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Das Abkommen der Baie James und des Quebecer Nordens franzosisch Convention de la Baie James et du Nord quebecois abgekurzt CBJNQ ist ein im Jahr 1975 geschlossener Vertrag zwischen der Regierung der kanadischen Provinz Quebec und Vertretern der indigenen Ethnien Cree und Inuit in der Region Nord du Quebec Es regelt Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung und der Landnutzung sowie die Einrichtung einer Reihe von kulturellen sozialen und behordlichen Institutionen fur Ureinwohner deren Gemeinschaften vom Vertrag erfasst sind Ein leicht veranderter Vertrag das Abkommen des nordostlichen Quebec Convention du Nord Est quebecois CNEQ besteht seit 1978 mit den Naskapi Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Inhalt 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenVor der Grundung Kanadas waren die Gebiete im Norden Quebecs Teil von Ruperts Land dem von der Hudson s Bay Company verwalteten Territorium 1870 gelangte ganz Ruperts Land zu Kanada und 1895 wurde aus dem Gebiet zwischen der Provinz Quebec und der Hudsonstrasse der Ungava Distrikt der Nordwest Territorien 1898 erweiterte Quebec seine Grenzen nordwarts zum Riviere Eastmain 1912 gelangte auch der restliche Ungava Distrikt zu Quebec unter der Voraussetzung dass spater ein Abkommen mit den Ureinwohnern der Region ausgehandelt wurde das ihre kulturellen Rechte anerkennt und die Landnutzung regelt Zuvor gab es fur dieses Gebiet kein solches Abkommen und die Regierung Quebecs fuhrte vorerst auch keine Verhandlungen In den 1960er Jahren begann Quebec mit der Erschliessung des Wasserkraftpotenzials im Norden und grundete 1971 die Societe d energie de la Baie James SEBJ eine Tochtergesellschaft des staatlichen Energieversorgungsunternehmens Hydro Quebec um das Baie James Wasserkraftprojekt voranzutreiben Dieses gigantische Projekt stiess auf Widerstand der in der Region lebenden Cree und Inuit die schwerwiegende Konsequenzen fur ihre traditionelle Lebensweise befurchteten Die Association des Indiens du Quebec eine ad hoc gebildete reprasentative Vereinigung der Betroffenen protestierte gegen das Vorhaben und sicherte sich die Unterstutzung von Jean Chretien dem Bundesminister fur Indianerangelegenheiten der ihren Rekurs vor Gericht finanzierte Im November 1973 erwirkten die Cree eine Verfugung durch den Obersten Gerichtshof von Quebec die zu einem vorubergehenden Baustopp fuhrte Zwar hob der Oberste Gerichtshof von Kanada die Verfugung sieben Tage spater wieder auf doch der Provinzregierung blieb aufgrund des Drucks der Offentlichkeit keine andere Wahl als mit den Ureinwohnern zu verhandeln Am 15 November 1974 genau ein Jahr nachdem die Verfugung erteilt worden war unterzeichneten die Bundesregierung die Provinzregierung die Unternehmensleitung von Hydro Quebec der Grosse Rat der Cree und die Vereinigung der Inuit eine Grundsatzvereinbarung Die Unterzeichnung des ausgearbeiteten Vertrags erfolgte schliesslich am 11 November 1975 Das Abkommen betraf zunachst nur die Anspruche der Cree und der Inuit Am 31 Januar 1978 unterzeichneten die Naskapi ein ahnlich lautendes Vertragswerk Inhalt BearbeitenDas Abkommen umfasst folgende Themenbereiche LandnutzungDas traditionelle Land der Unterzeichner wird in drei Kategorien unterteilt Kategorie I Land dessen Nutzung exklusiv den Ureinwohnern Quebecs vorbehalten ist 14 000 km Kategorie II Land im Besitz der Provinz auf dem die Jagd das Fischen und das Fallenstellen den Ureinwohnern vorbehalten wird ausserdem werden die Forstwirtschaft der Bergbau und der Tourismus von gemeinsamen Behorden verwaltet 155 000 km Kategorie III Offentlich zugangliches Land im Besitz der Provinz auf dem die Ureinwohner einige spezifische Arten exklusiv jagen und fischen durfen die sonstige Bewirtschaftung des Landes obliegt gemeinsamen Behorden 911 000 km Umweltschutz und soziale MassnahmenDas Abkommen sieht zwei konsultative Komitees aus Vertretern von Ureinwohnern und Regierungsbeamten vor um die Regierung zu beraten wie sich neue Gesetze und Verordnungen auf die Umwelt und die Sozialstruktur auswirken Sudlich des 55 Breitengrades ist das Comite consultatif pour l environnement de la Baie James zustandig in Nunavik das alle Gebiete nordlich des 55 Breitengrades umfasst die Commission de la qualite de l environnement Kativik Ein Evaluationskomitee uberpruft Bauprojekte auf ihre Umweltvertraglichkeit Wirtschaftliche Entwicklung und finanzielle EntschadigungDie Bundesregierung die Provinzregierung und Hydro Quebec verpflichteten sich dazu die Ureinwohner im nordlichen Quebec finanziell zu entschadigen 225 Millionen CAD wurden bereitgestellt um die wirtschaftliche Entwicklung der Ureinwohner mittels dreier Entwicklungsgesellschaften zu fordern Es sind dies das Bureau de l indemnite cri Makivik und die Societe de developpement des Naskapis BildungDas Abkommen sah die Einrichtung von Schulbehorden fur die Ureinwohner vor die Commission scolaire crie fur die Cree Siedlungen die Commission scolaire Kativik fur die Inuit Siedlungen und eine Spezialschule der Naskapi in Kawawachikamach Zum Gebrauch der einheimischen Sprachen im Unterricht wird ausdrucklich ermutigt Lokale Selbstverwaltung Gesundheits und SozialeinrichtungenLiteratur BearbeitenConvention de la Baie James et du Nord quebecois Les publications du Quebec Sainte Foy 1998 ISBN 978 2 551 17981 7 Online PDF Convention du Nord Est quebecois Affaires indiennes et du Nord Canada Ottawa 1984 Online PDF Weblinks BearbeitenZusatzabkommen zum Hauptvertragswerk Comite consultatif pour l environnement de la Baie James Commission de la qualite de l environnement Kativik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abkommen der Baie James und des Quebecer Nordens amp oldid 233585953