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Die Baffininsel auch Baffinland englisch Baffin Island Inuktitut ᕿᑭᖅᑖᓗᒃ Qikiqtaaluk ist die grosste Insel des Kanadisch Arktischen Archipels Mit einer Ausdehnung von 507 451 km etwa 1600 km Lange und zwischen 200 und 700 km Breite ist sie die funftgrosste Insel der Erde Sie ist nach dem englischen Seefahrer und Entdecker William Baffin benannt Baffin Insel Qikiqtaaluk Baffin Island BaffinlandSatellitenbild der Insel Satellitenbild der InselGewasser Arktischer OzeanAtlantischer OzeanGeographische Lage 69 N 72 W 69 72 2147 Koordinaten 69 N 72 WLage von Baffin Insel Qikiqtaaluk Baffin Island BaffinlandLange 1 600 kmBreite 700 kmFlache 507 451 km Hochste Erhebung Mount Odin2147 mEinwohner 11 855 10 Mai 2011 lt 1 Einw km Hauptort IqaluitNordostkuste der Baffin Inselaus 11 500 Metern Hohe Nordostkuste der Baffin Inselaus 11 500 Metern Hohe Inhaltsverzeichnis 1 Topografische Beschreibung 2 Bewohner 3 Geschichte 4 Gemeinden im Uberblick 5 Fauna 6 Flora 7 Bodenschatze 8 Tourismus 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseTopografische Beschreibung Bearbeiten nbsp Gletscherzunge im Sam Ford Fjord an der Ostkuste der Baffininsel nbsp Mount Odin hochster Berg der Baffin Insel nbsp Ein Auslassgletscher der Penny EiskappeDie zum Gebiet des kanadischen Territoriums Nunavut gehorende Baffininsel liegt nordlich der Provinz Quebec und westlich von Gronland Der geringste Abstand zum kanadischen Festland besteht gegenuber der Melville Halbinsel von der die Baffininsel nur durch die schmale an ihrer engsten Stelle etwa 2 km breiten Fury und Hecla Strasse getrennt ist Die Nordostseite der Insel ist uberwiegend gebirgig Baffin Mountains Teil der Arktischen Kordillere und stark vergletschert Die im Sudosten gelegene Penny Eiskappe ein Relikt der letzten Eiszeit und Teil des Auyuittuq Nationalparks erhebt sich bis auf knapp 2100 m Hohe Der Westen und der Nordwesten bestehen aus glazial geformtem Tiefland mit den typischen abgeschliffenen Felshockern des kanadischen Schilds und sind von Gletscherschuttflachen und Tundren bedeckt Die Baffininsel ist stark zerkluftet und zeigt durch ihre zahlreichen Buchten Meeresarme Fjorde und Halbinseln einen unverkennbaren Umriss Im Norden ist die Brodeur Halbinsel durch einen langgezogenen Meeresarm gebildet aus Admiralty Inlet mit anhangendem Berlinguet Inlet einerseits und eine tief ins Inselinnere dringende Meeresbucht die Bernier Bay andererseits fast ganz von der eigentlichen Insel getrennt Die gebirgige Sudostkuste ist durch zahlreiche Fjorde gepragt Im Sudwesten fuhrt eine ahnlich schmale Landbrucke zur Foxehalbinsel und im Suden wird die Meta Incognita Halbinsel durch die Frobisher Bucht geformt Der breite und tief einschneidende Cumberland Sound und der Nettilling Lake gestalten auch das am Polarkreis gelegene sudliche Zentrum der Insel zu einer Landenge Bewohner Bearbeiten nbsp Inuit Camp im Sylvia Grinnell Territorialpark bei IqaluitDie Baffininsel ist Teil der Nunavut Region Qikiqtaaluk Baffin Auf der Insel selbst leben 13 768 Menschen Stand Zensus 10 Mai 2011 uberwiegend Inuit in sechs an den Kusten gelegenen Inuit Siedlungen Iqaluit die Hauptstadt des am 1 April 1999 gebildeten Territoriums Nunavut liegt im Sudosten Auf unmittelbar vorgelagerten kleinen Inseln befinden sich zwei weitere Siedlungen Kinngait im Sudwesten und Qikiqtarjuaq im Osten Bei den Inuit auf der Baffininsel handelt es sich um Nachkommen der Thule Menschen Im Norden lebt der Stamm der Iglulik an der Ostkuste leben die sudlichen Baffininsel Inuit die mit denen in Labrador verwandt sind Geschichte BearbeitenWahrscheinlich handelt es sich bei der Baffininsel um das von den Wikingern so bezeichnete Helluland Nicht belegbar ist dass sie in dem unwirtlichen Land Siedlungen errichteten Vermutlich war es allerdings eine Durchgangs und Handelsstation auf der Seereise von der gronlandischen Westsiedlung nach Labrador und weiter nach Neufundland Im Tanfield Valley im Sudwesten der Baffininsel fand die kanadische Archaologin Patricia Sutherland 2012 Uberreste europaischer Ratten sowie Wetzsteine mit mikroskopischen Fragmenten von Metallen Garn aus Schafwolle und andere Artefakte die denen der Wikinger auf Gronland ahneln sollen Sie nimmt an dass es sich um eine Handelsstation der Wikinger um 1300 handelte Allerdings wurden einige der Objekte mittels Radiokarbonmethode auf fruhere Jahrhunderte datiert sie konnten also auch im Rahmen fruherer Handelsbeziehungen dorthin gelangt sein Andere Experten bezweifeln die Deutung der Artefakte insgesamt sie halten den Ort fur eine Niederlassung der Dorset Kultur Auch im Canadian Museum of Civilization in Gatineau Quebec soll sich laut Sutherland Garn aus Schafwolle befinden das man dort fur Tiersehnen hielt Bereits fruher hatte der US Archaologe Moreau Maxwell 1 im Tanfield Valley eine Hausruine aus Stein und Grassoden mit runenahnlichen Zeichen entdeckt 2 Auf einer kleinen Insel westlich Iqaluit befindet sich der Qaummaarviit Territorial Park auf dem etwa 3000 Artefakte und 20 000 Wal und Robbenknochen sowie Reste von elf Sodenhausern Steinringen und Zelten aus der Zeit der Thule Kultur um 1200 gefunden wurden Die Insel war damals offenbar dauerhaft zu allen Jahreszeiten besiedelt nbsp Der Inuit Kalicho der mit zwei anderen nach London verschleppt wurdeNach dieser Zeit kam es 1576 und 1577 zu ersten Kontakten und Konflikten der Inuit im Sudosten der Insel mit den Expeditionen des Englanders Martin Frobisher der drei Inuit ein Mann eine Frau und ihr Kind gewaltsam nach England verschleppte Sie starben kurz nach ihrer Ankunft in England 3 Spuren dieser Expeditionen wurden in den 1860er Jahren an der Frobisher Bucht von Charles Francis Hall gefunden Im 18 Jahrhundert entwickelten sich sporadische Handelskontakte zwischen Europaern und sudlichen Baffininsel Inuit Nach 1820 begegneten Walfanger den Inuit auch im Norden der Insel Der nun standige Kontakt erhohte die Abhangigkeit von europaischen Handlern Nachdem der Walfang im 20 Jahrhundert reduziert wurde gingen die Inuit zur Fuchsjagd uber um ihre Bedurfnisse durch den Pelzhandel zu decken In den 1950er Jahren kam es zu Zwangsumsiedlungen der teils noch nomadisierenden Inuit nach Iqaluit 4 Gemeinden im Uberblick Bearbeitenf1 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Name BevolkerungZensus10 Mai 2011 KoordinatenIqaluit Frobisher Bay 6 699 63 44 55 N 68 31 11 W 63 748611111111 68 519722222222 0Pond Inlet Mittimatalik 1 549 72 41 57 N 77 57 53 W 72 699166666667 77 964722222222 0Pangnirtung Panniqtuuq 1 425 66 8 52 N 65 41 58 W 66 147777777778 65 699444444444 0Kinngait ehemals Cape Dorset 1 1 363 64 13 48 N 76 31 36 W 64 23 76 526666666667 0Clyde River Kanngiqtugaapik 934 70 28 26 N 68 35 10 W 70 473888888889 68 586111111111 0Arctic Bay Ikpiarjuk 823 73 2 11 N 85 9 9 W 73 036388888889 85 1525 0Qikiqtarjuaq Broughton Island 1 520 67 33 29 N 64 1 29 W 67 558055555556 64 024722222222 0Kimmirut Lake Harbour 455 62 50 53 N 69 52 28 W 62 848055555556 69 874444444444 01 Die Siedlungen Kinngait und Qikiqtarjuaq liegen strenggenommen nicht auf der Baffininsel selber sondern auf den kustennahen Nebeninseln Dorset Island und Broughton Island Unter Berucksichtigung dieser Tatsache betragt die Gesamtbevolkerung der Baffininsel Stand Volkszahlung vom 10 Mai 2011 nicht 13 768 sondern nur 11 855 Fauna Bearbeiten nbsp Arktisches Erdhornchen Inuktitut Siksik Auf der Baffininsel ist eine Vielzahl arktischer Tierarten heimisch vor allem der Eisbar das Barrenland Karibu der Polarfuchs der Polarhase und der Schneehase ferner Hermeline Wiesel Erdhornchen Ziesel und Lemminge An den Kusten der Insel leben viele Meeressauger der Gronlandwal der Weisswal Belugawal der Narwal verschiedene Robbenarten wie Ringelrobben Bartrobben und Walrosse An Fischen kommen in den Fjorden und Buchten vor allem Seesaiblinge vor Wahrend der Fruhlings und Sommerwochen zwischen Juni und August herrscht grosser Reichtum an hier brutenden See und Landvogelarten darunter Greifvogel wie Gerfalken und Wanderfalken Wasservogel wie Polarmowen und Eismowen Eiderenten und Kanadaganse ausserdem auch Schneehuhner Spornammern und Schneeammern Ganzjahrig sind u a der Kolkrabe und die Schnee Eule anzutreffen Flora Bearbeiten nbsp Weissblutiges Zwerg WeidenroschenAuf ehemaligen Gletschergrunden haben sich Bodenkrumen gebildet auf denen sich ausser Flechten und Moosen auch Kissen von Stangellosem Leimkraut einigen Steinbrechgewachsen Arktischem Mohn und Silberwurz entwickelt haben In Sandecken wachsen Grasbuschel und niedrige Straucher wie Zwergbirken Weidengewachse und Heidekrautgewachse An den mit den ublichen Tundraboden versehenen Meeresbuchten und entlang den Kustenlinien gedeiht nahezu die ganze Arktische Flora und auch manche seltene Pflanzenart wie etwa eine weiss bluhende Unterart des Zwerg Weidenroschens allein im Auyuittuq Nationalpark wurden bislang 112 hohere Blutenpflanzenarten 129 Moosarten und 97 verschiedene Flechten katalogisiert Bodenschatze BearbeitenIm Norden der Baffininsel wurden Vorkommen von Blei und Zink entdeckt Bergbausiedlung Nanisivik inzwischen aufgegeben Tourismus BearbeitenAuf der Baffininsel setzt allmahlich der Ski Schneemobil Kletter und Bootstourismus ein Seit 2005 findet in Iqaluit jahrlich Ende Juni das Alianait Arts Festival mit internationaler und lokaler Beteiligung statt Es dient vor allem der Prasentation von Musik und Kunst der Inuit und wird als alkoholfreies und familienfreundliches Festival beworben 5 Literatur BearbeitenFranz Boas Baffin Land Geographische Ergebnisse einer in den Jahren 1883 und 1884 ausgefuhrten Forschungsreise Perthes Gotha 1885 Bernhard Hantzsch The crossing of Baffin Island to Foxe Basin englische Ubersetzung von M B A Anderson Anhang in A E Millward Southern Baffin Island an account of exploration investigation and settlement during the past fifty years F A Acland Ottawa 1930 Bernhard Hantzsch My life among the Eskimos Baffinland journeys in the years 1909 to 1911 englische Ubersetzung von Leslie H Neatby University of Saskatchewan Saskatoon 1977 Miriam Dewar Hrsg The Nunavut Handbook Travelling in Canada s Arctic Ayaya Iqaluit Ottawa 2004 ISBN 0 9736754 0 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Baffin Insel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Visitorsguide to Baffins Island englisch Einzelnachweise Bearbeiten Moreau S Maxwell Prehistory of the eastern Arctic Orlando FL 1985 Andrew Hamilton The Medieval Norse on Baffin Island In Counter currents Publishing 2013 Renee Fosset In Order to Live Untroubled Inuit of the Central Arctic 1550 1940 Univ of Manitoba Press 2001 Baffin Island Inuit In The Canadian Encyclopedia Abgerufen am 28 Juli 2019 englisch francais Festivalinformation 2019 auf alianait caNormdaten Geografikum GND 4069078 7 lobid OGND AKS VIAF 237708384 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baffininsel amp oldid 231635839