsweise ein Fund am Huronsee zeigt 33 Die Middle Great Lakes St Lawrence Kultur oder Laurentian Archaic hatte ihr Zentrum um das Gebiet des heutigen Quebec und in Ontario und reichte bis 4000 vielleicht bis etwa 5500 v Chr zuruck Das Ottawa Tal gilt als ein Zentrum der Kupferproduktion ein Metall das fur Pfeilspitzen Ahlen usw gebrauchlich war Offenbar wurden auch heilige Platze zunachst wohl Beerdigungsstellen gepflegt Verbrennung ist nachweisbar Parodontose Arthritis bei den Alteren und Knochenbruche waren die haufigsten Erkrankungen Wahrscheinlich drangen Volker von Suden her vor doch ist das Laurentian ahnlich wie der Middle Archaic complex archaologisch anfangs schwer zu fassen Hier ist etwa ein halbmondformiges Messer das Ulu kennzeichnend Dichtere Bevolkerung und komplexere Kulturen bewirken jedoch eine Zunahme von Funden und eine grossere Eindeutigkeit der Zuordnung Andererseits wird die Region landwirtschaftlich genutzt so dass zahlreiche Funde die aus gepflugter Erde stammen nicht zeitlich zuzuordnen sind wie etwa um die Niagarafalle nbsp Rekonstruktion in einem Museum bei Gander Twillingate auf Neufundland wo die Beothuk lebtenDie Kulturen des kanadischen Schilds entwickelten sich erst um 6000 v Chr aus den Plano Kulturen des sudwestlichen Keewatin Distrikts und des Ostens von Manitoba mit einem folgenden Expansionsvorgang der rund vier Jahrtausende andauerte Die Cree Ojibwa Algonkin Innu und Beothuk die in den fruhen europaischen Schriftquellen fassbar sind gehen wohl auf diese Gruppen der Shield Kultur zuruck Um 2000 v Chr bestanden hier bereits komplexe Begrabnisrituale mit kupfernen Beigaben Werkzeugen und Ocker Handelsbeziehungen reichten bis nach Dakota Da die Siedlungen nicht von grosser Kontinuitat waren sind Fundschichtungen sehr selten Erkennbar sind dennoch jahreszeitliche Wanderzyklen von jahrtausendelanger Kontinuitat Die Plainskulturen sind schwer fassbar und so muss man sich auf Waffentypen beziehen Doch sind deren Aussagemoglichkeiten oftmals vage Anderungen in den Projektilspitzen weisen moglicherweise auf Verdrangung der Walder durch Graslandschaften und entsprechende Beutetiere hin An der Cactus Flower Ausgrabungsstatte in Alberta fand sich eine rohrenformige Pfeife die ca 4700 Jahre alt ist Zahlreiche Pfeilspitzen stammen aus Chalzedonstatten am Knife River in North Dakota Insgesamt lassen sich zwischen etwa 6000 v Chr und der Zeitenwende in ihrer Gesamtheit funf gravierende Veranderungen konstatieren Die Trockenphasen wurden milder die noch heute existierende Bisonart setzte sich durch Hunde wurden als Trage und Zugtiere eingesetzt und erhohten damit die Mobilitat das Tipi setzte sich durch und schliesslich gestattete die Kochtechnik mit heissen Steinen die Herstellung von Pemmikan was wiederum das Uberdauern von Mangelphasen erleichterte 34 Die Mittlere Plateau Kultur zwischen Rocky Mountains und pazifischem Kustengebirge entwickelte um 2500 v Chr das so genannte Pit House das teilweise in die Erde eingegraben wurde Zugleich basierte die Ernahrung zunehmend auf Lachs wenn auch die gesamte Bandbreite von Muscheln bis Skunks nicht verschmaht wurde Die heutigen Salish Stamme lassen sich mit dieser Kultur eng in Verbindung bringen Ausnahmen in diesem Gebiet sind die Nicola als Eyak Athapaskisch Sprecher und die Kootenay Als wichtigste kulturelle Veranderung gilt der Ubergang von der Nichtsesshaftigkeit zu einer Halbsesshaftigkeit mit festen Winterdorfern und sommerlichen Wanderzyklen entsprechend den Jagd und Sammelerfordernissen sowie dem Besuchen von Orten mit hoher ritueller Relevanz um 2000 v Chr Eine ahnliche Entwicklung vollzog sich an der Westkuste deren Kulturen sich zunehmend regional differenzierten vgl Kusten Salish 35 Die Gesellschaftshierarchie pragte sich deutlicher aus einige Gruppen hatten besseren Zugriff auf Ressourcen Reichtum wurde angehauft und der Handel nahm zu Lachs Kerzenfisch und Schalentiere wurden zu den wichtigsten Lebensmitteln dementsprechend tauchen zahlreiche als shell middens bezeichnete Hugel auf in denen auch weniger dauerhafte Artefakte uberdauerten Gegen Ende der Epoche lassen sich erstmals Plankenhauser nachweisen Die Salish waren jedoch nicht nur Jager und Sammler sondern spatestens seit 1600 v Chr auch Bauern wie man von den Katzie seit 2007 weiss 36 Im Gegensatz dazu hielt sich am Yukon und am Mackenzie mit ihren riesigen Einzugsgebieten eine Kultur weitraumiger Jagd mit extremer Beweglichkeit kleiner Gruppen Daher ist die archaologische Quellenlage sehr dunn Die haufig zu findende Mutmassung uber Invasoren aus den Plains um 4000 v Chr lasst sich wohl leichter mit dem Vordringen der Speerschleuder Atlatl erklaren die andere Projektilspitzen erforderte Zwischen 5000 und 2000 v Chr gab es eine Sudwanderung der Inuitkulturen Auf die regionale Kultur gehen wohl die Athabasken Sprachen zuruck Bis zu den ersten Kontakten mit Europaern um 1500 Bearbeiten Die drei auffalligsten Veranderungen in der Zeit ab etwa 1000 v Chr sind die klimatische Stabilisierung etwa auf dem heutigen Niveau sowie die Einfuhrung zweier neuer Techniken Die eine die Herstellung von Tongefassen erreichte das Gebiet des heutigen Kanada wohl auf dem langen Weg von Sudamerika uber Florida Die andere Pfeil und Bogen kam aus Europa oder Asien und wurde wohl erstmals von Palao Eskimos eingesetzt Durch das Aufkommen dieser beiden Techniken bestehen zudem andere Moglichkeiten aus archaologischen Funden Erkenntnisse uber diese Zeit zu gewinnen Der Osten Woodland Perioden Bearbeiten nbsp Mi kmaq in Labrador Le Monde illustre n 53 1858 Mac Vernoll Les Mic Macs tribus indigene du Labrador nbsp Mi kmaq aus Neuschottland um 1865 National Anthropological Archives Smithsonian Institution Washington D C Die ethnischen Gruppen die hinter den Artefakten der jungeren Kulturphasen standen durften die Vorfahren der heutigen Mi kmaq Maliseet in Kanada Welastekwiyek Leute vom Sankt Lorenz Strom und Passamaquoddy die in Kanada nicht als First Nation anerkannt werden sein Aus archaologischer Perspektive liefern zahlreiche Keramikgefasse bereits aus der Zeit vor 500 v Chr einen erheblichen Zuwachs an Merkmalen und Funden Damit endet an der Ostkuste die archaische Phase die von den Woodland Perioden abgelost wird Dabei unterscheidet man Gefasse anhand ihrer Verzierungen in solche die durch eine Art Stempel aufgebracht wurden im Norden und solche die durch Eindrucken eines Bandes erzeugt wurden im Suden etwa zwischen Trois Rivieres und Quebec Im besser erforschten Neubraunschweig zeigt sich dass die Sesshaftigkeit in der kalten Jahreszeit in den shell midden sites sich durchgesetzt hatte manche Dorfer waren wohl schon ganzjahrig bewohnt Die Bedeutung von Schalentieren nahm deutlich zu obwohl einige Funde zeigen dass sie bereits sehr viel fruher von hoher Bedeutung waren Von der rund 1700 km entfernten Adena Kultur ubernahm die Region teilweise die Beerdigungspraktiken partizipierte jedoch auch selbst an ihrer Entwicklung wie der Fundort Miramichi River zeigt der bis in historische Zeit den Mi kmaq als heilig galt Damit wurde ihre mundliche Tradition 2500 Jahre zuruckreichen nbsp Der 20 m hohe Taber Hill in Toronto ein irokesischer Mound Dort fanden sich Uberreste von 472 Menschen aus der Zeit um 1250 37 Die Fruhe oder Anfangliche Woodland Periode erstreckt sich auch an den Grossen Seen und dem Sankt Lorenz Strom von etwa 1000 v Chr bis 500 n Chr Die Bezeichnung bezieht sich auf die Verbreitung von Tonwaren einer vorher nicht bekannten Technik Auf diese Kultur gehen wohl die Irokesen zuruck aber auch einige der Algonkin Stamme Lange wurde der Ubergang von einer Jager und Sammlergesellschaft zu einer Gartenbaugesellschaft zu stark betont Dennoch nahm die Bedeutung des Kurbisses immer mehr zu Es zeigte sich aber dass Kurbisse bereits um 4000 v Chr in Maine angepflanzt wurden Dennoch zeigen sich Aspekte grundlegender Veranderungen Zwischen Ontariosee und Eriesee sowie New York brachten einzelne Gruppen die Feuerstein Fundstatten unter ihre Kontrolle Mit eigens hergestellten Grundformen handelten sie sehr weitraumig Diese Onondaga Feuersteine wurden von 1000 bis 500 v Chr vor allem fur die neue Waffe gebraucht die aus Pfeil und Bogen bestand Zudem breiteten sich die aus dem Ohiotal kommenden Burial Mounds zahlreiche Erdhugel die die Verstorbenen bargen aus Schliesslich entwickelte man eine Reusentechnik mit der man auch in Stromschnellen Fische fangen konnte Der kanadische Schild Bearbeiten Die Kulturen auf dem kanadischen Schild werden in eine westliche und eine ostliche Kulturgruppe geteilt die beide auf die Mittlere Schild Kultur zuruckgehen Dabei unterschieden sich die beiden Gruppen nur in ihren Werkzeugen weniger in ihrer Lebensweise wenn auch der ostliche Zweig Tongefasse erst sehr spat ubernahm Dies kann aber auch darauf zuruckgefuhrt werden dass die tonlosen Gebiete eher Schweifgebiete von Jagergruppen waren Auch hier zeigen sich bis nach Zentral Labrador die Einflusse der Adena Kultur Ihre typischen Mounds erscheinen ebenfalls in der westlichen Schild Kultur Laurel beispielsweise am Rainy River im Suden Ontarios der im Rahmen der Manitou Mounds Provincial Park Reserve inzwischen unter Denkmalschutz steht Ratselhaft bleiben bisher die aus Flussgeroll aufgehauften Hugel die vielleicht Schamanen als Ruckzugsstatten dienten Da Felsmalereien von denen ahnliches angenommen wird bisher nicht datierbar sind lassen sich Fragen nach ihrer Funktion kaum beantworten Kanus aus Birkenholz waren hier das Haupttransportmittel fur Guter und Menschen Auf ihnen dehnten die Gruppen ihre Schweifgebiete in fruhere Plain Gebiete west und sudwestwarts aus die zwischen 1500 und 500 v Chr erheblich feuchter und waldreicher wurden Damit verschwanden dort die Bisonherden Auch der Fernhandel mit Chalzedon aus Oregon und Obsidian aus Wyoming hing vom Flusstransport ab Die einzigen bekannten menschlichen Uberreste stammen von 39 Individuen aus zwei als Mound bezeichneten Grabhugeln Smith Mound 3 und 4 im Norden von Minnesota Es konnte sein dass die Stamme der nordlichen Algonkin Kultur im sudlichen Manitoba in Minnesota und im angrenzenden Ontario genetisch von ihnen abstammen Wahrscheinlich kam es aufgrund der Domestizierung von Wasserreis zu einer herausgehobenen Schicht von Landbesitzern die sich auch kulturell vom Rest der Bevolkerung absetzten Der Suden Ontarios war in die Fernhandels Beziehungen der Hopewell Kultur eingebunden Im Umfeld des Ontariosees wurde hochreines Kupfer gefunden das als Werkstoff fur Schmuck im ganzen Osten Nordamerikas verbreitet wurde Plains und Prarien Bearbeiten nbsp Buffel jagende Assiniboines Gemalde von Paul Kane 46 73 7 cm zwischen 1851 und 1856 entstanden heute in der National Gallery of Canada in Toronto nbsp Verbreitungsgebiet der Buffel im 18 und 19 Jahrhundert Karte des Zoologen und Prasidenten der American Bison Society William Temple Hornaday 1854 1937 Die spate Plains Kultur lebte in hohem Masse von Buffeln Amerikanischer Bison wobei Pemmikan immer wichtiger wurde Ortsnamen wie Head Smashed In Buffalo Jump oder Old Women s Buffalo Jump weisen auf die Treibertechnik bei der Buffeljagd hin doch sind solche Platze selten Dabei scheinen die Prarien bis etwa 650 v Chr zugunsten von Waldern geschrumpft zu sein In dieser Zeit spatestens ca 500 v Chr loste der Bogen die Speerschleuder ab die jedoch noch langere Zeit nebeneinander existierten Neben Buffelfleisch waren wie ein Fund am Pelican Lake zeigt Elche Biber Hecht Zander aber auch Wurzeln von grosser Bedeutung Hier kommen Mounds nur in den beiden Dakotas vor In Montana liessen sich Zeltdorfer von beachtlichen Dimensionen 100 ha und rund tausendjahriger Nutzungsdauer nachweisen die Steinringe um die Tipis nutzten Fernhandel mit Obsidian Feuerstein und anderen Materialien war weit verbreitet und reichte westwarts bis zum Fraser River und dem Pazifik Offenbar gab es heilige Platze an denen Schamanen metaphysische Machte beschworen Es gibt Hinweise darauf dass zumindest manche der Verstorbenen vor der Grablegung auf Gerusten getrocknet wurden Auch liess man Verstorbene in Zelten zuruck Einige Funde zeigen relativ grosse Menschen die allerdings oftmals an Arthritis und anderen Krankheiten litten Plateau Bearbeiten Die spate Plateau Kultur war durch Kleinraumigkeit gekennzeichnet entsprechend der Landschaft An dem Wechsel zwischen Winterdorfern und Sommerlagern hatte sich nichts geandert In Erdlochern wurden Vorrate angelegt heisse Steine dienten zum Backen und Kochen der Lachs lieferte den Lowenanteil des Nahrwerts Tierformige Schnitzereien scheinen zugenommen zu haben ebenso der Handel mit den Kustenvolkern allerdings hauptsachlich am mittleren Fraser und am Thompson Die Dorfer wurden deutlich grosser und die Bevolkerung nahm zu doch waren manche dieser Grossdorfer nur kurzzeitig bewohnt andere uber tausend Jahre lang z B Keatly Creek Site Kennzeichnend ist das Pit House wobei dies bei den Kootenay infrage gestellt wurde Bei ihnen wurde der Einfluss der Plainskulturen erst mit der Einfuhrung des Pferdes starker 38 Dieser Haustyp hat extensivere Bevorratung ermoglicht und so die Ernahrung besser gesichert ab ca 2000 v Chr Eyak Athapaskisch Sprecher wie Chilcotin und Dakelh sind vielleicht erst um 500 sudwarts gewandert Die spate Plateauphase wird wiederum in drei Phasen unterteilt die Shuswap horizon 2500 bis 500 v Chr Plateau horizon 500 v Chr bis 800 n Chr und Kamloops horizon 800 bis 1800 genannt werden Pfeil und Bogen tauchten erst sehr spat auf Bei den Behaltern mit menschlichen Kopfen handelte es sich wohl um zeremonielle Kunstwerke Auch entwickelte sich eine Gesellschaft die auf Familienverbanden stammesubergreifenden Verwandtschaften und einer Hierarchisierung basierte Der Zugriff auf Ressourcen hing am Ansehen das zunehmend erblich wurde Westkuste Bearbeiten nbsp Great Fraser Midden 1908Die Kustenkultur am Pazifik naherte sich der Auspragung die die Europaer Ende des 18 Jahrhunderts vorfanden Sie wurde bereits zwischen 500 v und 500 n Chr annahernd erreicht Die erbliche Ranggesellschaft war dabei von Suden nach Norden strenger die Hierarchie steiler Eine Schicht fuhrender Familien beherrschte den Handel den Zugang zu Ressourcen und die politische und spirituelle Macht Die einfachen Stammesangehorigen mussten dabei keineswegs die Masse der Menschen stellen ebenso wenig wie die Sklaven die meist Kriegsgefangene waren 39 An vielen Stellen ist es ausserst wahrscheinlich dass lokale Funde bestimmten Stammen derselben Region zugeordnet werden konnen wie etwa den Tsimshian die spatestens 2000 v Chr um den spateren Prince Rupert Harbour lebten Regionale Differenzierungen liegen dabei etwa zu den Gruppen um die Strasse von Georgia und das Frasertal vor Dort lassen sich Locarno Beach Komplex und Marpole Komplex die auf Lachsfang basieren vgl Kusten Salish oder Yuquot unterscheiden das auf eine Kultur der Hochseejagd insbesondere der Wale hinweist Im Norden sind Namu Prince Rupert und Haida Gwaii massgebliche Fundorte dazu kommen Fundstellen am Fraser River die noch starker auf Lachsfang hinweisen Auch hier tauchen erstmals Begrabnishugel auf Erst um 400 n Chr erreichte der Bogen diese Region Auch hier wurden die Dorfer zahlreicher und offenbar grosser ausser denen an der Strasse von Georgia Die heutigen Kusten Salish lassen sich auf die Marpole Kultur zuruckfuhren vermutlich aber erheblich weiter zuruck Sie war bereits von der gleichen sozialen Differenzierung von Plankenhausern in denen mehrere Familien lebten von Lachsfang und konservierung reichen Schnitzwerken von mitunter monumentalen Ausmassen komplexen Zeremonien und wohl auch schon Potlatches gekennzeichnet Am Hoko River in Washington zeigen sich die spater von Europaern beschriebenen Formen der Winterbevorratung In Namu zeigt sich bereits 7000 v Chr eine Vielzahl kultureller Elemente der spateren Kusten Salish und ihrer nordlichen Nachbarn wie der Nuu chah nulth Dabei zeigt sich vor allem am Hoko River im Unterschied zum nicht sehr weit entfernt gelegenen Musqueam Northeast dass sich die kulturellen Differenzen zwischen relativ nahe beieinander lebenden Gruppen eher im Bereich verganglicher Kunste wie der Korbflechterei niederschlagen als im Bereich der viel fruher uberlieferten Stein Waffentechnik die tendenziell auf immer gleiche Bedurfnisse vergleichsweise einformig und trage reagiert aber sie stellt mit Abstand die Hauptmasse der Funde nbsp Beisetzung eines Toten der Assiniboin in einem Baum Karl Bodmer ca 1840 1843Zwischen 500 und 1000 n Chr anderten sich erneut die Begrabnissitten Die Toten erhielten nun immer ofter ihre letzte Ruhestatte in Baumen Pfahlen Grabhausern und Hohlen Um 500 bis 700 n Chr tauchten vermehrt befestigte Dorfer auf vor allem im Suden mit ausgehobenen Wassergraben weiter im Norden mit Palisaden Diese kriegerische Phase erstreckte sich bis in die Zeit des ersten Kontakts mit Europaern durch den sie weiter gesteigert wurde Der Nordwesten Bearbeiten Besonders schwach erforscht ist die Fruhgeschichte des nordwestlichen Binnenlands wo die Sprachgruppe der Athabasken dominierte Mit ihnen verbinden sich einige Fundstellen im Entwasserungsgebiet des Mackenzie ab ca 700 v Chr Der Taye Lake Komplex lasst sich zwischen 4000 und 1000 v Chr fassen wahrend der Taltheilei Komplex vermutlich auf Zuwanderung aus British Columbia und dem Yukongebiet zuruckgeht eine Wanderung die bis uber die Hudson Bay hinausreichte und moglicherweise die Vorganger der Inuit dort verdrangte Mit den Athabasken verbinden sich Fundstellen im Entwasserungsgebiet des Mackenzie ab 1000 v Chr bis ca 700 n Chr Der Taye Lake Komplex im Yukongebiet datiert auf 4000 bis 1000 v Chr Dabei nimmt man an dass die als Old Chief Creek bezeichnete Phase am nordlichen Yukon dieser nahestand und die spateren Gwich in hervorbrachte die Taye Lake Phase am sudlichen Yukon hingegen die Tutchone Kennzeichnend sind lanzenformige Projektilspitzen zweischneidige Messer sowie die Abwesenheit von microblades genannten winzigen Klingen Ob die beiden archaologischen Hauptgruppen mehr darstellen als Gedankenkonstrukte ist angesichts der extrem schwachen Fundlage jedoch ungewiss Europaischer Einfluss Bearbeiten nbsp Wikingersiedlung L Anse aux Meadows auf Neufundland ausgegraben ab 1961 Rekonstruktion Um 1000 n Chr kam es zwar zu einer Ansiedlung von islandischen Siedlern Gronlands auf Neufundland doch diese war nur von kurzer Dauer Weiter im Norden auf Baffin Island kam es anscheinend schon mehrere Jahrhunderte fruher zu Kontakten die sich nicht auf blossen Handel zuruckfuhren lassen Alltagsobjekte weisen auf langere Aufenthalte hin 40 Die Islander nannten die Bewohner Skraelinger wobei unklar ist ob es sich um Beothuk oder um Inuit der Dorset Kultur handelte In den Quellen heissen die entdeckten Gebiete Helluland Markland und Vinland wohl Gebiete am Clyde River in Sud Labrador und auf Neufundland Offenbar tauschten Wikinger und die regionalen Gruppen bereits zu dieser Zeit Pelze gegen Metallwaren und Stoffe 41 Kontakte ohne Kolonien im Osten 1497 1604 Bearbeiten Mi kmaq und Beothuk waren wahrscheinlich die ersten die Kontakt mit Europaern hatten 42 wobei letztere seit 1829 als ausgestorben gelten Aller Wahrscheinlichkeit nach liefen schon im 15 Jahrhundert Fischer aus dem Baskenland und England die Fischgrunde um Neufundland an und noch zwischen 1530 und 1600 zerlegten Basken in der Red Bay an der Kuste Labradors Wale 43 Der erste Europaer dessen Landung in Nordamerika in den Quellen greifbar ist war Giovanni Caboto bekannt als John Cabot Er landete 1497 an einer nicht sicher bestimmbaren Stelle an der Ostkuste und nahm drei Mi kmaq nach England mit Spatestens ab 1501 als der Portugiese Gaspar Corte Real 59 Beothuk entfuhrte die mit dem untergehenden Schiff ertranken 44 hatten neben besagten Beothuk die Mi kmaq haufiger Kontakt mit spanischen franzosischen britischen und irischen Fischern die die Kuste jeden Sommer aufsuchten Um 1578 zahlte man jeden Sommer nahezu 400 Fischerboote an der kanadischen Ostkuste nbsp Karte des beim heutigen Montreal gelegenen Irokesendorfs Hochelaga gezeichnet nach den Angaben von Cartier von Giovan Battista Ramusio Venedig 1556Ab 1519 begann der Pelzhandel und die Kustenstamme tauschten Pelze gegen europaische Produkte vor allem Metallwaren wie Messer Axte Beile und Kessel Bezeichnend fur dieses Tauschinteresse ist der Bericht Jacques Cartiers der 1541 in der Chaleur Bucht ankerte wo sein Schiff von einer grossen Zahl Mi kmaq Kanus umringt wurde deren Besatzung mit Biberpelzen winkte Dieser Stamm wurde 1564 1570 und 1586 von ihnen unbekannten Krankheiten heimgesucht Die Stamme der Ostkuste begannen sich zu verandern bald sollten sie wegen der Handelskontakte Krieg untereinander fuhren Cartier hatte auch am oberen St Lorenz Pelze bei den Irokesen eingetauscht 1534 35 und lange Zeit florierte der Handel trotz fehlender Infrastruktur im Sinne von Handelsstutzpunkten Ein Fluss und Wegenetz auf dem Indianer Handel betrieben existierte schon sehr lange Sie handelten mit Kupfer Walrosselfenbein verschiedenen Steinarten fur Werkzeuge Waffen und Schmuck auf weitraumigen Pfaden mit dem butterartigen Fett des Kerzenfischs Hundehaardecken usw Der Osten Erste Kolonien Kriege Epidemien Pelze 1604 1763 Bearbeiten Ein Vierteljahrhundert vor der ersten dauerhaften Kolonie erhielt im Jahr 1578 der Bretone Troilus de Mesgouez Marquis de la Roche 1540 1606 einen entsprechenden Auftrag doch scheiterte sein Schiff 1584 im Sturm 1598 1603 errichteten Straflinge eine kurzlebige Kolonie auf Sable Island wo sie bereits Uberreste einer alteren Kolonie vorfanden 45 1604 errichtete eine Flottenexpedition an der auch Samuel de Champlain teilnahm die erste Siedlung auf Saint Croix Island an der Mundung des St Croix River Sie wurde jedoch ein Jahr spater nach Port Royal verlegt Bald folgten weitere befestigte Anlagen wie Fort La Tour am Saint John River wo nun auch die Maliseet europaische Waren ertauschten Doch die Verlagerung der Kolonie nach Port Royal ins Gebiet der Mi kmaq hatte Folgen Bereits 1607 kam es zu einem Krieg zwischen den Penobscot unter ihrem Sagamore Bashabes der durch franzosische Waffen grosse Macht erlangt hatte und den Mi kmaq Dieser Tarrantiner Krieg der Ausdruck ihrer Rivalitat im Pelzhandel war dauerte acht Jahre Die siegreichen Mi kmaq zogen weiter nach Massachusetts steckten sich dabei aber mit einer verheerenden Epidemie an die zwischen 1616 und 1619 rund 4 000 der 10 000 Mi kmaq totete Andere Stamme waren noch harter betroffen Wie der Pequot Krieg von 1637 zeigte waren die sudlichen Kolonien zudem eine ernste Gefahr fur die nackte Existenz denn erstmals wurde hier ein ganzer Stamm gezielt ausgeloscht 46 nbsp Karte des Abbe Claude Bernou ca 1681 mit den franzosischen Entdeckungen 47 1608 grundete Champlain die Stadt Quebec 1613 mussten sich die Handler von Port Royal ins nordlichere Tadoussac zuruckziehen weil Englander ihre Kolonie niedergebrannt hatten Im selben Jahr kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung mit den Beothuk die von den Mi kmaq die mit den Franzosen verbundet und von ihnen mit Gewehren ausgestattet waren besiegt wurden Bald schickte man Coureurs des bois Waldlaufer aus die unter den Indianern lebten wahrend die Handelsagenten ihre Forts zu Tauschzentren ausbauten Dabei spielten die wenigen befahrbaren Flusse wie der Ottawa eine wichtige Rolle An ihnen beanspruchten Stamme wie die Kichesipirini bereits um 1630 ein Zwischenhandelsmonopol 48 Ausserdem kamen bereits um 1660 grosse Mengen von Pelzen aus dem Gebiet des Oberen Sees und von den Lakota 1669 lieferte eine Station an der James Bay erste Pelze nach London ein Handel aus dem die Hudson s Bay Company hervorging Die Rivalitat zwischen Franzosen und Englandern eskalierte 1686 versuchten Franzosen den Handelsposten niederzubrennen Wenige Jahre spater stiessen Franzosen bis an den Golf von Mexiko vor und grundeten die Kolonie Louisiana Zwar scheiterte die Suche nach der Westgrenze des Kontinents doch wurden Kontakte zu Indianern bis an den oberen Mississippi kurzzeitig sogar bis nach Santa Fe im spanischen Gebiet hergestellt Weiterhin dominierten die Handelsgesellschaften das Geschehen jedoch fuhrte der Siebenjahrige Krieg in Nordamerika 1754 1763 das Ende der franzosischen Epoche herbei Mit Erfolg verlangten die in Kanada verbleibenden Franzosen ihre Konfession behalten zu durfen womit zahlreiche von katholischen Missionaren bekehrte Indianer ebenfalls katholisch blieben Ausserdem setzte sich auf der Ebene der Mission die Konkurrenz uneingeschrankt fort und tragt noch heute zu einem konfessionellen Flickenteppich bei vielen First Nations bei Die Verbindungen zwischen franzosischen Mannern und indianischen Frauen waren so zahlreich dass ihre Nachkommen eine eigene Nation bildeten die Metis Fernwirkungen Bearbeiten Wahrenddessen veranderten Pferde Mustangs die aus europaischen vor allem spanischen Bestanden stammten die Kultur der Prarie radikal Die Moglichkeit beritten und damit vergleichsweise bequem Buffel zu jagen sorgte zum einen dafur dass mehr Indianer in die Prarie zogen zum anderen erlaubte das Pferd die Besiedlung und Durchquerung bisher zu menschenfeindlicher Gebiete Dazu nutzten sie spezielle Tragegestelle so genannte Travois die die Pferde ziehen konnten Grossraumige Wanderungen wurden moglich ebenso Kriege Machtige Stamme des Ostens stiessen ganze Volkerwanderungen an die Stamme wie die Dakota westwarts trieben Der Pelzhandel mit den Franzosen fuhrte zu einer Konfoderation mit den Anishinabe die von 1679 bis 1736 bestand Danach wurden die Dakota von ihren ehemaligen Bundesgenossen aus den nordlichen Gebieten vertrieben und ein Teil fand bis 1780 eine neue Heimat im heutigen sudlichen Minnesota Ein Teil spaltete sich in Lakota und Nakota auf Besonders die Lakota stiegen dank franzosischer Gewehre und Pferde aus dem Suden zu einem machtigen Stamm auf der 1765 die Black Hills eroberte nbsp Pelzhandler und Indianer William Faden Cartouche 1777 49 nbsp V formige Wildfalle der Huronen Zeichnung Samuel de ChamplainsDer Pelzhandel sorgte auch um die Grossen Seen fur Rivalitaten und fur Waffen mit denen man sie austragen konnte Doch wurden die Irokesen die sich um 1570 in einer Stammesliga verbanden schon fruher zu Feinden der Wyandot und der Algonkin die mit den Franzosen verbundet waren Missionare unterhielten dort von 1639 bis 1649 die Missionsstation Sainte Marie au pays des Hurons Zwischen 1640 und 1701 vernichteten die funf spater sechs Stamme der Irokesenliga die Wyandot Tionontati und Erie mit Arkebusen die sie durch den niederlandischen Pelzhandel erhalten hatten Erst als die Niederlander seit 1623 mit einer Pelzhandelsstation namens Fort Orange vertreten sich zuruckzogen wohl deshalb weil die Biberpopulationen nach 1640 sudlich der Grossen Seen zusammenbrachen ebbten die Auseinandersetzungen ab Dennoch setzten die Irokesen weitere Wanderungen nach Westen in Gang und die franzosischen Siedlungen waren stark gefahrdet Daher mussten alle Franzosen zwischen 16 und 65 fortan Waffendienst leisten Montreal war zeitweise vollig isoliert 1682 erfolgte die Grundung von St Louis Erst 1701 unterzeichneten Englander und Franzosen sowie 39 Hauptlinge einen Friedensvertrag Grosser Friede von Montreal Auch bei den in Ohio lebenden Fox wurden die Franzosen die ihren Pelzhandelsweg Richtung Mississippi kontrollieren wollten in lokale Feindseligkeiten gezogen die sie zu ihren Gunsten ausnutzten 1701 grundeten sie Fort Pontchartrain du Detroit 1722 belagerten die Fox das Fort doch die mit den Franzosen verbundeten Stamme wie Wyandot und Ottawa vernichteten die Fox und die Mascouten fast vollstandig Mit dem Franzosen und Indianerkrieg 1754 1763 den sowohl Franzosen als auch Englander mit zahlreichen indianischen Verbundeten fuhrten verlor Frankreich die Herrschaft in Nordamerika zuerst 1758 im Ohiotal dann 1761 in Quebec Daran anderte auch die kurzlebige Herrschaft uber Louisiana von 1800 bis 1803 nichts Englische Kolonialherrschaft ab 1756 63 Bearbeiten nbsp Angriffe Pontiacs auf die britischen Forts sudlich der Grossen Seen 1763Nachdem Grossbritannien die alleinige Kolonialherrschaft 50 in Kanada ubernommen hatte war fur wenige Jahrzehnte der gesamte Osten Nordamerikas britisches Gebiet Doch wurde in der Koniglichen Proklamation von 1763 den Kolonisten die Siedlung jenseits der Appalachen untersagt Das Verbot wurde allerdings zunehmend ignoriert und brachte Siedler und Kolonialmacht in einen Interessengegensatz Dazu kam es 1763 bis 1766 zum grossten Indianeraufstand Sein Anfuhrer war Pontiac eigentlich Obwandiyag ein Abkommling der Ottawa deren Hauptling er 1755 wurde und der Anishinabe von denen heute Teilstamme in Kanada leben Seine Niederlage offnete den Siedlern das Land am Ohio und seinen Nebenflussen bis zum Oberen See Mit der Unabhangigkeit der USA stand den Siedlern auch nicht mehr die Proklamation von 1763 im Weg Im verbliebenen Kolonialgebiet im Norden prasentierte sich die Lage anders Hier hatte die konigliche Proklamation ein den Indianern reserviertes Gebiet geschaffen das sich zwischen den Grossen Seen bis Ruperts Land erstreckte das der Hudson s Bay Company unterstand Zwischen deren Gebiet und der Provinz Quebec gehorte auch eine Pufferzone zwischen Neufundland und Lake Nipissing zum Indianerreservat Doch bereits im Quebec Act von 1774 wurde diese Pufferzone eingezogen und von den Indianern erwartet ihre Rechte auf das Land in grossem Umfang aufzugeben um der Besiedlung durch Europaer Platz zu machen Sie wurden jedoch als Vertragspartner und Verbundete angesehen und das Land wurde ihnen in Vertragen abgekauft Dabei durfte nur die Krone als Kauferin auftreten Den Impuls zu diesem Gesetz hatte die Sorge gegeben die in den spateren USA entstandene Unruhe konne auf Quebec und seine franzosischsprachige Bevolkerung ubergreifen die immer noch die Mehrheit bildete nbsp Mohawk Kapelle in Brantford Sie wurde dem Stamm zum Dank fur seine Hilfe gegen die USA geschenkt Baujahr 1785 alteste Kirche in Ontario Mit der Festigung der britischen Kontrolle wurde diese Politik langsam durch die einer Assimilierung der Indianer ersetzt Nach dem Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg und dem Britisch Amerikanischen Krieg von 1812 bis 1814 wurden die Indianer in Kanada zu dieser Zeit noch Quebec genannt von denen in den USA getrennt Dazu gehorten vor allem die Gebiete am oberen Mississippi und am Ohio die 1774 mit dem Quebec Act an Quebec gegangen waren Die Gebiete der Mi kmaq der Abenaki und Anishinabe der Seneca und Ottawa spater 1846 der Blackfoot usw bis hin zu einigen Kusten Salish Gruppen am Pazifik wurden zerschnitten Stamme wie die Mohawk waren aus dem Blickwinkel Londons wichtige Verbundete im Kampf gegen die amerikanischen Rebellen nachdem sie aus den USA hatten fliehen mussen Die Erschliessungs und Besiedlungsbemuhungen richteten sich nun wieder unter vollig verschiedenen Interessenlagen Bedingungen und mit verschiedenen Mitteln nach Westen Ende des 18 Jahrhunderts geriet durch Forschungsexpeditionen und im Verlauf eines Wettlaufs zwischen Spanien Russland die russische Handelsgesellschaft unterhielt ihr sudlichstes Fort im spateren Fort Ross in Kalifornien 1812 1841 und Grossbritannien die Pazifikkuste in den Blickpunkt Auch dort fuhrte der Pelzhandel mit seinen enormen Gewinnmoglichkeiten zu einem sprunghaften Anstieg des Handels mit Fischotter und Biberpelzen In den Jahren 1790 94 einigte man sich mit Spanien darauf keine Handelskolonien einzurichten Doch moderne Waffen und die Reichtumer aus dem Pelzhandel veranderten sowohl die Strukturen innerhalb der Stamme als auch die regionalen Machtverhaltnisse Einigen Hauptlingen wie Maquinna oder Wickaninnish gelang es ein Handelsimperium an der Westkuste von Vancouver Island zu errichten Den Stammen der Kwakwaka wakw und der Haida weiter im Norden fielen auf ihren Raubzugen zahlreiche Sklaven in die Hande wahrend die Stamme der Kusten Salish schon ab 1775 unter schweren Epidemien vor allem Pocken zu leiden hatten siehe Pockenepidemie an der Pazifikkuste Nordamerikas ab 1775 Mit der fast vollstandigen Ausrottung der Pelztiere verliessen die Handlerschiffe wieder die Region und zogen weiter nordwarts Sie kehrten erst in den 1820er Jahren zuruck denn die Hudson s Bay Company errichtete einige Forts am Columbia River dann in Oregon und im spateren British Columbia und grundete schliesslich 1843 Victoria Sie war es die auch im Binnenland zahlreiche Forts unterhielt vor allem seitdem sie 1821 zwangsweise mit der North West Company vereinigt worden war Schliesslich erhielt sie auch noch eine Lizenz fur das Nordwestliche Territorium das grosste Gebiet und die grosste Zahl an Volkern die jemals einer privaten monopolistischen Handelsgesellschaft unterstellt wurden Mit dem Grenzvertrag von 1846 der den Kontinent entlang des 49 Breitengrades zerschnitt und die Indianer dem britischen Einflussbereich bzw den USA zuwies wurden zahlreiche Stammesgebiete zerschnitten Handel und Wanderungen zunehmend erschwert nbsp Die Hauptrouten der Goldsucher von Seattle und Vancouver nordwarts nbsp Goldsucher am Chilkoot Pass 1898 99 Die Hudson s Bay Company bemuhte sich unter Gouverneur James Douglas nachdem sie schon Oregon und Washington hatte raumen mussen die britische Herrschaft im Norden gegen die massive Zuwanderung von Goldsuchern durchzusetzen Tausende zum Teil vollig skrupellose Glucksritter zogen Richtung Klondike und in die Cariboo Goldgebiete Die First Nations entlang der Route nach Norden litten vor allem unter den eingeschleppten Krankheiten wie Pocken vor allem 1862 aber auch unter der rucksichtslosen Vorgehensweise der vor allem aus Kalifornien kommenden Durchreisenden Douglas schloss hingegen 14 Vertrage mit Stammen auf Vancouver Island die bis heute gultig sind 1858 wurde die Insel Kronkolonie dann 1866 mit British Columbia vereinigt Doch bereits 1857 verliess die Provinz Kanada die seit 1763 verfolgte Linie der Anerkennung der Indianernationen als prinzipiell gleichberechtigte Vertragspartner mit dem Gesetz zur stufenweisen Zivilisierung womit erstmals die Regierung bestimmte wer Indianer war und das Ziel vorgegeben wurde Indianer moglichst zu assimilieren Grundlegende kulturelle Missverstandnisse BearbeitenDie unerwartete Begegnung und die unerklarliche Fremdheit ihre technologische Uberlegenheit spater ihr erstaunlich grosses Menschenreservoir fuhrten oftmals dazu dass man die Weissen fur ubernaturliche Wesen hielt So lag es nahe wie es anscheinend die Nuu chah nulth bei der Begegnung mit James Cook taten ihnen den menschenfressenden ubernaturlichen Wesen zur Beschwichtigung Leichenteile anzubieten und dazu die Geste des Essens zu vollfuhren Genauso baten sie um sich vor den ubernaturlichen Kraften in den schwimmenden Hausern schutzen zu konnen holzerne Ahnensymbole mitbringen zu durfen Die uberwiegend friedliche Reaktion kann dabei nicht einfach als Zustimmung zu den aufgedrangten Zivilisationsprogrammen gedeutet werden Sie war eher selektiv oft auch eine Form kulturellen Widerstands Dazu passen Revitalisierungsbewegungen in denen eine Abkehr von der als Bedrohung empfundenen Uberfremdung durch die Kolonisten an den Tag gelegt zugleich aber Teile ihres Wertsystems integriert wurden In den Epidemien v a Pocken aber auch Masern und Grippe vor allem der spanischen Grippe sahen viele einen gewaltigen Schadenzauber der Fremden und zugleich erschutterte er das Vertrauen in die eigene Religion So verstarkte sich der Heil ung saspekt im indigenen Zeremonialismus das Christentum wurde als eine Form der religiosen Heilung betrachtet und zeremoniell angereichert Den Kolonisten war das massenhafte Sterben der Indianer eine Art ihnen gewogenen Schicksals wenn nicht ein Fingerzeig Gottes Selbst die Vertragsverhandlungen mit ihrer fast protokollarischen Abfolge von Reden dem Austausch von Wampums Geschenken und schliesslich der Besiegelung von Vertragen deuteten die Vertragspartner vollig verschieden Wahrend fur Europaer das Zeremoniell nur dem Zweck diente einen Vertrag zu erlangen so war fur die Indigenen das Zeremoniell selbst die politische Handlung Folgerichtig bedeutete ihnen der Inhalt auf dem Papier wenig abgesehen davon dass fur sie oftmals Stammesbesitz gar nicht verausserlich war und oft gar kein Konzept dieser Art von Eigentumsvorstellung an Boden bestand Dies wiederum wurde als fehlende Vertragstreue gedeutet Ahnliche Konflikte entstanden im Zusammenhang mit der Eigentumsfrage uberwiegend aus kulturellen Missverstandnissen Kanada seit 1867 71 Bearbeiten nbsp Einwanderungsangebot des Department of Immigration der Provinz Ontario mit Hinweisen auf die Reisekosten ab Liverpool Glasgow Londonderry und Belfast 1878 Seit dem British North America Act und der Grundung der Kanadischen Konfoderation 1867 wurden die Vertrage nicht mehr mit Grossbritannien sondern mit der kanadischen Bundesregierung ausgehandelt Im Vergleich mit den Indianerkonflikten in den USA gab es in Kanada relativ wenig Blutvergiessen Allerdings waren Indianer durch den Ruckgang der Buffelherden vor allem zwischen 1875 und 1879 die ihre Nahrungsgrundlage bildeten oft gezwungen ihr Land gegen geringe Gegenleistung zu veraussern Dieses Land sollte an Siedler vergeben werden um die vor allem in Grossbritannien geworben wurde Vertrage Indianergesetz Reservate Widerstand etwa 1871 1930 Bearbeiten 1871 bis 1875 wurden mit den betroffenen Indianern der Prarie die ersten funf der elf so genannten Numbered Treaties nummerierte Vertrage ausgehandelt in denen sie Landrechte aufgaben Als Gegenleistung erhielten sie Reservate als Lebensraum Entschadigungen und vor allem Jagd und Fischereirechte in den abgetretenen Gebieten Dazu sollten Hilfen bei der Umstellung auf Landwirtschaft kommen 51 Im Indian Act von 1876 wurde definiert wer als Indianer angesehen wurde und Indianer zu Schutzbefohlenen des Staates erklart Zudem wurden die Stamme den Entscheidungen der Indian Agents unterworfen die ihnen in den folgenden Jahren Reservate zuwiesen Dabei hing es von zahllosen Zufallen ab wie grosszugig diese Reservate ausfielen So konnte die einer Familie zugewiesene Flache zwischen kaum 20 ha und mehreren hundert Hektar differieren Der Indianeragent und Vizegouverneur von Saskatchewan Manitoba und der Nordwest Territorien Edgar Dewdney 1879 81 1888 sollte die nach Kanada geflohenen Sioux unter Sitting Bull Tatanka I yotank zwingen Kanada zu verlassen Um Fort Walsh in Saskatchewan lagerten zahlreiche Cree und Assiniboine Noch schlechter ging es den Blackfoot 1881 ermutigte Hauptling Big Bear die Indianer von Vertrag Nummer 4 und Nummer 6 sich in den Cypress Hills zu versammeln Doch Dewdney verweigerte Vertragsverbesserungen und der Hunger zwang sie zum Ruckzug Schliesslich begann unter seiner Regie und mit Hilfe der Kirchen die Einrichtung von Schulen fur die Indianerkinder ausserhalb der Reservate So begann eine Politik der zwangsweisen Eingliederung in die kanadische Kultur Bald wurden Internate Residential Schools eingerichtet in die indianische Kinder zwangsweise verbracht wurden wo sie bei Strafe ihre eigene Sprache nicht mehr sprechen durften um sie von ihrer angestammten Kultur und ihrer Familie zu entfremden Dabei kam es von Seiten der sich in der Regel rassisch kulturell und sozial hoherwertig ansehenden Lehrpersonen vielfach zu sexuellen und anderen korperlichen und psychischen Ubergriffen an den Schulern und zur Indoktrination der allein massgebenden Werte der Europaer nbsp Ojibwa Lager an der Georgian Bay einer Bucht des Huron Sees Olgemalde von Paul Kane 1871 ht im Royal Ontario Museum Dewdney verfolgte daneben das Ziel Lebensmittel nur gegen Arbeit auszuteilen Doch im harten Winter 1884 85 furchtete man gewaltsame Ausbruche und tatsachlich rebellierten die Metis im Marz 1885 Der Vizegouverneur liess Tabak und Lebensmittel austeilen um zu verhindern dass sich Indianer der Nordwest Rebellion anschlossen Wandering Spirit 1845 1885 fuhrte jedoch am 2 April eine Cree Schar zum Frog Lake wo neun Manner getotet wurden unter ihnen der Indian Agent Nach dem Aufstand dessen letzte Kampfhandlung die Schlacht am Loon Lake am 3 Juni 1885 war wurden die Bestrebungen nach grosserer Autonomie unterdruckt die Schulen weiter ausgebaut die Kontrollen verscharft und Aufstandische hart bestraft Wandering Spirit und sieben weitere Indianer wurden hingerichtet Ausserdem sollten individuelle Farmen das Indianersystem nun endgultig unterminieren Als Dewdney 1888 Innenminister wurde fuhrte er noch bis 1892 das Amt des superintendent general of Indian affairs nbsp Poundmaker Big Bear sein Sohn Pater Andre Pater Conchin Hauptling Stewart Captain Deane Herr Robertson und ein Dolmetscher Foto v O B Buell 1885Die Indianer versuchten zunehmend sich auf der Ebene der aufgezwungenen Machte zu wehren nicht mehr durch passiven Widerstand oder kleine Scharmutzel wie im Chilcotin Krieg von 1863 64 oder in den grosseren Gefechten unter Hauptling Big Bear So reiste etwa Squamish Hauptling Joseph Capilano 1906 nach London um Konig Eduard VII eine Petition zu uberreichen Dennoch erleichterten Erganzungen zum Indianergesetz 1905 und 1911 die Enteignung von Reservaten Rund die Halfte des Reservats der Blackfoot wurde 1916 17 verkauft Der Widerstand der Kainai die zu den Blackfoot gehoren wurde durch Hunger gebrochen In British Columbia kam es zwischen 1915 und 1920 zu Reservatsverkleinerungen s McKenna McBride Kommission und die Provinzregierung genehmigte immer wieder Enteignungen fur Strassenbauten Industrieanlagen Stromleitungen Stauseen usw Dabei wies sie zahlreiche Unterhandler ab die nach Victoria gekommen waren Um diese Zeit wurden letztmals zwei neue Numbered Treaties ausgehandelt da auf den Gebieten im Westen Kanadas Gold und andere Rohstoffvorkommen entdeckt wurden Die William Treaties von 1923 bezogen sich auf Gebiet in Ontario Schliesslich musste jeder der fur langere Zeit sein Reservat verlassen wollte einen Pass bei sich fuhren 1930 gestattete das Natural Resources Transfer Agreement den Zugriff der Provinzen auf Kronland Doch dabei sollten den Indianern weiterhin alle Rechte auf Jagd Fallenstellerei und Fischfang zur Selbstversorgung zustehen Dies sollte ganzjahrig und auf unbesetztem Kronland genauso wie uberall da gelten wo die Indianer Zugangsrechte hatten 52 Die Politik der Assimilierung sollte wie es der Dichter und Leiter des Indianerministeriums 1913 1931 Duncan Campbell Scott 1931 ausdruckte erst enden wenn die Indianer in die Zivilisation voranschreiten und schliesslich als ein separates und andersartiges Volk verschwinden nicht durch Rassenausloschung sondern durch schrittweise Angleichung an ihre Mitburger 53 Sie wurde bis in die spaten 1960er Jahre fortgefuhrt In der Fassung des Indian Act von 1927 wurde Indianern verboten eine politische Organisation zu bilden um ihre Interessen zu vertreten Die Residential Schools bestanden bis etwa 1970 die letzte wurde 1996 geschlossen Kampf um gleiche Rechte seit dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Vorrang der Stammesrate Abtrennung von Metis und Inuit Bearbeiten Bereits wahrend des Ersten Weltkriegs kam es zu regionalen Versuchen den Widerstand gegen Reservatsverkleinerungen organisatorisch zusammenzufassen ohne dass es wie in den USA bereits zu pan indianischen Organisationsversuchen kam Brotherhood of North American Indians So entstanden 1916 die Allied Tribes of British Columbia ATBC eine aus 16 Stammesgruppen bestehende Verbindung der Indian Rights Association mit den Interior Tribes of British Columbia um sich gegen die Beschlusse der McKenna McBride Kommission zur Wehr zu setzen Doch mit dem Verbot von 1927 Geldmittel zur Finanzierung von Gerichtsverfahren zu beschaffen loste sich die Organisation wieder auf 1919 grundete der Mohawk Hauptling und Kriegsveteran Frederick Ogilvie Loft 1861 1934 analog zur League of Nations Volkerbund die League of Indians in Canada in Ontario Ihr gelang es sogar zeitweilig Indianer des Westens einzubeziehen obwohl das zustandige Ministerium versuchte Loft seinen Status als Status Indian zu entziehen 54 Im Dezember 1926 entstand als Reaktion auf die Erschwerung von Grenzubertritten zwischen Kanada und den USA die Six Nations Defense League die spatere Indian Defence League of America Die von dem Tuscarora Hauptling Clinton Rickard initiierte Organisation setzt sich bis heute fur die Stamme ein deren traditionelles Gebiet durch die Grenze zerschnitten worden ist 55 Auch nach 1945 scheiterten Versuche wie die North American Indian Brotherhood die 1946 entstand an mangelnder Unterstutzung und Repression v a in Saskatchewan 56 dazu kamen Organisationsprobleme und die Bruderschaft zerfiel nach 1950 in regionale Fraktionen Dagegen entstanden mit dem Dakota Ojibway Tribal Council 1974 und bei den Nisga a die ersten Stammesrate tribal councils eine Organisationsform die inzwischen das ganze Land erfasst hat 57 Verstarkter Assimilationsdruck Bearbeiten Obwohl Untersuchungen die zerstorerischen Folgen der Assimilationspolitik feststellten forderten angesehene Anthropologen wie Diamond Jenness 1947 verstarkte Bemuhungen die als Unmundige behandelten dem euro kanadischen Lebensstil zuzufuhren Ende der 1940er Jahre machte Saskatchewan hierin den Anfang Einfugung in die Erwerbsarbeit und Abwanderung in die Metropolen galten als fortschrittliche Ziele auch gegen den Widerstand der Ureinwohner Dazu gehorte aber auch die Gewahrung von Rechten zunachst des Wahlrechts auf Provinzebene British Columbia 1947 Manitoba 1952 Ontario 1954 fur Statusindianer die nicht im Reservat lebten 1950 auch auf Bundesebene 1951 wurden die Verbote von Potlatch und Sonnentanz aufgehoben 58 1960 durften alle Indianer erstmals an Wahlen des kanadischen Unterhauses teilnehmen ein Recht das die US Indianer bereits seit fast 40 Jahren besassen 1969 forderte der damalige Minister of Indian Affairs Jean Chretien die Aufhebung des Indianergesetzes und die Einziehung aller Reservate Die weltweite Dekolonialisierung entzog der Regierung den argumentativen Boden fur die Aufrechterhaltung kolonialer Muster doch wehrten sich die Ureinwohner gegen die ersatzlose Streichung ihrer Rechte 1961 entstand der National Indian Council der immerhin drei der vier Hauptgruppen der Indianer vertrat die Vertrags und Statusindianer treaty and status die Nicht Status Indianer von ihnen zahlte man im Jahr 2007 uber 126 000 wahrend es sechs Jahre vorher nur 104 000 waren und die Metis bei denen man knapp 300 000 bzw 291 000 zahlte 59 Oberste Prioritat hatte die Einheit der genannten Volker Doch 1968 sprengten die divergierenden Interessen die Organisation und es entstanden als Vertreter der Vertrags und Status Indianer die National Indian Brotherhood wahrend die beiden anderen Gruppen sich im Native Council of Canada verbanden Hieraus ging der Congress of Aboriginal Peoples CAP hervor der sich als Sprecher der Nicht Status Indianer aber auch der ausserhalb der Reservate lebenden Off Reserve Indians und der verstreuten Indianer einschliesslich der Metis sieht In dieser Zeit wurden weiterhin Forderungen nach vollstandiger Assimilation laut 1962 kritisierte erstmals eine Gruppe von Anthropologen das Konzept der Assimilierung Dunning Die von Harry Hawthorne in Regierungsauftrag durchgefuhrte Studie von 1966 67 forderte ihre Rucknahme die Hawthorne schon 1958 gefordert hatte Allerdings forderte er eine Integration in Form aller Rechte und Pflichten eines nichtindigenen Kanadiers plus bestimmte indigene Rechte Citizen plus genannt Eine Doppelstrategie sollte die Reservatsindianer unterstutzen die stadtischen integrieren Die Hauptlinge Albertas unterstutzten ihn ab 1970 Nach dem Scheitern Trudeaus in der Indigenenpolitik setzte ein Richtungswechsel ein Den Stammen wurden mehr Rechte eingeraumt als erstes wurden die Schulen in ihre Hande gegeben ab 1971 Landanspruche Versammlung der First Nations Bearbeiten nbsp Das Gebaude des Obersten Gerichtshofs Kanadas in der Hauptstadt Ottawa1973 gelang es erstmals Indianern genauer gesagt Frank Calder von den Nisga a 60 vor dem Obersten Gerichtshof Kanadas Landanspruche durchzusetzen die 2000 in einen Vertrag umgesetzt wurden 61 Der Gerichtshof erklarte die Bestimmungen der koniglichen Erklarung von 1763 fur weiterhin bindend Dazu kam eine erfolgreiche Kampagne gegen die Diskriminierung von Ehen zwischen indianischen Frauen und nichtindianischen Mannern Die Indianerinnen und ihre Kinder verloren laut Indianergesetz ihren Status als Indianer Heirateten Indianer jedoch Nichtindianerinnen so verloren die Manner nicht ihren Status Dies wurde 1985 dahingehend geandert als auch die Indianerinnen und ihre Kinder den Status auf Antrag behalten konnten Ihre Kinder behielten diesen Status jedoch nur wenn sie wiederum registrierte Indianer heirateten Diese Bestimmungen sorgen einerseits dafur dass diese als Bill C 31 Indians bezeichnete Gruppe nach zwei Generationen weitgehend verschwunden sein wird andererseits widerspricht die Entscheidung Grundrechten wie der Oberste Gerichtshof im Juni 2007 befand McIvor Decision Die Bezeichnung C 31 geht darauf zuruck dass 1985 die entsprechende Gesetzesvorlage die Bezeichnung Bill C 31 trug Sie sorgte fur etwa 117 000 Wiedereintragungen in die Listen der anerkannten Indianer Im April 2009 entschied der Oberste Gerichtshof von British Columbia dass alle Diskriminierungen aus dem Indian Act innerhalb eines Jahres zu entfernen seien Anfang Juni sagte der Leiter des zustandigen Ministeriums die Umsetzung zu 62 Auch innerhalb der Indianerorganisationen zeigte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg dass die Rollenverstandnisse zwischen den Geschlechtern sich zu andern begannen Agnes Fontaine die Mutter Phil Fontaines wurde 1952 als erste Frau Kanadas zum band councillor gewahlt Weitere Kampagnen brachten Bildungs Gesundheits und Wirtschaftsprobleme in das Bewusstsein der kanadischen Offentlichkeit Dazu trug auch die First Nations University of Canada bei die aus dem 1976 gegrundeten Saskatchewan Indian Federated College hervorging und einige private Bildungsinstitute Die Bewegung fur die Rechte der First Nations nahm in den spaten 1970er Jahren einen Aufschwung als die kanadische Regierung eine von Grossbritannien unabhangige Verfassung plante Aus der Befurchtung heraus dass die Rechte der First Nations ubergangen wurden gingen 1979 uber 300 Indianer nach London um dagegen zu protestieren Doch Ende der 1970er Jahre zeigten sich innerhalb der politischen Organisationen ausgepragte Regionalisierungstendenzen Es bildete sich 1982 eine neue den Bedurfnissen der zahlreichen Gruppen besser angepasste Gesamtvertretung der indianischen Volker Kanadas die Versammlung der First Nations Sie vertrat nicht mehr so sehr die Regionen sondern mehr die fuhrenden politischen Krafte der Stamme und ihrer Organisationen Uberspitzt gesagt ist sie das Koordinationsburo der Hauptlinge die wiederum von ihren Stammen auf sehr verschiedene Weise bestimmt werden Im Verfassungsgesetz von 1982 wurden die Rechte der First Nations zwar anerkannt sie selbst waren jedoch erst ab 1983 am Verfassungsprozess beteiligt Sektion 35 der Verfassung legte 1982 fest dass die Rechte der First Nations ob sie nun einen separaten Vertrag hatten oder nicht Gultigkeit haben Doch es war und ist die Unsicherheit im Detail die Investitionen und wirtschaftliche Entwicklung behindern Insofern sind die Vertragsverhandlungen fur die Rechtssicherheit von grosster Bedeutung Dr David Ahenakew wurde 1982 zum ersten National Chief to the Assembly of First Nations gewahlt Dennoch kam der Prozess kaum voran Es wurden mehrere Konferenzen mit dem Premierminister den Provinzen und den Vertretungen der Ureinwohner abgehalten allein vier First Ministers Conferences on Aboriginal Rights von 1983 bis 1987 Trotz einer Verbesserung der Beziehungen lehnten die Regierungen von Kanada und der Provinzen allen voran Saskatchewan British Columbia und Neufundland letztendlich das Recht der First Nations auf eine eigene Regierung ab Dennoch erreichten die Frankokanadier fur ihr Gebiet Sonderrechte die anderen Nationen schwerlich vorenthalten werden konnten Meech Lake Vereinbarung im Jahr 1987 Charlottetown Vereinbarung abgelehnt durch ein Referendum am 28 Oktober 1992 jedenfalls nicht auf Dauer Die Landanspruche erhielten den gleichen Verfassungsschutz wie die abgeschlossenen Vertrage und Ontario Manitoba Neubraunschweig unterstutzten den Anspruch auf Selbstregierung Zur genauen Bestimmung der Landanspruche wurde 1991 die in Ottawa ansassige Indian Claims Commission eingesetzt Ubernational gelang eine gewisse Form der Anerkennung durch das Freihandelsabkommen mit den USA dazu kam harsche Kritik seitens der UNO mit Blick auf die Politik gegenuber Ureinwohnern Gegen den Widerstand der kanadischen Regierung aber auch derjenigen der USA Australiens und Neuseelands verabschiedete die UNO am 13 September 2007 eine Resolution in der nicht nur die Beseitigung jeder Benachteiligung gefordert wird oder das Recht auf Mitsprache in sie betreffenden Angelegenheiten sondern auch das Recht anders zu bleiben to remain distinct Den kanadischen Botschafter storten vor allem die Passagen die Boden und Rohstoffe betreffen und in denen Mitspracherechte gefordert werden 63 Gerade bei der Rohstoffgewinnung wird auf indigene Rechte trotz der Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs keine Rucksicht genommen vor allem auf der Ebene der Provinzen wie die Inhaftierung des Hauptlings der Ardoch Algonquin in der Provinz Ontario im Februar 2008 zeigte Australien und Neuseeland revidierten inzwischen ihre Position Kanada folgte im November 2010 64 Aufstande und Selbstregierung erste Vertrage von Nation zu Nation seit etwa 1990 Bearbeiten Vom 11 Juli bis zum 26 September 1990 kam es zu einem Aufstand der Mohawk nahe der Stadt Oka in Quebec Diese Oka Krise hatte sich an Auseinandersetzungen mit Burgern der Stadt entzundet Nach Ablauf eines Jahres veroffentlichte eine Kommission einen Bericht der die Existenz der Probleme der First Nations bestatigte Dazu gehorten hauptsachlich Armut schlechte Gesundheit Alkohol und Drogenprobleme das Auseinanderbrechen von familiaren Strukturen und eine hohe Selbstmordrate Die Kommission empfahl der Regierung eine faire und dauerhafte Grundlage der Koexistenz mit den First Nations zu schaffen darunter materielle Unterstutzung zur Verbesserung ihrer Lebensverhaltnisse und die Schaffung eines eigenen Parlaments zur Vertretung ihrer Interessen Offenbar war die Oka Krise die erste gewaltsame Auseinandersetzung die auch in den nationalen Medien eine Rolle spielte Fruhere Auseinandersetzungen wie am Fraser in British Columbia um 1970 fullten nur die lokalen Blatter 1995 kam es wieder zu Unruhen diesmal in Ontario Bei der Ipperwash Krise kam Dudley George ums Leben ein Angehoriger der Ojibwa 1990 war die kanadische Regierung unter Brian Mulroney in Bedrangnis da es Probleme mit den franzosischsprachigen Gebieten gab die sich beim Verfassungsprozess ubergangen fuhlten Daher suchte Mulroney die Unterstutzung der First Nations und versprach die Einrichtung einer Kommission die als Erasmus Dussault commission bekannt wurde Sie schlug 1996 die Selbstregierung der Indianer vor Die Regierung sollte auf einer nation to nation basis verhandeln Ausserdem schlug sie vor mit bis zu 2 Milliarden kanadischer Dollar eine Angleichung der Lebensverhaltnisse an den Landesdurchschnitt zu forcieren 1993 kam es in British Columbia zu ersten Vertragsverhandlungen mit den First Nations von denen als erste die Nisga a im Norden der Provinz einen endgultigen Vertrag erhielten Im Territorium Yukon nahmen die meisten Stamme nach 1973 Verhandlungen mit den Regierungen in Whitehorse und Ottawa auf die zu komplizierten Vertragen fuhrten Darin fanden sich Regelungen zum Siedlungsland das den Stammen zustehen sollte vielfach erhielten sie Jagdrechte im gesamten traditionellen Gebiet in einem kleineren Gebiet wurden sie an der Nutzung der Oberflache in einem noch kleineren auch an den Bodenschatzen beteiligt Allerdings sollte bei deren Ausbeutung auf indianische Arbeitskraft zuruckgegriffen werden Innerhalb des engeren Stammesgebiets besteht eine eigene Gesetzgebung im Territorium eine verbesserte Reprasentation Auch flossen nun Schutzgebiete und historische Statten in die Regelungen ein hinzu kam die Forderung der regionalen Kulturen dazu exemplarisch Anfang 1998 entschuldigte sich die kanadische Regierung formell bei den Ureinwohnern fur die Art und Weise wie sie sie in der Vergangenheit behandelt hatte 65 Auch die Kirchen haben sich fur die Verhaltnisse in den Residential Schools entschuldigt 66 eine Entwicklung die jungst auch die Vereinigten Staaten erfasst hat 67 Im Januar 2007 ernannte die Anglikanische Kirche von Kanada erstmals einen Bischof fur alle Indigenen Am 11 Juni 2008 entschuldigte sich Premierminister Stephen Harper vier Monate nach der Regierung Australiens fur die individuellen und kulturellen Folgen des Schulsystems 68 Dennoch setzte sich der Streit um die Rechte der Indianer fort 1999 bis 2001 kam es in Neubraunschweig zu Ausschreitungen beim Streit um die Frage ob die Mi kmaq der Burnt Church First Nation auch ausserhalb der Saison Hummer fangen durfen Diese Fischereifrage ist ausserst kompliziert und bis heute ungelost Im November 2009 klagten die Ahousaht Ehatteshaht Mowachaht Muchalaht Hesquiaht und Tla o qui aht auf Vancouver Island auf Zulassung zum kommerziellen Fischfang Ahousaht Indian Band And Nation v Canada Attorney General 2009 BCSC 1494 69 Ebenso grundsatzlich war die Frage die 1995 im so genannten Gustafsen Lake Standoff in British Columbia gewalttatig aufgeworfen wurde Hier ging es um Landanspruche der Shuswap am besagten See unweit 100 Mile House Bei der einmonatigen Belagerung der Besetzer wirkten 400 Polizisten und funf Hubschrauber mit ein Mensch kam ums Leben Einer der Besetzer James Pitawanakwat floh in die USA und erhielt dort als erster und einziger Indianer politisches Asyl Im Urteil warf Janice Stewart vom Distriktsgericht in Oregon der kanadischen Regierung die Okkupation von niemals abgetretenem Land vor Dass diese Frage keineswegs gelost ist zeigte zuletzt die Caledonia Landbesetzung in Ontario die im Februar 2006 bekannt wurde und Anfang 2008 immer noch andauerte oder die Grassy Narrows Blockade die seit 2002 besteht und erste Erfolge zeitigt Auch heute noch sind die Lebensverhaltnisse vielfach prekar 2005 erreichte die Trinkwasserkrise der Kashechewan First Nation nationales Medieninteresse als eine Bakterienverseuchung in ihrer Wasserversorgung entdeckt wurde Ende 2005 lud Premierminister Paul Martin zum ersten Mal seit den Verfassungsgesprachen in den 1980er Jahren die Vertreter der First Nations zu einer First Ministers Konferenz ein Kurz vor seiner Abwahl als Premierminister versprach Martin im Abkommen von Kelowna innerhalb der nachsten funf Jahre funf Milliarden Dollar zur Verbesserung der Lebensbedingungen der First Nations Metis und Inuit zur Verfugung zu stellen Von der konservativen Regierung unter Stephen Harper wurde das Abkommen jedoch fallen gelassen in den Haushalten von 2006 und 2007 waren lediglich 150 bzw 300 Millionen Dollar vorgesehen Andererseits sind die Vertragsverhandlungen zwischen Kanada und den Provinzen auf der einen Seite und den First Nations auf der anderen an einigen Stellen vorangekommen In British Columbia wird dabei ein sechsstufiger Vertragsprozess verfolgt den einige wenige Stamme bereits absolviert haben So warten die seitens der Lheidli T enneh in der Region Prince George und der Tsawwassen im Lower Mainland um Vancouver angenommenen Vertrage nur noch auf die Ratifizierung durch das Parlament Auch von den Nuu chah nulth Stammen haben sich funf zu den Maa nulth First Nations zusammengefunden und sich 2007 mit grosser Mehrheit fur einen Vertrag entschieden Dagegen wehren sich die benachbarten Ditidaht genauso wie die Songhees und die Semiahmoo gegen die Abmachungen der Tsawwassen Andere Stamme wie die Kwakiutl oder einige Sto lō Stamme sind aus dem Vertragsprozess wieder ausgestiegen weil erstere darin einen Bruch des Vertrags mit James Douglas sehen oder andere darin eine schleichende Enteignung erkennen Zwar sollen die Stammesgebiete erheblich vergrossert werden doch wird ihr Besitz individualisiert Bei den armeren Stammen 70 besteht damit die Gefahr dass ihr traditionelles Gebiet Stuck fur Stuck verkauft wird Seitdem David Vickers Richter am Obersten Gerichtshof den Xeni Gwet in Ende 2007 im Nemiah Valley westlich des Williams Lake rund die Halfte ihres traditionellen Territoriums von 4 000 km zugestanden hat steht der gesamte Verhandlungsprozess wohl vor seinem Ende 71 Die Mi kmaq auf Neufundland fanden hingegen 2011 Anerkennung so dass dort mit der Qalipu Mi kmaq First Nation der zahlenmassig grosste Stamm Kanadas entstand Letztlich ist die Regierung nie davon abgeruckt die Indianer zu individualisieren und zu assimilieren Daher sind zwar alle Verbrechen gegen die Ureinwohner anerkannt worden jedoch wurde der Versuch eine ganze Kultur auszuloschen nie verurteilt Teile der kanadischen Bevolkerung scheinen hingegen die Ureinwohner als Teil ihrer eigenen komplexen Kultur anzunehmen viele glauben dass gerade dies das Besondere an der kanadischen Kultur sei 72 Vertrage und ihre Folgen die Cree im Norden Quebecs seit 1975 Bearbeiten Die Cree mit ihren 135 Stammen stellen die grosste Gruppe unter den First Nations dar und umfassen rund 200 000 Menschen Das gigantische Baie James Wasserkraftprojekt mit Stauseen von uber 15 000 km betrachteten die rund 7000 Cree und 4500 Inuit die an der Bucht und in der Region Nord du Quebec lebten als Bedrohung ihrer auf Jagd und Fallenstellerei beruhenden Lebensweise in ihrem rund eine Million km umfassenden Gebiet Ein Aufsehen erregender Prozess mundete 1975 in das Abkommen der Baie James und des Quebecer Nordens 1984 wurden die Cree aus der Vormundschaft des Indianerministeriums formal entlassen und sie besitzen seitdem alle Rechte der kanadischen Verwaltungseinheiten 1991 unterzeichneten die Cree und Inuit einen Vertrag der Kanada die Nutzung der Wasserkraft zugestand gegen Kompensationszahlungen und Selbstverwaltungsrechte in einem Teil des Konventionsgebiets Innerhalb eines Kerngebiets etwa 1 3 der Flache also ca 14 000 km dem Gebiet ihrer neun Siedlungen erhielten die Cree das alleinige Nutzungsrecht In weiteren Gebieten hatten sie exklusive Jagd und Fischrechte Doch in rund 85 des Vertragsgebiets haben sie nur einige Jagdprivilegien Dazu bieten sich Beschaftigungsmoglichkeiten in der Verwaltung und in der Wirtschaft in Gesundheitswesen Umweltschutz bis zum Betrieb der Fluggesellschaft Air Creebec Das Schulsystem vermittelt Sprache und Kultur der Cree Bei allen Fortschritten zeigt sich jedoch ein Problem Die Zersplitterung und Individualisierung schreitet voran eine neue Fuhrungsschicht ist entstanden die die Verwaltung dominiert Daneben gehen immer weniger der traditionellen Jagd nach wahrend die Jungen weder in der einen noch in der anderen Gruppe vertreten sind Dazu kommt dass das Baie James Wasserkraftprojekt kritischer betrachtet wird Der 2005 gewahlte Grand Chief of the Crees of Quebec Matthew Mukash fordert die Forderung von Windkraftanlagen Trends Bearbeiten Es ist eine Vielzahl von Faktoren die die Eigenstandigkeit der Indianerkulturen bedroht Zum einen sind dies Geschehnisse die in der Vergangenheit liegen die ihre Kultur unwiderruflich verandert und ihr zum Teil die materiale und Wissens Grundlage entzogen haben Zum anderen ist es weiterhin die okonomisch motivierte Umwandlung ihrer naturlichen Umgebung vor allem die Waldzerstorung aber auch die Bedrohung der Fischbestande zum anderen Armut und zugleich die Bildung neuer Eliten und paradoxerweise mit beidem zusammenhangend die Abwanderung gerade der Jungeren und die Abhangigkeit der Verbliebenen von Staat und Industrie Drei markante Veranderungen der letzten Jahre sind dabei zum einen die Unterschutzstellung erheblicher Teile der alten Stammesgebiete als Provinzparks und Nationalparks aber auch unter eigene Verwaltung wie bei den Cree Damit entsteht uber Selbstverwaltung und Tourismus fur viele Reservatsbewohner eine Verdienstmoglichkeit die weder die Ressourcen im bisherigen Ausmass zerstort noch von staatlicher Wohlfahrt 73 abhangig halt Eine zweite Veranderung betrifft die kurz vor dem Durchbruch stehenden Verhandlungen zwischen diversen Stammen und der kanadischen Regierung So standen 2006 allein in British Columbia 57 First Nations in 47 verschiedenen Verhandlungen Diese Stamme reprasentieren zwei Drittel der Bevolkerung der First Nations in der Provinz Diese Vertrage werden die Stammesgebiete zwar vergrossern aber der bisher unverkaufliche Boden wird privatisiert Damit wurde er erstmals verausserlich was angesichts der Armut zahlreicher Gemeinschaften einer langsamen Auszehrung gleichkommen konnte Damit kommt ein drittes Konzept ins Spiel das vor allem die Tla o qui aht seit 2005 vorangetrieben haben Ihr Konzept zielt auf eine minutiose Rekonstruktion der traditionellen Gesellschaft unter Zuhilfenahme aller Quellen und auf ihre Wiederherstellung ab vgl Wiederherstellung der traditionellen Gesellschaft Nomadische Gruppen die schon dadurch kaum Beachtung fanden dass sie nicht als Stamme anerkannt waren wie die Kitcisakik in Quebec wurden in den letzten Jahren zur Sesshaftigkeit uberredet ihre Kinder werden weit ausserhalb ihres Gebietes unterrichtet Dagegen stehen nach wie vor die teils wirtschaftlichen teils humanitaren Argumente fur eine Integration der First Nations durch Privatisierung des Landeigentums Dabei wird einerseits mit Ressourcenverschwendung argumentiert andererseits mit der Frage ob die Subventionierung gerade der meist landlichen Gebiete nicht okonomisch sinnlos sei da die Stadte die Motoren der modernen Wirtschaft seien Zum dritten wird jede Form kollektiven Landeigentums mit dem in Nordamerika leicht verfangenden Vergleich mit den sozialistischen Systemen abgelehnt Eine Art Zwischenposition vertreten die Indianer die innerhalb des Systems als Individuen aufsteigen dabei aber ihre Herkunft nicht vergessen Der erste indianische Vizegouverneur Kanadas der Cree James Bartleman aus Ontario 2002 2007 wandte beispielsweise der Jugend seine Aufmerksamkeit zu und sammelte fur die Schulen uber eine Million gebrauchte Bucher forderte Schreib und Lesefahigkeit und brachte ihre Probleme verstarkt ins offentliche Bewusstsein Die Frage wovon die im Reservat lebenden Indianer leben werden fuhrt in den USA seit Jahrzehnten zu Kontroversen zwischen den staatlichen Institutionen wirtschaftlichen Interessengruppen und sogar zwischen den Stammen Dies hangt damit zusammen dass die dortigen Indianer seit 1988 Glucksspiel unter steuerlich gunstigen Bedingungen betreiben durfen Die zahlreichen Casinos allein in Kalifornien betreiben 60 der 109 anerkannten Stamme diese Mischung aus Entertainment Tourismus und Glucksspiel machen sich mittlerweile gegenseitig Konkurrenz Noch ist die Situation in Kanada anders Nur wenige Stamme betreiben ein Casino doch 2008 kam es um das in Alberta seit dem 1 Januar 2008 gultige Rauchverbot zu ersten Auseinandersetzungen hinter denen sich sehr grundsatzliche Fragen verbergen Denn die Cree lehnen dieses Verbot ab und ziehen sich dabei auf die Rechtsposition zuruck ihr Reservat sei Bundesgebiet und unterliege daher nicht der Provinzgesetzgebung Das River Cree Casino and Resort der Enoch Cree direkt neben der Einkaufs Mall von Edmonton gelegen steht dabei seit Anfang 2008 im Mittelpunkt Es wurde erst 2006 eroffnet und ist das erste von einer First Nation in Alberta betriebene Casino genau in der Nachbarschaft des 1980 eroffneten ersten Casinos der Provinz 74 Auch hier sind bei Ausweitung der Betriebsgenehmigungen auf andere Stamme Konflikte analog zu denen in den USA absehbar 75 Die Frage wer als Statusindianer Anerkennung findet entscheidet nach wie vor das Department of Indian Affairs and Northern Development auf der Grundlage des Indianergesetzes Seit 2007 versucht die Union of Ontario Indians die 42 Stamme vertritt durchzusetzen dass die Stamme im Rahmen ihrer Selbstbestimmung festlegen wer ein Indianer sei Dazu wurde ein eigenes Burgerschaftsgesetz entwickelt 76 Der Aufsicht durch das Department haben sich die Cree im Norden Quebecs die Nisga a Nation die Tlicho First Nation in den Nordwest Territorien und die meisten Gruppen im Yukon Territorium entzogen 77 Seitdem im Laufe der Zwischenkriegszeit der Bevolkerungsruckgang gestoppt und in den 1960er Jahren die Kindersterblichkeit in den Reservaten drastisch zuruckgegangen ist steigt die Zahl der Indianer deutlich schneller als die der ubrigen kanadischen Bevolkerung Damit erhalten Gesichtspunkte wie Bildung und Chancen aber auch Teilhabe innerhalb der ethnischen Gruppen schnell wachsende Bedeutung denn der Anteil der Jungen ist inzwischen sehr hoch Die Zahl der Suizide allerdings in den Medien wurde insbesondere der Stamm der Attawapiskat im Norden Ontarios bekannt veranlasste die Bundesregierung 2016 dazu die Erklarung der Vereinten Nationen uber die Rechte indigener Volker Resolution 61 295 vom 13 September 2007 78 der mit Ausnahme von Kanada den USA Australien und Neuseeland alle Mitglieder zugestimmt hatten in die Verfassung einzuarbeiten Obwohl entsprechende Vorgaben bereits 2010 anerkannt wurden sollen sie nunmehr rechtlich bindend werden 79 Dies gilt auch fur den Zwang zu Konsultationen im Zusammenhang mit der Ausbeutung von Rohstoffen Bereits die hohen Rohstoffpreise der Jahre ab 2007 zeigten dass die First Nations im Besitz enormer Reichtumer sind In Verbindung mit der zunehmenden Eigenstandigkeit hat dies zur Folge dass die Aussenwirtschaftskontakte intensiviert werden So finden sich die nordlichsten Stamme in Verbanden der arktischen Volker wieder Im November 2008 besuchte eine Delegation mehrerer First Nations China um eigenstandig Kooperationen zu vereinbaren 80 Im Juni 2007 traf Konig Tuheitia Paki von den neuseelandischen Maori genauer der aus 127 000 Menschen bestehenden Tainui Stammesvereinigung eine Delegation der Squamish und Nisga a in Vancouver 81 Ein grosses soziales Problem der First Nations ist das Verschwinden von Frauen und Madchen aus ihrem sozialen Umfeld ohne nennenswerte Spuren zu hinterlassen Die Regierung Justin Trudeau hat 2016 erstmals durch eine Bundesregierung Schritte unternommen um vergangene Falle aufzuarbeiten und fur die Zukunft Lehren daraus zu ziehen mit dem Ziel die Opferzahlen zu minimieren Forschungsgeschichte BearbeitenPeter Jones 82 1802 1856 ein Methodist und mutterlicherseits Angehoriger der Mississauga auch Sacred Feathers genannt schrieb bereits Anfang des 19 Jahrhunderts ein Uberblickswerk uber die Ojibwa History of the Ojebway Indians 1861 publiziert Weitere Laien wie der Anglikaner Edward Francis Wilson 83 1844 1915 in Sault Ste Marie und Charles M Tate in British Columbia sammelten zahlreiche ethnologische Beobachtungen so wie viele Missionare wie etwa der Oblate Adrien Gabriel Morice umfangreiche Werke uber die Sprachen veroffentlichten Ausserhalb Kanadas fand sich dabei ein erheblich grosseres Interesse als innerhalb des Landes Sieht man vom Ethnologen aus Toronto Daniel Wilson 1816 1892 ab stammten die meisten aus Europa Hingegen war die Geschichte der Indigenen in einem beklagenswerten Zustand wie etwa das 1915 erschienene Chronicles of Canada The Dawn Of Canadian History A Chronicle of Aboriginal Canada zeigt 84 Franz Boas und seine Schuler verhalfen der ethnologischen Forschung die in Amerika eher als anthropology angelegt ist zum Durchbruch Der Neuseelander Diamond Jenness befasste sich wahrend des Ersten Weltkriegs mit Ojibwa und Carrier Gruppen Der Franzose Marcel Giraud befasste sich umfassend mit den Metis Zu diesen grundlegenden Arbeiten sind die von Marius Barbessu von der Universite Laval zu rechnen Alfred G Bailey aus Neubraunschweig kann als erster Ethnohistoriker gelten der die historischen Quellen mit dem Blick eines Ethnologen auswertete Eine weitere Wurzel der Geschichte der First Nations war die Militargeschichte wie sie etwa F G Stanley zur Nordwest Rebellion der Metis verfasste der en passant die Einflusse der Metis auf die Frontiergesellschaft und von dort auf die allgemeine Gesellschaftsentwicklung untersuchte Sieht man von Robert Allens His Majesty s Indian Allies ab so wurde dieser Zweig jedoch kaum vertieft im Gegensatz zu den USA Erst mit dem starken Anwachsen der Grosse und Rolle der kanadischen Universitaten in den 1960er Jahren kam es zu zahlreicheren Forschungsvorhaben vor allem im Bereich der Archaologie wie etwa durch Bruce Trigger Erst jetzt wurden die Indianer nicht mehr als eine untergehende Rasse betrachtet und auch die klassifikatorischen Aspekte herrschten nicht langer vor Erste Kritik an der zerstorerischen Regierungspolitik wurde laut Cornelius Jaenen Friend and Foe Neufrankreich und Robin Fisher Contact and Conflict British Columbia bis 1890 befassten sich mit der Frage der Kulturkontakte Daniel Francis und Toby Morantz zum Pelzhandel Jennifer S H Brown Strangers in Blood Frauen im Pelzhandel oder Sylvia Van Kirk Many Tender Ties setzten sich mit dem Pelzhandel auseinander ebenso wie A J Ray Indians in the Fur Trade der erstmals die Indianer in den Mittelpunkt stellte In den 1980er Jahren kam es zur Betonung der Rolle der Indianer und der Frauen in Handel und Mission zu Untersuchungen zur Indianerpolitik und zur Reaktion der Betroffenen Gerald Friesen A Narrow Vision zur Rolle des Burokraten D C Scott 85 Ebenfalls zu Westkanada schrieben Sarah Carter zur verfehlten Agrarpolitik Lost Harvests 86 und Katherine Pettipas Severing the Ties that Bind 87 zu staatlichen Versuchen die jahrlichen Treffen der Prarieindianer zu unterbinden Hinzu kamen Studien zur Unterdruckung des Potlatch wie die von Douglas Cole und Ira Chaikin An Iron Hand upon the People 88 und zur Rechtsgeschichte 89 In den 1990er Jahren entstanden erste Zusammenschauen wie die von J R Miller Skyscrapers Hide the Heavens 90 und Olive Dickason Canada s First Nations Allgemeine Geschichten Kanadas begannen nun nicht mehr mit den so genannten Vikings der Zeit um 1000 sondern mit der ersten fassbaren Besiedlung des Landes Damit kam der Archaologie grosste Bedeutung zu aber auch Linguistik und Genetik spielen eine grosse Rolle Der Kampf um politische Rechte und die Verfassungsstreitigkeiten die indianische Gruppen als politische Parteiungen und Lobbyisten erscheinen liessen fuhrten jedoch dazu dass die Historiker in der offentlichen Wahrnehmung durch Rechtswissenschaftler und Politologen verdrangt wurden Zudem forderten die indigenen Gruppen ihre Wahrnehmung und Mitarbeit bei historischen Projekten vor allem aber die ihres eigenen Bildes der Geschichte und ihrer eigenen Uberlieferungsformen sowie ihres Wissens Die Beschaftigung mit der mundlichen Uberlieferung in Form der oral history kam dieser Entwicklung weiter entgegen Das Canadian Museum of Civilization brachte das archaologische Standardwerk von James Wright A History of the Native People of Canada Archaeological Survey of Canada 1995 heraus 2003 folgte Larry J Zimmerman mit American Indians The First Nations Native North American Life Myth and Art der die ethnologischen historischen und religiosen Aspekte starker zu verbinden suchte Das Sujet begann auf die Forschung starker zuruckzuwirken Erst 1999 erschien eine Enzyklopadie der kanadischen Volker Encyclopedia of Canada s Peoples 91 durch die 1976 gegrundete Multicultural History Society of Ontario 92 Das Internet ermoglicht inzwischen nicht nur zahlreichen First Nations eine eigene Geschichtsdarstellung zu publizieren s Liste der in Kanada anerkannten Indianerstamme sondern auch eigene Quellensammlungen wie die First Nations Digital Document Source 93 die allerdings vorrangig der Frage der Landanspruche dient Museen Archive Bibliotheken BearbeitenArchiv der Hudson s Bay Company in Winnipeg Bibliotheque et Archives Canada insbes die Bereiche Patrimoine autochtone und Premieres Nations Das Erbe der Indigenen Die First nations 94 British Columbia Archives in Victoria Canadian Canoe Museum in Peterborough Ontario Canadian Museum of Civilization in Gatineau bei Ottawa Glenbow Museum in Calgary McCord Stewart Museum in Montreal Museum of Anthropology in Vancouver Museum of Northern British Columbia British Columbia National Museum of the American Indian in Washington D C Nicola Valley Museum and Archives in Merritt British Columbia Northern Life Museum in Fort Smith Nordwest Territorien Peabody Museum of Archaeology and Ethnology in Cambridge Massachusetts Musee Pointe a Calliere in Pointe a Calliere Montreal Royal Alberta Museum in Edmonton Royal British Columbia Museum in Victoria Royal Ontario Museum in Toronto Sainte Marie au pays des Hurons bei Midland Ontario Smithsonian Institution in Washington D C X a ytem in Mission British Columbia Siehe auch BearbeitenResidential School ein fruheres diskriminierendes Schulsystem Verschwundene indigene Frauen in KanadaLiteratur BearbeitenTimothy G Baugh Jonathon E Ericson Prehistoric Exchange Systems in North America Plenum Press New York 1994 John Borrows Recovering Canada The Resurgence of Indigenous Law University of Toronto Press Toronto 2002 Robert Choquette The Oblate Assault on Canada s Northwest University of Ottawa Press Ottawa 1995 Olive Patricia Dickason Canada s First Nations a History of Founding Peoples from Earliest Times University of Oklahoma Press Toronto 1992 Olivia Patricia Dickason A Concise History of Canada s First Nations University of Oklahoma Press 1992 Oxford University Press Toronto 2008 wieder ebd 2010 Jo Ann Episkenew Beyond Catharsis Truth Reconciliation and Healing In and Through Indigenous Literature dt Jenseits der Katharsis Wahrheit Versohnung und Heilung in und durch indigene Literatur Dissertation Universitat Greifswald 2006 David S Koffman The Jews Indian Colonialism Pluralism and Belonging in America Rutgers University Press 2019 Wolfgang Lindig Mark Munzel Die Indianer Band 1 Nordamerika Deutscher Taschenbuch Verlag dtv Munchen 1994 ISBN 3 423 04434 9 David J Meltzer First Peoples in a New World Colonizing Ice Age America University of California Press 2009 James Rodger Miller Skyscrapers Hide the Heavens A History of Indian White Relations in Canada uberarb Aufl University of Toronto Press 1991 Harald Moll First Nations First Voices Die Rechtsstellung indigener Volker Kanadas unter Berucksichtigung der besonderen Verhaltnisse in British Columbia Veroffentlichungen des Walther Schucking Instituts fur Internationales Recht an der Universitat Kiel Duncker amp Humblot Berlin 2006 ISBN 978 3 428 11766 6 Claudia Notzke Aboriginal Peoples and Natural Resources in Canada Captus Press 1994 ISBN 1895712033 Daniel N Paul First Nations History We were not the Savages 3 Aufl Fernwood 2006 ISBN 978 1 55266 209 0 William C Sturtevant Handbook of North American Indians Smithsonian Institution Hg voraussichtlich 20 Bde Washington D C seit 1978 Bruce Trigger The Historians Indian Native Americans in Canadian Historical Writing from Charlevoix to the Present in Canadian Historical Review 67 3 1986 S 315 342 James Wright A History of the Native People of Canada Archaeological Survey of Canada 3 Bde Hull Canadian Museum of Civilization 1995 1999 ISBN 0 660 15951 1 ISBN 0 660 15952 X von Bd 3 ist Part 1 Maritime Algonquian St Lawrence Iroquois Ontario Iroquois Glen Meyer Western Basin And Northern Algonquian Cultures im April 2004 erschienen ISBN 0 660 19175 X Larry J Zimmerman American Indians The First Nations Native North American Life Myth and Art Duncan Baird Publishers 2003 ISBN 1 904292 74 7Weblinks BearbeitenCharles C Mann North America s Native nations reassert their sovereignty We are here in National Geographic 14 Juni 2022 J V Wright A History of the Native People of Canada Website des Canadian Museum of Civilization in Gatineau Kanada Indigenous French Relations collections canada E A Allen The Prehistoric World or Vanished Races Kap 12 The Prehistoric Americans Website des National Institute of Technology Calicut Memento vom 8 Mai 2012 im Internet Archive archive org 8 Mai 2012 Vikings The North Atlantic Saga Ausstellung der Smithsonian Institution zu den Wikingern und ihrer Entdeckung Canada in the making Aboriginals Treaties and relations Teil von Early Canadiana Online einem Projekt der kanadischen Hochschulen u a Institute englisch First Nation Profile vom kanadischen Minister des Ministeriums fur indianische und nordliche Angelegenheiten A journey to a new land padagogisch orientierte Website der Simon Fraser University in Vancouver Website der Indian Claims Commission Website der amerikanischen Indian Claims Commission Decisions Specific Claims Justice at Last Indian and Northern Affairs Canada Canadian Native Law Cases vom Native Law Centre an der University of Saskatchewan fur die Zeit von 1763 bis 1978 First Nations Digital Document Source Arndt Reuning Knochen Gene Totempfahle Wer waren die ersten Siedler in der Neuen Welt Deutschlandfunk 31 Mai 2009 David S Koffman Suffering amp Sovereignty Recent Canadian Jewish Interest in Indigenous Peoples and Issues Canadian Jewish Studies Etudes juives canadiennes 25 2017 ISSN 1198 3493 Vorstudie zu seinem Buch von 2019 doi 10 25071 1916 0925 40013Anmerkungen Bearbeiten Andrew Kitchen Michael M Miyamoto Connie J Mulligan A Three Stage Colonization Model for the Peopling of the Americas in Public Library of Science PLoS 13 Februar 2008 doi 10 1371 journal pone 0001596 Anscheinend wurde er von dem Elder Sol Sanderson von der nicht staatlich anerkannten Chakastapaysin First Nation Anfang der 1980er Jahre vorgeschlagen Vgl PDF 456 kB Redebeitrag Sanderson S 78 Memento vom 6 April 2008 im Internet Archive Weniger haufig ist der Begriff First Peoples der etwa durch die First Peoples National Party of Canada FPNP bekannt wurde der zudem die Metis und Inuit einschliesst Unter Forts wurden einerseits echte Festungen verstanden andererseits blosse Handelsposten die keinerlei Festungswerke aufwiesen manchmal waren es blosse Hutten Daher wird hier Handelsposten und Fort synonym benutzt Roger L Nichols Indians in the United States amp Canada A Comparative History University of Nebraska Press 1998 ISBN 0 8032 8377 6 hat die Unterschiede versucht herauszuschalen doch werden komparatistische Ansatze zum Thema durch den Forschungsstand eng begrenzt Eine engere Fragestellung verfolgte Christa Scholz Negotiating Claims The Emergence of Indigenous Land Claim Negotiation Policies in Australia Canada New Zealand and the United States New York 2006 Diese kulturellen Missverstandnisse sind ausgesprochen komplex wie sich in den Verhandlungen zwischen British Columbia und den dortigen First Nations zeigt Vergl dazu Territorium ein Widerspruch und ein Schlussel zum Verstandnis Hunde wurden jedoch beispielsweise bei den Kusten Salish als Wolllieferanten gehalten Dazu zuletzt Barbara Huck The hair of the dog was it a sheep or a dog in The Beaver Exploring Canada s History 2007 Zur Verbreitung der American Indian Dogs s Areas where Pre Columbian American Indian Dogs were Found Der Historical Atlas of Canada bietet eine Karte die die raumlichen Schwerpunkte voreuropaischer Hauptnahrungsquellen darstellt Native subsistence Major food sources Dazu zahlen etwa die winter counts der Lakota die wichtige Ereignisse festhielten und von eigens bestellten Wachter Deutern aufbewahrt fortgefuhrt und mundlich kommentiert wurden Vgl die Ausstellung der Smithsonian Institution Memento vom 3 Marz 2016 im Internet Archive Dazu Garrick Mallery Sign Language Among North American Indians Compared With That Among Other Peoples And Deaf Mutes First Annual Report of the Bureau of Ethnology to the Secretary of the Smithsonian Institution 1879 1880 United States Government Printing Office Washington 1881 Project Gutenberg EBook Franzosischen Pelzhandler verbreiteten die Tuberkulose bereits um 1710 doch kam sie nur selten zum Ausbruch die Neuinfektionen genugten aber um die Erreger uberleben zu lassen Erst mit der Verarmungspolitik am Ende des 19 Jahrhunderts kam es zu einem massenhaften Ausbruch der Tuberkulose Pelzhandler brachten Tuberkulose nach Nordamerika in Welt online 5 April 2011 Vgl etwa Lorena Sekwan Fontaine Canadian Residential Schools The Legacy of Cultural Harm in Indigenous Law Bulletin 2002 Das zustandige Ministerium stellt diese Vorgange grundsatzlich ahnlich dar Volume 1 Looking Forward Looking Back PART TWO False Assumptions and a Failed Relationship Wie widerspruchlich die Entwicklung ist zeigen einige der jungsten Vorgange in British Columbia First Nations Land Rights and Environmentalism in British Columbia Development Morgan Baillargeon Kurator am Canadian Museum of Civilization leitet seit 2005 ein Forschungsprojekt zur Frage nach der kulturellen Identitat stadtischer Ureinwohner aboriginals Deklaration uber die Rechte indigener Volker nun doch angenommen Nicht mehr online verfugbar In humanrights ch Verein Humanrights ch 1 Oktober 2007 archiviert vom Original am 29 Juli 2019 abgerufen am 29 Juli 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www humanrights ch Thomas G Arnold The Ice Free Corridor Biogeographical Highway or Environmental Cul de Sac Arch Diss Simon Fraser University 2006 Vgl Mitochondrial Population Genomics Supports a Single Pre Clovis Origin with a Coastal Route for the Peopling of the Americas in The American Journal of Human Genetics 82 3 3 Marz 2008 S 583 592 Renee Hetherington Andrew J Weaver Alvaro Montenegro Climate and the migration of early peoples into the Americas Geological Society of America Special Papers 2007 S 113 132 Distinctive Paleo Indian Migration Routes from Beringia Marked by Two Rare mtDNA Haplogroups in Current Biology 19 13 Januar 2009 1 8 Vorabdruck Memento vom 15 August 2011 im Internet Archive PDF 692 kB Bastien Llamas Lars Fehren Schmitz et al Ancient mitochondrial DNA provides high resolution time scale of the peopling of the Americas in Science Advances Vol 2 No 4 1 April 2016 DOI 10 1126 sciadv 1501385 Vgl dazu C L Scheib Hongjie Li Tariq Desai Vivian Link Christopher Kendall Genevieve Dewar Peter William Griffith Alexander Morseburg John R Johnson Amiee Potter Susan L Kerr Phillip Endicott John Lindo Marc Haber Yali Xue Chris Tyler Smith Manjinder S Sandhu Joseph G Lorenz Tori D Randall Zuzana Faltyskova Luca Pagani Petr Danecek Tamsin C O Connell Patricia Martz Alan S Boraas Brian F Byrd Alan Leventhal Rosemary Cambra Ronald Williamson Louis Lesage Brian Holguin Ernestine Ygnacio De Soto Johntommy Rosas Mait Metspalu Jay T Stock Andrea Manica Aylwin Scally Daniel Wegmann Ripan S Malhi Toomas Kivisild Ancient human parallel lineages within North America contributed to a coastal expansion in Science 1 Juni 2018 1024 1027 Umstritten sind die moglicherweise von Menschen bearbeiteten Mammutknochen von Old Crow Vgl J Cinq Mars On the significance of modified mammoth bones from eastern Beringia in The World of Elephants International Congress Rom 2001 S 424 428 Diese Annahme wird durch Funde in den Paisley Hohlen in Oregon gestutzt die mehr als 14 000 Jahre zuruckreichen Vgl Beitrag der Simon Fraser University bzw das Interview mit Jon Driver Claude Chapdelaine Presences autochtone de l age glaciaire a aujoud hui Des chasseurs de la fin de l age glaciaire dans la region du lac Megantic decouverte des premieres pointes a cannelure au Quebec in Recherches amerindiennes au Quebec 30 2004 Christopher Ellis Understanding Clovis Fluted Point Variability in the Northeast A Perspective from the Debert Site Nova Scotia in Canadian Journal of Archaeology Journal Canadien d Archeologie 28 2004 205 253 Organische Funde wurden auf 10 600 47 BP datiert Ellis nimmt eine erste Besiedlung ab 10 900 BP an S 208 242 f Vgl Timothy H Heaton On Your Knees Cave 2002 Memento vom 22 Juni 2009 im Internet Archive archive org 22 Juni 2009 Im Yukon den Nordwest Territorien und Alaska stehen 46 so genannte caribou fences die der Treibjagd dienten unter Denkmalschutz vgl Parks Canada Vuntut National Park of Canada Memento vom 14 September 2005 im Internet Archive D Bruce Dickson The atlatl assessed A review of recent anthropological approaches to prehistoric North American weaponry in Bulletin of the Texas Archaeological Society 56 1985 1 36 Die alteste Fundstatte ist die L Anse Amour Site an der Ostkuste von Labrador Provinz Neufundland und Labrador ein Grab aus der Zeit um 5500 v Chr Altere und umstrittene Funde aus den USA wie der Kennewick Mann betreffen bisher nicht das kanadische Gebiet Vgl Obsidan from Mount Edziza Memento vom 11 Oktober 2007 im Internet Archive vom Royal British Columbia Museum Auf weitraumigen Obisidianhandel deutet bereits der alteste Fund bei den Tlingit hin die spatestens 8300 v Chr Obsidian besassen vgl Forest Service returns ancient remains of Native American to Tlingit tribes in Alaska in The Seattle Times 20 Oktober 2007 John H Blitz Adoption of the Bow in Prehistoric North America in North American Archaeologist 9 2 1988 S 123 145 weist ihn fur 3000 v Chr im arktischen Gebiet nach doch erst nach der Zeitenwende im Suden Sein Kennzeichen sind kleinere Projektilspitzen Einer der altesten Belege fur domestizierte Hunde in Nordamerika stammt aus dem Illinois Flusstal und ist 8500 Jahre alt Noch alter wohl 10 000 Jahre ist allerdings ein Fund in der Danger Cave in Utah Darcy F Morey Michael D Wiant Early Holocene Domestic Dog Burials From the North American Midwest in Current Anthropology 33 2 April 1992 224 229 und Robert Lee Hotz Those New Tricks Came From Old Dogs in Los Angeles Times 22 November 2002 Innerhalb dieser auch als Period III bezeichneten Phase werden nach den entsprechenden Fundstatten unterschieden Oxbow 4000 bis 3000 v Chr McKean 3000 bis 2000 und Pelican Lake 2000 bis 1000 v Chr wobei letztere sich bis etwa 500 n Chr erstreckt Zu dieser fruhen Westkustenkultur gehoren sich deutlich unterscheidende Regionalkulturen Um den Skeena River im Norden werden Prince Rupert III Haqwilget A Gitaus VI und der Skeena Complex unterschieden Auf Haida Gwaii existierte eine eigene Kultur Im zentralen Norden unterscheidet man Namu II und III McNaughton I und die Cathedral phase an der zentralen Sudkuste Bear Cove II und O Conner II An der Westkuste von Vancouver Island das mit den Nuu chah nulth in Beziehung stehende fruhe und mittlere Yuquot sowie Shoemaker Bay I an der Georgian Strait und am unteren Fraser die Phasen Maurer St Mungo und die fruhe Locarno Beach phase auf den Golfinseln die Mayne phase und auch hier die fruhe Locarno Beach phase schliesslich am Fraser Canyon die Phasen Eayem und fruhes Baldwin Brian Lewis Katzie heritage site being bulldozed for bridge Only three per cent of artifacts have been recovered so far Memento vom 11 November 2012 im Internet Archive in The Province 22 Juni 2008 Toronto s Historical Plaques Memento des Originals vom 14 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot torontohistory org Thomas H Richards Michael K Rousseau Late prehistoric cultural horizons on the Canadian Plateau Simon Fraser University Department of Archaeology 1987 Zur Bedeutung der Sklaverei an der nordamerikanischen Pazifikkuste zwischen Alaska und dem Columbia River vgl Leland Donald Aboriginal slavery on the Northwest Coast of North America Berkeley University of California Press 1997 Hiermit befasst sich das Helluland Archaeology Project Die alteste Uberlieferung ist Adam von Bremens Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum Descriptio insularum Aquilonis Er deutet bereits Winland als Weinland Naheres siehe u a Delores Bird Carpenter Early Encounters Native Americans and Europeans in New England East Lansing Michigan State University Press 1994 Vgl Basque Whaling in Red Bay Labrador Eines der Schiffe die San Juan sank 1565 im Hafen Chris R Landon American Indian Civilizations and the Social Sciences 1993 S 45 Vgl PDF 80 kB Serge Joyal Le Canada a l ere des Guerres de religions Une page meconnue de L Histoire de France 2007 PDF 78 kB Eine naherungsweise Vorstellung von der Bevolkerungsverteilung im Osten liefert der Historical Atlas of Canada Native Population early 17th Century Wer Ausschnitte genauer betrachten will Carte de l Amerique du Nord Welche Rolle der Kleinhandel spielte versucht Jan Grabowski Le petit commerce entre Amerindiens et Francais a Trois Rivieres 1665 1667 in Recherches amerindiennes au Quebec 28 1998 W Faden A map of the Inhabited Part of Canada from the French Surveys with the Frontiers of New York and New England 1777 Wann in Kanada eine Dekolonialisierung stattgefunden hat oder noch stattfindet ist umstritten Vgl Julia Emberley Defamiliarizing the Aboriginal Cultural Practices and Decolonization in Canada University of Toronto Press 2007 Das Projekt Gutenberg publizierte den Bericht von Alexander Morris dem Vizegouverneur von Manitoba und der Nordwestterritorien The Treaties of Canada with the Indians of Manitoba and the North West Territories including the negotiations on which they were base and other information relating thereto Die Grundlagen des Umgangs mit den Aborigines of Canada fasste William Clint The Aborigines of Canada under the British Crown 1878 zusammen Statutes of Great Britain 1930 20 21 Georg V Kap 26 the government will in time reach the end of its responsibility as the Indians progress into civilization and finally disappear as a separate and distinct people not by race extinction but by gradual assimilation with their fellow citizens zitiert nach Alison Kay Brown Laura Lynn Peers mit Angehorigen der Kainai Nation Pictures bring us messages Sinaakssiiksii aohtsimaahpihkookiyaawa Photographs and Histories from the Kainai Nation University of Toronto Press 2006 S 19 Library and Archives Canada hat die Quellen dazu digital zuganglich gemacht Portrait of Lieutenant Frederick Ogilvie Loft founder of the League of Indians of Canada ca 1914 1918 Indian Defence League of America Provinzverbande konnten sich jedoch halten Die Indian Association of Alberta entstand bereits 1939 die Union of Saskatchewan Indians 1946 genauso wie die Union of Ontario Indians dazu kam die Indian Association of Manitoba Das Department of Indian Affairs and Northern Development wies im Juli 2008 rund 100 politische Organisationen aus Search by Tribal Council Memento vom 1 November 2009 im Internet Archive Der Sonnentanz war bei den Cree als Durst bei den Saulteaux oder Plains Ojibwa als Regen und bei den Blackfoot als Medizintanz bekannt Auch die Dakota und die Nakota Dene und Stoney kannten ihn Nach Indian and Northern Affairs Canada Memento des Originals vom 11 Dezember 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ainc inac gc ca Hier findet sich die Entscheidung des Supreme Court vom 31 Januar 1973 Calder v Attorney General of B C Zur Einordnung Hamar Foster Heather Raven und Jeremy Webber Let Right Be Done Aboriginal Title the Calder Case and the Future of Indigenous Rights UBC Press 2007 Ottawa to change discriminatory Indian Act rules The Star 2 Juni 2009 United Nations adopts Declaration on Rights of Indigenous Peoples Memento vom 12 November 2012 im Internet Archive www un org archive org 12 November 2012 Canada endorses indigenous rights declaration CBC News 12 November 2010 Memento vom 17 November 2010 im Internet Archive archive org 17 November 2010 The government of Canada today formally expresses to all Aboriginal people in Canada our profound regret for past actions of the federal government which have contributed to these difficult pages in the history of our relationship together Government of Canada zitiert nach Tanja Zinterer Politikwandel durch Politikberatung die kanadische Royal Commission on Aboriginal Peoples und die unabhangige Kommission Zuwanderung im Vergleich Wiesbaden Verlag fur Sozialwissenschaften 2004 S 194 Als erstes tat dies 1986 die United Church of Canada 1998 folgte die Presbyterian Church in Canada der Text findet sich hier So entschuldigte sich nach dem Ende seiner Amtszeit der Bischof im kalifornischen San Rafael bei den Miwok Beth Ashley Retired bishop apologizes for mistreating the Miwoks in Marine Independent Journal vom 26 Dezember 2007 digital Retired bishop apologizes for mistreating the Miwoks marinij com Memento vom 2 Februar 2015 im Internet Archive archive org 2 Februar 2015 Ein Videomitschnitt der Rede findet sich hier Der Text steht hier Ahousaht Indian Band And Nation v Canada Attorney General 2009 BCSC 1494 Indigenous Peoples Issues and Resources 13 November 2009 Armut und zu geringe Bildungsinvestitionen standen im Mittelpunkt des Aboriginal Day of Action am 29 Juni 2007 bei dem Strassen und Schienenblockaden im Grossraum Toronto Montreal Aufmerksamkeit erregten Vgl David Carrigg Huge win for Interior natives B C land claims process dead says grand chief in The Province 22 November 2007 Memento vom 1 Dezember 2008 im Internet Archive Bezeichnend fur die Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung durch Institutionen und der der Kanadier ist vielleicht der Werdegang der Website Things Canadians Should Know About Canada Memento vom 21 Februar 2015 imInternet Archive Was Kanadier uber Kanada wissen sollten archive org 21 Februar 2015 Diese von Citizenship and Immigration Canada und dem Dominion Institute eingerichtete Seite enthielt zunachst 101 Dinge zu denen aber nicht die Ureinwohner zahlten Erst eine Abstimmung brachte sie in die Liste Aboriginal Canadians Voted 102 Memento vom 10 November 2011 im Internet Archive archive org 10 November 2011 Hugh Shewell Enough to keep them alive Indian welfare in Canada 1873 1965 University of Toronto Press 2004 Ein Uberblick uber die Casinos in Kanada findet sich hier Canada Casinos auf 500 Nations First Nations Supersite In Kalifornien fuhrte der Streit zu einem Anfang Februar 2008 abgeschlossenen Referendum bei dem sich die vier Betreiber von grossen Casinos durchsetzten vgl Michelle deArmond und Jim Miller Voters approve Indian gambling expansion in The Press Enterprise Com 6 Februar 2008 Memento des Originals vom 2 Dezember 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pe com Vgl Anishinabek begin developing own citizenship law Nation Talk 28 Juni 2007 Vgl LEGISinfo 1 Sitzung des 39 Parlaments 3 April 2006 14 September 2007 Memento vom 3 Dezember 2008 im Internet Archive Text der Resolution Canada officially adopts UN declaration on rights of Indigenous Peoples CBC Radio Canada News 10 Mai 2016 China Canada Aboriginal Business Opportunity 2008 Trade Mission November 2 14 2008 in Nation Talk 14 November 2008 Memento des Originals vom 12 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nationtalk ca Government of Canada Canada New Zealand Relations Memento vom 1 Februar 2009 im Internet Archive archive org 1 Februar 2009 Jones Peter in Dictionary of Canadian Biography online Nach Wilson Edward Francis in Dictionary of Canadian Biography online vor allem The Ojebway language a manual for missionaries and others employed among the Ojebway Indians Toronto 1874 und Missionary work among the Ojebway Indians London 1886 Dieses Werk ist online verfugbar Es beinhaltet zahlreiche Stereotype der Geschichtsschreibung des 19 Jahrhunderts Zu ihm Ronald Haycock The Image of the Indian Waterloo Lutheran University 1991 S 19 f Sarah Carter Lost Harvests Prairie Indian Reserve Farmers and Government Policy McGill Queen s University Press 1991 Katherine Pettipas Severing the Ties that Bind Government Repression of Indigenous Religious Ceremonies on the Prairies Winnipeg University of Manitoba Press 1994 Douglas Cole Ira Chaikin An Iron Hand upon the People The Law Against the Potlatch on the Northwest Coast Vancouver Douglas amp McIntyre 1990 Sidney L Harring White Man s Law Native People in nineteenth century Canadian Jurisprudence University of Toronto Press 1998 James Rodger Miller Skyscrapers hide the heavens a history of Indian white relations in Canada University of Toronto Press 2000 1 Auflage 1989 Paul Robert Magocsi Hrsg Encyclopedia of Canada s peoples University of Toronto Press 1999 Multicultural History Society of Ontario Startseite First Nations Digital Document Source Memento vom 22 Oktober 2009 im Internet Archive im Besitz der Claims Research Units derzeit von der Union of B C Indian Chiefs unterhalten Mit Bildern Zweisprachig nach Wahl Anwahl des Bereichs Premieres Nations links in der Sitemap im Art dann zahlreiche weitere Links zu den Bestanden nbsp Dieser Artikel wurde am 16 April 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der First Nations amp oldid 232780182