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Deppes Hornchen Sciurus deppei ist eine Hornchenart aus der Gattung der Eichhornchen Sciurus Es ist in Zentralamerika von der Ostkuste Mexikos uber die Yucatan Halbinsel bis in den Nordosten von Costa Rica verbreitet Deppes HornchenDeppes Hornchen Sciurus deppei SystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Baum und Gleithornchen Sciurinae Tribus Baumhornchen Sciurini Gattung Eichhornchen Sciurus Art Deppes HornchenWissenschaftlicher NameSciurus deppeiPeters 1863Die Art ist nach dem deutschen Naturforscher und Maler Ferdinand Deppe benannt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Status Bedrohung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDeppes Hornchen erreicht eine Kopf Rumpf Lange von etwa 19 7 bis 21 Zentimetern bei einem Gewicht von etwa 200 bis 290 Gramm Der Schwanz wird 16 9 bis 18 1 Zentimeter lang und ist damit etwas kurzer als der Restkorper Das Hornchen gehort damit zu den kleineren Hornchen der Gattung und ist in seinem Verbreitungsgebiet kleiner als alle anderen Arten mit denen das Verbreitungsgebiet uberlappt mit Ausnahme von Richmonds Hornchen S richmondi in Nicaragua Die Farbung der Tiere ist variabel die Grundfarbung reicht von grau bis gelblich braun oder rostrot braun Die Beine sind dunkelgrau oder rostrot Die Schwanzoberseite ist schwarz und mit weissen Haaren durchsetzt die Unterseite gelblich orange oder rostrot und die Schwanzspitze ist weiss 2 Verbreitung BearbeitenDeppes Hornchen ist in Zentralamerika von der Ostkuste Mexikos in den Bundesstaaten Tamaulipas und Chiapas uber die Yucatan Halbinsel Guatemala Belize El Salvador Honduras und Nicaragua bis in den Nordosten von Costa Rica verbreitet 2 Die Hohenverbreitung reicht von Meereshohe im Flachland bis etwa 2800 Meter 3 Lebensweise BearbeitenDeppes Hornchen ist ein Generalist und lebt in sehr verschiedenen Lebensraumen Das typische Habitat ist der dichte tropische Regenwald des Flachlands in Hohenlagen von 200 bis 1500 Metern In einigen Teilen des Verbreitungsgebietes vor allem in Nicaragua kommen die Tiere allerdings bis in Hohen von 3000 Metern vor Sie leben zudem in Nebelwaldern trockeneren Eichen und Kiefern Eichenwaldern in Mexiko in trockenen subtropischen Waldern und im Bereich von Flussen im Flachland Zudem tolerieren sie Lebensraumveranderungen und teilweise auch Waldeinschlage allerdings keine vollstandigen Rodungen 2 Die Tiere sind tagaktiv mit einem Aktivitatsmaximum am fruhen Morgen und am Abend kurz vor Sonnenuntergang und sie sind primar baumlebend Die Nahrungssuche erfolgt im Geast wo sie schnell und geschickt klettern sie konnen jedoch auch am Boden beobachtet werden Sie ernahren sich vor allem von weichen Fruchten Nussen und Samen darunter Palmen Nusse Bucheckern und verschiedene Beeren Fur die Ausbreitung von Pflanzen spielt die Art wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle da sie keine Samenlager anlegt und als Samen Pradator die Samen direkt konsumiert Eine Ausnahme stellen wahrscheinlich die zu den Mahagonigewachsen gehorenden Guarea glabra und Guarea kunthiana in Costa Rica dar an deren zweistufigem Verbreitungsprozess die Hornchen beteiligt sind Sie losen und fressen den Arillus Samenmantel von den Samen und lassen diese auf den Boden fallen wo sie von anderen Nagetieren weiter transportiert werden 2 Durch einzelne Studien wird auch berichtet dass die Tiere Blatter Pilze oder auch Insekten fressen zudem sind sie bekannt fur Schaden in landwirtschaftlich genutzten Flachen vor allem Maispflanzungen 2 Die Tiere sind nicht sozial konnen jedoch in kleinen Gruppen beobachtet werden und sie kommunizieren in seltenen Fallen auch untereinander Die Kommunikation erfolgt in Form von kurzen und schrillen Rufen die von einem schnellen Zucken des Schwanzes begleitet sind Die Bestandsdichte der Tiere wurde sehr unterschiedlich dokumentiert die Spanne reicht von 2 2 bis 100 Individuen pro Quadratkilometer Der Aktivitatsradius der Tiere wird auf etwa 1 5 Hektar geschatzt Die Nester Kobel bauen die Hornchen in Baumhohlen und im Geast der Baume auf Zweigen und Blattern Die Fortpflanzungszeit ist wahrscheinlich ganzjahrig allerdings gibt es auch Studien die von einer Fortpflanzungsperiode am Ende der Trockenzeit berichten Der Wurf besteht aus zwei bis acht im Durchschnitt aus vier Jungtieren 2 Das Verbreitungsgebiet von Deppes Hornchen uberlappt mit dem weiterer Arten der Gattung dabei handelt es sich um das Bunthornchen S variegatoides im gesamten Verbreitungsgebiet Allens Hornchen S alleni im nordostlichen Mexiko dem Rotbauchhornchen S aureogaster im sudlichen Mexiko und Guatemala Peters Hornchen S oculatus in Zentral Mexiko dem Yucatan Hornchen S yucatanensis auf der Halbinsel Yucatan Richmonds Hornchen S richmondi in Nicaragua und dem Rotschwanzhornchen S granatensis im sudlichen Teil des Verbreitungsgebietes Gegenuber dem Rotbauchhornchen dem Bunthornchen und dem Yucatan Hornchen mit denen es haufig gemeinsam in den gleichen Waldern vorkommt weist die Art eine Einnischung in andere Mikrohabitate auf Deppes Hornchen halt sich hier mehr am Boden und im Gebusch auf da es sich offensichtlich besser in dichter Vegetation bewegen kann 2 An Deppes Hornchen wurden mehrere Ektoparasiten nachgewiesen Dabei handelt es sich um die Zecke Ixodes tamaulipas den Sandfloh Eutrombicula alfreddugesi die Tierlause Enderleinellus deppei und Enderleinellus extremus sowie vier Arten von Flohen Kohlsia graphis Orchopeas howardi Plusaetis dolens Trichopsylla graphis 2 Systematik BearbeitenDeppes Hornchen wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung der Eichhornchen Sciurus eingeordnet die aus fast 30 Arten besteht 4 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem deutschen Zoologen und Museumsdirektor Wilhelm Peters aus dem Jahr 1863 der die Art anhand von Individuen aus Papantla im mexikanischen Bundesstaat Veracruz beschrieb 4 Er benannte die Art nach Ferdinand Deppe der von 1828 bis 1830 gemeinsam mit Christian Julius Wilhelm Schiede die Fauna und Flora im mexikanischen Bundesstaat Veracruz untersuchte und seine Sammlung dem Zoologischen Museum in Berlin ubergab 5 Innerhalb der Art werden gemeinsam mit der Nominatform funf Unterarten unterschieden 2 4 Sciurus deppei deppei Nominatform lebt im nordlichen mexikanischen Bundesstaat Veracruz bis zum westlichen Honduras Sciurus deppei matagalpae Im westlichen Honduras und in Nicaragua Die Unterart ist in ihrer Grundfarbe gelblich braun mit einer gelben Bauchseite Sciurus deppei miravallensis Im sudlichen Teil des Verbreitungsgebietes in Costa Rica Die Unterseite ist grau und leicht durchwaschen mit einem ockerfarbenen Orange Die Oberseite einschliesslich der Fusse sind dunkel graulich gelblichbraun etwas dunkler auf der Ruckenmitte und der Kopfoberseite Der Schwanz ist weiss gerandet Sciurus deppei negligens In den mexikanischen Bundesstaaten Tamaulipas San Luis Potosi Hidalgo und im nordlichen Veracruz Im Vergleich zur Nominatform hat es etwas langere Ohren und eine graubraune Bauchseite das Ruckenfell ist etwas heller Sciurus deppei vivax Auf der Yucatan Halbinsel Die Unterart hat im Vergleich zur Nominatform ein blass rostrotes Ruckenfell und eine grossere Schnauze Status Bedrohung und Schutz BearbeitenDeppes Hornchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet least concern eingeordnet 3 Begrundet wird dies durch das relativ grosse Verbreitungsgebiet die angenommen hohen Bestandszahlen und das Vorkommen in mehreren Schutzgebieten sowie die Anpassungsfahigkeit an Lebensraumveranderungen 3 Potenzielle Gefahrdungsursachen fur die Bestande sind nicht bekannt 3 Die Art wird als verhaltnismassig tolerant gegenuber Lebensraumveranderungen und menschlichen Einflussen und Storungen beschrieben Bei Studien zur Bestandsdichte in stark vom Tourismus betroffenen Gebieten in Guatemala zeigten die Tiere deutlich hohere Bestandszahlen in den touristisch beeinflussten Gebieten als ausserhalb mit 32 3 Individuen km2 gegenuber 2 2 Individuen km2 2 In Teilen Mexikos vor allem in Chiapas werden die Hornchen in geringen Zahlen als Fleischlieferanten bejagt und auf Markten verkauft 2 Belege Bearbeiten Beolens Watkins amp Grayson The Eponym Dictionary of Mammals Johns Hopkins University Press Baltimore 2009 ISBN 978 0 8018 9304 9 S 106 107 Deppe a b c d e f g h i j k Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 ISBN 978 1 4214 0469 1 S 49 50 a b c d Sciurus deppei in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 1 Eingestellt von J Koprowski L Roth N Woodman J Matson L Emmons F Reid 2008 Abgerufen am 11 Juli 2015 a b c Sciurus deppei In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Bo Beolens Michael Grayson Michael Watkins The Eponym Dictionary of Mammals Johns Hopkins University Press 2009 S 106 107 ISBN 978 0 8018 9304 9 Google Books Literatur BearbeitenRichard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 ISBN 978 1 4214 0469 1 S 49 50 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deppes Hornchen Sciurus deppei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Deppes Hornchen Sciurus deppei Artenverzeichnis Sciurus deppei in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 1 Eingestellt von J Koprowski L Roth N Woodman J Matson L Emmons F Reid 2008 Abgerufen am 11 Juli 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deppes Hornchen amp oldid 238093325