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Ein Os As Asar Esker oder Wallberg ist eine wallartige oft geschwungene Gelandeerhebung aus Sand und Kies die im Quartaren Eiszeitalter Eiszeit entstanden ist Die typische schmale langgestreckte Gestalt der Oser ist durch Gletscher und das aus ihnen stromende Schmelzwasser geformt worden Diese bahndammformige Landform aus Schmelzwassersedimenten deren Lange sich gewohnlich auf einige Dutzend selten mehrere hundert Kilometer erstreckt ist ein Element der Grundmoranenlandschaft Ein Os oder Wallberg in einer idealisierten DarstellungOs im schwedischen Nationalpark Fulufjallet Luftbild Inhaltsverzeichnis 1 Etymologien und Typlokalitat 1 1 Irland 1 2 Skandinavien 2 Definition und Formbeschreibung 2 1 Abgrenzungskriterium 2 2 Einfluss der Topographie 3 Entstehung 3 1 Entstehungsmodelle 4 Interner Aufbau 5 Sedimentzusammensetzung und Fazies 6 Aser Vergesellschaftungen 7 Spezialformen 8 Physikalische Parameter 9 Wirtschaftliche Nutzung 10 Verbreitung und Vorkommen 11 Beispiele 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseEtymologien und Typlokalitat BearbeitenIrland Bearbeiten Das Wort Esker leitet sich ab von Irisch eiscir bzw vom Altirischen escir mit der Bedeutung Hohenrucken zwischen zwei tieferliegenden Ebenen Den Namen Esker tragt beispielsweise auch das im ostlichen County Galway gelegene Townland Ahascragh ehemals Ath Eascrach mit der Bedeutung Furt am Esker Als eponyme Typlokalitat kann der Eiscir Riadha angesehen werden der sich quer durch ganz Irland von Dublin bis Galway erstreckt und dabei eine Distanz von 200 km durchmisst Skandinavien Bearbeiten nbsp Der idealtypische As von St Olavsormen bei Egersund in NorwegenIn den skandinavischen Sprachen Danisch Norwegisch und Schwedisch bezeichnet As Aussprache os Pluralform aser oder asar abgeleitet aus altnordisch ass einen langgestreckten Hohenzug oder Erhebung dessen Kern aus Ablagerungen wie z B Sand besteht 1 2 3 As ist Bestandteil von Ortsbezeichnungen im nordgermanischen Sprachraum bezieht sich jedoch meist auf einen langgestreckten Hohenrucken im Allgemeinen Beispielsweise handelt es sich beim Jyske As in Nordjutland geologisch um eine Endmorane Hallandsasen zwischen Skane und Halland ist ein Horst Definition und Formbeschreibung BearbeitenDrewry 1986 hat Oser Esker wie folgt definiert Aser Eskers sind gewundene schmale relativ steile Gelanderucken Ihre unregelmassig aufgebauten Sedimentlagen wurden im unmittelbaren Kontakt mit Gletschereis entweder in einem freiliegenden Wasserlauf oder in einem geschlossenen Tunnel abgelagert 4 Aser erheben sich Bahndammen ahnlich in der Landschaft da sie beidseitig von Eismassen umgeben waren Ihre Erhebungen sind in der Regel abgeflacht sie konnen aber durchaus auch spitz zulaufen 5 Die manchmal schlangenartig maandrierenden Aufschuttungen konnen auch Verzweigungen aufweisen Selbst komplexe dendritische aderartige Netzwerke werden angetroffen 6 wie beispielsweise bei Monroe in Maine Die gewohnlichen Dimensionen von Asern sind mehrere Kilometer Lange mit einer durchschnittlichen Hohe von 40 m bis 50 m selten auch bis 80 Meter und Breiten unter 150 m kleine Oser bewegen sich im Hundert Meter Bereich Ihre Seiten fallen meist mit 10 bis 20 ein konnen aber auch steiler sein In Norddeutschland erreichen sie selten mehr als 20 m Hohe konnen aber mehrere Dutzend Kilometer lang sein Extrem lange Aser sind der 800 km lange Thelon Esker in Kanada der 250 km lange Uppsalaasen in Schweden und der irische Eiscir Riadha mit 200 km Lange Aser sind generell das Ablagerungsprodukt hochorganisierter Schmelzwassersysteme im Inlandeis Gletscher und bei reichem Schmelzwasserangebot haufig Sie treten meist in parallelen Scharen vor der Abtaufront auf und unterstreichen mit ihrer raumlichen Anordnung die Fliessrichtung der Eismassen 7 Oft etablieren sie sich in Nachbarschaft oder sogar innerhalb Glazialer Rinnen Tunneltaler auch Nye Kanale oder nur N Kanale genannt die subglazial durch die abrasive Wirkung der Schmelzwasser im losen und auch im festen Untergrund angelegt wurden 6 Abgrenzungskriterium Bearbeiten Von Endmoranen unterscheiden sich Aser durch ihre Zusammensetzung Gletscher transportieren unsortiert Sedimente verschiedenster Korngrosse In fliessendem Wasser hingegen hangt es von dessen Fliessgeschwindigkeit ab ob und wo sich Sedimente welcher Grosse absetzen Daher findet man nur in Osern eine deutliche Sortierung und Schichtung der Ablagerungen Einfluss der Topographie Bearbeiten nbsp Wallberg im Sims Corner Eskers and Kames US Bundesstaat WashingtonAufgrund des von der Gletscheroberflache nachfliessenden Wassers steht das Wasser unter dem Eis oft unter hohem hydrostatischen Druck und kann dementsprechend auch aufwarts fliessen Sich haufig andernde Druckverhaltnisse erklaren die stark wechselnde Hohe von Osern sowie die Unterbrechungen in den Oszugen die eher die Regel denn die Ausnahme sind So wird beispielsweise in abschussigen Schmelzwassertunneln durch die Viskositat des Wassers Warme erzeugt die die Tunnelwande zum Schmelzen bringt Durch die erzielte Hohenzunahme des Tunnels kann folglich mehr sedimentiert werden und die resultierenden Eskerablagerungen gewinnen an Hohe Umgekehrt wird in ansteigenden Abschnitten weniger Warme erzeugt so dass der Esker hier niedriger ausfallt 8 Es wird aber nicht nur die Gesamthohe beeinflusst sondern auch die Formgebung In abschussigen oder geraden Tunneln entstehen spitz zulaufende Esker wohingegen in ansteigenden Abschnitten Wasser am Tunneloberrand gefriert und somit nur niedrigere abgerundete oder abgeflachte Esker geformt werden konnen Entstehung Bearbeiten nbsp Profildarstellung zur Entstehung sub und proglazialer LandformenAser entstanden in Schmelzwassertunneln oder Gletscherspalten durch glazifluviale Schmelzflusse die ihre Schuttfracht entweder unter subglazial im englazial oder auf supraglazial temperierten Gletschern ansammelten Die subglaziale Entstehungsweise wird von Autoren wie Bartling 1905 9 und Shreve 1985 8 vertreten die Tunnelsysteme an der Unterseite des Eises als Entstehungsort annehmen Den englazialen Standpunkt verficht Philipp 1912 10 der davon ausgeht dass beim Abschmelzen des Eises die Tunnelsedimente langsam zu Boden sinken Holst 1876 und Liedtke 1975 halten eine supraglaziale Entstehungsweise fur wahrscheinlicher wenn Oser uber Rucken und Senken im Gletscherbett verlaufen ohne dabei in ihrer Machtigkeit zu variieren 11 12 Anmerkung die Entstehungsmilieus schliessen einander nicht aus sondern durften kombiniert miteinander vorliegen Inlandeis enthalt wie jeder Gletscher auch Moranenmaterial Korngrosse feiner Ton bis grobe Blocke im Meterbereich Die Schmelzbache auf dem Eis die nach mehr oder minder kurzer Laufstrecke sich einen Weg an die Gletscherbasis suchen Wasser hat eine hohere Dichte als Eis nehmen das Moranenmaterial auf und lagern es entlang ihres Laufes wieder ab Daher sind Oser glazifluviale Formen Sie bestehen vorwiegend aus ungeschichtetem Kies 13 sowie aus groben Sanden und gelegentlich auch Blocken Da die Schmelzwasser parallel zur Eisbewegungsrichtung fliessen verlaufen Oszuge in Nordostdeutschland meist in nordlicher oder nordostlicher Richtung Die Entstehung bzw Erhaltung der Oser ist mit dem Stillstand bzw dem Ruckzug des Inlandeises wahrend eiszeitlicher Spatphasen nach dem letzteiszeitlichen Maximum verbunden Nach dem endgultigen Abschmelzen uberragen sie als positive Reliefformen die Grundmoranenlandschaft Bevorzugt finden sich Oser in Talbereichen ehemaliger Gletscher oder Gletscherzungen in unmittelbarer Nahe der ehemaligen Eisrandlagen Oser bleiben nur unter besonderen Bedingungen erhalten meist fallen sie der spateren Erosion anheim Oser stammen daher vorwiegend aus der Weichsel Kaltzeit aus der vorangegangenen Saale Kaltzeit sind fast keine Beispiele mehr bekannt ein wahrscheinlich saalezeitliches Alter durfte jedoch das Os von Tellingstedt besitzen 14 Beispiele fur rezente Esker finden sich am Woodworth Glacier in Alaska am gronlandischen Inlandeis in Frederikshaab und am Bruarjokull in Island Entstehungsmodelle Bearbeiten Banerjee und McDonald 1975 haben folgende drei Entstehungsmodelle fur Oser in Betracht gezogen 15 Modell des freifliessenden Wasserlaufs Tunnel Modell Delta ModellBeim Modell des freifliessenden Wasserlaufs erfolgt die Sedimentation in einem Zopfstrom der an den Seiten von Eiswanden umgeben wird Die angetroffene Faziesverteilung deutet auf laterale Korngrossenabnahme Antidunen mit Gegenstromungs Schichtung sind sehr haufig Im Querschnitt betrachtet sind die Sedimenteinheiten linsig angeordnet im Langsschnitt jedoch flachig Im Tunnelmodell fliessen die Wassermassen eingezwangt in einem subglazialen Tunnel Die Sedimenteinheiten sind generell flachig angeordnet und im Langsschnitt aushaltend Am haufigsten sind schraggschichtete und normal geschichtete Sedimentpakete aus Kies und Sand Feinkornige Sedimente fehlen Die Palaostromungsrichtungen zeigen nur geringe Abweichungen Der Sortierungsgrad der Sedimente ist schlecht nur die Matrix ist besser sortiert und deutet auf sliding bed stage rutschende Oberflache ein charakteristisches Merkmal fur Transport und Ablagerung in einem Eistunnel 16 Beim Delta Modell findet die Sedimentation beim Eintritt in vorgelagerte Schmelzwasserseen statt Charakteristisch fur diese Sedimente sind rapide stromabwartige Fazieswechsel Proximale Kiese gehen hierbei in tiefer liegende Seebodenrhythmite aus Silt und Ton uber bzw verzahnen sich mit ihnen Bezeichnend sind auch Rutschungen Schlamm und Suspensionsstrome Palaostromungen zeigen ferner eine hohe Streubreite Sollte der Eisrand jedoch freiliegen werden die Sedimente als alluviale Facher abgelagert Interner Aufbau Bearbeiten nbsp Internaufbau des Os von Badelunda in SchwedenGlazifluviale Sedimente unterscheiden sich nur wenig von normalen Flusssedimenten In Osern werden in Abhangigkeit von den physikalischen Eigenschaften des Schmelzwasserflusses Geroll und Sandlagen in unterschiedlicher Machtigkeit angetroffen Bei sehr kraftigem Stromungsregime konnen sehr grosse Gerolle transportiert werden bei niedrigem Stromungsregime und stagnierenden Verhaltnissen werden jedoch nur feinkornige Sedimente gebildet Schragschichtung und Normalschichtung konnen nebeneinander vorliegen Obwohl die Sedimentkorper von Osern von aussen betrachtet relativ einheitlich wirken konnen sie in ihrem internen Aufbau sehr komplexe Verhaltnisse an den Tag legen Neben den ublichen Kies und Sandlagen finden sich oft Till Einschaltungen sowie Beckensedimente Gelegentlich sind sie auch in ihrem Verband tektonisch gestort erkennbar an Verwerfungen und Falten Dies lasst sich durch Stauchungen erklaren welche durch differentielle Bewegungen der umgebenden Eismassen verursacht wurden aktive glazi tektonische Verformungen Aber auch passiv kommt es durch Niedertauen des umgebenden stabilisierenden Eises oder durch Abschmelzen von Toteismassen zu Storungen in den Lagerungsverhaltnissen Setzungen Sedimentzusammensetzung und Fazies BearbeitenOsersedimente werden von Sedimentstrukturen gekennzeichnet die im Stromungsmilieu erzeugt wurden Sie lassen sich anhand ihrer Korngrossen wie folgt unterteilen 15 Kiese Sande Feinsande und Silte Silte und ToneAm verbreitetsten sind Kieslagen in stabiler Packung ab und zu auch in offener Packung Schragschichtungspakete sind in ihnen recht haufig anzutreffen welche bis zu sieben Meter machtig werden konnen Sie entstehen durch das stromabwarts gerichtete Wandern von Schotterbanken Gelegentlich wird Gegenstromungs Schichtung beobachtet Manche Abschnitte zeigen auch dominante gradierte Parallelschichtung Die Kiese konnen aber auch vollkommen ungeschichtet sein und wurden offensichtlich aus einer Sedimenttrube ausgefallt Sogar Schlammstrome treten auf erkennbar an Tongerollen Der grob bis mittelkornige Sand ist meist schraggeschichtet und kam in Megarippeln oder in wandernden 15 bis 30 Zentimeter machtigen Sandbankpaketen zur Ablagerung Die Sedimentstrukturen sind recht kompliziert miteinander kombiniert So sind beispielsweise Sandbankschragschichtung Megarippeln und Kleinrippeln ubereinander zu beobachten Zugegen sind auch massive Lagen mit undeutlicher Schichtung welche auf eine hohe Suspensionsfracht hindeuten Gelegentliche Parallelschichtung deutet auf die engl als plane bed phase bezeichnete flache Oberflachenform Phase des niedrigen Stromungsregimes Die Feinsande und Silte bestehen meist aus Kleinrippeln und verschiedenen Arten von climbing ripple lamination Letztere kann durch ihr steiles Ansteigen hohe Stromungsgeschwindigkeiten dokumentieren superkritisches Verhalten Fr gt 1 Gelegentlich zeigen diese Sedimente auch Anzeichen gleichzeitig erfolgter Deformation wie z B Rutschungen und verdrehte Schichtung Die Silte und Tone entstammen der Distalfazies von Asern und wurden in den Eismassen vorgelagerten Abtauseen sedimentiert Diese Ablagerungen setzen sich aus gut ausgebildeten Rhythmiten und Warven zusammen Faziell gehoren Oser zu den folgenden Ablagerungsbereichen Fazieseinteilung nach Brodzikowski und van Loon 17 subglaziale Tunnelfazies I C 1 a terminoglaziale fluviale Tunnelmundungsfazies II A 2 a terminoglaziale lakustrine Tunnelmundungsfazies II A 1 c terminoglaziale marine Tunnelmundungsfazies II D 2 b Aser Vergesellschaftungen Bearbeiten nbsp Dieses As verlauft am Rand einer glazialen Rinne von Gatschow im Norden bis Zettemin im Suden und hat eine Lange von ca 30 kmAser sind in ihrer Entstehungsgeschichte oft mit Drumlins oder drumlinartigen Formen vergesellschaftet die ihnen auf den ersten Blick ahnlich sehen jedoch eine andere Entstehungsgeschichte haben Sie durfen deshalb nicht miteinander verwechselt werden Drumlins entstanden wahrend des aktiven Fliessens des Gletschers unter dem Eis und zeigen deshalb eine stromlinienformige Gestalt Weitere Vergesellschaftungen von Asern sind angrenzende Aufpressungsstrukturen aus Till Eisrandlagen Endmoranen Tunneltaler Uberlaufrinnen sowie Kame Bildungen oder Toteis Bereiche Recht haufig kann auch der Ubergang von Eskern und Spaltenfullungen zu Kames und Sanderflachen beobachtet werden Spezialformen BearbeitenNeben den gewohnlichen Eskern treten noch verschiedene Spezialformen auf 18 Aufpressungs Esker Perlenschnur Esker Till bedeckte Esker Uberlagerungs Esker Parallel Esker Rinnenbildungs Esker Bei Aufpressungs Eskern bilden sich durch die von unten wirkende Druckfront Storungen die den Till der unterlagernden Grundmorane aber auch bindige Tonlagen in den subglaziaren Tunnel hochquetschen und folglich im Kern des Osers anreichern konnen 19 Die relativ seltenen Perlenschnur Esker oder Perl Oser gehen auf Eisblocke zuruck die in den Tunneln bzw Spalten liegen bleiben und so Unterbrechungen in der Sedimentation bewirkten wegen ihrer rundlichen Form als Os Augen bezeichnet Moglich ist aber auch dass eine ruckwartige Verlangerung des subglazialen Tunnelsystems in sedimentreiche Lagen des Gletschers periodisch unterblieb 20 Vielleicht dokumentieren sie aber einfach nur Beschleunigungsanderungen des Schmelzwasserstroms Till bedeckte Esker besitzen einen Mantel aus Till der unmittelbar ihre subglaziale Entstehung an der Basis der Eismassen belegt Uberlagerungs Esker sind komplexe Strukturen die durch sich kreuzende Spaltensysteme in ubereinanderliegenden Niveaus des Gletschers entstehen Bei den Parallel Eskern gibt es verwachsene und getrennt nebeneinander herlaufende Strukturformen Rinnenbildungs Esker sind entweder ein oder zweiseitig von Randsenken umgeben welche aber morphologisch meist nur schlecht zu erkennen sind und oft vermoort vorliegen Die Rinnen sind entweder durch Toteisbildungen zu erklaren oder sie wurden durch Stromungswalzen geschaffen 21 Physikalische Parameter BearbeitenAnhand sedimentologischer Untersuchungen konnte Jackson 1995 fur den Oser von Bridgenorth in Ontario folgende physikalischen Parameter ermitteln 22 Die Fliessgeschwindigkeit im Schmelzwassertunnel variierte zwischen 0 05 und 3 5 Meter Sekunde unter Zuhilfenahme der Manning Zahl n 0 03 bzw kst 33 Der Neigungswinkel betrug 0 001 oder 0 0057 Die Scherspannung am Gletscherbett variierte sehr stark zwischen 1 und 900 Pa Das Stromungsregime war turbulent Reynolds Zahl Re gt 500 und unterkritisch Froude Zahl Fr lt 1 Wirtschaftliche Nutzung Bearbeiten nbsp Der Wanderweg Hassocky Meadow Trail verlauft auf einem Os im Ipswich River Wildlife Sanctuary US Bundesstaat Massachusetts der an das Feuchtgebiet von Hassocky Meadow grenztOser sind aufgrund ihrer Granulometrie d h Korngrossenzusammensetzung wobei grobe Fraktionen uberwiegen hervorragende Grundwasserspeicher und stellen somit fur die Wasserwirtschaft wichtige Reservoire dar Fur die Bauwirtschaft und den Strassenbau sind sie ein bedeutender Lieferant von Kies und Sand und werden folglich intensiv abgebaut Ferner durchqueren Oser oft Seen und Moorlandschaften und finden daher als naturlicher Wege und Strassenunterbau Verwendung Verbreitung und Vorkommen BearbeitenAser werden nur in einst vergletscherten Regionen angetroffen fur deren Ruckzug sie charakteristisch sind In Nordamerika treten sie nordlich von 72 Nord nicht mehr auf Diese Tatsache legt nahe dass Oser nur von temperierten Eismassen mit einem Wasserfilm an der Basis gebildet werden Aufgrund der enormen Ausmasse der Wurm Eiszeit Fennoskandischer Eisschild Laurentidischer Eisschild besitzen Oser eine sehr weite Verbreitung Jedoch entstanden Oser nicht unter zerklufteten Gebirgsgletschern wie in den Alpen da sich in diesen kein geschlossenes Tunnelsystem mit hohem hydrostatischen Uberdruck am Tunnelausgang etablieren konnte So genannte Palaoeskers sind Eskers vorpleistozaner Vereisungen Als Beispiel seien Eskers aus Mauretanien genannt 23 die aus dem Oberen Ordovizium stammen und der Tichit Gruppe angehoren Selbst ausserirdische Eskers sind mittlerweile bekanntgeworden so hat beispielsweise die Raumsonde Mars Odyssey auf dem Planeten Mars mittels THEMIS mehrere Eskersysteme aufgenommen Beispiele Bearbeiten nbsp Typische Ansicht in der Finnischen Seenplatte Ein Os zwischen zwei SeenZur Verdeutlichung seien einige Beispiele angefuhrt Irland Eiscir Riadha rund 200 Kilometer lang Eskers von Timahoe Tullamore Schottland Esker bei Carstairs Halmyre Esker bei West Linton in Peeblesshire Kemb Hills ein 5 Kilometer langer Esker bei Kemnay in Aberdeenshire Meikle Kildrummie Esker bei Nairn Wales Monington Esker bei Banc y Warren in Ceredigion England Esker bei Blakeney in Norfolk Esker bei Bramham in West Yorkshire Esker bei Hunstanton in Norfolk Esker bei Moreton Brook der Newport Esker Chain in Shropshire Penkridge Esker bei Boscobel in Shropshire Schweden As von Badelunda Getryggsas bei Bosarp Eslov Hornasen bei Vasteras Der 250 Kilometer lange und bis zu 75 Meter hohe Uppsalaasen bei Uppsala Der rund 60 Kilometer lange durch Stockholm verlaufende Stockholmsasen mit Brunkebergsasen im Stadtgebiet von Stockholm Finnland Hiittenharju bei Harjavalta Kaukolanharju bei Tammela Luijanharju bei Aanekoski Harju As beim Mustalampi See im Nuuksio Nationalpark Pyynikki Rucken bei Tampere Punkaharju Sakylanharju bei Sakyla Vehoniemenharju bei Vehoniemi Kangasala nbsp As im Einunndalsranden Naturreservat in HedmarkNorwegen As im Einunndalsranden Naturreservat in Hedmark As von St Olavsormen bei Egersund in Rogaland Danemark Aser am Abenra Fjord in Jutland As von Astrup bei Stubbekobing auf Falster 10 4 Kilometer lang As von Grindlose im Norden Funens As von Hojby bei Odense Funen 20 5 km lang As von Homarken Holmdrup in Sudfunen As von Mogenstrup Seeland 10 Kilometer lang Aser mit einer Gesamtlange von 22 5 km im Tunneltal von Koge Ringsted Seeland As von Sallinge in Zentralfunen 12 5 km lang As von Skuldelev auf Seeland Aser im Tunneltal von Soro Naestved auf Seeland 24 As der Stro Bjerge bei Slangerup in Nordseeland 8 3 km Deutschland Bayern Marieninsel Grosser Ostersee eine Insel im Grossen Ostersee Brandenburg Esker im Naturschutzgebiet Lange Dammwiesen und Unteres Annatal 25 Schleswig Holstein Uberlagerungsesker mit Rinnenbildung bei Ahrensburg 26 Esker bei Arenholz und Suderbrarup Os bei Suderbrarup 27 Perlenschnur Esker bei Bistensee 28 Aufpressungs Esker von Cismar Aufpressungs Esker von Dazendorf 29 Esker Kames System sowie Till bedeckte getrennte Paralleleskers im Forst Steinburg sudwestlich von Lubeck Esker von Neu Duvenstedt und Putlos 14 Esker mit Rinnenbildung von Fahrenkrug Esker am sudlichen Ortsrand von Mollhagen Till bedeckter Esker von Loose Uberlagerungsesker am Lutjensee Aufpressungs Esker der Prinzeninsel im Ploner See Perlenschnur Esker von Rieseby Esker mit Rinnenbildung von Ohe bei Rendsburg Esker von Tellingstedt womoglich aus der Saale Eiszeit Aufpressungs Esker sowie verwachsener Parallelesker von Waldhusen Kucknitz mit Beckenschluffen 30 Esker mit uberlagernder Spaltenfullung von Zarpen bei Lubeck Mecklenburg Vorpommern Esker am Neuenkirchener See Esker zwischen Zettemin und Gatschow 30 km lang Polen Esker von Kiczarowo Kitzerow in der Woiwodschaft Westpommern Turtul Esker bei Bachanowo in der Woiwodschaft Podlachien nbsp Moranenrucken von Zagare in LitauenLitauen Os am Eserinis See im Distrikt von Kelme Os Kulva Os Seskine Os ZagareEstland As im Naturreservat von Pohja Korvemaa Island Rezentes As am Bruarjokull Gronland Rezentes As am Inlandeis von Frederikshaab Kanada Eskers von Bridgenorth in Ontario Mount Pelly auf der Victoria Insel Nunavut Night s Hill Esker in der Nahe des Wapusk National Park in Manitoba Der Stuart River Eskers Complex des Eskers Provincial Park in British Columbia Der 800 km lange Thelon Esker entlang der Grenze zwischen den Northwest Territories und Nunavut 31 Vereinigte Staaten von Amerika Denali Esker am Denali Highway im Denali Nationalpark Alaska Rezenter Esker des Woodworth Glacier am Tasnuna River Alaska Das Eskersystem von Katahdin in Maine Esker Netzwerk bei Monroe in Maine Eskers bei North Woodstock in Maine Eskers im Great Esker Park am Back River in Weymouth Massachusetts Der 35 km lange Mason Esker in Michigan In Michigan gibt es mehr als 1000 Eskers Der Eskerkomplex des Devil s Track bei Grand Marais in Minnesota Zahlreiche Eskers im Adirondack State Park in New York Sims Corner Eskers and Kames in Washington Mauretanien Palaoesker der Tichit Gruppe bei Kedama Oberes Ordovizium 32 Mikro Palaoesker bei Guilemsi in der Region Adrar Oberes Ordovizium nbsp Sudrand des Argyre Planitia mit den Charitum Montes Mehrere Esker durchziehen die Kraterebene links vom Kraterrand Mars Esker im sudlichen Argyre Planitia 33 Esker der Dorsa Argentea Formation am Sudpol 34 Literatur BearbeitenFrank Ahnert Einfuhrung in die Geomorphologie Uni Taschenbucher 8103 4 aktualisierte und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8252 8103 8 Kap 24 5 Material Prozesse und Formen der glazialen Ablagerung Kap 24 6 Glaziofluviale Prozesse Ablagerungen und Formen I Banerjee B C McDonald Nature of esker sedimentation In V Jopling B C McDonald Hrsg Glaciofluvial and Glaciolacustrine Sedimentation Soc Econ Paleont Mineral Spec Publ Band 23 1975 S 132 154 H E Reineck I B Singh Depositional Sedimentary Environments Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1980 ISBN 0 387 10189 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Os Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Os Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten As Det danske ordbog abgerufen am 17 Juni 2020 As Det Norske Akademis ordbok abgerufen am 17 Juni 2020 As Svensk ordbok SO abgerufen am 17 Juni 2020 Drewry D Glacial Geologic Processes Edward Arnold London 1986 S 276 Easterbrook D J Surface Processes and Landforms Prentice Hall New Jersey 1999 ISBN 0 13 860958 6 S 352 a b Benn D I amp Evans D J A Glaciers and Glaciation Arnold London 1998 S 734 Reineck H E und Singh I B Depositional Sedimentary Environments Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1980 ISBN 0 387 10189 6 a b Shreve R L Esker characteristics in terms of glacier physics Katahdin esker system Maine In Geol Soc Amer Bull Band 96 1985 S 639 646 Bartling R Der As am Neuenkirchener See an der mecklenburgisch lauenburgischen Landesgrenze In Jahrb Preuss Geol Landesanst Band 26 1905 S 15 25 Philipp H Uber ein rezentes alpines Os und seine Bedeutung fur die Bildung diluvialer Osar In Z Deut Geol Ges Band 64 1912 S 68 102 Holst N O Om de glaciala rullstensa sarne In geol Foren Stockholm Forh Band 3 1876 S 97 112 Liedtke H Die nordischen Vereisungen in Mitteleuropa In Forschungen zur deutschen Landeskunde Band 204 Bundesforschungsanstalt fur Landeskunde und Raumordnung Bonn Bad Godesberg 1975 S 160 Scheidegger A E Theoretical Geomorphology 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg New York 1970 a b Grube A Geotope in Schleswig Holstein In Landesamt fur Landwirtschaft Umwelt und Landliche Raume Schleswig Holstein Hrsg Dokumentation der Geotope des Landes Katasters Schleswig Holstein 2011 a b Banerjee I und McDonald B C Nature of esker sedimentation In Jopling V und McDonald B C Glaciofluvial and Glaciolacustrine Sedimentation Hrsg Soc Econ Paleont Mineral Spec Publ Band 23 1975 S 132 154 Saunderson H C The sliding bed facies in esker sands and gravels a condition for fullpipe tunnel flow In Sedimentology Band 24 1977 S 623 638 Brodzikowski K und van Loon A J A Systematic Classification of Glacial and Periglacial Environments Facies and Deposits In Earth Science Reviews Band 24 1987 S 297 381 Alf Grube Zur Struktur von Eskern in Schleswig Holstein unter besonderer Berucksichtigung des Esker Kames Systems Forst Steinburg in morphologischer Hochlage In E amp G Quaternary Science Journal Band 60 Nr 4 2011 S 425 433 doi 10 3285 eg 60 4 03 Schulz W uber Oser und osahnliche Bildungen in der westlichen Prignitz In Jb Geol Band 3 1970 S 411 420 Karl Gripp Die Entstehung von Geroll Osern Esker In Eiszeitalter und Gegenwart Band 28 1978 S 92 108 R Aario Glacial and glaciofluvial sedimentation in Finnish valley environments The river valley as a focus of interdisciplinary research Finland 1977 Konferenz vom 21 23 Juni 1977 Jackson G R Flow Velocity Estimation of Meltwater Streams in Subglacial Conduits A Palaeohydraulic Analysis of the Bridgenorth Esker Peterborough County Ontario Department of Geography Trent University Peterborough Ontario 1995 Mangold N Giant paleo eskers of Mauritania analogs for martian esker like landforms Orsay Terre 2000 Equipe Planetologie UMR 8616 CNRS et Universite Paris Sud Humlum O Soro og Stenlilleegnens geomorfologi Unpublished report Geographical Institute University of Copenhagen 1976 S 383 Geologie auf den Informationsseiten zum Naturschutzgebiet Lange Damm Wiesen und Unteres Annatal abgerufen am 30 September 2018 Kolling M und Schluter M Das Ahrensburg Stellmoorer Tunneltal Nordostteil In Meyniana Band 81 1988 S 85 95 Wunnemann B Die weichselzeitliche Entstehung der Langseerinne Angeln in Schleswig Holstein In Dissertation Fachbereich Geowissenschaften FU Berlin Berlin 1990 S 171 Anhang Strehl E Die Oser Wallberge im Altkreis Eckernforde In Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernforde e V Band 64 Schwansen Amt Hutten und Danischwohld 2006 S 249 262 Seifert G Das miksroskopische Korngefuge des Geschiebemergels als Abbild der Eisbewegung zugleich Geschichte des Eisabbaues in Fehmarn Ost Wagrien und dem Danischen Wohld In Meyniana Band 2 1953 S 124 184 Ohnesorge W Der Lubecker Os und seine prahistorischen Altertumer In Mitt Geogr Ges u d Naturhist Mus Lubeck 2 Nummer 32 1928 S 5 123 Gray Charlotte The Museum Called Canada 25 Rooms of Wonder Random House 2004 ISBN 0 679 31220 X Caruba R und Dars R Geologie de la Mauritanie Universite de Nice Sophia Antipolis 1991 ISBN 2 86629 214 6 Banks M E u a An analysis of sinuous ridges in the southern Argyre Planitia Mars using HiRISE and CTX images and MOLA data In Journal of Geophysical Research 112 E09003 2005 doi 10 1029 2008JE003244 Head J W und Pratt Extensive Hesperian aged south polar ice sheet on Mars evidence for massive melting and 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