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Der Bergwisent Bos caucasicus teilweise auch Bison caucasicus auch als Kaukasus Bergwisent oder Kaukasus Wisent bezeichnet ist eine ausgerottete ehemals im Kaukasus lebende Art der Eigentlichen Rinder Bos und mit dem Wisent nahe verwandt Erbgut des Bergwisents ist uber einen Kaukasus genannten Bullen siehe Kaukasus Wisent in zwei der drei bestehenden Zuchtlinien des Wisents die sog Flachland Kaukasus Linie sowie die Hochlandlinie eingeflossen BergwisentErlegter Bergwisent 1898 Systematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie BovinaeTribus Rinder Bovini Gattung Eigentliche Rinder Bos Art BergwisentWissenschaftlicher NameBos caucasicusTurkin amp Satunin 1904Ausgestopftes Exemplar des Bergwisents im Zoologischen Museum der Russischen Akademie der WissenschaftenWisent Hybrid der Flachland Kaukasus Linie im Wisentgehege Springe Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Areal 3 Entdeckung und Aussterben 4 Systematik 5 Einzelnachweise 6 Weblinks 7 LiteraturMerkmale BearbeitenDer Bergwisent war kleiner als die Flachlandform Er erreichte eine Schulterhohe von 160 cm gegenuber 185 cm und ein Lebendgewicht von etwa 480 Kilogramm in seltenen Ausnahmefallen auch daruber von 700 bis 800 Kilogramm Sein Fell war am ganzen Korper gelockt und auch am Vorderkorper nicht verlangert auch die Mahne und Kinnbehaarung Bart war kurzer Das Fell war insgesamt etwas dunkler gefarbt Die Hufe waren auffallend kurzer dabei aber hoher und nach vorn starker abgerundet 1 2 Areal BearbeitenDie Art war in ihrer Verbreitung auf den Kaukasus beschrankt In historischer Zeit war sie durch eine Verbreitungslucke von der sudlichsten Population des Flachlandwisents in den Steppen am Don getrennt Es gilt aber als wahrscheinlich dass diese Lucke bereits auf Bejagung zuruckgeht und das Verbreitungsgebiet vorher zusammenhangend war darauf deuten auch subfossile Knochenfunde hin 1 Die Verbreitung war zumindest in historischer Zeit auf den Westkaukasus beschrankt es gibt keine Hinweise auf ehemalige Vorkommen ostlich der Georgischen Heerstrasse Raschid ad Din berichtet in seinem Geschichtswerk Abaqa Ilchan von Persien habe in den Bergen bei Schahrud 1275 76 in den Waldern Bergbuffel gejagt Dies lasst aber ein Vorkommen in historischer Zeit bis zum Kaspischen Meer und Elburs zumindest denkbar erscheinen 1 Besiedelt wurde die Waldzone im Norden der Hauptkette und der nordlichen Vorgebirge Chernye Gory im Einzugsgebiet der Flusse Kuban und Terek Entdeckung und Aussterben BearbeitenSichere Nachweise fur Wisente im Kaukasus liegen erst vom 18 Jahrhundert an vor fruhere Hinweise sind verstreut und unsicher Bereits Ende des 19 Jahrhunderts lagen alle verbliebenen Nachweise im Kuban Gebiet zwischen den Oberlaufen der Nebenflusse Beloe und Laban Um 1890 wurde der Bestand auf ca 450 bis 500 Tiere maximal 700 abgeschatzt Letztes Ruckzugsgebiet war das hier liegende grosse Jagdreservat der Zaren 1910 schatzte Filatov den Bestand noch auf einige Hundert 1 Als nach dem Ersten Weltkrieg und in der Revolutionszeit die staatliche Autoritat zusammenbrach fiel der verbliebene Bestand Wilderern zum Opfer Zum Niedergang trug ausserdem ein Ausbruch der Maul und Klauenseuche bei die mit Rindern eingeschleppt worden war 3 1920 sollen noch 50 Tiere am Leben gewesen sein Die Einrichtung des Schutzgebiets im Jahr 1924 kam zu spat um den Bestand zu retten Das letzte frei lebende Tier fiel 1926 nach anderen Angaben 1927 am Berg Alousa einem Wilderer zum Opfer Systematik BearbeitenDie Einstufung als Art Bos caucasicus fur den Bergwisent wird von den meisten Saugetierkundlern als gultig anerkannt Allerdings gibt es auch gegenteilige Meinungen die fur die Population diesen Rang nicht fur gerechtfertigt halten So wird im Handbuch Mammal Species of the World caucasicus als Synonym der Nominatform des Wisents Bos bonasus betrachtet 4 Teilweise galt der Bergwisent auch als Unterart des Wisents eine Revision der Horntrager aus dem Jahr 2011 sieht ihn jedoch als eigenstandige Art an 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d V G Heptner A A Nasimovich und A G Bannikov Mammals of the Soviet Union Mlekopitayushchie Sovetskogo Soyuza English edition Volume 1 Artiodactyla and Perissodactyla Smithsonian Institution Libraries and The National Science Foundation Washington D C 1988 ubersetzt fur die Smithsonian Institution von P M Rao zuerst erschienen bei Vysshaya Shkola Publishers Moscow 1961 S 557 599 1 Ninell Melkadze Nargiza Ninua und Izabella Skhirtladze Catalogue of the type specimens of Caucasian large mammalian fauna in the collection of the National Museum of Georgia Tbilisi 2009 S 1 64 download Lidia V Zablotskaya Mikhail A Zablotsky und Marina M Zablotskaya Origin of the Hybrids of North American and European Bison in the Caucasus Mountains In Zdzisaw Pucek Hrsg European Bison Status Survey and Conservation Action Plan IUCN The World Conservation Union 2004 ISBN 2 8317 0762 5 Peter Grubb Order Artiodactyla In Don E Wilson DeeAnn M Reeder editors Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 3rd edition Johns Hopkins University Press 2005 Colin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S 114 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bos bonasus caucasicus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wisente und Weltnaturerbe schutzen Projekt des NABU International im Kaukasus abgerufen am 7 April 2013 Literatur BearbeitenMalgorzata Krasinska und Zbigniew Krasinski Der Wisent Die Neue Brehm Bucherei Band 74 Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2008 ISBN 978 3 89432 481 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergwisent amp oldid 232516416