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Als Grease Trails Fettpfade auch Oolichan Trails wurden die traditionellen Handelspfade bezeichnet uber die das ahnlich der Butter benutzte Fett des Kerzenfischs Thaleichthys pacificus im Nordwesten Amerikas transportiert wurde Es war ein uberaus begehrtes Handelsgut das in ganz British Columbia im Yukon in Washington und Oregon aber auch weiter im Osten getauscht wurde Sein Vorteil lag darin dass es im Gegensatz zu sonstigem Fischol fest war und daher uber grosse Distanzen transportiert werden konnte Daher versorgten die Kustenbewohner wie Tsimshian Tlingit Haida Kusten Salish und Kwakwaka wakw nicht nur sich selbst sondern das Hinterland Es entstand ein weitraumiges Netzwerk von Handelspfaden zwischen der Pazifikkuste und dem Inneren British Columbias Wichtigstes Fanggebiet war die Mundung des Nass River wo sich im Februar und Marz Tausende von Indianern trafen um sich mit dem wichtigen Grundnahrungsmittel einzudecken KerzenfischDer Handel stand zum einen vor enormen geographischen Hurden denn die gewaltigen Gebirgsketten die sich an der Kuste entlangziehen erschwerten den Austausch mit dem Hinterland Ein zweites Hindernis war die ungemeine sprachliche Zersplitterung der Region In British Columbia existierten 25 Sprachen aus sechs Sprachfamilien So entstand entlang der Pfade ein Dolmetschersystem Der Ende des 18 Jahrhunderts einsetzende Fell und Pelzhandel profitierte stark vom System der Grease Trails Alexander MacKenzie oder Simon Fraser konnten auf ihren langen Reisen haufig auf Dolmetscher zuruckgreifen Diese extreme Abhangigkeit von der Arbeitskraft den Pfaden den Ubersetzern und dem logistischen System der Pfade setzte sich in die Pelzhandelsara etwa 1770 bis 1850 fort Dies hing damit zusammen dass in dem riesigen Gebiet fast nur Indianer lebten 1824 stellte George Simpson von der Hudson s Bay Company fest dass im Columbia District also in dem Gebiet des heutigen British Columbia Washington und Oregon zusammen nur 151 Offiziere und Mannschaften lebten Selbst 1855 lebten noch weniger als tausend Weisse auf Vancouver Island und um den Puget Sound Die Zahl der Indigenen durfte 70 bis 100 mal hoher gelegen haben 1 Das Ausgangsprodukt war der Kerzenfisch der sowohl vor Ort verspeist oder gekocht wurde George Dawson berichtete 1876 dass er Indianerfrauen beim Kochen von Fischkopfen in Topfen von einem Quadratfuss gesehen habe deren Wandungen 3 8 Inch stark waren Dazu legten sie erhitzte Steine in die wasserdichten Topfe und ruhrten mit langen Stocken Das abgeschopfte Fett wurde in holzerne Behaltnisse gepackt und war damit gut konserviert und transportfertig Der Transport erfolgte entweder uber Wasserwege oder zu Fuss haufig auch auf Pferden Die Kontrolle uber die Pfade war wie bei allen bedeutenden Wirtschaftswegen haufig umkampft So besetzte ein Hauptling der Tsimshian mitten im Gitxsan Gebiet einen Hugel auf dem sich heute der Gitwangak Battle Hill findet Das befestigte Dorf bestand zwischen vor 1700 und etwa 1835 Dabei ging es vor allem um den uber 60 km langen Grease Trail der Nass und Skeena River miteinander verband Der Kitwankool Grease Trail verband wiederum die Gitxsan Dorfer mit der Mundung des Nass River dem Hauptfanggebiet fur den Kerzenfisch Als die Europaer Handelsposten an der Kuste grundeten anderte sich das Warenangebot erheblich Zu den europaischen Waren gehorten Decken Kattun Kessel Axte und Messer Fallen Gewehre und sonstige Metallwaren aber auch Kaffee Tee Mehl und Tabak Die Indianer trugen neben dem Fischfett essbaren Tang Korbe aus Holzfasern Muscheln die zu Schmuck verarbeitet waren Sklaven getrocknetes Fleisch Felle und Pelze Beeren und die Fruchte der Camas aber auch Decken aus Hundehaaren und Seegras aus Baumfasern und sonstigen Tierhaaren bei Einige der Fettpfade sind noch partiell gut erhalten oder werden weiterhin wenn auch zu anderen Zwecken genutzt Dies sind etwa der 450 km lange Alexander MacKenzie Heritage Trail auch Nuxalk Carrier Grease Trail oder Nuxalk Carrier Route der Chilkoot und der Cheslatta Trail der Dalton Trail und der Nyan Wheti Im Falle des Alexander MacKenzie Heritage Trail der seit Jahrtausenden von den Nuxalk und den sudlichen Dakelh als Fettpfad genutzt worden war wehrten sich die First Nations gegen die Benennung nach einem Europaer der den Pfad nur einmal entlanggegangen war bei der ersten Durchquerung Nordamerikas nordlich von Mexiko durch einen Europaer So erschien auf den Wegesmarken und schildern der Zusatz Nuxalk Carrier Route Der Pfad soll vier historische und gegenwartige Aspekte hervorheben namlich die Entdeckerrolle des Briten die Archaologie und die Naturgeschichte sowie das Verhaltnis der First Nations zu dem von ihnen errichteten und uber Jahrtausende genutzten Pfad Diese vier Aspekte gingen 1985 in einen Kooperationsvertrag zwischen Regierung und First Nations ein Literatur BearbeitenSage Birchwater Ulkatcho Stories of the Grease Trail Anahim Lake Bella Coola Quesnel Ulkatcho Culture Curriculum Committee Anahim Lake 1993 William Joseph Turkel Grease Trails In William J Turkel The Archive of Place Unearthing the Pasts of the Chilcotin Plateau University of British Columbia Press Vancouver 2007 ISBN 978 0 7748 1376 1 S 108 135 Weblinks BearbeitenAlexander Mackenzie Heritage TrailAnmerkungen Bearbeiten William J Turkel The Archive of Place Unearthing the Pasts of the Chilcotin Plateau University of British Columbia Press Vancouver 2007 ISBN 978 0 7748 1376 1 S 165 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grease trail amp oldid 201731585