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Das Wollhaarmammut auch Woll oder Fellmammut Mammuthus primigenius ist eine ausgestorbene Art aus der Familie der Elefanten Diese Art der Mammute entwickelte sich im Ubergang vom Alt zum Mittelpleistozan vor etwa 800 000 bis 600 000 Jahren in Sibirien und bewohnte die kaltzeitlichen Steppen im nordlichen Eurasien und Nordamerika Es stellt das Endglied der plio und pleistozanen Entwicklung der Mammute dar Am Ende des Pleistozans starb das Wollhaarmammut in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes aus uberlebte aber regional in einigen Restpopulationen bis ins mittlere Holozan vor rund 3700 Jahren WollhaarmammutSkelettrekonstruktion eines Wollhaarmammuts im Sudostbayerischen Naturkunde und Mammut Museum in SiegsdorfSystematikohne Rang Paenungulataohne Rang TethytheriaOrdnung Russeltiere Proboscidea Familie Elefanten Elephantidae Gattung Mammute Mammuthus Art WollhaarmammutWissenschaftlicher NameMammuthus primigenius Blumenbach 1799 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Lebensraum 1 1 Verbreitungsgebiet 1 2 Lebensraum 2 Funde des Wollhaarmammuts 2 1 Fundstellen allgemein 2 2 Funde mumifizierter Wollhaarmammutkadaver 2 2 1 Die Anfange im 18 und 19 Jahrhundert 2 2 2 Bedeutende Funde des 20 Jahrhunderts 2 2 3 Das 21 Jahrhundert 2 2 4 Sonstige Kadaverfunde 3 Aussehen 3 1 Erscheinungsbild 3 2 Schadel Gebiss und postcraniale Skelettmerkmale 3 3 Stosszahne 3 4 Genetische Merkmale 4 Lebensweise 4 1 Ernahrungsweise 4 2 Individuelle Lebensweise 4 3 Pathologien und Parasiten 5 Systematik und Genetik 6 Forschungsgeschichte 7 Stammesgeschichte 7 1 Ursprung und Entwicklung 7 2 Aussterben 7 2 1 Zeitraum des Aussterbens 7 2 2 Theorien zum Aussterben 8 Wiedererschaffung des Wollhaarmammuts 9 Wollhaarmammut und Mensch 9 1 Das Wollhaarmammut als Nahrungs und Rohstofflieferant 9 2 Das Wollhaarmammut in der jungpalaolithischen Kunst 9 3 Kulturgeschichte 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksVerbreitung und Lebensraum BearbeitenVerbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Maximale Verbreitung des Wollhaarmammuts wahrend der Weichsel KaltzeitDas Wollhaarmammut war ein an die Kalte angepasstes Tier und bevorzugte boreales bis subarktisches Klima Es entstand vor rund 800 000 bis 600 000 Jahren im Innern Sibiriens und breitete sich im spaten Mittelpleistozan vor rund 300 000 bis 250 000 Jahren in Eurasien aus In Mitteleuropa ist es in der Saale Kaltzeit vor 300 000 bis 126 000 Jahren nachgewiesen unter anderem aus dem Geiseltal Sachsen Anhalt Am Ende dieser Vereisungsperiode zog sich die Tierart aber recht schnell wieder in seine Ursprungsgebiete zuruck 1 Im Ausgang der Eem Warmzeit vor 126 000 bis 115 000 Jahren begann das Wollhaarmammut eine erneute Expansionsphase Richtung Suden Sudwesten und Sudosten aber auch in den Norden Dass diese zweite Ausbreitungswelle sehr zugig vonstattengegangen sein muss zeigen Funde aus Averley Essex England wo es bereits in spaten warmzeitlichen Sedimenten nachgewiesen ist In der darauf folgenden letzten Kaltzeit vor 115 000 bis etwa 12 000 Jahren erreichte das Verbreitungsgebiet des Wollhaarmammuts seine maximale Ausdehnung So trat die Tierart im westlichen Eurasien flachendeckend von West uber Mittel bis Ost und den sudlichen Teil Nordeuropas auf Ausnahmen blieben die eisbedeckten Gebiete wie der nordliche Teil von Fennoskandinavien Daruber hinaus drang es auch nach Sudeuropa vor wo es auf der Iberischen Halbinsel in Granada Spanien bei 37 nordlicher Breite seinen sudlichsten Punkt in Europa erreichte Weiterhin ist es aber auch bis auf die Apennin die Balkanhalbinsel und bis zum Schwarzen Meer vorgestossen 2 3 4 In Westasien erreichte das Wollhaarmammut die sudliche Kaukasusregion wahrend es in Zentralasien unter Umgehung der Wustenregionen der Kysylkum auch in Kasachstan auftrat Weiter im Osten besiedelte es auch den nordlichen Teil der Mongolei In Ostasien drang es in den Nordosten Chinas vor wo seine sudlichsten Fundstellen am Huang He etwa bei 35 bis 36 nordlicher Breite liegen was gleichzeitig die weltweit sudlichste Verbreitungsgrenze dieser Russeltierart darstellt Im aussersten Osten Asiens sind Funde vom nordlichen Teil der koreanischen Halbinsel von Kamtschatka Sachalin beides Russland und von Hokkaidō Japan bekannt 1 2 Weiterhin erfolgte eine Nordexpansion in deren Zuge Jakutien und der hohe Norden und Nordosten Asiens besiedelt wurde wie etwa die Taimyr Halbinsel und die Wrangelinsel Die Taimyr Halbinsel stellt dabei die nordlichste Verbreitungsgrenze des Wollhaarmammuts dar welche ungefahr beim 76 Breitengrad liegt 5 Die Tschuktschen Halbinsel muss das Wollhaarmammut bereits vor rund 100 000 Jahren erreicht haben Diese weite nordosteurasische Ausdehnung ermoglichte es den Tieren uber die trockengefallene Beringstrasse nach Nordamerika einzuwandern 6 In Nordamerika war das Wollhaarmammut vor allem in Alaska und im nordlichen Kanada verbreitet wahrend es im Osten die Grossen Seen erreichte Von dort aus drang es in die Prariegebiete und die Grossen Ebenen vor Hier befinden sich auch die sudlichsten amerikanischen Verbreitungsgrenzen die etwa bei 36 bis 38 nordlicher Breite liegen In den westlichen Teil Nordamerikas konnte das Russeltier nicht vordringen weil die Rocky Mountains damals eisbedeckt waren Ursprunglich aus Mexiko berichtete Reste des Wollhaarmammuts stellen offensichtlich Verwechslungen mit dem Prariemammut Mammuthus columbi dar 2 Wahrend der Weichsel Kaltzeit umspannte das gesamte vom Wollhaarmammut besiedelte Gebiet eine Flache von 33 3 Millionen Quadratkilometer ungeachtet einzelner zeitlicher Unterschiede und eingeschlossener Gebiete die von den Tieren nicht bewohnt werden konnten 4 Am Ende der letzten Vereisungsphase zog sich das Wollhaarmammut wieder aus seinen neuen Refugien zuruck starb aber alsbald sowohl in Eurasien als auch in Nordamerika weitgehend aus Einige Restpopulationen haben allerdings noch bis weit in das Holozan verstreut uberlebt Unter diesen Populationen bestand eine isolierte auf der Wrangelinsel eine weitere auf der Sankt Paul Insel Alaska die im sudlichen Teil des Beringmeers liegt und eine dritte auf der Taimyr Halbinsel des eurasischen Festlandes 7 Lebensraum Bearbeiten Das Wollhaarmammut bevorzugte offene Landschaften und war an die Hartgras und Strauchvegetation der kaltzeitlichen Losssteppe und Steppentundra angepasst Aus diesem Grund besiedelte es uberwiegend Flachlandregionen und Niederungen kam unter fur ihn gunstigen Klimabedingungen auch in Hochlagen und gebirgigem Gelande vor mied aber weitgehend Wustengebiete Besonders haufig trat es in wasserreichen Arealen wie Flusstalern oder Seeufern auf 8 9 Aufgrund der hohen Verbreitung wahrend der letzten Kaltzeit lebte es in seinen sudlichen Verbreitungsgebieten unter Umstanden auch in einem starker bewaldeten oder parkahnlichen aber immer noch deutlich steppenartigen Biotop 2 9 Wahrend warmerer Klimaphasen der letzten Vereisungsperiode bewohnte es im westlichen Russland ebenfalls ein waldsteppenartiges Habitat 10 Das Wollhaarmammut war nicht nur Namensgeber sondern auch ein wichtiger Bewohner der Mammutsteppe die weite Teile Eurasiens und Nordamerikas wahrend der Kaltzeiten einnahm Diese Mammutsteppe eine Mischform aus Steppen und Tundrenvegetation war charakterisiert durch eine hohe Sonneneinstrahlung und eine hervorgerufen durch die nahe Lage an den Gletscherrandern vorherrschende lang andauernde Hochdrucklage Dies resultierte in der Ausbildung einer nahrstoffreichen Pflanzendecke In diesem unter den heutigen Klimabedingungen nicht mehr existierenden Landschaftsraum gedieh der in den Kaltzeiten des spaten Mittel und des Jungpleistozans auftretende s g Mammuthus Coelodonta Faunenkomplex dessen Charaktertier neben dem Wollnashorn auch das Wollhaarmammut war Andere Begleitelemente dieses Faunenkomplexes waren der Bison das Ren die Saiga Antilope und der Moschusochse 8 11 Bedingt durch den langen Zeitrahmen und das grosse Verbreitungsgebiet koexistierte das Wollhaarmammut gelegentlich mit anderen Mammut und Russeltierarten Vor allem zu Beginn der Saale Kaltzeit im westlichen Eurasien trat es noch zusammen mit dem Steppenmammut Mammuthus trogontherii auf welches allerdings bald darauf hier ausstarb 1 Da sich diese altere Mammutform im ostlichen Eurasien vor allem in China jedoch noch bis ins spate Jungpleistozan gehalten zu haben scheint hier wird sie in ihrer Spatform gelegentlich aber falschlicherweise Mammuthus sungari genannt kommen sowohl Wollhaar als auch Steppenmammut immer wieder an einzelnen Fundstellen gemeinsam vor 12 In Nordamerika traten uberwiegend an den sudlichen Verbreitungsgrenzen des Wollhaarmammuts Uberschneidungen zum Prariemammut auf welches aber allgemein einen eher westlicheren und sudlicheren Lebensraum hatte 2 6 Daruber hinaus gab es hier auch eine gemeinsame Habitatnutzung mit dem ebenfalls bis ins Jungpleistozan vorkommenden Amerikanischen Mastodon Mammut americanum welches jedoch keinen Vertreter der Elefanten darstellt sondern der wesentlich urtumlicheren Russeltierform der Mammutiden Mammutidae angehort 13 Ob das Wollhaarmammut auch mit dem an warmere Klimate angepassten Europaischen Waldelefanten Palaeoloxodon antiquus gemeinsam auftrat ist unklar In Mitteleuropa konnte dies zumindest in den Ubergangsphasen zwischen Warmzeiten und Kaltzeiten der Fall gewesen sein Die rasche Wiederbesiedlung des westlichen Eurasiens durch das Wollhaarmammut in der spaten Eem Warmzeit macht wahrscheinlich dass die aussersten Verbreitungsgrenzen beider Russeltiere geographisch nicht sehr weit auseinanderlagen oder sich sogar uberlappten Ebenso ist moglich dass das Wollhaarmammut bei seiner sudlichen Ausbreitung wahrend der folgenden Kaltzeit wiederum sehr nah an die letzten Ruckzugsgebiete des Europaischen Waldelefanten in Sudeuropa heranruckte 1 Funde des Wollhaarmammuts BearbeitenFundstellen allgemein Bearbeiten nbsp Skelettrekonstruktion eines Wollhaarmammuts im Museum fur Geologie in WarschauFundstellen des Wollhaarmammuts liegen aufgrund des grossen Verbreitungsgebietes mannigfaltig vor Meist werden nur die widerstandsfahigsten Skelettelemente wie die Zahne gefunden seltener sind es Skelettpartien oder gar vollstandige Tiere Dabei kommen viele Funde in Kies Sand und Tongruben vor deren Ablagerungen ehemalige Flusslaufe oder Seebecken aufzeigen Gelegentlich sind sie auch in Hohlen oder Erdfallen zu finden oder submarin am Boden der Nord und Ostsee beziehungsweise des kustennahen Arktischen Ozeans deren Schelfgebiete wahrend der letzten Kaltzeit aufgrund des niedrigeren Meeresspiegels trockengefallen waren Ein sehr wichtiger und fur die Mammutforschung hervorragender Fundplatz stellt der Mammutfriedhof in einer Flussschlinge des Bjorjoljoch in Sibirien dar der 1970 entdeckt und auf ein Alter von rund 12 000 Jahre datiert wurde Der gesamte Friedhof enthielt mehr als 8800 Mammutknochen von insgesamt 156 Individuen Herausragend dabei ist ein 175 cm langes Hinterbein eines Wollhaarmammuts das noch komplett mit Haut und Haaren bedeckt war einzelne Haare sind hier teilweise uber einen Meter lang Warum hier so viele Tiere starben ist strittig da aber mehr weibliche Tiere vorliegen geht man davon aus dass mehrere Herden oder ein grosser Herdenverband bei der Uberquerung des Flusses ertranken Da vollstandige Skelette fehlen fand das Ereignis hochstwahrscheinlich an einer anderen Stelle flussaufwarts statt 14 15 Ein ahnlicher nicht ganz so umfangreicher Friedhof kam 1988 am Ufer der Sewa sudlich von Moskau zu Tage wo insgesamt 4000 Knochenfragmente von 10 bis 15 Individuen aller Altersgruppen gefunden wurden Das Alter der Fundstelle wird auf 13 950 Jahre datiert 6 Auch aus Deutschland sind zahlreiche Fundstellen von Mammutknochen bekannt darunter sechs vollstandige Skelette Das forschungsgeschichtlich alteste stammt aus Klinge bei Cottbus Brandenburg und wurde 1903 gefunden Ein weiteres war 1909 bei Borna nahe Leipzig Sachsen geborgen worden und im dortigen Volkerkundemuseum ausgestellt Es wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges zerstort Das Skelett eines 3 2 m hohen Wollhaarmammuts kam 1910 bei Ahlen Nordrhein Westfalen zum Vorschein und steht heute im Geologisch Palaontologischen Museum der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster wahrend ein weiteres 1936 an der Autobahn Koblenz Trier bei Polch ausgegraben wurde Das Mammut von Pfannerhall kam 1953 bei Tagebauarbeiten im Geiseltal zum Vorschein und ist heute im Landesmuseum fur Vorgeschichte in Halle Sachsen Anhalt ausgestellt 16 Der jungste Fund eines Wollhaarmammuts stammt aus Siegsdorf bei Traunstein Bayern und wurde 1975 durch zwei Schuler darunter Bernard von Bredow entdeckt aber erst zehn Jahre spater vollstandig ausgegraben Es steht heute als rund 3 6 m hohe Skelettrekonstruktion im Sudostbayerischen Naturkunde und Mammut Museum Siegsdorf 17 Ein gut erhaltenes Skelett eines Mammuts kam in der Schweiz 1969 in einer Kiesgrube bei Le Brassus im Bezirk Jura Nord vaudois zum Vorschein Es lag im Bereich einer spateiszeitlichen Morane Das Exemplar ist das vollstandigste Skelett dieser Tierart in der Schweiz und ist im Kantonalen Geologiemuseum in Lausanne ausgestellt 18 19 Funde mumifizierter Wollhaarmammutkadaver Bearbeiten Die Anfange im 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Eugen Pfitzenmayer links mit dem Berjosowka Mammut am Fundort 1901 nbsp Dermoplastik des Berjosowka Mammuts in Fundstellung ausgestellt im Zoologischen Museum in Sankt Petersburg nbsp Das Mammutkalb Dima am Fundort in der einstigen Mammutsteppe von BeringiaIm Eis des seit der letzten Vereisungsphase nicht oder kaum aufgetauten Permafrostbodens jenseits des 60 nordlichen Breitengrades sind sowohl im nordlichen und nordostlichen Sibirien hauptsachlich in Jakutien als auch im nordlichen Nordamerika Alaska Kanada konservierte Wollhaarmammute gefunden worden Solche Funde sind besonders wichtig um das Aussehen die Ernahrungs und auch die Lebensweise dieser pleistozanen Russeltierart zu rekonstruieren Einer der fruhesten wissenschaftlich untersuchten Kadaver wurde 1799 vom tungusischen Elfenbeinhandler Ossip Schumachow im Delta der Lena gefunden Er war wahrend eines Erdrutsches teilweise aber erst im Sommer 1806 durch weitere Erosion vollstandig freigelegt worden Schumachow beraubte den Kadaver der Stosszahne und verkaufte sie dem jakutischen Handler Roman Boltunow Dieser reiste zum Fundort und fertigte eine Skizze des Kadavers an der abgesehen von Raubtierfrass an Russel und Ohren vollstandig war Diese Skizze gelangte letztendlich an die Russische Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg wo sie der deutsch russische Botaniker und Naturforscher Michael Friedrich Adams 1780 1838 einsah Adams organisierte eine Expedition zum Fundgebiet zu dem ihn Schumachow 1806 fuhrte Der Mammutkadaver war zu diesem Zeitpunkt bereits zur Halfte Opfer von Raubtieren geworden die linke Korperseite wies aber noch eine gute Haar und Hautkonservierung auf Bei der Bergung des Skelettes gingen jedoch bis auf die Kopfhaut und die Fusssohlen alle Weichteile verloren Das Skelett wurde anschliessend nach Sankt Petersburg gebracht und dort seit 1808 in der Kunstkammer aufgestellt Es ist somit das erste montierte Wollhaarmammut Skelett weltweit und wird nach seinem Ausgraber als Adams Mammut bezeichnet 6 14 Erst 1846 wurde von russischen Landvermessern an der Indigirka in Sibirien erneut ein gut erhaltener Kadaver gefunden an dem sich noch Fellreste befanden und dessen Mageninhalt erhalten war Der Kadaver war durch das Fruhjahrshochwasser freigespult worden und steckte mit den Hinterbeinen noch im Erdreich Bei der Bergung ging jedoch durch den sofort einsetzenden Zersetzungsprozess ein Grossteil der Weichteile verloren 20 Im Jahre 1900 fand man das nach seinem Fundort an einem Nebenfluss der Kolyma in Nordostsibirien benannte Berjosowka Mammut Eine im folgenden Jahr von der Akademie der Wissenschaften ausgestattete Expedition konnte das Mammut erfolgreich bergen welches in sitzender Haltung im Erdreich steckte Bis auf den durch Wolfe Baren Rot oder Polarfuchse angefressenen Russel und Teile des Kopfes war es vollstandig Es besass neben der Zunge auch noch bis zu 15 kg Nahrungsreste im Magen Eine Dermoplastik sowie das Skelett des Mammutbullen sind heute im Zoologischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg zuganglich 14 Bedeutende Funde des 20 Jahrhunderts Bearbeiten In den folgenden Jahren gelangen mehrere Funde von Mammutkadavern Einer wurde zwischen 1901 und 1903 auf den Ljachow Inseln geborgen und kurz bevor ein kaiserlicher Erlass die Ausfuhr von Mammutknochen aus Russland verbot nach Paris geschafft wo er im Jardin des Plantes ausgestellt ist Eugen Wilhelm Pfizenmayer 1869 1941 der auch schon an der Bergung und anschliessenden Restaurierung des Berjosowka Mammuts beteiligt war fand 1908 einen weiteren allerdings schwer beschadigten Kadaver am Sanga Jurach in Jakutien Dieses Exemplar stellt das erste mit vollstandig erhaltenem Russel dar 6 Schon ein Jahr spater wurde die Entdeckung eines vollstandigen Kadavers im Flusstal der Mochowaja auf der Taimyr Halbinsel gemeldet und einige Hautfetzen geborgen Eine 1913 dorthin gesandte Expedition unter Leitung von G N Kutomanow fand aber nur noch die Halfte vor die andere war zuvor von einheimischen Jagern als Hundenahrung verwendet worden Der Rest dieses heute als Kutomanow Mammut bekannten Fundes wurde geborgen und nach Sankt Petersburg gebracht 5 Ein vorzuglich erhaltenes partiell mumifiziertes Skelett bei dem nur unwesentliche Knochen fehlten wurde 1948 an einem linken Nebenfluss Reka Mamonta Fluss des Mammuts der Schrenk im Nordosten der Taimyr Halbinsel entdeckt und im folgenden Jahr geborgen Weil das Blumenbachs Erstbeschreibung zugrunde liegende Typusmaterial nicht mehr verfugbar war wurde dieses als Taimyr Mammut bekannt gewordene Exemplar seiner guten Uberlieferungsqualitat und typischen Morphologie wegen zum Neotypus von Mammuthus primigenius erklart 20 Im selben Jahr entdeckte man in Alaska in der Nahe von Fairbanks eines der am besten erhaltenen jungen Wollhaarmammute Konserviert waren nur Kopf Vorderbein und Schulter des Tieres aber insbesondere die Haut und die Muskeln waren sehr gut erhalten DNS Untersuchungen an diesem Fund haben wesentlich zur Feststellung der Evolution dieser Tierart beigetragen Das Exemplar bekannt unter dem Namen Effie ist heute im American Museum of Natural History in New York ausgestellt 6 Das 1972 in Jakutien am Schandrin einem Nebenfluss der Indigirka entdeckte nahezu vollstandige Skelett des Schandrin Mammuts besass zwar keine gute Erhaltung der ausseren Weichteile dafur waren die inneren Organe hervorragend uberliefert und erlaubten erstmals einen Einblick in den inneren Aufbau des Wollhaarmammuts und einen Vergleich zu den rezenten Elefanten Weiterhin enthielt der Kadaver der zu einem alten aber nicht sehr grossen Bullen gehorte 291 kg Nahrungsuberreste Im Jahr 1977 wurde weiterhin der Kadaver eines jungen weiblichen Tieres am rechten Ufer der Juribei auf der Gydan Halbinsel gefunden wahrend im selben Jahr in Schwemmsanden am linken Ufer der Chatanga in Nordsibirien von Rentierhirten ebenfalls ein als Chatanga Mammut bekannt gewordener Kadaver entdeckt und in einer zweijahrigen Grabungskampagne ergraben werden konnte 5 Im Kolyma Becken am Fluss Kirgiljach im Rajon Sussuman in der Oblast Magadan entdeckte ein Arbeiter ebenfalls 1977 bei der Goldgewinnung die Eismumie eines vollstandig erhaltenen mannlichen Mammutkalbs Das beruhmt gewordene Kirgiljach oder Magadan Mammutbaby das den Namen Dima erhielt starb vor etwa 39 000 Jahren im Alter von sechs bis acht Monaten 20 Das Kalb war 1 15 m lang und 1 04 m hoch und wog zum Todeszeitpunkt etwa 100 kg An den distalen Enden der Beine waren noch Haarreste erhalten denn diese Korperpartien frieren nach Eintritt des Todes als erste ein Die inneren Organe Dimas unterscheiden sich kaum von denen rezenter Elefanten seine Ohrmuscheln jedoch haben nur ein Zehntel der Flache eines gleichaltrigen Afrikanischen Elefanten Loxodonta africana 21 Hervorzuheben ist weiterhin das 1988 am Ufer des Juribetejach auf der Jamal Halbinsel aufgefundene Mammutkalb Mascha welches in Alter und Grosse mit Dima vergleichbar ist dem aber lediglich der Russel fehlt Ein nur drei Monate altes Kalb mit erhaltenem Schadel samt Haut kleinen Stosszahnen Russel und Ohren und Teilen der Gliedmassen entdeckten Jager 1990 am Ufer der Indigirka Es wurde nach der Provinz aus der es stammt als Abyi Mammut bezeichnet 15 Im Jahr 1997 fanden Angehorige der Dolganen auf der Taimyr Halbinsel nahe der Grossen Balachnija zwei Mammutstosszahne Bei Grabungen 1998 und 1999 an der Stelle wurde ein Mammutkadaver mit guter Weichteilkonservierung entdeckt Dieser wurde daraufhin in einem vollstandigen Block geborgen und in eine kunstliche Hohle am Chatanga ausgeflogen um das Mammut dort bei kontrollierten Temperaturen von 15 C vollstandig freizulegen und auch das Bodensediment umfassend zu untersuchen Der Fund erhielt nach seinen Entdeckern den Namen Jarkow Mammut 5 22 Das 21 Jahrhundert Bearbeiten Bereits 1990 war am Ufer der Oberen Taimyra im zentralen Teil der Taimyr Halbinsel ein Kadaver bekannt geworden der alsbald wieder uberflutet wurde Zehn Jahre spater entdeckte ihn jedoch S Pankewitsch beim Fischen wieder weshalb er als Fischhaken Mammut bezeichnet wird Der Fund wurde anschliessend teilweise ausgegraben der hintere Teil zusammen mit den inneren Organen und dem Mageninhalt allerdings in einem Block geborgen und zu Studienzwecken in dieselbe kunstliche gekuhlte Hohle an der Chatanga wie das Jarkow Mammut ausgeflogen 5 23 24 Das Jukagir Mammut wurde 2002 von V Gorochow an der Maksunuocha im Norden Jakutiens entdeckt und im Sommer 2004 von einem internationalen Team bestehend aus Russen Jakuten und Japanern ausgegraben Es zeichnet sich vor allem durch einen exzellent erhaltenen Schadel mit Weichteilbedeckung und beiden vollstandig erhaltenen Ohren aus Rekonstruiert war das Tier etwa 2 83 m hoch 25 Ebenfalls aus dem Jahr 2004 stammt der Kadaver eines Kalbes aus einer Mine auf dem Hochland von Oimjakon Das Tier war zum Zeitpunkt des Todes gut anderthalb Jahre alt und starb wohl durch ein Schadeltrauma 26 Einer der jungeren Funde stammt aus dem Jahr 2007 und wurde von einem Rentierzuchter am Oberlauf des Juribei auf der Jamal Halbinsel geborgen Es handelt sich hierbei um ein nur einen Monat altes Kalb das den Namen Ljuba erhielt und eine hervorragende Erhaltung aufweist 27 28 Das Yuka Mammut wurde im Jahr 2009 an der Kuste der Laptew Strasse etwa 30 km westlich der Mundung des Kondratievo Flusses Republik Sacha von Einheimischen aufgefunden Das weibliche Jungtier war im Alter von etwa neun Jahren gestorben und wies eine Korperlange von rund 2 05 m bei einer Schulterhohe von 1 6 m auf Dem Kadaver fehlten lediglich der linke Hinterfuss und einzelne Teile des Ruckens und des Nackens Als bisher einziger Fund enthielt er auch Reste des Gehirns dessen Volumen rekonstruiert rund 4100 cm betrug Radiometrischen Daten zufolge ist der Fundkorper zwischen 28 000 und 39 000 Jahre alt 29 30 31 Aus dem Jahr 2012 wurde die Entdeckung eines Kadavers eines ausgewachsenen mannlichen Individuums berichtet das die Bezeichnung Zhenya Mammut oder Sopotschnaja Karga Mammut erhielt Dieser kam nahe der Mundung des Jenissei am Uferhang der Sopotschnaja zu Tage Erhalten blieben neben dem nahezu vollstandigen Skelett ein Teil der rechten Hautbedeckung einschliesslich des Ohrs und verschiedener innerer Organe Zu Lebzeiten war das Tier etwa 2 3 m gross und wog rund 2 5 t Es hatte vermutlich die sexuelle Reife erreicht und starb moglicherweise infolge eines Rivalenkampfes mit einem anderen Mammutbullen 32 Das gleiche Jahr brachte einen Kadaver auf der Kleinen Ljachow Insel ans Licht und wurde entsprechend Maloliachovski Mammut genannt Gefunden von Elfenbeinsammlern und im Jahr darauf von Wissenschaftlern geborgen handelt es sich um ein rund 2 4 m grosses weibliches Individuum das neben dem Skelett des vorderen Korpers mit Schadel und den Stosszahnen noch uber gut erhaltene Haut mit Fell und einen 181 cm langen Russel verfugte Die Datierung ergab ein Alter von rund 33 000 Jahren 33 Aus den Goldminen am Klondike River im kanadischen Territorium Yukon stammt der Kadaver eines sehr jungen Tieres der im Jahr 2022 entdeckt wurde Das gut 1 4 m lange Tier starb vor rund 30 000 Jahren und war zu diesem Zeitpunkt etwa einen Monat alt Es erhielt den Namen Nun cho ga was in der Sprache der Angehorigen der Tr ondek Hwech in First Nation soviel wie Grosses Tierbaby bedeutet An dem Fund sind sowohl Haut Haare als auch Zehennagel erhalten 34 Sonstige Kadaverfunde Bearbeiten Ausserhalb der Permafrostgebiete stammen konservierte Mammutfunde aus Starunia Ukraine Diese wurden 1907 zusammen mit dem mumifizierten Kadaver eines Wollnashorns in einer Olschiefergrube gefunden in der sie im mit Salzen durchsetzten Erdwachs in einer Tiefe von 12 bis 17 m unter der Erdoberflache erhalten geblieben waren Allerdings war das Fell bereits vergangen 35 Aussehen BearbeitenErscheinungsbild Bearbeiten nbsp Skelettrekonstruktion eines Wollhaarmammuts im Anthropos Museum Brno Tschechien nbsp Russelenden verschiedener Elefantenarten Links Afrikanischer Elefant Loxodonta africana Mitte Asiatischer Elefant Elephas maximus rechts Wollhaarmammut Mammuthus primigenius nbsp Nachbildung eines Wollhaarmammuts im Royal British Columbia Museum in VictoriaAufgrund der grossen Verbreitung des Wollhaarmammuts und der damit verbundenen hohen Fundanzahl die Knochen Zahne oder vollstandige Skelette umfassen aber auch der erhaltenen mumifizierten Kadaver oder der Darstellungen in Hohlenmalereien durch den jungpalaolithischen Menschen ist diese Tierart eine der bekanntesten und am besten studierten aus dem Pleistozan Daher sind das Aussehen und die Lebensweise des Wollhaarmammuts uberaus umfassend rekonstruiert Das Wollhaarmammut war nicht so riesig wie oft vermutet wird Ausgewachsene Tiere erreichten eine Widerristhohe von 2 8 bis 3 75 m nicht viel mehr als bei heutigen Elefanten Ein relativ kleines erwachsenes Individuum aus Rottweil Baden Wurttemberg wies nur eine Hohe von 2 5 m auf 36 Wie bei den rezenten Elefanten gab es aber einen ausgepragten Geschlechtsdimorphismus Mannliche Tiere brachten es im Durchschnitt auf 2 7 bis 3 4 m Schulterhohe wahrend jene der Kuhe oft nur zwischen 2 6 und 2 9 m lag Die Tiere waren aber kompakter und massiger als Elefanten so dass das Gewicht zwischen 5 und 6 t gelegentlich auch bis zu 8 t betrug Die jungeren Vertreter der Art waren in der Regel kleiner als die alteren die in ihrer Korpergrosse noch etwas an das machtige Steppenmammut erinnerten aus dem die Art hervorging Dennoch war das Wollhaarmammut im Jungpleistozan das grosste Tier der Mammutsteppe 6 37 Auch die letzten Angehorigen der Art waren vergleichsweise klein Sie lebten auf der Wrangelinsel Ursprunglich wurde fur die Tiere eine Korperhohe von rund 1 8 m und ein Gewicht von rund 2 t angenommen ihre vergleichsweise geringe Grosse galt als Resultat einer Inselverzwergung 38 Die Annahme beruhte aber lediglich auf der Analyse einzelner Zahnfunde Vermessungen des Korperskeletts erbrachten keine Abweichungen in den Grossenausmassen zu den spatpleistozanen Vertretern des Wollhaarmammuts des sibirischen Festlandes so dass auch fur die Tiere der Wrangelinsel eine Schulterhohe von 2 1 bis 2 2 m angenommen werden kann 39 Im Gegensatz zu den rezenten Elefanten hatte das Wollhaarmammut kurzere und massige Beine und war insgesamt langer Der Kopf war sehr hoch mit einem deutlichen Kranialdom hinter dem eine Halseinbuchtung lag Auf dem vorderen Rucken trug es einen Buckel der haufig als Fettpolster gedeutet wird Die weitere Ruckenlinie war markant stark abfallend Namensgebend fur diese Art ist das grobe Aussenfell das im Winter aus bis zu 90 cm langen Haaren bestand Ahnlich wie beim Moschusochsen bildete dieses Fell an Bauch und Flanke eine Schurze Auch Russel Schwanz und Ohren waren als Kalteschutz mit Fell bedeckt wahrend die Haare auf dem Kopf einen charakteristischen Pony formten Unter diesen Deckhaaren befand sich zunachst eine nicht so derbe flauschige Fellschicht mit 40 bis 50 cm langen Haaren wahrend die dichte Unterwolle aus 10 bis 20 cm langen Haaren bestand Das Sommerfell war wesentlich kurzer und weniger dicht als das Winterfell Die Fellfarbe der Eisleichen vom Wollhaarmammut variiert von blond 37 40 rotlich gelblich uber braunlich bis schwarz auch in Mustern was primar auf einen Polymorphismus im Gen des Melanocortin Typ 1 Rezeptors zuruckgeht 41 Daneben konnen Farbtone durch postmortale Oxidationsprozesse verandert worden sein moglicherweise die rotlichen Die Haut des Wollhaarmammuts erreichte eine Dicke von durchschnittlich drei Zentimetern an den Fusssohlen war sie jedoch mit funf bis sechs Zentimetern deutlich starker Zusatzlich befanden sich zwischen den Zehen noch dicke Hautpolster Unter der Haut lag eine fast zehn Zentimeter dicke Fettschicht die fur eine zusatzliche Warmeisolierung sorgte Da der Tierart aber Talgdrusen fehlten mit denen sie ihr Fell hatte einfetten konnen war sie feuchten Wetterbedingungen schutzlos ausgeliefert 6 37 Der Russel des Wollhaarmammuts war als kaltklimatische Anpassung relativ kurz dafur aber wesentlich dicker und massiver als bei heutigen Elefanten Markant ist das Russelende das aus einem Finger und einem schaufelformigen Zipfel bestand Der Afrikanische Elefant hingegen weist an seinem Russelende zwei Finger auf wahrend der Indische Elefant Elephas maximus nur einen hat Die Finger dienten weitgehend dem Greifen der Nahrung und funktionierten dabei ahnlich wie die menschliche Hand 11 Bei einigen Individuen wurde eine Verbreiterung des Russels zum unteren Ende hin beobachtet wodurch der Durchmesser etwa auf das Doppelte anwachst und der ansonsten ovale Querschnitt in einen elliptischen wechselt 42 Ebenfalls eine Klimaadaptation stellen die sehr kleinen Ohren dar Sie hatten eine ovale Form mit einer Lange von 38 cm und einer Breite von 18 bis 28 cm Dadurch erreichten die Ohren ausgewachsener Tiere nur etwa ein Zwanzigstel der seiner heutigen afrikanischen Verwandten 25 bei Jungtieren wie Dima immerhin noch ein Zehntel verglichen mit gleichaltrigen Elefantenkalbern Auch der Schwanz war mit rund 40 cm relativ kurz und besass am Ansatz einen Hautlappen der als Analklappe diente Das Schwanzende trug eine ausgepragte Quaste aus bis zu 60 cm langen Haaren 11 37 Schadel Gebiss und postcraniale Skelettmerkmale Bearbeiten nbsp Das Mammut Millie im Celtic and Prehistoric Museum Ventry IrlandDer Schadel war gross und sehr hoch mit einem teils ausgepragten quer verlaufenden Scheitelkamm und einem massiven Unterkiefer Der Scheitelkamm diente als Ansatzstelle einerseits fur die benotigte starke Ruckenmuskulatur die den Schadel mit den Stosszahnen halten musste andererseits auch fur den machtigen Kauapparat Wie bei allen Elefanten bestand das Innere aus einer wabenartigen Struktur mit dunnen Knochenlamellen was zu einem im Verhaltnis zum Volumen geringen Schadelgewicht fuhrte 11 Charakteristisch sind die Alveolen der Stosszahne die beim Wollhaarmammut fast parallel oder in einem geringen Winkelabstand zueinander verliefen Dies unterscheidet ihn zum Beispiel vom ebenfalls mittel und jungpleistozanen Europaischen Waldelefanten wo diese sich in einem starkeren bis zu 80 messenden Winkel zueinander befanden 43 Das Wollhaarmammut hatte wie alle echten Elefanten ein stark reduziertes Gebiss das nur die Backenzahne und die aus den oberen Schneidezahnen gebildeten Stosszahne umfasste Pro Kiefernbogen besass das Wollhaarmammut einen Backenzahn der beginnend mit dem ersten Milchmolar funfmal ausgetauscht werden konnte gesamt drei Milchmolaren und drei Dauermolaren Die Backenzahne waren langoval oft uber 20 cm lang und erreichten von allen Elefanten die hochsten Zahnkronen Auffallend ist die hohe Anzahl von Schmelzlamellen die beim dritten Molaren zwischen 21 und 30 betrug mit einer durchschnittlichen Schmelzfaltendicke von 0 9 bis 2 mm Dies ist die hochste Anzahl bei allen bekannten Vertretern der Elefanten Teilweise dient dieser Wert als taxonomisches Unterscheidungsmerkmal wobei hohe Abkauungsgrade eine genaue Artbestimmung beeintrachtigen konnen 1 Das postcraniale Skelett des Wollhaarmammuts besitzt nur wenige Unterschiede zu dem anderer Elefanten Charakteristisch sind die saulenformigen Gliedmassen Auffallig ist auch der kurze Schwanz der aus nur 21 Wirbeln gebildet wird wahrend der der rezenten Russeltiere zwischen 28 und 33 umfasst 6 Lange Zeit hegten Palaontologen die Hoffnung einzelne oder isolierte Skelettelemente den verschiedenen Elefantenarten zuweisen zu konnen was sich jedoch nicht erfullt hat Lediglich am ersten Halswirbel dem Atlas zeigt das Wollhaarmammut im Vergleich zum Europaischen Waldelefanten ein niedrigeres und breiteres craniales Gelenk 44 Stosszahne Bearbeiten nbsp Querschnitt eines Mammutstosszahns Deutlich sind die ringformigen Lamellen und die Schreger Linien vor allem in der zweiten und dritten ausseren Lamelle zu erkennen Die Stosszahne gehoren zu den markantesten ausseren Merkmalen des Wollhaarmammuts und sind im Gegensatz zu den heute noch lebenden Elefantenarten deutlich spiralformig nach oben gedreht wobei die spitzen Enden meist aufeinander gerichtet sind Durch die Drehung der Defensen sind diese seitlich sehr weit ausladend mit einer Spanne bis zu 1 7 m 25 Stosszahne alter Bullen konnten eine Lange von mehr als 4 50 m wovon etwa ein Viertel in den Alveolen steckte und ein Gewicht von mehr als 100 kg erreichen Uber die Krummung gemessen ist das grosste bisher bekannte Exemplar 4 9 m lang Im Durchschnitt sind die aufgefundenen Stosszahne mit 2 50 m Lange und 45 kg Gewicht allerdings deutlich kleiner An der Austrittsstelle aus den Alveolen weisen sie einen Durchmesser von bis zu 20 cm auf Kuhe hatten kurzere und dunnere Stosszahne der Durchmesser an den Alveolen liegt im Durchschnitt bei 9 bis 10 cm die nicht so deutlich spiralformig sondern eher sabelartig gebogen waren Im Allgemeinen waren die Stosszahne des Wollhaarmammuts langer als jene der heute lebenden Elefanten 9 37 Die Stosszahne bestehen aus Elfenbein einem Gemisch aus Carbonat Hydroxyl Apatit Kristallen die mit Kollagenfasern orientiert verwachsen sind wobei die Kristalle fur die notwendige Harte das Kollagen aber fur die Elastizitat verantwortlich sind Aufgrund von differierenden Kristallisationsgraden im Elfenbein der verschiedenen Elefantenarten lassen sich die Stosszahne in Dunnschliffproben mit Hilfe der Infrarotspektroskopie unterscheiden Ebenso zeigt das Kollagen in den Stosszahnen der einzelnen Elefantenarten Abweichungen sodass unter Verwendung der Ultraviolett Fluoreszenz Spektrophotometrie diese zugewiesen werden konnen 45 Im inneren Aufbau weisen die Stosszahne drei unterschiedliche Lagen auf Die ausserste dunne Lage besteht aus Zement darunter folgt das Dentin als Hauptbestandteil Dieses besitzt eine faserige Struktur und ist von unzahligen Kanalchen durchsetzt die mit Kollagen gefullt sind Den innersten Bereich bildet die Pulpa in der sich Blutgefasse und Nerven befinden Auch gehen von ihr zahlreiche Dentinkanalchen aus nach aussen Stosszahne haben im Gegensatz zu anderen Zahnen keinen Zahnschmelz Neues Stosszahnmaterial wird hauptsachlich in den Alveolen gebildet und erfolgt von innen nach aussen Dadurch ist der Stosszahn im Querschnitt aus konzentrischen Ringen aufgebaut die jeweilige Wachstumsschube darstellen und mit Jahresringen in den Stammen der Baume vergleichbar sind Die innersten Ringe sind dabei am jungsten Im Langsschnitt hingegen zeigen sich parallel verlaufende abwechselnd helle und dunkle Linien die ebenfalls Zuwachsraten anzeigen 11 45 Weiterhin konnen im Querschnitt Strukturen beobachtet werden die uber die Wachstumsringe hinausgehen und eine rosettenartige Maserung aus abwechselnd hellen und dunklen Linien bilden Diese als Schreger Linien bezeichneten Bildungen gehen auf einen regelmassigen Wechsel des Kollagengehaltes im Dentin zuruck Die Winkel mit denen sich die Linien regelmassig treffen sind aufgrund der starken Krummung des Mammutstosszahns spitzer als bei den rezenten Elefanten und variieren zwischen 25 und 40 Grad je nach Lage im Stosszahn 11 46 Die Funktion der Stosszahne war sicher vielfaltig Zum einen dienten sie der Darstellung der Dominanz einzelner Tiere im Paarungs oder Ritualkampf Hierbei war aber ein Aufspiessen wie bei den rezenten Elefantenarten nicht moglich Weiterhin konnten sie ein Warnsignal an Nahrungskonkurrenten im interspezifischen Wettbewerb oder aber auch an grosse Raubtiere gewesen sein Sehr haufig wurden die Stosszahne aber fur die Nahrungssuche eingesetzt Dies zeigen Schliffspuren die sich uberwiegend an der Unterkante gelegentlich aber auch auf der Oberseite und der Spitze befinden 47 Meist werden diese Schliffspuren mit dem Freischaufeln des mit Schnee bedeckten Erdbodens bei der Suche nach Nahrung erklart doch konnten sie auch allgemein beim Herauswuhlen von Pflanzen oder Umbiegen von Strauchern entstanden sein Solche Spuren sind auch bei rezenten Elefanten haufig zu finden 6 Genetische Merkmale Bearbeiten Lange Zeit konnten keine Gene identifiziert werden die die starke Behaarung des Wollhaarmammuts im Vergleich zu den heutigen Elefantenformen hervorrufen Einzelne Kandidaten wie das Fgf5 Gen das bei vielen Saugetieren fur verlangerte Haare verantwortlich und bei langhaarigen Mausen Katzen und Hunden haufig zerstort ist ergaben im Sequenzvergleich zwischen dem Wollhaarmammut und verschiedenen heutigen Elefantenformen kaum Mammut spezifische Besonderheiten Ahnliches gilt fur das Gen KRTHAP1 das zumindest zum Teil die unterschiedlich starke Behaarung zwischen Menschen und anderen Menschenaffen bewirkt bei den Afrikanischen Elefanten und dem Wollhaarmammut jeweils intakt vorkommt Auch verschiedene Keratin Gene wie KRT25 KRT27 und KRT83 zeichnen nicht fur die Unterschiede zwischen heutigen Elefanten und dem Wollhaarmammut verantwortlich 48 In einer genetischen Analyse aus dem Jahr 2023 die knapp zwei Dutzend Individuen des Wollhaarmammuts aus einem Zeitraum von gut 700 000 Jahren einband liessen sich aber mehrere mutierte Gene identifizieren die beim Menschen zu Haarwuchsstorungen wie Keratoderma fuhren Weitere Genmutationen betreffen das Immunsystem oder die Befahigung zur Fettspeicherung als Anpassungen an die kalten Klimabedingungen Auffallig ist auch die Mutation des FLG Gens welches Proteine fur die Keratinfaserbindung kodiert Bei Mausen fuhren Defekte in diesem Gen zu einem verminderten Ohrwachstum Vermutlich verursachte das FLG Gen beim Wollhaarmammut die Ausbildung der charakteristisch kleinen Ohren Da das Gen die grossten Veranderung innerhalb der 700 000 Jahre erfuhr kann angenommen werden dass fruhe Vertreter des Wollhaarmammuts noch grossere Ohren aufwiesen 49 Weiterhin wies der DNA Code fur das Hamoglobin eines 43 000 Jahre alten Wollhaarmammuts drei vom Hamoglobin eines Asiatischen Elefanten abweichende Sequenzen auf Das Hamoglobin Gen des Wollhaarmammuts wurde 2010 in Bakterien eingeschleust worauf diese das Mammutprotein produzierten Aus der unterschiedlichen Sauerstoffsattigung zwischen dem Hamoglobin des Wollhaarmammuts und dem des Asiatischen Elefanten erhofft man sich Erkenntnisse uber die Kalteanpassung der Mammute 50 Lebensweise BearbeitenErnahrungsweise Bearbeiten Das Wollhaarmammut war ein an Steppengebiete angepasstes Tier wie der gedrungene Korperbau und vor allem die kraftigen auf lange Wanderungen spezialisierten Gliedmassen zeigen Da in Steppen hauptsachlich Graser als Nahrungsquelle zur Verfugung standen wurde forschungsgeschichtlich schon sehr fruh vermutet dass das Russeltier ein ausgewiesener Grasfresser war Dafur gibt es auch anatomische Merkmale wie die sehr hochkronigen Backenzahne mit ihren zahlreichen Schmelzfalten Da Graser nicht sehr nahrstoffhaltig sind musste das Wollhaarmammut sehr grosse Mengen verzehren Die hohen Zahnkronen glichen dabei die durch die hohe Nahrungsmenge verursachte grossere Abkauung wieder aus Da Graser zusatzlich noch kieselsaurehaltig und damit sehr hart sind verhinderte die hohe Schmelzfaltendicke ebenfalls einen starkeren Abrieb 37 Einige der im sibirischen Permafrost entdeckten Mammutkadaver enthielten noch Mageninhalte wie zum Beispiel das Schandrin Mammut oder das Berjosowka Mammut letzteres wies sogar noch Nahrungsreste auf der Zunge beziehungsweise im Maul auf Die Untersuchungen dieser Nahrungsreste bestatigten die anatomischen Hinweise So uberwiegen vor allem Graser wie Fuchsschwanzgraser Gerste Straussgraser Salzschwaden und Seggen daruber hinaus sind Hahnenfuss und Moose nachgewiesen In geringerem Umfang kamen auch Reste von Weiden und Larchenzweigen vor ebenso wie Teile von Weiden Erlen und Kiefern Das Vorkommen von Geholzpflanzen in der Nahrung des Wollhaarmammuts zeigt dass die Steppe nicht vollstandig strauch und baumfrei war Die Aufnahme solcher Pflanzenarten war uberdies wichtig um an Nahrstoffe zu gelangen die fur das Wachstum benotigt wurden Die grosse Vielfalt an verzehrten Pflanzen deckte gleichzeitig auch den Aminosaurebedarf den das Wollhaarmammut im Gegensatz zu den grossen Wiederkauern vollstandig uber die Nahrungsaufnahme regeln musste 6 37 Der erhaltene Darminhalt des Yukagir Mammuts zeigt aber dass die Tiere auch in vollig baumfreier Kaltesteppe leben konnten Die notwendigen Nahrstoffe stammten hier anscheinend uberwiegend aus zwergwuchsigen subarktischen Weidenarten 51 Ein einzelnes Tier benotigte je nach Jahreszeit 150 bis 300 kg Nahrung taglich wobei die Menge der aufgenommenen Pflanzen abhangig vom Trocknungsgrad war d h im Fruhjahr mit frisch gewachsenem Gras brauchte ein Tier weniger als im Sommer und Herbst mit trockenem Pflanzenwuchs Auf den allgemein hohen Nahrungsbedarf weist neben Vergleichen mit rezenten Elefanten auch der Mageninhalt des Schandrin Mammuts hin der mehr als 290 kg umfasste Der Abbau der pflanzlichen Zellulose erfolgte beim Wollhaarmammut im Blinddarm Dies ermoglichte ihm bei sinkendem Eiweiss und steigendem Fasergehalt grossere Mengen zu fressen und so den Grossteil des Tages mit der Nahrungsaufnahme zu verbringen 9 37 Neben der pflanzlichen Nahrung war das Wollhaarmammut stark von Wasser abhangig Im Durchschnitt verbrauchte es rund 70 bis 90 l am Tag Die benotigte Wassermenge war wiederum abhangig von der Beschaffenheit der Pflanzennahrung Bei saftigem frischen Gras kam das Wollhaarmammut mit weniger Wasser aus Das erlaubte ihm auch sich weiter von den Wasserstellen wie Fluss und Seeufern in die umliegenden Gebiete zu entfernen Im Sommer und Herbst wenn die meisten Pflanzen ausgetrocknet waren war der Wasserbedarf entsprechend hoher Es ist moglich dass sich in diesen Jahreszeiten der Aufenthalt der Wollhaarmammute an den Wasserstellen konzentrierte wodurch die Wanderungsbewegung der Tierart stark saisonabhangig war 9 Individuelle Lebensweise Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des Wollhaarmammuts und seiner UmweltDas Wollhaarmammut erreichte ein Alter von 60 bis 65 Jahren Dies geht zum einen aus der Grosse der Tiere hervor zum anderen auf den charakteristischen allen Elefantenarten eigenen horizontalen Zahnwechsel zuruck Der letzte Molar der dritte ist ungefahr im Alter von 60 Jahren abgekaut und fallt aus Alte Tiere konnen dann nicht mehr genugend Nahrung aufnehmen und sterben schliesslich Man geht davon aus dass das Wollhaarmammut ahnlich wie die heutigen Elefantenarten in matriarchalisch gepragten Familienverbanden zusammen lebten Das alteste Muttertier leitete dabei die Gruppe die normalerweise aus zwei bis maximal 20 Tieren bestand Bullen dagegen fuhrten ein weitgehend einzelgangerisches Leben oder formierten sich bei Bedarf in Junggesellengruppen mit den Kuhen kamen sie nur wahrend der Brunft zusammen Diese war vermutlich aufgrund der starken jahreszeitlichen Temperaturschwankungen saisonabhangig und fand im Sommer statt im Gegensatz zu den heutigen an das tropische Klima angepassten Elefanten mit einer ganzjahrigen Paarungsbereitschaft Nach 22 monatiger Tragzeit wurde das Jungtier dann im Fruhjahr geboren wobei dieses wohl rund 90 kg wog Junge Bullen wurden dann mit 9 bis 12 Jahren von der Herde vertrieben 9 52 Wie bei den rezenten Elefanten ist auch beim Wollhaarmammut die subcutan am Kopf zwischen Auge und Ohr liegende Musth Druse nachgewiesen die im jahrlichen Zyklus Sekrete ausschied welches eine erhohte Aggressivitat im Dominanz und Paarungsverhalten verursachte 53 Zusatzliche Hinweise auf die Musth finden sich in den Wachstumsringen der Stosszahne die den variierenden Testosteronspiegel abspeichern Dies liess sich sowohl bei den heutigen Elefanten als auch bei einem Individuum des Wollhaarmammuts von der Wrangelinsel dokumentieren 54 Ein ausgewachsenes Wollhaarmammut hatte keine naturlichen Feinde Jungtiere konnten hingegen von grossen Raubtieren wie dem Hohlenlowen von der Herde getrennt und anschliessend gerissen werden Einzig der fruhe Mensch war als aktiver Jager mit Distanzwaffen dem Wollhaarmammut gefahrlich Daruber hinaus gab es aber verschiedenste Gefahren die auf das Leben des Wollhaarmammuts einwirkten Rutschige Hange hochwasserfuhrende Flusse im Fruhjahr oder einbrechende Thermokarste konnten zu schweren Sturzen bis hin zum Tod einzelner Individuen fuhren Gelegentlich zeugen einzelne gebrochene Knochen wie zum Beispiel am Schulterblatt von solchen Ereignissen Moglicherweise ist ein Grossteil der Eismumien auf solche zufalligen Ereignisse zuruckzufuhren 6 Wie bei den rezenten Elefanten ist zu vermuten dass das Wollhaarmammut sehr emotional auf den Tod vom Artgenossen vornehmlich Herdenmitgliedern reagierte und oftmals bis zu mehreren Stunden am Sterbeplatz verweilte Da die zuruckgebliebenen Tiere spater diese Orte meist mieden kann dieses Verhalten auch Einfluss auf die Jagdstrategien und Sammeltatigkeiten der fruhen Menschen Auswirkung gehabt haben 9 Uber das Wanderungsverhalten eines individuellen Wollhaarmammuts in seinem Lebenslauf ist nur wenig bekannt Im Jahr 2021 wurde eine Studie veroffentlicht die auf Isotopenanalysen an rund 340 000 Einzelstellen eines rund 1 7 m langen Abschnitts eines Stosszahns beruhen Dieser stammte ursprunglich aus dem Gebiet der North Slope im nordlichen Alaska Der Stosszahn gehorte genetischen Daten zufolge einem mannlichen Tier das gemass der Wachstumsringe rund 28 Jahre alt wurde und vor etwa 17 100 Jahren lebte Die Isotopenwerte wurden mit denen von fossilen Nagetieren verglichen die als relativ ortstreu gelten Demnach wurde das Tier im zentralen Alaska im Tal des Yukon River geboren und verbrachte die erste Zeit in der Region Die Familiengruppe in der das Jungtier offensichtlich lebte hatte aber einen weit grosseren Aktionsraum da sie gelegentlich auch Ausfluge in weiter nordlich und sudlich gelegene Areale unternahm Ein deutlicher Bruch in den Isotopenwerten mit nachfolgenden starkeren Schwankungen im Alter von 15 oder 16 Jahren weist wohl darauf hin dass das junge Mammut die mutterliche Herde verliess Das Tier erweiterte in der folgenden Zeit seinen Aktionsraum und erschloss weite Bereiche ostlich und westlich seines Ursprungsgebietes In seiner letzten Wanderung bewegte es sich von der Seward Halbinsel Richtung Nord zur North Slope wo es letztendlich im Gebiet des Colville River verhungerte Berechnungen zufolge legte das Tier in seinem gesamten Leben gut 70 000 km zuruck 55 Umfangreiche Wanderungen wurden auch mit Hilfe des gleichen Untersuchungsverfahrens an einem Mahlzahn eines Individuums aus dem ostlichen Mitteleuropa ermittelt Demnach wechselte das Tier in seinen letzten rund ein Dutzend Lebensjahren jahrlich zwischen seinen winterlichen Refugien im heutigen sudpolnischen Bergland zu seinen sommerlichen Weidegrunden im nordlich gelegenen Tiefland Dabei uberwand es jeweils zwischen 250 und 400 km in einer Richtung Das Individuum starb vor gut 29 000 Jahren 56 Pathologien und Parasiten Bearbeiten Des Weiteren konnen auch einzelne Krankheitserscheinungen beobachtet werden Relativ haufig treten Backen und Stosszahnanomalien in Form von Wachstumsstorungen auf ebenso wie Parodontitis und teilweise auch Karies Bemerkenswert ist auch das vereinzelte Vorkommen uberzahliger Backenzahne bei alteren Individuen Gelegentlich wurden auch Krebsgeschwure an Zahnen festgestellt 57 58 An Knochenerkrankungen sind vor allem Arthritis an den Wirbeln bis hin zum Verwachsen ganzer Abschnitte der Wirbelsaule beobachtet worden Auch konnte an einigen Funden Osteomyelitis nachgewiesen werden 5 6 Untersuchungen unter anderem am Berjosowka Kirgiljach und am Schandrin Mammut erbrachten Hinweise auf mehrere Parasiten So sind mit Cobboldia und Protophormia zwei aussere Parasiten aus der Gruppe der Zweiflugler nachgewiesen Magenreste enthielten ausserdem Reste von Faden und Bandwurmern als innere Parasiten 59 Systematik und Genetik BearbeitenInnere Systematik der Elefanten nach Meyer et al 2017 60 Elephantidae Loxodonta Palaeoloxodon Elephas MammuthusVorlage Klade Wartung Style nbsp Rekonstruktion von Wollhaarmammut links und Amerikanischem Mastodon rechts Das Wollhaarmammut als Vertreter der Gattung Mammuthus gehort zur Familie der Elefanten Elephantidae der weiterhin die rezenten Gattungen Elephas mit dem Asiatischen Elefanten Elephas maximus Loxodonta mit dem Afrikanischen Elefanten Loxodonta africana und dem Waldelefanten Loxodonta cyclotis und die ausgestorbene Gattung Primelephas zugewiesen werden Allen Vertretern der Elefanten gemein ist der lamellenartige Aufbau und die ausgepragte Hochkronigkeit Hypsodontie der Backenzahne beziehungsweise die Bildung der Stosszahne aus den oberen Schneidezahnen 61 62 Mit Hilfe des Genoms des Wollhaarmammuts das aus uber 4 Gb Giga Basenpaare besteht konnte ein geschatzter genetischer Unterschied zum Afrikanischen Elefanten von weniger als 0 6 festgestellt werden was nur etwa halb so gross ist wie der zwischen Schimpanse und Mensch Mit dem Asiatischen Elefanten ist das Wollhaarmammut noch naher verwandt 63 In absoluten Altersdaten ausgedruckt bedeutet dies dass sich die Linien Elephas und Mammuthus vor 6 7 Millionen Jahren trennten wahrend Loxodonta sich schon vor 7 6 Millionen Jahren abgespaltet hatte Die Mammutiden eine urtumliche mit den Elefanten nur entfernt verwandte Russeltierlinie zu denen auch das bis ins Jungpleistozan uberlebende Amerikanische Mastodon Mammut americanum gehort gingen bereits vor 26 Millionen Jahren ihren eigenen evolutiven Weg 64 65 66 Dabei ist das Wollhaarmammut aus dem Steppenmammut Mammuthus trogontherii hervorgegangen und bildet mit ihm eine Schwesterlinie zum Prariemammut Mammuthus columbi und dem Zwergmammut Mammuthus exilis auf dem amerikanischen Kontinent Molekulargenetischen Untersuchungen zufolge trennten sich beide Linien vor etwa zwei Millionen Jahren 67 Die enge Verwandtschaft zwischen dem Wollhaarmammut dem Steppenmammut und dem Prariemammut liess sich im Jahr 2021 ebenfalls genetisch bestatigen Verwendet wurden hierbei drei Mammutzahne aus dem nordostlichen Sibirien von denen ein Fund aus Chukochya mit rund 0 5 bis 0 8 Millionen Jahren einen der altesten bekannten Reste des Wollhaarmammuts reprasentiert die beiden anderen aus Adycha und Krestovka mit einem Alter zwischen 1 2 und 1 0 Millionen Jahren ahneln morphologisch denen des Steppenmammuts Jedoch stehen die beiden Funde aus Adycha und Krestovka nicht in einer direkten Verwandtschaftslinie zueinander da letzterer einen Seitenzweig bildet wahrend ersterer weitgehend dem Steppenmammut entspricht Die Krestovka Linie entwickelte sich aus genetischer Sicht spater zum Prariemammut weiter war jedoch einem starkeren Genfluss aus der Steppenmammut Wollhaarmammut Linie ausgesetzt 68 Schon Anfang des 21 Jahrhunderts zeigten DNA Untersuchungen an immerhin sechs verschiedenen Individuen dass das Wollhaarmammut offenbar aus zwei genetischen Gruppen besteht 69 Spatere Analysen an mindestens 18 sibirischen Funden beispielsweise vom Jarkow Mammut dem Fischhaken Mammut Dima und vom Adams Mammut bestatigten diese Ansicht Die beiden Wollhaarmammut Linien wurden dabei Klade I und Klade II genannt Wahrend Vertreter von Klade I weit uber das nordliche Eurasien und Nordamerika verbreitet waren beschrankten sich jene der Klade II bisher auf die Region zwischen der Lena und der Kolyma Ausserdem scheint sie schon vor wenigstens 33 000 Jahren erloschen zu sein 65 Was die Trennung der beiden Gruppen verursachte ob Selektion oder Gendrift ist bisher nicht geklart anatomische oder funktionelle Anderungen scheinen sie nicht bewirkt zu haben Die Aufspaltung der beiden Kladen geschah nach bisherigen Untersuchungen bereits vor ein oder zwei Millionen Jahren 63 65 70 Eine weitere fossil bisher nicht identifizierte Linie konnte mittels Umwelt DNA nachgewiesen werden 71 Daruber hinaus zeigten Analysen der mitochondrialen DNA von 160 Mammutindividuen aus der gesamten Holarktis dass sich das Wollhaarmammut offenbar nicht nur uber die Beringstrasse nach Nordamerika ausbreitete sondern auch gelegentlich nach Eurasien zuruckkehrte und so ein dynamisches Besiedlungsverhalten besass Dabei wurden funf Haplogruppen A bis E identifiziert von denen die Gruppe C ursprunglich bis vor 47 000 Jahren nur in Nordamerika beheimatet war und offensichtlich die ursprungliche Einwanderungswelle darstellte Bis vor 22 000 Jahren wanderten die Vertreter der vier anderen Gruppen ebenfalls uber die Beringstrasse nach Nordamerika wahrend die dortige Population nun auch im nordlichen Eurasien anzutreffen war Die gemischten Gruppen uberlebten dann bis zum Ende der letzten Vereisungsphase wahrend die Vertreter der Gruppe E die letzten Wollhaarmammute auf der Wrangelinsel waren 72 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Johann Friedrich BlumenbachFunde des Wollhaarmammuts wurden schon sehr fruh im westlichen Eurasien entdeckt haufig aber nicht als fossile Elefantenart erkannt Die 1577 beim Kloster Reyden Luzern entdeckten Mammutknochen wurden vom damaligen Arzt F Plater als Uberbleibsel eines 19 Fuss grossen Riesen gedeutet 73 Ebenso wurde das 1663 bei Seveckenberg bei Quedlinburg Sachsen Anhalt im Beisein des Naturforschers Otto von Guericke 1602 1686 ausgegrabene Skelett eines Wollhaarmammuts als Rest des mythischen Unicornu fossile angesehen ahnlich erging es auch den rund 33 Jahre spater geborgenen ersten Funden eines Europaischen Waldelefanten bei Tonna Thuringen und spater auch als solches rekonstruiert 11 Im Jahr 1696 beschrieb dann Heinrich Wilhelm Ludolf 1655 1712 Reste eines in Sibirien vorkommenden Tieres welches die einheimischen Jakuten und Tungusen als Mamantu bezeichneten und nach ihrer Meinung einem riesigen Maulwurf glich der sterben musste sobald er das Sonnenlicht erblickt 74 14 Die Herkunft des Begriffes Mamantu oder Maimanto ist nicht geklart Haufig wird ein Ursprung im nenzischen oder estnischen Sprachraum gesucht In letzterer Sprache bedeutet maa Erde und mutt Maulwurf Allerdings wird auch gelegentlich eine Verbindung zum arabischen Wort Behemoth einem gewaltigen Ungeheuer mit gekrummten Hornern und Stosszahnen gezogen und mit dem seit dem 9 Jahrhundert nachgewiesenen Handel von sibirischem Elfenbein durch Araber begrundet Auch wer den Namen letztendlich in Europa einfuhrte ist nicht hinreichend gesichert 6 14 Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde das Wollhaarmammut 1799 vom Gottinger Naturforscher und Anatomen Johann Friedrich Blumenbach 1752 1840 als Elephas primigenius anhand von Funden bei Osterode am Harz Im selben Jahr wurde der Kadaver des Adams Mammut an der Lena entdeckt Die von Roman Boltunow 1806 angefertigte Skizze dieses Fundes leitete spater Henry Michail Adams nach Gottingen an Blumenbach weiter der darin seine kurzlich beschriebene Elefantenart erkannte 14 Der Gattungsname Mammuthus stammt vom englischen Biologen Joshua Brookes 1761 1833 den er 1828 einfuhrte Stammesgeschichte BearbeitenUrsprung und Entwicklung Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung der Anderung der Schadelmorphologie bei verschiedenen Mammutarten Links Sudelefant Mammuthus meridionalis Mitte Steppenmammut Mammuthus trogontherii rechts Wollhaarmammut Mammuthus primigenius Die Gattung Mammuthus stammt aus Afrika wo sie als Mammuthus subplanifrons schon im fruhen Pliozan und als Mammuthus africanavus auch im Pleistozan nachgewiesen ist Aus Mammuthus subplanifrons entwickelte sich dann der Sudelefant Mammuthus meridionalis welcher vor knapp drei Millionen Jahren auch als einer der ersten Vertreter der Elefanten eurasischen Boden betrat 75 Von diesem spaltete sich dann vor rund 1 5 Millionen Jahren das Steppenmammut ab Mit den einzelnen evolutiven Stufen gingen skelettanatomische Veranderung einher die unter anderem die Verlangerung des Hinterhauptes und damit die Ausbildung eines hohen Craniums aber auch die allmahliche Krummung der Stosszahne und Anderung der Backenzahnstruktur umfassen Letztere zeigen eine deutliche Zunahme der Schmelzlamellen bei gleichzeitiger Abnahme der Dicke des Zahnschmelzes Hatte der Sudelefant nur 13 bis 18 Schmelzlamellen mit einer durchschnittlichen Dicke von 2 0 bis 3 9 mm so besass sein phylogenetischer Nachfolger das Steppenmammut bereits zwischen 17 und 23 mit einer Dicke von 1 0 bis 3 5 mm Die Zunahme der Schmelzfalten ist ein Anzeichen fur eine starkere Anpassung an offene Landschaftsverhaltnisse und eine steigende Spezialisierung auf die daraus resultierende Grasnahrung 76 77 Das Steppenmammut hatte sein grosstes Ausdehnungsgebiet im spaten Altpleistozan vor rund 800 000 Jahren erreicht und kam damals von Ostasien bis nach Westeuropa vor Mit einer Schulterhohe von bis zu 4 5 m und einem Gewicht von 10 t gehorte es zu den grossten Vertretern der Elefanten uberhaupt Aus dem Steppenmammut entwickelte sich letztendlich das Wollhaarmammut mit seinen charakteristischen Eigenschaften Der genaue Prozess ist aber noch nicht abschliessend geklart Der Ausgangspunkt fur die Entwicklung des Wollhaarmammuts liegt wahrscheinlich im ostlichen Eurasien In Nordostsibirien im Olyor Faunenkomplex treten vor 800 000 bis 600 000 Jahren die ersten fortgeschrittenen Mammute auf die sich durch eine hohere Lamellenzahl 22 bis 24 in den Backenzahnen und eine grossere Zahnhohe auszeichnen Der Prozess ist dann vor 200 000 Jahren mit dem Auftreten des typischen Wollhaarmammuts abgeschlossen Damit scheint diese Region eines der Zentren der Entstehung des Wollhaarmammuts zu sein 1 76 78 Im westlichen Eurasien unterzieht sich das Steppenmammut in derselben Zeit einer deutlichen Reduktion der Korpergrosse Sind in Sussenborn Thuringen und Mosbach vor 500 000 bis 600 000 Jahren noch relativ grosse Individuen nachgewiesen so besitzen sie im spaten Mittelpleistozan vor 200 000 Jahren schon eine wesentlich geringere Korpergrosse wie Funde von Ilford England und Ehringsdorf Thuringen zeigen Einhergehend ist damit auch eine leichte Zunahme der Lamellenanzahl zu verzeichnen die aber noch nicht die typische hohe Anzahl wie bei dem spateren Wollhaarmammut erreicht und bei durchschnittlich 19 Lamellen liegt Auch erreichen die Zahnkronen noch nicht die Werte des spateren Wollhaarmammuts 76 78 Die dergestaltige morphologische Anderung des Steppenmammuts liess viele Forscher im westlichen Eurasien vermuten es handle sich hierbei um eine Misch oder Ubergangsform zum Wollhaarmammut Verschiedentlich gab es Vorschlage die einzelnen Formen auf Unterartenebene abzutrennen So etwa wurde fur die Mammutreste aus Steinheim die rund 300 000 Jahre alt sind und rekonstruiert ein 3 7 m hohes Skelett ergeben der Begriff Mammuthus primigenius fraasi eingefuhrt Einige Forscher bezeichnen die alteren Funde des Steppenmammuts als Mammuthus trogontherii trogontherii und die jungeren als Mammuthus trogontherii chosaricus andere wiederum stellten den Artstatus des Steppenmammuts in Frage was jedoch zumeist abgelehnt wird 1 Um die Zwischenstellung und den Ubergangscharakter der Mammutfunde aus dem spaten Mittelpleistozan besser anzuzeigen favorisierte Adrian M Lister in einer Publikation aus dem Jahr 2022 die Bezeichnung Mammuthus trogontherii primigenius Ubergangspopulationen Mammuthus trogontherii primigenius transitional populations 79 Allerdings trat bereits in der fruhen Saale Kaltzeit vor rund 250 000 Jahren erstmals das Wollhaarmammut in Europa auf und lebte gemeinsam mit dem Steppenmammut wie zum Beispiel das Mammut von Pfannerhall aus dem Geiseltal In der spaten Saalekaltzeit vor rund 200 000 Jahren sind dann im westlichen Eurasien nur noch Mammutformen nachweisbar die von den typischen weichselkaltzeitlichen nicht mehr zu trennen sind Zu solchen spatsaalekaltzeitlichen Wollhaarmammutfunden gehoren Balderton England und Zemst Belgien Im Laufe der Weichsel Kaltzeit kommt es dann erneut zu einer Grossenreduktion die meist als weitere klimatische Anpassung verstanden wird Einige Forscher gehen auch von einer fluktuierenden Korpergrosse aus die grossere Individuen in warmklimatischen Phasen Interstadiale und kleinere in kuhleren Phasen Stadiale umfassen doch fehlt hier eine Korrelation mit absoluten Alterswerten Da das Wollhaarmammut teilweise regional deutliche Populationsunterschiede zeigt gibt es in der Literatur eine unubersichtlich grosse Anzahl an Unterarten 1 76 Aussterben Bearbeiten Zeitraum des Aussterbens Bearbeiten Das Aussterben des Wollhaarmammuts fallt in den Zeitraum der Quartaren Aussterbewelle Lange Zeit wurde angenommen dass es in Eurasien bereits gegen Ende der letzten Kaltzeit vor rund 12 000 Jahren ausgestorben sei 80 81 82 Sein haufigstes Auftreten hatte das Wollhaarmammut allerdings vor dem letztglazialen Kaltemaximum Wahrend des Kaltemaximums verschwand es aus weiten Teilen des westlichen Eurasiens um bei der darauf folgenden Wiedererwarmung Bolling Interstadial zuruckzukehren Die Populationsdichte war aber jetzt wesentlich geringer und es erreichte auch Sudeuropa nicht mehr 9 82 Nach dem Ausklingen dieser Warmphase war es in West und Zentraleuropa nur noch ausserst selten anzutreffen Die jungsten Daten stammen bisher aus Gough s Cave England und Les Coudrays Frankreich und liegen bei 14 600 beziehungsweise 14 700 kalibrierten Jahren vor heute BP Allerdings muss es noch rund 1000 Jahre spater hier anzutreffen gewesen sein da aus Gonnersdorf nicht nur Mammutreste sondern auch zahlreiche Abbildungen dieser Tierart vorliegen In Nordeuropa hat sich das Wollhaarmammut noch bis in die letzte Abkuhlungsphase Jungere Dryas am Ende der Weichsel Kaltzeit gehalten wahrend es in Osteuropa offensichtlich noch bis in den Beginn des Holozans uberlebte Junge Funde stammen hier aus Puurmani Estland mit circa 10 100 bis 10 200 BP und Tscherepowez in Nordrussland mit etwa 9800 BP 7 83 84 In Westsibirien trat die Art ebenfalls noch im Allerod Interstadial auf verschwand dann aber auch wahrend der Jungeren Dryas Das jungste Datum stammt aber von Funden aus dem Juribei und ist mit 11 700 Jahren vor heute in den Ubergang vom Pleistozan zum Holozan zu stellen In Ostsibirien war das Wollhaarmammut moglicherweise bereits vor rund 12 900 Jahren nicht mehr anwesend Weiter ins Holozan hineinreichend lasst sich eine Population von der Taimyr Halbinsel nachweisen Dort liegen die jungsten Daten von Funden von der Unteren Taimyra bei etwa 9600 Jahren vor heute 7 83 Demnach uberlebte das Wollhaarmammut auf dem zentralen Sibirischen Festland deutlich langer Dies korreliert mit der Ablosung der trockenen Mammutsteppe durch die feuchteren Tundren und Waldlandschaften die von Westen und Osten kommend den Lebensraum der Art zunehmend einschrankten Die Mammutsteppe hielt sich auf der Taimyr Halbinsel noch am langsten 85 Die letzten Angehorigen der Art lebten auf der Wrangelinsel Der Grossteil der an Mammutknochen gewonnenen Radiocarbondaten deckt einen Zeitraum von 8980 bis 3685 Jahren BP ab 39 Die altere Zeitangabe stimmt in etwa mit der Isolation der Insel vom Festland uberein sie lasst annehmen dass die Insel von den letzten uberlebenden Festlandspopulationen auf der Taimyr Halbinsel besiedelt wurde 85 Die jungsten Daten entsprechen chronologisch etwa der Zeit der agyptischen Pharaonen oder der mitteleuropaischen Bronzezeit Aus dieser Zeit stammen auch die altesten Hinterlassenschaften von Menschen auf dieser Insel was zur Vermutung fuhrte der Mensch habe die Tiere durch starke Bejagung ausgerottet 38 86 39 Genetische Untersuchungen aus den Jahren 2015 und 2020 zeigten dass die Mammutpopulation auf der Wrangelinsel die moglicherweise aufgrund der Grosse der Insel aus nicht mehr als 300 bis 500 maximal 800 Individuen bestand vor allem in der Endphase zahlreiche funktionsverandernde Mutationen aufwies hervorgerufen durch Inzucht Dies schliesst unter anderem eine verminderte Fruchtbarkeit der Bullen eine erhohte Krankheitsanfalligkeit und Entwicklungsstorungen ein Auch litten die Tiere offensichtlich unter einem zuruckgebildeten Geruchssinn was beispielsweise die Wahrnehmung bestimmter Pflanzendufte verhinderte Dieser war aber fur die Nahrungssuche essentiell 87 88 Mit rund 3900 Jahren vor heute vergleichbar alt wie die jungsten Fossilreste der Wrangelinsel sind genetische Hinweise auf das Wollhaarmammut die mittels Umwelt DNA im zentral nordlichen Sibirien auf der Taimyr Halbinsel gewonnen wurden 71 Auf dem nordamerikanischen Kontinent sind die jungsten Fossilreste des Wollhaarmammut etwa 13 700 bis 13 100 Jahre alt 89 Allerdings hielt sich die Art moglicherweise bis in das Holozan hinein So sprachen erste Ergebnisse an Umwelt DNA fur ein Fortbestehen im Gebiet des Yukon bis vor rund 10 700 Jahren 90 91 Nach vergleichbaren Untersuchungen aus dem Jahr 2022 konnten hier Reliktpopulationen eventuell noch vor rund 5700 Jahren existiert haben 92 Auf der Sankt Paul Insel die zu den Pribilof Inseln gehort und vor 13 000 Jahren von Alaska durch das steigende Meerwasser getrennt wurde entdeckte man Fossilfunde einer Population die ebenfalls bis in das Mittlere Holozan uberlebte Es handelt sich um relativ kleine Wollhaarmammute deren geringe Korpergrosse jedoch nicht als eine vollstandige Inselverzwergung angesehen wird Die jungsten absoluten Daten aus der Qagnax Hohle von Sankt Paul liegen bei 5725 BP 14C Jahre 67 93 Theorien zum Aussterben Bearbeiten Die Ausrottungshypothese in ihrer extremen Form auch als Overkill Hypothese oder Blitzkrieg Hypothese bekannt macht in erster Linie den Menschen fur den Schwund der pleistozanen Megafauna verantwortlich Das Wollhaarmammut war eines der Jagdtiere der Menschen im Jungpleistozan Dies ist durch zahlreiche Hohlenmalereien und eine Vielzahl von Mammutknochen Anhaufungen in archaologischen Fundstellen des Aurignacien Gravettien und Epigravettien dokumentiert Ob eine ubermassige Bejagung Overkill Hypothese das Aussterben der Tiere verursacht hat oder rasche Klimaveranderungen zum Ende der Eiszeit Erwarmung im Allerod Interstadial ist bis heute umstritten Da das Mammut und andere eiszeitliche Sauger schon vorher viele heftige Klimaschwankungen uberlebt hatten ist ein menschlicher Einfluss auf das vollstandige Verschwinden plausibel Eine Studie von C Johnson deutet darauf hin dass das Aussterben des Wollhaarmammuts und anderer pleistozaner Arten mit einer rapiden Abnahme der Fruchtbarkeit einherging 94 Diesen Analysen zufolge seien nicht die grossten Arten des Pleistozans ausgestorben sondern jene mit den geringsten Reproduktionsraten Folglich sei die Blitzkrieg Hypothese als besonders schnelle Aussterbewelle durch gezielte Bejagung der grossten Arten zuruckzuweisen Eine Ausrottung der Megafauna einschliesslich des Wollhaarmammuts durch wachsende Jager und Sammler Populationen ist aber mit den Ergebnissen der Analyse im Einklang Die Klimahypothese ist neben der Ausrottungshypothese die am haufigsten angefuhrte Erklarungsmoglichkeit zum Aussterben der Grosstierfauna am Ende des Pleistozans Das schrittweise Verschwinden des Wollhaarmammuts fallt teilweise mit der Erwarmung des Klimas am Ende des Pleistozans zusammen Als problematisch an dieser Hypothese wird dabei angesehen dass es wahrend des gesamten Pleistozans zahlreiche teilweise deutlich starkere Klimaschwankungen gab die nicht zu Massenaussterben fuhrten 95 Eine Studie aus dem Jahr 2021 favorisiert trotz dieser Bedenken die Klimahypothese Sie kommt nach Untersuchungen von sogenannter Umwelt DNA also genetischen Spuren von Pflanzen und Tieren im Erdboden zu dem Schluss dass vor allem der Ruckgang der nahrstoffreichen Mammutsteppe am Ende der letzten Kaltzeit verbunden mit dem zunehmend warmeren und feuchteren Klima ursachlich verantwortlich war fur das Aussterben des Wollhaarmammuts Der Einfluss des Menschen auf die schwindenden Mammutpopulationen wird dagegen als gering eingestuft Fur die umfassende Analyse standen mehr als 530 Bodenproben aus fast dem gesamten circumpolaren Gebiet zur Verfugung Das Alter der Proben reicht bis zu 50 000 Jahre zuruck 71 Als Variante der Klimahypothese postuliert die sogenannte Impakt Hypothese als Ursache fur die Klimaschwankungen den angeblichen Einschlag Impakt eines oder mehrerer grosser astronomischer Objekte geringer Dichte vor etwa 12 900 Jahren 100 Jahre im nordlichen Nordamerika Der Einschlag sei die Ursache fur die unvermittelt einsetzende starke Abkuhlung der Jungeren Dryas gewesen diese wiederum die Ursache fur das Aussterben der pleistozanen Megafauna in Nordamerika einschliesslich des Wollhaarmammuts sowie der Untergang der prahistorischen Clovis Kultur der Palaoindianer gewesen Die Hypothese wurde im Jahr 2007 durch Richard B Firestone und Kollegen publiziert 96 Eine 2008 veroffentlichte Untersuchung der demographischen Entwicklung der Palaoindianer fur den fraglichen Zeitraum ergab jedoch keinen Hinweis auf den in der Hypothese genannten Bevolkerungsruckgang 97 Auch konnten die angeblichen Anzeichen des Einschlags von einer unabhangigen Forschergruppe nicht bestatigt werden 98 Eine jungere Studie kam zu dem Ergebnis dass eine Kombination beider Faktoren Klima und Mensch am wahrscheinlichsten fur das Aussterben des Wollhaarmammuts ist Die klimatischen Veranderungen zwischen dem spaten Pleistozan und dem fruhen Holozan fuhrten demnach dazu dass das Wollhaarmammut grosse Teile seines Verbreitungsgebietes einbusste So war es zuletzt auf die arktischen Gebiete Sibiriens beschrankt Dies ging mit einem starken Populationsruckgang einher der die Art anfallig fur menschliche Bejagung machte Dies fuhrte schliesslich offenbar zum endgultigen Aussterben der Art 99 100 Wiedererschaffung des Wollhaarmammuts BearbeitenSeit Langerem bestehen Uberlegungen ein Wollhaarmammut mithilfe gentechnischer Methoden zu erschaffen Konkrete Vorhaben das Wollhaarmammut mit Hilfe gefrorener Zellen zu klonen scheiterten bisher an der starken Fragmentierung der DNA Anfang 2011 gab der emeritierte Professor Akira Iritani Universitat von Kyoto bekannt einen weiteren Versuch zu starten um aus den Resten von eingefrorenen Mammuten intaktes Erbgut zu gewinnen Dabei wollte das Team sich einer Technik bedienen die den Forscher Teruhiko Wakayama befahigte eine 16 Jahre lang eingefrorene Maus zu klonen 101 Ein weiterer moglicher Ansatz besteht darin die Chromosomen des Wollhaarmammuts anhand von Sequenzdaten kunstlich zu erschaffen sie in einen Zellkern zu verpacken und schliesslich in eine Elefanten Eizelle einzuschleusen Diese Eizelle konnte dann einer Elefantenkuh eingepflanzt werden die dann im Erfolgsfall ein Mammut austruge Die dazu notigen Methoden sind derzeit allerdings noch nicht weit genug fortgeschritten um auf diesem Weg ein Mammut erschaffen zu konnen So ist man bisher nicht in der Lage ganze Chromosomen kunstlich nachzubauen Eine weitere Moglichkeit das Wollhaarmammut zu erschaffen bestunde darin das Erbgut des Elefanten durch Gene Targeting schrittweise zu verandern um dem Mammut bei jedem Schritt ein Stuck naher zu kommen Diese Technik ist derzeit bereits bei anderen Tieren etabliert aber im Falle des Elefanten noch nicht erprobt Bei der dabei notwendigen Implantierung von Eizellen oder Embryonen birgt insbesondere die naturliche Anatomie des Elefanten erhebliche Hindernisse Auch wurde die sehr lange Generationszeit von Elefanten diesen Ansatz zu einem echten Langzeitprojekt auswachsen lassen 102 Mittelfristig konnte auf diese Weise zumindest ein Tier entstehen das dem Wollhaarmammut sehr ahnlich ist und moglicherweise sogar dessen okologische Rolle ubernehmen konnte Langfristig ware es theoretisch auch auf diesem Weg moglich ein Tier zu generieren das dem Wollhaarmammut genetisch nahezu vollstandig entspricht Im Jahr 2019 gelang es erstmals einem Forscherteam um Kazuo Yamagata zellkernartige Strukturen aus dem Knochenmark und dem Muskelfleisch der Eismumie des 2009 entdeckten Yuka Mammuts zu extrahieren und in die Eizellen von Mausen zu implantieren Die Mammut Zellkerne begannen Proteine aus den Mauszellen zu ubernehmen und weitere kernartige Strukturen herauszubilden Allerdings kam es nicht zu einer Zellteilung da die Mammut Zellkerne offensichtlich zu stark beschadigt waren Die Wissenschaftler der Studie betonen dass es mit der derzeitigen Nukleotid Technologie nicht moglich sei ein Mammut zu klonen sie sehen ihre Ergebnisse aber als wichtigen Schritt in diese Richtung an 103 Wollhaarmammut und Mensch BearbeitenDas Wollhaarmammut als Nahrungs und Rohstofflieferant Bearbeiten Wie bei vielen pleistozanen Grosssaugetieren ist eine aktive Bejagung durch den fruhen Menschen schwer nachweisbar da die meist aus organischem Material bestehenden Jagdwaffen ausserst selten aufgefunden werden Prinzipiell liessen sich alle Uberreste eines Wollhaarmammuts verwerten so naturlich Fleisch Fett und Knochenmark als Nahrung Knochen und Elfenbein als Rohmaterial fur Gerate Werkzeuge und Schmuck das Fell als Kleidung oder Bedeckung fur Wohnbauten wie Zelte und Sehnen fur Faden und Schnure 104 Im November 2012 ist das fast vollstandige Skelett eines Wollhaarmammuts in Changis sur Marne Departement Seine et Marne ausgegraben worden Offenbar wurden dabei auch Feuersteinsplitter entdeckt Ob das Tier gejagt wurde oder Verwendung fand nachdem es moglicherweise im Schlamm versunken war wird noch erforscht 105 Fruhe Zusammenfunde von menschlichen Hinterlassenschaften mit Resten des Wollhaarmammuts stammen aus dem Mittelpalaolithikum vor 300 000 bis 40 000 Jahren der ersten Halfte der Weichsel Kaltzeit An der rund 60 000 Jahre alten Fundstelle Salzgitter Lebenstedt Niedersachsen sind neben anderen Tierresten Knochen und Zahne von mindestens 16 Mammutindividuen zusammen mit rund 1000 Feuersteinartefakten nachgewiesen Ob das Wollhaarmammut aber von den damaligen Neandertalern auch erlegt wurde ist nicht bekannt Da am Fundplatz das Ren mit etwa 80 Individuen dominiert handelt es sich wohl eher um eine Gruppe spezialisierter Rentierjager 106 Auch in der rund 90 000 Jahre alten Fundschicht A von Konigsaue Sachsen Anhalt im Nordharzvorland wurden Reste von mindestens vier jungeren Mammutindividuen gefunden die mit Geraten des Micoquien vergesellschaftet sind 107 Eine mogliche direkte Verwertung eines Wollhaarmammuts vor Ort oder gar eine aktive Bejagung konnte der Befund von Asolo Italien darstellen der mehr als 50 Knochenreste eines erwachsenen weiblichen Mammuts in direkter Verbindung mit funf Feuersteinartefakten darunter zwei Levalloisspitzen umfasst 108 Auch in Sibirien sind mehrere Fundstellen aus dem Mittelpalaolithikum bekannt an denen Mammutknochen mit menschlichen Hinterlassenschaften assoziiert sind so im nordlichen Teil allein acht 109 und im sudlichen Teil am Oberlauf des Jenissei wenigstens zwei 110 Die Nutzung von Mammutknochen als Rohmaterial zeigt der bekannte beinerne rund 15 cm lange Faustkeil von Rhede Nordrhein Westfalen 111 oder einzelne bearbeitete Knochen aus der Kulna Hohle in Mahren 112 Ein unikater Fund stammt aus Tata Ungarn wo eine Lamelle eines unteren Mammutmolars von Neandertalern vollstandig poliert die Kanten gerundet und die Oberflachen mit Ocker bedeckt wurden Da dieses Objekt zwar uberarbeitet aber nicht benutzbar war gehort es zu den seltenen Funden von non utilitarian objects nicht benutzten Objekten die schon beim Neandertaler ein mogliches fruhes Aufkeimen von kunstlerischem Ausdruck aufzeigen 113 114 Im darauf folgenden Jungpalaolithikum vor 40 000 bis 11 600 Jahren dessen Trager der anatomisch moderne Mensch war war das Wollhaarmammut ebenfalls eine wichtige Rohmaterialressource Aber auch hier gibt es trotz des riesigen Verbreitungsgebietes nur ganz wenige Hinweise auf eine aktive Jagd auf dieses Grosssaugetier 110 Aus den aurignacienzeitlichen Fundschichten der Vogelherdhohle Baden Wurttemberg sind mehr als 3500 Reste von wenigstens 28 Mammutindividuen bekannt Dabei wurde sicher nicht nur das Fleisch verzehrt sondern auch Knochen und Elfenbein verarbeitet wie Funde von Elfenbeinstaben zeigen die ausgehend von der naturlichen Krummung der Stosszahne gerade gebogen wurden 115 116 Ein ahnlicher etwa zeitgleicher Befund stammt aus der Istallosko Hohle im Bukk Gebirge Ungarn 113 Wahrend des nachfolgenden Gravettien stieg die Nutzung des Wollhaarmammuts als Ressource im sudlichen und sudostlichen Mitteleuropa hier auch Pavlovien genannt deutlich an An der Station Krems Wachtberg in Niederosterreich ist die Tierart die dominante Spezies Vor allem an Wirbeln und Rippen zeigen sich deutliche Schnittspuren die offensichtlich bei der Entfernung des Fleisches entstanden Einzelne Rippen sind auch zu Geraten weiterverarbeitet worden 117 Hervorzuheben sind die Anhaufungen von Wollhaarmammutknochen an der ebenfalls dem Gravettien angehorenden Fundstelle Dolni Vestonice Mahren wo auf einer Flache von etwa 12 mal 45 m uber 6300 Knochen und Zahnreste von mehr als 156 Mammutindividuen gefunden wurden Ahnliche Befunde gibt es auch von Predmosti und Milovice beide ebenfalls Mahren 118 119 Besonders bedeutend war die Nutzung der Knochen und Stosszahne des Wollhaarmammuts im ostlichen Europa Allein in Mesyn wurden Reste von mehr als 100 Mammuten gefunden wahrend es in Meschyritsch ebenfalls Ukraine 110 waren Beide Fundstellen gehoren dem osteuropaischen Epigravettien entspricht dem Magdalenien Mitteleuropas an und datieren um 15 000 BP Spektakular sind die Mammutknochenhauser von beiden Fundstellen aber auch von Dobranichevka und Kiev Kirillovskaja Ulica alle Ukraine Allein in Mezin sind funf Huttenreste uberliefert der am besten erhaltene Rest hatte einen Durchmesser von 5 m An seiner Peripherie befanden sich 14 Schadel des Russeltiers nebst Lang und Beckenknochen wahrend im Innern vor allem Schulterblatter und Unterkiefer lagen Diese bildeten offensichtlich die Wandung der Rundhutte welche spater einsturzte 104 120 In einen ahnlichen zeitlichen Kontext gehoren mehrere Exemplare des Wollhaarmammuts von einer Fundstelle im Umkreis des Dorfes Judinowo im Rajon Pogar in der Osteuropaischen Ebene die zwischen den 1940er und 1990er Jahren ausgegraben wurde In einer Analyse der Mammutknochen aus dem Jahr 2008 ergaben sich vor allem taphonomische Indizien fur eine menschliche Nutzung der Kadaver 121 Auch in weiter ostlich gelegenen Bereichen Eurasiens hatte das Wollhaarmammut als Rohstofflieferant Bedeutung wenn auch nicht so markant wie in Osteuropa So kommen im nordlichen Sibirien wenigstens an zehn Fundstellen Wollhaarmammut und Mensch gemeinsam vor 110 Im Norden der arktischen Kotelny Insel wurden 2019 drei zum Teil vollstandige Skelette entdeckt darunter das Goldene Mammut und das Pavlov Mammut Am Pavlov Mammut fanden sich bei einer Analyse 2020 Hinweise dass dieses vom Menschen geschlachtet moglicherweise zuvor auch gejagt wurde 122 123 Nach dem letztkaltzeitlichen maximalen Eisvorstoss vor 20 000 bis 16 000 Jahren und im darauffolgenden Magdalenien tritt das Wollhaarmammut in West und Mitteleuropa nur noch selten in Erscheinung So sind zum Beispiel an dem bedeutenden Lagerplatz von Gonnersdorf Rheinland Pfalz Reste eines einzigen Individuums uberliefert 104 Auch im ostlichen Eurasien wo das Wollhaarmammut zu jener Zeit noch haufiger vorkam ging die Bedeutung als Rohstoffquelle allmahlich zuruck So sind Mammutreste in der Spatphase der Weichselkaltzeit in der Jenissei Region nur an jeder dritten archaologischen Fundstation vertreten wahrend es in der vorhergehenden Zeit noch an fast zwei Drittel aller menschlichen Siedlungsplatze nachweisbar ist 110 Aus anderen Regionen Sibiriens sind relativ wenige Funde bekannt Bedeutend ist hier ein Siedlungsplatz menschlicher Jager Sammler Gruppen am Ufer des Bjorjoljochs nur etwa 100 m von dem beruhmten und zeitgleichen Mammutfriedhof entfernt was annehmen lasst dass die Mitglieder dieser Gruppen diesen Friedhof als Rohstoffquelle nutzten 109 Das Wollhaarmammut in der jungpalaolithischen Kunst Bearbeiten nbsp Mammutdarstellung aus der Hohle von Les Combarelles Frankreich nbsp Vollplastische Mammutdarstellung aus der Vogelherdhohle bei Niederstotzingen Schwabische Alb ca 40 000 Jahre alt Aurignacien Mammutelfenbein UNESCO Welterbe Hohlen und Eiszeitkunst im Schwabischen Jura Museum der Universitat Tubingen MUTDass das Wollhaarmammut eines der beeindruckendsten Tiere der Mammutsteppe darstellte zeigen die Hohlenmalereien und Kleinkunst des Jungpalaolithikums ab etwa 37 000 Jahren vor heute Die altesten Mammut Darstellungen der Frankokantabrischen Hohlenkunst aus der Grotte Chauvet Frankreich werden dem Aurignacien zugewiesen Mindestens 34 Abbildungen abwechselnd in roten oder schwarzen Pigmenten gehalten oder in den Fels eingraviert sind uberliefert und stellen die dritthaufigste Tierart nach dem Wollnashorn und dem Hohlenlowen dar Charakteristisch ist die fast hufeisenformig gestaltete Linie die den Bauch und die Beininnenseiten wiedergibt 124 Besonders haufig ist das Wollhaarmammut aber in der sudfranzosischen Hohle von Rouffignac dargestellt deren Abbildungen der Kulturstufe des Magdalenien angehoren und wo es mindestens 150 Zeichnungen dieses Russeltiers gibt Die Wollhaarmammute sind teilweise sehr realistisch wiedergegeben mit hohen Schadelbuckeln schrag abfallender Ruckenlinie und stark gekrummten Stosszahnen Fur die Anerkennung der Authentizitat der Hohlenkunst von Rouffignac bedeutend war vor allem die Tatsache dass die Darstellung der Afterklappe als anatomisches Detail erst nach der Entdeckung der Zeichnungen auch in der Palaozoologie wiederentdeckt wurde 125 Bezuglich anatomischer Details hervorzuheben sind der als Patriarch bezeichnete Bulle mit markanten Stosszahnen sowie zwei Mammute die sich Stirn an Stirn gegenuberstehen und einen Ritualkampf oder eine Begrussungszeremonie zu zelebrieren scheinen 126 Weitere haufige Darstellungen des Wollhaarmammuts finden sich in Font de Gaume und Pech Merle mit je 23 beziehungsweise in Les Combarelles mit 14 Abbildungen 127 weswegen diese auch als Mammutheiligtumer bezeichnet werden Insgesamt umfasst das Wollhaarmammut dabei sechs bis sieben Prozent aller Tier und Menschendarstellungen in den Hohlen Frankokantabriens 126 Ausserhalb dieses Kulturkreises sind vor allem die roten Darstellungen der Tierart aus der Hohle von Kapova im Ural bekannt 128 Die Kleinkunst des Jungpalaolithikums gibt das Wollhaarmammut unter anderem als Voll und Halbplastiken wieder Zu den bekanntesten gehoren jene aus der aurignacienzeitlichen Besiedlungsphase der Vogelherdhohle und dem Geissenklosterle beide Baden Wurttemberg sie zahlen zu den altesten Kunstwerken der Menschheit Bei archaologischen Ausgrabungen in der Vogelherdhohle Schwabische Alb 1931 sowie in deren Abraum vor der Hohle ab 2006 wurden insgesamt funf Mammutskulpturen teilweise fragmentiert entdeckt Bedeutend ist eine Reliefdarstellung eines Mammuts auf einem Knochenfragment aus der Vogelherdhohle Die knapp handtellergrossen Figuren aus Mammutelfenbein und Knochen sind Teil des UNESCO Welterbes Hohlen und Eiszeitkunst im Schwabischen Jura Eine etwas jungere Darstellung stammt aus Sungir Russland Aus dem folgenden Gravettien sind die Mammutfiguren aus Pavlov und Dolni Vestonice beide Tschechien hervorzuheben die aus gebranntem Ton bestehen und zu den altesten Keramikfunden der Welt gehoren Eher funktional waren Speerschleudern in Form von Mammutdarstellungen wie sie aus Bruniquel oder Canecaude beide Frankreich uberliefert sind und dem Magdalenien angehoren 128 nbsp Speerschleuder von Bruniquel Frankreich aus dem MagdalenienDaruber hinaus herausragend sind die mehr als 60 Darstellungen des Russeltiers aus der magdalenienzeitlichen Siedlung von Gonnersdorf die in Schieferplatten eingeritzt sind Hier konnen zwei unterschiedliche Gruppen herausgestellt werden Tiere mit einem Sattel hinter dem Schadelbuckel und abfallender Ruckenlinie und solche mit konvexem Ruckenverlauf deren hochster Punkt etwa in der Mitte liegt Wahrend erstere als ausgewachsene Tiere gedeutet werden sollen zweitere Jungtiere darstellen Auch von der Teufelsbrucke bei Saalfeld Thuringen stammt ein Tonschiefergeroll mit einer allerdings nur den Kopf und Russel zeigenden Mammutdarstellung 128 129 130 Weitere Abbildungen dieses Russeltiers wurden in La Madeleine Frankreich einer Fundstelle die zur Definition des Magdaleniens beitrug gefunden Das hier mit erhobenem Schwanz erregt erscheinende Tier ist mit zahlreichen Details wie dem charakteristischen Pony oder der Kehlbehaarung ausgefuhrt Auch aus Malta nahe dem Baikalsee Russland sind Darstellungen auf Knochenplattchen bekannt 127 Ursprunglich waren aus Nordamerika keine Darstellungen des Mammuts bekannt Im Jahr 2010 wurde von einem solchen Fund aber berichtet der ein deutlich wiedergegebenes Russeltier mit hohem Kopfbuckel abfallender Ruckenlinie und gedrehten Stosszahnen zeigt Die nur 7 5 cm lange Darstellung ist in den Langknochen eines grossen Saugetiers Mammut Mastoden oder Riesenfaultier eingeritzt und ist etwa 13 000 Jahre alt Da der Fund aus Florida Hauptkanal von Vero Beach stammt wo das Wollhaarmammut selbst nicht nachgewiesen ist handelt es sich offensichtlich um die Abbildung eines Prariemammuts das hier vorgekommen ist 131 nbsp Die Dame von Brassempouy Frankreich aus dem GravettienDes Weiteren dienten Knochen und Stosszahne auch als Rohmaterial fur die jungpalaolithische Kunst und einige der bedeutendsten Kunsterzeugnisse jener Zeit sind aus diesen organischen Materialien hergestellt So bestehen einige der bereits erwahnten Mammut Figuralplastiken aus Elfenbein wie jene aus der Vogelherdhohle aber auch andere Tierfiguren unter anderem von einem Pferd einer grossen Raubkatze einem Baren oder einem Wisent aus derselben Hohle Zu den herausragenden Kunstobjekten zahlen auch der aurignacienzeitliche Lowenmensch aus dem Hohlenstein Stadel die Venus vom Hohlefels oder die Adorantenfigur aus dem Geissenklosterle alle Baden Wurttemberg ebenso wie die Kopfdarstellungen der Dame von Brassempouy Frankreich und ein ahnlich geartetes Figurchen aus Dolni Vestonice Weiterhin sind bemalte Knochen aus Mezin Ukraine oder solche mit komplexen Ritzverzierungen in Stosszahnen aus Predmosti Tschechien uberliefert 127 128 Auch Musikinstrumente wurden teilweise aus Elfenbein hergestellt wie die Funde von Flotenfragmenten aus der Vogelherdhohle Geissenklosterle und dem Hohlen Fels alle im Tal der Ach bei Blaubeuren gelegen beweisen 132 Schlussendlich fanden Schmuck und Kunstgegenstande auch Verwendung im jungpalaolithischen Bestattungsritus Herausragend sind hier der Grabfund eines Mannes und die Doppelbestattung zweier Kinder aus der fruh bis mitteljungpalaolithischen Station Sungir Neben durchbohrten Elfenbeinscheiben wurden vor allem bei dem Mannergrab uber 3500 Elfenbeinperlen verteilt uber den Korper des Toten gefunden die es ermoglichten die Bekleidung genau zu rekonstruieren wahrend den beiden Jugendlichen je eine rund 2 4 m lange Elfenbeinlanze beigegeben wurde 128 Daneben wurden auch vollstandige Knochen vom Wollhaarmammut in den Grabern beigelegt Im Gravettien dienten so unter anderem Schulterblatter zur Abdeckung der Bestattungen Beispiele hierfur sind die Graber von Dolni Vestonice Pavlov oder Predmosti 133 aber auch das erst vor wenigen Jahren entdeckte Kinder Doppelgrab von Krems Wachtberg 134 Kulturgeschichte Bearbeiten Als ausgestorbenes Tier hatte das Wollhaarmammut schon fruh in der menschlichen Geschichte der Nach Eiszeit eine hohe Bedeutung Die einheimischen Volker Sibiriens und des nordlichen Nordamerikas nutzten vornehmlich Mammutelfenbein fur Schnitzereien Seit dem 9 Jahrhundert ist der Handel mit fossilem Elfenbein aus Jakutien durch Araber belegt spater wurde er durch das Russische Kaiserreich fortgesetzt Von 1800 bis 1914 sind Schatzungen zufolge zwischen 20 und 32 t Elfenbein jahrlich gehandelt worden was etwa einer Anzahl von 25 000 bis 46 000 Mammutindividuen insgesamt entspricht Seit 1989 der Handel mit Elfenbein lebender Elefanten untersagt wurde hat fossiles Elfenbein auch heute wieder eine erhebliche Bedeutung etwa fur die Elfenbeinschnitzerei In China wurden fossile Mammutstosszahne als Zahne von Eisratten angesehen und ahnlich den als Drachenknochen eingeschatzten pleistozanen Tierresten zu Pulver zermahlen und als Arznei verkauft In Europa galten sie bis in die Neuzeit teilweise als Uberreste des Einhorns und hatten ebenfalls zu Pulver zerkleinert als Heilmittel Bedeutung 45 Doch auch nach seiner wissenschaftlichen Beschreibung ist das Mammut in die menschliche Kultur eingegangen Der Begriff Mammut steht heute fur etwas Grosses oder kaum zu Bewaltigendes so etwa die Mammutaufgabe Es fand ausserdem Einzug in die Heraldik und ist in den Wappen von Srednekolymsk Republik Sacha Russland oder aber von Seedorf Niedersachsen vertreten Daruber hinaus ist es ein beliebtes Element in der modernen Popkultur und tritt in Filmen unter anderem Am Anfang war das Feuer von Jean Jacques Annaud Ice Age und Fortsetzungen und Romanen so im Zyklus Kinder der Erde von Jean M Auel auf Auch die Adventure Reihe Syberia greift v a im zweiten Teil die Mammute als Leitmotiv auf Literatur BearbeitenMiles Barton Wildes Amerika Zeugen der Eiszeit Vgs Koln 2003 ISBN 3 8025 1558 7 Robert Darga Hans Steiner Sudostbayerisches Naturkunde und Mammut Museum Siegsdorf Bayerische Museen Band 25 Weltkunst Munchen 1998 ISBN 3 921669 25 1 Zur Fundgeschichte des Mammuts siehe S 121 bis 126 Wighart von Koenigswald Lebendige Eiszeit Theiss Stuttgart Sigmaringen 2002 ISBN 3 8062 1734 3 Adrian Lister Paul Bahn Mammuts Die Riesen der Eiszeit Thorbecke Sigmaringen 1997 ISBN 3 7995 9050 1 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Reinhard Ziegler Das Mammut Mammuthus primigenius Blumenbach von Siegsdorf bei Traunstein Bayern und seine Begleitfauna Munchner Geowissenschaftliche Abhandlungen Reihe A Geologie und Palaontologie 26 Munchen 1994 S 49 80 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Ralf Dietrich Kahlke Die Entstehungs Entwicklungs und Verbreitungsgeschichte des oberpleistozonen Mammuthus Coelodonta Faunenkomplexes in Eurasien Grosssauger Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft 546 Frankfurt am Main 1994 a b c d e Diego J Alvarez Lao Ralf Dietrich Kahlke Nuria Garcia Dick Mol The Padul mammoth finds On the southernmost record of Mammuthus primigenius in Europe and its southern spread during the Late Pleistocene Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 278 2009 S 57 70 Diego J Alvarez Lao Nuria Garcia Geographical distribution of Pleistocene cold adapted large mammal faunas in the Iberian Peninsula Quaternary International 233 2011 S 159 170 a b Ralf Dietrich Kahlke The maximum geographic extension of Late Pleistocene Mammuthus primigenius Proboscidea Mammalia and its limiting factors Quaternary International 379 2015 S 147 154 doi 10 1016 j quaint 2015 03 023 a b c d e f Dick Mol Alexei N Tikhonov Johannes van der Pflicht Dmitry Yu Bolshiyanov Discoveries of woolly mammoth Mammuthus primigenius Proboscidea Elephantidae and some other Pleistocene mammals on the Taimyr Peninsula Russian Journal of Theriology 2 2 2003 S 77 95 a b c d e f g h i j k l m n Adrian Lister Paul Bahn Mammuts Die Riesen der Eiszeit Sigmaringen 1997 a b c Yaroslav V Kuzmin Extinction of the woolly mammoth Mammuthus primigenius and woolly rhinoceros Coelodonta antiquitatis in Eurasia Review of chronological and environmental issues Boreas 39 2010 S 247 261 a b Ute Koch Lebensraum Mammutsteppe In Ulrich Joger Ute Koch Hrsg Mammuts aus Sibirien Darmstadt 1994 S 55 73 a b c d e f g h Rudolf Musil Uberlebensstrategien von Elefanten In Harald Meller Hrsg Elefantenreich Eine Fossilwelt in Europa Halle Saale 2010 S 323 336 A K Markova A N Simakova A Yu Puzachenko L M Kitaev Eastern European mammoth distribution and environments during the Middle Valdai Briansk Interstade 33 000 24 000 BP In G Cavarretta P Gioia M Mussi M R Palombo The World of Elephants International Congress Consiglio Nazionale delle Ricerche Rom 2001 S 299 304 a b c d e f g Wighart von Koenigswald Lebendige Eiszeit Klima und Tierwelt im Wandel Stuttgart 2002 S 42 53 Wei Guang Biao Hu Song Mei Yu Ke Fu Hou Ya Mei Li Xin Jin Chang Zhu Wang Yuan Zhao Jian Xin Wang Wen Hua New materials of the steppe mammoth Mammuthus trogontherii with discussion on the origin and evolutionary patterns of mammoths Science China Earth sciences 53 7 2010 S 956 963 G Haynes J Klimowicz Mammoth Mammuthus spp and American mastodont Mammut americanum bonesites what do the differences mean Deinsea 9 2003 S 185 204 a b c d e f Ulrich Joger Geschichte n der Mammutfunde In Ulrich Joger Ute Koch Hrsg Mammuts aus Sibirien Darmstadt 1994 S 9 23 a b Gennady G Boeskorov und Dick Mol Quaternary Mammal Collections in the Museums of Yakutsk Eastern Siberia Yakutia Russia Cranium 21 1 2 2004 S 19 32 Volker Toepfer Die Mammutfunde von Pfannerhall im Geiseltal Veroffentlichungen des Landesmuseums fur Vorgeschichte in Halle 16 Halle Saale 1957 Wighart von Koenigswald Lebendige Eiszeit Klima und Tierwelt im Wandel Stuttgart 2002 S 47 Vallee de Joux VD Auf der Website des Mammutmuseums Niederweningen Marc Weidmann Le mammouth de Praz Rodet Le Brassus Vaud Note preliminaire Bulletin de la Societe vaudoise des Sciences naturelles 70 1969 S 229 243 1 a b c Ralf Dietrich Kahlke Dick Mol Eiszeitliche Grosssaugetiere der Sibirischen Arktis Die Cerpolex Mammuthus Expeditionen auf Tajmyr E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2005 C R Harington Woolly mammoth Aus Canadian Museum of Nature in Yukon Beringia Interpretive Centre online und PDF Dick Mol Y Coppens A N Tikhonov L D Agenbroad R D E MacPhee C Flemming A Greenwood B Buigues C de Marliave B van Geel G B A van Reenen J P Pals D C Fisher D Fox The Jarkov Mammoth 20 000 Year Old carcass of a Siberian woolly mammoth Mammuthus primigenius Blumenbach 1799 In G Cavarretta P Gioia M Mussi M R Palombo Hrsg The World of Elephants International Congress Consiglio Nazionale delle Ricerche Rom 2001 S 306 309 Dick Mol Ralf Dietrich Kahlke The fishhook mammoth a Late Pleistocene Early Sartanian individual of Mammuthus primigenius with preserved gut contents from the Upper Taimyra River Taimyr Peninsula Arctic Siberia Abstracts of the 18th International Senckenberg Conference 25 bis 30 April 2004 in Weimar Dick Mol A N Tikhonov R D E MacPhee C Flemming B Buigues C de Marliave Y Coppens L D Agenbroad The Fishhook Mammoth rediscovery of a Woolly Mammoth carcass by the CERPOLEX Mammuthus Team Taimyr Peninsula Siberia In G Cavarretta P Gioia M Mussi M R Palombo Hrsg The World of Elephants International Congress Consiglio Nazionale delle Ricerche Rom 2001 S 310 313 a b c Dick Mol Jeheskel Shoshani Alexei Tikhonov Bas van Geel Shin ichi Sano Peter Lazarev Gennady Boeskorov Larry D Agenbroad The Yukagir Mammoth Brief history 14C Dates individual age gender size physical and environmental conditions and storage Scientific Annals School of Geology Aristotle University of Thessaloniki AUTH special volume 98 2006 S 310 313 E N Maschenko G G Boeskorov V A Baranov Morphology of a Mammoth Calf Mammuthus primigenius from Ol chan Oimiakon Yakutia Paleontological Journal 47 4 2013 S 425 438 doi 10 1134 S0031030113040096 Tom Mueller Ice Baby A near perfect frozen mammoth resurfaces after 40 000 years bearing clues to a great vanished species National Geographic Mai 2009 2 abgerufen am 17 Februar 2023 Daniel C Fisher Alexei N Tikhonov Pavel A Kosintsev Adam N Rountrey Bernard Buigues Johannes van der Plicht Anatomy death and preservation of a woolly mammoth Mammuthus primigenius calf Yamal Peninsula northwest Siberia Quaternary International 255 2012 S 94 105 doi 10 1016 j quaint 2011 05 040 Eugene Maschenko Olga Potapova Gennady Boeskorov Valery Plotnikov Larry Agenbroad Preliminary data on the new partial carcass of the Woolly mammoth Mammuthus primigenius from Yakutia Russia Journal of Vertebrate Paleontology 32 suppl 2 2012 S 137 Gennady G Boeskorov Olga R Potapova Eugeny N Mashchenko Albert V Protopopov Tatyana V Kuznetsova Larry Agenbroad Alexey N Tikhonov Preliminary analyses of the frozen mummies of mammoth Mammuthus primigenius bison Bison priscus and horse Equus sp from the Yana Indigirka Lowland Yakutia Russia Integrative Zoology 9 2014 S 471 480 Anastasia S Kharlamova Sergei V Saveliev Albert V Protopopov Busisiwe C Maseko Adhil Bhagwandin Paul R Manger The Mummified Brain of a Pleistocene Woolly Mammoth Mammuthus primigenius Compared With the Brain of the Extant African Elephant Loxodonta africana The Journal of Comparative Neurology 523 2015 S 2326 2343 Evgeny N Maschenko Olga R Potapova Alisa Vershinina Beth Shapiro Irina D Streletskaya Alexander A Vasiliev Gleb E Oblogov Anastasia S Kharlamova Eugene Potapov J van der Plicht Alexey N Tikhonov Natalia V Serdyuk Konstantin K Tarasenko The Zhenya Mammoth Mammuthus primigenius Blum Taphonomy geology age morphology and ancient DNA of a 48 000 year old frozen mummy from western Taimyr Russia Quaternary International 445 2017 S 104 134 doi 10 1016 j quaint 2017 06 055 Semyon E Grigoriev Daniel C Fisher Theodor Obadă Ethan A Shirley Adam N Rountrey Grigory N Savvinov Darima K Garmaeva Gavril P Novgorodov Maksim Yu Cheprasova Sergei E Vasilev Artemiy E Goncharov Alexey Masharskiy Viktoriya E Egorova Palmira P Petrova Eya E Egorova Yana A Akhremenko Johannes van der Plicht Alexei A Galanin Sergei E Fedorov Evgeny V Ivanov Alexei N Tikhonov A woolly mammoth Mammuthus primigenius carcass from Maly Lyakhovsky Island New Siberian Islands Russian Federation Quaternary International 445 2017 S 89 103 doi 10 1016 j quaint 2017 01 007 Spiegel Goldgraber entdecken Wollhaarmammutbaby auf Spiegel de 26 Juni 2022 3 Maciej J Kotarba Marek Dzieniewicz Wlodzimierz J Moscicki Enryk Sechman Unique Quaternary environment for discoveries of woolly rhinoceroses in Starunia fore Carpathian region Ukraine Geochemical and geoelectric studies Geology 36 7 2008 S 567 570 Reinhard Ziegler An extraordinary small mammoth Mammuthus primigenius from SW Germany Stuttgarter Beitrage zur Naturkunde Serie B 300 2001 S 1 41 a b c d e f g h Ute Koch Unser heutiges Bild vom Mammut In Ulrich Joger Ute Koch Hrsg Mammuts aus Sibirien Darmstadt 1994 S 29 32 a b Adrian M Lister Mammoths in miniature Nature 362 1993 S 288 289 a b c Sergey L Vartanyan Khikmat A Arslanov Juha A Karhu Goran Possnert Leopold D Sulerzhitsky Collection of radiocarbon dates on the mammoths Mammuthus primigenius and other genera of Wrangel Island northeast Siberia Russia Quaternary Research 70 2008 S 51 59 doi 10 1016 j yqres 2008 03 005 Holger Rompler Nadin Rohland Carles Lalueza Fox Eske Willerslev Tatyana Kuznetsova Gernot Rabeder Jaume Bertranpetit Torsten Schoneberg Michael Hofreiter Nuclear gene indicates coat color polymorphism in mammoths Science 313 5783 Juli 2006 S 62 doi 10 1126 science 1128994 Holger Rompler Nadin Rohland Carles Lalueza Fox Eske Willerslev Tatyana Kuznetsova Gernot Rabeder Jaume Bertranpetit Torsten Schoneberg Michael Hofreiter Nuclear gene indicates coat color polymorphism in mammoths Science 313 Nr 5783 7 Juli 2006 S 62 doi 10 1126 science 1128994 V V Plotnikov E N Maschenko I S Pavlov A V Protopopov G G Boeskorov E A Petrova New data on trunk morphology in the woolly mammoth Mammuthus primigenius Blumenbach Paleontological Journal 49 2 S 200 210 doi 10 1134 S0031030115020070 Karol Schauer Wie sahen sie aus Zur Rekonstruktion des Elephas Palaeoloxodon antiquus aus den Seeablagerungen von Neumark Nord In Harald Meller Hrsg Elefantenreich Eine Fossilwelt in Europa Halle Saale 2010 S 296 313 Karlheinz Fischer Die Waldelefanten von Neumark Nord und Grobern In Dietrich Mania Hrsg Neumark Nord Ein interglaziales Okosystem des mittelpalaolithischen Menschen Veroffentlichungen des Landesmuseums fur Vorgeschichte in Halle 62 Halle Saale 2010 S 361 374 a b c Arun Banerjee Das Mammutelfenbein In Ulrich Joger Ute Koch Hrsg Mammuts aus Sibirien Darmstadt 1994 S 38 42 Martina Abelova Schreger pattern analysis of Mammuthus primigenius tusk analytical approach and utility Bulletin of Geosciences 83 2 2008 S 225 232 Grant D Zazula Duane G Froese Alice M Telka Rolf W Mathewes John A Westgate Plants bugs and a giant mammoth tusk Paleoecology of Last Chance Creek Yukon Territory Yukon Explorationand Geology 2002 S 252 258 A L Roca Y Ishida N Nikolaidis S O Kolokotronis S Fratpietro K Stewardson S Hensley M Tisdale G Boeskorov A D Greenwood Genetic variation at hair length candidate genes in elephants and the extinct woolly mammoth BMC Evolutionary Biology 9 2009 S 232 doi 10 1186 1471 2148 9 232 David Diez del Molino Marianne Dehasque J Camilo Chacon Duque Patricia Pecnerova Alexei Tikhonov Albert Protopopov Valeri Plotnikov Foteini Kanellidou Pavel Nikolskiy Peter Mortensen Gleb K Danilov Sergey Vartanyan M Thomas P Gilbert Adrian M Lister Peter D Heintzman Tom van der Valk Love Dalen Genomics of adaptive evolution in the woolly mammoth Current Biology 33 2023 S 1 12 doi 10 1016 j cub 2023 03 084 Kevin L Campbell Jason E E Roberts Laura N Watson Jorg Stetefeld Angela M Sloan Anthony V Signore Jesse W Howatt Jeremy R H Tame Nadin Rohland Tong Jian Shen Jeremy J Austin Michael Hofreiter5 Chien Ho Roy E Weber Alan Cooper Substitutions in woolly mammoth hemoglobin confer biochemical properties adaptive for cold tolerance Nature Genetics 42 2010 S 536 540 doi 10 1038 ng 574 Bas van Geel Andre Aptroot Claudia Baittinger Hilary H Birks Ian D Bull Hugh B Cross Richard P Evershed Barbara Gravendeel Erwin J O Kompanje Peter Kuperus Dick Mol Klaas G J Nierop Jan Peter Pals Alexei N Tikhonov Guido van Reenen Peter H van Tienderen The ecological implications of a Yakutian mammoth s last meal Quaternary Research 69 2008 S 361 376 doi 10 1016 j yqres 2008 02 004 R D Guthrie Reconstructions of Woolly Mammoth life history In G Cavarretta P Gioia M Mussi M R Palombo Hrsg The World of Elephants International Congress Consiglio Nazionale delle Ricerche Rom 2001 S 276 279 Jeheskel Shoshani Understanding proboscidean evolution a formidable task Tree 13 1998 S 480 487 Michael D Cherney Daniel C Fisher Richard J Auchus Adam N Rountrey Perrin Selcer Ethan A Shirley Scott G Beld Betnard Buigues Dick Mol Gennady G Boeskorov Sergey L Vartanyan Alexei N Tikhonov Testosterone histories from tusks reveal woolly mammoth musth episodes Nature 2023 doi 10 1038 s41586 023 06020 9 Matthew J Wooller Clement Bataille Patrick Druckenmiller Gregory M Erickson Pamela Groves Norma Haubenstock Timothy Howe Johanna Irrgeher Daniel Mann Katherine Moon Ben A Potter Thomas Prohaska Jeffrey Rasic Joshua Reuther Beth Shapiro Karen J Spaleta Amy D Willis Lifetime mobility of an Arctic woolly mammoth Science 373 6556 2021 S 806 808 doi 10 1126 science abg1134 Nina Kowalik Robert Anczkiewicz Wolfgang Muller Christoph Spotl Luca Bondioli Alessia Nava Piotr Wojtal Jaroslaw Wilczynski Marta Koziarska Milena Matyszczak Revealing seasonal woolly mammoth migration with spatially resolved trace element Sr and O isotopic records of molar enamel Quaternary Science Reviews 306 2023 S 108036 doi 10 1016 j quascirev 2023 108036 Hans van Essen A supernumerary tooth and an odontoma attributable to Mammuthus primigenius Blumenbach 1799 Mammalia Proboscidea from The Netherlands and various related finds Acta zoologica cracoviensia 47 1 2 2004 S 81 121 Irina V Kirillova Unusual tooth pathology in mammoth Mammuthus primigenius from Yakutia Russian Journal of Theriology 8 1 2009 S 29 36 N V Serdyuk E N Mashenko Obzor izvestnyh parazitov Sherstistogo mamonta Trudy Zoologicheskogo instituta RAN 322 3 2018 S 306 314 Matthias Meyer Eleftheria Palkopoulou Sina Baleka Mathias Stiller Kirsty E H Penkman Kurt W Alt Yasuko Ishida Dietrich Mania Swapan Mallick Tom Meijer Harald Meller Sarah Nagel Birgit Nickel Sven Ostritz Nadin Rohland Karol Schauer Tim Schuler Alfred L Roca David Reich Beth Shapiro Michael Hofreiter Palaeogenomes of Eurasian straight tusked elephants challenge the current view of elephant evolution eLife 6 2017 S e25413 doi 10 7554 eLife 25413 Jan van der Made The evolution of the elephants and their relatives in context of a changing climate and geography In Harald Meller Hrsg Elefantenreich Eine Fossilwelt in Europa Halle Saale 2010 S 340 360 Ute Koch Das Mammut und seine Verwandten In Ulrich Joger Ute Koch Hrsg Mammuts aus Sibirien Darmstadt 1994 S 33 37 a b Webb Miller Daniela I Drautz Aakrosh Ratan Barbara Pusey Ji Qi Arthur M Lesk Lynn P Tomsho Michael D Packard Fangqing Zhao Andrei Sher Alexei Tikhonov Brian Raney Nick Patterson Kerstin Lindblad Toh Eric S Lander James R Knight Gerard P Irzyk Karin M Fredrikson Timothy T Harkins Sharon Sheridan Tom Pringle Stephan C Schuster Sequencing the nuclear genome of the extinct woolly mammoth Nature 456 2008 S 387 390 Nadin Rohland Anna Sapfo Malaspinas Joshua L Pollack Montgomery Slatkin Paul Matheus Michael Hofreiter Proboscidean Mitogenomics Chronology and Mode of Elephant Evolution Using Mastodon as 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Veltre D H O Rourke Phylogeographic Analysis of the mid Holocene Mammoth from Qagnax Cave St Paul Island Alaska Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 273 1 2 2009 S 184 190 Tom van der Valk Patricia Pecnerova David Diez del Molino Anders Bergstrom Jonas Oppenheimer Stefanie Hartmann Georgios Xenikoudakis Jessica A Thomas Marianne Dehasque Ekin Saglican Fatma Rabia Fidan Ian Barnes Shanlin Liu Mehmet Somel Peter D Heintzman Pavel Nikolskiy Beth Shapiro Pontus Skoglund Michael Hofreiter Adrian M Lister Anders Gotherstrom Love Dalen Million year old DNA sheds light on the genomic history of mammoths Nature 591 2021 S 265 269 doi 10 1038 s41586 021 03224 9 G S Rautian I A Dubrovo Genetic data indicating that Mammuthus primigenius includes two species In G Cavarretta P Gioia M Mussi M R Palombo Hrsg The World of Elephants International Congress Consiglio Nazionale delle Ricerche Rom 2001 S 552 556 Ian Barnes Beth Shapiro Adrian Lister Tatiana Kuznetsova Andrei Sher Dale Guthrie 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of Arctic biota from ancient environmental genomics Nature 600 2021 S 86 92 doi 10 1038 s41586 021 04016 x Regis Debruyne Genevieve Chu Christine E King Kirsti Bos Melanie Kuch Carsten Schwarz Paul Szpak Darren R Grocke Paul Matheus Grant Zazula Dale Guthrie Duane Froese Bernard Buigues Christian de Marliave Clare Flemming 8 Debi Poinar Daniel Fisher John Southon Alexei N Tikhonov Ross D E MacPhee Hendrik N Poinar Out of America Ancient DNA Evidence for a New World Origin of Late Quaternary Woolly Mammoths Current Biology 18 2008 S 1 7 Hans Dietrich Kahlke Das Eiszeitalter Leipzig Jena Berlin 1981 John J McKay Discovering the Mammoth A Tale of Giants Unicorns Ivory and the Birth of a New Science Pegasus Books New York London 2017 ISBN 978 1 68177 424 4 S 82 Adrian M Lister Hans van Essen The earliest Mammoth in Europe Abstracts of the 18th International Senckenberg Conference 25 bis 30 April 2004 in Weimar a b c d Adrian M Lister Andrei V Sher Hans van Essen Guangbiao Wei The pattern 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northern Eurasia Quaternary International 169 170 2007 S 154 165 Eleftheria Palkopoulou Swapan Mallick Pontus Skoglund Jacob Enk Nadin Rohland Heng Li Ayca Omrak Sergey Vartanyan Hendrik Poinar Anders Gotherstrom David Reich Love Dalen Complete Genomes Reveal Signatures of Demographic and Genetic Declines in the Woolly Mammoth Current Biology 25 2015 S 1395 1400 doi 10 1016 j cub 2015 04 007 Erin Fry Sun K Kim Sravanthi Chigurapti Katelyn M Mika Aakrosh Ratan Alexander Dammermann Brian J Mitchell Webb Miller Vincent J Lynch Functional Architecture of Deleterious Genetic Variants in the Genome of a Wrangel Island Mammoth Genome Biology and Evolution 12 3 2020 S 48 58 doi 10 1093 gbe evz279 Paul L Koch Anthony D Barnosky Late Quaternary extinctions State of the debate Annual Reviews of Ecology Evolution and Systematics 37 2006 S 215 250 James Haile Duane G Froese Ross D E MacPhee Richard G Roberts Lee J Arnold Alberto V Reyes Morten Rasmussen Rasmus Nielsen Barry W Brook Simon Robinson 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A M Gingerich C Ketron C V Jr Haynes I Hilman D P Wagner E Johnson P Claeys An independent evaluation of the Younger Dryas extraterrestrial impact hypothesis PNAS 106 43 2009 S 18155 18158 D Nogues Bravo J Rodriguez J Hortal P Batra M B Araujo Climate change humans and the extinction of the woolly mammoth PLoS Biology 6 4 2008 e79 doi 10 1371 journal pbio 0060079 Caitlin Sedwick What Killed the Woolly Mammoth PLoS Biology 6 4 2008 S e99 doi 10 1371 journal pbio 0060099 Spiegel Online Wissenschaft Japaner wollen Mammut klonen 5 17 Januar 2011 Henry Nicholls Darwin 200 Let s make a mammoth Nature 456 2008 S 310 314 6 Kazuo Yamagata Kouhei Nagai Hiroshi Miyamoto Masayuki Anzai Hiromi Kato Kei Miyamoto Satoshi Kurosaka Rika Azuma Igor I Kolodeznikov Albert V Protopopov Valerii V Plotnikov Hisato Kobayashi Ryouka Kawahara Miki Tomohiro Kono Masao Uchida Yasuyuki Shibata Tetsuya Handa Hiroshi Kimura Yoshihiko Hosoi Tasuku Mitani Kazuya Matsumoto Akira Iritani Signs of biological activities 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Merkwurdigkeiten von Rouffignac Orion 3 12 1957 S 169 174 a b Michel Lorblanchet Hohlenmalerei Ein Handbuch Sigmaringen 1997 a b c Hans Peter Hock Kunst der Eiszeit In Ulrich Joger Ute Koch Hrsg Mammuts aus Sibirien Darmstadt 1994 S 94 100 a b c d e Gerhard Bosinski Die grosse Zeit der Eiszeitjager Europa zwischen 40 000 und 10 000 v Chr Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 34 1987 S 3 139 Gerhard Bosinski Das Aussehen des Mammuts nach den zeitgenossischen Darstellungen von Gonnersdorf In Ulrich Joger Ute Koch Hrsg Mammuts aus Sibirien Darmstadt 1994 S 101 109 Gerhard Bosinski Die Kunst der Eiszeit in Deutschland und der Schweiz Kataloge Vor und Fruhgeschichtlicher Altertumer 20 Bonn 1982 Barbara A Purdy Kevin S Jones John J Mecholsky Gerald Bourne Richard C Hulbert Jr Bruce J MacFadden Krista L Church Michael W Warren Earliest Art in the Americas Incised Image of a Mammoth on a Mineralized Extinct Animal Bone from the Old Vero Site 8 Ir 9 Florida Congres de l IFRAO septembre 2010 Symposium L art pleistocene dans les Ameriques Pre Actes IFRAO Congress September 2010 Symposium Pleistocene art of the Americas Pre Acts 2010 S 3 12 Nicholas J Conard Maria Malina Susanne C Munzel New flutes document the earliest musical tradition in southwestern Germany Nature 460 2009 S 737 740 Jiri Svoboda Vojen Lozek Emanuel Vlcek Hunters between East and West The Palaeolithic of Moravia New York London 1996 Marc Handel Thomas Einwogerer Ulrich Simon Krems Wachtberg A Gravettian Settlement Site in the Middle Danube Region Wissenschaftliche Mitteilungen des Niederosterreichischen Landesmuseumeums 19 2008 S 91 108 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wollhaarmammut Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mammutmuseum Das WollhaarmammutNormdaten Sachbegriff GND 4262355 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wollhaarmammut amp oldid 237010041