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Horst Pietschmann 30 September 1940 in Bremen ist ein deutscher Historiker Er lehrte von 1985 bis 2005 als Professor fur Geschichte Lateinamerikas an der Universitat Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenHorst Pietschmann legte 1960 am Neusprachlichen Gymnasium in Oberhausen das Abitur ab und studierte dann Geschichte Romanistische Philologie Philosophie und Padagogik an der Universitat zu Koln Von 1964 bis 1966 war er DAAD Stipendiat in Mexiko Stadt und Sevilla Im Jahr 1969 wurde er an der Universitat zu Koln mit einer von Richard Konetzke angeregten und betreuten Untersuchung uber die Einfuhrung des Intendantensystems in Neu Spanien promoviert Von 1969 bis 1979 war er als Wissenschaftlicher Assistent tatig Im Jahre 1977 erfolgte in Koln auch seine Habilitation Es folgten Lehrstuhlvertretungen 1978 an der Universitat Bielefeld und 1979 1980 an der Universitat Hamburg Von 1982 bis 1985 lehrte er als Professor fur Iberische und Lateinamerikanische Geschichte an der Universitat zu Koln Pietschmann trat 1985 die Nachfolge von Inge Buisson als Professor fur Geschichte Lateinamerikas am Historischen Seminar der Universitat Hamburg an Von 1994 bis 1996 war er Sprecher Dekan des Fachbereichs Geschichtswissenschaften Von 2000 bis 2005 hatte er die Leitung des Lateinamerika Zentrums der Universitat Hamburg inne Von 2000 bis 2003 war Mitglied des Akademischen Senats der Universitat Hamburg Pietschmann war 2003 04 Inhaber des Lehrstuhls Wilhelm und Alexander von Humboldt am Colegio de Mexico und der Universidad Nacional Autonoma de Mexico UNAM 1 Im Jahre 2005 wurde er emeritiert Zu seinen bedeutendsten akademischen Schulern gehorten Peer Schmidt Renate Pieper und Ulrich Mucke Sein Nachfolger in Hamburg als Professor fur Geschichte Lateinamerikas wurde 2007 Ulrich Mucke Pietschmann ist verheiratet und hat einen Sohn Er lebt mit Hauptwohnsitz in Koln Elf Aufsatze aus den Jahren von 1972 bis 1999 wurden 2000 zum 60 Geburtstag von Jochen Meissner Renate Pieper und Peer Schmidt herausgegeben 2 Unter Pietschmann wurde Hamburg in Deutschland zu einem der bedeutendsten Orte der historischen Lateinamerikaforschung 3 Pietschmann legte fast 300 Publikationen vor Dabei bearbeitete er schwerpunktmassig zwei Themenfelder Im ersten Themengebiet widmete er sich der Kolonialgeschichte und ging der Frage nach den Strukturen des spanischen Kolonialreiches nach Pietschmann hob die Bedeutung der spanischen Kolonialverwaltung sowohl fur die Geschichte der Fruhen Neuzeit als auch fur die Entwicklung der Unabhangigkeit hervor Im zweiten Themenfeld erweiterte er die Vorstellung der atlantischen Geschichte um die lateinamerikanische Dimension Dabei verstand er den Atlantik als ein grosseres System und pladierte dafur neben den englischen und franzosischen auch die iberischen Kolonien zu berucksichtigen 4 Von Pietschmann wurde wesentlich das Handbuch zur Geschichte Lateinamerikas 3 Bande Stuttgart 1992 1994 initiiert und herausgegeben Von 1987 bis 1988 lehrte er als Gastprofessor an der Universite Bordeaux III Im Sommersemester 1993 war er Gastprofessor an der Universitat Complutense Madrid Er war ab 1964 fur viele Jahre Schriftleiter des Jahrbuchs fur Geschichte Lateinamerikas Er legte 2001 mit Walther L Bernecker zur Geschichte Portugals eine Darstellung vor die 2014 in dritter Auflage erschien 5 Fur seine Forschungen wurden Pietschmann zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen Im Jahr 1987 wurde ihm der Mexikanische Orden vom Aztekischen Adler verliehen Er war von 1993 bis 1996 Prasident der Vereinigung Europaischer Lateinamerika Historiker Von 1993 bis 1996 und von 1998 bis 2001 war er Vizeprasident des Instituto Internacional de Historia del Derecho Indiano Pietschmann wurde 1990 Mitglied der Europaischen Akademie der Wissenschaften und Kunste Von 1996 bis 2005 war er Mitglied der Joachim Jungius Gesellschaft der Wissenschaften danach Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg Pietschmann wurde korrespondierendes Mitglied der Academia Nacional de la Historia in Argentinien 1981 der Real Academia de la Historia in Spanien 1997 6 der Academia Chilena de la Historia in Chile 1990 der Academia Mexicana de la Historia in Mexiko Stadt 1997 der Academia de Geografia e Historia de Guatemala 2004 der Real Academia Hispano Americana de Ciencias Artes y Letras in Cadiz in Spanien 2010 Im Jahre 2007 wurde ihm der Preis der Vereinigung fur Vergleichende Uberseegeschichte verliehen 2008 wurde er ausserdem Mitglied der Academia Europaea in London 7 Er war Mitglied der Vereinigung fur Verfassungsgeschichte Schriften Auswahl BearbeitenDie Einfuhrung des Intendantensystems in Neu Spanien im Rahmen der allgemeinen Verwaltungsreform der spanischen Monarchie im 18 Jahrhundert Lateinamerikanische Forschungen Bd 5 Bohlau Koln 1972 ISBN 3 412 95172 2 Vollstandig zugleich Koln Universitat Dissertation 1968 1969 Staat und staatliche Entwicklung am Beginn der spanischen Kolonisation Amerikas Spanische Forschungen der Gorresgesellschaft Reihe 2 Bd 19 Aschendorff Munster 1980 ISBN 3 402 05820 0 Zugleich Koln Universitat Habilitations Schrift 1977 Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Klett Cotta Stuttgart 1980 ISBN 3 12 911410 6 mit Walther L Bernecker Geschichte Portugals Vom Spatmittelalter bis zur Gegenwart 3 aktualisierte und erweiterte Auflage Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66375 8 Aufsatzsammlung Mexiko zwischen Reform und Revolution Vom bourbonischen Zeitalter zur Unabhangigkeit Beitrage zur Kolonial und Uberseegeschichte Band 80 Herausgegeben von Jochen Meissner Renate Pieper Peer Schmidt Steiner Stuttgart 2000 ISBN 3 515 07796 0 Literatur BearbeitenPietschmann Horst In Kurschners Deutscher Gelehrtenkalender Bio bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart Band 3 M Sd 27 Ausgabe de Gruyter Berlin u a 2015 ISBN 978 3 11 033717 4 S 2820 f Renate Pieper Peer Schmidt Hrsg Latin America and the Atlantic World El mundo atlantico y America Latina 1500 1850 Essays in honor of Horst Pietschmann Lateinamerikanische Forschungen Band 33 Bohlau Koln u a 2005 ISBN 3 412 26705 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Horst Pietschmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Horst Pietschmann in der Deutschen Digitalen Bibliothek Seite von Horst Pietschmann an der Universitat Hamburg Staatsarchiv Hamburg Nachlass 622 2 47 Seite der Akademie der Wissenschaften in Hamburg Anmerkungen Bearbeiten Der Wilhelm und Alexander von Humboldt Lehrstuhl Vgl dazu die Besprechung von Hans Pohl in Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte 89 2002 S 200 201 Barbara Vogel Geschichtswissenschaft in Hamburg seit 1970 In Rainer Nicolaysen Axel Schildt Hrsg 100 Jahre Geschichtswissenschaft in Hamburg Berlin u a 2011 S 295 330 hier S 315 Ulrich Mucke Historische Forschung zu Lateinamerika an der Universitat Hamburg In Jahrbuch der historischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland Berichtsjahr 2009 2010 S 15 22 hier S 16 Ulrich Mucke Historische Forschung zu Lateinamerika an der Universitat Hamburg In Jahrbuch der historischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland Berichtsjahr 2009 2010 S 15 22 hier S 16 Vgl dazu die Besprechung von Karin Schuller in Historische Zeitschrift 276 2003 S 411 412 Verzeichnis der Mitglieder Eintrag auf der Internetseite der Academia EuropaeaNormdaten Person GND 122625951 lobid OGND AKS LCCN n80156041 VIAF 73975950 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pietschmann HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 30 September 1940GEBURTSORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Pietschmann amp oldid 237477900