www.wikidata.de-de.nina.az
Der Himmelsherold Eritrichium nanum ist eine Pflanzenart aus der Gattung Eritichium die zur Familie der Raublattgewachse Boraginaceae gehort HimmelsheroldHimmelsherold Eritrichium nanum SystematikFamilie Raublattgewachse Boraginaceae Unterfamilie BoraginoideaeTribus EritrichieaeUntertribus EritrichiinaeGattung EritrichiumArt HimmelsheroldWissenschaftlicher NameEritrichium nanum L Schrad ex Gaudin Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Taxonomie 4 Geschichte 5 Ahnliche Pflanzenarten 6 Bilder 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Atlas der AlpenfloraVegetative Merkmale Bearbeiten Der Himmelsherold ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 2 bis 5 Zentimetern Sie wachst polsterformig Pflanzenexemplare konnen bis zu 30 Jahre alt werden Von den zahlreichen Blattrosetten sind viele auch steril Die glanzend seidig bis wollig zottig behaarten Laubblatter sind bei einer Lange von 5 bis 10 Millimetern lanzettlich Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht vorwiegend von Juni bis August Wenige drei bis sechs kurz gestielte Bluten befinden sich in einem Blutenstand in Form eines Wickels Die Bluten ahneln dem Vergissmeinnicht Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind nur an ihrer Basis verwachsen Die funf himmelblauen Kronblatter sind zu einer kurzen weisslichen Kronrohre verwachsen Die Krone weist einen Durchmesser von 5 bis 9 Millimetern auf und endet in ausgebreiteten gerundeten Kornzipfeln Auffallig sind die funf gold gelben Schlundschuppen Die Chromosomenzahl betragt 2n 44 oder 46 1 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet umfasst die Alpen bis zu den Karpaten Der Himmelsherold ist auf saurem und kalkarmem Gestein in Felsspalten Graten und Kuppen anzutreffen Mit den behaarten Blattern ist der Himmelsherold sehr gut an extreme Verhaltnisse angepasst Der Himmelsherold kommt meist in Hohenlagen von 2500 bis zu 3000 Metern vor Er steigt am Piz Kesch bis 3390 Meter und am Weisstor im Kanton Wallis bis 3620 Meter Meereshohe auf 2 Er ist eine Charakterart des Androsacetum vandellii aus dem Verband Androsacion vandellii 1 Der Himmelsherold ist eine hochalpine Nivalpflanze Das luckige Vorkommen in den Alpen lasst darauf schliessen dass die Art das Gebiet schon vor den letzten Eiszeiten besiedelte und diese auf den eisfreien Gipfeln als Nunatakkerpflanze uberdauert hat Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 1 alpin und nival Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 3 Diese geschutzte Pflanzenart ist sehr selten und gilt als potentiell gefahrdet Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1779 unter dem Namen Basionym Myosotis nana Vill durch Dominique Villars in Prospectus de l Histoire des Plantes de Dauphine Seite 21 Die Neukombination zu Eritrichium nanum Vill Schrad ex Gaudin wurde 1828 durch Heinrich Adolph Schrader in Jean Francois Gottlieb Philippe Gaudin Flora Helvetica 2 Seite 57 veroffentlicht 4 Der botanische Gattungsname Eritrichium leitet sich aus den Wortern erion Wolle sowie trichos Haar ab und bezieht sich auf die dichte Behaarung Geschichte BearbeitenDer Himmelsherold wurde zuerst durch Paolo Boccone 1633 1704 als eine Myosotis Art vom Mont Cenis beschrieben 2 Ahnliche Pflanzenarten BearbeitenDer Himmelsherold wird gerne mit dem Alpen Vergissmeinnicht verwechselt das in etwa zur selben Zeit bluht Unterschied Das Alpen Vergissmeinnicht kommt bis hinunter auf 1300 Metern vor und hat Grundblatter die in Rosetten eiformig bis lanzettlich angeordnet sind wahrend der Himmelsherold zahlreiche sehr kleine Blattrosetten besitzt die einen polsterformigen Eindruck vermitteln Bilder Bearbeiten nbsp Himmelsherold im Oisans Frankreich nbsp Himmelsherold auf dem Gornergrat Wallis nbsp Himmelsherold in den Niederen Tauern SteiermarkLiteratur BearbeitenXaver Finkenzeller Jurke Grau Alpenblumen Erkennen und bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Munchen 2002 ISBN 3 576 11482 3 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Herbert Reisigl Richard Keller Alpenpflanzen im Lebensraum Stuttgart 1994 ISBN 3 8274 0745 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 778 a b Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 S 2134 2136 Eritrichium nanum L Gaudin In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 19 Marz 2021 Eritrichium nanum bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 25 August 2017Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Himmelsherold Eritrichium nanum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Himmelsherold amp oldid 234263584