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Die Operation Oasis war 1947 eine britische Operation um illegale Einwanderer aus Palastina in die europaischen Lander ihrer Abreise zuruckzubringen Erste und einzige Aktion war die Ruckfuhrung der Passagiere der Exodus Durch die Weigerung der Passagiere in Frankreich an Land zu gehen und den Beschluss der britischen Regierung die Exodus Passagiere in Deutschland zu internieren erhielt die Operation eine unvorhergesehene politische Tragweite die bedeutende Auswirkungen auf das Ende des britischen Mandats in Palastina und auf die Grundung des Staates Israel hatte Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Operation Oasis 2 1 Ruckfahrt nach Europa 2 2 Lager Poppendorf und Am Stau 2 3 Lager Emden und Sengwarden 3 Auswirkungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDas britische Weissbuch von 1939 begrenzte sehr drastisch die legale Einwanderung von Juden nach Palastina es war damit einer der Ausloser der als Alija Bet bezeichneten illegalen Einwanderung Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg kam diese zwischen 1940 und 1945 nahezu zum Erliegen lebte jedoch nach Kriegsende verstarkt wieder auf Verschiedene judische Organisationen wie Jewish Agency Mossad le Alija Bet Hagana und der Palmach mit seiner Untergruppe Palyam organisierten die Flucht europaischer Juden und die illegale Einwanderung nach Palastina Sie konnte dank starker finanzieller Unterstutzung vorwiegend durch amerikanische Juden in grossem Stil durchgefuhrt werden Die britische Mandatsverwaltung versuchte mit grossem Aufwand die illegale Einwanderung zu unterbinden Aufgegriffene Fluchtlinge wurden deshalb in Internierungslagern vorwiegend in Atlit inhaftiert Die Lage in den Internierungslagern in Palastina war zusatzlich angespannt da durch die Auseinandersetzungen zwischen der britischen Mandatsmacht judischen und arabischen Gruppierungen zahlreiche Burger des Mandatsgebiets verhaftet wurden und in den Lagern einsassen siehe z B Operation Agatha Um die Situation in Palastina zu entspannen und in der Hoffnung damit den Strom der Fluchtlingsschiffe uber das Mittelmeer einzudammen wurde mit der Regierungserklarung zur Deportation illegaler Einwanderer nach Zypern 1946 die Inhaftierung der Fluchtlinge auf Zypern beschlossen Entgegen den Erwartungen hatte diese Operation Igloo genannte Aktion keinen Einfluss auf den Fluchtlingsstrom Stattdessen wurden zunehmend sehr grosse Fluchtlingsschiffe mit Platz fur weit uber 1000 Passagiere eingesetzt was die Zahl der Einwanderer noch weiter steigerte Die Lage in den Internierungslagern auf Zypern war daher auch zunehmend angespannt Seit der La Spezia Affare wurde die britische Mandats und Judenpolitik von der Weltoffentlichkeit mit erhohter Aufmerksamkeit beobachtet Operation Oasis Bearbeiten nbsp Die Exodus bei der Ankunft in Haifa nbsp Die von den Briten aufgebrachte Exodus im Hafen von Haifa Deutlich erkennbar die britischen Soldaten auf dem Oberdeck und die bei den Ubernahmekampfen stark beschadigte Seitenwand nbsp Gedenktafel an den Landungsbrucken nbsp Ehem Bahnhofsgebaude Lubeck Kucknitz nbsp Lageplan des Waldhusener Forstes 1 Bahnhof Kucknitz 2 Forsthaus Waldhusen 3 Lager Poppendorf nbsp Strasse vom Forsthaus Waldhusen durch den Waldhusener Forst nach Poppendorf Der Nadelwald rechts der Strasse bedeckt das Gelande des ehemaligen Lagers Poppendorf nbsp Auf dem ehemaligen Lagergelande nbsp Ab dem 6 Oktober wurden fur die Exodus Passagiere neue Papiere ausgestellt mit denen sie die Lager verlassen durftenMit der Operation Oasis der Ruckfuhrung der illegalen Einwanderer in das Land ihrer Abreise sollte die untragbare Lagersituation auf Zypern entscharft werden Gleichzeitig erhoffte man sich in der britischen Administration einen zusatzlichen Abschreckungseffekt und damit endlich die erhoffte Auswirkung auf den Fluchtlingsstrom Das erste und letztlich einzige durch die Operation Oasis betroffene Fluchtlingsschiff war die Exodus Ruckfahrt nach Europa Bearbeiten In den fruhen Morgenstunden des 18 Juli 1947 wurde die Exodus etwa 20 km vor Gaza von den Briten aufgebracht und nach Haifa gefuhrt Mit dem Transfer der Passagiere der Exodus auf die drei Deportationsschiffe Ocean Vigour Runnymede Park und Empire Rival begann am selben Tag die Durchfuhrung der Operation Oasis Obwohl auf den Deportationsschiffen wesentlich weniger Passagiere untergebracht wurden als auf der Exodus herrschte auch dort drangvolle Enge Viele Passagiere hatten kein Bett zur Verfugung und schliefen auf dem Boden Die Juden rechneten damit wie die Passagiere der vorangegangenen aufgebrachten Fluchtlingsschiffe in Internierungslager nach Zypern gebracht zu werden Geruchte uber einen anstehenden Rucktransport nach Frankreich sorgten fur zunehmende Unruhe unter den Passagieren Als das Ziel der Fahrt Gewissheit wurde machten sich die Juden mit lautstarker Emporung Luft Am 29 Juli erreichten die Schiffe Port de Bouc Die Briten planten die Fluchtlinge mit Gewalt von den Schiffen zu bringen wogegen die franzosische Regierung intervenierte So wurde versucht die Juden zur freiwilligen Ausschiffung zu bewegen indem die Bedingungen an Bord bei der zu dieser Zeit herrschenden Hitzewelle vorsatzlich verschlechtert wurden Gleichzeitig lockte die franzosische Regierung mit Asyl was Freiheit und Arbeit bedeutete Die britischen Schiffe durften nicht unbegrenzt in franzosischen Gewassern ankern daher wurde am 21 August mit dem Kommunique Nr 127 ein Ultimatum gesetzt It being obviously impossible for three British transport ships to anchor for an indefinite period in French inshore waters it has been decided that if the Jews do not begin to disembark before 6 p m British Summer Time on 22nd August the ships will sail to the British Zone in Germany where the passengers will be immediately disembarked This is the only territory under British jurisdiction excluding Cyprus and Palestine in which such a large number of people may be adequately accommodated and cared for within a reasonable amount of time Da es offensichtlich fur drei britische Transportschiffe unmoglich ist fur unbestimmte Zeit in franzosischen Kustengewassern zu ankern wurde beschlossen dass wenn die Juden nicht vor dem 22 August 6 Uhr nachmittags britische Sommerzeit mit dem Ausbooten beginnen die Schiffe nach der britischen Zone in Deutschland weiterfahren wo die Passagiere sofort ausgebootet werden Dies ist das einzige Territorium unter britischer Zustandigkeit ausserhalb von Zypern und Palastina in dem mit vertretbarem Zeitaufwand eine solch grosse Anzahl Menschen angemessen untergebracht und versorgt werden kann Doch auch diese Androhung bewog nicht viele Juden die Schiffe zu verlassen Sie konterten mit einem eintagigen Warn Hungerstreik und der Parole Entweder das Land Israel oder der Tod auf den Schiffen Nach Ablauf der Frist hatten nur 130 1 andere Quellen nennen 60 bzw 103 vorwiegend alte und gebrechliche Personen das Asylangebot angenommen und die Schiffe verlassen Am Abend des 22 August lichteten die Schiffe die Anker mit Kurs Hamburg In Gibraltar wurde am 25 August die Fahrt unterbrochen da durch den Druck der internationalen Medien das britische Parlament den Beschluss die Juden in der Britischen Besatzungszone Deutschlands zu internieren noch einmal diskutierten wollte Nach funftagiger Beratung wurde der Beschluss bestarkt und die Weiterfahrt der Schiffe angeordnet Am Morgen des 8 Septembers 2 erreichten die Schiffe unter Begleitung von drei Zerstorern und mehreren Schnellbooten den Hamburger Hafen Ein Schiff nach dem anderen legte wahrscheinlich am Petersenkai beim Schuppen 29 an der mit Stacheldrahtbarrieren weitraumig abgeriegelt war Dennoch wurde die Ankunft der Schiffe von rund zweihundert Journalisten beobachtet die weltweit an Zeitungen berichteten Die zum Teil gewaltsame Evakuierung der Schiffe Ocean Vigour 3 und Runnymede Park durch annahernd eintausend britische Soldaten durch die 24 Fluchtlinge ernstlich verletzt wurden schurte das Entsetzen ob der Brutalitat mit der die Briten ihre Politik durchsetzten Die Passagiere der Runnymede Park weigerten sich von Bord zu gehen und verbarrikadierten sich in den Laderaumen Ein Ultimatum der Briten das Schiff freiwillig zu verlassen wurde abgelehnt Englische Soldaten gingen daraufhin an Bord um mit Tranengasbomben und Wasserschlauchen zu erzwingen was sonst nicht zu erreichen war 4 Das Erscheinungsbild der Fluchtlinge die grosstenteils seit 59 Tagen die extremen Bedingungen an Bord der verschiedenen Schiffe durchlebt hatten erganzte die Wirkung Zur allgemeinen Uberraschung verliessen alle Passagiere der Empire Rival das Schiff freiwillig Bei einer anschliessenden Durchsuchung des Schiffes wurde eine Bombe mit Zeitzunder entdeckt die offensichtlich bereits in Frankreich an Bord geschmuggelt worden war Damit sollte das Deportationsschiff nach der Evakuierung zerstort werden Die Bombe wurde in nahegelegene Marinebaracken gebracht doch noch vor dem Eintreffen des Kampfmittelraumdienstes loste der Zeitzunder die Detonation aus Aus Solidaritat demonstrierten 4000 Bewohner des DP Lagers Belsen Hohne gegen die Ausbootung der Exodus Juden in Hamburg 400 weitere Lagerbewohner aus Belsen Hohne reisten nach Hamburg und versuchten auf den abgesperrten Petersenkai zu gelangen woran sie von der deutschen Polizei gehindert wurden Die Juden wurden in Eisenbahnwagen gebracht die zuvor als Truppentransporter eingesetzt worden waren dabei wurde Musik uber Lautsprecheranlagen ubertragen Die leeren Waggons mit vergitterten Fenstern sowie die Begleitmusik riefen vielfach Erinnerungen an die Judendeportation im Dritten Reich und die Ankunft in verschiedenen Konzentrationslagern hervor Die Juden wurden mit der Eisenbahn nach Lubeck Kucknitz transportiert Im dortigen Bahnhof der gleich wie der Petersenkai mit Stacheldrahtzaunen abgeriegelt war mussten die Fluchtlinge auf LKW umsteigen und wurden weiter in die beiden Lager Poppendorf und Am Stau befordert Das Medienecho war zweigeteilt Wahrend britische Medien und Zeitungen unter britischem Einfluss die Zuruckhaltung Fairness und Menschlichkeit der britischen Soldaten sowie den gewaltsamen Widerstand der Juden betonten berichteten zahlreiche andere Journalisten uber das brutale Vorgehen britischer Soldaten den vielfachen passiven Widerstand der Juden und die Parallelen zwischen dem britischen Verhalten und Vorkommnissen im Nationalsozialismus Auch sammelten amerikanische Journalisten Unterschriften fur ein Protesttelegramm an Prasident Truman Von britischer Seite wurde den kritisch berichtenden Medien gezielte antibritische Hetze vorgeworfen Lager Poppendorf und Am Stau Bearbeiten nbsp Lager Poppendorf auf dem Parkplatz im Waldhusener Forst an der Strasse vom Forsthaus Waldhusen Richtung Poppendorf Erinnerungstafel und Strasse nbsp ErinnerungstafelDas Lager Poppendorf im Waldhusener Forst lag 800 m vom Bahnhof Kucknitz entfernt an der Strasse vom Forsthaus Waldhusen nach Poppendorf Das Lager wurde im Juli 1945 als Internierungslager fur Wehrmachtsangehorige errichtet Danach wurde es ab November 1945 als Durchgangslager fur deutsche Fluchtlinge aus den Ostgebieten genutzt Mit insgesamt uber 500 000 Ostfluchtlingen wahrend der Existenz des Lagers war Poppendorf das grosste Lager in Schleswig Holstein Das Lager Am Stau war ein ehemaliges SS und Zwangsarbeiterlager auf der Herreninsel das im Sommer 1947 fur polnische Displaced Persons genutzt wurde Bereits am 19 August und damit drei Tage bevor die drei Deportationsschiffe von Port de Bouc abfuhren bzw zwei Tage bevor das Ultimatum gestellt wurde wurden die Vorbereitungen eingeleitet um die beiden Lager fur die Aufnahme der judischen Fluchtlinge vorzubereiten Die Lagerinsassen wurden auf andere DP Lager verteilt und von britischen Pionieren wurden die Lager mit doppeltem Stacheldrahtzaun und Wachturmen mit Scheinwerferanlagen umgeben Neben den Lagerbaracken und Hutten wurden zusatzliche Zelte aufgebaut Der Lubecker Senat protestierte am 23 August erfolglos gegen die zusatzliche Belastung fur die mit Fluchtlingen uberfullte Stadt Am Abend des 9 Septembers waren von den ursprunglich 4554 Exodus Juden 4319 Menschen in den beiden Lagern einquartiert Von der UN Organisation IRO wurde ihnen der Status als Displaced Persons angeboten was eine bessere Lebensmittelversorgung bedeutet hatte Doch das Angebot wurde ausgeschlagen da dies als Aufgabe des Status als Auswanderer nach Palastina empfunden wurde Zur Bekundung ihres ungebrochenen Willens nach wie vor nach Palastina auszureisen organisierten die Juden Demonstrationen in den Lagern Von der britischen Lagerverwaltung unbemerkt wurden Hagana Kontaktpersonen in die Lager eingeschleust die den Kontakt zum judischen Zentralkomitee in Belsen aufrechterhielten Eine dieser Kontaktpersonen Benjamin Gruszka wurde gar von der Lagerleitung als Dolmetscher eingesetzt Bei der Ubersetzung liess er kleine Informationen einfliessen die den Juden deutlich machten welche Anweisungen der Lagerverwaltung sie nicht befolgen sollten So konnte von den Briten unbemerkt der Widerstand koordiniert werden Ein Mittel des Widerstands war die Verweigerung der personlichen Daten wie Name Alter und Herkunft Dadurch scheiterten die Briten letztlich mit ihrem Versuch die Exodus Juden zu registrieren Am 15 September wurde ein judisches Lagerkomitee unter der Leitung von Mordechai Rosmann gewahlt Das Komitee war einerseits Ansprechpartner fur Lagerverwaltung und Lagerpersonal andererseits Organisator fur fast taglich stattfindende Protestdemonstrationen gegen die Briten Unter der Leitung des Komitees wurde das Leben in den Lagern mehr und mehr von den Juden selbst organisiert einschliesslich medizinischer Versorgung Kindergarten schulischer Bildung fur Kinder wie Erwachsene sowie kulturelle Angebote wie Kino Musik und eine eigene Lagerzeitung Am 25 September wurde das bereits in Port de Bouc unterbreitete Angebot der franzosischen Regierung erneuert die Juden in Frankreich aufzunehmen Verbunden war das Angebot mit der Zusage einer deutlich verbesserten Lebensmittelversorgung 2800 kcal pro Tag zudem wurde die regulare Lebensmittelversorgung fur die Lagerinsassen am 1 Oktober auf 1500 kcal taglich reduziert Dennoch wurde dieses Angebot der freien Ausreise nach Frankreich nicht angenommen Nachdem alle Versuche die Exodus Juden zu registrieren gescheitert waren wurde dieses Vorhaben von den Briten aufgegeben Ab Anfang Oktober wurden die Wachturme und Scheinwerferanlagen abgebaut die nach britischer Darstellung nur fur die Dauer der Registratur vorgesehen waren Auf Bitten des judischen Komitees wurde der doppelte Stacheldrahtzaun nicht abgebaut sondern blieb zum Schutz der Lager erhalten Nach mehreren antisemitischen Ausserungen durch Lubecker Burger und Offizielle und selbst in der lokalen Presse wurde eine solche Schutzmassnahme als notig empfunden Am 6 Oktober wurde die Lagerleitung dem Komitee ubertragen und die britischen Wachposten wurden vollstandig abgezogen Die Juden erhielten neue Papiere und das Recht die Lager zu verlassen Von dieser Moglichkeit machte nur ein Teil der Lagerbewohner Gebrauch Da die Lager Poppendorf und Am Stau mit ihren einfachen Hutten und Wohnzelten nicht winterfest waren wurde von der britischen Verwaltung die Verlegung der Bewohner nach Emden und Wilhelmshaven angeordnet Das judische Lagerkomitee stimmte dieser Anordnung zu Vom 2 bis 5 November wurden 2342 Bewohner des Lagers Poppendorf per Eisenbahn in die ehemalige Kaserne nach Emden gebracht die rund 1550 Bewohner des Lagers Am Stau in das Marinelager nach Wilhelmshaven Sengwarden Am 5 November waren die letzten Exodus Passagiere in die neuen Unterkunfte umquartiert Die Lager Poppendorf und Am Stau wurden danach umfangreich renoviert und standen ab dem 17 November wieder als Durchgangslager fur Ostfluchtlinge zur Verfugung Poppendorf wurde bis zum Sommer 1950 als Fluchtlingsdurchgangslager genutzt Danach wurde das Lager abgerissen heute erinnern nur noch eine Gedenktafel im Waldhusener Forst 5 und die Grabstatten der in Poppendorf verstorbenen Kinder auf dem Judischen Friedhof im 18 km sudwestlich liegenden Lubeck Moisling an das Lager Das Gelande des ehemaligen Lagers ist heute ein dichter Nadelwald Lager Emden und Sengwarden Bearbeiten nbsp Ehemalige Karl von Muller Kaserne 2011 nbsp Admiral Armin Zimmermann Kaserne 2010 Die Exodus Juden wurden nach Emden in die Karl von Muller Kaserne an der Auricher Strasse und in das ehemalige Marinelager Wilhelmshaven Sengwarden der heutigen Admiral Armin Zimmermann Kaserne gebracht Die in der Emder Kaserne einquartierten polnischen Besatzungstruppen wurden dafur in andere Quartiere umgesiedelt Die Fahrt von den Lagern Poppendorf und Am Stau bis zum Bahnhof Bad Schwartau wurde wieder mit britischen Militar LKWs vorgenommen von da an mit der Eisenbahn Die Fluchtlinge protestierten erfolgreich dagegen unter der Bewachung von bewaffneten Soldaten und in vergitterten Waggons zu reisen Die Wachen wurden abgezogen und die Drahtverhaue vor den Zugfenstern entfernt Die Platzverhaltnisse in den neuen Unterkunften waren weiterhin sehr beengt viele mussten zu zweit in einem Bett schlafen Doch mit festen Gebauden ordentlichen Betten und Zentralheizung waren die Bedingungen erheblich besser Die judische Selbstverwaltung wurde auch in Emden und Sengwarden fortgefuhrt Die Organisation entsprach der in den Kibbuzim daher bezeichneten die Juden das Lager Emden als Kibbuz Ha Bokeja Die Vorbereitung auf die Einreise nach Palastina gleich ob auf legalen oder illegalen Wegen wurde intensiv vorangetrieben und von der Hagana tatkraftig unterstutzt Da die Briten auch die Ehepartner von legal zugelassenen Einwanderern nach Palastina einreisen liessen wurden zahlreiche Scheinehen geschlossen Allein am 30 Dezember 1947 fanden neun Trauungen im Lager Emden statt Auch mit gefalschten Ausweispapieren gelangten viele Exodus Juden uber Holland und Belgien nach Marseille und weiter nach Palastina Dort wurden die Ausweispapiere an die Hagana weitergegeben die sie umfalschte und nach Emden zuruckbrachte Auf den Fluchtlingsschiffen die nach wie vor Richtung Palastina fuhren erhielten die ehemaligen Exodus Passagiere den Vorrang Bis April 1948 waren nur noch rund 1800 Exodus Juden in Emden und Sengwarden Die Lager in Emden und Sengwarden waren nicht abgesperrt die Bewohner konnten sich frei in den Stadten bewegen Durch die gute Versorgungslage der Juden die haufig besser als die der deutschen Bevolkerung war fuhrten selbst diese sehr freien Internierungsbedingungen nicht zu einem schnelleren Abwandern Uber Tausch und Schwarzhandel sowie Dienstleistungen entstanden zum Teil enge Kontakte mit der benachbarten deutschen Bevolkerung Auf dem Kasernengelande verbrachten judische und deutsche Kinder und Jugendliche viel gemeinsame Zeit Mit der Unabhangigkeit und Staatsgrundung Israels am 14 Mai 1948 entfielen alle Restriktionen gegenuber den Juden Dennoch dauerte es noch langere Zeit bis die Exodus Passagiere in das vom Unabhangigkeitskrieg belastete Land ausreisen konnten Die Lager Emden und Sengwarden wurden ab Juli 1948 geraumt die verbliebenen Bewohner wurden in andere Lager umquartiert aus denen sie schneller nach Israel auswandern konnten Wenige Juden wanderten auch nach Schweden oder in die USA aus Die Lager Emden und Sengwarden wurden im August 1948 geschlossen Damit war die Operation Oasis die seit September 1947 nicht weiterverfolgt wurde beendet Der letzte amtliche Eintrag zur Operation Oasis war vom Juli 1948 und benannte den Verlust von 105 Schlagstocken im Wert von 255 38 Reichsmark Die Schlagstocke die die Briten fur die Ausschiffung der Juden von der Hamburger Polizei geliehen hatten mussten nun ersetzt werden Auswirkungen BearbeitenDurch die Operation Oasis erhielt Grossbritannien durch die unsensibel und herzlos strikte Burokratie von der Weltoffentlichkeit ein desastroses Echo und stand in sehr schlechtem Licht da Selbst der engste Verbundete die USA distanzierte sich zunehmend Die weltweite Entrustung fuhrte zu einer zunehmenden Sympathie fur den kunftigen Judenstaat die sich auch auf das UNSCOP auswirkte Um den aussenpolitischen Schaden zu begrenzen wurde die Operation Oasis nicht weiter verfolgt und wurden keine weiteren Fluchtlinge mehr nach Europa zuruckgebracht Diese Kursanderung in der Politik wurde jedoch nicht offentlich verkundet Der Mossad le Alija Bet furchtete daher weiterhin die Deportation nach Europa und ordnete fur die Fluchtlingsschiffe eine Anderung der Widerstandsstrategie hin zum passiven Widerstand an Damit sollten ausser der befurchteten Ruckfuhrung nach Europa auch weitere Tote und Verletzte vermieden werden Dennoch war bereits auf dem ersten Fluchtlingsschiff nach der Exodus Affare der Af Al Pi Chen hebraisch fur Trotzdem in Anlehnung auf die Exodus Affare und als Bekraftigung die illegale Einwanderung weiter zu betreiben wiederum ein Todesopfer zu beklagen Um der Fluchtlingsmassen Herr zu werden richteten die Briten auf Zypern weitere Internierungslager ein Die Lasten der Internierung der internationalen Kritik und Isolierung sowie der anhaltenden Probleme in Palastina verstarkten und beschleunigten die Bemuhungen der britischen Regierung die bereits am 14 Februar 1947 angekundigte Aufgabe des Mandats umzusetzen Keine drei Monate nach der Exodus Affare wurde auf der UNO Vollversammlung das Mandatsende zum 14 Mai 1948 und die Teilung Palastinas in einen arabischen und einen judischen Staat beschlossen Literatur BearbeitenJan Henrik Fahlbusch u a Poppendorf statt Palastina Zwangsaufenthalt der Passagiere der Exodus 1947 in Lubeck Dokumentation einer Ausstellung Dolling und Galitz Hamburg 1999 ISBN 3 933374 29 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Operation Oasis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Poppendorf statt Palastina PDF Datei 6 53 MB Operation Oasis Memento vom 20 April 2012 im Internet Archive Operation Oasis britische Reportage vom 9 September 1947 engl Ruckfahrt nach Europa der Exodus Passagiere Stationen 12 14 Einzelnachweise Bearbeiten Return to Germany the Country Responsible for the Holocaust Memento vom 21 Juni 2012 im Internet Archive Exodus Fluchtlinge gingen in Hamburg an Land In Weltpresse Unabhangige Nachrichten und Stimmen aus aller Welt Weltpresse 8 September 1947 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung dwp Raumung eines Dampfers hat begonnen In Wiener Kurier Herausgegeben von den amerikanischen Streitkraften fur die Wiener Bevolkerung 8 September 1947 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wku Exodus 1947 In Neues Oesterreich Neues Osterreich Organ der demokratischen Einigung 11 September 1947 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nos Am 5 Mai 2011 vorubergehend nicht mehr vorhanden Am 24 April 2013 in zerstortem Zustand vorgefunden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Oasis amp oldid 231612347