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Kucknitz ist der neunte von zehn Lubecker Stadtteilen KucknitzStadt LubeckKoordinaten 53 55 N 10 48 O 53 914 10 8 Koordinaten 53 54 50 N 10 48 0 OFlache 24 6 km Einwohner 18 558 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 754 Einwohner km Postleitzahl 23569Vorwahl 0451Karte Lage des Stadtteils Kucknitz in Lubeck mit Namen der Stadtbezirke Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Stadtteilgliederung 3 Bevolkerungsstruktur 4 Geschichte 5 Verkehr 6 Naturschutzgebiete 7 Kirchen 8 Schulen 9 Kulturdenkmale 10 Einzelnachweise 11 Literatur 12 WeblinksLage BearbeitenKucknitz liegt nordlich der Trave nordostlich des Lubecker Zentrums zwischen den anderen Stadtteilen St Gertrud und Schlutup im Suden St Lorenz Nord im Sudwesten und Travemunde im Nordosten Erreichbar ist Kucknitz vom Lubecker Zentrum aus durch den mautpflichtigen Herrentunnel oder uber die Autobahnen A 1 und A 226 Stadtteilgliederung BearbeitenKucknitz besteht aus den vier Lubecker Stadtbezirken 27 Danischburg Siems Rangenberg Wallberg 28 Herrenwyk 29 Alt Kucknitz Dummersdorf Roter Hahn 30 PoppendorfDer Stadtteil Kucknitz ist umgeben von viel Wald Landschafts und Naturschutzgebieten und man ist nahe der Trave und der Ostsee Bevolkerungsstruktur BearbeitenDie Bevolkerungsstruktur entspricht weitgehend dem Lubecker Durchschnitt Der Anteil der Arbeitslosen an der Wohnbevolkerung liegt leicht uber dem Lubecker Durchschnitt ebenso der Anteil der Einwohner mit einer anderen als der deutschen Staatsangehorigkeit Geschichte BearbeitenIn der Nahe von Poppendorf liegen das jungsteinzeitliche Poppendorfer Grosssteingrab und der wagrische Poppendorfer Ringwall Spater entstanden in der Nahe im Bereich zwischen Travemunde und der nordlichen Untertrave zunachst Herrenwyk Siems und Dummersdorf bevor 1314 die ehemals slawische Siedlung Kucknitz das erste Mal urkundlich erwahnt wurde 2 1715 nahm im Waldhusener Forst ein Holzvogt seinen Dienst auf 1765 wurde das Forsthaus Waldhusen gebaut das als altester Wohn und Dienstsitz eines Forsters in Deutschland gilt 1913 wurde Kucknitz nach Lubeck eingemeindet 3 nbsp Lageplan Bahnhof Kucknitz 1 Forsthaus Waldhusen 2 und Lager Poppendorf 3 Im Juli 1945 errichtete die britische Militarregierung das Lager Poppendorf im Waldhusener Forst in der Nahe des Bahnhofs Kucknitz als Internierungslager fur Wehrmachtsangehorige Ab November 1945 wurde es als Durchgangslager fur deutsche Fluchtlinge aus den Ostgebieten genutzt Mit insgesamt uber 500 000 Ostfluchtlingen wahrend der Existenz des Lagers war Poppendorf das grosste Lager in Schleswig Holstein Das schon von der SS als Zwangsarbeiterlager auf der Herreninsel beim heutigen Herrentunnel errichtete Lager Am Stau wurde im Sommer 1947 fur polnische Displaced Persons genutzt Uber beide Lager wurden polnische und baltische Staatsangehorige zum Teil gegen ihren Willen in ihre Heimat zuruckgefuhrt Die Militarregierung raumte beide Lager im Sommer 1947 Am 9 September wurden im Rahmen der Operation Oasis 4319 ehemalige Passagiere der Exodus untergebracht 4 die am 18 Juli 1947 etwa 20 Kilometer vor Gaza von den Briten als illegale Einwanderer nach Palastina aufgebracht worden waren Da es zwischen der judischen Selbstverwaltung und den britischen Militarbehorden erhebliche Schwierigkeiten gab und die Lager keine sichere Unterkunft im Winter boten wurden beide Lager vom 2 bis zum 5 November wieder geraumt Die 2342 Bewohner des Lagers Poppendorf wurden per Eisenbahn in eine ehemalige Kaserne nach Emden gebracht die rund 1550 Bewohner des Lagers Am Stau in das Marinelager nach Wilhelmshaven Sengwarden Die Lager Poppendorf und Am Stau wurden danach umfangreich renoviert und standen ab dem 17 November wieder als Durchgangslager fur Ostfluchtlinge zur Verfugung Danach wurde das Lager abgerissen heute erinnern nur noch die Grabstatten der in Poppendorf verstorbenen Kinder auf dem Judischen Friedhof Lubeck Moisling an das Lager Eine Gedenktafel im Waldhusener Forst wurde mehrfach vandalisiert 1999 wurde der Geschichtserlebnisraum Lubeck eingerichtet der 2006 mit einem internationalen Preis ausgezeichnet wurde Im Mai 2007 wurde auf dem Geschichtserlebnisraum der Bau der Kirche St Nikolai begonnen Es ist ein Nachbau einer mittelalterlichen norwegischen Stabkirche Die Kirche wurde 2008 unter Beteiligung der Lubecker Bischofin Barbel Wartenberg Potter geweiht Verkehr BearbeitenKucknitz besitzt mit den beiden Haltepunkten Lubeck Danischburg IKEA und Lubeck Kucknitz an der Bahnstrecke Lubeck Lubeck Travemunde Strand eine direkte Eisenbahnverbindung im Nahverkehr zum Hauptbahnhof Lubeck und nach Travemunde 5 Der Ort wird durch die Buslinien 30 31 32 33 39 und der Schnellbuslinie 40 6 der LVG als Tochterunternehmen des Stadtverkehr Lubeck SL bedient Die Autobahn A 1 streift den Ortsteil im Westen Von der A 1 zweigt die A 226 ab und endet mitten im Ort am Anfang der B 104 Die B 75 kommt von Norden aus Richtung Travemunde und verlauft zusammen mit der B 104 durch den Herrentunnel Richtung Lubecker Zentrum nbsp Dummersdorfer Ufer an der UntertraveNaturschutzgebiete BearbeitenBedeutendes Naturschutzgebiet in Kucknitz das auf den Heimatschutzer Wilhelm Ohnesorge zuruckgeht ist das Dummersdorfer Ufer an der Seeschifffahrtsstrasse Untertrave 7 Kirchen Bearbeiten nbsp Dreifaltigkeitskirche nbsp St Johannes Kirche nbsp St Nikolai nbsp ehemalige St Michael Kircheevangelisch lutherisch St Paulus Kirche Danischburger Landstrasse geweiht 1965 St Johannes Kirche Dummersdorfer Strasse geweiht 1910 Dreifaltigkeitskirche Schlesienring geweiht 1965 St Nikolai Kucknitz geweiht 2008 Evangelisch Freikirchliche Gemeinde Baptisten Huttenstrasse romisch katholisch Pfarrkirche St Joseph Josephstrasse benediziert 1910 Die St Johannes Kirche wurde um 1908 von Carl Muhlenpfordt entworfen ausserdem das dazugehorende Pfarrhaus und die Volksschule Auch die St Joseph Kirche wurde von ihm entworfen Ehemalige Kirchen St Michael Kirche ev luth Rangenberg geweiht 1951 Entwidmung 2008 Gebaude verkauft 2009 Schulen Bearbeiten nbsp Grundschule Roter HahnForderzentren Matthias Leithoff Schule eroffnet 1962 Haferkoppel 156 Schuler in 16 Klassen Grundschulen Rangenberg Schule Rangenberg eroffnet 1939 90 Schuler in 4 Klassen Grundschule Roter Hahn Schneidemuhlstrasse eroffnet 1960 249 Schuler in 13 Klassen Grundschule Utkiek Utkiek eroffnet 1964 140 Schuler in 7 Klassen Grund und Gemeinschaftsschulen Trave Grund und Gemeinschaftsschule Kucknitzer Hauptstrasse 560 Schuler in 26 Klassen Gymnasien Trave Gymnasium Kucknitzer Hauptstrasse eroffnet 1973 im Schulzentrum seit 1979 386 Schuler in 17 Klassen Berufsbildende Schulen Ludwig Fresenius Schule Hochofenstrasse Ehemalige Schulen Luisenhofschule Siemser Landstrasse bis 2011 Schulerzahlen aus dem Schuljahr 2018 2019 8 Kulturdenkmale BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Lubeck KucknitzEinzelnachweise Bearbeiten Hansestadt Lubeck Statistische Nachrichten Nr 42 Bevolkerung 2020 Abgerufen am 9 Juli 2021 https www gemeinnuetziger verein kuecknitz de kuecknitz kuecknitzer stadtteilgeschichte Geschichte Abgerufen am 4 Juli 2022 Jan H Fahlbusch Poppendorf statt Palastina Zwangsaufenthalt der Passagiere der Exodus 1947 in Lubeck http netzplan sv luebeck de index php de netzplan abgerufen am 19 Juli 2016 http netzplan sv luebeck de index php de netzplan abgerufen am 19 Juli 2016 Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer Memento vom 23 November 2005 im Internet Archive Statistisches Amt fur Hamburg und Schleswig Holstein Verzeichnis der allgemeinbildenden Schulen in Schleswig Holstein 2018 2019Literatur BearbeitenUwe Muller Kucknitz Ein Stadtteil im Wandel vom Klosterdorf zum Industrierevier Kleine Hefte zur Stadtgeschichte hrsg vom Archiv der Hansestadt Lubeck Heft 3 Lubeck 1987 ISBN 3 7950 3102 8 Werner Macziey Hrsg Kucknitzer Geschichte 1900 2005 aus Sicht des Gemeinnutzigen Vereins Kucknitz e V von 1911 Bestandigkeit und Wandel burgerlichen Gemeinsinns Lubeck 2005 Jan H Fahlbusch Poppendorf statt Palastina Zwangsaufenthalt der Passagiere der Exodus 1947 in Lubeck ISBN 3 933374 29 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lubeck Kucknitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hausgeschichte Die Geschichte von Lubeck Kucknitz Stadtteilprofile 2011 statische Angaben zu allen Stadtteilen und bezirken Karte der Stadtteile und bezirke mit topographischem Hintergrund PDF Datei 519 kB Eine kleine Geschichte der Erbhofe in Kucknitz PDF 2 2 MB Werner Macziey Renate Giercke Sabine Scholz Kucknitzer Stadtteilgeschichte Website des Gemeinnutzigen Vereins Kucknitz e V abgerufen am 21 Oktober 2015 Stadtteile von Lubeck Innenstadt St Jurgen Moisling Buntekuh St Lorenz Sud St Lorenz Nord St Gertrud Schlutup Kucknitz Travemunde Normdaten Geografikum GND 5280629 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lubeck Kucknitz amp oldid 230951859