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Der Panama Kapuzineraffe Cebus imitator ist eine Primatenart aus der Gattung der Kapuzineraffen innerhalb der Neuweltaffen Er kommt im westlichen Panama in Costa Rica sowie auf der karibischen Seite von Nicaragua und Honduras vor Panama KapuzineraffePanama Kapuzineraffe Cebus imitator im Nationalpark Manuel Antonio in Costa Rica SystematikTeilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Kapuzinerartige Cebidae Unterfamilie Kapuzineraffen Cebinae Gattung Ungehaubte Kapuziner Cebus Art Panama KapuzineraffeWissenschaftlicher NameCebus imitatorThomas 1903Panama Kapuzineraffe Costa Rica Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Systematik 6 Gefahrdung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenPanama Kapuzineraffen erreichen Kopf Rumpf Langen von 34 bis 42 cm dazu kommt noch ein 43 bis 46 cm langer Schwanz Mannchen sind mit einem Gewicht von 3 7 bis 3 9 kg mehr als ein Kilogramm schwerer als die Weibchen die 2 6 bis 2 7 kg erreichen Ausserlich sind die Affen fast nicht vom Weissschulterkapuziner Cebus capucinus zu unterscheiden Weibchen besitzen jedoch leicht braunlich getonte etwa 4 cm lang werdende Haare auf der Stirn die mit dem ansonsten weissen Gesicht kontrastieren Lebensweise BearbeitenDie Tiere leben in Regen Trocken und Bergwaldern vom Meeresspiegel bis in Hohen von 1500 Metern und gehen auch in Mangroven In weiten Teilen des Verbreitungsgebietes gibt es ausgepragte Jahreszeiten mit einer Regen und einer Trockenzeit Sie sind wahrend des grossten Teil des Tages aktiv und werden in der Regel schon kurz vor Sonnenaufgang munter Im saisonalen Feuchtwald von Barro Colorado Island verbrachte eine Panama Kapuzineraffengruppe 28 der Tageszeit mit Nahrungssuche und verzehr 47 mit Fortbewegung und 11 mit Komfortverhalten oder Sozialer Korperpflege spielen oder andere Aktivitaten Geruht haben sie vor allem wahrend der Mittagszeit dies machte 14 der Tagesaktivitat aus Im Trockenwald des costa ricanischen Santa Rosa National Park muss wesentlich mehr Zeit fur die Nahrungssuche verwendet werden Diese machte 47 der der Tagesaktivitat aus 37 wurde fur die Fortbewegung verwendet und 21 zum Ausruhen Soziale Interaktionen wurden nur sehr wenige beobachtet Bei Panama Kapuzineraffen sind Falle von Werkzeuggebrauch bekannt so hat eines dieser Tiere einen Ast verwendet um eine Terciopelo Lanzenotter Bothrops asper zu verscheuchen 1 Die durchschnittliche Gruppengrosse liegt bei 16 Tieren wobei die Weibchen meist in der Uberzahl sind Eine Gruppe hat ein Territorium mit einer Kern und einer Randzone Die Randzonen konnen sich mit denen anderer Kapuzineraffengruppen uberschneiden die Kernzone hat eine Gruppe immer fur sich allein Bei Begegnungen zweier Gruppen kommt es zu Drohungen zwischen den mannlichen Tieren Innerhalb einer Gruppe bilden Weibchen und Mannchen voneinander unabhangige hierarchische Strukturen Das Alpha Weibchen ist lediglich dem Alpha Mannchen untergeordnet und steht hierarchisch uber den ubrigen Mannchen Bei Auseinandersetzungen mit dem Alpha Mannchen kann es Bundnisse mit anderen Weibchen schliessen so dass sich die Weibchen zusammen z B beim Streit um Nahrung gegen das Alpha Mannchen durchsetzen konnen Weibchen bleiben fur gewohnlich in der Gruppe in der sie geboren wurden wahrend die Mannchen die Gruppe mit dem Erreichen der Geschlechtsreife wechseln In den meisten Fallen wechseln mehrere Mannchen gleichzeitig die Gruppe und viele wechseln mehr als ein Mal in ihrem Leben Akzeptieren die wechselnden Mannchen die Hierarchie unter den Mannchen der neuen Gruppe und ordnen sich dem Alpha Mannchen unter so geschieht der Gruppenwechsel friedlich versuchen sie das Alpha Mannchen zu verdrangen so kommt es starken Aggressionen und Kampfen Bei einem nicht friedlichen Gruppenwechsel sterben uber 80 der weniger als ein Jahr alten Jungtiere innerhalb von einem Jahr nach dem Gruppenwechsel Gruppenwechsel finden vor allem wahrend der Trockenzeit statt Gemischte Gruppen mit Totenkopfaffen wie sie in Sudamerika haufig vorkommen gibt es beim Panama Kapuzineraffen nur selten Zu den Beutegreifern die Panama Kapuzineraffen jagen gehoren Puma Jaguar Jaguarundi Ozelot Langschwanzkatze Tayra Kojote Brillenkaiman die Kaiserboa Boa imperator und verschiedene Greifvogel darunter der Schwarzbussard Buteogallus urubitinga In Gefangenschaft gehaltene Panama Kapuzineraffen wurden bis zu 55 Jahre alt Panama Kapuzineraffen geben unterschiedliche Alarmrufe von sich je nachdem ob die Gefahr aus der Luft oder vom Boden kommt Zu mehreren und wenn es vom Krafteverhaltnis her moglich ist verteidigen sie sich aktiv gegenuber terrestrischen Beutegreifern Ernahrung Bearbeiten nbsp JungtierPanama Kapuzineraffen ernahren sich von Fruchten Bluten Blattern frischen Trieben Baummark Nektar Insekten Krabben Schnecken Muscheln Froschen Echsen Anolis und kleine Schwarzleguane Eier Nestlinge und gerade flugge gewordene Jungvogel Bunthornchen jungen Weissrussel Nasenbaren und Baumratten Um junge Weissrussel Nasenbaren zu erbeuten kooperieren mehrere Affen Einige lenken die Elterntiere ab wahrend andere die Jungen ergreifen Nach Untersuchungen in Costa Rica stellen Bunthornchen etwa 25 der Beutetiere der Affen dar weitere 25 sind junge Weissrussel Nasenbaren und etwa 40 Eier und Jungvogel 2 Vogel deren Nester geplundert werden sind Hokkohuhner Nachtschwalben Steisshuhner Spechte Reiher Enten Zaunkonige und der Weisskehl Elsterhaher Calocitta formosa Sehr gern werden Insektenlarven verspeist und um Stacheln oder giftige Haare zu entfernen werden diese manchmal sogar eingewickelt in ein Blatt auf einem Ast gerollt Der Durst wird oft durch kleine Wasservorkommen der sich in Astlochern befindet gestillt In der Trockenzeit kann der Bewegungsraum der Affen durch die verfugbaren Wasserquellen eingeschrankt sein Nutzen zwei Gruppen dieselbe Wasserquelle so kann es zu spannungsgeladenen Zusammentreffen kommen Fortpflanzung BearbeitenWeibliche Panama Kapuzineraffen bekommen in der Regel im Alter von sieben Jahren ihr erstes Jungtier Mannchen werden mit zehn Jahren geschlechtsreif Die Fortpflanzung findet das ganze Jahr uber statt die meisten Jungtiere werden aber wahrend der Trockenzeit geboren In einer Gruppe konnen sich alle Mannchen fortpflanzen bei 63 bis 84 der Jungtiere ist aber das Alpha Mannchen der Vater Untergeordnete Mannchen paaren sich oft mit noch nicht geschlechtsreifen Weibchen nbsp Blau das Verbreitungsgebiet des Panama Kapuzineraffen rot das des Weissschulter KapuzineraffenSystematik BearbeitenDer Panama Kapuzineraffe wurde erstmals im Jahr 1903 durch den britischen Zoologen Oldfield Thomas beschrieben Die Terra typica liegt auf einer Hohe von 1350 Metern im Bezirk Boquete in der Provinz Chiriqui im westlichen Panama In vielen spateren Veroffentlichungen wurde die Art mit dem sudamerikanischen Weissschulterkapuziner Cebus capucinus synonymisiert 1949 beschrieb der Mammaloge Philip Hershkovitz eine Kapuzineraffenform von der honduranisch nicaraguanischen Grenze unter dem wissenschaftlichen Namen Cebus limitaneus und bemerkte das diese kleiner sei als Cebus imitator und einen kleineren Schadel hat Bei einer phylogenetischen Untersuchung auf der Basis molekularbiologischer Merkmale konnten Jean P Boubli und Forscherkollegen im Jahr 2012 allerdings keine Unterschiede in der mitochondrialen DNA von Cebus limitaneus und der der ubrigen mittelamerikanischen Kapuzineraffen feststellen und machten Cebus limitaneus deshalb zu einem Juniorsynonym von Cebus imitator Die gleiche Untersuchung ergab dass die mittelamerikanischen Kapuzineraffen vor 1 7 Millionen Jahren von den sudamerikanischen Weissschulterkapuzineraffen isoliert wurden und der genetische Abstand entsprechend gross ist Cebus imitator wurde deshalb wieder zu einer eigenstandigen Art 3 was im Primatenband des Standardwerkes Handbook of the Mammals of the World so ubernommen wurde Gefahrdung BearbeitenDer Panama Kapuzineraffe ist relativ haufig und gilt als ungefahrdet Er kommt in zahlreichen Nationalparks und Schutzgebieten vor in Costa Rica unter anderen in Braulio Carrillo Cerro Chirripo Corcovado Guanacaste Manuel Antonio Poas Rincon de la Vieja und Tortuguero in Panama in den Nationalparks Cerro Hoya Coiba und Soberania und in Honduras in den Nationalparks Cusuco Jeannette Kawas und Pico Bonito Literatur BearbeitenAnthony B Rylands Russell A Mittermeier Bruna M Bezerra Fernanda P Paim amp Helder L Queiroz Family Cebidae Squirrel Monkeys and Capuchins Seite 412 413 in Russell A Mittermeier Anthony B Rylands amp Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Volume 3 Primates Lynx Edicions 2013 ISBN 978 84 96553 89 7 Einzelnachweise Bearbeiten S Boinski Use of a club by a wild white faced capuchin Cebus capucinus to attack a venomous snake Bothrops asper In American Journal of Primatology 14 Nr 2 1987 S 177 179 doi 10 1002 ajp 1350140208 Lisa M Rose Vertebrate Predation and Food Sharing in Cebus and Pan International Journal of Primatology 18 5 Oktober 1997 S 727 765 doi 10 1023 A 1026343812980 Jean P Boubli Anthony B Rylands Izeni P Farias Michael E Alfaro Jessica Lynch Alfaro Cebus Phylogenetic Relationships A Preliminary Reassessment of the Diversity of the Untufted Capuchin Monkeys Memento des Originals vom 4 Marz 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot socgen ucla edu American Journal of Primatology 00 1 13 2012 doi 10 1002 ajp 21998 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panama Kapuzineraffe amp oldid 238551297