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Das Oxford English Dictionary OED ist das umfangreichste Worterbuch der englischen Sprache Sein Ziel ist den gesamten englischen Wortschatz seit dem 9 Jahrhundert einschliesslich aller bekannten Wortbedeutungen varianten und verwendungen darzustellen Die 2 Auflage in 20 Banden 1989 erschienen enthalt etwa 600 000 Schlagworter mit rund 2 5 Millionen Nachweisen Herausgegeben wird das OED von Oxford University Press 1857 begann das Projekt 1884 erschien unter der Leitung von James Murray eine erste Lieferung 1928 war die 1 Auflage in 12 Banden mit etwa 400 000 Wortern abgeschlossen An der Bearbeitung waren mehrere Generationen von Sprachforschern beteiligt unter ihnen J R R Tolkien und William C Minor 1989 wurde die zweite Ausgabe auf elektronischen Speichermedien verfugbar 1 Eine Online Ausgabe mit dem Material der projektierten 3 Auflage wird vierteljahrlich aktualisiert Das Worterbuch bevorzugt das Oxford spelling Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 3 Aufbau eines Artikels 4 Bedeutung 5 Publikationsformen 6 Herausgeber 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIn England wurde das erste Dictionarius das eine Sammlung lateinischer Worter enthielt 1225 veroffentlicht Ab 1538 erschien in London eine Reihe lateinisch englischer Worterbucher von denen einige alphabetisch angeordnet waren andere arrangierten das Vokabular nach Wortfeldern Das erste rein englische Worterbuch A Table Alphabeticall wurde 1604 veroffentlicht und enthielt 2500 Eintrage Seinem Herausgeber Robert Cawdrey um 1538 nach 1604 kam es vor allem darauf an schwierige Worter zu erlautern hard usual English words Wahrend des 17 Jahrhunderts kamen insgesamt sieben grosse Worterbucher auf den Markt Sie enthielten meist nur ein Synonym des zu erlauternden Begriffs und beschrankten sich durchweg auf schwierige ungebrauchliche Worter Das Worterbuch von Nathaniel Bailey 1742 beanspruchte zum ersten Mal ein umfassendes Inventar der englischen Sprache zu liefern Ausserdem enthielt es Angaben zur Entstehungsgeschichte der Stichworter Baileys Universal Etymological Dictionary erschien 1721 und erlebte 25 Auflagen Das bedeutendste Worterbuch vor dem Oxford English Dictionary stammt aber von Samuel Johnson Sein Dictionary of the English Language stellte zum ersten Mal ein Belegworterbuch dar Obwohl Johnson es ablehnte die englische Sprache normieren zu wollen definierte sein Worterbuch die Standardsprache regelte die Rechtschreibung und lieferte Hinweise zur Aussprache Johnson wertete literarische Werke aus die aus dem Zeitraum zwischen 1586 als Sir Philip Sidney gestorben war bis zu den seinerzeit jungst verstorbenen Schriftstellern stammten 1755 erschienen die beiden Bande es war das letzte Mal dass eine einzelne Person ein umfassendes Worterbuch der englischen Sprache vorlegte Geschichte Bearbeiten nbsp Richard Chenevix Trench Initiator des OED Zeichnung von 1863Am 5 November 1857 rief Richard Chenevix Trench 1807 1886 Dekan von Westminster Abbey vor der Philological Society dazu auf ein Worterbuch der englischen Sprache zu schaffen Sein Vortrag trug den Titel Einige Mangel unserer englischen Worterbucher Trench schwebte ein Inventar der gesamten englischen Sprache vor ausdrucklich sollte dieses Worterbuch nicht der Sprachpflege dienen Lexikografen seien Historiker keine Kritiker Trench war klar dass eine einzelne Person solch ein Projekt nicht mehr bewaltigen konnte Er schlug deswegen ein Gemeinschaftsunternehmen vor das auf der Arbeit von Freiwilligen aufbauen wurde Der Vorschlag damals noch unter dem Namen New English Dictionary on Historical Principles wurde von der Philological Society 1858 akzeptiert und Herbert Coleridge 1830 1861 zum Herausgeber berufen Coleridge starb bereits nach zwei Jahren er hatte in dieser Zeit gerade mal die Belege fur die Halfte des Buchstaben A durchsehen konnen und auch sein Nachfolger Frederick James Furnivall 1825 1910 erwies sich als uberfordert wie er schliesslich selbst erkannte Zwanzig Jahre nach dem Beginn stand das Projekt vor dem Scheitern nbsp Herausgeber James Murray in seinem Skriptorium in Oxford Foto vor 1910Die entscheidende Wende kam 1877 als einerseits auf Furnivalls Vorschlag James Murray eingestellt wurde und andererseits Oxford University Press als Verlag gewonnen wurde Murray veroffentlichte 1879 einen Aufruf den zahlreiche Buchhandler ihren Buchern beilegten Bemerkenswerterweise richtete er sich dabei nicht nur an seine Landsleute sondern auch an Amerikaner und die Bewohner der britischen Kolonien Tatsachlich sollte die gesamte englische Sprache die inzwischen zur Weltsprache aufgestiegen war dokumentiert werden Die Methode Belege zu sammeln war bereits von Samuel Johnson ausgearbeitet worden Auf einem Streifen Papier wurde das Wort die Fundstelle und ein Zitat herausgeschrieben das den Gebrauch dieses Wortes illustrierte Johnson hatte auf diese Weise versucht die Bedeutung eines Wortes zu vermitteln Trench ging weit daruber hinaus Er wollte durch Belege die gesamte Geschichte eines Wortes illustrieren gleichsam eine Biographie vom ersten Auftauchen in der englischen Sprache bis zu dessen Verschwinden schreiben wobei auch jeder Bedeutungswandel durch ein Zitat untermauert werden sollte Um das Projekt zu finanzieren wurde das Worterbuch in zahlreichen Lieferungen publiziert Der erste Faszikel erschien am 1 Februar 1884 mit den Stichwortern a ant Das Projekt war gesichert als Konigin Viktoria erlaubte ihr den Band mit dem Buchstaben C zu widmen Neben Murray war ab 1888 Henry Bradley zweiter Herausgeber gefolgt von William A Craigie als drittem Herausgeber Nach siebzig Jahren wurden die zwolf Bande des New English Dictionary schliesslich 1928 abgeschlossen Bis dahin waren 414 825 Worter definiert und dafur 1 827 306 Belege angefuhrt worden Bei der Arbeit war ein einziges Stichwort bondmaid deutsch Leibeigene verloren gegangen Allerdings entwickelte sich die englische Sprache schneller als das Worterbuch so dass 1933 bereits ein erster Erganzungsband notwendig wurde Herausgeber William Craigie Charles Talbut Onions Erst seitdem ist das Worterbuch unter dem Namen Oxford English Dictionary bekannt 1972 bis 1984 erschien das zweite Supplement in vier Banden Herausgeber Robert Burchfield Nach insgesamt funf Erganzungsbanden wurde 1989 die zweite vollkommen neu bearbeitete Ausgabe in 20 Banden veroffentlicht Eine weitere Neuausgabe war im August 2010 zu 28 Prozent fertiggestellt 2 Daraus entstand eine kostenpflichtige Online Ausgabe die vierteljahrlich aktualisiert wird zunachst unter der Leitung von John Simpson 3 4 2013 wurde wieder mit einer dritten gedruckten Ausgabe gerechnet aber nicht vor dem Jahr 2028 5 Aufbau eines Artikels BearbeitenDas Oxford English Dictionary wurde mit Hilfe Tausender freiwilliger Mitarbeiter erstellt die insgesamt sechs Millionen Belege einsandten Die Belege wurden zunachst alphabetisch sortiert dann innerhalb desselben Stichworts nach Wortarten etwa bell als Substantiv Adjektiv und Verb Dann wurden die Belege nach der Zeit sortiert aus der sie stammten und schliesslich nach verschiedenen Bedeutungen Ein Stichwort enthalt zunachst Aussprache und Etymologie ursprunglich hatte Oxford University Press sich dagegen ausgesprochen weil sie ein eigenes etymologisches Worterbuch publizieren wollte Dann folgt die Definition und schliesslich die Belegstellen Grundsatzlich sollen die Zitate den Gebrauch des Stichworts illustrieren Das erste Zitat soll moglichst auch das erste Auftauchen des Wortes in der englischen Sprache nachweisen Danach reicht ein Zitat pro Jahrhundert bei starkem Bedeutungswandel konnen es auch mehr sein Die Definition sollte besagen wozu ein Wort gehort Dabei sollten keine Worter verwendet werden die komplizierter oder wahrscheinlich weniger bekannt als das zu definierende Wort sind Eine Definition sollte nicht sagen was ein Wort nicht bedeutet Alle verwendeten Worter mussen anderswo im Worterbuch zu finden sein Und wenn ein Wort mehrere Bedeutungen hat mussen diese genannt werden nbsp Vorarbeit fur das Worterbuch Zettel clip mit Lemma Definition hier ahoy nbsp Clip mit Angabe einer Quelle Vordruck zum Eintragen seltener Worter bei Lekture nbsp Gedrucktes Lemma ahoy hier in der Kompaktausgabe des OED nbsp Kompaktausgabe des OED von 1993 die 20 Bande der 2 Auflage umfassendBedeutung BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Oxford English Dictionary ist das bedeutendste Worterbuch der englischen Sprache Vergleichbare Worterbucher in anderen Sprachen werden meist von Akademien getragen Die Accademia della Crusca in Florenz schuf bereits 1612 das erste Worterbuch der italienischen Sprache In Frankreich brachte die Academie Francaise ab 1694 das Dictionnaire de l Academie heraus wobei sie ihre Aufgabe auch darin sieht Normen zu setzen In Spanien erfullt die Koniglich Spanische Akademie eine vergleichbare Funktion Ihr Diccionario de Autoridades ebenfalls ein Belegworterbuch erschien zwischen 1726 und 1739 das daraus entstandene Diccionario de la lengua espanola kommt allerdings ohne Belege aus Das Deutsche Worterbuch wurde von den Brudern Grimm in den 1830er Jahren begonnen und erst 1960 abgeschlossen gegenwartig wird an der Revision der Buchstaben A F gearbeitet Von den weiteren zumeist im 19 Jahrhundert begonnenen vielbandigen Nationalworterbuchern liegen diejenige Danemarks Ordbog over det danske Sprog und der Niederlande Woordenboek der Nederlandsche Taal abgeschlossen vor wogegen diejenigen Schwedens Svenska Akademiens ordbok und der deutschsprachigen Schweiz Schweizerisches Idiotikon noch nicht abgeschlossen sind Fur den US amerikanischen Sprachraum von Bedeutung ist schliesslich Webster s Dictionary eigentlich An American Dictionary of the English Language dessen massgebliche Fassung zuerst 1828 erschien Publikationsformen BearbeitenNeben der 20 bandigen Standardausgabe gibt es auch eine einbandige Kleindruckausgabe mit 2402 Seiten 6 sowie gekurzte Versionen Als umfangreichste der gekurzten Ausgaben ist das zweibandige Worterbuch The Shorter Oxford English Dictionary 6 Auflage 2007 anzufuhren mit dem samtliche Literatur auch die moderne wissenschaftliche zu erschliessen ist Von dieser Ausgabe gibt es eine kopiergeschutzte CD ROM Ausgabe von Oxford University Press sowie eine herunterladbare Applikation von WordWeb Dazu gehoren auch das einbandige The Pocket Oxford Dictionary das im Umfang etwa dem Duden entspricht Fur den Englischunterricht in deutschen gymnasialen Oberstufen ist das einsprachige Oxford Advanced Learner s Dictionary verbreitet Die CD ROM des Oxford English Dictionary in der Version 4 0 enthalt neben dem Text der 20 bandigen 2 Ausgabe die 3 Erganzungsbande und etwa 7000 Eintrage ab 1997 Eine Onlineversion ist ebenfalls verfugbar Frei verfugbar sind Standardabfragen 7 fur den vollstandigen Zugriff ist ein Abonnement erforderlich Herausgeber BearbeitenJames Murray Henry Bradley William A Craigie Charles Talbut Onions Robert Burchfield Edmund Weiner John SimpsonLiteratur BearbeitenK M Elisabeth Murray Caught in the Web of Words James Murray and the Oxford English Dictionary New Haven London 1977 ISBN 0 300 02131 3 Donna Lee Berg A Guide to the Oxford English Dictionary The essential companion and user s guide Oxford New York 1993 ISBN 0 19 869179 3 Simon Winchester The Surgeon of Crowthorne A tale of murder madness and the love of words London 1998 ISBN 0 670 87862 6 in den USA als The Professor and the Madman A Tale of Murder Insanity and the Making of The Oxford English Dictionary New York 1998 ISBN 0 06 017596 6 deutsch als Der Mann der die Worter liebte Munchen 1998 als Taschenbuch Munchen 2000 ISBN 3 442 72643 3 Simon Winchester The Meaning of Everything The Story of the Oxford English Dictionary Oxford 2003 ISBN 0 19 860702 4 Lynda Mugglestone Lost for words The hidden history of the Oxford English dictionary New Haven London 2005 ISBN 0 300 10699 8 Lynda Mugglestone Oxford English Dictionary Ubersetzt von Christine Henschel In Ulrike Hass Hrsg Grosse Lexika und Worterbucher Europas De Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 019363 3 S 233 252 Sarah Ogilvie Words of the world a global history of the Oxford English dictionary Cambridge u a Cambridge Univ Press 2013 ISBN 978 1 107 02183 9 Peter Gillever The Making of the Oxford English Dictionary OUP Oxford 2016 Sarah Ogilvie The dictionary people the unsung heroes who created the Oxford English Dictionary London Chatto amp Windus 2023 ISBN 978 1 78474 493 9Weblinks BearbeitenHomepage von Oxford English Dictionary AskOxford the free online dictionary resource from OUP Memento vom 31 Dezember 2006 im Internet Archive Compact Oxford English Dictionary On some Deficiencies in our English Dictionaries Vortrag von Richard Chenevix Trench mit dem er den Anstoss zum OED gab Einzelnachweise Bearbeiten George A Miller Worter Streifzuge durch die Psycholinguistik Herausgegeben und aus dem Amerikanischen ubersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum Spektrum der Wissenschaft Heidelberg 1993 Lizenzausgabe Zweitausendeins Frankfurt am Main 1995 2 Auflage ebenda 1996 ISBN 3 86150 115 5 S 304 Statement on the OED and dictionary publishing at Oxford University Press Oxford University Press 31 August 2010 archiviert vom Original am 17 Januar 2012 abgerufen am 31 August 2010 englisch telegraph co uk Oxford English Dictionary will not be printed again englisch abgerufen am 15 Oktober 2010 Oxford English Dictionary Rutgers University abgerufen im 1 Januar 1 Vorlage Cite web temporar Our man at the Oxford English Dictionary enjoys the last word In The Telegraph 23 Oktober 2013 abgerufen im 1 Januar 1 Vorlage Cite web temporar J A Simpson E S C Weiner Hrsg The Compact Oxford English Dictionary 2 Auflage Oxford University Press Oxford 1991 ISBN 0 19 861258 3 S 2402 englisch Einbandige Kleindruckausgabe Oxford LanguagesNormdaten Werk GND 4185017 8 lobid OGND AKS LCCN n85201132 VIAF 179862099 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oxford English Dictionary amp oldid 237660981