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Das Bunthornchen Sciurus variegatoides ist eine mittelamerikanische Art der Nagetiere aus der Familie der Hornchen Sciuridae darin wird es der Gattung der Eichhornchen zugeordnet Die Art wurde 1839 von William Ogilby als eine der ersten Saugetierarten Mittelamerikas wissenschaftlich beschrieben Die Tiere stammten aus einer Sammlung von Captain Edward Belcher die dieser auf seiner Reise entlang der Pazifikkuste Sud und Mittelamerikas angelegt hatte BunthornchenBunthornchen der Unterart Sciurus variegatoides atrirufusSystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Baum und Gleithornchen Sciurinae Tribus Baumhornchen Sciurini Gattung Eichhornchen Sciurus Art BunthornchenWissenschaftlicher NameSciurus variegatoidesOgilby 1839Das Bunthornchen zeichnet sich durch einen sehr grossen Variantenreichtum mit unterschiedlicher Fellfarbe aus Wie andere Baumhornchen ist auch das Bunthornchen tagaktiv und lebt in Waldgebieten Es ernahrt sich vor allem von Samen und Fruchten verschiedener Baume hinzu kommen gelegentlich Insekten und andere tierische Nahrung wie Vogeleier und Jungvogel Obwohl die Tiere haufig beobachtet werden liegen uber ihr Paarungs und Fortpflanzungsverhalten nur sehr wenige Informationen vor Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Allgemeine Merkmale 1 2 Merkmale des Schadels und des Skeletts 1 3 Unterscheidung zu anderen Arten 2 Verbreitungsgebiete 3 Lebensweise und Okologie 4 Systematik 4 1 Taxonomie und phylogenetische Position 4 2 Unterarten 5 Status Bedrohung und Schutz 5 1 Bedrohung und Schutz 5 2 Haltung und Zoonosen 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAllgemeine Merkmale Bearbeiten Das Bunthornchen ist ein vergleichsweise grosses Baumhornchen mit langem Schwanz Mit einer Kopf Rumpf Lange von 22 bis 34 in der Regel 25 bis 26 5 Zentimetern und einer Schwanzlange von 23 bis 33 meist 26 bis 28 Zentimetern ist das Bunthornchen etwas grosser als das Eurasische Eichhornchen Das Gewicht betragt etwa 430 bis 900 Gramm 1 2 Ein Sexualdimorphismus zwischen den beiden Geschlechtern in Farbung und Grosse besteht nicht allerdings kann es zu starken Grossenunterschieden innerhalb regionaler Populationen sowie zwischen den einzelnen Populationen und Unterarten kommen 3 Die verschiedenen Unterarten des Bunthornchens weisen eine sehr hohe Variabilitat bei Farbe und Musterung auf die ansonsten nur beim asiatischen Finlayson Hornchen Callosciurus finlaysonii und teilweise beim nordamerikanischen Fuchshornchen Sciurus niger in dieser Vielfalt auftaucht 4 Bei der Nominatform sind alle Ruckenbereiche und der Schwanzansatz gelblich grau die Bauchseite und die Fusse sind matt ockerfarben Die Ruckseite der Ohren ist blass rostrot und besitzt einen sandfarbenen Basalfleck Die Oberseite des Schwanzes ist schwarz mit weissen Einwaschungen die Unterseite entspricht in ihrer Farbung der Ruckenfarbung und ist schwarz umrandet und weisslich grau gegen die Oberseite abgegrenzt 1 Bei den anderen Unterarten kann die Tonung des Ruckenfells von fast schwarz oder stahlgrau uber rotbraun gelbgrau bis hin zu weiss variieren Teilweise weisen die Tiere zudem einen grossen hellen oder dunklen Ruckenfleck auf der sich von der Farbe der Korperseiten und des Kopfes unterscheidet Auch Tiere mit einem rostroten Nacken Korperseiten und Beinen kommen vor Der Schwanz kann schwarz mit einzelnen weissspitzigen Haaren oder vollstandig weissen Haaren sein 1 Bei einigen Formen kommt ein Fellwechsel vor der im April bis Mai beginnt und bis zum Oktober abgeschlossen ist Nach diesem erscheinen die Tiere in der Regel heller und intensiver gefarbt bei schwarzruckigen Tieren kann sich die Farbe in ein Schokoladenbraun andern 3 Die Unterarten mit den intensivsten und dunkelsten Farbtonen S v belti S v managuensis und S v thomasi kommen zugleich in den Regionen mit den starksten Regenfallen in dichten Waldlebensraumen vom tropischen Flachland der karibischen Kuste bis zu den ostlichen Auslaufern der zentralen Gebirgsregionen vor Das ebenfalls sehr dunkle S v atrirufus lebt in regenreichen Gebieten in Costa Rica Im trockeneren und weniger dicht bewaldeten pazifischen Kustenbereich finden sich dagegen einige hellere Formen S v bangsi S v dorsalis S v helveolus und S v goldmani mit weissen Ohrflecken und weisslicher Bauchseite 3 Merkmale des Schadels und des Skeletts Bearbeiten 1 0 2 3 221 0 1 3Zahnformel des Bunthornchens Die Messungen an Schadeln ausgewachsener Tiere zeigen eine Gesamtlange von 54 2 bis 55 9 Millimetern und eine Breite im Bereich der Jochbogen von 34 3 bis 35 4 Millimetern dabei variieren die Grosse der Tiere und damit auch die Schadelmasse je nach Unterart und Region Die Art besitzt im Oberkiefer pro Halfte einen zu einem Nagezahn ausgebildeten Schneidezahn Incisivus dem eine Zahnlucke Diastema folgt Hierauf folgen zwei Pramolare und drei Molare Die Zahne im Unterkiefer entsprechen denen im Oberkiefer allerdings nur mit einem Pramolaren Insgesamt verfugen die Tiere damit uber ein Gebiss aus 22 Zahnen Wie bei den Korpergrossen liegen auch bei den Ausmassen des Schadels starke Variabilitaten innerhalb der Tiere vor die vor allem die Grosse der Einzelknochen und ihr Verhaltnis zueinander betreffen Besonders betroffen sind die Grosse der Nasenbeine sowie die Krummung der knochernen Schnauze und der Stirn 3 Der Penisknochen Baculum der bei den Hornchen ein wichtiges Merkmal zur Unterscheidung der Arten ist entspricht in seiner Form und Lange dem verschiedener anderer verwandter Arten wie dem Rotbauchhornchen dem Collie Hornchen und dem Yucatan Hornchen Er ist etwa 11 5 bis 12 5 Millimeter lang und an der breiten Basis im Querschnitt fast rund von dort verjungt er sich zur Spitze bis zur schmalsten Stelle und biegt dann dorsal nach oben Hier verbreitert er sich in eine runde Scheibe mit konkaver rechter und konvexer linker Seite Ventral befindet sich eine Rinne in der die Harnrohre liegt Der Klitorisknochen Baubellum der Weibchen ist ebenfalls arttypisch Er ist etwa 4 Millimeter lang mit einer Scheibe am Ende die einen Durchmesser von 2 Millimetern hat 3 Unterscheidung zu anderen Arten Bearbeiten Von anderen Hornchen mit denen es in der Korperfarbung ubereinstimmen kann ist die Art vor allem durch diese Schwanzfarbung sowie durch seine Grosse unterscheidbar So besitzt das Rotschwanzhornchen S granatensis mit dem das Bunthornchen im sudlichen Teil des Verbreitungsgebietes vorkommt einen kraftig rot gefarbten Schwanz Vom Rotbauchhornchen S aureogaster im sudlichen Mexiko und Guatemala unterscheidet sich das Bunthornchen durch die heller gefarbten Fusse die beim Rotbauchhornchen sandfarben schwarz bis schwarz und beim Bunthornchen in dieser Region weisslich mit schwarzer Sprenkelung sind 1 Im Vergleich zu Deppes Hornchen S deppei Richmonds Hornchen S richmondi und auch zum Rotschwanzhornchen ist das Bunthornchen zudem deutlich grosser mit einem deutlich langeren Schwanz 3 Verbreitungsgebiete Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Bunthornchens in MittelamerikaDas Bunthornchen lebt in trockenen bis feuchten Waldern Mittelamerikas und im Suden Mexikos Das Verbreitungsgebiet reicht vom sudlichen Teil des mexikanischen Bundesstaats Chiapas uber Guatemala El Salvador Honduras Nicaragua Costa Rica bis in die sudwestliche Halfte Panamas 1 5 Lebensweise und Okologie BearbeitenBunthornchen kommen in verschiedenen Waldlebensraumen des tropischen Mittelamerikas vor von trockenen Kustenwaldern bis zu den feuchten Regenwaldgebieten des Inlands Die Habitate beherbergen in der Regel verschiedene Baum und Gebuscharten mit Anteilen immergruner Laubvegetation in Hohen von gewohnlich weniger als 1800 Metern In einigen Regionen Costa Ricas kommen die Tiere jedoch auch in Hohenlagen bis 2600 Meter vor Haufig sind die Tiere an Eichen und Kiefernwalder gebunden 1 in Mexiko und Guatemala leben sie in Flachlandwaldern und auch in Obstbaumanpflanzungen und kommen seltener auch in Sonnenblumenfeldern mit vereinzelten Baumen Parks und Garten vor 6 Vor allem in Costa Rica konnen die Tiere auch in landwirtschaftlichen Plantagen vorkommen vor allem in Kakao Anpflanzungen 1 Die Tiere sind tagaktiv und leben als Einzelganger solitar auf Baumen verlassen diese jedoch zur Nahrungssuche auch regelmassig Das Aktivitatsmaximum liegt am fruhen Morgen den Rest der Zeit verbringen sie vor allem in ihren Nestern die sie nahe der Stamme in das Geast der Baume bauen 2 oder in verfugbaren Baumhohlen 1 Die Tiere ernahren sich wie andere Eichhornchen generalistisch und vor allem herbivor fressen also vor allem Pflanzenteile Der Hauptanteil der Nahrung besteht bei ihnen aus Samen Nussen und Fruchten wobei erstere in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes die wichtigste Nahrungsquelle darstellen Sie meiden vor allem besonders hartschalige Samen und Nusse wobei Eicheln allerdings regelmassig konsumiert werden Hinzu kommen als erganzende Nahrung gelegentlich Insekten und andere tierische Nahrung wie Vogeleier und Jungvogel 1 Wahrscheinlich legen die Tiere Lager aus Samen an entsprechende Beobachtungen fehlen allerdings Fur Mexiko sind vor allem Fruchte und Bluten der Mangos Mangifera indica Guaven Psidium guajava und die Gelbe Mombinpflaume Spondias mombin als Nahrungsquelle dokumentiert wobei sie die Frucht ohne den Samen fressen 6 Wahrscheinlich kommunizieren die Tiere durch tiefe Laute miteinander die als Alarmrufe gedeutet werden 1 Uber die Fortpflanzung der Bunthornchen liegen so gut wie keine Informationen vor obwohl die Tiere haufig vorkommen und beobachtet werden konnen 1 Fur Panama wird eine saisonale Fortpflanzungszeit von April bis Mai angenommen die Anzahl der Jungtiere in einem Wurf betragt wahrscheinlich etwa vier bis sechs Tiere 3 4 nbsp Der Panama Kapuzineraffe Cebus imitator gehort zu den Fressfeinden des Bunthornchens Die Affen jagen in Gruppen und erbeuten unter anderem auch Vertreter dieser Art Bunthornchen kommen in ihren Lebensraumen sympatrisch mit anderen Hornchen vor und treten mit diesen in Konkurrenz um verfugbare Habitate und Nahrung In Gebieten in denen sie gemeinsam mit dem Rotschwanzhornchen S granatensis leben weichen sie in trockenere Gebiete aus und werden anspruchsloser an ihre Habitate Auch mit dem Rotbauchhornchen S aureogaster Deppes Hornchen S deppei und Richmonds Hornchen S richmondi kommt das Bunthornchen zumindest in Teilen des Verbreitungsgebietes sympatrisch vor 3 Weitere Hornchen anderer Gattungen mit denen es gemeinsam vorkommen kann sind das Mittelamerikanische Berghornchen Syntheosciurus brochus und das Zentralamerikanische Zwerghornchen Microsciurus alfari 1 Wie andere Hornchen werden auch die Bunthornchen von verschiedenen Raubtieren Greifvogeln und Schlangen erbeutet Zu den regelmassigen Fressfeinden der Bunthornchen gehort zudem der Panama Kapuzineraffe Cebus imitator der in Gruppen jagt und neben anderen kleinen Wirbeltieren auch die Hornchen erbeutet Nach Untersuchungen in Costa Rica stellen Bunthornchen dabei etwa 25 der Beutetiere der Affen dar weitere 25 sind junge Weissrussel Nasenbaren Nasua narica und etwa 40 Eier und Jungvogel 7 Als Ektoparasiten sind bislang nur die Zecke Microtrombicula nicaraguae und die Tierlaus Enderleinellus hondurensis dokumentiert 1 3 Bei in Gefangenschaft gehaltenen Tieren wurde zudem ein Bornavirus mit der Bezeichnung Bunthornchen Bornavirus 1 Variegated Squirrel 1 Bornavirus VSBV 1 entdeckt das als Zoonose eine potenziell todlich verlaufende Enzephalitis beim Menschen auslosen kann 8 9 10 Systematik BearbeitenTaxonomie und phylogenetische Position Bearbeiten nbsp Sir Edward Belcher Er sandte das erste wissenschaftlich bekannte Exemplar der Art an William Ogilby Gemalde von Stephen Pearce 1859 Das Bunthornchen wird als eigenstandige Art innerhalb der Eichhornchen Sciurus eingeordnet die aus fast 30 Arten besteht 11 4 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem irischen Naturforscher und damaligen Honorarsekretar der Zoological Society of London William Ogilby aus dem Jahr 1839 Dieser hatte es von Sir Edward Belcher Kapitan der Royal Navy und zu dieser Zeit mit der HMS Sulphur auf einer Weltreise im Bereich der Kuste Sud und Mittelamerikas unterwegs zur Beschreibung zugesendet bekommen 12 Als Fundort des Typus gab Ogilby nur allgemein die Westkuste von Sudamerika an wahrscheinlich stammen sie jedoch aus dem Umland von San Carlos im Departamento La Union in El Salvador Es handelte sich dabei um eines der ersten wissenschaftlich beschriebenen Saugetiere Mittelamerikas 1842 wurde mit Macroxus adolphei heute Sciurus variegatoides adolphei eine weitere Unterart des Bunthornchens von Rene Primevere Lesson aus Nicaragua gemeinsam mit dem heute als Synonym zur Nominatform betrachteten Macroxus pyladei beschrieben 13 3 Fossilien des Bunthornchens liegen nicht vor die Ursprunge der Gattung werden auf das Miozan datiert 3 Eine nahe Verwandtschaft mit dem Rotbauchhornchen S aureogaster wird aufgrund der Schadelmerkmale und der Fellzeichnung angenommen zudem wurde es auch in die nahere Verwandtschaft des Yucatan Hornchens S yucatanensis und des Collie Hornchens S colliaei platziert 1 Systematik der mittelamerikanischen Sciurus Arten nach Villalobos amp Gutierrez Espeleta 2014 14 andere Sciurus und Microsciurus Arten Deppes Hornchen S deppei Bunthornchen S variegatoides Rotschwanzhornchen S granatensis Rotbauchhornchen S aureogaster Vorlage Klade Wartung Style Betrachtung einer begrenzten Artenanzahl nicht in der Betrachtungsgruppe waren bsp das Yucatan Hornchen S yucatanensis und das Collie Hornchen S colliaei Durch phylogenetische Untersuchungen auf der Basis molekularbiologischer Merkmale wie verfugbare Sequenzdaten der ribosomalen RNA 12S rRNA 16S rRNA der mitochondrialen CYTB Gene und der Kern DNA fur die iRBP Gene sowie Cytochrom b Gensequenzen konnte eine nahe Verwandtschaft der mittelamerikanischen Eichhornchenarten innerhalb der Eichhornchen bestatigt werden Demnach wurde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Rotschwanzhornchen S granatensis als Schwesterart des Bunthornchens ermittelt Gemeinsame Schwesterart dieser beiden Arten ist das Rotbauchhornchen S aureogaster und diesen drei Arten gemeinsam steht wiederum Deppes Hornchen S deppei gegenuber In der Analyse wurde allerdings nur eine begrenzte Artanzahl betrachtet nicht dabei waren etwa das Yucatan Hornchen und das Collie Hornchen 14 Mit dieser Arbeit wurden vorhergehende phylogenetische Untersuchungen aus dem Jahr 2007 bestatigt nach denen die mittelamerikanischen Baumhornchen gegenuber den nord und sudamerikanischen Arten eine eigene Verwandtschaftsgruppe bilden und damit die Gattung Sciurus ohne Einschluss von Microsciurus und Syntheosciurus als paraphyletisch zu betrachten ist 15 Der wissenschaftliche Name variegatoides bezieht sich auf den Farbreichtum der Tiere der sich auch in dem daraus abgeleiteten englischen Namen variegated squirrel spiegelt 1 Unterarten Bearbeiten nbsp Verteilung der Unterarten des Bunthornchens nach Best 1995 3 Innerhalb der Art werden gemeinsam mit der Nominatform funfzehn Unterarten unterschieden 1 3 11 4 Sciurus variegatoides variegatoides Nominatform Die Nominatform kommt in den tropischen Regenwaldern der Hochlagen von Guatemala und dem Grenzgebiet von Honduras und El Salvador sowie von dort uber das ostliche Honduras bis zur Pazifikkuste des ostlichen El Salvador vor Sciurus variegatoides adolphei Die Unterart kommt im Flachland um El Realejo in Nicaragua vor Die Kopfoberseite und der Nacken sind eisengrau allerdings heller als der dunkel graubraune Rucken und Schwanzansatz Der Schwanz ist oberseits schwarz mit weissen Einwaschungen Die Bauchseite sowie die Innenseite der Beine sind rotlich kastanienbraun manchmal mit weissen Flecken Sie wurde 1842 unter dem Namen Macroxus adolphei von Rene Primevere Lesson beschrieben und dabei nach dessen Bruder Pierre Adolphe Lesson benannt der sie in Nicaragua getotet und ihm geschickt hatte 13 Sciurus variegatoides atrirufus Diese Unterart kommt in der Region um Tambor auf der Nicoya Halbinsel in Costa Rica vor Sie besitzt ein auffalliges und breites schwarzes Ruckenband das an den Seiten von zimtfarbenem oder rotbraunem Fell begrenzt wird das auch die Bauchseite bedeckt Seitenstreifen sind nicht vorhanden Die Kopfoberseite ist ebenfalls zimtfarben bis rostbraun und die Ohren sind schwarz umrandet Uber die Augen ziehen sich schwarze Augenstreifen die bis uber den Ansatz der Ohren reichen und dann in den schwarzen Ruckenstreifen ubergehen Der Schwanz ist oberseits schwarz mit weissen Haarspitzen und unterseits kastanienbraun Beschrieben wurde die Unterart von William P Harris Jr als Sciurus adolphei atrirufus 16 Sciurus variegatoides bangsi Das Verbreitungsgebiet dieser Unterart reicht vom ostlichen Teil Guatemalas an der Pazifikkuste bis in das westliche El Salvador Sie entspricht in ihrer Farbung weitgehend S v goldmani ist jedoch heller und grauer als die grausten Varianten dieser Unterart und besitzt keine rostroten Einwaschungen im Ruckenfell Die Ohren sind schwarz gerandet und besitzen haufig ein sandfarbenes oder rostrotes Haarbuschel zudem ist ein weisser Basalfleck vorhanden Die Fusse sind hellgrau mit weissen Zehen die Unterseite ist ebenfalls weiss Beschrieben wurde die Art von Donald R Dickey er benannte sie nach dem amerikanischen Zoologen Outram Bangs 17 Sciurus variegatoides belti Diese Unterart kommt in den feuchten Regenwaldgebieten von der Westkuste von Honduras bis und dem Inland von Nicaragua bis nach Yoro in Honduras und Chontales und den Rio San Juan in Nicaragua vor Die Bauchseite ist einfarbig rostrot die Fusse sind rostrot gelblich gesprenkelt Sciurus variegatoides boothiae Das Verbreitungsgebiet dieser Form umfasst die Regenwalder im nordlichen Teil von Honduras um die Stadt San Pedro Sula und reicht nach Sudosten bis San Juan de Murra im Departamento Nueva Segovia in Nicaragua Der Rucken ist graubraun mit einer glanzend schwarzen Einwaschung die Fusse schwarzgrau Die Bauchseite der Tiere ist weiss Die Ohren sind schwarz begrenzt mit rostrot schwarzen Flecken an der Basis An den Seiten haben die Tiere einen blass rostroten Seitenstreifen Sciurus variegatoides dorsalis Diese Unterart kommt in den vergleichsweise trockenen Regionen um den Nicaraguasee in Nicaragua sowie im nordwestlichen Costa Rica einschliesslich der Nicoya Halbinsel Die Farbung der Tiere ist heller und leuchtender als die von S v adolphei Die Mittellinie des Ruckens ist schwarzbraun bis graulich gelbbraun umgeben von hellerem Fell das sandfarben bis weisslich braun sein kann Die Unterseite ist weiss gelblich sandfarben oder hell rotbraun Die Kopffarbung ist heller und blasser als die Ruckenfarbung Sciurus variegatoides goldmani Diese Unterart ist benannt nach dem amerikanischen Zoologen und Soldaten Edward Alphonso Goldman und lebt in den trockenen tropischen Waldern von den Kustengebieten des sudostlichen Guatemala nach Norden bis in das mexikanische Chiapas Die Ruckenseite der Tiere ist eisengrau die Unterseite weiss Die Ohren sind schwarz umrandet und besitzen rotlich braune Haarbuschel hinter dem Ohransatz befindet sich ein weisser Fleck Der Schwanz ist schwarz mit weissen Einwaschungen 1 In Mexiko sind die Tiere in der Regel dunkelbraun bis graubraun mit einem dunkleren Nacken und hellem Postaurikularfleck gefarbt der Schwanz ist schwarz mit weisser Frostung 6 Sciurus variegatoides helveolus Das Verbreitungsgebiet dieser Unterart reicht in Panama von Panama Stadt bis Santiago de Veraguas Sie gleich der Nominatform und S v dorsalis die Beine und die Bauchseite sind allerdings heller Sciurus variegatoides loweryi Diese Unterart kommt im Valle del General und im Valle de Coto Brus in Costa Rica vor Die Ruckenseite der Tiere ist weitgehend schwarz gemischt mit gelbbraunen Anteilen Die Korperseiten und die Bauchseite sind gelbbraun ebenso wie die Flecken hinter der Ohren Postaurikularflecke Die Oberseite des Schwanzes ist schwarz mit weissen Anteilen Die Unterseite des Schwanzes besitzt Haare die am Ansatz braun sind und lohfarben gelbe und schwarze Bander sowie eine weisse Spitze aufweisen Von S v dorsalis lasst es sich durch die geringere Grosse und die lohgelben niemals weissen Postaurikularflecke unterscheiden 1 Die Unterart wurde durch den amerikanischen Zoologen Alvadus Bradley McPherson im Jahr 1971 erstbeschrieben benannt ist sie nach dessen Hochschullehrer George H Lowery 18 Sciurus variegatoides managuensis Die Unterart kommt im feuchten Regenwaldgebiet entlang des Managua im Bereich von Quirigua in Guatemala nahe der Grenze zu Honduras vor Die Form ist kleiner als S v boothiae die Ruckenseite ist schwarzlich gelb und die Unterseite sandfarben gelb Sciurus variegatoides melania Die Unterart kommt im Kustenflachland des ostlichen Panama vor Sie hat eine gleichmassige glanzend schwarze Korperfarbe Sciurus variegatoides rigidus Die Unterart lebt vom zentralen Costa Rica bis zum Golf von Nicoya Die Ruckenseite ist schwarz und ockerfarben gelb bis weiss gesprenkelt Die Haare sind schwarz mit einem ockerfarbenen Ring Die Bauchseite ist rostrot mit einer weissen Mittellinie Die Beine sind rostrot mit schwarzen Anteilen Sciurus variegatoides thomasi Das Verbreitungsgebiet der Unterart umfasst die feuchten Regenwalder des zentralen Costa Rica und der karibischen Kustengebiete Die Ruckenseite ist schwarz mit einer braunen durchscheinenden Basalfarbung Die Unterseite ist dunkel rostfarben manchmal mit weissen Flecken Die Ohren sind schwarzlich mit schwarzen Haarbuscheln und hinter ihnen befindet sich ein schwarzer Basalfleck Benannt wurde die Unterart nach dem britischen Zoologen Oldfield Thomas Sciurus variegatoides underwoodi Die Unterart kommt von El Caliche Cedros in Honduras nach Suden bis Matagalpa in Nicaragua sowie am Golfo Santa Elena in Costa Rica vor Die Ruckenfarbung ist graubraun und entspricht der von S v boothiae ist jedoch etwas heller Die Unterseite ist weiss Hinter den Ohren befinden sich sandfarbene Postaurikularflecke und die Ruckenlinie ist ebenfalls sandfarben Die Beine und Fusse sind dunkel ockerfarben sandfarben oder schwarz nbsp Bunthornchen der Unterart S v atrirufus nbsp Bunthornchen der Unterart S v dorsalis nbsp Bunthornchen der Unterart S v loweryi in Costa Rica nbsp Bunthornchen in Costa RicaStatus Bedrohung und Schutz Bearbeiten nbsp Bunthornchen S v dorsalis in der Estacion Biologica in Laguna de Apoyo Nature Reserve Nicaragua Die Tiere werden hier aufgezogen und danach in die Wildnis entlassen Bedrohung und Schutz Bearbeiten Das Bunthornchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet Least Concern LC eingeordnet Begrundet wird dies durch das grosse Verbreitungsgebiet sowie das haufige Vorkommen der Art in ihrem Verbreitungsgebiet Die Art ist zudem sehr anpassungsfahig an verschiedene Habitate und Habitatveranderungen und kommt in mehreren Naturschutzgebieten vor 5 Potenzielle Gefahrdungen fur den Gesamtbestand sind nicht vorhanden mittel bis langfristig konnte eine starke Entwaldung der Lebensraume und ihre Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflachen als Gefahr eingestuft werden 5 In Mexiko wird die Art uber das Secretaria de Medio Ambiente y Recursos Naturales SEMARNAT als besonders geschutzt betrachtet allerdings besteht auch hier keine besondere Gefahrdung 6 Haltung und Zoonosen Bearbeiten Aufgrund ihrer Farbvarianten und ihrem Verhalten werden Bunthornchen in Nordamerika und in Europa manchmal als Haustiere gehalten die auch gezuchtet werden Die Tiere sind wie andere Haustiere auch potenziell Trager von Krankheitserregern Im Zuge von drei Todesfallen bei Zuchtern von Bunthornchen in Sachsen Anhalt zwischen 2011 und 2013 wurde mit dem Bunthornchen Bornavirus 1 ein neues Bornavirus entdeckt das eine potenziell todlich verlaufende Enzephalitis beim Menschen auslosen kann Durch das Friedrich Loeffler Institut FLI konnte bei einem aus der Zucht stammenden Bunthornchen und bei Gewebeproben aus dem Gehirn der verstorbenen Zuchter via Metagenomanalyse eine ubereinstimmende Gensequenz identifiziert werden die auf das Vorkommen des neuartigen Virus hindeutete Uber die Herkunft der Viren die Epidemiologie und die potenziellen Ubertragungswege dieser Zoonose liegen keine Informationen vor Kratz oder Bissspuren werden als wahrscheinliche Ubertragungswege angenommen 8 10 19 Im Januar 2016 wurde mitgeteilt dass weitere infizierte Tiere in Zoos und bei privaten Haltern identifiziert werden konnten darunter auch Arten der Schonhornchen Callosciurinae 9 20 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r Sciurus variegatoides In Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 ISBN 978 1 4214 0469 1 S 70 73 a b K Carr P Myers Sciurus variegatoides Animal Diversity Web 2004 a b c d e f g h i j k l m Troy L Best Sciurus variegatoides Mammalian Species 500 1995 S 1 6 Volltext Memento vom 2 September 2016 im Internet Archive a b c d 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bornavirus VSBV 1 1 2 Vorlage Toter Link openagrar bmel forschung de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Friedrich Loeffler Institut FLI 1 Marz 2016 abgerufen am 4 September 2016 Literatur BearbeitenSciurus variegatoides In Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 ISBN 978 1 4214 0469 1 S 70 73 Troy L Best Sciurus variegatoides In Mammalian Species 500 1995 S 1 6 Volltext Variegated squirrel In Gerardo Ceballos Mammals of Mexico Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2014 ISBN 978 1 4214 0843 9 S 184 185 Variegated squirrel Sciurus variegatoides In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Band 6 Lagomorphs and Rodents 1 Lynx Edicions Barcelona 2016 ISBN 978 84 941892 3 4 S 749 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bunthornchen Sciurus variegatoides Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Bunthornchen Sciurus variegatoides Artenverzeichnis nbsp Wiktionary Bunthornchen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Sciurus variegatoides in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 1 Eingestellt von J Koprowski L Roth F Reid N Woodman R Timm 2008 Abgerufen am 1 September 2016 K Carr P Myers Sciurus variegatoides Animal Diversity Web 2004 nbsp Dieser Artikel wurde am 30 November 2016 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bunthornchen amp oldid 234761853