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Die Zwerg Birke Betula nana auch Polar Birke genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Birken Betula innerhalb der Familie der Birkengewachse Betulaceae Sie ist auf der Nordhalbkugel arktisch alpin verbreitet Zwerg BirkeZwerg Birke Betula nana SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Buchenartige Fagales Familie Birkengewachse Betulaceae Gattung Birken Betula Art Zwerg BirkeWissenschaftlicher NameBetula nanaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Gefahrdung 5 Trivialnamen 6 Literatur 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Zweig mit Laubblattern nbsp Zweig mit LaubblatternVegetative Merkmale Bearbeiten Die Zwerg Birke wachst als sommergruner verzweigter Zwergstrauch der an sturmischen kalten Standorten im buschartigen Wuchs nur Wuchshohen von 0 2 Metern am Boden liegend bis 0 5 Metern in geschutzten Lagen meist als einzel oder in kleinen Gruppen stehenden Baumchen 0 5 bis uber 1 0 Metern erreicht Er hat liegende oder aufsteigende Aste Die schwarzgraue Rinde der Zweige ist anfangs filzig behaart spater kahl und dunkel rotbraun gefarbt Die wechselstandigen angeordneten Laubblatter sind in kurzen Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die bei einem Durchmesser von etwa 1 Zentimeter fast kreisrunde Blattspreite ist kahl grob gekerbt Die Blattoberseite ist dunkelgrun und die unterseite ist heller und netznervig Nach dem Austreiben sind die Laubblatter etwas klebrig im Herbst kraftig goldgelb bis intensiv karminrot gefarbt 1 Bei kalteren Temperaturen neigt die Zwerg Birke generell zur vegetativen Vermehrung uber Brutwurzeln wohingegen sie sich in warmeren Gebieten eher uber Samen ausbreitet 2 Generative Merkmale Bearbeiten In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die Blutezeit reicht von April bis Mai Die Zwerg Birke ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch Die Bluten sind in aufrechten kugeligen bis langlichen Katzchen zusammengefasst Die mannlichen Katzchen sind 0 5 bis 1 5 cm lang mit gelben Staubblattern Die weiblichen Katzchen sind hell braun und sind 7 bis 10 mm lang 1 Nach dem Ausreifen der Fruchte bis in den Oktober hinein verbreiten sich die Samen uber Wind und Wasser 2 Die Chromosomenzahl betragt fur alle drei Unterarten 2n 28 1 3 nbsp Zwerg Birke im HerbstOkologie BearbeitenBei der Zwerg Birke handelt es sich um einen Nanophanerophyten Die sehr langsam wachsende Art kann bis zu 90 Jahren alt werden sodass die Jahresringe der maximal 40 46 mm breiten Stamme durchschnittlich nur etwa 0 23 mm breit sind Sie hat hohe Lichtanspruche und kann deshalb gegen andere Geholze nur schlecht konkurrieren Die Zwerg Birke wachst haufig in Begleitung von Moosbeere Wollgras Sonnentau Rosmarinheide oder von Torfmoosen 2 Ein an die Zwerg Birke gebundener Mykorrhizapilz ist der Zwergbirken Raufuss Leccinum rotundifoliae Vorkommen BearbeitenDie Zwerg Birke ist auf der Nordhalbkugel arktisch alpin verbreitet In der arktischen Tundra reicht ihr Verbreitungsgebiet bis etwa an den 80 Breitengrad heran das geschlossene Verbreitungsgebiet reicht angefangen von Schottland dort meist bestandsbildend und Skandinavien uber Spitzbergen ostlich bis Sibirien westlich uber Island und Gronland bis zur Baffin Insel in Nordkanada Als Glazialrelikt hat sie vereinzelt in Hochmooren der sudlich angrenzenden gemassigten Zone uberdauert Wahrend die Unterart Betula nana subsp nana beiderseits des Atlantik und ostwarts bis Mittelsibirien verbreitet ist beschrankt sich Betula nana subsp exilis auf den asiatischen und nordamerikanischen Raum von Westsibirien bis Kanada In Mitteleuropa wachst sie vereinzelt im Norddeutschen Tiefland im Harz Bohmerwald und Erzgebirge sowie im Alpenvorland In Osterreich ist sie ebenfalls sehr selten in Niederosterreich Steiermark Karnten Tirol und Salzburg anzutreffen In Vorarlberg und Oberosterreich war sie ausgestorben wurde jedoch aus dem Salzburger Teil des Ibmer Moores wieder angesiedelt Als Standorte werden in Mitteleuropa staunasse Torfboden von Hoch und Niedermooren aber auch Moorwiesen und Rander von Erlenbruchen bevorzugt Sie gedeiht auf nassen nahrstoffarmen basenarmen sauren Torfboden Sie wachst ofter zusammen mit Vaccinium uliginosum im Vaccinio uliginosi Pinetum rotundatae aus dem Verband Dicrano Pinion oder im Eriophoro Trichophoretum cespitosi aus dem Verband Sphagnion magellanici 1 Vor der nacheiszeitlichen Wiederbewaldung von Mitteleuropa entwickelte sich zwischen der nordischen Eisrandlage und den europaischen Hochgebirgen ein breiter Zwergbirkengurtel wie in der Tundra Spater hat sich dieses Verbreitungsgebiet in Teilareale aufgespalten Gefahrdung BearbeitenDie Zwerg Birke stellt in Deutschland ein stark gefahrdetes Glazialrelikt dar In den letzten Jahrzehnten sind mehrere Wuchsorte in Mitteleuropa erloschen So konnte die Zwerg Birke als ein Denkmal der nacheiszeitlichen Vegetationsgeschichte gesehen werden In Bayern konnten im Rahmen einer Untersuchung der Universitat Regensburg zehn Wuchsorte der Zwergbirke ausgemacht werden die wohl alle bayerischen Vorkommen umfassen 4 Sie ist besonders durch die Entwasserung beziehungsweise generell durch Wassermangel in ihrem Lebensraum gefahrdet da dies zum Aufwuchs konkurrenzstarker Geholze und auch von Heidekraut fuhrt 2 In Osterreich und Deutschland ist die Zwerg Birke geschutzt und in der Roten Liste gefahrdeter Arten angefuhrt In Osterreich ist sie im westlichen Alpenraum und im nordlichen Alpenvorland vom Aussterben bedroht Je nach Gefahrdungskategorie werden vom Standort abhangige Schutzmassnahmen zum Beispiel Entbuschung Entfernung dichter Bestande konkurrierender Arten Auflichtung empfohlen Allgemein wird ein regelmassiges Monitoring bestehender Relikt Populationen empfohlen da innerhalb von 10 Jahren bereits bedeutende Anderungen auftreten konnen Refugialraume gelten inzwischen als Hotspots der genetischen Vielfalt Naturschutzfachlich konnte daher eine genetische Analyse der bayerischen Zwergbirken Vorkommen zur Untersuchung des Reliktstatus bedeutend sein 4 Trivialnamen BearbeitenFur die Zwerg Birke bestehen bzw bestanden zum Teil auch nur regional auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Brockenbirke Budern Zillertal Moorbirke althochdeutsch Moosbirke Morastbirke und Torfbirke 5 Literatur BearbeitenBruno P Kremer Strauchgeholze Niedernhausen 2002 ISBN 3 576 11478 5 Peter Schutt Horst Weisgerber Hans J Schuck Ulla Lang Bernd Stimm Andreas Roloff Enzyklopadie der Straucher Nikol Hamburg 2006 ISBN 3 937872 40 X Betula nana S 19 24 B U Schwarz P Poschlod Die Letzten ihrer Art in Bayern Das Eiszeitrelikt Zwergbirke Betula nana L Eine Bestandsanalyse mit biologisch okologischen Untersuchungen In ANLiegen Natur 37 1 Laufen 2015 S 19 30 PDF 1 4 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 314 a b c d Burkhard Quinger Zwerg Birke Betula nana L In Merkblatt Artenschutz 23 Bayerisches Landesamt fur Umwelt 2009 abgerufen am 12 August 2019 Betula nana bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b Benjamin U Schwarz Peter Poschlod Die Letzten ihrer Art in Bayern Das Eiszeitrelikt Zwergbirke Betula nana L Eine Bestandsanalyse mit biologisch okologischen Untersuchungen In ANLiegen Natur Heft 37 Nummer 1 Laufen 2015 ISBN 978 3 944219 14 1 S 19 30 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 59 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zwerg Birke Betula nana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zwerg Birke FloraWeb de Zwerg Birke In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Betula nanaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 3 Oktober 2015 Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben John J Furlow Betulaceae Betula nana textgleich online wie gedrucktes Werk In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 3 Magnoliidae and Hamamelidae Oxford University Press New York und Oxford 1997 ISBN 0 19 511246 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwerg Birke amp oldid 231882112