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Der Pelzhandel in Nordamerika war eine der ersten wirtschaftlichen Nutzungen des nordamerikanischen Kontinents durch Europaer Die Anfange des Geschafts lagen im 16 Jahrhundert die grosste politische Bedeutung erlangte es im 17 Jahrhundert den okonomischen Hohepunkt im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts In der nach dem Ersten Weltkrieg rapide industrialisierten und verstadterten Welt mit einer Bevolkerung die viel schneller wuchs als die Pelztierpopulationen und die zuchten liefern konnten verlor der Pelzhandel Nordamerikas nach dem Zweiten Weltkrieg endgultig seine herausragende Bedeutung Nur im regionalen landlichen Rahmen spielt er bis heute eine gewisse Rolle Verschiedene Hutmodelle aus Biberhaar FilzPelzjager und handler gehoren zu den bedeutendsten Entdeckern und Wegbereitern der europaischen Besiedlung des Kontinents sie waren oftmals die ersten die Kontakte zu Indianern und Eskimos aufnahmen Mit dem Pelzhandel verbunden sind Namen wie die englisch kanadische Hudson s Bay Company die franzosisch kanadische North West Company und der deutschstammige Johann Jacob Astor und seine American Fur Company aber auch die Russisch Amerikanische Kompagnie und die Alaska Commercial Company Dabei stellte die Forschung seit den 1970er Jahren heraus dass der Begriff Pelzhandel eine zu starke Vereinfachung darstellt 1 Er war nicht einfach eine Vorstufe der europaischen Kolonisierung wie noch Frederick Jackson Turner 1891 und vor allem Harold A Innis 1930 postulierten Heute ist deutlich dass es ein indianischer Handel war Fur Arthur J Ray 1978 war er sogar nur ein Aspekt des indianischen Handels 2 Die Indianer integrierten die Neuankommlinge zunachst in ihr Handelssystem auch wenn die Pocken die die Europaer mitbrachten zahlreiche Opfer forderten Vom Pelzhandel hingen bei vielen Stammen die Fuhrungsgruppen ab oder sie etablierte sich erst durch dessen Ertrage und das Prestige das die dazugehorigen Tauschwaren vor allem Wampum eintrugen Im Rahmen des Pelzhandels entstanden neue ethnische Gruppen vor allem die Metis Da sich zudem die Beziehungen innerhalb und zwischen den Gruppen veranderten sprach man von einer fur trade society einer Pelzhandels Gesellschaft die vor allem der noch nicht verstadterten kanadischen Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg ihren Stempel aufdruckte Inhaltsverzeichnis 1 Die europaischen Markte 2 Die Anfange 3 Monopole europaische Konflikte und Pelzkriege 4 Erkundungen im Westen Ende Neufrankreichs 5 Organisationsformen der Handelsgesellschaften 6 Die Pazifikkuste 7 Die grossen Handelsgesellschaften 7 1 Hudson s Bay Company 7 2 North West Company 7 3 Amerikanische Gesellschaften 7 4 Der ausserste Nordwesten 7 5 Regionale Sonderkonjunkturen 8 Der Niedergang 9 Konflikte um die Pelzgewinnung 10 Gegenwart 11 Forschungsgeschichte 12 Literatur 13 Weblinks 14 AnmerkungenDie europaischen Markte BearbeitenPelzjagd und handel auf dem nordamerikanischen Kontinent diente immer nur zum geringsten Teil der Versorgung der eigenen Bevolkerung Vielmehr wurden die naturlichen Ressourcen der Kolonien von Anfang an gezielt fur die Nachfrage auf den europaischen Markten erschlossen Insbesondere Biberpelz war begehrt weil er schon im Mittelalter keinen Kleidervorschriften unterlag und so von Adel und Burgertum getragen werden konnte Die grosste Nachfrage bestand nach Huten aus Biberfilz Die Unterhaare nach dem Entfernen des Deckhaares waren der ideale Rohstoff um sie zu verfilzen und hochwertige Hute zu fertigen 3 Ab dem 17 Jahrhundert ging die Mode einschliesslich der Hutmode von den wirtschaftlichen Zentren England und Frankreich aus als Material fur hochwertige Hute fast jeden Stils bevorzugte man Biberfilz Den Ausgang nahm diese Mode ab 1600 und dann insbesondere im Dreissigjahrigen Krieg mit dem Aufstieg Schwedens als europaische Macht In dieser Zeit wurden breitkrempige Hute aus gefilztem Biberhaar nach schwedischem Vorbild getragen 4 Weitere Nachfrage kam in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts mit den stehenden Heeren der europaischen Nationen zu deren Uniformen eine Kopfbedeckung aus Biberfilz gehorte Die Anfange BearbeitenDie europaischen Biberpopulationen gingen durch Ausbeutung der Bestande und Meliorationsmassnahmen zur Trockenlegung von Feuchtgebieten zuruck etwa um 1600 waren auch die Bestande Russlands erschopft und der Import aus dem Osten kam fast vollstandig zum Erliegen 5 Etwa gleichzeitig begann die Erschliessung des nordamerikanischen Kontinents Pelze waren das ideale Gut fur die wirtschaftliche Nutzung der transatlantischen Kolonien Die Gewinnung erforderte kaum Infrastruktur die Pelze konnten von den Indianern eingetauscht oder durch europaische Pelzjager selbst gewonnen werden sie waren leicht zu transportieren und brachten gute Preise Ab 1519 begann der Pelzhandel an der Kuste Die dortigen Indianer tauschten Pelze gegen europaische Produkte vor allem Metallwaren wie Messer Axte Beile und Kessel Ihr Tauschinteresse wuchs wie der Bericht Jacques Cartiers zeigt der 1541 in der Chaleur Bucht ankerte Dort wurde sein Schiff von einer grossen Zahl Kanus der Mi kmaq umringt deren Besatzungen mit Biberpelzen winkten Cartier hatte bereits 1534 35 am oberen St Lorenz Pelze bei den Irokesen eingetauscht Schon bald zeigte sich jedoch ein von beiden Seiten nicht erwarteter Zusammenhang von Handelskontakten und der Ausbreitung schwerster Epidemien unter den Ureinwohnern allen voran der Pocken So wurden die Mi kmaq 1564 1570 und 1586 von ihnen unbekannten Krankheiten heimgesucht Bald fuhrten die Stamme zudem wegen der Handelskontakte Kriege untereinander vor allem nachdem nach 1600 erste dauerhafte Stutzpunkte der Handler entstanden 1607 kam es zu einem Krieg zwischen den Penobscot unter ihrem Sagamore Bashabes der durch franzosische Waffen grosse Macht erlangt hatte und den Mi kmaq Dieser Tarrantiner Krieg Ausdruck ihrer Rivalitat im Pelzhandel dauerte von 1607 bis 1615 Lange Zeit florierte der Handel trotz weitgehend fehlender Infrastruktur im Sinne von Handelsstutzpunkten Ein Fluss und Wegenetz auf dem Indianer Handel betrieben existierte schon sehr lange und die weissen Handler wurden in dieses Handelsnetz integriert Monopole europaische Konflikte und Pelzkriege BearbeitenStaatlich organisiert wurde der Handel jedoch erst Jahrzehnte spater 1603 verlieh Heinrich IV von Frankreich Pierre Dugua de Mons 6 einem Edelmann aus St Malo das konigliche Privileg fur Fischfang und Pelzhandel in allen franzosischen Besitzungen auf dem nordamerikanischen Kontinent Er grundete mit Kaufleuten aus der Bretagne eine Handelsgesellschaft und uberquerte den Atlantik Den Winter 1604 05 verbrachte die Expedition auf Saint Croix Island bevor sie 1605 die erste franzosische Niederlassung auf dem Kontinent im neuschottischen Akadien aufbaute aus der sich die Stadt Port Royal heute Annapolis Royal entwickelte Dugua de Mons Begleiter war Samuel de Champlain der 1608 Quebec grundete und so den ersten Schritt zur Besiedlung des Kontinents machte Wenige Jahre spater kamen Konflikte zwischen den Franzosen und sudlicher siedelnden englischen Kolonisten auf 1613 griffen die Englander Port Royal an und brannten die Stadt nieder Der Handel verlagerte sich nach Norden in das kleine Tadoussac an der Mundung des Saguenay in den St Lorenz wo der Indianerhandel einen Aufschwung nahm 1627 verlieh Kardinal Richelieu der Compagnie de la Nouvelle France auch als Compagnie des Cent Associes bekannt ein neues Patent fur den Handel im nun so genannten Kanada Die Konflikte und die Gewalt blieben 1632 schlossen Frankreich und England den Vertrag von Saint Germain en Laye in dem die franzosischen Rechte bestatigt wurden Konflikte mit den Indianern fuhrten zu einer Zweiteilung der Handelsmethoden Einige wenige Franzosen gingen in die Wildnis und lebten mit den Indianern Sie wurden Coureurs des Bois genannt und sind die Vorbilder der Waldlaufer in der fruhen amerikanischen Abenteuerliteratur Sie lebten mit den Einheimischen aus dem Land und deckten ihre geringen Bedurfnisse an europaischen Gutern aus dem Verkauf selbstgejagter Pelze Die offiziellen Handelsagenten hingegen errichteten feste Niederlassungen zumeist an der Mundung von Flussen und liessen sich von den ansassigen Indianern Pelze direkt in die Agentur liefern Als Tauschguter dienten uberwiegend metallene Werkzeuge Messer Kessel und Topfe sowie bunte Textilien und venezianische Glasperlen Dabei spielten nicht nur offenkundige Vorzuge der Werkzeuge eine wichtige Rolle sondern auch der Geschmack den etwa Frauen an bestimmten Farben der haufig kunstvollen Perlen fanden 7 Dieser Handel wurde einerseits durch die Rivalitaten zwischen Englandern und Franzosen haufig erschwert So eroberten die Englander 1629 bis 1632 Quebec Als dritte Macht traten die Niederlander auf die den Irokesen Waffen lieferten mit denen sie ihr Jagdgebiet weiter nordwarts ausdehnten Dies loste Konflikte zwischen Irokesen und den mit den Franzosen verbundeten Huronen und anderen Stammen aus die in die Vernichtung der Huronen 1650 der Erie 1656 und anderer Stamme mundeten 1660 griffen die Irokesen auch die Franzosen an Frankreich versuchte nachdem 1652 der direkte Handel mit den Indianern freigegeben worden war bis dahin konnten nur die Indianer in die Handelszentren kommen Montreal zum einzigen Handelszentrum fur Pelze zu machen Dies war jedoch fur die Irokesen nicht tragbar Ihre Fuhrer hingen inzwischen selbst vom Tauschhandel ab denn sie gewannen Prestige durch das Verschenken begehrter Waren die sie uberwiegend gegen Pelze erhielten Fur sie wurde das Pelzmonopol zur Bedrohung Daher griffen sie 1687 Montreal an insgesamt kam bei dem Krieg etwa jeder zehnte der knapp 3000 Franzosen ums Leben 8 Mit dem Konig William Krieg 1689 bis 1697 begann eine Kette von Stellvertreterkriegen die England und Frankreich mit Hilfe ihrer indianischen Verbundeten austrugen Erst am Ende dieses Krieges einem Nebenkrieg des Pfalzischen Erbfolgekriegs kam es 1698 zu Verhandlungen und 1701 zum Grossen Frieden von Montreal zwischen Irokesen und Franzosen Damit endete nach rund 60 Jahren der letzte der so genannten Biberkriege Zehn Jahre nach der Vernichtung der Huronen kamen 1660 zwei Waldlaufer nach Trois Rivieres zuruck ihre 60 Kanus vollbeladen mit Pelzen 9 Medard Chouard Sieur des Groseilliers und Pierre Esprit Radisson waren im Vorjahr mit Kollegen zu den Grossen Seen aufgebrochen hatten das Gebiet erkundet und die dortigen Indianer kennen gelernt Dabei waren sie bis in das heutige Minnesota vorgestossen hatten dort bei den Lakota uberwintert und ihnen Pelze abgekauft Ihre Methode als unabhangige Handler die Indianer in ihren Gebieten aufzusuchen und den Handel zu ihnen zu verlagern war in den folgenden Jahren erheblich erfolgreicher als die Niederlassungen die unter den Kriegen litten Aber des Groseilliers und Radisson verstiessen gegen das konigliche Monopol das mittlerweile bei der Compagnie des Indes Occidentales lag Nach nur drei Jahren griff die Compagnie durch und verbot den individuellen Handel Radisson und des Groseilliers versuchten am franzosischen Hof in Paris eine Erlaubnis zu erhalten Als ihnen diese verweigert wurde gingen sie nach London und wandten sich an die Englander Prinz Rupert ein deutschstammiger Neffe des Konigs Karl I griff die Gelegenheit auf begeisterte Londoner Geschaftsleute und rustete ein Schiff aus Im Juni 1668 brach des Groseilliers auf er ging in den Norden Quebecs und errichtete einen kleinen Stutzpunkt an der James Bay dem sudlichen Auslaufer der Hudson Bay Der Handel war ausserordentlich erfolgreich Schon 1669 konnte die erste Ladung Pelze nach London geliefert werden und 1670 erteilte Karl II auf Betreiben Prinz Ruperts den 17 Anteilseignern die Charter ein umfangreiches Privileg nicht nur fur den Handel in Kanada sondern auch zur volligen Selbstverwaltung der damit gegrundeten Hudson s Bay Company Erkundungen im Westen Ende Neufrankreichs Bearbeiten nbsp Franzosische Pelzhandler in Kanada im 18 JahrhundertAuch die nachsten Jahrzehnte waren gepragt von der Konkurrenz zwischen Franzosen und Englandern So griff Frankreich 1686 die Handelsposten der Hudson s Bay Company in der James Bay an Beide Handelsgesellschaften stiessen nach Westen in den unerforschten Kontinent vor Die Franzosen entdeckten dabei den Ohio und den Mississippi und legten an beiden Flussen eine Vielzahl von Handelsniederlassungen an 1682 erkundete Robert Cavelier de La Salle im Auftrag Ludwigs XIV und zur Forderung des Pelzhandels die volle Lange des Mississippi erreichte als erster Weisser dessen Mundung beim heutigen New Orleans und grundete die franzosische Kolonie Louisiana Erstmals bekamen die dortigen Stamme die scharfen Preisschwankungen bei Pelzen und ihre Folgen zu spuren Obwohl die Franzosen die Irokesen zu einem Friedensschluss veranlassten verursachte dieser erste Preissturz bei Pelzen dass zahlreiche Lizenzen zum Pelzhandel nicht verlangert wurden So endete 1696 der Pelzhandel an den westlichen Grossen Seen abrupt Auch Nicolas Perot der Kommandant von La Baye hatte die Lage vollig falsch eingeschatzt und Forts wie Fort St Nicolas bei Prairie du Chein und Fort St Antoine am Lake Pepin am Mississippi 1685 und 1686 errichten lassen Die Mascouten fuhlten sich von den Franzosen die nicht mehr die gewohnten Preise bezahlen konnten betrogen Sie raubten Perot aus und mehrere Franzosen wurden umgebracht Eine Wende im Pelzhandel Paris wollte moglichst wenig investieren brachte das Auftreten des Antoine Cadillac der Fort Pontchartrain bei Detroit fur den Handel mit allen Stammen der Grossen Seen offnete Diese zogen zu Tausenden in die Gegend Potawatomi Wyandot und Ottawa forderten die rund 1000 Fox und Mascouten zum Abzug auf Die Fox Kriege dauerten von 1712 bis 1716 und von 1728 bis 1737 und fuhrten fast zur Ausrottung der Mascouten Bis 1730 spielten Briten und Franzosen sowie die beteiligten Stamme sich gegeneinander aus Daneben wuteten Pockenepidemien die 1751 die Mascouten auf nur noch 300 Angehorige dezimierten Im 18 Jahrhundert gingen die Erkundungen weiter Der offizielle Auftrag von Pierre Gaultier de la Verendrye ab 1728 militarischer Kommandeur der Poste du Nord in Montreal war einen Weg zum Westozean zu erkunden De la Verendrye stiess in zwei Expeditionen nach Westen vor 1731 kam er bis nahe an die Rocky Mountains ins heutige Wyoming beim zweiten Anlauf im Jahr 1738 bis North Dakota und zum Oberlauf des Missouri Beide Male knupfte er Handelsbeziehungen zu den Indianern insbesondere den Lakota an und errichtete Handelsniederlassungen Trotz grosser finanzieller Ertrage der Compagnie aus dem Pelzhandel in den neuen Gebieten galten seine Reisen als Misserfolge weil er den Ozean nicht erreicht hatte 10 1739 erreichten sieben franzosische Handler Santa Fe das zum Vizekonigreich Neuspanien gehorte Es gelang jedoch nicht uber den langen Weg durch die Wusten und Steppen von New Orleans stabile Handelsbeziehungen aufzubauen 1750 brachen die Spanier die Kontakte ab inhaftierten alle Franzosen auf ihrem Gebiet und liessen niemanden und keine Nachrichten uber ihre Grenzen hinaus 11 Im Franzosen und Indianerkrieg den Kampfen auf dem nordamerikanischen Kontinent im Rahmen des siebenjahrigen Kriegs verlor Frankreich 1763 alle Besitzungen ostlich des Mississippi an England Die Gebiete westlich des Flusses und die Stadt New Orleans wurden an das Konigreich Neuspanien abgetreten Die franzosische Compagnie gab ihre Interessen auf die Pelzhandler Montreals wurden unabhangig tatig oder schlossen sich der englischen Hudson s Bay Company an oder sie forderten sie heraus wie Alexander Henry In New Orleans blieben einzelne franzosische Handler aktiv und grundeten 1764 St Louis sie spielten aber fur den Handel der Zeit keine grosse Rolle St Louis sollte erst im 19 Jahrhundert zum Zentrum der Pelzwirtschaft werden dann aber unter amerikanischer Fuhrung Organisationsformen der Handelsgesellschaften Bearbeiten nbsp Kanadischer Biber von John James Audubon 1854 nbsp Schlagfalle nach indianischer ArtDie Pelzhandelsgesellschaften operierten in der Wildnis jenseits staatlicher Organisation oder gesellschaftlicher Zivilisation das jedenfalls war ihr Blickwinkel Das bedeutet aber nicht dass die Trapper gesetzlos gelebt hatten Zwar waren unter ihnen viele die vor Schulden oder Strafverfolgung geflohen waren 12 aber untereinander in ihrer Organisation schufen sie ihre eigenen Sitten und Gesetze und hielten eine strikte Disziplin aufrecht Die Handelsposten wurden von einem Bourgeois geleitet Handelsexpeditionen die neue Gebiete erschlossen und Indianervolker aufsuchten unterstanden einem Partisan in der spateren Zeit bei den amerikanischen Firmen zumeist Captain genannt Jeder der beiden hatte unbeschrankte Kommandogewalt auf seinem Gebiet Bourgeois waren fast immer am Unternehmen beteiligt sie hatten Personal und Finanzverantwortung fur ihr Handelsgebiet Beruhmte Bourgeois waren William Bent und Kenneth McKenzie ein bekannter Captain war Jedediah Smith Jeder Posten hatte einen oder mehrere Kontoristen die Clerks genannt wurden Seine Aufgaben umfassten Buchfuhrung und Lagerhaltung aber oft musste er auch mit der Ware hinaus zu Indianerdorfern und die getauschten Pelze in den Posten begleiten Der dienstalteste Clerk war in der Regel der Stellvertreter des Bourgeois Hunter oder Trapper wurden von den Unternehmen erst spat in grosserem Umfang eingesetzt Kleine Gruppen von Pelzjagern gab es jedoch zu allen Zeiten Sie gingen in die Wildnis lebten oft mit den Indianern und passten ihren Lebensstil weitgehend an deren Kultur an In Territorien befreundeter Volker konnten sie sich in kleinen Einheiten manchmal auch alleine auf die Flusse und Bache verteilen kam es zu Konflikten mussten sie entweder im direkten Umfeld der Posten bleiben oder machten Jagdausfluge nur in grosseren Gruppen Camp Keepers waren Hilfskrafte der Trapper Auf zwei Jager kam im Schnitt ein Camp Keeper dessen Aufgabe es war die Jagdbeute zu hauten die Pelze zu reinigen zuzuschneiden und zu trocknen sowie fur den Lebensunterhalt der Jager zu sorgen Die Voyageurs rekrutierten sich fast ausschliesslich aus der franzosischstammigen Unterschicht verfugten uber keinerlei Bildung und wurden uberwiegend fur Transportaufgaben eingesetzt Sie trieben die Keelboats an breite Schiffe mit denen Waren und Personen auf den flachen Flussen des amerikanischen Westens transportiert wurden und die Kanus mit denen Handler und Jager vom Stutzpunkt aus aufbrachen Astor stellte fest dass auf den Flussen ein kanadischer Voyageur drei Amerikaner aufwoge wahrend Chittenden erwidert dass im rauen Leben der Wildnis abseits der Flusse ein amerikanischer Trapper drei Voyageurs wert ware 13 Die am geringsten angesehenen und schlechtest bezahlten Tatigkeiten oblagen den Mangeurs de lard den Speckessern Sie verpflichteten sich fur drei oder funf Jahre bekamen auf den langen Reisen nur Speck trockenes Brot und Erbsensuppe daher der Name und ihr Gehalt war so gering dass fast alle am Ende ihres Vertrages bei ihren Arbeitgebern verschuldet waren und ihre Dienstzeit verlangern mussten Eine Sonderstellung hatten die Handwerker und Spezialisten franzosisch Artisans genannt in den grosseren Handelsposten Schmiede Zimmerleute Bootsbauer und in den spateren Zeiten in den grossen Prarien auch Karawanenfuhrer hatten in ihren Fachgebieten eine grosse Eigenverantwortung Die Gehalter waren generell gering verglichen mit den Handelsspannen den Gefahren und der harten Arbeit Die besten Zahlen liegen aus dem 19 Jahrhundert im Missouri Gebiet vor Ein Clerk verdiente etwa 500 1000 Dollar im Jahr Trapper 250 400 Camp keepers etwa 150 200 Ein Voyageur bekam gerade noch 100 Mangeurs de lards wesentlich weniger 14 Neben ihrer Arbeit mussten sich die Hilfskrafte teilweise selbst aus dem Land ernahren Sie legten kleine Felder neben den Handelsposten an und gingen gelegentlich auf die Jagd Von Voyageurs ist uberliefert was sie an Sachleistungen erhielten enthulsten Mais vermischt mit etwas Nierenfett oder Talg etwas uber ein Kilo am Tag sowie zwei Baumwollhemden ein Paar schwere Stiefel und eine Decke pro Jahr 15 Wollte ein Trapper oder Voyageur Tabak Zucker oder neues Werkzeug erwerben musste er im Lager des Postens einkaufen zu den Preisen der Company Fast allen am Pelzhandel Beteiligten war gemeinsam dass sie fur den Tag lebten Gehalter wurden zumeist schon am Zahltag ausgegeben Die Rendezvous grosse Handelstreffen im 19 Jahrhundert waren orgienartige Feste der Verschwendung die auch massgeblichen Anteil an der Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten insbesondere der Syphilis unter den Trappern und den Indianern hatten 16 Nur wenige Trapper schafften den Aufstieg Jedediah Smith der sich vom Jager zum Captain und zum Partner einer grossen Handelsgesellschaft hocharbeitete und wenige andere erfolgreiche Kollegen gelten als Ausnahmen Die Hierarchien wurden strikt eingehalten die Disziplin war streng Immer wieder versuchten Handler Jager oder Voyageurs sich mit einer Ladung Pelze abzusetzen und sie der Konkurrenz anzubieten Sie wurden als Deserteure gejagt und schwer bestraft Geldstrafen erhohten die Verschuldung und banden den Angestellten noch langer an die Company aber es gibt auch Berichte vom haufigen Einsatz der Peitsche Die Pazifikkuste BearbeitenAls James Cook 1778 am Nootka Sund und in der Resolution Bay landete bemerkte er dass es Kampfe zwischen den Stammen gab deren Hauptausloser der Streit um das Handelsmonopol mit den Fremden war Gleichzeitig versuchten 1778 bis 1794 Spanier und Briten ihren Anspruch auf diesen Kustenabschnitt durchzusetzen Hauptling Maquinna von den Mowachaht fuhrte eine gezielte Kriegs und Bundnispolitik Dabei gelang es ihm den regionalen Pelzhandel zu kontrollieren was ihm neben Prestige europaische Waffen einbrachte Als 1784 die Journale der Expedition Cooks publiziert wurden loste dies einen Run auf Seeotterfelle aus Zwischen 1785 und 1805 steuerten mehr als 50 Handelsschiffe die Region an 1788 grundeten die Spanier eine Handelsstation John Meares dessen vier Schiffe von der Flotte des spanischen Kapitans Don Estevan Jose Martinez gekapert worden waren brachte 1790 eine Petition im britischen Unterhaus ein die den Premierminister darin bestarkte den Konflikt bis an den Rand des offenen Krieges zu treiben Die Spanier gaben im Marz 1795 die nordlichste Ansiedlung im Pazifik nach der Einigung mit London auf Der Pelzhandel war Teil eines Dreieckshandels zwischen Europa China und Nordwestamerika Seit 1745 hatte China als einzigen Handelsplatz Kanton festgelegt genau gesagt dessen Hafen Whampoa 1786 hatten die Handler aus Boston dort in Konsul Samuel Shaw eine Vertretung fur den komplizierten Handel erhalten 1789 grundete Thomas H Perkins eine Pelzhandelsvertretung Die Erlaubnis zum unmittelbaren Handel mit den Europaern hatten nur 13 Chinesen die als Co hong bezeichnet wurden Fast der gesamte Pelzhandel der Perkins Company wurde uber einen gewissen Hoqua abgewickelt 17 Die Europaer segelten mit Metallwaren venezianischen Glasperlen und allem was als begehrt bekannt war zum Nootka Sound Die Otter und Biberpelze verkauften sie in Ostasien wo sie mit den enormen Gewinnen Porzellan Seide und andere chinesische Waren erwarben die in Europa gefragt waren Dabei entwickelte man eine Handlersprache die als Chinook Wawa bezeichnet wurde Sie bestand aus zahlreichen chinesischen englischen spanischen Wortern aber auch aus Wortern der Chinook und der Nuu chah nulth Spatestens 1817 war die Vormacht der Mowachaht offenbar gebrochen der Handel mit Seeotterfellen endete wegen Uberjagung 1825 endgultig Gleichzeitig lieferten sich die Tsimshian Haida und Kusten Salish jahrelange Kriege die nun mit modernen Gewehren ausgetragen wurden nbsp Kwakwaka wakw Kanus Edward CurtisVon 1862 bis 1863 wutete an der Westkuste eine besonders schwere Pockenepidemie der vermutlich 20 000 Indianer zum Opfer fielen 18 Zuletzt schatzte John Douglas Belshaw dass die indigene Bevolkerung British Columbias von rund 500 000 auf unter 30 000 zusammengebrochen sei 19 In Alaska war zunachst die Russisch Amerikanische Kompagnie vorherrschend die ihr Handelsmonopol gegen starken indigenen Widerstand mit Waffengewalt durchzusetzen versuchte In der Three Saints Bay entstand die erste russische Siedlung Von 1774 bis 1791 versuchte Spanien auch hier seine Autoritat durchzusetzen Die Russen setzten sich 1804 zudem in der Schlacht von Sitka gegen die Tlingit durch und monopolisierten in der Folge den Pelzhandel an der Pazifikkuste Alaskas Dies geschah etwa durch den Seeotterkrieg gegen die Tsimshian 20 Im Hinterland konnten sie den Tlingit ihr Monopol fur den Handel uber die Passe jedoch nicht streitig machen 1867 kauften die USA das Gebiet Die grossen Handelsgesellschaften BearbeitenHudson s Bay Company Bearbeiten Hauptartikel Hudson s Bay CompanyIn Ruperts Land dem grossten jemals einer privaten Gesellschaft zugewiesenen Gebiet erhielt die Hudson s Bay Company HBC 1670 das Monopol fur den Pelzhandel 21 Doch machten ihr franzosische Pelzhandler diese Stellung streitig ebenso wie nach dem Ende Neufrankreichs franzosische Handler aus Montreal die sich in der North West Company zusammengefunden hatten Der erste franzosische Entdecker in Alberta war wohl 1751 Joseph Bouchier de Niverville 1715 1804 22 genauer die zehn Manner die er zur Errichtung von Fort La Jonquiere vorausgeschickt hatte 23 Anthony Henday auch Hendry 24 verbrachte den Winter 1754 1755 bei den Blackfoot und besuchte das Gebiet von Edmonton 25 Sein Bericht uber die Siksika die Pferde hielten stiess auf Unglauben 26 Samuel Hearne 27 reiste 1770 bis 1772 im Auftrag der HBC vom Fort Prince of Wales am Churchill River als Erster uberland bis zum Coppermine River und weiter zum Arktischen Ozean Er berichtete als Erster vom Grossen Sklavensee Die Bereitwilligkeit mit der viele der dortigen Lake Wholdaia Chipewyan Pelze an die Hudson Bay brachten und sich damit in Hearnes Augen zu Sklaven machten erklarte sein Fuhrer Matonabbee damit dass der Handel es ihnen erlaubte grosszugig zu verschenken und damit Ansehen zu gewinnen 28 Das erste britische Fort wurde 1778 allerdings von Peter Pond einem Handler der fur die North West Company tatig war 50 km vor der Mundung des Athabasca River errichtet Neben ihm bereisten David Thompson Alexander MacKenzie und George Simpson die Region Dabei waren uber mehrere Jahrzehnte die so genannten Peddlers unabhangige oftmals franzosische Pelzhandler mit guten Kontakten zu den Indianern erfolgreicher als die HBC Diese versuchte durch Forts das Gebiet unter ihre Kontrolle zu bringen Das erste dauerhafte Fort war Fort Chipewyan das MacKenzie 1788 grundete Die erste dauerhafte Siedlung war das 1795 gegrundete Edmonton eine Grundung der HBC 29 Die Blackfoot siedelten sich im Gegensatz zu vielen anderen Stammen im Nordwesten nicht in der Nahe der Forts an denn die vorhandenen Handelsstrukturen fuhrten ihnen die begehrten Waren auch so zu 1780 bis 1782 traf sie jedoch die erste Pockenepidemie Ebenso katastrophal war die Grippe die 1835 in Saskatchewan am Athabasca und am Peace River wutete Diese Epidemien liessen auf Jahre den Pelzhandel zusammenbrechen Um 1800 zogen viele Metis nach Manitoba und Alberta manche zogen noch weiter als in Manitoba die Bisonpopulationen zusammenbrachen Metis waren fur die Versorgung der Forts mit Pemmikan von grosster Bedeutung 30 nbsp Karte des Oregon County mit britischen und amerikanischen GebietsanspruchenEin Schwerpunkt der HBC lag im Oregon Country das Briten und Amerikaner 1818 bis 1846 gemeinsam beanspruchten Die HBC erhielt 1838 das ausschliessliche Recht mit den Eingeborenen zu handeln und grundete 1843 eine Handelsstation an der Stelle des heutigen Victoria Gesichert wurde sie durch den Grenzvertrag zwischen Grossbritannien und den USA vom 15 Juni 1846 der Vancouver Island Britisch Nordamerika zuschlug London uberliess der Company fur zehn Jahre die gesamte Insel 1849 wurde James Douglas von der HBC zum Gouverneur der neu geschaffenen Kronkolonie Vancouver Island ernannt deren Hauptstadt Victoria wurde New Caledonia wie der Festlandteil der spateren Provinz nun genannt wurde blieb ein Territorium unter der Verwaltung der HBC die sich aus dem Suden zuruckziehen musste Doch mit den Goldfunden am Fraser kamen in kurzester Zeit 16 000 Menschen nach Victoria Gouverneur Douglas furchtete den Verlust des britischen Einflusses Das britische Kolonialministerium erklarte den Festlandteil zur Kronkolonie British Columbia mit New Westminster als Hauptstadt Douglas wurde zum Gouverneur beider Kolonien ernannt Wahrend des Cariboo Goldrauschs stromten 1861 62 wieder Zehntausende nordwarts Die beiden Kolonien wurden am 6 August 1866 zu den Vereinigten Kolonien von Vancouver Island und British Columbia fusioniert mit Victoria als Hauptstadt Die HBC forderte die Zuwanderung aus Grossbritannien Er befahl 1861 Reservatsabgrenzungen vorzunehmen die Ausdehnung der Indian reserves sollte jedoch von den Indianern selbst dargelegt werden 31 Diese vergleichsweise milde Indianerpolitik endete 1864 mit Joseph Trutch der 1870 als erster den Wilden jeden Landanspruch absprach Die zahlreichen Meeresarme ermoglichten die Verfrachtung von Holz und Kohle per Schiff Dies wiederum forderte den Einsatz von Dampfschiffen Doch die beiden Banken die Kapital fur die Landwirtschaft hatten bereitstellen konnen hatten Kapitalinhaber in Grossbritannien Die einzige Bank mit lokalem Kapital war die Macdonald s Bank die jedoch 1864 nach einem Raububerfall Bankrott anmeldete Der einflussreichen britischkolumbianischen HBC und Kolonial Elite gelang es eine unangefochtene Stellung zu erreichen Im Namen und durch die HBC hielten sie umfangreichen Landbesitz wenige Familien Kohlegruben Der Pelzhandel verlor in British Columbia seine Bedeutung und es bestand fur London keine Notwendigkeit mehr das uberkommene HBC Monopol weiter zu stutzen das mit der Grundung Kanadas ab 1869 abgelost wurde North West Company Bearbeiten Hauptartikel North West CompanyIn den Nordwest Territorien und am Yukon hatte der Pelzhandel zwei Wurzeln Biber Bisam Nerz Echte Marder und Luchs wurden von den Bewohnern des Mackenzie Beckens gejagt spater von denen des Deltas Der Handel dehnte sich ab dem 17 Jahrhundert nordwestwarts aus Die zweite Wurzel war die Jagd auf den Polarfuchs Erstere Jagd fuhrten die Indianer die Erbeutung der Polarfuchsfelle die Eskimos aus 32 Raubtrupps der Cree waren seit 1670 auf Sklavenjagd gegangen ihre Gewehre stammten haufig aus dem Handelsposten der Hudson s Bay Company HBC York Factory Thanadelthur 33 einer jungen Indianerfrau gelang jedoch 1714 die Flucht in das Fort und der dortige Leiter James Knight erkannte den Wert ihrer Informationen uber Pelzjager im Nordwesten sofort Sie fuhrte auf seine Bitte hin William Stewart und 150 Cree zum Ostarm des Grossen Sklavensees und vermittelte Frieden zwischen Chipewyan und Cree So konnte die HBC einen neuen Handelsposten am Churchill errichten Prince of Wales Churchill an der Hudson Bay Der Frieden ermoglichte den Cree einen ungestorten Zwischenhandel zwischen der HBC und den im Nordwesten lebenden Stammen 1786 entstand mit Fort Resolution nahe der Mundung des Slave River in den Grossen Sklavensee der erste Handelsposten im Bereich der spateren Nordwest Territorien Als Alexander Mackenzie den Zugang zum Pazifik suchte entstand mit Lac La Martre der erste Handelsposten der den athapaskischen Stammen den direkten Handel mit europaischen Gesellschaften ermoglichte Bis dahin hatten Cree und Chipewyan die Vermittlerrolle inne Dazu kamen nach 1700 Metis Gruppen aus Saskatchewan die die Methy Portage uberschritten und deren Nachkommen heute als Northern Metis bezeichnet werden Nach der Niederlage der Franzosen gegen die Briten von 1760 bekampften sich mehrere Handelsgesellschaften Dabei drang die North West Company Richtung Nordwesten vor Simon McTavish hatte hier neun kleine Handelsgesellschaften verbunden 1786 bauten die beiden rivalisierenden Gesellschaften der North West Company unter Fuhrung von Cuthbert Grant und Laurent Leroux von Gregory Macleod and Company getrennte Forts Die 1787 vereinten Gesellschaften bauten Old Fort Providence an der Yellowknife Bay Ihr Hauptquartier lag in Montreal ihr zentraler Stutzpunkt war Grand Portage am Oberen See Doch nun trat die Hudson s Bay Company in Konkurrenz zur vereinigten North West Company Dieser Zustand endete erst 1821 nach dem Pemmikan Krieg mit der zwangsweisen Vereinigung zu einer Gesellschaft die nun als Hudson s Bay Company firmierte 1796 entstand ein Handelsposten am Trout River doch musste der Posten drei Jahre spater aufgegeben werden nachdem Inuit seinen Erbauer Duncan Livingston umgebracht hatten 1801 spaltete sich die North West Company und die XY Company entstand Dennoch grundete man Ft Simpson als Hauptquartier fur das riesige Mackenzie Gebiet Allein 1827 kamen so 4 800 Biber 6 900 Nerz und 33 700 Bisamfelle an die HBC Zur Steigerung der Ertrage trug auch bei dass die rund ein halbes Jahrhundert anhaltenden Kriege zwischen Dogrib und Yellowknives nach 1823 durch einen Friedensschluss endeten Fort Liard und Fort Halkett entstanden am oberen Liard River Damit sollten die in Alaska dominierenden russischen Mittelsmanner zu den Kaska Indianern beim Handel uber die pazifischen Kustengebiete auf dem Weg durch das Inland umgangen werden Die weit abgelegenen Posten waren dabei von der Lebensmittelversorgung durch die Indianer abhangig vor allem mit Fleisch Drei Expeditionen unter Leitung von Captain John Franklin erforschten die Gebiete zwischen zentraler Arktiskuste und Sklavensee 1825 1827 1836 1839 1845 Um 1850 lebten die Indianer zunehmend in der Nahe der Handelsposten Die Handler gaben den Jagern immer haufiger Kredit Je grosser die Beute fruherer Jahre desto hoher die Kredite Fur die Indianer wurde es zu einer Art Anerkennung ihrer Jagdfahigkeiten moglichst hohe Kredite und damit Schulden zu bekommen Das Biberfell madebeaver wurde zur einzigen Wahrung des Gebiets Dessen Tauschwert war klar 3 Nerze 10 bis 15 Bisam ein ausgewachsener Luchs oder sechs Schwane entsprachen einem Madebeaver Ein einziges Messer kostete zwei Madebeaver Amerikanische Gesellschaften Bearbeiten Hauptartikel American Fur Company und Rocky Mountain Fur Company 1822 schaffte die Regierung der USA das System der Faktoreien factory system ab das seit 1796 westlich des Mississippi gultig war und loste damit die Monopole der Regierungsstellen auf Dies gab privaten Unternehmen und Einzelpersonen die Moglichkeit am Handel teilzunehmen Zustandig fur die Ausgabe von Lizenzen war der in St Louis ansassige Superintendent for Indian Affairs Die Missouri und die Rocky Mountain Fur Company entstanden als erste Gesellschaften Im Gegensatz zu den Briten wollten sie das Geschaft an den Indianern vorbei mit eigenen Jagern betreiben doch gerieten sie dadurch in schwere Konflikte Ab 1825 organisierte man Rendezvous in den Bergen bei denen die Pelzjager ihre Felle an die Unternehmensleitung ubergaben und mit Ausrustung und Verpflegung fur das nachste Jahr versorgt wurden Im folgenden Jahr verkaufte der Unternehmensgrunder Ashley seine Anteile an Jedediah Smith David E Jackson und William Sublette Ashley monopolisierte fortan die Ausrustung der Fallensteller die drei neuen Anteilseigner den Handel wenn sie auch formal kein Monopol besassen Bald geriet die Gesellschaft ins Blickfeld der American Fur Company die im Osten den Pelzhandel beherrschte Diese Gesellschaft war ebenso wie ihre Konkurrentin eine vergleichsweise kurzlebige aber folgenreiche Einrichtung 1808 hatte sie Johann Jakob Astor mit Unterstutzung des US Prasidenten Thomas Jefferson gegrundet Die Zentralen lagen in St Louis Detroit und Fort Mackinac doch war Astor an einer Verbindung zum ertragreichen Pazifik gelegen Dazu entstand 1810 die Pacific Fur Company in deren Auftrag die Tonquin 1811 den Columbia erreichte und die Siedlung Astoria grundete Der Versuch Astoria zum Zentrum eines Handelsnetzes zwischen China Nordwesten Amerikas und Europa zu machen scheiterte jedoch am Britisch Amerikanischen Krieg von 1812 Astors Agenten verkauften unter Zwang und gegen seinen Willen die Siedlung an die Hudson s Bay Company Astor beobachtete die Tatigkeiten der amerikanischen Fallensteller in den 1820er Jahren genau und er dehnte sein Monopol westwarts aus So kaufte er 1826 27 Pratte amp Co und die Columbia Fur Company Doch die Biberpopulationen gingen unter der massiven Bejagung zuruck die Hudson s Bay Company hatte am Snake River ihre Bestande sogar systematisch ausgeraumt Jedediah Smith und seine Partner verkauften 1830 ihre Gesellschaft und die Rocky Mountain Fur Company erhielt nun offiziell diesen Namen 1832 erging ein Alkoholverbot im Handel mit den Indianern eine Ware die nun in geheimen Destillen hergestellt wurde 1834 verkaufte Astor der den Modewechsel rechtzeitig erkannte die American Fur Company die in den nachsten Jahren von der HBC weitgehend verdrangt wurde Im selben Jahr wurde die Rocky Mountain Fur Company hochverschuldet aufgelost Die Rendezvous fanden durch die American Fur Company noch bis 1840 statt Der ausserste Nordwesten Bearbeiten Etwas anders verlief die Entwicklung im aussersten Nordwesten Alexander Mackenzie war 1789 mit den Gwich in in Kontakt getreten 1806 entstand dort Fort Good Hope um das die Gwich in gegen den Widerstand von Inuit die das Fort mit 500 Mann angriffen ein Handelsmonopol durchsetzten etwa 1826 bis 1850 34 In Alaska erschienen erstmals 1741 Russen 1763 toteten Unangan rund 200 Bewohner von Unalaska Umnak und Unimak Island woraufhin russische Rachezuge ihrerseits 200 Menschenleben forderten weitere Kampfe folgten 1784 kam es zu Gefechten auf Kodiak zwischen Russen und Tlingit 1804 zur Schlacht von Sitka Trotz militarischer Uberlegenheit konnten die Russen ihr Pelzhandelsmonopol nur teilweise durchsetzen die Tlingit setzten sich vielfach erfolgreich zur Wehr Die Briten pachteten 1838 das sudostliche Festland von den Russen Die Spanier die gleichfalls versuchten in der Region Anspruche durchzusetzen zogen sich 1819 mit dem Adams Onis Vertrag zuruck 1839 entstand am unteren Yukon ein erster russischer Handelsposten namens Nulato In Yukon stiessen zwei Handelskreise aufeinander deren westlicher auf den Pazifik und damit auf China ausgerichtet war wahrend der ostliche von den Markten in Europa abhing Kaum zu beantworten ist die Frage ob die Bevolkerung ahnlich stark durch Epidemien eingebrochen ist wie weiter im Suden und an der Kuste ab 1775 oder vor 1787 in Sitka 35 Bekannt ist dass 1835 bis 1839 eine Pockenepidemie in Alaska und am Lynn Canal wutete 1865 klagte die HBC einige der besten und fur das Fort wichtigsten Proviantjager seien verstorben 36 Bei den ersten Begegnungen zwischen Briten und Han war deren Kultur also schon stark verandert die Bevolkerungszahl in unbekanntem Ausmass rucklaufig Russische Handler kamen spatestens 1839 42 an den unteren Yukon britische an den Mackenzie schon um 1806 Zwischenhandler brachten schon Jahrzehnte vor Ankunft der ersten Europaer russische und britische Waren in die Region wobei die Tlingit diesen Handel im Westen dominierten die Gwich in im Nordosten Begehrt waren Gewehre und Glasperlen die uberwiegend gegen Pelze getauscht wurden Die HBC sah sich aufgrund fallender Preise fur Biberpelze gezwungen verstarkt auf seltenere und teurere Pelze zu setzen Dies veranlasste die Pelzhandler weiter nordwarts vorzudringen John Bell eroffnete daher einen Posten am Peel River das spatere Fort McPherson Doch hatten die dortigen Gwich in die ihre neue Position als Zwischenhandler nutzen wollten kein Interesse die Briten weiter westwarts ziehen zu lassen Ihnen gelang es jedoch nicht den Verlust ihrer vorteilhaften Position auf Dauer zu verhindern wenn sie die HBC auch mehr als funf Jahre aufhalten konnten 1847 entstand Fort Yukon rund 5 km oberhalb der Mundung des Porcupine in den Yukon Nun profitierten die dortigen Indianer vom Pelzhandel und arbeiteten gegen Provision und europaische Waren sowie das daraus resultierende Ansehen nbsp Fort Selkirk Handelsposten der Hudson s Bay Company RekonstruktionParallel dazu setzte die HBC von Suden an indem Robert Campbell 1838 40 Handelsposten am Dease und am Frances Lake sowie am oberen Pelly River errichtete Campbell eroffnete 1848 einen Posten am Zusammenfluss von Pelly und Yukon 1849 stoppten jedoch dreissig Tlingit seine Handler Unter diesen Umstanden gelang es ihm wahrend seiner funf Jahre im 1848 gegrundeten Fort Selkirk nicht Gewinne zu machen er nahm jedoch Kontakt mit den Han auf durch deren Gebiet er bis nach Fort Yukon den Strom abwartsfuhr Am 19 August 1852 37 plunderten und zerstorten die Chilkat den Posten Die HBC glaubte den Handelskontakt mit fuhrenden Mannern so genannten trading chiefs Handelshauptlingen aufnehmen zu mussen Die Indianer wahlten zwar einen trading chief doch sie waren nicht dauerhaft an seine Weisungen gebunden und sie brachten ihre Pelze je nach Angebot an gunstigere Orte Zudem verlangte die HBC dass Waren nicht mehr auf Kredit vergeben werden durften Die Indianer jedoch betrachteten Tauschhandel nicht nur als Warenaustausch sondern auch als eine Art Geschenkverkehr bei dem Ansehen und Ehre wichtige Kriterien waren Daher spielten sie die HBC und die Russisch Amerikanische Kompagnie gegeneinander aus denn die Briten furchteten zu Recht eine geplante Expansion der Russen Yukon aufwarts Die Indianer nutzten ihrerseits Interessengegensatze zwischen dem Mackenzie Distrikt wo die Briten inzwischen ein unumstrittenes Handelsmonopol genossen und Fort Youcon indem sie drohten diese oder jene Region zu versorgen ein Vorteil ihrer nomadischen Lebensweise Auch verweigerten sie Fleischlieferungen um bessere Konditionen durchzusetzen Ein Monopol war damit im Yukon nicht durchsetzbar Als 1867 die Amerikaner Alaska kauften und feststellten dass Fort Yukon auf ihrem Gebiet lag musste die HBC 1869 das Fort raumen und die Handelsnetze veranderten sich drastisch Die Alaska Commercial Company setzte bis 1874 ein weitgehendes Handelsmonopol auf dem unteren Yukon durch doch konkurrierten unabhangige Pelzhandler mit ihr Die Briten raumten den Handlern nun ohne weiteres Kredit ein Die amerikanische Konkurrenz offerierte bessere Preise suchte entferntere Gruppen auf bot britische Waren an und machte die Indianer zu selbststandigen Partnern Moses Mercier grundete 1882 fur die Alaska Commercial Company den Posten Belle Isle Ab 1883 Monopolist erhohte die ACC die Preise der eigenen Waren senkte die Pelzpreise und begrenzte die Kreditvergabe Die Amerikaner setzten zudem Dampfboote ein wie die Yukon oder ab 1879 die 25 m lange St Michael der Western Trading and Fur Company was die Warenmengen erhohte Nach Einsetzen des Klondike Goldrauschs kamen uber 70 m lange Schiffe hinzu 38 Mit diesem Goldrausch wurde der Pelzhandel schlagartig fast bedeutungslos zumal die bis zu hunderttausend Goldsucher die Pelztierbestande ebenso uberforderten wie alle anderen Fleisch liefernden Tiere Regionale Sonderkonjunkturen Bearbeiten Die Pelzindustrie erlebte im Yukon im Gegensatz zu Kanada insgesamt eine gewisse Wiederbelebung Bestanden 1921 27 Handelsposten von 18 verschiedenen Unternehmern so waren es 1930 auf dem Hohepunkt 46 Posten von 30 Unternehmern 39 Dabei schwankte der Jahresertrag zwischen 23 000 1933 und uber 600 000 Dollar 1944 1946 extrem stark 40 Die massenhafte Arbeitslosigkeit wahrend der Weltwirtschaftskrise trieb so viele in die Jagd dass der Pelzmarkt einbrach In den 1940er Jahren gingen die Wildbestande so stark zuruck dass die Jagd um Dawson verboten wurde Der Niedergang Bearbeiten1947 und 1948 brach der Pelzmarkt in den USA und in Kanada zusammen Erst 1950 wurden in Yukon als trap lines bezeichnete lokale Monopole verteilt um die Uberjagung zu beenden und den ortlichen Indianern eine ihrer wenigen Verdienstmoglichkeiten zu erhalten In British Columbia waren diese Jagdparzellen bereits 1926 eingefuhrt worden Konflikte um die Pelzgewinnung Bearbeiten nbsp Historischer Warenladen der Hudson s Bay Company in SaskatchewanAb den 1970er Jahren kam es zu Auseinandersetzungen um die Art der Robbenjagd in Kanada bei der vor allem das Erschlagen von Jungtieren im Vordergrund stand Sie fielen zudem in eine Zeit relativer Marktsattigung so dass die Pelzumsatze einbrachen Wurden von 1970 bis 1987 noch jahrlich 4 6 Millionen Pelztiere getotet so fiel diese Zahl bis 1990 auf 1 7 Millionen Wahrend im folgenden Jahrzehnt die Zahlen kaum anstiegen verdoppelten sich jedoch die durchschnittlichen Preise Heute ist die Pelzindustrie eher unbedeutend 1986 arbeiteten in Kanada 3700 Kurschner davon 2950 in Quebec 675 in Ontario und 75 in Manitoba Viele von ihnen stammten aus dem griechischen Kastoria Sie verteilten sich auf 280 Unternehmen im Jahr 1949 gab es noch 642 mit 6700 Beschaftigten Ihre Zahl fiel bis 1986 auf 2350 41 Nach Ende der 1990er Jahre stieg die Produktion unter starken Schwankungen wieder an 42 Die Hudson s Bay Company die heute vor allem im Bereich Einzelhandel Immobilien und Energiegeschaft tatig ist verzichtete von 1991 bis 1997 auf den Verkauf von Pelzprodukten Gegenwart BearbeitenRobbenfelle und pelze aus Kanada unterliegen Importbeschrankungen in den USA und der Europaischen Union Die kanadischen Pelzhersteller bemuhen sich um ein okologisches Image unter dem Schlagwort Fur is Green 43 Die von der Europaischen Union angebotene Trennung zwischen traditionellem Fang durch Indigene und kommerziellem Fang lehnte die kanadische Regierung 2009 ab 44 nbsp Minkfarm in WisconsinInsgesamt setzte sich der Konzentrationsprozess in der Pelzindustrie fort So produzierten in den USA 1974 noch 1 221 Farmen 3 328 000 Minkfelle 1994 sanken die Zahlen auf 484 bzw 2 623 000 Davon entstanden rund 900 000 in Wisconsin uber 500 000 in Utah Zwar ging die Zahl der Farmen bis 2008 auf 274 zuruck doch gleichzeitig stagnierte die Produktion Ihr Gesamtwert schwankte zwischen etwa 70 und 185 Millionen Dollar 45 Damit stellten Kanada und die USA im Jahr 2009 voraussichtlich 4 9 bzw 6 0 der Weltproduktion rund 30 stammen aus Danemark knapp 20 aus China 2008 fiel die Produktion um 13 46 Wahrend die traditionellen Hochburgen der Fallenstellerei wie Quebec und Ontario immer unbedeutender wurden obwohl hier immer noch ein Drittel der Gesamtbeute gemacht wird stieg die Produktion in Tierfarmen stark an Hier ist vor allem Neuschottland fuhrend 47 Forschungsgeschichte BearbeitenLebenslaufe wie die von Jedediah Smith oder Jakob Astor passten in die Vorstellung der Historiographie des spaten 19 Jahrhunderts von einer abenteuerlichen individualistischen kapitalistisch risikofreudigen und fleissigen Eroberung der Wildnis durch die die Frontier die Siedlungsgrenze westwarts geschoben wurde Sie standen fur die Amerikaner am Anfang des Wilden Westens die Indianer waren Statisten die einer uberlegenen Zivilisation weichen mussten In den 1930er Jahren vollzog Harold A Innis in Toronto nicht nur die Wende zu einer selbststandigeren Geschichtsschreibung die sich von der europaischen und der des sudlichen Nachbarn loste sondern sie gab den Ureinwohnern zunehmend eine aktive okonomische Rolle Diese Entwicklung wurde dadurch gefordert dass 1970 das Archiv der Hudson s Bay Company das die grossten und altesten Bestande aufweist von London nach Kanada umsiedelte Einen grundlegenden Richtungswechsel in der Forschung stellte Alan W Trelease The Iroquois and the Western Fur Trade A Problem of Interpretation von 1962 dar 48 der erstmals das Verhalten der Irokesen nicht ausschliesslich okonomisch verstand Dieses Verstandnis hatten vor allem die Arbeiten von Innis verbreitet einem der massgeblichen Historiker seiner Zeit der allerdings noch ohne die Bestande des Archivs der Hudson s Bay Company auskommen musste Damit loste man sich endgultig vom blossen okonomischen Determinismus Dennoch existierte die Anpassung an sich verandernde kapitalistische Markte sehr wohl Weniger sesshafte Gruppen verlagerten ihren Wohnort an die Handelsposten und versuchten ihrerseits lokale Monopole durchzusetzen oder die Monopolisten gegeneinander auszuspielen 49 Geradezu unternehmerisches Denken liess sich spatestens fur das 19 Jahrhundert bei den Makah im Nordwesten Washingtons nachweisen 50 Adrian Tanner konnte fur die Cree jedoch zeigen dass die Jagd fur den eigenen Bedarf traditionell und ritualisiert erfolgte wahrend die kommerzielle Jagd fur die Handelsgesellschaften nur wenig von spirituellem oder rituellem Denken beeinflusst war 51 Andere Gruppen wie Metis und Ottawa verlegten sich auf die Versorgung der Handelsposten mit Fleisch oder auch Gartenprodukten Besonders im subarktischen und arktischen Bereich hing das gesamte Handelsnetz vom Wohlwollen der indianischen Versorger gelegentlich sogar Verteidiger ab Andere Gruppen uberjagten die regionalen Bestande 52 Dennoch fehlt bis heute ein Uberblick uber die zahlreichen Strategien der ethnischen Gruppen Nordamerikas Nur fur wenige Gruppen ist bisher nachvollziehbar gemacht wie sie sich intern veranderten wie neue Fuhrungsgruppen mit neuen Abhangigkeiten vom Pelzhandel entstanden Da auch die Beziehungen innerhalb der Weissen und zwischen den Gruppen verandert wurden sprach Sylvia Van Kirk von einer Pelzhandels Gesellschaft fur trade society So schuf etwa der rituelle Handel eine Art fiktiver Verwandtschaft wie Ray zeigen konnte 53 die sich zur Entstehung tatsachlicher Paarbeziehungen gesellten aus der neue kulturelle Gruppen hervorgingen So wurden im Osten ab etwa 1800 Frauen gemischter Herkunft den reinen Indianerfrauen zunehmend vorgezogen was zu einer raumlichen Separierung fuhrte aber auch zu einem Sonderbewusstsein der Kinder 54 Andererseits bildeten gemischte Gruppen innerhalb der Stamme oftmals einen eigenen Kern oder sie bildeten sogar separate neue Gruppen 55 In Kanada entstand daraus eine eigene Gruppe die Metis deren Ethnogenese noch nicht geklart ist 56 Auch die Auswirkungen des Pelzhandels auf die Arbeit und das Verhaltnis der Geschlechter bei den an dieser Wirtschaftstatigkeit teilnehmenden Ethnien ist noch wenig erforscht Die bisherigen Arbeiten zeigen dass der Bedarf an Fellen bei einigen Gruppen so gross war dass die Frauen denen diese Arbeit meist oblag nicht nur mehr Arbeitskraft und Zeit investierten sondern dass die Polygynie dadurch stark gefordert wurde Der gesellschaftliche Rang der Frauen wurde zudem durch Missionare und Pelzhandler gleichermassen untergraben 57 nbsp Rekonstruierter Handelsposten von James Bordeaux im Museum of the Fur Trade Chadron NebraskaDie USA akzeptierten ab 1820 nur noch die Kategorisierung als white oder native und wurgten damit eine solche Entwicklung ab Kinder die einen britischen Vater hatten wurden in Kanada eher zur Integration angehalten wahrend die franzosischen Vater sich uberwiegend der Kultursphare der Mutter zugehorig fuhlten 58 Die Binnenperspektive der First Nations kam erst ab den 1980er Jahren mit eigenen Werken zum Tragen 59 Eine ahnliche Entwicklung lasst sich auch fur andere Gesellschaftsgruppen beobachten deren Rolle im Pelzhandel lange wenig systematisch beachtet wurde Welchen Einfluss etwa die Konfessionen auf den Pelzhandel hatten untersuchte im Jahr 2000 Susan Sleeper Smith 60 Die Rolle der indianischen Frauen und ihrer haufig gelungenen Familiengrundungen untersuchte 1980 Sylvia van Kirk 61 Auch die Rolle der Epidemien deren Verbreitung mit dem Pelzhandel in engstem Zusammenhang stand wurde jungst untersucht So zeigte eine Studie im Jahr 2011 dass die franzosischen Pelzhandler die Tuberkulose bereits im fruhen 18 Jahrhundert verbreiteten doch kam diese Krankheit fast zweihundert Jahre nur selten zum Ausbruch Die Neuinfektionen genugten aber um die Erreger in den indigenen Gruppen uberleben zu lassen Erst mit der Verarmungspolitik gegenuber den Indianern Kanadas und der USA gepaart mit Hunger Kalte und schlechten Wohnverhaltnissen kam es zu einem neuerlichen Ausbruch der Tuberkulose der fast alle Stamme betraf 62 Als eigene Fachzeitschrift erscheint seit 1965 der Museum of the Fur Trade Quarterly der sich ausschliesslich mit der Geschichte des Pelzhandels befasst Das dazugehorige Museum geht auf James Bordeaux Posten in Chadron Nebraska zuruck Eines der historischen Blatter in Kanada heisst The Beaver Literatur BearbeitenJennifer S H Brown Strangers in Blood Fur Trade Company Families in Indian Country University of British Columbia Press Vancouver u a 1980 ISBN 0 7748 0125 5 Hiram Martin Chittenden The American Fur Trade of the Far West A History of the Pioneer Trading Posts and early Fur Companies of the Missouri Valley and the Rocky Mountains and of the Overland Commerce with Santa Fe 3 Bande Francis P Harper New York NY 1902 Digitalisat Bd 1 Digitalisat Bd 2 Digitalisat Bd 3 Reprint of the 1935 edition published by Press of the Pioneers New York With introduction and notes by Stallo Vinton and sketch of the author by Edmond S Meany 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Kuegler S 24 Dee Brown Im Westen ging die Sonne auf Originaltitel The Westerners Hoffmann und Campe Hamburg 1974 ISBN 3 455 00723 6 S 61 Robert H Ruby John A Brown The Chinook Indians Traders of the Lower Columbia River University of Oklahoma Press 1976 S 77f Das Verbreitungsgebiet dieser Epidemie zeigt diese archivierte Karte Memento vom 26 August 2012 im Internet Archive aus der Seattle Times Vgl John Douglas Belshaw Cradle to Grave A Population History of British Columbia University of British Columbia Press 2008 ISBN 978 0 7748 1545 1 Jonathan R Dean The Sea Otter War of 1810 Russia Encounters the Tsimshians in Alaska History 12 2 1997 S 25 31 Eine Uberblickskarte des Gebiets der HBC findet sich hier Memento vom 26 Oktober 2007 im Internet Archive Vgl Joseph Bouchier de Niverville In Dictionary of Canadian Biography 24 Bande 1966 2018 University of Toronto Press Toronto englisch franzosisch John Blue Alberta Past and Present Historical and Biographical Bd 1 Chicago 1924 S 16 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