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Die Bartrobbe Erignathus barbatus ist die grosste arktische Robbe und hat ihren Namen wegen ihrer auffallend langen weissen Barthaare BartrobbeBartrobbeSystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia ohne Rang Robben Pinnipedia Familie Hundsrobben Phocidae Gattung ErignathusArt BartrobbeWissenschaftlicher Name der GattungErignathusGill 1866Wissenschaftlicher Name der ArtErignathus barbatus Erxleben 1777 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum 3 Lebensweise 4 Bartrobbenjagd 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Farbe des Pelzes ist bei mannlichen und bei weiblichen Bartrobben am Rucken dunkelgrau auf der Bauchseite etwas heller Zwischen Marz und August kommt es zum Fellwechsel Wahrend des Winters durch sehr dickes Unterhautfettgewebe gegen die arktischen Witterungsbedingungen geschutzt wirkt die Bartrobbe recht plump und ihr Kopf verhaltnismassig klein Sie wiegt dann bis zu 360 Kilogramm wahrend sie in den Sommermonaten bei viel geringerem Fettgewebe nur noch bis zu 230 Kilogramm Gewicht hat das Unterhautgewebe macht 30 bis 40 Prozent des Korpergewichts aus Ihre durchschnittliche Lange betragt etwa zweieinhalb Meter Charakteristisch sind nahezu rechteckig geformte Vorderflossen deren Jahresringe auf das Alter schliessen lassen Hochstalter etwa 30 Jahre Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet blau der BartrobbeLebensraum der Bartrobben sind das ganze Jahr uber die zirkumpolaren arktischen Treibeisgebiete Besonders haufig kommen sie im Beringmeer vor doch ist auch die Zahl von etwa 300 000 in kanadischen Gewassern lebenden Bartrobben nicht unbetrachtlich Lebensweise BearbeitenGewohnlich leben Bartrobben einzelgangerisch Sie halten sich bevorzugt in unmittelbarer Nahe offenen Wassers vor allem auf treibendem Packeis wo ihnen Spalten und Polynyas Fluchtwege und Offnungen zum Atmen bieten und Eisbaren ihre naturlichen Feinde sie nicht erjagen konnen Im Winter sind die Bartrobben zwar generell in der Lage sich auch unter geschlossener Eisdecke aufzuhalten und Atemluft durch von ihnen im Eis offen gehaltene Atemlocher zu beziehen doch bevorzugen sie dabei Meeresregionen mit dunnerem Eis das sie mit Kopfstossen aufbrechen konnen Gelegentlich haben sich Bartrobben im Winter bis an mitteleuropaische Kusten und sogar bis Nordspanien verirrt Fuhlen die Tiere sich ungestort schwimmen sie mit Kopf und Rucken uber der Wasseroberflache beim Schlafen lassen sie sich vertikal mit aus dem Wasser ragender Schnauze treiben Als Jagdgebiet ziehen Bartrobben flachere Gewasser vor doch konnen sie bis in Tiefen von 220 Metern tauchen Zur Nahrung dienen ihnen auf dem Meeresboden lebende Organismen die sie mit ihren Barthaaren aufspuren zum Beispiel Krebstiere Muscheln und Schnecken doch nehmen sie sich auch kleinere Fische zur Beute Mannliche Bartrobben lassen unter Wasser vokalreiche Gesange ertonen die denen der Wale nicht unahnlich sind und die auf eine komplexe soziale Struktur unter den Tieren verweisen Im April und Mai erreichen diese Gesange ihren Hohepunkt vermutlich zwecks Abgrenzung der Reviere und Werbung um die Weibchen Die Paarungszeit liegt Mitte Mai Die Einnistung der befruchteten Eizelle erfolgt erst zwei Monate spater und die Tragezeit betragt dann elf Monate Die jungen Bartrobben werden Ende April bis Anfang Mai auf dem Eis geboren Wahrend der Saugezeit von 12 bis 18 Tagen besteht eine sehr enge Mutterbindung danach werden die nun schwimmfahigen Jungen jedoch sich selbst uberlassen Die mit etwa sechs Jahren geschlechtsreifen Weibchen gebaren gewohnlich in ein bis zweijahrigem Rhythmus Bartrobbenjagd Bearbeiten nbsp Inuit Frau bei der Bearbeitung eines Bartrobbenfells in einem Camp auf der Baffin Insel am Foxe BeckenJahrlich werden schatzungsweise 10 000 Bartrobben erlegt weil sie fur die Eskimos nach wie vor wegen ihrer festen und doch flexiblen Haut und auch wegen ihres als Nahrung fur Menschen und Hunde geeigneten Fleisches von Bedeutung sind Die Haut diente fruher als Bezugsmaterial fur Kajaks und Qarmaqs Erdsodenhutten sowie zur Herstellung von Seilen und fur Besohlen von Fellstiefeln Kamit Letztere werden auch heute noch aus diesem Material hergestellt Infolge ihrer einzelgangerischen Lebensweise und ihres im Handel weniger geschatzten Pelzes war diese Robbenart von Pelzjagern nie massenhaft erlegt worden und deshalb in ihrem Bestand auch nicht gefahrdet Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Seals of the Northwest Territories Hrsg Department of Resources Wildlife and Economic Development Yellowknife 1 Auflage 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bartrobbe Erignathus barbatus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erignathus barbatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Seal Specialist Group 1996 Abgerufen am 12 Mai 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartrobbe amp oldid 200380077