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Dieser Artikel behandelt den Territorialverkauf zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten von 1803 Zum Film siehe Louisiana Purchase Film Der Kauf Louisianas engl Louisiana Purchase im Franzosischen vente de la Louisiane d h Verkauf von Louisiana war der Kauf von 2 144 476 km Land das die USA 1803 von Frankreich erwarben Der Kaufpreis betrug 15 Millionen US Dollar oder 80 Millionen franzosische Franc 7 US Dollar pro km Gemessen an der Kaufkraft entspricht das einem heutigen Wert von circa 272 Millionen US Dollar oder 127 Dollar pro km 1 Die im Louisiana Purchase verkaufte Kolonie Louisiana grun mit heutigen StaatsgrenzenVerkauft wurde das Gebiet der ehemaligen Kolonie Louisiana das westlich des Mississippi River lag Dieses Gebiet ist viel grosser als der heutige Staat Louisiana Es umfasst ausser Teilen des heutigen Louisiana auch die heutigen Staaten Arkansas Missouri Iowa Oklahoma Kansas und Nebraska sowie Teile von Minnesota North Dakota South Dakota Texas New Mexico Colorado Wyoming Montana ausserdem noch Randgebiete der kanadischen Provinzen Manitoba Saskatchewan und Alberta Der Kauf Louisianas war das grosste Grundstucksgeschaft der Geschichte Das gekaufte Land verdoppelte damals das Territorium der Vereinigten Staaten und macht fast ein Viertel des heutigen Staatsgebiets aus Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die Verhandlungen 3 Opposition in den USA 4 Unterzeichnung und Durchfuhrung 5 Konflikt mit Spanien 6 Wurdigung 7 Literatur 8 Einzelbelege 9 WeblinksHintergrund BearbeitenLandwirtschaftliche Guter aus den Gebieten der USA die westlich der Appalachen lagen wurden gegen Ende des 18 Jahrhunderts hauptsachlich uber den Mississippi River verschifft Kontrolliert wurde der Mississippi vom Hafen der Stadt New Orleans die Spanien gehorte Aufgrund des 1795 geschlossenen Pinckney Vertrags mit Spanien hatten amerikanische Kaufleute Schifffahrtsrechte auf dem Mississippi River Nachdem Napoleon Bonaparte im Jahr 1800 Louisiana und damit auch New Orleans wieder unter franzosische Kontrolle gebracht hatte Dritter Vertrag von San Ildefonso furchtete die US Regierung das Recht zur Nutzung des Hafens zu verlieren US Prasident Thomas Jefferson kam deshalb zu dem Schluss dass es das Beste sei die Stadt New Orleans und deren nahere Umgebung zu kaufen um langfristig den Zugang zum Mississippi zu sichern Jefferson sandte 1801 James Monroe und Robert R Livingston nach Paris um uber den Kauf zu verhandeln Jeffersons Anliegen wurde zunachst zuruckgewiesen Die Verhandlungen Bearbeiten1802 wurde Pierre Samuel du Pont de Nemours gewonnen um die Verhandlungen zu unterstutzen Du Pont lebte damals in den USA und hatte enge Verbindungen sowohl zu Thomas Jefferson als auch zu einflussreichen Kreisen in Frankreich Wahrend eines Privataufenthalts in Frankreich nahm er Verbindung mit Napoleon auf Von ihm stammt die Idee eines weit grosseren Kaufs als des ursprunglich geplanten um so einen moglichen Konflikt zwischen Napoleon und den USA zu vermeiden Jefferson hielt nichts von dieser Idee denn der Kauf Louisianas von Frankreich wurde bedeuten dass Frankreich ein Recht habe in Louisiana zu sein Zudem glaubte Jefferson ahnlich wie die damalige Opposition dass ein Prasident einen solchen Handel nicht abschliessen durfe weil daruber nichts in der Verfassung stand und die Rechte der Einzelstaaten dadurch weiter ausgehohlt wurden Auch der franzosische Aussenminister Talleyrand war strikt gegen einen solchen Verkauf weil er darin ein Ende der franzosischen Geheimplane zur Ubernahme Nordamerikas sah Als die Verhandlungen 1803 wieder in Paris aufgenommen wurden boten die Franzosen uber New Orleans hinaus ganz Louisiana zum Verkauf an wahrend West und Ostflorida von Frankreich als weiterhin zu Spanien gehorig erklart wurden Dies widersprach den Vorgaben Jeffersons der den Erwerb der beiden Floridas und von New Orleans als Ziel ausgegeben hatte Die vor diesem Hintergrund nicht zum Kauf von ganz Louisiana autorisierten amerikanischen Unterhandler Monroe und Livingston hatten zuvor mit einem Preis von 2 Millionen Dollar allein fur die Stadt New Orleans gerechnet und waren ursprunglich bereit bis zu 10 Millionen Dollar fur New Orleans und die nahere Umgebung zu zahlen Als ihnen das gesamte Gebiet von Louisiana vom Golf von Mexiko bis zur Sudgrenze von Ruperts Land und vom Mississippi bis zu den Rocky Mountains fur nur 15 Millionen Dollar angeboten wurde werteten sie Napoleons Angebot unter dem Eindruck des Angebotspreises als einzigartige historische Chance und akzeptierten ohne vorherige Konsultation mit Jefferson Die endgultigen Verhandlungen wurden mit Napoleons Finanzminister Francois Barbe Marbois gefuhrt Dass Napoleon der damals die starkste Armee in Europa hatte Plane fur ein gefestigtes franzosisches Imperium in der Neuen Welt nach und nach aufgab hatte mehrere Grunde Schon weit vor der napoleonischen Regierungszeit spatestens seit dem Pariser Frieden am 10 Februar 1763 mit dem die ostlichen Gebiete Louisianas an England gefallen waren ebenso wie die Kolonien in Kanada und Indien lag Amerika nicht mehr im Mittelpunkt franzosischer Interessen Fur Frankreich war dieser Friedensschluss eine grosse koloniale Niederlage und das Ende des Traums von einem franzosischen Nordamerika Angesichts einer drohenden Niederlage napoleonischer Truppen in der fur Napoleon profitabelsten Kolonie Saint Domingue heute Republik Haiti hatte er eine Expeditionsarmee unter seinem Schwager Charles Victoire Emmanuel Leclerc entsandt der versuchen sollte die dortige Kontrolle zuruckzugewinnen Noch im Juni 1802 hatten die Franzosen zwar erfolgreich den Revolutionsfuhrer Toussaint Louverture nach Frankreich deportiert aber das Gelbfieber wutete unter den Soldaten und totete im November auch Leclerc Daruber hinaus fuhrte die rassistische Politik der Franzosen in Guadeloupe und in Saint Domingue zu einem Guerilla Krieg und zum Uberlaufen fuhrender franzosischer Offiziere wie zum Beispiel des schwarzen Generals Jean Jacques Dessalines und des Offiziers Alexandre Sabes Petion im Oktober 1802 Im November 1803 zogen sich die Franzosen zuruck ihre Niederlage war schon ein Jahr zuvor abzusehen Den Verkauf von Louisiana nutzte Napoleon als Geste des guten Willens gegenuber den USA und als strategischen Schachzug gegen die Briten Ein starkes Amerika konnte als Puffer gegen Britannien dienen wenn der unvermeidliche Entscheidungskampf kommen wurde Moglicherweise erhoffte er sich auch die Unterstutzung der USA bei seiner Seeblockade gegen England Bereits zum Jahresende 1802 als uber den Transfer des Kaufpreises gesprochen und beraten wurde suchte Alexander Baring von der Barings Bank in Paris die Chance zur Teilhabe 2 Im Mai 1803 erzielte der franzosische Staatsschatz mit den Bankhausern Baring und Hope eine Ubereinkunft zur Art und Weise wie der Kaufpreis Frankreich zufliessen sollte Ein erneut ausgebrochener Krieg mit England trieb zur Eile und ein Verkauf aller betreffenden Wechsel an Barings und Hopes schien fur den franzosischen Staatsschatz der sicherste Weg ein gutes Ende fur sich zu behalten Grosstenteils war es Pierre Cesar Laboucheres Arbeit ein im April 1804 abgeschlossenes Zusatzabkommen auszuhandeln 3 Napoleon fuhrte den Verkaufserlos seiner Kriegskasse zu und strebte nunmehr die Kontrolle uber ganz Europa an Er fuhrte 1805 den Dritten Koalitionskrieg gegen Osterreich und 1806 7 den Vierten Koalitionskrieg 1806 gegen Preussen und 1807 gegen Preussen und Russland Dieser Krieg endete mit dem Frieden von Tilsit 7 Juli 1807 Napoleon herrschte nun uber den grossten Teil des europaischen Kontinents Opposition in den USA BearbeitenIn den USA waren die Foderalisten strikt dagegen das Territorium zu kaufen Sie waren fur enge Beziehungen zu Grossbritannien statt zu Napoleon Nach ihrer Meinung war der Kauf nicht verfassungskonform ausserdem hatten die USA viel Geld gezahlt nur um Spanien den Krieg zu erklaren Es gab auch Befurchtungen dass der politische Einfluss der Staaten an der Ostkuste durch die neuen Burger im Westen eingeschrankt werden konnte ein Konflikt zwischen den Farmern im Westen und den Kaufleuten und Bankiers in Neuengland Eine Gruppe von Foderalisten unter der Fuhrung des Senators Timothy Pickering aus Massachusetts ging sogar so weit eine separate nordliche Konfoderation zu fordern Man bot dem Vizeprasidenten Aaron Burr die Prasidentschaft uber den Separatisten Staat an wenn er den Staat New York zum Mitmachen uberreden wurde Alexander Hamilton stellte sich gegen Burr Ihre Feindschaft wuchs mit der Wahl von 1801 und endete 1804 mit Hamiltons Tod bei einem Duell mit Burr Unterzeichnung und Durchfuhrung Bearbeiten nbsp Der Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Franzosischen Republik Am 30 April 1803 wurde der Vertrag von Robert R Livingston James Monroe und Francois Barbe Marbois in Paris unterzeichnet Thomas Jefferson nutzte den 4 Juli um den anfanglich nicht unumstrittenen Vertrag dem amerikanischen Volk bekannt zu geben Der US Senat ratifizierte ihn am 20 Oktober und autorisierte Prasident Jefferson am 31 Oktober das Territorium in Besitz zu nehmen und eine vorlaufige Militar Regierung zu errichten Es wurden auch Planungen zur Erkundung und Kartierung des Gebiets begonnen Daraus entstand spater die Lewis und Clark Expedition Am 31 Oktober 1803 verabschiedete der US Kongress Gesetze die die Fortfuhrung der bestehenden Zivilverwaltung ermoglichten und den Prasidenten ermachtigten Militar zur Aufrechterhaltung der offentlichen Ordnung einzusetzen Am 20 Dezember 1803 ubergab Frankreich die Stadt New Orleans an die USA Am 10 Marz 1804 wurde in St Louis eine offizielle Feier zum Ubergang des Territoriums von Frankreich auf die USA abgehalten Auf Anweisung von James Monroe wurde ab 1815 begonnen die neuen Gebiete zu vermessen Zu diesem Zweck wurde eigens ein Vermessungspunkt konstruiert an dessen Stelle 1926 ein Gedenkstein gesetzt wurde und der 1961 Anlass fur die Entstehung des Louisiana Purchase State Park war Konflikt mit Spanien BearbeitenDer Louisiana Purchase fuhrte zu einem Streit zwischen den USA und Spanien uber die Grenzen des gekauften Gebiets Nach Ansicht der Spanier bestand Louisiana in etwa aus der westlichen Halfte der heutigen Staaten Louisiana Arkansas und Missouri Die Vereinigten Staaten behaupteten dagegen es erstrecke sich bis zum Rio Grande und den Rocky Mountains Das konnte Spanien nicht akzeptieren denn es hatte bedeutet dass ganz Texas und die Halfte von New Mexico beides spanische Kolonien dazugehorten Es gab auch Meinungsverschiedenheiten uber den Eigentumer von Westflorida ein Streifen Land zwischen den Flussen Mississippi und Perdido Die USA behaupteten auch hier dass das Gebiet zu dem Kauf gehore Spanien widersprach dem und vertrat die Meinung dass ostlich des Mississippi lediglich New Orleans zu dem Kauf gehore Im Ubrigen sei der ganze Verkauf aus zwei Grunden illegal Das Abkommen mit dem Louisiana nach dem Siebenjahrigen Krieg von Frankreich an Spanien ubergeben wurde Vertrag von Fountainebleau geschlossen am 3 November 1762 zwischen dem franzosischen Konig Ludwig XV und dem spanischen Konig Karl III habe in einem geheimen Anhang festgelegt dass Frankreich das Gebiet nicht an eine dritte Macht weitergeben durfe Mit dem Vertrag von San Ildefonso am 1 Oktober 1800 wurde Spanien zur Ruckgabe von Louisiana an Frankreich unter Napoleon gezwungen Napoleon habe einen Teil dieses Vertrages nicht erfullt namlich ein Konigreich in Italien an einen Schwager des spanischen Konigs Karl IV zu ubergeben Nach einer Revolte in Westflorida annektierten die USA 1810 das Gebiet zwischen dem Pearl River und dem Red River und 1812 den Mobile District Mit dem Adams Onis Vertrag von 1819 uberliess Spanien schliesslich ganz Florida den USA Die Grenze zwischen dem Louisiana Territorium und den spanischen Kolonien wurde entlang der Flusse Sabine River Red River und Arkansas River und dem 42 Breitengrad festgelegt Wurdigung BearbeitenAus Anlass des 100 jahrigen Jubilaums fand die Louisiana Purchase Exposition statt Literatur BearbeitenJeremy D Bailey Thomas Jefferson and Executive Power Cambridge University Press Cambridge 2007 ISBN 978 0 521 86831 0 S 171 194 7 The Louisiana Purchase doi 10 1017 CBO9780511509742 008 Sean M Theriault Party Politics during the Louisiana Purchase In Social Science History Vol 30 No 2 Sommer 2006 ISSN 0145 5532 S 293 324 Colin Elman Extending Offensive Realism The Louisiana Purchase and America s Rise to Regional Hegemony In American Political Science Review Vol 98 No 4 November 2004 S 563 576 Peter J Kastor The Nation s Crucible The Louisiana Purchase and the Creation of America Yale University Press New Haven 2004 ISBN 978 0 300 10119 5 Jon Kukla A Wilderness So Immense The Louisiana Purchase and the Destiny of America Random House New York 2004 ISBN 978 0 375 70761 2 Einzelbelege Bearbeiten Hierfur wurde zunachst der Umrechnungsfaktor zwischen den Jahren 1803 und 2013 benutzt dieser betragt 700 45 15 6 lt CONSUMER PRICE INDEX ESTIMATE 1800 Memento vom 3 September 2014 im Internet Archive englisch Dadurch kommt man auf die Werte 234 Millionen US Dollar bzw 109 US Dollar Ab 2013 wird dann mit der Vorlage Inflation umgerechnet wobei auf volle 1 000 000 bzw 1 US Dollar gerundet wird Hierdurch erhalt man die endgultige Umrechnung auf Januar 2023 Marten G Buist At spes non fracta Hope amp Co 1770 1815 Den Haag 1974 S 403 Marten G Buist 1974 S 57Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Louisiana Purchase Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Text des Louisiana Purchase Vertrags Ronald D Gerste Die Verdoppelung der USA Mit dem Kauf der spanisch franzosischen Kolonie Louisiana vor 200 Jahren begann der Aufstieg der Vereinigten Staaten zur Grossmacht In Die Zeit Nr 18 24 April 2003 zeit de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kauf Louisianas amp oldid 236151943