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Der Chalcedon latinisierte Form von griechisch xalkhdwn oder in eingedeutschter Schreibung Chalzedon ist eine mikro bis kryptokristalline Gefugevarietat des Minerals Quarz Chalcedon aus Rio Grande do Sul Brasilien Grosse 23 cm 12 cm 3 5 cm Nach alteren Quellen gilt der Begriff Chalcedon fur alle faserigen Formen von mikrokristallinem Quarz einschliesslich Quarzin fur alle schwach bis gar nicht gefarbten massigen Vorkommen von mikrokristallinem SiO2 oder wird als Oberbegriff fur alle Erscheinungsformen von feinkristallinem Quarz verwendet Feuerstein Hornstein Achat Onyx Jaspis Dies sind genau genommen aber Gesteine die aus verschiedenen Gefugevarietaten des Quarzes bestehen der SiO2 Modifikationen Moganit sowie weiteren farbenden Verunreinigungen In der modernen Mineralogie wird der Begriff Chalcedon enger gefasst siehe Struktur Chalcedon ist farblos bis blaulich grau Verunreinigungen bewirken verschiedenste Farbungen meist braun rotlich oder grun Chalcedon ist durchscheinend trub besitzt einen wachsernen Glanz und ist mit einer Mohsharte von 6 5 7 fast so hart wie Quarz Bei anderen Farbtonen verwendet man unterschiedliche Bezeichnungen Rote bis braune Chalcedone sind bekannt als Karneol Sarder die grune Vielzahl die durch Nickeloxid gefarbt sind nennt man Chrysoprase kunstlich gefarbte werden grungebeizter Achat genannt oder Plasma smaragdgrune Chalcedone erhalten durch Eisenoxid ihre dunkelgrune Farbe Plasma wird manchmal mit kleinen Jaspis Punkten gefunden die Bluttropfen ahneln weshalb er Heliotrop Blutjaspis oder irrefuhrenderweise Blutstein genannt wird Das weithin als Blutstein bekannte Mineral ist Hamatit ein Eisenoxid Weitere Bezeichnungen die fur Chalcedon gefunden werden sind Jasponix Massik Quarzin Zoesit blauer oder kalifornischer Mondstein und Milchstein Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 1 1 Chalcedonischer Stein 1 2 Carchedonischer Stein 1 3 Carchedonii als Unterart der Karfunkel 1 4 Carchedonia und Lychnit 2 Varietaten 3 Bildung und Fundorte 4 Mikrogefuge 5 Struktur 6 Verwendung 7 Vorsichtsmassnahmen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDer Name taucht erstmals bei Plinius dem Alteren in seiner lateinischen Naturalis Historia um 77 n Chr auf Er benennt einen Stein namens Calchedon unter einer Aufzahlung von durchscheinenden Jaspis Arten 1 Der ebenfalls von Plinius d A wenige Abschnitte vorher beschriebene rotlich funkelnde jedoch leicht schwarzliche Stein Carchedon dt der Karthager moglicherweise handelt es sich um Granat 2 wurde im Mittelalter ebenfalls mit dem Chalcedon identifiziert 3 Dies hing zusammen mit dem wohl um 95 n Chr auftauchenden griechischen Wort xalkhdwn schulgriechische Aussprache chalkedon einem Hapax legomenon das nur in einer einzigen antiken Quelle uberliefert ist namlich der Offenbarung des Johannes Johannesapokalypse 4 wo mit xalkhdwn der nach dem Jaspis und Saphir sowie vor dem Smaragd dritte der zwolf Steine im Fundament der Stadtmauer des himmlischen Jerusalem bezeichnet wird 21 19 20 EU Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit edlen Steinen aller Art geschmuckt der erste Grundstein ist ein Jaspis der zweite ein Saphir der dritte ein Chalzedon der vierte ein Smaragd 20 der funfte ein Sardonyx der sechste ein Sardion der siebte ein Chrysolith der achte ein Beryll der neunte ein Topas der zehnte ein Chrysopras der elfte ein Hyazinth der zwolfte ein Amethyst Bekannt war das Wort in der Antike als Ortsname der bithynischen am sudlichen Ausgang des Bosporus gelegenen Hafenstadt Kalchedon und entspricht auch heute noch der ublichen Form des Ortsnamens xalkhdwn Hinzu kommen die besonders in Inschriften vorherrschende Form kalxhdwn und als weitere phonetische Varianten mit Tenuisierung der aspirierten Silbenanlaute kalkhdwn mit Schliessung des Vortonvokals auch xalkidwn und in dorischem Dialekt kalxadwn ebenso im Lateinischen dann ausser Chalcedon auch Calchedon Chalcedon Calcedon C h alcidon oder Calchadon In Verbindung mit Edelsteinen wurde dieser Ortsname im griechischen und romischen Schrifttum zwar gelegentlich fur die Beschreibung der Herkunft von Steinen aus Chalcedon oder in der adjektivierten Form ly8os xalkhdonios chalcedonischer Stein Chalcedonier bzw lateinisch chalcedonius calchedonius calcedonius calcidonius verwendet wobei sich die Aussagen teils auf Arten von in der Terminologie der antiken Autoren Smaragd Theophrast Plinius oder Jaspis Plinius aus der Umgebung von Chalcedon teils auch sofern der betreffende Text Lapidar von Sokrates und Dionysios ebenfalls noch zu berucksichtigen ist 5 auf indischen Karfunkel beziehen Aber in nicht suffigierter Form ist der Ortsname oder ein davon etymologisch unabhangiges Homonym als Edelsteinname im alteren Schrifttum nicht belegt 6 Als Textvariante erscheint in den griechischen Handschriften der Apokalypse neben der nur phonetischen Variante xalkidwn auch noch die lexikalisch abweichende Lesart karxhdwn ebenso in der Vetus Latina carcedon statt calcedon und in der Vulgata wo diese Lesart in der Stuttgarter Ausgabe dann auch in den Text ubernommen wurde carcedonius statt calcedonius 7 Bei karxhdwn handelt es sich um den griechischen aus phonizisch קרת חדשת Qart Hadast neue Stadt entlehnten Namen Karthagos der mit Bezug auf Edelsteine in suffigierter Form Plinius carchedonius carchedonia Karfunkel bezeichnete wie sie als feurige carchedonische Steine auch in romischer Dichtung Petronius bekannt waren 8 Chalcedon und Carchedon nebst ihren phonetischen Varianten und ihren Ableitungen wurden auch bei der Uberlieferung anderer antiker Texte vielfach durcheinandergebracht Fur den griechischen Text der Johannesapokalypse besteht in der modernen Textkritik Konsens dass mit der ganz uberwiegenden Mehrzahl der Handschriften xalkhdwn zu lesen karxhdwn hingegen als eine auf Versehen oder nachtraglicher Berichtigung beruhende Uberlieferungsvariante auszuscheiden ist Unsicher geblieben ist dagegen die mineralogische Deutung des biblischen Steins 9 und in Verbindung damit auch die Frage ob nicht wie in jungerer Zeit Joosten 1999 vermutet hat bereits beim Verfasser der Johannesapokalypse oder in einem von ihm aufgegriffenen Sprachgebrauch eine Verwechslung von Chalcedon und Charcedon vorlag da nach dem Zeugnis vergleichsweise spaterer aber fur die Entstehungsbedingungen des Textes moglicherweise noch aussagekraftiger Texte Edelsteinbezeichnungen des Typs carched im Unterschied zu solchen des Typs chalced in der Rezeption der wichtigsten alltesstamentlichen Parallelstellen namlich der Kataloge der zwolf Edelsteine im Brustschild des Hohepriesters Ex 28 17 20 39 10 13 und im Klagelied uber den Konig von Tyrus Ez 28 13 ausserdem der der Prophezeiung uber das aus Edelsteinen zu erbauende neue Jerusalem Is 54 11 12 eine Rolle gespielt hatten Chalcedonischer Stein Bearbeiten De lapidibus perὶ li8wn von Theophrast die alteste erhaltene steinkundliche Schrift der griechischen Antike verfasst im 4 Jahrhundert v Chr ist zugleich die erste erhaltene Schrift in der die Stadt Chalcedon mit Edelsteinen in Verbindung gebracht wird Theophrast erwahnt dort bei der Behandlung ungewohnlich grosser und falscher Smaragde dargestellt als vergleichbar oder gleichsetzbar mit Goldlot demnach wahrscheinlich das gune Kupferkarbonat Malachit dass besonders aussergewohnliche Steine dieser Art in Kupferminen auf einer Insel gegenuber Chalcedon ἐh tῇh nhsῳ ἐpikeimenῃ Xalkhdoni gefunden wurden 10 wobei es sich um eine der Demonesischen Inseln am ehesten Xalkh gehandelt haben durfte die auch in der unter dem Namen von Aristoteles uberlieferten Schrift De mirabilibus auscultationibus als die den Chalzedoniern zugehorige Insel Demonesos Dhmonhsos ἠ Xalkhdoniwn nesos mit einer Abbaustatte fur dunkelblaues Metall und Goldlot erwahnt wird 11 Beide Texte sind handschriftlich nur mit den Lesarten Insel gegenuber Carchedon d h gegenuber Karthago und den Carchedoniern zugehorige Insel uberliefert der Bezug auf Chalcedon beruht aber auf inhaltlich begrundeter Konjektur der Herausgeber da gegenuber Karthago keine den Karthagern zugehorige Insel mit vergleichbaren Vorkommen nachgewiesen ist 10 11 Auch Plinius der des Ofteren Schriften von Theophrast benutzt hat und sich auch im Kontext der fraglichen Stelle auf ihn beruft spricht im letzten Buch seiner Historia naturalis XXXVII 74 bei der Behandlung der Smaragde von chalcedonischen bzw in der metathetischen Form calchedonischen Steinen dieser Art Calchedonii die er als besonders minderwertig im Unterschied zu Theophrast aber auch als besonders minderwertig und klein beschreibt semper tamen vilissimi fuere minumique mit einer unbestimmt grunlich wie Tauben oder Pfauenfedern je nach Neigungswinkel schillernden Farbe d h einem Farbverhalten das man heute als Pleochroismus bezeichnet Steine dieser Art waren laut Plinius seit dem Versiegen der chalecdonischen Erzminen ganz oder weitgehend ausser Gebrauch gekommen nescio an in totum exoleverunt postquam metalla aeris ibi defecerunt und als Fundstatte gibt er im Unterschied zu Theophrast keine Insel sondern einen bei Chalcedon iuxta Calchedonem gelegenen Berg mit Namen Smaragdites mons est iuxta Calchedonem in quo legebantur Smaragdites vocatus Die Handschriften bieten auch in diesem Fall abweichende Lesarten die diese Aussagen auf Carchedon Karthago beziehen der Bezug auf Chalcedon wird jedoch unter anderem durch das Zeugnis der im 19 Jahrhundert von Ludwig von Jan wiederentdeckten fur den Text der letzten sechs Bucher im Allgemeinen massgeblichen Bamberger Handschrift Bamberger Dombibliothek Class 42 10 Jh und durch die inhaltliche Ubereinstimmung mit Theophrast gestutzt 12 Calchedonische Calchedonii Smaragde erwahnt dann spater auch Solinus bei einer Aufzahlung von Smaragden die nicht skythischer und also in diesem Fall offenbar chalcedonischer Herkunft sind 13 Von Steinen aus Chalcedon spricht Plinius andererseits aber auch bei der Behandlung von Jaspis den er abweichend vom heutigen Verstandnis als einen meist grunfarbene und stets durchscheinenden Edelstein beschreibt der in Indien in einer dem Smaragd ahnlichen Variante auf Zypern aber auch blau und an anderen Orten purpurn oder purpurblau vorkomme Bei der Aufzahlung weiterer regionaler Varianten erwahnt er dann auch dass aus Amisos eine dem indischen Jaspis ahnliche aus Chalcedon hingegen diesmal mit abweichender Lesart Chalcidia d h Chalkis eine trube Variante exportiert werde Amisos Indicae similem mittit Calchedon turbidam 14 Von der Forschung einbezogen wurden ausserdem noch mehrere griechische Lapidarien die Edelsteine unter dem Gesichtspunkt ihrer Eignung fur magische und therapeutische Amulette beschreiben und hierbei auch einen chalcedonischen Stein anfuhren Die erhaltenen Bearbeitungen dieser Texte sind zwar in den meisten Fallen spater entstanden als die Johannesapokalypse aufgrund ihrer Abhangigkeit von alteren nicht mehr erhaltenen Quellen sind sie aber moglicherweise trotzdem noch geeignet alteren Sprachgebrauch zu dokumentieren 15 Den ausfuhrlichsten Eintrag widmet dem chalcedonischen Stein Li8os ὁ xalkhdonios ein in Handschriften des 14 bis 15 Jahrhunderts uberliefertes wahrscheinlich aus Agypten stammendes Lapidar das in einer Marginalglosse zwei Autoren namens Sokrates und Dionysios zugeschrieben wird und in seiner Entstehungszeit nicht sicher zu bestimmen ist sondern von den jungsten Herausgebern nur annaherungs und vermutungsweise in die romischen Kaiserzeit datiert wird 16 Es beschreibt den chalceodnischen Stein in seinem Aussehen als feurig wie ein Karfunkel tὴn xroian ἐsti pyraygὴs ἄn8raki ὅmoios setzt ihn mit dem Leuchtsein Lychnit gleich oὗtos ὁ li8os ἐstὶn ὁ lyxniths und bezeichnet ihn auch als eine Art reinen blutfarbenen Karfunkel ὁ ἄn8ra3 ka8aros aἱmatoeidhs Als Erkennungszeichen wird angegeben dass er wenn man ihn auf weichem Stoff reibe also elektrostatisch auflade Strohalme anzuziehen vermoge so wie Magnetit Eisen anziehe Als Herkunftsgebiet wird ihm Indien zugeschrieben ein den Namen motivierender Zusammenhang mit der bithynischen Stadt Chalcedon wird also nicht hergestellt Mit einem Abbild der Gottin Athene versehen soll der Stein nachdem er geweiht wurde seinem Trager zum Sieg uber seine Widersacher verhelfen ihm ein gewinnendes und entgegenkommendes Wesen verleihen und ihm Erfolg bei allen Unternehmungen sowie Rettung bei Schiffbruch ermoglichen In der Beschreibung der nichtmagischen Eigenschaften steht diese Darstellung in einer alteren griechischen Tradition die ganz ahnlich auch Plinius dieser jedoch fur die Darstellung von Lychnit und Carchedonia ausgeschopft hatte Kurzere Eintrage widmen dem Stein das in drei Handschriften des 14 und 16 Jahrhunderts uberlieferte moglicherweise noch aus dem 3 Jahrhundert stammende Nautische Lapidar 17 das ihn gemeinsam mit dem Karfunkel An8ra3 kaὶ xalkhdonios als einen von Kindheit an zu tragenden Glucksbringer gegen Ertrinken bei Schiffbruch anfuhrt 18 und eine pseudo hippokratische Schrift des 9 Jahrhunderts 17 uber die Heilkrafte von Edelsteinen deren einzige Handschrift die Lesart Li8os xalkhdonios zeigt 19 Unsicher ist dagegen welche Namensform das moglicherweise alteste dieser Lapidarien das im griechischen Original nicht erhaltene sogenannte Damigeron Lapidar dessen lateinische Ubersetzung im 5 Jahrhundert von einem Anonymus unter dem Pseudonym Evax verfasst zwei hierfur infrage kommende Eintrage bietet 20 Der erste und ausfuhrlichere 21 beschreibt einen Glucksbringer gegen Wassersucht Ertrinken und Sinnestauschung der ahnlich wie der chalcedonische Stein bei Sokrates und Dionysius Schonheit Macht und Erfolg in allen Angelegenheiten bringen und als Schnitt einen gewappneten Mars und eine Jungfrau mit Stola und Lorbeerzweig wahrscheinlich die Gottin Victoria 22 tragen soll Von sieben Handschriften bezeichnen ihn drei als Japis der auch Calcedonius genannt werde und von gruner Farbe sei iaspis lapis est qui et calcedonius dicitur colore est uiridis eine bezeichnet ihn ohne Farbangabe als Jaspis mit dem Zusatz est carcedonius iaspis lapis est carcedonius der Stein Jaspis ist ein der Carcedonius oder ist aus Karthago und drei bezeichnen ihn jeweils nicht als Jaspis sondern nur als carsidonio bzw carsydonio und geben dann auch keine Farbe an In einem weiteren kurzeren Eintrag 23 der einen in Eisen zu fassenden Glucksbringer in Streitsachen anfuhrt wird dieser in den drei calcedonius Handschriften erneut mit diesem Namen bezeichnet wahrend die vier carsidonio carsydonio carcedonius Handschriften ihn diesmal carcedonius nennen 24 Die jungsten Herausgeber haben fur beide Abschnitt jeweils die in dieser Graphie von keiner Handschrift bezeugte Namensform chalcedonius als ursprungliche angesetzt und auch die Einordnungen als iaspis und Angaben gruner Farbe als spatere Zusatze in den Apparat verwiesen Als Beleg fur griechische Kenntnis des Edelsteinnamens hat man schliesslich auch noch einen der Papyri Nr 462 aus der John Rylands Library geltend gemacht auf denen der Jurist Scholastikos Theophanes Berater des Finanzverwalters des Statthalters von Agypten die Kosten einer zwischen 317 und 323 n Chr unternommenen Dienstreise von Hermupolis nach Antiochia archivieren liess 25 in einer Liste die Kleidungsstucke und andere mutmassliches Gepack des Reisenden auflistet findet sich unter anderen abgekurzt geschriebenen Edelsteinnamen wie ἀme8yst os auch der ebenfalls abgekurzt geschriebene Eintrag xalkhdon von den Herausgebern mit Diminutiv ion als xalkhdon ion interpretiert nach Joosten moglicherweise richtiger mit xalkhdon ios aufzulosen 26 Carchedonischer Stein Bearbeiten Die antike Uberlieferung zu carchedonischen Steinen ist vergleichsweise einheitlicher weil sie sich soweit sie nicht mit der Uberlieferung biblischer Texte zusammenhangt oder als Uberlieferungsvariante zu chalcedonischen Steinen auftritt im Wesentlichen auf die Behandlung der Karfunkel im letzten Buch von Plinius Historia naturalis beschrankt 27 das auch sprachlich die altesten Belege fur lateinisch carchedonius und carchedonia als Attribut und Name von Edelsteinen bietet Zwar wird schon Publilius Syrus bei Petronius mit Versen angefuhrt die feurige carchedonische Steine erwahnen und sie mit Karfunkeln assoziieren 8 diese Verse werden heute jedoch aus stilistischen Grunden nicht mehr zu den authentischen Sentenzen des Publilius gezahlt 28 Carchedonii als Unterart der Karfunkel Bearbeiten Die carbunculi laut Plinius die vorzuglichsten unter den feurigen Steinen werden von ihm nach dem Kriterium ihrer hauptsachlichen geographischen Herkunft in vier Hauptgattungen eingeteilt 92 namlich in indische garamantische athiopische und alabandische d h aus dem karischen Orthosa stammende die in Alabanda verarbeitet wurden und von denen die garamantischen wegen der Reichtumer Karthagos propter opulentiam Carthaginis Magnae auch Carchedonii genannt wurden 92 Der Ausdruck carchedonii dient Plinius insofern als zunachst als Gattungsname der als Oberbegriff noch weitere Unterarten umfasst Innerhalb jeder Gattung sollen ausserdem nach der Scharfe oder Sanftheit ihres Strahlens mannliche und weibliche Steine zu unterscheiden sein wobei die Zuordnung zu den mannlichen auch noch von anderen Gesichtspunkten flussigere solche mit schwarzlicherer Flamme solche die aus der Hohe leuchten und mehr als andere in der Sonne aufflammen abhangig gemacht werden kann 92 95 Fur die Beschreibung einiger charakteristischer Unterschiede zwischen carchedonischen Karfunkeln und anderen Karfunkelarten fuhrt Plinius zwei von ihm auch anderweitig genannte griechische Gewahrsleute an einen nicht naher bekannten Kallistratos 29 und Archelaos Philopatris der als Verfasser eines choreographischen Werkes gilt von dem aber ebenfalls keine einschlagigen Aussagen zu Karfunkeln erhalten sind 30 Nach Kallistratos seien carchedonische Karfunkel wesentlich kleiner multo minores als die indischen von denen die letzteren so gross seien dass sich daraus Gefasse von der Grosse eines Sextarius schneiden liessen 95 Nach Archelaos seien Carchedonier auch schwarzlicher nigriores aber durch Feuer Sonne oder Veranderung des Neigungswinkels inclinatione zu einem scharferen Leuchten zu bringen als alle anderen Karfunkel im schattigen Inneren eines Hauses erschienen sie purpurn obumbrante tecto purpuros videri aber unter freiem Himmel flammend sub caelo flammeos und leuchteten dann funkelnd gegen die Sonnenstrahlen an contra radios solis scintillare und selbst im Schatten seien sie noch imstande Siegelwachs zum Schmelzen zu bringen 95 Nach Ansicht mehrerer Autoren die nicht benannt werden brenne ausserdem im Inneren der mannlichen Carchedonier ein Stern in Carchedoniis maribus stellam intus ardere wahrend die weiblichen ihren ganzen Glanz nach aussen strahlten 96 Carchedonia und Lychnit Bearbeiten Ausser der carchedonischen Gattung der Karfunkel beschreibt Plinius auch noch einen besonderen anscheinend ebenfalls zu dieser Gattung gehorenden Stein unter der weiblichen Namensform Carchedonia den er dabei aufgrund einiger sachlicher Gemeinsamkeiten im Zusammenhang mit Lychnit behandelt 103 104 was sich spater fur die lateinische Exegese des biblischen Chalcedons Carchedons als bedeutsam erwies Lychnit in seinem Namen bei Plinius die weibliche Namensform lychnis vom Leuchten der Lampen vgl lyxnos Lampe Leuchte Fackel hergeleitet 31 soll aus Orthosa und ganz Karien nebst Umgebung in bester Qualitat probatissima aber aus Indien stammen 113 Der geographischen Herkunft nach gehort er folglich zwei verschiedenen geographischen Hauptgattungen den alabandischen und den indischen aber nicht den garamantisch carchedonischen Karfunkeln an Nach Meinung einiger Autoren soll es sich um eine Art Schwachform oder mildere Form des Karbunkels handeln quidam remissiorem carbunculum esse dixerunt 113 in der Gute vergleichbar einer Blume die Blume Jupiters genannt werde 32 Plinius kennt solche oder aus noch anderen Gebieten stammende Lychnite in zwei Farbvarianten die eine purpurn und die andere scharlachrot 33 Ausserdem besitzt Lychnit in diesen Farbvarianten laut Plinius die Fahigkeit zur elektrostatischen und auch pyroelektrischen Aufladung von der Sonne erhitzt oder mit den Fingern gerieben soll der Stein in der Lage sein Spreu und Papyrusfasern an sich zu ziehen has sole excalfactas aut attritu digitorum paleas et chartarum fila ad se rapere 113 34 Aufgrund dieser Beschreibung wird Lychnit von den Kommentatoren heute meist mit Turmalin identifiziert 35 Varietaten BearbeitenAchat Blue Lace Agate auch Crazy Blue Lace Agate hellblau gebanderte Achat Varietat 36 aber auch irrefuhrender Handelsname fur gefarbte Achate und andere Gesteine 37 Blutchalcedon roter Chalcedon durch Fremdbeimengungen von Eisen 37 Chromchalcedon chromhaltige Varietat von Chalcedon 37 Chrysopras Heliotrop Blutjaspis Holzstein Ice blue Seltener Handelsname fur einen Chalcedon aus Gronland 38 Karneol Sarder Kupferchalcedon Chalcedon mit Kupfereinschlussen 37 Muckenstein Chalcedon mit eingelagertem Manganhydroxid 39 Onyx Pietersit Plasma ist eine lauchgrune Varietat ahnlich dem Prasem Regenbogen Chalcedon Chalcedon mit irisierendem Farbenspiel 37 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Blaugraue Chalcedon Rose aus Knoxville Kalifornien USA Ausgestellt im Mineral Museum Bonn nbsp Schneckenhauser aus ChalcedonChalcedon bildet sich zusammen mit Quarzin und Moganit oberflachennah sowohl in Spalten und Hohlraumen saurer und basischer Magmatite Achat in Spalten metamorpher Gesteine als auch in Sedimenten Flint Hornstein versteinertes Holz Bei der Bildung von Achaten geht man von einer Kristallisation aus einem SiO2 Gel oder SiO2 ubersattigten Losungen bei Temperaturen zwischen 25 und 200 C aus Bei sedimentarer Bildung kristallisieren Chalcedon und Quarzin entweder aus SiO2 haltigen Losungen z B versteinertes Holz oder bilden sich wahrend der Diagenese aus den Opal Skeletten von Diatomeen Radiolarien Radiolarit oder Hornkieselschwammen Hornstein Weiterhin ist Chalcedon eine der Zementphasen in den Porenraumen von Sandsteinen blau in Namibia der Turkei und Indien rosa in der Turkei rot in Russland und Indien dunkelgrun in Brasilien und Zabkowice Slaskie Sizilien Sachsen Bohmen TirolMikrogefuge Bearbeiten nbsp ChalcedonmandelEin massiges granulares Gefuge zeichnet sich durch das Fehlen einer bevorzugten Orientierung der Chalcedonfasern aus Die einzelnen Chalcedonfasern sind selten langer als 1 3 µm Solcher granularer Chalcedon macht die Hauptmasse von Flint Knollen aus Von spharolithischem Gefuge spricht man wenn die Chalcedonfasern ausgehend von einem Kristallisationskeim radialstrahlig wachsen und kugelige Aggregate bilden Der Durchmesser dieser Spharolithe betragt meist 0 1 0 2 mm Spharolithischer Chalcedon bildet die horizontal geschichteten Bereiche in Achatdrusen und tritt vereinzelt in Flint und Hornstein auf Unter dem Polarisationsmikroskop zeigen die Spharolithe bei gekreuzten Polarisatoren ein charakteristisches Ausloschungsbild das Bertrand sche Kreuz Ein parabolisches Gefuge bildet sich wenn die Chalcedonfasern radialstrahlig auf der Oberflache eines Gesteinshohlraumes wachsen Benachbarte Faserbuschel behindern sich in ihrem Wachstum gegenseitig Schon in geringer Distanz zum Wachstumskeim wachsen so nur nahezu parallel ausgerichtete Faserbundel in den Hohlraum hinein Parabolisch gewachsener Chalcedon bildet die konzentrischen Banderungen in Achaten Unter dem Polarisationsmikroskop zeigt sich in den parabolisch gewachsenen Chalcedonbandern die charakteristische Runzelbanderung Sie ist charakteristisch fur Chalcedon und fehlt beim Quarzin Struktur BearbeitenDer Begriff Chalcedon wird fur alle senkrecht zur kristallografischen c Achse entlang der Prismenflachen 110 oder 11 0 faserig gewachsenen Tiefquarze Florke et al 1991 verwendet Die Fasern weisen eine Dicke von unter einem µm auf und sind typischerweise in Langsrichtung verdrillt Der optische Charakter der Faserrichtung ist length fast Dies bedeutet dass die Achse mit dem hoheren Brechungsindex im Kristall senkrecht zur Faserrichtung orientiert ist Dies unterscheidet Chalcedon von einer weiteren faserigen Gefuge Varietat des Tiefquarzes dem Quarzin Quarzin ist length slow d h der hohere Brechungsindex des Quarzes liegt parallel zur Faserrichtung Strukturell unterscheidet sich Chalcedon vom Tiefquarz kaum Elektronenmikroskopische Untersuchungen ergaben aber fur alle mikrokristallinen Quarzvarietaten eine sehr grosse Dichte an Gitterdefekten Charakteristisch ist eine dichte Abfolge von Verzwillingungen nach dem Brasilianer Gesetz Dies kann man sich als eine Stapelung von 101 Lagen aus Rechts und Linksquarz vorstellen In mikrokristallinem Quarz weisen diese Lagen variable Dicken von einigen Elementarzellen auf Strukturell betrachtet nehmen Chalcedon und auch Quarzin somit eine Zwischenposition zwischen unverzwillingtem Tiefquarz Rechts oder Linksquarz und Moganit ein Diese erst 1994 von der IMA als eigene SiO2 Modifikation anerkannte Phase kann man sich als Tiefquarz mit der maximal moglichen Anzahl von Brasilianer Zwillingen vorstellen Lagen von Rechts und Linksquarz der kleinstmoglichen Dicke von nur einer Elementarzelle bilden im Moganit eine regelmassige Abfolge Diese enge strukturelle Beziehung ist der Grund dafur dass Chalcedon immer auch signifikante Mengen an Moganit enthalt Eine weitere charakteristische strukturelle Eigenschaft von Chalcedon die Quarzin fehlt ist die Verdrillung der Fasern um ihre Langsrichtung Diese Verdrillung findet innerhalb eines kontinuierlichen Kristalls statt und ist auf spiralformiges Kristallwachstum entlang von Gitterfehlern Schraubenversetzungen zuruckzufuhren Verwendung Bearbeiten nbsp Zylinder Siegel aus dem Achamenidenreich 6 bis 4 Jahrhundert v Chr Chalcedon zahlt zu den Halbedelsteinen und dient als Material fur Kameen Gemmen Ringsteine Cabochons Siegelsteine und viele andere Schmuck und Gebrauchsgegenstande wobei dieser heutzutage auf Grund seiner Asthetik zumeist zu polierten Formen als Scheibe oder zu Trommelsteinen verarbeitet wird Er wird schon sehr lange verarbeitet und ist deshalb auch vielfach bei Antiquitaten zu finden Grosse Stucke sind auch Material fur Saulen architektonischen Zierrat Tischplatten und Vasen die durch eine schone Politur aufpolierbar sind In steinzeitlichen Kulturen wurde Chalcedon zur Herstellung von Klingen verwendet siehe Feuerstein Vorsichtsmassnahmen BearbeitenBei starkem UV Licht kann ein Farbverlust die Schonheit des Steins beeintrachtigen wie auch bei direkter ubermassiger Sonnen oder Lichtbestrahlung Siehe auch BearbeitenListe der Minerale Liste mineralischer Schmuck und EdelsteineLiteratur BearbeitenHans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Ott Verlag Thun 1979 ISBN 3 7225 6265 1 S 195 ff Albertus Magnus De mineralibus II 2 3 und I 2 1 zit nach Hans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Thun 1979 196 O W Florke Heribert A Graetsch B Martin K Roller R Wirth Nomenclature of micro and non crystalline silica minerals based on structure and microstructure In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Abhandlungen Band 163 Nr 1 1991 S 19 42 englisch online verfugbar bei researchgate net PDF 6 4 MB abgerufen am 2 August 2022 Peter J Heaney David R Veblen Jeffrey E Post Structural disparities between chalcedony and macrocrystalline quartz In American Mineralogist Band 79 1994 S 452 460 englisch minsocam org PDF 1 1 MB abgerufen am 2 August 2022 Erika Zwierlein Diehl Antike Gemmen und ihr Nachleben de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019450 0 S 307 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 2 August 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chalcedony Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Chalcedon und Mineralienportrait Quarz Chalcedon In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 2 August 2022 Chalcedony In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 2 August 2022 englisch Edelstein Knigge von Prof Leopold Rossler Chalzedon Memento vom 23 Oktober 2020 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten C Plini Secundi Naturalis Historiae libri XXXVII 115 books google de C Plini Secundi Naturalis Historiae libri XXXVI Kap 7 Abschnitt 92 books google de vgl dazu Walter Bauer Griechisch deutsches Worterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der fruhchristlichen Literatur 6 vollig neubearbeitete Auflage hrsg v Kurt Aland und Barbara Aland Verlag Walter de Gruyter Berlin 1988 Sp 1745 Zur Identifizierung mit Granat vgl Hans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Thun 1979 S 195 Jorg Traeger Renaissance und Religion Die Kunst des Glaubens im Zeitalter Raphaels Munchen 1977 S 110 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 2 August 2022 Vgl Liddell Scott Jones s v Halleux Schamp 1985 S 167 29 vgl Mesk 1898 S 319 Mely Ruelle II 1 1898 S 175f 4 5 Joosten 1999 S 137 Albrecht 1982 S 543 a b Petronius Satyricon 55 hrsg von Konrad Muller K G Saur Munchen Leipzig 2003 S 49 quo Carchedonios optas ignes lapideos nisi ut scintillet probitas e carbunculis online der Text wurde von seinen Herausgebern zuweilen per Konjektur zu Chalcedonios vermeintlich berichtigt vgl Franz Bucheler Petronii Arbitri Satyrarum reliquae Weidmann Berlin 1862 S 64 zu Zeile 10 und in dieser Version dann auch von Wilhelm Heinse ubersetzt Den Calcedon schen Stein der leuchtet in der Nacht Geheime Geschichte des romischen Hofs unter der Regierung des Kaisers Nero aus dem Lateinischen des Petron ubersetzt Band 1 Rom 1783 S 149 online Walter Bauer Worterbuch zum Neuen Testament 6 vollig neu bearb Aufl von Kurt und Barbara Aland New York de Gruyter 1988 Sp 1754 1755 a b Theophrast De lapidibus 25 hrsg von Earle R Caley und John F C Richards Theophrastus on Stones Columbus Ohio Ohio State University 1956 S 23 S 35 S 50 S 102ff Kommentar a b De mirabilibus auscultationibus 58 hrsg von Hellmut Flashar Mirabilia De audibilibus 3 gegenuber der 2 berichtigten unveranderte Aufl Berlin Akademie Verlag 1990 Aristoteles Opuscula XVIII 2 3 S 14 S 94 Plinius Historia naturalis Buch XXXVII 72f nach dem Tod von Ludwig von Jan durchgesehen und erganzt von Karl Mayhoff Band 5 Teubner Leipzig 1897 S 412f zur Textgeschichte der Historia naturalis siehe Michael D Reeve The Ambrosiani of Pliny s Natural History in Mirella Ferrari Marco Navoni Hrsg Nuove ricerche su codici in scrittura latina dell Ambrosiana Atti del Convegno Milano 6 7 ottobre 2005 Vita e Pensiero Mailand 2007 S 269 279 Solinus Collectanea rerum mirabilium Kapitel 15 23 hrsg von Theodor Mommsen Berlin Weidmann 1895 S 87 Zeile 2 Plinius Historia naturalis Buch XXXVII 115 Jan Mayhoff S 432 Joosten 1999 S 137f Halleux Schamp 1985 S 127ff Handschriften S 142ff Datierung S 166 177 Text mit Ubersetzung dort 29 S 167 S 328f Anmerkungen a b zeitliche Einordnung nach der tabellarischen Ubersicht von Mottana 2005 S 252 Halleux Schamp 1985 S 182f Handschriften S 188f Text dort 1 S 188 ausfuhrlich Perea Yebenes 2010 Mely 1898 S 187 21 Halleux Schamp 1985 S 191 342 hier S 266 XXVII und S 272 XXXIII zur Gruppierung der Handschriften S 207 XXVII nach Halleux Schamp 1985 S 266 Perea Yebenes 2010 S 462 Anm 16 XXXIII nach Halleux Schamp 1985 S 272 Lesarten jeweils nach dem Apparat von Halleux Schamp 1985 zur Gruppierung der Handschriften S 207 Zur Reise des Theophanes John Matthews The Journey of Theophanes Travel Business and Daily Life in the Roman East New Haven London Yale University Press 2006 zur fraglichen Liste S 42 Joosten 1999 S 137 Anm 17 Plinius Historia naturalis Buch XXXVII 92ff Jan Mayhoff S 421ff Vgl Francesco Giancotti Publilio in Petronio in ders Mimo e gnome Studio su Decimo Laberio e Publilio Siro Florenz D Anna 1967 Kap VII S 231 274 Wilhelm Kroll Art Kallistratos 40 in RE Band 10 1919 Sp 1748 Manuel Troster Art Archelaos I Sisines Philopatris Konig von Kappadokien in APR Amici Populi Romani Prosopographie der auswartigen Freunde Roms Version 02 Stand 15 September 2008 hrsg von Altay Coskun Online Dokument auf sfb600 uni trier de Nach dem Text von Mayhoff fur 103 lychnis appellata a lucernarum adsensu tum praecipuae gratiae der die in der Bamberger Handschrift von absensu zu assensu berichtigte Lesart zu adsensu emendiert ist der Name aus einer Ubereinstimmung der Lampen mit dem Stein hergeleitet weil dieser dann d h offenbar wahrend der dunklen Tageszeiten wenn Lampen brennen mit besonderer Schonheit leuchtet in ungefahr diesem Sinn aber mit Herstellung eines deutlicheren kausalen Zusammenhang wird die Etymologie auch von Solinus wiedergegeben demzufolge das Leuchten der Lampen ein kraftiges Leuchten aus dem Stein hervortreibt Lychniten cuius lucis vigorem flagrantia excitat lucernarum qua ex causa lychniten Graeci vocaverunt Collectanea rerum mirabilium Kapitel LII 58 hrsg von Theodor Mommsen Berlin Weidmann 1895 S 194 Zeile 11f Die abweichende Lesart accensu bevorzugt von Julius Sillig Band V Hamburg und Gotha Friedrich und Andreas Perthes 1851 S 421 Apparat zu 103 liesse sich genauer noch auf die Stunde des Lampenanzundens beziehen wird von den handschriftlichen Vertretern dieser Lesart aber jeweils mit adversativem tamen statt temporalem tum fortgesetzt Nach Isidor ist der Name einfach nur aus dem Leuchten der Lampen hergeleitet Lychnis appellata a lucernarum flagrantia Etymologiae XVI iv 14 hrsg von W M Lindsay Oxford Clarendon Press 1911 Band 2 S 206 Der Vergleich secundam bonitate quae similis esset Iovis appellatis floribus XXXVII 113 lasst erkennen dass die Beurteilung als quidam remissior carbunculus nicht unbedingt abwertend zu verstehen ist uber die gemeinte Pflanze besteht jedoch Unklarheit vgl XXI 59 Iovis flos XXI 67 lychnis et Iovis flos XXVII 44 qualiter flos quam Iovis flammam appellamus et alias invenio differentias unam quae purpuram radiet alteram quae coccum XXXVII 113 Bei Solinus der nur Indien als Herkunftsgebiet nennt Lychniten perinde fert India schliesst sich der Angabe dieser Farben duplex ei facies aut in purpurae emicat claritatem aut meracius sic suffunditur cocci rubore noch der Zusatz per omne intimum sui si quidem pura sit inoffensam admittens perspicuitatem an der eine Unterscheidung zwischen einer purpurn oder scharlachrot getrubten und einer reinen durchsichtigen Variante anzuzeigen scheint LII 59 in Isidors Wiedergabe XVI xiv 4 die ebenfalls nur Indien als Herkunftsort der besten Qualitat nennt aber auf Vorkommen an vielen anderen Orten verweist gignitur in multis locis sed probatissima apud Indos erscheinen Purpur und Scharlachrot eher als zwei Gesichter ein und desselben Exemplars dieses Steins Huius duplex facies una quae purpura radiat alia quae cocci rubore von dem ausserdem unabhangig von Plinius und Solinus gesagt wird dass er in vier Unterarten vorkomme Genera eius quattuor Vgl Solinus LII 59 at si excanduit radiis solis incita vel ad calorem digitorum attritu excitata est aut palearum cassa aut chartarum fila ad se rapit Isidor XVI xiv 4 A sole excalefacta aut digitorum atritu paleas et chartarum fila ad se rapere dicitur Pseudo Sokrates und Dionysios Kapitel 29 4 Shmeiwsai dὲ tὸn li8on oἷos ἐstin ἐὰn aὐtὸn peritripsῃs ἱmatiῳ malakῷ ἐpispastikὸs gὰr ginetai tῆs parakeimenhs aὐtῷ ὕlhs ἁrpazwn karfh ὡspereὶ kaὶ ὁ magnhths tὸn sidhron John F Healy Pliny the Elder on Science and Technology Oxford New York Oxford University Press 1999 S 153f S 226 Blue Lace Agate In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 23 Marz 2023 englisch a b c d e Namenssuche Handelsnamen und was sie bedeuten Institut fur Edelsteinprufung EPI abgerufen am 2 August 2022 Eingabe des jeweils gesuchten Namens notig Martin Ghisler Karsten Secher Smykkesten fra Gronland i GEUS provesamlinger Gemstones from Greenland in the sample collections of the Geological Survey of Denmark and Greenland In Danmarks og Gronlands Geologiske Untersogelse Rapport 2020 50 2020 S 49 danisch geus dk PDF 11 7 MB abgerufen am 2 August 2022 Torsten Purle Muckenstein In steine und mineralien de 18 Juni 2021 abgerufen am 2 August 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chalcedon Mineral amp oldid 236196933