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Die Pharmakoepidemiologie ist die Untersuchung der Verwendung und Wirkung von Arzneimitteln in der Bevolkerung und die Verwendung der daraus entstandenen Erkenntnisse zur Identifizierung und Entwicklung wirksamer Therapien 1 Etymologie Das Wort ist eine Zusammensetzung aus den griechischen Wortern farmakon to Gift Arznei ἐpi uber dhmo8en vom Volk her und logos ὁ das Wort die Rede Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Datengrundlage fur pharmakoepidemiologische Studien 2 1 Primardaten 2 2 Sekundardaten 2 3 Limitationen der Nutzung von Primar und Sekundardaten in der pharmakoepidemiologischen Forschung 3 Pharmakovigilanz Arzneimittelsicherheit in der Pharmakoepidemiologie 4 PAS Studien Arzneimittelsicherheitsstudien als Teil der Pharmakovigilanz 5 Lehre 6 Institute 7 Fachgesellschaften 8 Aktuelle Studien wichtige Erkenntnisse 8 1 Arzneimittelverbrauch in Ost und Westdeutschland 8 2 Neubewertung des Nutzen Risiko Verhaltnisses Metoclopramidhaltiger Arzneimittel 8 3 Neubewertung des Nutzen Risiko Verhaltnisses von Impfung gegen Masern Mumps Roteln und Windpocken Varizellen 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseEinleitung BearbeitenPharmakoepidemiologie kann als Brucke zwischen der klinischen Pharmakologie und der Epidemiologie angesehen werden Der Fokus auf Arzneimittel entstammt der klinischen Pharmakologie welche die Wirkung von Arzneimitteln auf den Menschen untersucht Aus der Epidemiologie stammen die in der Pharmakoepidemiologie verwendeten Methoden und Herangehensweisen 2 Genutzt werden sowohl experimentelle z B Randomisierte kontrollierte Studie als auch nicht experimentelle Studiendesigns z B Kohortenstudie Fall Kontroll Studie Nicht experimentelle Studien konnen dabei rein deskriptiv z B Studien zur Arzneimittelanwendung oder analytisch oder sowohl deskriptiv als auch analytisch ausgerichtet sein Die Pharmakoepidemiologie untersucht und beschreibt sowohl positive als auch negative Effekte von Arzneimitteln Medizinprodukten und Impfstoffen Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist die Erfassung von seltenen oder unerwarteten unerwunschten Arzneimittelwirkungen UAW sowie von Effekten die erst nach langer Latenzzeit auftreten z B Krebs Die anschliessende Quantifizierung des Risikos im Vergleich zu bestehenden Alternativen ist eine der grossten Herausforderungen der Pharmakoepidemiologie 1 2 Die Untersuchung unerwunschter Arzneimittelwirkungen erfordert spezielle Anforderungen an das Design pharmakoepidemiologischer Studien Beispielsweise ist die Arzneimittelexposition Wirkstoffbelastung nicht immer gleichbleibend Die Verschreibungshaufigkeit eines Arzneimittels kann sich verandern z B wenn neue Arzneimittel fur die gleiche Indikation eingefuhrt werden oder es neue Informationen zu bestehenden Therapien gibt Die Krankheit selbst kann Einfluss auf die Arzneimittelexposition haben z B hohere Dosis bei grosserem Schweregrad der Erkrankung Dies kann Einfluss auf die Compliance Therapietreue z B schlechtere Compliance bei einem zu langsamen Ruckgang der Krankheitssymptomatik oder auf das Auftreten von unerwunschten Arzneimittelwirkungen z B durch eine hohere Dosis haben Weiterhin ist das Risiko fur das Auftreten von unerwunschten Arzneimittelwirkungen nicht konstant und kann sich uber den Zeitraum einer Behandlung verandern 2 Die Pharmakoepidemiologie kann auch andere Bereiche der Gesundheitswissenschaften unterstutzen u a durch Erkenntnisse uber die Haufigkeit und Ausloser von Krankheiten die Verteilung der Krankheiten in der Bevolkerung und die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen 1 Datengrundlage fur pharmakoepidemiologische Studien BearbeitenEs existieren zahlreiche Datenquellen die fur pharmakoepidemiologische Analysen genutzt werden konnen Im Allgemeinen unterscheidet man Primar und Sekundardaten Jede Datenquelle hat Vor und Nachteile Haufig werden daher Daten aus mehreren Quellen verwendet Ein typisches Beispiel ist die Verknupfung von Studien oder Krankenkassendaten mit Daten aus Geburts Sterbe und Krebsregistern Primardaten Bearbeiten Primardaten sind Originaldaten die aus einem speziellen Forschungsgrund gesammelt werden Sie konnen auf vielfaltige Art generiert werden 3 In Interviews oder mit Hilfe von strukturierten Fragebogen werden beispielsweise Patienten direkt zu ihrem Arzneimittelgebrauch befragt Sie konnen Auskunft daruber geben welche Medikamente einschliesslich rezeptfreier so genannter OTC Arzneimittel Nahrungserganzungsmittel und Bedarfsmedikation sie einnehmen und Fragen zu Compliance Einnahmeschema und Vertraglichkeit beantworten 3 Um Falschinformationen durch fehlerhafte Erinnerung Recall Bias bei der Erfassung der Medikation zu vermeiden konnen Patienten gebeten werden alle ihre Medikamente zur Befragung mitzubringen Brown bag method 4 Alternativ konnen Hausbesuche durchgefuhrt werden um die Medikationsschranke der Patienten zu uberprufen Auch Informationen von Arzten Apothekern Krankenschwestern und anderen Angehorigen der Heil und Gesundheitsberufe konnen als Primardatenquelle genutzt werden Diese Berufsgruppen konnen insbesondere Auskunft uber Verschreibungsverhalten Abgabe und Austausch von Arzneimitteln in der Apotheke sowie zu haufigen Problemen bei der Einnahme von Arzneimitteln geben Um Primardaten einholen und auswerten zu durfen muss ein positives Votum einer Ethikkommission vorliegen Zudem mussen die Befragten der Verwendung der Daten zustimmen Beispiele fur Studien die Primardaten verwenden und fur pharmakoepidemiologische Analysen herangezogen werden ist z B die britische Women s Health Initiative WHI 5 Sekundardaten Bearbeiten Sekundardaten werden zumeist zu administrativen Zwecken oder im Rahmen der Patientenversorgung und nicht gezielt fur die Beantwortung von Forschungsfragen erhoben Fur pharmakoepidemiologische Analysen werden insbesondere Routinedaten der Krankenkassen Abrechnungsdaten Daten aus Patientenregistern sowie Surveydaten Befragungsdaten verwendet 6 Die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen erheben routinemassig Daten zur Leistungsabrechnung ihrer Versicherten Sie enthalten Informationen zu allen erstatteten Leistungen und Arzneimitteln Informationen uber Korpergrosse Gewicht Lifestyle oder Laborwerte der Versicherten liegen dagegen nicht vor In Deutschland ist die Nutzung der Krankenkassendaten zu Forschungszwecken in 75 SGB X geregelt 7 Die Daten werden in der Regel anonymisiert oder pseudonymisiert ausgewertet Die Auswertung kann durch die Krankenversicherungen selbst erfolgen oder durch Forschungsinstitute Das Leibniz Institut fur Praventionsforschung und Epidemiologie BIPS forscht auf Basis der Pharmakoepidemiologischen Forschungsdatenbank GePaRD 8 welche Abrechnungsdaten von vier gesetzlichen Krankenversicherungen enthalt Weiterhin stellt das Deutsche Institut fur Dokumentation und Information im Gesundheitswesen DIMDI das Informationssystem Versorgungsdaten aus Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen zu Forschungszwecken bereit 9 Weitere europaische Datenbanken mit Sekundardaten sind die niederlandische PHARMO 10 und die britische CPRD Clinical Practice Research Datalink 11 Auch Patientenregister wie Krebsregister werden als Sekundardatenquelle in der Pharmakoepidemiologie genutzt Es handelt sich um Datenbanksysteme die eingerichtet wurden um bestimmte Krankheitsereignisse zu untersuchen Die gesammelten Informationen unterscheiden sich je nach Zweck des Registers Meist ubermitteln die Arzte soziodemographische Daten Diagnosen Ergebnisse von Labortests und Therapien sowie Arzneimittelverschreibungen Auch Verdachtsfalle unerwunschter Arzneimittelwirkungen konnen gesammelt werden Um die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten der Bevolkerung zu uberwachen fuhren Behorden Befragungen reprasentativer Stichproben durch In Deutschland sind das Robert Koch Institut 12 und das Statistische Bundesamt 13 europaweit das Statistische Amt der Europaischen Union Eurostat zustandig Die Surveydaten dienen als Informationsgrundlage fur Politik und Forschung und konnen auch fur pharmakoepidemiologische Analysen genutzt werden Weitere potenzielle Sekundardatenquellen in der Pharmakoepidemiologie sind Verordnungszahlen der gesetzlichen Krankenversicherungen Verkaufszahlen der pharmazeutischen Unternehmen Grosshandler und Apotheken sowie Aufzeichnungen der Apotheken uber abgegebene Arzneimittel und Patientenakten Letztere enthalten Informationen uber Arzneimitteltherapien Labordaten Untersuchungen und Behandlungen von Patienten Die Struktur und Genauigkeit der Informationen in Patientenakten sind abhangig von der dokumentierenden Person und somit sehr variabel Ein weiterer Nachteil ist dass diese Dokumente nicht immer elektronisch verfugbar sind und in der Regel nicht fur Forschungszwecke entwickelt wurden Enthaltene Informationen konnen daher ungenau und unvollstandig sein Limitationen der Nutzung von Primar und Sekundardaten in der pharmakoepidemiologischen Forschung Bearbeiten Neben studienspezifischen Limitationen unterliegt die Nutzung von Primar und Sekundardaten fur pharmakoepidemiologische Studien grundsatzlich gewissen Einschrankungen Die bedeutendsten Einschrankungen bei der Verwendung von Primardaten sind fehlerhaftes Erinnern der Befragten insbesondere an die Einnahme von Arzneimitteln oder an Erkrankungen Recall Bias sowie systematische Fehler in der Auswahl der Studienpopulation Selection Bias Selection Bias kann auch bei der Verwendung von Sekundardaten fur pharmakoepidemiologische Studien auftreten wohingegen Recall Bias bei Sekundardaten nicht vorliegt Da alle Informationen wie z B Diagnosen und Verschreibungen direkt zum Zeitpunkt des Ereignisses erfasst werden kann bei Sekundardaten keine Verzerrung durch fehlerhaftes Erinnern auftreten Ein wichtiger Nachteil der Sekundardaten ist dass je nach Datenquelle keine Informationen zu Faktoren wie Korpergrosse Gewicht Rauchstatus oder Laboruntersuchungen vorliegen Diese konnen hingegen in Primarstudien gezielt erfragt bzw gemessen werden 2 Pharmakovigilanz Arzneimittelsicherheit in der Pharmakoepidemiologie BearbeitenAls Konsequenz aus dem Contergan Skandal wurden in vielen Landern Systeme zur Uberwachung der Sicherheit von Arzneimitteln Pharmakovigilanz eingefuhrt Pharmakovigilanz ist ein kontinuierliches Monitoring von unerwunschten Wirkungen und anderen sicherheitsrelevanten Aspekten von bereits zugelassenen Arzneimitteln In der Praxis bezieht sich die Pharmakovigilanz fast ausschliesslich auf Spontanmeldesysteme die es Arzten und anderen Personengruppen ermoglichen unerwunschte Arzneimittelwirkungen an die Behorden zu melden In der Pharmakoepidemiologie werden die mittels der Spontanmeldesysteme gewonnenen Daten ausgewertet Hierbei wird untersucht ob fur ein bestimmtes Arzneimittel oder einen Impfstoff statistisch signifikant mehr Berichte uber unerwunschte Arzneimittelwirkungen eingegangen sind als fur Arzneimittel Impfstoffe mit ahnlicher bzw gleicher Wirkung Diese Auswertungen werden auch Signalgenerierung genannt Eine starke Ungleichheit kann als Hinweis auf ein potentiell unsicheres Arzneimittel verstanden werden Man spricht auch von so genannten Disproportionalitatsanalysen 2 Erkenntnisse aus der Pharmakovigilanz werden in Deutschland durch sogenannte Rote Hand Briefe an Arzte und Apotheker kommuniziert PAS Studien Arzneimittelsicherheitsstudien als Teil der Pharmakovigilanz BearbeitenIm Rahmen der Pharmakovigilanz werden in der Pharmakoepidemiologie behordlich geforderte Studien zur Sicherheit von Arzneimitteln nach ihrer Einfuhrung in den Arzneimittelmarkt im Englischen Post Authorisation Safety Study PASS genannt durchgefuhrt Die Uberwachung der Sicherheit von Arzneimitteln auch nach ihrer Zulassung ist notwendig da in den klinischen Studien vor Zulassung bestimmte Gruppen wie Kinder Schwangere Alte sowie Personen mit mehreren Erkrankungen nur unzureichend berucksichtigt werden Zudem finden klinische Studien unter Idealbedingungen und nicht im allgemeinen Versorgungsalltag statt Das medizinische Personal ist besonders geschult und es werden keine individuellen Behandlungsmuster angewendet 14 Daruber hinaus konnen seltene und sehr seltene Nebenwirkungen von Arzneimitteln im Rahmen der klinischen Studien nur unzureichend erfasst werden Diese unerwunschten Arzneimittelwirkungen treten bei weniger als einem von 1 000 bis 10 000 Anwendern auf Bereits vor der Zulassung mussen Arzneimittelhersteller im Rahmen eines Risikomanagementplans erortern welche Massnahmen sie zur Reduzierung von Risiken vornehmen und welche Studien sie zur Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels durchfuhren wollen 15 PASS konnen daher freiwillig durch den Arzneimittelhersteller durchgefuhrt werden um die Massnahmen des Risikomanagementplans zu uberprufen oder als Auflage der Behorden bei Zulassung Dabei konnen sowohl klinische als auch nichtinterventionelle Studien auch Beobachtungsstudien genannt durchgefuhrt werden Zur Durchfuhrung von nichtinterventionellen PASS werden haufig die Daten von Sekundardatenbanken verwendet Samtliche in Europa durchgefuhrte PASS konnen im Register des European Network of Centres for Pharmacoepidemiology and Pharmacovigilance ENCePP eingesehen werden 16 Lehre BearbeitenViele Universitaten sowohl in Deutschland als auch international bieten im Rahmen des Pharmazie und Medizinstudiums Pharmakoepidemiologie als Lehrfach an Es ist ebenfalls Bestandteil der Masterstudiengange Epidemiologie in Berlin 17 Bremen 18 Mainz 19 und Munchen 20 Ein Grossteil der Epidemiologen promoviert im Anschluss an das Studium Eine Spezialisierung auf Pharmakoepidemiologie ist hierbei auch moglich Institute BearbeitenWeltweit gibt es viele Moglichkeiten im Bereich der Pharmakoepidemiologie zu forschen in den USA z B an der Harvard T H Chan School of Public Health 21 oder UNC Gillings School of Global Public Health 22 in Deutschland z B am Leibniz Institut fur Praventionsforschung und Epidemiologie BIPS 23 und in den Niederlanden z B PHARMO 24 Fachgesellschaften BearbeitenIn Deutschland gibt es mehrere grosse Fachgesellschaften die sich mit dem Thema Pharmakoepidemiologie beschaftigen Die Deutsche Gesellschaft fur Medizinische Informatik Biometrie und Epidemiologie e V GMDS fordert die Lehre Forschung und Gesundheitsversorgung 25 Durch dokumentarische informatorische biometrische und epidemiologische Methoden werden alle medizinischen Fachgruppen angesprochen und in entsprechenden Arbeitsgemeinschaften reprasentiert Ebenso sind die Gesellschaft fur Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie GAA und die Deutsche Gesellschaft fur Epidemiologie e V DGepi unabhangige wissenschaftliche Fachgesellschaften die in Deutschland das Fach Epidemiologie in der Forschung vertreten 26 International wird die Pharmakoepidemiologie durch die International Society for Pharmacoepidemiology ISPE in der Forschung und auf Kongressen vertreten 27 Aktuelle Studien wichtige Erkenntnisse BearbeitenArzneimittelverbrauch in Ost und Westdeutschland Bearbeiten Mehrere Datenquellen konnten genutzt werden um den Arzneimittelverbrauch in Ost und Westdeuntschland zu vergleichen 28 So lagen die Verordnungen fur Herz Kreislaufpraparate und Antidiabetika in den Neuen Bundeslandern deutlich hoher Folgeforschungen bezuglich der unterschiedlichen Morbiditatsstruktur werden in der Publikation angeregt Unterdurchschnittlich wurden in Ostdeutschland ZNS wirksame Praparate verordnet Neubewertung des Nutzen Risiko Verhaltnisses Metoclopramidhaltiger Arzneimittel Bearbeiten Die Europaische Arzneimittel Agentur EMA hat im Jahr 2013 eine Neubewertung des Nutzen Risiko Verhaltnisses Metoclopramidhaltiger Arzneimittel veranlasst 29 Hintergrund war das bekannte Risiko fur schwere kardiovaskulare und neurologische Nebenwirkungen wie extrapyramidale Symptome und irreversible Spatdyskinesien Durch den Durchfuhrungsbeschluss der EU Kommission und den entsprechenden Bescheid des Bundesinstitutes fur Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM vom 9 April 2014 wurde diese Empfehlung inzwischen rechtskraftig umgesetzt 30 Sie sieht eine Anderung in der Zulassung vor Produkte die bestimmte Wirkstoffgrenzwerte uberschreiten wurden vom Markt genommen Fur Metoclopramidhaltige Arzneimittel die den Grenzwert einhalten wurde die Fach und Gebrauchsinformation geandert Neubewertung des Nutzen Risiko Verhaltnisses von Impfung gegen Masern Mumps Roteln und Windpocken Varizellen Bearbeiten Durch pharmakoepidemiologische Studien konnte aktiv zur Sicherheit der Impfung gegen Masern Mumps Roteln und Windpocken Varizellen beigetragen werden Eine Studie aus Deutschland hat gezeigt dass die Verwendung eines kombinierten Impfstoffs gegen alle vier Erkrankungen MMRV als Erstdosis im Vergleich zu einer Impfung gegen Masern Mumps und Roteln MMR oder zeitgleich verabreichter Impfungen gegen MMR sowie gegen Windpocken V zu einem erhohten Risiko fur das Auftreten von Fieberkrampfen fuhrt 31 Auch Studien aus anderen Landern wie den USA zeigten ein erhohtes Fieberkrampfrisiko wenn als erste Impfdosis MMRV verabreicht wurde im Vergleich zu MMR oder MMR V 32 33 Auf Basis dieser Erkenntnisse wurden die Impfempfehlungen der Standigen Impfkommission STIKO am Robert Koch Institut geandert sodass MMRV nur noch als zweite Impfdosis verabreicht werden sollte Auch die Zusammenfassung der Merkmale eines Arzneimittels Fachinformation bzw die Packungsbeilage des Herstellers des Impfstoffs wurde durch einen Warnhinweis auf das Fieberkrampfrisiko geandert 34 Siehe auch BearbeitenEpidemiologie Biometrie Statistik PharmakovigilanzLiteratur BearbeitenA Bertelsmann H Knopf H U Melchert The German Health Survey as a pharmaco epidemiologic instrument Gesundheitswesen 1998 Dec 60 Suppl 2 S89 94 German PMID 10063730 M N G Dukes Drug Utilization Studies Methods and Uses WHO Regional Publications European Series No 45 1993 ISBN 92 890 1308 7 Stanley A Edlavitch Hrsg Pharmacoepidemiology Vol I Lewis Publishers Chelsea Michigan USA 1989 ISBN 0 87371 129 7 Joerg Hasford Ingrid Schubert Edeltraud Garbe Gerhard Dietlein und Gerd Glaeske Memorandum zu Nutzen und Notwendigkeit Pharmakoepidemiologischer Datenbanken in Deutschland Hrsg GEK Gmunder Ersatzkasse Schwabisch Gmund Asgard Verlag Hippe Sankt Augustin 2004 ISBN 3 537 44033 2 Hans Ulrich Melchert Arzneimttelsurveys als Datenquellen fur die Gesundheitsberichterstattung In Der Bundes Gesundheitssurvey Baustein der Gesundheitssurveillance in Deutschland Beitrage zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes Hrsg Robert Koch Institut 2002 ISBN 3 89606 135 6 Eva Susanne Dietrich Grundlagen der Pharmakoepidemiologie und Pharmakookonomie Govi Verlag 2002 ISBN 3 7741 0915 X Abraham G Hartzema Miquel Porta Hugh H Tilson Hrsg Pharmacoepidemiology An Introduction Harvey Whitney Books Cincinnati 1998 ISBN 0 929375 18 1 Brian L Strom Pharmacoepidemiology 2 Auflage J Wiley amp Sons 1994 ISBN 0 471 94058 5 Hildtraud Knopf Hans Ulrich Melchert Bundes Gesundheitssurvey Arzneimittelgebrauch Konsumverhalten in Deutschland Beitrage zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes Robert Koch Institut Berlin 2003 ISBN 3 89606 147 X Weblinks BearbeitenInternational Society for Pharmacoepidemiology Gesellschaft fur Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e V Deutsche Gesellschaft fur Medizinische Informatik Biometrie und Epidemiologie e V GMDS Deutsche Gesellschaft fur Epidemiologie e V DGepi EnCePP Bundesinstitut fur Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM Einzelnachweise Bearbeiten a b c Miquel Porta A Dictionary of Epidemiology 6 Auflage Oxford University Press New York ISBN 978 0 19 997672 0 S 214 215 a b c d e Garbe E Suissa S Handbook of Epidemiology Hrsg Wolfgang Ahrens Iris Pigeot 5 Auflage Springer New York New York NY 2014 ISBN 978 0 387 09833 3 S 1876 1877 a b Tatiana Chama Borges Luz Evalil Nilsson Drug utilization research methods and applications Hrsg Monique Elseviers Bjorn Wettermark Anna Birna Almarsdottir Morten Andersen Ria Benko Marion Bennie Irene Eriksson Brian Godman Janet Krska Elisabetta Poluzzi Kstja Taxis Vera Vlahovic Palcevski Robert Vander Stichele Wiley Blackwell Chichester West Sussex ISBN 978 1 118 94977 1 A Nathan L Goodyer A Lovejoy A Rashid Brown bag medication reviews as a means of optimizing patients use of medication and of identifying potential clinical problems In Family Practice Band 16 Nr 3 ISSN 0263 2136 S 278 282 PMID 10439982 WHI WHI Home Abgerufen am 22 Oktober 2018 amerikanisches Englisch Irene Eriksson Luisa Ibanez Drug utilization research methods and applications Hrsg Monique Elseviers Bjorn Wettermark Anna Birna Almarsdottir Morten Andersen Ria Benko Marion Bennie Irene Eriksson Brian Godman Janet Krska Elisabetta Poluzzi Kstja Taxis Vera Vlahovic Palcevski Robert Vander Stichele Wiley Blackwell Chichester West Sussex ISBN 978 1 118 94977 1 75 SGB X Ubermittlung von Sozialdaten fur die Forschung und Planung dejure org Abgerufen am 22 Oktober 2018 GePaRD 21 September 2018 bips institut de abgerufen am 22 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126 Nr 1 ISSN 1098 4275 S e1 8 doi 10 1542 peds 2010 0665 PMID 20587679 Epidemiologisches Bulletin 26 September 2011 Nr 38 rki de PDF abgerufen am 23 Oktober 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pharmakoepidemiologie amp oldid 232605600