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Auguste Laurent 14 November 1807 im Ortsteil La Folie der Gemeinde Saint Maurice in der Nahe von Langres 15 April 1853 in Paris eigentlich Augustin Laurent war ein franzosischer Chemiker 1 Auguste LaurentLaurent hatte seinen Schwerpunkt in der organischen Chemie in diesem Gebiet stellte er fur die Substitution die Kerntheorie auf und definierte die Begriffe Molekul Atom und chemisches Aquivalent Er erkannte dass die Zahl der Wasserstoffatome organischer Verbindungen ohne Stickstoff immer gerade ist mit einem Stickstoffatom im Molekul immer ungerade Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 2 1 Synthesen und Analysen 2 2 Atome Molekule Aquivalente 2 3 Kerntheorie 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde als zweites von vier Kindern des Bauern Jean Baptiste Laurent und der Marie Jeanne Maistre geboren In Gray Haute Saone erhielt er eine klassische Schulausbildung an einem der lokalen Colleges Vom 9 Dezember 1826 bis zum Jahr 1829 folgte eine Ausbildung an der Ecole des Mines im Juni 1830 wurde er Ingenieur civil des mines 1831 Repetiteur an der Ecole Centrale des Arts et Metiers Seine erste wissenschaftliche Veroffentlichung erschien im Jahre 1830 gemeinsam mit Guy Adolphe Arrault 1806 1861 2 geschrieben Fabrication du smalt ou bleu de cobalt a Querbach en Basse Silesie 3 In dieser Arbeit werden auch Erfahrungen uber den Kobaltabbau dargestellt die er wahrend einer Reise durch Niederschlesien sammelte Er war Schuler des Chemikers Jean Baptiste Dumas Nach einem Streit mit Dumas war er 1833 in der Manufacture de Sevres 1836 in einer Porzellanfabrik in Eich Luxemburg beschaftigt Im Jahr 1838 wurde er als Professor an die Universitat Bordeaux berufen Im Jahr 1839 heiratete er Anne Francoise Schrobilgen aus einer bekannten Luxemburger Familie Ihr Sohn war Matthieu Paul Hermann Laurent 1841 1908 4 1844 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt Nach Studentenunruhen verliess er Bordeaux 1845 sein Nachfolger als Professor wurde sein Assistent Alexandre Edouard Baudrimont und erhielt eine Stellung in der Munze von Paris 1848 Gemeinsam mit dem Chemiker Charles Gerhardt 1816 1856 grundete er 1851 in Paris ein Unterrichtslaboratorium fur Chemie Seit 1845 war er korrespondierendes Mitglied der Academie des sciences 5 Auguste Laurent starb 1853 im Alter von 45 Jahren an Tuberkulose nbsp Buste von Auguste Laurent an der Stadtmauer von LangresSein Sohn war der Mathematiker Hermann Laurent Wissenschaftliches Werk BearbeitenSynthesen und Analysen Bearbeiten Laurent untersuchte zusammen mit Dumas das Naphthalin Dessen Summenformel C10H8 bzw C20H16 konnte aus der Elementaranalyse bestimmt werden Spater erfolgten Bestimmungen von Chrysen und Pyren Naphthalin liess sich mit Chlor zu Chlornaphthalin umsetzen Da Strukturformeln in der Chemie noch unbekannt waren konnte Laurent nur nachweisen dass ein Wasserstoffatom durch ein Chloratom ersetzt wurde Auch Naphthalintetrachlorid konnte durch Behandlung mit Chlor erzeugt werden Durch Oxidation dieses Stoffes mit Salpetersaure stellte er Phthalsaure sowie Phthalimid und Phthalsaureanhydrid her 1836 Aus Anthracen gewann Laurent durch Oxidation mit Salpetersaure das Anthrachinon 1835 1841 erhielt er aus der Oxidation des Farbstoffes Indigo das Isatin Ethanol und Diethylether veranschaulichte Laurent als organische Abkommlinge des Wassers Wird formal ein Wasserstoffatom des Wassers durch eine Ethylgruppe ersetzt erhalt man Ethanol werden zwei Wasserstoffatome durch Ethylgruppen ersetzt erhalt man Diethylether Atome Molekule Aquivalente Bearbeiten Laurent erkannte dass die Zahl der Wasserstoffatome in einem organischen Molekul solange kein Stickstoff vorhanden war immer gerade ist Als Laurent seine Untersuchungen begann gab es noch keine klare Unterscheidung zwischen Atom Molekul Aquivalent Charles Gerhardt hatte die Fehlerhaftigkeit bezuglich der Atommassen im Lichte der Avogadroschen Theorie fur organische Molekule erkannt Jedoch blieb der Begriff des Aquivalents von Gerhardt sehr unklar und umstritten Laurent verbesserte die Erkenntnisse von Gerhardt und gab erstmals eine genaue Definition fur Molekule Atome Aquivalente 6 Laurent verstand unter dem Molekulargewicht eines Elementes oder einer Verbindung die Gewichtsmenge die unter gleichen Bedingungen denselben Gasraum einnahm Fur Gase der Elemente Wasserstoff Chlor Sauerstoff Stickstoff mussten zwei Gewichtsteile Doppelatome im Gasraum angesetzt werden Fur organische Molekule im Gasraum ergaben sich so die richtigen Molekulgewichte Das Molekul war fur Laurent die kleinste Menge die zur Bildung einer chemischen Verbindung notig ist Das Atom war fur ihn die kleinste Menge eines Elementes die in zusammengesetzten Stoffen vorkommt Erst um 1850 als Alexander William Williamson eine Etherdarstellung aus Ethanol und Ethylbromid vollzog konnte nachgewiesen werden dass Ether ein Abkommling von Ethanol und Ethanol ein Abkommling von Wasser ist Die Ideen von Laurent und Gerhardt fanden nun auch in Buchern und Zeitschriften Eingang Kerntheorie Bearbeiten Hauptartikel Kerntheorie Chemie Da sich bei den Umsetzungen von Kohlenwasserstoffen wie Naphthalin oder Anthracen meist das Kohlenstoffgrundgerust nicht anderte und nur die Wasserstoffatome durch Chlor oder Sauerstoff ausgetauscht wurden formulierte Laurent die Kerntheorie zur Erklarung der raumlichen Struktur von organischen Verbindungen Schon Dumas konnte beim Kerzenwachs nachweisen dass Wasserstoffatome durch Chloratome ersetzt werden konnen Er hatte zusammen mit Justus von Liebig den Begriff radikalische Substitution gepragt Laurent gebrauchte den Begriff Radikal fur Atomkerne Spater verwendet er diesen auch fur grossere Atomgruppen Bei organischen Molekulen gibt es anders als in der anorganischen Chemie Stamm Kerne von Kohlenstoffatomen Die Kohlenstoff Stamm Kerne sind raumlich geordnet und konnen Neben Kerne von Wasserstoff Chlor oder Sauerstoffatomen nach geometrischen und stochiometrischen Gesetzen aufnehmen Nur einige bestimmte Neben Kerne im Molekul konnen sich abspalten und ein Radikal bilden Laurent vermutete dass sich Stamm Kerne im Zentrum einer Pyramide befinden konnten an den Kanten der Pyramide befinden sich Neben Kerne wie Wasserstoff Sauerstoff und Halogenatome die unter bestimmten Reaktionsbedingungen austauschen lassen und erkannte damit die Grundlage der Kerntheorie 7 Werke Auswahl BearbeitenLaurent Auguste Arrault Guy Adolphe Fabrication du smalt ou bleu de cobalt a Querbach en Basse Silesie Annales de l Industrie Francaise et Etrangere et Bulletin de l Ecole Centrale des Arts et Manufacture 1830 p 474Literatur BearbeitenMarika Blondel Megrelis Dire les choses Auguste Laurent et la methode chimique Vrin 2000 ISBN 2 7116 8300 1 Gunther Bugge Das Buch Der Grossen Chemiker Verlag Chemie Weinheim 1974 Prof Max Bloch Gerhardt und Laurent S 92 ff ISBN 3 527 25021 2 Georg Lockemann Geschichte der Chemie Von der Entdeckung des Sauerstoffs bis zur Gegenwart Walter de Gruyter amp Co Berlin 1955 S 59Weblinks BearbeitenAuguste Laurent Biografie bei www biogen catholyon org Memento vom 14 April 2013 im Webarchiv archive today franzosisch Auguste Laurent Biografie bei scienceworld wolfram com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Biographie in englischer Sprache von Sathis C Kapoor 2009 Genealogie G A Arrault Satish C Kapoor The Origins of Laurent s Organic Classification In Isis Band 60 Nr 4 1969 S 477 527 JSTOR 229107 Biographie des Sohnes Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe L Academie des sciences abgerufen am 9 Januar 2020 franzosisch Annales de Chimie et de Physique 3 18 266 August Kekule Richard Anschutz Gustav Schultz Wilhelm LaCoste Lehrbuch der organischen Chemie oder Der Chemie der Kohlenstoffverbindungen F Enke Erlangen 1861 OCLC 494072095 S 66 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 119146568 lobid OGND AKS LCCN n92063390 VIAF 24717913 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laurent AugusteKURZBESCHREIBUNG franzosischer ChemikerGEBURTSDATUM 14 November 1807GEBURTSORT LangresSTERBEDATUM 15 April 1853STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Auguste Laurent amp oldid 237638407