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Der Schwarzfussiltis Mustela nigripes ist eine in Nordamerika verbreitete Raubtierart aus der Untergattung der Iltisse innerhalb der Familie der Marder Mustelidae Schwarzfussiltisse nutzen als Beutetier uberwiegend Prariehunde Die Ausrottung der als Landwirtschaftsschadlinge eingeordneten Prariehunde in vielen Gebieten Nordamerikas fuhrte entsprechend zu einem Bestandszusammenbruch beim Schwarzfussiltis SchwarzfussiltisSchwarzfussiltis Mustela nigripes SystematikUnterordnung Hundeartige Caniformia Uberfamilie Marderverwandte Musteloidea Familie Marder Mustelidae Gattung MustelaUntergattung Iltisse Putorius Art SchwarzfussiltisWissenschaftlicher NameMustela nigripes Audubon amp Bachman 1851 1996 wurde der Schwarzfussiltis von der IUCN Red List als in der freien Wildbahn ausgestorben gelistet es gab jedoch noch eine Population in Gefangenschaft Dank Nachzuchtprogrammen konnte das Uberleben dieser Art gesichert werden 2013 gab es dann wieder etwa 1200 Schwarzfussiltisse in freien Wildbahn Der heute in freier Wildbahn lebende Bestand geht auf in Gefangenschaft gezuchtete Individuen zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenSchwarzfussilitsse haben wie alle Iltisse einen langgestreckten schlanken Korper mit kurzen Gliedmassen und relativ kurzem Schwanz Ihr Fell ist uberwiegend gelbbraun gefarbt der Kopf ist weiss und ist um die Augen mit einer dunklen maskenartigen Gesichtszeichnung versehen Ebenfalls schwarz sind die Beine und der hinterste Teil des Schwanzes Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflange von 38 bis 50 Zentimeter der Schwanz wird rund 11 bis 15 Zentimeter lang und ihr Gewicht betragt 0 7 bis 1 1 Kilogramm Mannchen werden rund 10 schwerer als Weibchen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Schwarzfussiltis lediglich drei kleine Punkte im Mittleren Westen der USAUrsprunglich waren Schwarzfussiltisse in der Prarie Region des mittleren Nordamerikas beheimatet Ihr Verbreitungsgebiet erstreckte sich von Alberta und Saskatchewan bis Arizona und Texas Heute gibt es mehrere kleine Populationen in Montana South Dakota Wyoming und Arizona die alle auf Wiederansiedlungsprogramme zuruckzufuhren sind Ihr Lebensraum sind Graslander Lebensweise und Ernahrung Bearbeiten nbsp Rennender Schwarzfussiltis nbsp Zwei Schwarzfussiltisse nbsp Im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojektes eingefangener SchwarzfussiltisDie Lebensweise der Schwarzfussiltisse ist eng an Prariehunde gekoppelt Sie benutzen deren Baue als Ruheplatze und Jagdreviere Sie gehen bei Dammerung oder Nacht auf die Jagd und ziehen sich tagsuber in ihre Baue die meist umgebaute Prariehundbauten sind zuruck Sie leben einzelgangerisch und verteidigen ihr Revier vehement gegen Artgenossen Prariehunde machen dementsprechend auch 90 ihrer Nahrung aus in geringem Ausmass verzehren sie auch andere Kleinsauger wie andere Erdhornchen und Mause Fortpflanzung BearbeitenDie Paarungszeit liegt in den Monaten Marz und April nach rund 42 bis 45 tagiger Tragzeit bringt das Weibchen im Mai oder Juni ein bis sechs durchschnittlich drei Jungtiere zur Welt Im Herbst trennen sie sich von ihrer Mutter die Geschlechtsreife tritt mit rund einem Jahr ein Die Lebenserwartung von Tieren in menschlicher Obhut betrug bis zu zwolf Jahre Bedrohung und Schutz BearbeitenBis Anfang des 20 Jahrhunderts waren Schwarzfussiltisse weit verbreitet Ihre Zahl wird fur den Beginn des 20 Jahrhunderts auf funf bis sechs Millionen geschatzt 1 Zu jenem Zeitpunkt waren Prariehunde die ihre wichtigste Nahrungsquelle darstellen in den Prarien Nordamerikas noch weit verbreitet und ihre Bestandszahl sehr hoch Mit der grossflachigen Ausrottung der Prariehunde die als Landwirtschaftsschadlinge betrachtet wurden setzte auch ein sehr starker und schneller Bestandsruckgang bei den Schwarzfussiltissen ein Im US Bundesstaat Oklahoma wurden Schwarzfussiltisse bereits 1932 nicht mehr beobachtet in Nebraska waren sie 1949 ausgestorben Nachzuchtbemuhungen setzten bereits gegen Ende der 1960er Jahre ein 1964 wurde in dem im Westen von South Dakota gelegenen Mellette County eine kleine Population von Schwarzfussiltissen entdeckt Sechs der Tiere wurden 1971 gefangen um mit einem Nachzuchtprogramm zu beginnen 2 Sie starben jedoch nach unerwarteten Komplikationen durch eine Staupe Impfung Mit weiteren Fangen aus dieser Population versuchte man jedoch erneut ein Zuchtprogramm zu begrunden Die wildlebende Population in South Dakota erlosch 1975 das letzte Individuum aus dem in Gefangenschaft gehaltenen Teil dieser Population starb 1979 3 Damit galt die Art als ausgestorben Der Schwarzfussiltis wird als Beispiel fur den Romeo Irrtum genannt 4 Eine Kette von Zufallen fuhrte zur Entdeckung einer bis dahin unbekannten Kolonie von Prariehunden in Wyoming in der auch Schwarzfussiltisse lebten Ein Hofhund hatte ein wieselahnliches Tier getotet der Besitzer des Hundes brachte den Kadaver zu einem Taxidermisten um den Kadaver ausstopfen zu lassen Dem Taxidermisten war die Art nicht bekannt was ihn veranlasste einen Mitarbeiter des Naturschutzes anzurufen Noch im Oktober dieses Jahres gelang es zwei Biologen einen lebenden Schwarzfussiltis in dieser Region zu fangen Eine intensive Suche fuhrte dann zur Entdeckung einer grossen Prariehundkolonie in der nach Zahlung im Jahre 1982 nicht weniger als 129 Schwarzfussiltisse lebten Im Fruhjahr 1985 war der Bestand jedoch auf 52 Iltisse gefallen und betrug im Herbst unter anderem durch den Ausbruch einer Staupe Epidemie nur noch 16 Individuen 5 Man entschied sich erneut fur ein Nachzuchtprogramm und begann mit dem Fang von Individuen im Verlauf des Jahres 1985 Der heutige Bestand geht auf 18 Individuen zuruck die in dieser Kolonie gefangen wurden Das Nachzuchtprogramm war erfolgreich und im Jahr 1991 wurden erstmals wieder Schwarzfussiltisse ausgewildert Bis zum Jahr 2001 gab es Auswilderungen im Charles M Russel National Wildlife Refuge und Bellnap Indian Reservation beide im Osten von Montana im Badlands National Park und Buffalo Gap National Graslands beide im West von South Dakota im Osten von Wyoming Shirley Basin im Nordwesten von Arizona Aubrey Valley und im Grenzland von Utah und Colorado Coyoty Basin sowie in Janus im Norden des mexikanischen Bundesstaates Chihuahua wo die derzeit grosste Prariehundkolonie besteht 6 Nicht jede dieser Wiederansiedelungen war erfolgreich sowohl in Wyoming als auch im Gebiet von Colorado Utah starben die ausgewilderten Tiere samtlich an Krankheiten Als besonders erfolgreich gelten die beiden Auswilderungen in South Dakota wo von 1994 bis zum Jahr 2001 insgesamt 225 Jungtiere geboren wurden und der dort lebende Bestand auf 200 Individuen geschatzt wird 7 Die Gesamtpopulation wurde im Jahr 2005 wieder auf 500 Exemplare geschatzt Im Jahre 2013 gab es wieder etwa 1200 Schwarzfussiltisse in freier Wildbahn 8 nbsp Elizabeth Ann im Februar 2021 im Alter von 54 Tagen Ihre Geburt und Aufzucht gilt als Meilenstein in der Erhaltung gefahrdeter Tierarten durch KlonungIm Jahr 2020 schlossen sich Mitarbeiter des Zoos von San Diego der Naturschutzorganisation Revive amp Restore der ViaGen Pets and Equine Company und des U S Fish and Wildlife Service fur ein Klonprojekt zusammen Hierfur wurde die DNA eines Mitte der 1980er Jahre gestorbenen Weibchen namens Willa ausgewahlt das keine lebenden Nachkommen hinterlassen hatte Am 10 Dezember 2020 gelang die erste erfolgreiche Geburt eines Klons ein Weibchen names Elizabeth Ann Die Wissenschaftler hoffen durch diese Massnahmen den Genpool der Iltisse zu vergrossen und damit gegen die silvatische Pest widerstandsfahigere Tiere zu zuchten Experten schatzen dass das Genom dieses Weibchens dreimal so viel genetische Vielfalt enthalt wie das der noch existierenden Schwarzfussiltisse 9 10 Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Paul A Johnsgard Great Wildlife of the Great Plains University Press of Kansas 2003 ISBN 0 7006 1224 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mustela nigripes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mustela nigripes in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2020 3 Eingestellt von Belant J Biggins D Garelle D Griebel R G amp Hughes J P 2015 Abgerufen am 21 Februar 2020 Einzelbelege Bearbeiten Paul A Johnsgard Great Wildlife of the Great Plains University Press of Kansas 2003 ISBN 0 7006 1224 6 S 60 Paul A Johnsgard Great Wildlife of the Great Plains University Press of Kansas 2003 ISBN 0 7006 1224 6 S 60 Paul A Johnsgard Great Wildlife of the Great Plains University Press of Kansas 2003 ISBN 0 7006 1224 6 S 61 Simon A Black Chapter 11 Assessing Presence Decline and Extinction for the Conservation of Difficult to Observe Species In Francesco Maria Angelici Lorenzo Rossi Hrsg Problematic Wildlife II New Conservation and Management Challenges in the Human Wildlife Interactions 1 Auflage Springer Cham 2020 ISBN 978 3 03042334 6 S 359 392 hier S 366 386 f doi 10 1007 978 3 030 42335 3 i xiv 1 649 Paul A Johnsgard Great Wildlife of the Great Plains University Press of Kansas 2003 ISBN 0 7006 1224 6 S 61 Paul A Johnsgard Great Wildlife of the Great Plains University Press of Kansas 2003 ISBN 0 7006 1224 6 S 62 Paul A Johnsgard Great Wildlife of the Great Plains University Press of Kansas 2003 ISBN 0 7006 1224 6 S 63 Black footed Ferret Defenders magazine Herbst 2013 88 4 22 Douglas Main A black footed ferret has been cloned a first for a U S endangered species National Geographic 18 Februar 2021 abgerufen am 20 Februar 2021 englisch Ferret becomes first North American endangered species to be cloned BBC 20 Februar 2021 abgerufen am 21 Februar 2021 englisch Normdaten Sachbegriff GND 4305246 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzfussiltis amp oldid 238525538