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Der Koepckehokko Pauxi koepckeae ist eine Vogelart aus der Familie der Hokkohuhner Cracidae Er kommt in Peru vor Das Artepitheton ehrt die deutschstammige Ornithologin Maria Koepcke 1924 1971 die den Grossteil ihres Lebens in Peru verbrachte KoepckehokkoSystematikohne Rang GalloanseraeOrdnung Huhnervogel Galliformes Familie Hokkohuhner Cracidae Unterfamilie CracinaeGattung PauxiArt KoepckehokkoWissenschaftlicher NamePauxi koepckeaeWeske amp Terborgh 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Verbreitungsgebiet 4 Lebensraum 5 Nahrungsverhalten 6 Stimme 7 Fortpflanzungsverhalten 8 Status 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Koepckehokko erreicht eine Korperlange von 85 bis 95 cm Das Gefieder ist uberwiegend schwarz mit unterschiedlichen blaulichen Schimmer Der Steiss und die schmale Schwanzspitze sind weiss Der Schnabel ist leuchtend rot Der lange hell graublaue Helm ist flach am Kopf anliegend Die Beine sind ublicherweise hellrot aber die des Mannchens sind wahrend der Brutzeit gelblich Die Art unterscheidet sich vom Hornhokko P unicornis durch einen kurzeren runderen und weniger reinblauen Helm Der Schimmer im Gefieder ist blaulich statt grunlich Die weisse Schwanzspitze ist sehr schmal und im Feld oft nicht sichtbar Die Geschlechter ahneln sich aber beim Weibchen existiert auch eine rotliche Farbmorphe Systematik BearbeitenDer Koepckehokko wurde 1971 von John Seddon Weske und John Terborgh als Unterart des Hornhokkos beschrieben 1 2011 wurde er als eigenstandige Art abgespalten 2 Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des KoepckehokkosDer Koepckehokko ist auf die Hange des Sira Gebirges in Region Huanuco im Osten Perus beschrankt Lebensraum BearbeitenDer Koepckehokko bewohnt den Nebelwald gewohnlich in 1100 bis 1500 m Hohe Er wurde aber auch in Hohenlagen von bis zu 1690 m nachgewiesen wo der Wald von Moosen und Chusquea Bambus dominiert wird In der Trockenzeit werden gelegentlich Individuen etwas tiefer bis zu 950 m am oberen Rand des montanen Waldes beobachtet Die Flache des geeigneten Lebensraums ist sowohl geografisch als auch in Bezug auf die Hohenlage sehr klein Nahrungsverhalten BearbeitenDie Nahrung besteht aus Fruchten Samen und weichen Pflanzen sowie Gliederfussern und deren Larven Die Nahrungssuche findet am Boden statt wobei die Tiere offenbar meist einzeln und vor allem nachmittags anzutreffen sind Die Art ist vermutlich weniger gesellig als der sympatrische Amazonashokko Mitu tuberosum Stimme BearbeitenDer Hohepunkt des Gesangs und damit wahrscheinlich auch der Fortpflanzung ist am Ende der Regenzeit mehrere Monate spater als beim Hornhokko der seinen Hohepunkt zu Beginn der Regenzeit erreicht Der Gesang ist eine tiefe drohnende Phrase von 3 bis 4 Tonen die alle ca 4 Sekunden wiederholt werden wobei der erste Ton am lautesten ist Er ist viel kurzer als der Gesang des Hornhokkos und besteht aus weniger Phrasen mit weniger Tonen und es fehlt der charakteristische letzte laute Ton der den Gesang des Hornhokkos ausmacht Der Alarmruf ist ein explosives zweisilbiges k sop das normalerweise von horizontalem Schwanzfachern begleitet wird im Gegensatz zu den vertikalen Schwanzstossen beim Hornhokko Fortpflanzungsverhalten BearbeitenDie Balzrufe erreichen offenbar im Februar und Marz am Ende der Regenzeit ihren Hohepunkt Jungvogel wurden im Juni beobachtet Es wurde vermutet dass brutende Mannchen wahrend des Hohepunkts der Balzrufe ein Verhalten zeigen das als explodiertes Lek bezeichnet wird wobei sie sich moglicherweise in den Kammwaldern versammeln weit weg vom Gerausch der Wasserlaufe in den darunter liegenden Talern Dieses System wurde fur verwandte Arten nicht ausreichend nachgewiesen und der Koepckehokko ist moglicherweise nur luckenhaft in der von ihm bewohnten okologisch vielfaltigen Landschaft verbreitet Es liegen keine Informationen uber andere Aspekte der Brutbiologie vor Status BearbeitenDer Koepckehokko wird in der IUCN Red List als vom Aussterben bedrohte Art klassifiziert Er hat ein sehr kleines Verbreitungsgebiet beschrankt auf das Sira Gebirge in Huanuco in Zentral Peru Die derzeitige Gesamtpopulation wird auf weniger als 250 geschlechtsreife Individuen geschatzt was einem geschatzten Maximum von weniger als 400 Individuen entspricht und sie ist rucklaufig Nach ihrer Entdeckung im Jahr 1969 wurde die Art mehr als vier Jahrzehnte lang nicht erfasst und erst 2005 wiederentdeckt In den Jahren 2006 und 2008 wurde der Koepckehokko an vier Orten entdeckt die alle im Umkreis von 30 km im Sira Gebirge lagen 2015 gelangen mit Hilfe von Kamerafallen die ersten Foto und Videoaufnahmen des Koepckehokkos Obwohl eine Dichte von 8 3 singenden Mannchen km errechnet wurde ging man davon aus dass es sich dabei um ein Lek handelte und nicht um eine typische Bestandsdichte Es liegen sehr niedrige Begegnungsraten vor die bei allen anderen Erhebungen in geeigneten Lebensraumen festgestellt wurden Die wahrscheinliche Dichte innerhalb des ermittelten Verbreitungsgebiets wird daher auf weniger als 1 Individuum km geschatzt eine Zahl die mit der sehr niedrigen Begegnungsrate bei fruheren Erhebungen ubereinstimmt Lokale Berichte deuten darauf hin dass die Art hier sehr selten ist Die grosste Bedrohung ist die anhaltende Bejagung durch die lokale Bevolkerung die sich wahrscheinlich sehr nachteilig auswirkt Die Art wurde aufgrund von Berichten von Jagern wiederentdeckt und im Jahr 2008 versuchte ein Jager Koepckehokkos als Bushmeat an lokale Restaurants zu verkaufen Trotz des gesetzlichen Schutzes gibt es keine konzertierten Bemuhungen die ortliche Bevolkerung uber die globale Bedeutung der Hokkos zu informieren und keine bestehende Infrastruktur um den Schutz zu gewahrleisten Die Gefahrdung durch die Jagd werden durch die Auswirkungen des Strassenbaus und der damit verbundenen landlichen Entwicklung verstarkt die die Ausbreitung der Art behindern Ihr spezialisierter Lebensraum ist durch die Subsistenzlandwirtschaft die fortschreitende Besiedelung der Vorgebirge und die zunehmende Jagd bedroht Neben der Abholzung der Walder durch Siedler stellen Bergbau Erdolforderung und illegaler Holzeinschlag potenzielle kunftige Bedrohungen fur das Sira Gebirge dar Obwohl das Gebiet in dem diese Art vorkommt theoretisch durch das Reserva Comunal El Sira geschutzt ist ist die Jagd dort nach wie vor keine Seltenheit In den nordlichen tiefer gelegenen Gebieten innerhalb der Grenzen des Reservats wurde ein erheblicher Verlust der Baumkronen festgestellt Literatur BearbeitenJean Delacour Dean Amadon Josep del Hoyo Anna Motis Curassows and related birds 2 Auflage Lynx Edicions in association with American Museum of Natural History Barcelona 2004 ISBN 84 87334 64 4 S 179 181 433 434 C Beirne R Pillco Huarcaya Sj Serrano Rojas A Whitworth Terrestrial camera traps essential tool for the detection and future monitoring of the Critically Endangered Sira curassow Pauxi koepckeae In Endangered Species Research Band 32 7 Februar 2017 ISSN 1863 5407 S 145 152 doi 10 3354 esr00802 Josep del Hoyo Nigel Collar David A Christie and Guy M Kirwan 2020 Sira Curassow Pauxi koepckeae version 1 0 In Birds of the World J del Hoyo A Elliott J Sargatal D A Christie and E de Juana Editors Cornell Lab of Ornithology Ithaca NY USA Subscription erforderlich Weblinks BearbeitenMike Gaworecki Scientists capture first ever footage of rare threatened bird in Peru s Cerros del Sira In Mongabay com 15 September 2015 abgerufen am 30 Dezember 2022 amerikanisches Englisch Pauxi koepckeae in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 30 Dezember 2022 Aufnahmen von Rufen und Gesangen bei xeno canto orgEinzelnachweise Bearbeiten John S Weske John W Terborgh A New Subspecies of Curassow of the Genus Pauxi from Peru In The Auk Band 88 Nr 2 April 1971 ISSN 0004 8038 S 233 238 doi 10 2307 4083876 Melvin Gastanaga Corvacho Ross MacLeod Daniel M Brooks amp Bennett Hennessey Distinctive morphology ecology and first vocal descriptions of Sira Curassow Pauxi unicornis koepckeae evidence for species rank In The Neotropical Ornithological Society Hrsg Ornitologia Neotropical Nr 22 2011 ISSN 1075 4377 S 267 279 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koepckehokko amp oldid 239204668