www.wikidata.de-de.nina.az
Glatte Muskulatur ist eine der drei Arten von Muskulatur bei Mensch und Tier Sie kommt in den Wanden der Hohlorgane ausser dem Herzen vor die sich zusammenziehen konnen die also ihre lichte Weite Lumen verringern konnen Dies sind zum Beispiel die Blutgefasse die Organe des Verdauungstraktes und die Atemwege Daneben tritt glatte Muskulatur an verschiedenen anderen Stellen etwa in der Haut auf 1 Glattes Muskelgewebe im lichtmikroskopischen Langsschnitt Masson Goldner Farbung Der Name der glatten Muskulatur bezieht sich auf ihre mikroskopische Struktur Wahrend die Skelettmuskulatur und die Herzmuskulatur im Mikroskop eine sichtbare Querstreifung aufweisen verfugt die glatte Muskulatur uber eine solche nicht Im Gegensatz zur Skelettmuskulatur kann sie auch nicht willkurlich kontrahiert werden sondern verfugt uber andere Kontrollmechanismen die von muskeleigenen myogenen Mechanismen bis zur Kontrolle durch das vegetative Nervensystem oder enterische Nervensystem neurogene Kontrolle und zur Kontrolle durch Hormone Neurotransmitter und andere Botenstoffe reichen 2 Abgesehen von diesen Gemeinsamkeiten bildet die glatte Muskulatur jedoch eine sehr heterogene unterschiedliche Gruppe die in weitere Untergruppen eingeteilt werden kann Man kann zum Beispiel die Muskulatur der einzelnen Organsysteme voneinander abgrenzen z B glatte Muskulatur der Blutgefasse der Atemwege usw oder phasische glatte Muskulatur in Ruhe entspannt oder rhythmisch kontrahiert von tonischer standig kontrahiert unterscheiden 3 Inhaltsverzeichnis 1 Embryologie 2 Aufbau 2 1 Aufbau auf zellularer Ebene 2 2 Aufbau auf molekularer Ebene 2 2 1 Zytoskelett 2 2 2 Myofilamente 3 Kontraktion 3 1 Kontraktionsformen 3 1 1 Single unit Typ 3 1 2 Multi unit Typ 4 Relaxation 5 Regulation 6 Funktion 7 Matrixproduktion 8 Pathologie 9 Siehe auch 10 EinzelnachweiseEmbryologie BearbeitenWie auch die Skelettmuskelzellen sind die Zellen der glatten Muskulatur ausser in der Regenbogenhaut des Auges mesodermalen Ursprungs Aufbau BearbeitenAufbau auf zellularer Ebene Bearbeiten nbsp Glatte Muskulatur im lichtmikroskopischen Ubersichtsbild Hamatoxylin Eosin Farbung nbsp Schematische Darstellung von glattem Muskelgewebe Langs und Querschnitt Zu erkennen sind vier spindelformige Muskelzellen mit ihrem langlichen Zellkern in typischer Lage Glatte Muskulatur besteht aus glatten Muskelzellen die ein spindelformiges Aussehen haben etwa zwei bis zehn Mikrometer breit und etwa 20 in Blutgefassen bis 800 µm in der Gebarmutter einer Schwangeren lang sind Der langliche Zellkern liegt zentral in der Mitte 4 an seinen Enden liegen die meisten Zellorganelle wie Mitochondrien Ribosomen oder das raue endoplasmatische Retikulum 5 6 Treten die glatten Muskelzellen in grosserer Zahl auf bilden sie dichte Schichten Strange oder gitterartige Systeme je nach Organ 4 Dabei ist jede Zelle von einer Membran der Basalmembran umgeben Die Zellen sind untereinander uber Proteinsysteme ausserhalb der Zellen Extrazellularmatrix miteinander verbunden Uber diese Verbindung der Zellen untereinander ist gewahrleistet dass der ganze Muskelverband eine Kraft ausuben kann Einige glatte Muskelzellen verfugen auch uber kleinste Sehnen uber die sie am Bindegewebe ansetzen 6 Im elektronenmikroskopischen Bild fallen die langs orientierten parallelen Filamente im Inneren der Zelle Verdichtungszonen im Zellinneren und an der Zellmembran und Grubchen Caveolae an der Zellmembran auf Bei manchen Muskelzellen findet man auch ein System glatter Schlauche in der Nahe dieser Caveolae man vermutet dass beide am Mechanismus der Kontraktion der Muskelzelle beteiligt sein konnen 6 Aufbau auf molekularer Ebene Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung der Aktin rot Myosin grun Filamente und der dense bodies in der glatten Muskulatur Die Aktinfasern sind an der Zellmembran und an dense bodies im Zytoplasma fixiert Auf der rechten Seite sieht man wie sich die Aktinfilamente rot zwischen den Myosinkopfchen grun aufeinanderzubewegen und den Muskel so verkurzen Lichtmikroskopisch erscheint das Zytoplasma Zellinnere im Gegensatz zur quergestreiften Muskulatur homogen dennoch finden sich eine Vielzahl von Strukturen in glatten Muskelzellen Fur die Kontraktion einer glatten Muskelzelle sind zwei verschiedene Systeme in Kombination verantwortlich Das Zytoskelett System und die Myofilamente 7 Zytoskelett Bearbeiten Das Zytoskelett einer Zelle ist ein Gerust aus Proteinen im Inneren der Zelle das diese stutzt ihr Form verleiht und andere Aufgaben wahrnimmt Fur die Kontraktion einer glatten Muskelzelle sind die Intermediarfilamente Desmin und bei Gefass Muskelzellen Vimentin sowie nicht muskulares Aktin notig Diese durchziehen die Muskelzelle und reichen von Verdichtungszonen im Inneren der Zelle den dense bodies zu Verdichtungszonen an der Innenseite der Zellmembran den Anheftungsplaques oder dense plaques Diese Verdichtungszonen enthalten a Actinin und Plectin und sind mit den Z Scheiben in quergestreifter Muskulatur vergleichbar 7 Myofilamente Bearbeiten Die Myofilamente bilden den eigentlichen Mechanismus zur Kontraktion kontraktiler Apparat und setzen sich bei glatter Muskulatur aus glattmuskularem a Aktin und Isoformen von Myosin zusammen Sie sind wahrscheinlich in schragen Bahnen durch die Zelle angeordnet Die aus Aktin bestehenden Filamente sind in den erwahnten dense bodies und dense plaques verankert Die Myosinfilamente haben Kontakt zu mehreren Aktinfilamenten und konnen mit ihrer Kopfregion an diese Aktinfilamente binden Die spezielle Anordnung der Aktin und Myosinfilamente zueinander ermoglicht es den glatten Muskelzellen sich auf ein Drittel ihrer Ausgangslange zu verkurzen In quergestreiften Muskelzellen haben die Aktin und Myosinfilamente eine regelmassige Anordnung so dass es im mikroskopischen Bild zur typischen Querstreifung kommt 8 9 Die Aktinfilamente der glatten Muskelzellen haben im Bereich der dense plaques ausserdem Kontakt zu Integrinen die die Zellmembran durchspannen und an der Zellaussenseite mit Proteinen der extrazellularen Matrix verbunden sind Dies stellt den Kontakt der Muskelzellen untereinander sicher 10 Kontraktion Bearbeiten nbsp Der Querbruckenzyklus ist hier fur einen Skelettmuskel dargestellt prinzipiell gilt diese Darstellung jedoch auch fur eine glatte Muskelzelle wenn man sich das Protein Troponin grun wegdenkt da es bei der glatten Muskelzelle nicht vorhanden ist und bedenkt dass zusatzlich die Phosphorylierung notig ist Der Kontraktionsmechanismus der glatten Muskulatur entspricht im Wesentlichen der Muskelkontraktion der quergestreiften Muskulatur und lauft grundsatzlich wie folgt ab Die Kopfdomane des Myosins das Myosinkopfchen ist bereits in Ruhe an ein Aktinfilament gebunden Der Winkel zwischen der Kopfdomane schwere Kette und der leichten Kette betragt dabei 90 Daruber hinaus hat das Myosinkopfchen noch ATP gebunden Wird nun die Kontraktion des Muskels ausgelost kommt es innerhalb der Zelle zu einer starken Erhohung der Ca2 Konzentration von etwa 10 7 auf 10 6 bis 10 5 mmol l Dieses Ca2 bindet nun an das Protein Calmodulin das wiederum das Enzym Myosin leichte Ketten Kinase MLKK aktiviert MLKK phosphoryliert die leichte Kette des Myosins d h Phosphat wird zur molekularen Struktur des Myosins hinzugefugt Dadurch erhalt das Myosin ATPase Aktivitat und spaltet folglich das an der Kopfdomane gebundene ATP Dieser Schritt liefert die notwendige Energie Die Spaltprodukte namlich ADP und Phosphat verlassen das Myosinkopfchen und dieses klappt um der Winkel zwischen schwerer Kette und leichter Kette betragt jetzt nur noch 45 Dabei verschiebt das Myosinkopfchen das Aktinfilament ein Stuck es ist eine Bewegung entstanden Diese Bewegung nennt man Kraftschlag Die einzelnen Aktinfilamente wurden dabei aufeinander zugeschoben so dass sich die Lange des Muskels insgesamt verkurzt hat er ist also kontrahiert 9 10 11 Im nachsten Schritt ist es nun notig die Bindung zwischen dem Myosinkopfchen und dem Aktinfilament wieder aufzulosen Dazu wird erneut ein Molekul ATP gebunden die Bindung lost sich es stellt sich wieder ein Winkel zwischen schwerer und leichter Kette von 90 ein und der Mechanismus kann von vorne beginnen Es handelt sich also um einen Zyklus den Querbruckenzyklus Dieser Zyklus erlaubt es den Kraftschlag immer wieder auszufuhren so dass sich der Muskel bis zum Maximum verkurzen kann Bei glatten Muskelzellen liegt dieses Maximum bei ca einem Drittel der Ausgangslange was deutlich mehr ist als bei einem Skelettmuskel Allerdings lauft die Kontraktion auch deutlich langsamer ab 9 10 Der Anstieg der Ca2 Kontraktion kann durch drei verschiedene Mechanismen verursacht werden 9 Elektromechanische Kopplung Die elektromechanische Kopplung bezeichnet den Vorgang bei dem Aktionspotentiale zur Muskelkontraktion fuhren Aktionspotentiale stellen Ionenstrome dar die durch Umverteilung von bestimmten Ionen an der Zellmembran charakterisiert sind und sich entlang der Zellmembran fortbewegen Dabei andert sich die Spannung zwischen dem Raum ausserhalb und innerhalb der Zelle Diese Aktionspotentiale konnen durch Schrittmacherzellen oder durch Nervenstellen bedingt sein Jedenfalls fuhrt eine solche Spannungsanderung dazu dass sich spannungsabhangige Ca2 Kanale offnen und Kalzium von ausserhalb in die Zelle einstromt wodurch es zur oben beschriebenen Kontraktion kommt Solche Spannungsanderungen konnen auch durch eine lang anhaltende Anderung der Spannung Depolarisation durch Veranderung der Leitfahigkeit fur Kalium Ionen zustande kommen Man spricht hierbei von der metabolischen Kontraktion 11 Pharmakomechanische Kopplung Bei der pharmakomechanischen Kopplung fuhren Hormone Neurotransmitter oder Pharmazeutika zu einem Anstieg der Ca2 Konzentration und damit zur Kontraktion So konnen Hormone und Neurotransmitter wie beispielsweise Noradrenalin an Rezeptoren an der Zelloberflache binden und die Aktivitat des Enzyms Phospholipase C im Zellinneren erhohen Die Phospholipase C bildet Inositoltriphosphat IP3 das wiederum an den IP3 Rezeptor bindet der auf dem sarkoplasmatischen Retikulum einem Zellorganell sitzt Das fuhrt zur Freisetzung von Kalzium aus dem sarkoplasmatischen Retikulum ins Innere der Zelle und damit zur Kontraktion 9 Ausserdem kann es durch die pharmakomechanische Kopplung direkt zur Aktivitatsanderung des Enzyms MLKK kommen Ca2 Sensitivierung Beispielsweise wird das Zusammenziehen der Blutgefasse durch Aktivatoren der Rho Kinase des Parasympathikus so reguliert Eine Aktivitatssteigerung der Myosin Leichte Ketten Phosphatase MLKP hingegen nennt man Ca2 Desensitivierung da MLKP den gegenteiligen Effekt zu MLKK hat namlich Myosin dephosphoryliert und den Querbruckenzyklus so verhindert 9 mechanische Kopplung Dehnungsabhangigie Kalziumkanale konnen sich direkt bei Dehnung offnen und einen Kalziumeinstrom und damit Kontraktion auslosen 5 Dies nennt man den Bayliss Effekt 12 Kontraktionsformen Bearbeiten Durch strukturelle Unterschiede und die daraus resultierenden funktionellen Unterschiede ist eine Unterteilung des glatten Muskelgewebes in den Single unit und den Multi unit Typ moglich Mischformen sind v a in der Gefassmuskulatur haufig Single unit Typ Bearbeiten Sind mehrere Muskelzellen untereinander durch bestimmte Proteine miteinander verbunden spricht man vom Muskelgewebe des Single unit Typs Dabei formen die Proteine eine Art Kanal zwischen den Zellen die Gap Junctions Nexus so dass Ionen und Botenstoffe wie Second Messenger schnell von einer Zelle zur anderen gelangen konnen Dies fuhrt zu einer elektrischen Kopplung zwischen den Zellen andert sich die Ionenkonzentration in einer Zelle z B im Rahmen eines Aktionspotentials wird diese Anderung unmittelbar auf die Nachbarzelle ubertragen und diese ebenfalls erregt Daher kontrahieren sich die Muskelzellen vom Single unit Typ nahezu synchron 2 12 Die Muskelzellen in einem solchen Zellverband werden von spontan aktiven Schrittmacherzellen myogener Tonus erregt und treten bei Hohlorganen wie dem Uterus oder bei kleinen Blutgefassen auf Die Haufigkeit von solchen Verbindungen variiert aber auch innerhalb des Organs und andert sich im Uterus wahrend der Schwangerschaft Die Aktivitat der Schrittmacherzellen kann unter Umstanden durch vegetative Nervenzellen oder Hormone reguliert werden 2 12 Multi unit Typ Bearbeiten nbsp Innervation der glatten Muskulatur via Neurotransmitter In Verdickungen der Nervenzellen Varikositaten sind die Neurotransmittersubstanzen eingelagert die bei Bedarf freigegeben werden zur Muskelzelle diffundieren und dort zur Kontraktion fuhren Von den Nachbarzellen abhangige Kontraktionen finden beim Multi unit Typ nicht bzw nur sehr begrenzt statt Jede Muskelzelle wird stattdessen durch Nervenfasern des Vegetativen Nervensystems innerviert oder auch durch Hormone reguliert Dazu geben die Nervenzellen in unmittelbarer Umgebung aus Varikositaten Verdickungen Transmitter ab Man spricht daher auch vom neurogenen Tonus Da der Abstand zwischen den Varikositaten und den glatten Muskelzellen wesentlich grosser ist ca 50 bis 100 nm als der Abstand bei echten Synapsen spricht man auch von der Synapses a distance 12 13 14 Relaxation BearbeitenZur Entspannung Relaxation kommt es durch einen sinkenden Ca2 Spiegel ausgelost durch das Ausbleiben von Nervenreizen bzw anderer erregender Vorgange Calcium wird durch Na Ca2 Antiporter und Ca2 ATPasen SERCA aus dem Innenraum der Zelle zuruck in den Extrazellularraum bzw das sarkoplasmatische Retikulum transportiert Der Ca2 Calmodulin Komplex dissoziiert zerfallt und MLKP dephosphoryliert die leichten Ketten des Myosinmolekuls Daraufhin erliegt die ATPase Aktivitat der Myosinkopfchen und der Querbruckenzyklus kann nicht mehr ablaufen 9 Daneben ist der folgende Mechanismus zur aktiven Relaxation bekannt Uber die Aktivierung der Endotheliale Stickstoffmonoxid Synthase wird der Botenstoff Stickstoffmonoxid NO ein Gasotransmitter im entsprechenden Gefassabschnitt freigesetzt Stickstoffmonoxid NO das konstitutiv vom Gefassendothel gebildet wird kann in die benachbarten Glattmuskelzellen diffundieren und dort die losliche Guanylatcyclase aktivieren Der konsekutive Anstieg im cGMP Spiegel fuhrt zu einer Aktivierung der Proteinkinase G die die Myosin Leichte Ketten Phosphatase MLKP durch Phosphorylierung aktiviert und damit zur Relaxation der Glattmuskelzellen fuhrt Auch die Stimulation der b Adrenorezeptoren beispielsweise durch Adrenalin fuhrt uber die Erhohung des cAMP Spiegels und der Aktivierung der Proteinkinase A zu einer Aktivierung der MLKP und damit zu einer Relaxation der Muskelzelle siehe Regulation 9 Regulation BearbeitenFur die Regulation des Tonus der glatten Muskulatur gibt es mehrere Mechanismen von denen zwei im Folgenden dargestellt sind Myogene Regulation bezeichnet den erregenden Einfluss der Schrittmacherzellen glatte Muskelzellen oder spezialisierte Fibroblasten ahnliche Zellen erzeugen langsame Depolarisationswellen die zu Aktionspotentialen fuhren konnen Dieser Vorgang kann durch Dehnung uber dehnungsabhangige Ca2 Kanale gefordert werden Diese Art der Regulation findet man beim Single unit Typ 2 Neurogene Regulation setzt voraus dass beinahe jede Muskelzelle innerviert ist Hier erfolgt die Regulation uber Nervenimpulse aus dem vegetativen Nervensystem das sich aus Sympathikus und Parasympathikus zusammensetzt Im Verdauungstrakt ist auch das enterische Nervensystem beteiligt Sympathikus Die Nervenzellkorper des Sympathikus sitzen im Ruckenmark und ziehen zu den paravertebralen Ganglien des Grenzstrangs oder zu den pravertebralen Ganglien wo sie uber cholinerge Synapsen auf das zweite Neuron relativ organfern verschalten Das zweite Neuron innerviert letztendlich unter anderem die glatte Muskulatur uber adrenerge Synapsen Die Wirkung ist dabei abhangig vom Rezeptor Der a1 Rezeptor vermittelt eine Kontraktion der Muskulatur z B in Blutgefassen der Iris der Sphinkteren im Verdauungstrakt und der Harnblase wahrend der b2 Rezeptor genau das Gegenteil bewirkt Wird er aktiviert kommt es zur Erweiterung der Bronchien Blutgefasse in Skelettmuskeln und des Herzens Dabei ist zu beachten dass die Wirkung auf den b2 Rezeptor nur zu einem geringen Anteil von Nervenfasern herruhren weil die entsprechenden Muskeln nur sehr ungenugend innerviert sind Von physiologisch deutlich grosserer Relevanz ist die Stimulation durch Katecholamine insbesondere Adrenalin und Noradrenalin aus dem Blutkreislauf Alle diese Wirkungen des Sympathikus auf den Organismus kommen grundsatzlich der Vorbereitung des Korpers auf grossere korperliche Anstrengung fight oder flight zugute 15 Parasympathikus Statt einer organfernen Verschaltung von pra auf postganglionares Neuron wie beim Sympathikus liegt beim Parasympathikus eine relativ organnahe Verschaltung vor Die praganglionaren Fasern aus dem Ruckenmark oder vom Nervus vagus ziehen zu den Cilarganglion Ganglion oticum Ganglion submandibulare und Ganglion pterygopalatinum oder zu Ganglien die sich in unmittelbare Nahe zu oder gar im Organ selbst befinden Die postganglionaren Fasern erreichen die glatten Muskelzellen dann uber muskarinische cholinerge Rezeptoren Die M1 M3 und M5 Rezeptoren gelten dabei fur die glatte Muskulatur und bewirken eine Kontraktion der Bronchialmuskulatur und anderer Muskeln In Gefassen wiederum erklart man die Wirkung uber das Endothel Acetylcholin soll hier an M3 Rezeptoren an Endothelzellen binden die dann wiederum muskelrelaxierende Substanzen an die glatten Muskelzellen abgeben 16 nbsp Schema der intrazellulare Regulationsmechanismen der Kontraktion in glatten Muskelzellen der Blutgefasswand Nicht alle Details sind angegeben Myosin LC Leichte Kette des Myosins MLCK Myosin leichte Kette Kinase MLCP Myosin leicht Kette Phosphatase CaM Calmodulin Phosphorylierung PLC Phospholipase C PKA PKC PKG Proteinkinase A C oder G NO Stickstoffmonoxid SR Sarcoplasmatisches Reticulum AP Aktionspotential Nicht dargestellt Chlorid Kanale Store operated Ca channel TRPC1 Kalikum Kanal KV Phospholamban a2 Rezeptor und andere Funktion BearbeitenGlatte Muskulatur kann aufgrund ihrer Struktur und der beschriebenen Vorgange bei der Kontraktion einen langanhaltenden Tonus tonische Dauerkontraktion aufrechterhalten Sowohl die Peristaltik in Magen Darm und Harnwegen als auch die Blutdruckregulation in den Innenwanden der Arterien beruhen auf der Wirkung glatter Muskulatur Wahrend der Geburt ermoglicht sie die rhythmische Kontraktion phasisch rhythmische Kontraktion der Gebarmutter Wehen Matrixproduktion BearbeitenGlatte Muskelzellen sind zur Synthese von Kollagen und anderen Bestandteilen der extrazellularen Matrix wie z B Proteoglykanen Elastin und Laminin befahigt Pathologie BearbeitenNeoplasien glatter Muskelzellen heissen Leiomyome Sie kommen vor allem im Uterus und im Gastrointestinaltrakt vor Kommt es zur malignen Entartung des Tumors spricht man von Leiomyosarkomen Siehe auch BearbeitenMyofibroblastEinzelnachweise Bearbeiten Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 5 Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 129245 2 S 238 und 260 a b c d Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 5 Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 129245 2 S 264 Jan C Behrends et al Duale Reihe Physiologie 3 Auflage Thieme Stuttgart 2016 ISBN 978 3 13 138413 3 S 74 und 76 a b Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 5 Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 129245 2 S 260 a b Ernst Mutschler Anatomie Physiologie Pathophysiologie des Menschen Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8047 2342 9 6 Auflage a b c Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 5 Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 129245 2 S 261 a b Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 5 Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 129245 2 S 262 Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 5 Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 129245 2 S 262 und 263 a b c d e f g h Jan C Behrends et al Duale Reihe Physiologie 3 Auflage Thieme Stuttgart 2016 ISBN 978 3 13 138413 3 S 76 a b c Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 5 Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 129245 2 S 263 a b Jan C Behrends et al Duale Reihe Physiologie 3 Auflage Thieme Stuttgart 2016 ISBN 978 3 13 138413 3 S 75 a b c d Jan C Behrends et al Duale Reihe Physiologie 3 Auflage Thieme Stuttgart 2016 ISBN 978 3 13 138413 3 S 74 Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 5 Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 129245 2 S 264 und 265 Jan C Behrends et al Duale Reihe Physiologie 3 Auflage Thieme Stuttgart 2016 ISBN 978 3 13 138413 3 S 569 Jan C Behrends et al Duale Reihe Physiologie 3 Auflage Thieme Stuttgart 2016 ISBN 978 3 13 138413 3 S 560 bis 565 sowie 570 und 572 Jan C Behrends et al Duale Reihe Physiologie 3 Auflage Thieme Stuttgart 2016 ISBN 978 3 13 138413 3 S 564 572 und 573 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glatte Muskulatur amp oldid 235553918