www.wikidata.de-de.nina.az
Bison ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Bison Begriffsklarung aufgefuhrt Die Bisons sind auf der Nordhalbkugel verbreitete Wildrinder die ursprunglich in die eigene Gattung Bison gestellt wurden Heute gibt es zwei Vertreter den Amerikanischen Bison Bos bison und den in Europa vorkommenden Wisent Bos bonasus Laut molekulargenetischen Untersuchungen sind die beiden Arten nicht naher miteinander als mit anderen Vertretern der Rinder verwandt bilden also keine eigenstandige Verwandtschaftsgruppe Monophylum Das spatlateinische Wort Bison ist vermutlich eine Entlehnung des germanischen Wortes wisund 1 Mannlicher Wisent Bos bonasus im ostpolnischen Bialowieza Nationalpark Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichte 2 Weblinks 3 Literatur 4 FussnotenEntwicklungsgeschichte Bearbeiten nbsp Bos bison antiquus starb vor etwa 10 000 Jahren aus Dieses Exemplar stammt aus den La Brea Naturasphaltgruben von Los Angeles Als Vorlaufer des Ur Bisons Bos sivalensis gilt ein Rind der Gattung Leptobos Der eurasische Ur Bison entwickelte sich auf seiner Ausbreitung von Nord Indien nach Westen und in den weitlaufigen asiatischen Steppen zum Steppenbison Bos priscus auch Steppenwisent genannt weiter Ein etwa 35 000 Jahre altes Exemplar wurde 1979 von einem Goldwascher in der Nahe von Fairbanks Alaska gefunden Es ging in die Forschungsgeschichte mit der Bezeichnung Blue Babe ein weil sich bei seiner Bergung die Haut aufgrund einer chemischen Reaktion mit der Luft blau farbte Im Kaukasus entwickelte sich zudem der heute ausgestorbene Bergwisent Bos caucasicus Der Steppenbison wurde von den Menschen der Cro Magnon Periode gejagt und in Hohlenzeichnungen festgehalten siehe die Hohlenmalereien von Altamira Lascaux und Chauvet bevor er am Ende der letzten Eiszeit ausstarb nbsp Schadel von Bos latifronsBisons entstanden ursprunglich in Eurasien Der Steppenbison uberquerte wahrend der Eiszeit im fruhen bis mittleren Pleistozan die Landbrucke zwischen Sibirien und Alaska die heutige Beringstrasse und besiedelte die nordlichsten Teile Nordamerikas Aus ihm entwickelten sich mehrere Arten die in zwei aufeinander folgenden Einwanderungswellen die sudlicheren Teile des Kontinents eroberten Die erste war der riesige langhornige Bos latifrons der im fruhen oder mittleren Pleistozan nach Amerika einwanderte 2 und im spaten Pleistozan vor ungefahr 20 000 Jahren ausstarb Die zweite bestand aus Bisonformen die bereits der heutigen Art Bos bison ahnelten Teilweise werden das langhornige Bos antiquus und die etwas kurzerhornige Form Bos occidentalis als eigene Arten aufgefasst andere Forscher sehen sie auch als Unterarten des heutigen Bisons Bos bison an Im fruhen Holozan vor annahernd 6000 Jahren entwickelten sich die heutigen recht kurzhornigen Unterarten des Bisons der Prariebison Bos bison bison und der Waldbison Bos bison athabascae und ersetzten die pleistozanen Formen nbsp Amerikanischer BisonHeutige Amerikanische Bisons die um 1890 nahezu ausgerottet waren und Europaische Wisente sind uneingeschrankt kreuzbar was fur eine nahe Verwandtschaft beider Arten spricht Analysen der DNA ergaben allerdings dass sich Wisente und Amerikanische Bisons genetisch teilweise stark voneinander unterscheiden Wahrend Bisons und Wisente in den paternal vererbten Y Chromosomen stark ubereinstimmen gibt es bei der Sequenz der maternal vererbten mitochondrialen DNA erhebliche Unterschiede So bildet der Amerikanische Bison bezuglich der mitochondrialen DNA eine Einheit mit dem Yak wahrend der Wisent hierin mit dem Auerochsen ubereinstimmt Eine mogliche Erklarung hierfur ware dass sich prahistorische Bisonbullen einst mit Verwandten des Auerochsen oder deren Vorfahren kreuzten und so die Vorfahren des Wisents hervorbrachten Insgesamt deuten diese Untersuchungen darauf hin dass die Gattungen Bos und Bison paraphyletisch sind sie wurden im Folgenden zu einer einzigen Gattung Bos zusammengefuhrt Die Gattung Bison scheint zudem polyphyletisch zu sein 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bisons Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien European Bison Conservation CenterLiteratur BearbeitenPaul S Martin Quaternary Extinctions A prehistoric revolution The University of Arizona Press Tucson 1984 ISBN 0 8165 1100 4 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Fussnoten Bearbeiten Friedrich Kluge Elmar Seebold Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 24 Aufl De Gruyter Berlin 2002 R Dale Guthrie Bos evolution and zoogeography in North America during the Pleistocene In The Quarterly Review of Biology Bd 45 1970 No 1 S 1 15 ISSN 0033 5770 Alexandre Hassanin Anne Ropiquet Molecular phylogeny of the tribe Bovini Bovidae Bovinae and the taxonomic status of the Kouprey Bos sauveli Urbain 1937 In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 33 Heft 3 2004 S 896 907 doi 10 1016 j ympev 2004 08 009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bisons amp oldid 238436277