www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel erlautert einen glaziologischen Begriff zur gleichnamigen Musikgruppe siehe Nunatak Band zu weiteren Bedeutungen siehe Nunataq Nunatak Inuktitut und Kalaallisut Nunataq wortlich das aus Land gemachte Plural deutsch 1 Nunataks Nunataker und Nunatakr haufig auch danische Form Nunatakker Inuktitut Nunatait Kalaallisut Nunatat bezeichnet in der Glaziologie einen isolierten uber die Oberflache von Gletschern und Inlandeismassen aufragenden Felsen oder Berg Ein solcher Nunatak ist somit von einem Eisstromnetz umgeben meist finden sich Nunatakker an den Randern von Eisschilden Seltener wird der Ausdruck Nunatak allgemein fur eisfreie von Gletschern umgebene Gebiete verwendet so etwa auch fur die antarktischen Trockentaler wahrend der Eiszeiten beispielsweise fur tief gelegene Regionen der Baffininsel und Labradors und nicht ausschliesslich fur Erhebungen 2 Nunatakker auf der Thurston Insel WestantarktisNunatakker nahe der Ostkuste GronlandsOsborn Range auf der Ellesmere Insel Inhaltsverzeichnis 1 Nunatakker wahrend der Eiszeiten 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseNunatakker wahrend der Eiszeiten BearbeitenDie Nunatakhypothese geht davon aus dass in den wahrend der Eiszeiten vereisten Gebieten Nunatakker wichtige Ruckzugsgebiete Refugien fur viele Tier und Pflanzenarten bildeten Diese Inseln im Eis spielten dieser Theorie zufolge eine wichtige Rolle beim Uberleben von Pflanzenarten Mittlerweile geht man davon aus dass Nunatakker beim Uberleben von Arten von geringer Bedeutung waren und diese die Kaltzeiten an anderen Orten uberdauerten 3 4 Die ehemals hauptsachlich vergletscherten Gebiete wurden demzufolge von aussen grosstenteils neu besiedelt Tabula rasa Hypothese 5 Fur den Alpen Karpaten Raum wird die Nunatakhypothese fur Arten wie den Himmelsherold das Dolomiten Fingerkraut den Schweizer Mannsschild oder die Alpen Grasnelke in Betracht gezogen Fur die Entwicklung der Vegetation Nordeuropas wird bislang diskutiert ob einige Regionen an der Westkuste Norwegens insbesondere Fjells um den mittleren Sognefjord sowie nordlich des Polarkreises bis in die Finnmark eisfreie Refugialgebiete gewesen sein konnten um die Existenz in Norwegen endemischer Mohnarten oder das lokale Auftreten von Arten wie Rhododendron lapponicum und Carex scirpoidea zu erklaren deren nachste Areale in Gronland und Nordamerika liegen 6 Allerdings werden die dieser Hypothese zugrunde liegenden Eisdicken angezweifelt Haufig wird versucht anhand der Spuren die eiszeitliche Gletscher an den von ihnen umflossenen Nunatakkern hinterlassen haben die ehemaligen eiszeitlichen Eisdicken zu bestimmen Diese Methode wird als unzuverlassig angesehen da sich aufgrund postglazialer Verwitterung Spuren des Eises in den Gipfelregionen nur schlecht erhalten 3 Daruber hinaus konnen nach neueren Erkenntnissen praglaziale Verwitterungserscheinungen wie Blockfelder die lange als Anzeichen fehlender Vergletscherung galten auch lange Eisbedeckung uberdauern 7 8 Es muss daher davon ausgegangen werden dass die eiszeitlichen Eisschilde gebietsweise dicker waren als aufgrund dieser Erscheinungen angenommen und viele vermeintliche ehemalige Nunatakker in Wirklichkeit vollstandig vom Eis uberdeckt waren Anders ist das in den Hochgebirgen wo die Eisstrom Oberkanten aus deutlichen Spuren der Innergebirgsraume auch fur die Randzonen rekonstruiert werden konnen Dort stellen sich primar Fragen zur Lokalvergletscherung Nahrgebietsbildung der aus dem Eisstromnetz ragenden Gipfel Literatur BearbeitenEilif Dahl The Nunatak Theory Reconsidered Research in Arctic Life and Earth Sciences Present Knowledge and Future Perspectives Proceedings of a Symposium Held 4 6 September 1985 at Abisko Sweden In Mats Sonesson Naturvetenskapliga forskningsradet Forskningsradsnamnden Hrsg Ecological Bulletins Nr 38 Blackwell Publishing Abisko 1987 ISBN 87 16 10034 4 S 77 95 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nunatak Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Nunatak Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Laut Duden Robert J Rogerson Nunatak In The Canadian Encyclopedia Abgerufen am 22 August 2016 englisch francais a b Nunatak In Encyclopaedia Britannica Abgerufen am 17 November 2008 englisch Rolf Holderegger Conny Thiel Egenter A discussion of different types of glacial refugia used in mountain biogeography and phytogeography In Journal of Biogeography 2009 36 S 476 480 ask force org PDF 0 1 MB Dahl S 77 Klaus Dierssen Vegetation Nordeuropas Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1996 S 59 63 Havard Juliussen Ole Humlum Preservation of block fields beneath Pleistocene ice sheets on SOlen and Elgahogna central eastern Norway In Zeitschrift fur Geomorphologie Band 51 Nr 2 E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung November 2002 ISSN 1864 1687 S 113 138 doi 10 1127 0372 8854 2007 0051S2 0113 Abstract abgerufen am 18 November 2008 George H Denton Terence J Hughes The Last Great Ice Sheets John Wiley amp Sons New York 1981 ISBN 0 471 06006 2 S 292 293 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nunatak amp oldid 234263561