www.wikidata.de-de.nina.az
Die Hokkohuhner Cracidae auch Hokkos genannt sind eine Familie der Vogel aus der Ordnung der Huhnervogel Sie sind mit 50 Arten in den Tropen und Subtropen Sud und Mittelamerikas verbreitet Trotz ihrer verborgenen Lebensweise sind sie bei den Einheimischen wegen ihrer sehr lauten Rufe wohlbekannt HokkohuhnerRotschwanzguane Ortalis ruficauda Systematikohne Rang ArchosauriaKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae ohne Rang GalloanseraeOrdnung Huhnervogel Galliformes Familie HokkohuhnerWissenschaftlicher NameCracidaeVigors 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Namen 2 Merkmale 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Lebensweise 4 1 Aktivitat 4 2 Ernahrung 4 3 Fortpflanzung 5 Stammesgeschichte 6 Systematik 6 1 Aussere Systematik 6 2 Innere Systematik 7 Menschen und Hokkohuhner 7 1 Nutzung 7 2 Bedrohung und Schutz 8 Quellen und weiterfuhrende Informationen 8 1 Zitierte Quellen 8 2 Literatur 8 3 WeblinksNamen BearbeitenInnerhalb der Hokkohuhner gibt es drei verschiedene Gruppen deren deutsche Namen nicht immer eindeutig sind Die grossen oder echten Hokkos werden oft nur Hokkos genannt zur Vermeidung von Missverstandnissen wird in diesem Artikel der Begriff echte Hokkos gebraucht wenn von diesen die Rede ist Im Englischen heissen diese Vogel curassows was vom Namen der Insel Curacao abgeleitet ist Als Schakuhuhner werden in diesem Artikel die Gattungen Penelope Pipile Aburria Chamaepetes Penelopina und Oreophasis bezeichnet Im Englischen werden diese Vogel guans genannt Die Arten der Gattung Ortalis werden hier als Chakalakas bezeichnet entsprechend englisch chachalacas Grzimeks Tierleben nennt die Vogel dieser Gattung Eigentliche Guans eine Benennung die in anderen Sprachen aber einer ganz anderen Gattung Penelope zukommt Als Guans werden im Deutschen sowohl die Schakuhuhner als auch die Chakalakas bezeichnet In anderen Sprachen Englisch Spanisch Franzosisch wird hier getrennt und die Chakalakas werden dort nicht Guans genannt Zur Vermeidung von Missverstandnissen wird der Name Guans in diesem Artikel daher weitgehend vermieden In Sudamerika werden Hokkohuhner von der spanischsprachigen Bevolkerung oft nur als pavones Truthuhner oder faisanes Fasanen bezeichnet was taxonomisch nicht korrekt ist 1 Merkmale Bearbeiten nbsp Portrat eines Karunkelhokkos Crax globulosa Alle Hokkohuhner zeigen eine huhnertypische Gestalt Sie haben einen plumpen Korper einen langen Hals einen kleinen Kopf und kraftige Fusse Die Korperlange reicht von der eines Birkhuhns bis zu der eines Truthuhns Sie schwankt zwischen 42 cm Gelbbrauenguan und 95 cm Hornhokko Das Gewicht liegt zwischen 385 g und 4 8 kg Die echten Hokkos sind dabei wegen ihres vergrosserten Beckens auch proportional schwerer als Chakalakas und Schakuhuhner Das Gefieder ist meist unscheinbar Grau Braun und Schwarz sind die vorherrschenden Farben die der Tarnung im Geast und am Boden dienen Zwar haben manche Arten auch glanzende oder rein weisse Gefiederpartien doch sind diese meist verborgen und werden nur wahrend der Balz prasentiert Viele Arten haben unbefiederte nackte Haut im Gesicht und an der Kehle manchmal ist diese zu Kehllappen oder wulstigen Helmen verlangert Diese Partien sind rot gelb oder blau gefarbt Ein deutlich sichtbarer Sexualdimorphismus existiert bei den echten Hokkos hingegen sind bei Schakuhuhnern und Chakalakas beide Geschlechter nur schwer zu unterscheiden Zu den feldornithologisch kaum nutzbaren Unterschieden gehort dass Mannchen in der Regel 5 bis 10 grosser als Weibchen sind ihre nackten Hautpartien ein wenig heller als die der Weibchen sind und sich die Augenfarben oft unterscheiden Eine Ausnahme von den oben genannten Regeln ist der Schluchtenguan bei diesem sind mannliche und weibliche Vogel deutlich unterschiedlich gefarbt und zudem sind die Weibchen grosser Das Jugendkleid ahnelt bereits dem Aussehen adulter Vogel und ist oft nur ein wenig dunkler Nur beim Schluchtenguan gleichen juvenile Vogel in der Farbung stets dem Weibchen Ein in dieser Familie haufiges Phanomen ist Polymorphismus das heisst Angehorige ein und derselben Art konnen vollkommen unterschiedlich aussehen Ein Beispiel hierfur ist der Helmhokko Die meisten Weibchen sind schwarz mit einer weissen Unterseite Es gibt bei den Weibchen dieser Art jedoch auch eine dunkelbraune Morphe mit hellbrauner Streifung Die Flugel sind recht kurz und gerundet Die echten Hokkos fliegen selten und nur kurze Strecken Schakuhuhner und Chakalakas nutzen die Flugfahigkeit dagegen etwas haufiger In der Regel sind viele kraftige Flugelschlage von einer Gleitphase gefolgt Eine Eigentumlichkeit der Schakuhuhner ist das Trommeln mit den Flugeln das vor allem wahrend der Balz erklingt siehe Fortpflanzung Die Beine haben eine anatomische Besonderheit Die Hinterzehe ist auf gleicher Hohe wie die Vorderzehen Dies ist eine Gemeinsamkeit mit den Grossfusshuhnern die beide Gruppen von anderen Huhnervogeln unterscheidet Dieses Merkmal ist der Hauptgrund gewesen weshalb man Grossfuss und Hokkohuhner fur verwandt gehalten hat siehe Systematik Viele Hokkohuhner geben ausserst laute Tone von sich Eine stark vergrosserte Luftrohre sorgt dafur dass Rufe mitunter uber 1 km weit horbar sind Die Chakalakas geben im Chor laute Schreie von sich Schakuhuhner beherrschen eine Vielzahl gackernder schreiender und krachzender Laute Der typische Laut der Mannchen der echten Hokkos ist hingegen ein dumpfes Drohnen das wie das Blasen in eine leere Flasche klingt Dieser Ruf halt 5 bis 7 Sekunden an worauf eine Pause von 12 Sekunden vor dem nachsten Ruf folgt Weibliche echte Hokkos beherrschen diese Laute nicht und geben stattdessen ein tiefes Pfeifen von sich Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Bronzeguan Penelope obscura Hokkohuhner leben in den Waldern Sud und Mittelamerikas Der dichte tropische Regenwald ist der typische Lebensraum doch gibt es hier Unterschiede Chakalakas sind am wenigsten eng an bestimmte Lebensraume gebunden und bewohnen neben echten Regenwaldern auch trockenkahle Walder Galeriewalder Waldrander Mangrovenwalder und Baumsavannen Auch in Sekundarwaldern siedeln sie sich an In allen Lebensraumen ist aber das Vorhandensein von Baumen Voraussetzung Schakuhuhner leben vor allem in Regen und Nebelwaldern Die echten Hokkos bewohnen ausschliesslich tropische Regenwalder und sind hier entlang von Flussufern oder Sumpfen zu finden Die meisten Hokkohuhner sind Vogel des Tieflands es gibt aber auch ausgesprochene Hochgebirgsbewohner den Hohenrekord halt der Andenguan der in Peru bis 3900 m vorkommt Hokkohuhner verteilen sich auf die Regionen der Neotropis wie folgt Zentral und Nordmexiko 4 Arten Mittelamerika von Sudmexiko bis Panama 8 Arten Trinidad 1 Art Nordliches Sudamerika Kolumbien Venezuela Guayana 13 Arten Westkuste Vorandenland 4 Arten Anden 10 Arten Amazonische Regenwalder 16 Arten Gran Chaco Pantanal 3 ArtenLebensweise BearbeitenAktivitat Bearbeiten Hokkohuhner sind uberwiegend tagaktive Vogel Die grosste Aktivitat zeigen sie am sehr fruhen Morgen vor dem Sonnenaufgang In den heissesten Tagesstunden ruhen sie Manchmal rufen sie auch in mondhellen Nachten Fur eine Ausnahme hielt man lange den Rothokko was auch dessen englischer Name Nocturnal Curassow Nachtaktiver Hokko zeigt da seine Rufe stets nachts zu horen sind Man weiss inzwischen aber dass auch er tagsuber auf Nahrungssuche geht Als gesellige Vogel sammeln sich Hokkohuhner oft zu 10 bis 50 Individuen in Futterbaumen Diese Gruppen sind aber lockere Verbande die sich stets wieder auflosen Die Ruheplatze der Hokkohuhner liegen stets in Baumen Oft nehmen sie Staubbader Diese dienen vor allem der Parasitenabwehr konnen aber auch Teil der Balzzeremonie sein Ernahrung Bearbeiten nbsp Weissstirnguan Penelope superciliaris Die Nahrung der Hokkohuhner ist fast ausschliesslich pflanzlich Gefressen werden Fruchte Blatter Bluten Samen Knospen und Zweige Hierbei gibt es kleine Unterschiede Chakalakas und Schakuhuhner bevorzugen weiche Nahrung Sie fressen hauptsachlich Blatter und Beeren und picken auch Fruchte wie Mangos und Guaven an Die echten Hokkos sind aufgrund ihres besonders leistungsfahigen Muskelmagens in der Lage hartere Nahrung wie Nusse Samen und Zweige zu verdauen Ein weiterer Unterschied besteht im Ort der Nahrungssuche Chakalakas und Schakuhuhner fressen hauptsachlich im Geast echte Hokkos suchen vor allem am Boden nach herabgefallenen Fruchten und Nussen Hokkohuhner sind Generalisten das heisst sie sind nicht auf bestimmte Nahrungspflanzen angewiesen So ergab eine Studie bei Glattschnabelhokkos dass diese 80 verschiedene Arten von Pflanzen als Nahrungsquellen nutzen Neben Pflanzen werden als Beikost selten auch Kafer Heuschrecken Raupen Spinnen und Tausendfusser verzehrt Ausserdem schlucken Hokkohuhner wie viele herbivore Vogel auch Steine Gastrolithen die bei der Verdauung der Nahrung helfen Fortpflanzung Bearbeiten In der Regel sind Hokkohuhner monogam In alterer Literatur finden sich Berichte uber grundsatzliche Polygynie bei den Chakalakas was aber nach heutigen Erkenntnissen nicht zutrifft Wohl hat man vor allem bei echten Hokkos und auch beim Zapfenguan einige Falle von Polygynie nachgewiesen aber auch bei diesen sind dies seltene Ausnahmen Die Balz verlauft bei den Chakalakas recht einfach Dazu gehoren gegenseitiges Putzen und Jagen Die Schakuhuhner trommeln mit den Flugeln Ihre ausseren Handschwingen sind so modifiziert dass sie bei schnellem Flugelschlagen ein sehr lautes trommelndes Gerausch erzeugen Diesen Laut bringen Schakuhuhner das ganze Jahr hervor besonders oft aber wahrend der Balz Dabei fliegen sie von einem Baum zum anderen und schlagen plotzlich doppelt so schnell wie ublich mit den Flugeln was das Trommelgerausch auslost Die echten Hokkos vollfuhren aufwandige Balztanze am Boden Dabei werden helle Gefiederteile prasentiert Flugel Schwanze und Hauben aufgestellt die beschriebenen drohnenden Laute ausgestossen und es wird mit Kieselsteinen geworfen Beide Partner beteiligen sich am Bau des Nestes Es besteht aus Zweigen manchmal werden auch Blatter verbaut Das Nest ist flach und schusselformig und wird in einem Baum oder Strauch errichtet Es werden zwei echte Hokkos bzw drei bis vier Chakalakas und Schakuhuhner Eier gelegt die einfarbig weiss oder cremefarben sind Die Masse der Eier betragen 5 8 4 1 bis 9 2 6 7 cm Nur das Weibchen brutet Das Mannchen bleibt aber in der Nahe des Nestes und begleitet das Weibchen bei Ausflugen zur Nahrungssuche Diese dauern etwa eine Stunde wahrend der das Nest unbewacht ist Nach 24 bis 34 Tagen schlupfen die Jungen Sie sind zunachst in ein hellbraun und schwarz gemustertes Dunenkleid gehullt Als Nestfluchter konnen sie bereits nach wenigen Stunden umherlaufen Bei den echten Hokkos und beim Zapfenguan ist allein das Weibchen fur die Betreuung der Jungen zustandig bei anderen Arten beide Partner Fur einige Monate futtern die Elternvogel die Jungen bei den Schakuhuhnern wird sogar vorverdaute Nahrung hervorgewurgt was unter Huhnervogeln einmalig ist In Gefangenschaft erreichten Hokkohuhner ein maximales Alter von 24 Jahren Lebensspannen von mehr als zwanzig Jahren sind keine Seltenheit Uber die Lebenserwartung in der Natur liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor Stammesgeschichte BearbeitenDie altesten Hokkohuhner sind aus dem Oligozan bekannt Die Gattung Gallinuloides des Eozans fruher oft als alteste Hokkos bezeichnet wird heute nicht mehr als mit den Hokkos verwandt angesehen 2 Zahlreiche fossile Hokkohuhner des Oligozans und Miozans wurden in Nordamerika gefunden und sind ein Beweis dass die Familie einst weiter verbreitet war Ausserhalb des amerikanischen Doppelkontinents wurden jedoch keine Hokkohuhner gefunden Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Die am weitesten verbreitete wenn auch nicht unumstrittene Theorie sieht Hokkohuhner als Schwestergruppe der australasischen Grossfusshuhner Zwar sind die Verbreitungsgebiete und vor allem die Lebensweisen vollkommen unterschiedlich doch neben einigen anatomischen Gemeinsamkeiten haben vor allem biochemische Untersuchungen der Eier 3 sowie die DNA Hybridisierung 4 diese Theorie weiter verfestigt Innere Systematik Bearbeiten Traditionell werden Hokkohuhner in zwei Unterfamilien geteilt die echten Hokkos Cracinae sowie die Schakuhuhner und Chakalakas Penelopinae Die Unterschiede zwischen diesen Gruppen sind deutlich Cracinae sind grosser haben einen kraftigeren Schnabel und ein proportional grosseres Becken Zudem sind sie nicht so extreme Baumbewohner wie die Schakuhuhner und Chakalakas Anhand von DNA Analysen konnte diese Einteilung weitgehend aber nicht vollstandig bestatigt werden Demzufolge sind zwar die echten Hokkos tatsachlich ein monophyletisches Taxon Allerdings stehen die Gattungen Ortalis und Oreophasis diesen naher als den anderen Penelopinae Nach diesen Erkenntnissen ergibt sich folgende Klassifikation 5 6 nbsp Nacktgesichthokko Crax fasciolata nbsp Salvinhokko Mitu salvini nbsp Helmhokko Pauxi pauxi nbsp Graukopfguan Ortalis cinereiceps mit Kuken nbsp Weissstirnguan Penelope superciliaris nbsp Blaukehlguan Pipile cumanensis nbsp Mohrenguan Chamaepetes unicolor Unterfamilie Cracinae Crax Tuberkelhokko C rubra Blaulappenhokko C alberti Gelblappenhokko C daubentoni Glattschnabelhokko C alector Karunkelhokko C globulosa Nacktgesichthokko C fasciolata Belemhokko C f pinima wird in der IUCN Red List als eigenstandige Art angesehen Rotschnabelhokko C blumenbachii Mitu Samthokko M tomentosa Salvinhokko M salvini Amazonashokko oder Amazonas Mitu M tuberosa Mituhokko M mitu Nothocrax Rothokko N urumutum Pauxi Helmhokko P pauxi Hornhokko P unicornis Koepckehokko P koepckeae 2011 vom Hornhokko abgespalten Unterfamilie Oreophasinae Oreophasis Zapfenguan O derbianus Unterfamilie Ortalisinae Ortalis Braunflugelguan O vetula Graukopfguan O cinereiceps Rotflugelguan O garrula Rotschwanzguan O ruficauda Rotkopfguan O erythroptera Rotbauchguan O wagleri Graubrustguan O poliocephala Chacoguan O canicollis Weissbauchguan O leucogastra Tupfelguan O guttata Motmotguan O motmot Gelbbrauenguan O superciliaris Unterfamilie Penelopinae Penelope Bindenschwanzguan P argyrotis Bartguan P barbata Ortonguan P ortoni Andenguan P montagnii Marailguan P marail Weissstirnguan P superciliaris Rotgesichtguan P dabbenei Rostbauchguan P purpurascens Caucaguan P perspicax Weissschwingenguan P albipennis Spixguan P jacquacu Bronzeguan P obscura Weissschopfguan P pileata Rotbrustguan P ochrogaster Weissbrauenguan P jacucaca Yungasguan Penelope bridgesi 2018 von P obscura abgespalten Pipile Trinidadguan P pipile Blaukehlguan P cumanensis Rotkehlguan P cujubi Blasskehlguan P grayi Schwarzmaskenguan P jacutinga Aburria Lappenguan A aburri Chamaepetes Mohrenguan C unicolor Sichelguan C goudotii Penelopina Schluchtenguan P nigra nbsp Rostbauchguan Penelope purpurascens Kladogramm nach De Chen Peter A Hosner et al 5 Cracidae Cracinae Penelopina Chamaepetes Penelope Aburria Pipile Oreophasinae Oreophasis Ortalisinae Ortalis Penelopinae Crax Pauxi Mitu NothocraxVorlage Klade Wartung StyleMenschen und Hokkohuhner BearbeitenNutzung Bearbeiten Den Menschen Sud und Mittelamerikas sind Hokkohuhner seit jeher wohlbekannt Zwar leben sie meist im Verborgenen doch sind sie wegen ihrer weit tragenden Lautausserungen nicht zu uberhoren So haben die Maya Yucatans fur jede Art einen eigenen Namen Fur die Rufe mancher Arten gibt es volkstumlich lautmalerische Umschreibungen So interpretiert man den Ruf des weiblichen Rotflugelguans in Kolumbien als Se cae la casa Fallt das Haus um und die Entgegnung des Mannchens als No se cae no se cae Es fallt nicht um es fallt nicht um Der Ruf des Chacoguans wird von der Bevolkerung in dessen Verbreitungsgebiet in Sudamerika auf Spanisch bzw Portugiesisch interpretiert als Quiero matar quero matar Mannchen quiero casar quero casar Weibchen Ich mochte toten ich mochte heiraten Schon die Maya nutzten die Federn der Hokkohuhner fur die Befiederung ihrer Pfeile und assen das Fleisch Als Nahrung spielen Hokkos heute noch regional eine bedeutende Rolle So ist im peruanischen Teil Amazoniens der Blaukehlguan der meistgejagte Vogel und stellt eine wichtige Proteinquelle dar 7 Eine wirkliche Domestikation der Hokkohuhner ist nie erfolgt Zwar werden sie in manchen Dorfern halbzahm gehalten aber nicht gezuchtet Mit Haushuhnern kann man sie nicht zusammen halten da beide Arten miteinander unvertraglich sind Die Zucht in Zoos ist bei etlichen Arten gelungen Schon im 17 Jahrhundert wurden Hokkos erstmals nach Europa gebracht Weil sie von Curacao kamen erhielten sie ihren englischen Namen curassows Allerdings sind sie wohl auch nach Curacao zunachst importiert worden denn heimisch waren Hokkohuhner dort nach heutigem Wissensstand nie Eine Zucht als Fleisch und Eierlieferanten wurde wohl in Europa versucht lohnte sich aber nicht da die Gelege zu klein und die Vogel zu kalteempfindlich sind Bedrohung und Schutz Bearbeiten Vor allem durch die sich ausdehnende Entwaldung sind viele Hokkohuhner gefahrdet oder gar vom Aussterben bedroht Nur die Chakalakas nehmen auch Sekundarwalder als Lebensraum an Schakuhuhner und echte Hokkos sind auf unberuhrte Primarwalder angewiesen Die IUCN fuhrt 2008 fast die Halfte aller Arten in einer Gefahrdungskategorie Dabei werden sechs Arten als stark gefahrdet drei als vom Aussterben bedroht und eine als in freier Wildbahn ausgestorben gefuhrt Die vier meistgefahrdeten Hokkohuhner sind Weissschwingenguan die Art wurde 1877 beschrieben nach diesem Jahr aber nicht wieder gesehen bis sie 1977 in Lambayeque wiederentdeckt wurde Inzwischen weiss man von einem Bestand von weniger als 100 Exemplaren in Lambayeque und Piura Es existiert ein Zuchtprogramm in Gefangenschaft zur Rettung der Art 8 Trinidadguan fruher war dieser auf Trinidad endemische Vogel sehr haufig 2020 lebten nur noch ca 150 bis 300 Individuen im Osten der Northern Range 9 Der Blaulappenhokko ist auf ein winziges Verbreitungsgebiet in der Serrania de San Lucas im Norden Kolumbiens beschrankt Noch 1994 wurde der Bestand auf 1000 bis 2500 Vogel geschatzt Danach kam es jedoch zu einem Goldrausch in dessen Folge die Population vollkommen zusammenbrach Der aktuelle Bestand wird auf 250 999 Tiere geschatzt 10 Der Mituhokko oder Mitu wurde im 17 Jahrhundert beschrieben doch dann so lange nicht gesehen dass man seine Existenz schon fur eine Legende hielt 1951 wurde erstmals ein totes Tier gefunden 1978 sah man nach 300 Jahren wieder einen lebenden Mituhokko Die Art war endemisch im brasilianischen Bundesstaat Alagoas Da die Regenwalder dieser Region mittlerweile komplett vernichtet sind ist ein Uberleben in der Natur nahezu ausgeschlossen 1978 gefangene Exemplare bildeten jedoch den Grundstock einer Population im Zoo von Rio de Janeiro so dass die Art in menschlicher Obhut noch existiert 11 Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenZitierte Quellen Bearbeiten Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert Bernhard Grzimek Grzimeks Tierleben Band 7 Vogel 1 Kindler Munchen 1970 ISBN 3 423 03205 7 Gerald Mayr The fossil record of galliform birds comments on Crowe et al 2006 In Cladistics Band 24 Nr 1 2008 S 74 76 doi 10 1111 j 1096 0031 2007 00170 x M Laskowski W M Fitch Evolution of avian ovomucoids and of birds In B Fernholm K Bremer H Jornvall The hierarchy of life molecules and morphology in phylogenetic analysis Excerpta Medica Amsterdam 1989 C G Sibley J E Ahlquist B L Monroe A classification of the living birds of the world based on DNA DNA hybridization studies In Auk Band 105 Nr 3 1988 S 409 423 doi 10 1093 auk 105 3 409 a b De Chen Peter A Hosner Donna L Dittmann John P O Neill Sharon M Birks Edward L Braun Rebecca T Kimball Divergence time estimation of Galliformes based on the best gene shopping scheme of ultraconserved elements BMC Ecol Evol Band 21 Artikelnummer 209 November 2021 doi 10 1186 s12862 021 01935 1 David W Winkler Shawn M Billerman Irby J Lovette Bird Families of the World A Guide to the Spectacular Diversity of Birds Lynx Edicions Barcelona 2015 ISBN 978 84 941892 0 3 S 46 u 47 Alfredo J Begazo Richard E Bodmer Use and conservation of Cracidae Aves Galliformes in the Peruvian Amazon In Oryx Band 32 Nr 4 1998 S 301 309 doi 10 1046 j 1365 3008 1998 d01 60 x Penelope albipennis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von BirdLife International 2010 Abgerufen am 13 November 2011 Pipile pipile in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von BirdLife International 2010 Abgerufen am 13 November 2011 Crax alberti in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von BirdLife International 2010 Abgerufen am 19 April 2012 Mitu mitu in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von BirdLife International 2010 Abgerufen am 13 November 2011 Literatur Bearbeiten Josep del Hoyo et al Handbook of the Birds of the World Band 2 New World Vultures to Guinea Fowl Lynx Edicions Barcelona 1994 ISBN 84 87334 15 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hokkohuhner Cracidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cracid Specialist Group englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hokkohuhner amp oldid 233504951