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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur heimischen Art siehe Eurasisches Eichhornchen zu weiteren Bedeutungen Eichhornchen Begriffsklarung Die Eichhornchen Sciurus sind eine Gattung der Baumhornchen Sciurini innerhalb der Familie der Hornchen Sciuridae Ein auffalliges Merkmal ist der hochgestellte buschige Schwanz Die in Mitteleuropa bekannteste Art ist das Eurasische Eichhornchen das gemeinhin einfach als Eichhornchen bezeichnet wird Alle Eichhornchen sind Waldbewohner und ernahren sich primar von Samen und Fruchten Die meisten Arten sind auf dem amerikanischen Doppelkontinent beheimatet Nur vier der 29 Arten leben in der Alten Welt sie sind uber Europa Vorder Nord und Ostasien verbreitet Eine weitere Art Grauhornchen ist als Neozoon in Teilen Europas eingeburgert EichhornchenGrauhornchen Sciurus carolinensis SystematikOrdnung Nagetiere Rodentia Unterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Baum und Gleithornchen Sciurinae Tribus Baumhornchen Sciurini Gattung EichhornchenWissenschaftlicher NameSciurusLinnaeus 1758Eurasisches Eichhornchen Sciurus vulgaris Fuchshornchen Sciurus niger Eichhornchen beim Nestbau Frankfurt Main Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Lebensweise 3 Systematik 4 Wortherkunft 5 Literatur 6 Belege 7 WeblinksVerbreitung BearbeitenDie verschiedenen Arten der Eichhornchen leben vor allem auf dem amerikanischen Doppelkontinent wo sie sowohl in Nordamerika wie auch in Mittel und Sudamerika in zahlreichen Arten vorkommen Ausserhalb Amerikas sind nur vier Arten heimisch von denen das Eurasische Eichhornchen S vulgaris uber fast den gesamten europaischen und grosse Teile des asiatischen Kontinents verbreitet ist Das Kaukasische Eichhornchen S anomalus kommt dagegen nur in Teilen Sudeuropas sowie auf dem Kaukasus und in Vorderasien vor und das Japanische Eichhornchen S lis ist auf Japan beschrankt In Sudostasien kommen ebenso wie im australischen Raum und in Afrika keine Eichhornchenarten naturlich vor Durch Verschleppung und bewusste Einfuhrung wurde vor allem das Grauhornchen S carolinensis uber weite Teile auch abseits des ursprunglichen Verbreitungsgebietes angesiedelt In Europa wurde es in Grossbritannien Irland und Italien eingefuhrt wobei es vor allem in Grossbritannien die dort ursprunglich heimischen Eichhornchen nahezu verdrangt hat Zudem wurde die Art in Sudafrika angesiedelt wo sie sich jedoch aufgrund fehlender Waldlebensraume nur in der Region von Kapstadt verbreiten konnte Lebensweise BearbeitenAlle Arten der Eichhornchen sind uberwiegend tagaktiv Sie ernahren sich vor allem von Nussen und anderen Samen Fruchten und anderen Pflanzenteilen sowie seltener opportunistisch auch von tierischer Nahrung wie Insekten Eiern und Kuken und anderen Kleintieren 1 Als Baumbewohner sind sie sehr gute Kletterer und die meisten Arten verbringen die meiste Zeit in den Baumen und kommen nur gelegentlich auf den Boden zur Nahrungssuche Sie bauen ihre Nester Kobel oder auch Kogel in der Regel in Form eines kugelformigen Baus aus Zweigen und Blattern in Baumhohlen oder Astgabeln Fressfeinde der Eichhornchen sind in erster Linie Greifvogel und Raubtiere wie Marder und Katzen vor allem in Sudamerika auch Schlangen Systematik BearbeitenDie Eichhornchen bilden eine eigene Gattung innerhalb der Hornchen Sciuridae und werden der Unterfamilie Sciurinae und der Tribus Sciurini zugeordnet Die wissenschaftliche Systematik geht zuruck bis zur Erstbeschreibung des Eichhornchens und einiger weiterer Hornchenarten durch Carl von Linne in der 10 Auflage seines Systema naturae das Eichhornchen selbst stellt den nomenklatorischen Typus dar In dem Systema naturae beschrieb Linne sechs Gattungen der Nagetiere darunter auch die Gattung Sciurus Diese enthielt neben dem eurasischen Eichhornchen S vulgaris auch die amerikanischen Fuchshornchen S niger und S cinereus das Europaische Gleithornchen S volans heute Pteromys volans das Atlashornchen S getulus heute Atlantoxerus getulus das Streifen Backenhornchen S striatus heute Tamias striatus sowie die nicht zuzuordnende Art Sciurus flavus 2 Innerhalb der Eichhornchen werden aktuell 29 Arten unterschieden die nach einzelnen Taxonomien auf sieben Untergattungen verteilt werden konnen Das Handbook of the Mammals of the World von 2016 listet 28 Arten 3 wobei das erst 2017 beschriebene Sciurus meridionalis nicht enthalten ist Aktuell werden entsprechend die folgenden Arten anerkannt Untergattung Tenes Kaukasisches Eichhornchen S anomalus Kaukasus Kleinasien Palastina Untergattung Sciurus Allens Hornchen S alleni nordostl Mexiko Arizona Grauhornchen S arizonensis Arizona New Mexico Rotbauchhornchen S aureogaster sudl Mexiko Guatemala Grauhornchen S carolinensis ostliches Nordamerika eingeburgert in Grossbritannien Irland und Italien Collie Hornchen S colliaei westl Mexiko Deppes Hornchen S deppei nordl Zentralamerika Japanisches Eichhornchen S lis Japan Kalabrisches Eichhornchen S meridionalis Suditalien 4 Mexikanisches Fuchshornchen S nayaritensis westl Mexiko Fuchshornchen S niger zentrale und ostliche USA nordostl Mexiko Peters Hornchen S oculatus Zentral Mexiko Bunthornchen S variegatoides Zentralamerika Eurasisches Eichhornchen S vulgaris Europa Nordasien Yucatan Hornchen S yucatanensis Yucatan Untergattung Hesperosciurus Westliches Grauhornchen S griseus westl Nordamerika Untergattung Otosciurus Aberthornchen S aberti mit der Unterart Kaibabhornchen S a kaibabensis sudwestl USA nordwestl Mexiko Untergattung Guerlinguetus Guyana Hornchen S aestuans Venezuela Guyana Suriname Franzosisch Guayana Brasilien Gelbkehlhornchen S gilvigularis Venezuela nordl Brasilien Rotschwanzhornchen S granatensis Costa Rica Panama Kolumbien Venezuela Ecuador Trinidad Bolivianisches Eichhornchen S ignitus westl Sudamerika Kolumbianisches Eichhornchen S pucheranii kolumbianische Anden Richmonds Hornchen S richmondi Nicaragua Sanborns Hornchen S sanborni Peru Guayaquil Hornchen S stramineus Peru Ecuador Untergattung Hadrosciurus Venezolanisches Hornchen S flammifer Venezuela Junin Hornchen S pyrrhinus Peru Untergattung Urosciurus Nordamazonisches Rothornchen S igniventris nordl Sudamerika Sudamazonisches Rothornchen S spadiceus zentrales SudamerikaDie drei letztgenannten Untergattungen wurden manchmal auch in einer eigenen Gattung Guerlinguetus ganz abgetrennt Innerhalb der Arten kommen sowohl monotypische Arten wie auch solche mit zahlreichen Unterarten vor Wortherkunft BearbeitenDie wissenschaftliche Bezeichnung Sciurus setzt sich aus altgriechisch skia Schatten und oura Schwanz zusammen Das griechische Wort ruhrt von der in der Antike verbreiteten Ansicht her dass sich Eichhornchen mit ihrem gewaltigen Schwanz selber Schatten geben konnen 5 der sich mit dem Schwanz Schatten gibt 6 Die Etymologie von Eichhornchen ist nicht restlos geklart Als germanische Grundlage wird aikurna angenommen Im hinteren Teil des Wortes steckt vermutlich die indogermanische Wurzel w oiwr die sich auch in den keltischen lateinischen baltischen slawischen und persischen Bezeichnungen fur das Eichhornchen das Frettchen den Iltis oder den Marder findet Die erste Silbe wird teils auf germanisch aik Eiche teils auf eine indogermanische Wurzel aig sich heftig bewegen schwingen zuruckgefuhrt Eich ist somit vielleicht hornchen sicher eine sekundare wenn auch schon in althochdeutscher Zeit anzutreffende Umdeutung nicht mehr verstandener Wortwurzeln Das scheinbare Grundwort Hornchen wurde im 19 Jahrhundert zur Bezeichnung der ganzen Familie 7 Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World 2 Bande 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Josef H Reichholf Das Leben der Eichhornchen Hanser Munchen 2019 ISBN 978 3 446 26407 6 mit Illustrationen von Johann Brandstetter Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 37 ff ISBN 978 1 4214 0469 1 Belege Bearbeiten Eichhornchen niedliches Nagetier und Nestrauber abgerufen am 17 Oktober 2020 Carl von Linne Systema naturae 10 Auflage 1758 Band 1 S 60 63 64 Digitalisat J L Koprowski E A Goldstein K R Bennett C Pereira Mendes Genus Sciurus In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 ISBN 978 84 941892 3 4 S 740 755 Lucas A Wauters Giovanni Amori Gaetano Aloise Spartaco Gippoliti Paolo Agnelli Andrea Galimberti Maurizio Casiraghi Damiano Preatoni and Adriano Martinoli 2017 New Endemic Mammal Species for Europe Sciurus meridionalis Rodentia Sciuridae Hystrix the Italian Journal of Mammalogy doi 10 4404 hystrix 28 1 12015 Henry George Liddell Henry Stuart Jones Robert Scott A Greek English Lexicon 9 uberarb und erweit Aufl Clarendon Press Oxford 1951 Heini Hofmann Sciurus vulgaris In nzz ch 16 Oktober 2012 abgerufen am 12 Mai 2023 Volltext als PDF 1 Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache Bearb von Elmar Seebold 25 durchgesehene und erweiterte Aufl De Gruyter Berlin Boston 2011 S 231 Etymologisches Worterbuch des Deutschen 2 Aufl durchgesehen und erganzt von Wolfgang Pfeifer Akademie Berlin 1993 S 264 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eichhornchen Sciurus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Eichhornchen Sciurus Artenverzeichnis nbsp Wiktionary Eichhornchen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eichhornchen amp oldid 238521901