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Als Augenentwicklung der Wirbeltiere wird die embryonale Bildung Ontogenese der Sehorgane bezeichnet Die Erforschung dieser Prozesse ist Teil der Entwicklungsbiologie Das Wirbeltierauge zeigt nach Aufbau und Leistungsfahigkeit deutliche Unterschiede zwischen Spezies wahrend die Phasen seiner Ontogenese grundlegende Gemeinsamkeiten aufweisen Entwicklungsbiologisch ist das Wirbeltierauge ein Musterbeispiel fur ein Organ das durch eine Verkettung ontogenetischer Ausloseereignisse gebildet wird Diese sogenannten Induktionen sind dabei so miteinander verknupft dass die verschiedenen Komponenten des Auges wie etwa Linse Hornhaut und Netzhaut in einem nach der Reihenfolge der Entwicklungsschritte streng geordneten und wechselseitigen Zusammenhang stehen und so als ein Gesamtsystem auftreten Evolution skritiker nahmen lange an dass diese nur unabhangig voneinander hatten entstehen konnen und sich folglich ontogenetisch individuell auch unabhangig entwickeln wurden Dazu dass diese Sichtweise heute uberholt ist haben die Erkenntnisse der Entwicklung des Auges beigetragen Bei Wirbeltieren oder Schadeltieren werden im Kopfbereich noch vor der Mundbucht die paarigen Fernsinnesorgane der Geruchsempfindung und der Lichtempfindung angelegt Die Entwicklung der Augen wird im Neuroektoderm initiiert und geht von Furchungen optische Furchen beidseits aus die sich sackformig ausbuchtend zu einem Paar von Augenblaschen optische Vesikel werden Hierbei handelt es sich um zwei seitliche Ausstulpungen des vorderen Teils des Neuralrohres die aus dem embryonalen Vorderhirn Prosencephalon im Bereich des spateren Zwischenhirns Diencephalon hervorgehen Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Reihe von Gewebeinteraktionen die jederseits zur Bildung der Linse aus dem Oberflachenektoderm fuhren und zur Einsenkung des Augenblaschens zum Augenbecher Wahrend das aussere Blatt des Augenbechers zum abschattenden Pigmentepithel wird entwickelt sich das innere Blatt in komplexen Vorgangen zur Netzhaut mit mehreren Schichten aus licht bzw farbsensitiven Fotorezeptorzellen und ihnen zugeordneten Nervenzellen Die Verbindungen der Nervenzellfortsatze untereinander und die mit anderen Hirnanteilen werden in einem selbstorganisierenden Prozess anhand chemischer Signale geschaffen Die Ausbildung von Anhangsorganen wie Augenmuskeln Augenlider und Tranenapparat sind dem nachgeordnete Prozesse die die Entwicklung des Auges vervollstandigen wird Erst lange nach der Geburt wird diese mit der Koordination der Augenbewegungen insbesondere bei Lebewesen mit beidaugigem Sehen sowie der Optimierung der Sehscharfe abgeschlossen Inhaltsverzeichnis 1 Die Evolution des Wirbeltierauges 2 Das Auge als Musterbeispiel vernetzter Ausloseprozesse 3 Die Rolle des Gens Pax6 4 Phasen der Augenentwicklung 4 1 Fruhe Entwicklungseinleitung eines Augenfeldes 4 2 Augenvesikel und Linsenplakode 4 3 Linse und Hornhaut 4 4 Netzhaut 4 4 1 Lichtabgewandte inverse Lage der Fotorezeptoren 4 5 Sehbahn und ihre Bestandteile 4 6 Anhangsorgane und Pupille 4 6 1 Aussere Augenmuskeln 4 6 2 Augenlider 4 6 3 Tranenapparat 4 6 4 Pupille und innere Augenmuskeln 4 7 Weitere Entwicklung nach der Geburt 5 Pathologie 6 Besonderheiten bei ausgewahlten Wirbeltieren 7 Chronologie wissenschaftlicher Entdeckungen zur Augenentwicklung 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseDie Evolution des Wirbeltierauges Bearbeiten Hauptartikel Augenevolution Da die Anatomie des Auges fossil nicht im Detail uberliefert ist und zudem der Fossilbericht der fruhesten Wirbeltiere und ihrer unmittelbaren Vorfahren faktisch unbekannt ist basieren die im Folgenden getroffenen Aussagen uber die Evolution des Wirbeltierauges auf vergleichend anatomischen Studien des Aufbaus des Auges auch auf molekularer Ebene in den einzelnen rezenten Wirbeltiergrossgruppen molekulargenetischen Untersuchungen der Verwandtschaftsverhaltnisse dieser Wirbeltiergruppen dem Einsatz der molekularen Uhr der es ermoglicht die Evolutionsschritte einem in der Vergangenheit liegenden Zeitraum zuzuordnen vergleichenden Studien zur Embryonalentwicklung in den einzelnen rezenten WirbeltiergrossgruppenDie Evolution des Wirbeltierauges lasst sich grob in sechs Phasen gliedern Abb 1 1 Danach hatten in einer ersten Phase bereits vor 600 Millionen Jahren einfache bilaterale Tiere rhabdomerartige burstenformige und ziliare mit Wimpern ausgestattete Fotorezeptoren mit entsprechenden fruhen Formen des Sehpigment Proteins Opsin entwickelt In diese Sehpigmente sind lichtempfindliche Farbstoffe Chromophoren integriert die entscheidend fur die Licht Wahrnehmung bei Tieren Phototaxis sind Die Rezeptoren konnen dabei in sogenannten Augenflecken Ocellen konzentriert gewesen sein oder aber uber den ganzen Korper verteilt In einer zweiten Phase zwischen 580 und 550 Millionen Jahren spates Proterozoikum hatten die unmittelbaren Vorfahren der ersten Wirbeltiere fortgeschrittene ziliare Fotorezeptoren mit entsprechendem Opsin Protein entwickelt Diese waren den Fotorezeptoren der heute lebenden engsten Verwandten der Wirbeltiere des Lanzettfischchens Branchiostoma und denen der lanzettfischchenahnlichen Larven der Manteltierchen Tunicata vermutlich sehr ahnlich In Phase drei vor etwa 550 530 Millionen Jahren fruhes Kambrium gab es bereits einen Fotorezeptortyp mit Aussenmembran und einem fur eine abgestufte Signalubertragung an der Synapse geeigneten Ausgang Das Gewebe des Nervenknotens in der Kopfregion Gehirn bildete beidseitig mit Photorezeptoren bestuckte Ausstulpungen Vesikel Augenblaschen Diese Augenblaschen begannen sich nachfolgend wiederum becherformig einzustulpen wobei die Innenseite des Bechers die fruheste Form der Netzhaut Retina darstellt Mit der Einstulpung des Vesikels ging zudem die Anlagerung einer Fruhform des Netzhautpigmentepithels an die Proto Netzhaut einher Zudem entstand die Linsenplakode homolog der gleichnamigen embryonalen Linsenanlage hoherer Wirbeltiere Die Linsenplakode verhinderte aber zunachst nur die Pigmentierung der uber dem Augenvesikel liegenden Aussenhaut des Kopfes sodass die Aussenhaut an diesen Stellen lichtdurchlassig blieb Dieses fruhe Auge vor etwa 530 Millionen Jahren noch ohne die bilderzeugenden Fahigkeiten der Netzhaut kann mit dem der rezenten Schleimaale Myxinoidea den ursprunglichsten rezenten Wirbeltieren verglichen werden Im nachsten vierten Abschnitt vor etwa 530 500 Millionen Jahren mittleres Kambrium evolvierten funf verschiedene neuartige Fotorezeptorzellen die Zapfen jede mit ihrem eigenen ziliaren Opsin sowie Bipolarzellen und neuartige retinale Ganglienzellen sogenannte biplexiforme retinale Ganglionzellen als Voraussetzung fur die anspruchsvollere Signalweiterleitung zum Sehnerv Bipolarzellen und Ganglienzellen sind hierbei in einer drei lagigen Nervenstruktur innerhalb der Netzhaut organisiert Durch Einstulpung der Linsenplakode in den Augenbecher und anschliessende Abschnurung entsteht die Linse Akkommodation und Iris und damit die Moglichkeit einer beschrankten Grossenveranderung der Pupille kamen spater hinzu sowie fur die Augenbewegung extra okulare Muskeln mit Nervenanbindung In diesem Zeitraum vor etwa 500 Millionen Jahren existierte somit bereits ein Auge das dem fast aller heutigen Wirbeltiere in Grundzugen vergleichbar war Es hatte die Bauweise einer einfachen Kamera konnte daher Bilder sehen und war dem Auge des heutigen Neunauges Petromyzon am ahnlichsten In Phase funf vor 500 430 Millionen Jahren spates Kambrium bis spates Silur evolvierte Myelin das fur eine schnellere Signalweiterleitung im gesamten Nervensystem sorgt Dazu kommt ein weiterer neuer Photorezeptor Typ die Stabchen die Sehen bei schwachem Licht ermoglichen Mit diesen erschien das fur Wirbeltiere charakteristische Sehpigment Rhodopsin Die Iris wurde hoch kontraktil und konnte die Pupillengrosse nunmehr optimal an die Lichtverhaltnisse anpassen Adaptation An der Innenseite des Augapfels entstanden Muskeln fur die Linse die eine verbesserte Akkommodation ermoglichten Dieses schon relativ hoch entwickelte Auge kennzeichnete vermutlich die heute ausgestorbenen gepanzerten kieferlosen Fische Ostracodermi und wahrscheinlich war es auch jenem Auge sehr ahnlich das bei vielen heutigen Fischen und damit bei kiefertragenden Wirbeltieren Gnathostomen anzutreffen ist Im Laufe der sechsten und letzten Phase die vor etwa 430 Millionen Jahren begann entstand u a auch die Basisversion des Auges der Landwirbeltiere Tetrapoden Im Zuge der zahlreichen Anpassungen des fischartigen Wirbeltierorganismus an ein Leben ausserhalb des Wassers die vor ca 375 Millionen Jahren spates Devon einsetzten nahm die Linse eine im Querschnitt elliptische Form an Dies war notig da das Licht beim Ubergang von Luft in die Hornhaut starker gebrochen wird als beim Ubergang von Wasser in die Hornhaut Zum Schutz der Augen vor Austrocknung an der Luft entstand das Augenlid 1 Zusammenfassend lasst sich sagen dass das Wirbeltierauge von den einfachsten nur hell dunkel unterscheidenden Vorgangerformen bis zum modernen zum Sehen hoch aufgeloster farbiger Bilder befahigten Linsenauge der meisten Gnathostomen einen Evolutionszeitraum von etwa 200 Millionen Jahren benotigte Alle grundlegenden Merkmale die auch das Auge des Menschen auszeichnen konnten nach weiteren 50 Millionen Jahren am Ende des Devons bereits vorhanden gewesen sein Mehr als 200 Millionen Jahre spater reduzierten eine Reihe endothermer und damit zur nachtaktiven Lebensweise fahiger Landwirbeltiere z B Eulen oder Katzen einige dafur unnotige Photorezeptoren wieder und passten ihre Netzhaut noch anderweitig an das Nachtsehen an Daneben treten auch in anderen Entwicklungslinien der Kiefermauler Spezialisierungen des Auges mit entsprechender Modifikation des Gnathostomen Grundtypus auf Das Auge als Musterbeispiel vernetzter Ausloseprozesse Bearbeiten nbsp Abb 2 Wichtige Ketten entwicklungsphysiologischer Ausloseprozesse Induktionsketten bei der Entwicklung des WirbeltieraugesDamit die Entwicklung zum Phanotyp in Gang kommt und in der richtigen Reihenfolge ablauft bedarf es einer ganzen Kaskade von organisierten Gewebeinteraktionen in Form aufeinander folgender und vernetzter Ausloser Induktionen 2 Abb 2 und 12 Drei spezifische DNA Abschnitte stehen am Beginn der Kette Sie enthalten jeweils einen fur den gesamten weiteren Entwicklungsverlauf des Auges wichtigen Gentypus der als Schaltergen Mastergen Masterkontrollgen oder Transkriptionsfaktor bezeichnet wird Hier sind das die Gene Rx1 retinales Homoobox Gen Six3 lat sine oculis und vor allem gemessen am haufigen Vorkommen in der Fachliteratur das von Gehring 1995 entdeckte Gen Pax6 engl paired box 6 gene 3 nbsp Abb 3 Maus mit Auge oben und ohne Auge unten als Resultat unterdruckter Pax6 ExpressionIm Weiteren wird die Induktion der Linsenplakode Linseninduktion und damit die Entstehung der Linse durch zwei hauptsachliche Faktoren getrieben erstens das Vorhandensein der Expression von Pax6 in der Epidermis des Kopfs und zweitens das Vorhandensein des spezifischen Ektoderm Gewebes Die mit Pax6 und anderen Genen verbundenen Schritte der fruhen Entwicklung des Linsenauges sind evolutionsgeschichtlich tief verankert und artenubergreifend vielfach ubereinstimmend Pax6 selbst ist bei Maus und Mensch vollkommen identisch Die genannten Gene Pax6 Rx1 und Six3 sind ein notwendiger und hinreichender Regelkreis fur die Augeninduktion beim Wirbeltier Durch Verwendung von Pax6 der Maus konnten zunachst bei der Taufliege in einem Experiment auf die Beine verlagerte ektopische Augen induziert werden 4 Dieses spektakulare Experiment mit dem die Funktion des zu Pax6 homologen Gens eyeless der Fliege vollstandig erfullt wurde bewies die hohe Konservierung von Pax6 Gleiches gelang spater zumindest ansatzweise beim Wirbeltier 5 unter anderem beim Huhnchen 1995 6 oder mittels Sox3 beim Krallenfrosch Xenopus laevis 2000 7 In diesen Versuchen kam es zur Herausbildung ektopischer Linsen oder Plakoden Dass die Versuche nicht zu so vollstandigen Ergebnissen gefuhrt haben wie bei der Fruchtfliege lasst auf die hohere Komplexitat der Wirbeltiere schliessen In jedem Fall unterbleibt die Augenentwicklung beim Wirbeltier ganzlich wenn Pax6 unterdruckt wird Abb 3 Die genannten drei Masterkontrollgene bilden ein stabilisierendes Netzwerk aus durch das neue Induktionen angestossen 8 und hunderte weiterer Gene aktiviert werden Beim Auge der Taufliege sind es 2000 Gene Allein etwa die Pigmentierung der Iris also die Augenfarbe erfordert mindestens 16 verschiedene Gene 9 Weitere Induktionen schliessen sich im folgenden Verlauf der Augenentwicklung an Sie leiten jeweils umfangreiche Entwicklungsschritte unter Einbeziehung vieler nachgeschalteter Gene ein etwa die Entstehung der Linse und der Hornhaut Abb 2 Die Rolle des Gens Pax6 BearbeitenDie nach seiner Entdeckung eingeraumte extreme Sonderstellung von Pax6 als das Masterkontrollgen fur die Augenentwicklung kann nach 20 Jahren neu beurteilt werden Fur die Besonderheit von Pax6 als Mastergen spricht erstens dass es einerseits fruh namlich bereits in Augenstammzellen andererseits in vielen Geweben wahrend der gesamten Augenentwicklung exprimiert wird und zwar bei der Fruchtfliege bei Mensch und Tintenfisch Bei diesen Arten aus verschiedenen Tierstammen wird die Augenentwicklung als unabhangig angenommen Pax6 kann daher seit einem gemeinsamen Vorganger als konserviert gelten Zweitens fuhrt die Reduzierung seiner Expression zu einer verminderten Augengrosse bei Drosophila Maus und Mensch Drittens kann Pax6 Fehlexpression in bestimmten Geweben z B im Drosophilaflugel oder bein ektopische Augen hervorrufen Gegen eine herausragende oder gar alleinige Mastergenstellung von Pax6 in der Augenentwicklung sprechen die folgenden Fakten Erstens fuhrt die Eliminierung von Pax6 bzw die des homologen Gens Eyeless bei Drosophila das ebenfalls zur Pax6 Familie zahlt und bei der Fliege vergleichbare Funktion hat nicht allein zum Verlust des Auges sondern auch von weiteren Gehirnteilen im Extremfall bei Drosophila zum totalen Kopfverlust 10 Zweitens nehmen weitere Gene neben Pax6 Schlusselstellungen bei der fruhen Augenentwicklung ein so etwa neben den genannten Rx1 und Sine oculis Six 11 auch Eyes absent Eya 12 oder Dachshund Dach 13 Diese Gene konnen ebenfalls ektopische Augen induzieren Ihr Funktionsverlust fuhrt ebenfalls zum Verlust des Auges Sie zeigen somit ahnliche Masterkontrollgen Eigenschaften wie Pax6 Zusammenfassend werden somit aus gegenwartiger Sicht weniger die bekannten stammesubergreifenden Charakteristika von Pax6 in Frage gestellt Sie werden jedoch im Vergleich zu den Fahigkeiten anderer Mastergene heute relativiert Es muss daher nach dem gegenwartigen Stand der Wissenschaft von der evolutionaren Konservierung des Regulationsnetzwerks einer ganzen Gruppe von Genen gesprochen werden 3 Phasen der Augenentwicklung BearbeitenFruhe Entwicklungseinleitung eines Augenfeldes Bearbeiten nbsp Abb 4 Augenfeld beim Krallenfrosch Frontalsicht Einheitliches noch nicht auf die linke und rechte Seite aufgeteiltes Feld in der Neuralplatte der Gastrula Genexpressionsmarker violett Durchmesser der Gastrula 1 8 mm Das Linsenauge des Wirbeltiers kann als ein aus dem Gehirn auswachsendes Sinnesorgan gesehen werden Bereits am Ende der Gastrulation werden die ersten Weichen fur die Entwicklung des Auges gestellt Das ist noch in einer fruhen Phase der Embryonalentwicklung der Fall wenn die Bildung der drei Keimblatter Entoderm Mesoderm und Ektoderm Innenschicht Mittelschicht Aussenschicht zum Abschluss kommt Beim Auge wie bei den anderen Sinnesorganen ist das Ektoderm das wesentliche Keimblatt aus dem sich die Strukturen entwickeln Beim Menschen geschehen diese ersten Schritte ab dem 17 Tag der Schwangerschaft Die Entwicklung der schuhsohlenformigen Neuralplatte auf der Gastrula Abb 4 hellgraue Flache aus der zuerst das Neuralrohr Abb 4 senkrechter Mittelstreifen und daraus spater das Gehirn und Ruckenmark entstehen wird durch das darunter liegende Mesoderm ausgelost induziert und es kommt zur Ausbildung zunachst eines uniformen Augenfelds auf dieser Patte Abb 4 violett Die genannten Schaltergene Rx1 Six3 und Pax6 sind wesentlich fur die initiierenden Schritte Wahrend der Bildung des Neuralrohrs teilt sich das Augenfeld in zwei aussere Augendomanen gesteuert durch das Gen Sonic hedgehog Shh das in einer Mittellinie zwischen diesen beiden Domanen aktiviert wird und Pax6 unterdruckt Sonic hedgehog liefert damit die Erklarung dafur dass das Wirbeltier zwei Augen hat Bleibt seine Exprimierung an dieser entscheidenden Stelle aus entwickelt sich Zyklopie 14 Eine ausbleibende Aktivierung Expression der genannten Schaltergene fuhrt zum Verlust der Augenbildung 8 Augenvesikel und Linsenplakode Bearbeiten nbsp Abb 5 Maus Auge 14 5 Tage nach Befruchtung E14 5 mit Pax6 Expression grun Entspricht etwa der Phase 3 in Abb 8 nbsp Abb 6 Entwicklung des Wirbeltierauges Phase 1 Ausbuchtung des Neuralrohres und Bildung der optischen Vesikel Mensch 4 Woche nbsp Abb 7 Entwicklung des Wirbeltierauges Phase 2 Einstulpung des Oberflachenektoderms Umformung des Vesikels zum Augenbecher Entstehung der Linsenplakode und Bildung der inneren und ausseren Retinaschicht Mensch 5 Woche nbsp Abb 8 Entwicklung des Wirbeltierauges Phase 3 Formierung von Linse Glaskorper und Hornhaut Mensch Trennung Linsenkorper 6 Woche In der Folge kommt es beim Menschen etwa zum Beginn des 2 Schwangerschaftsmonats an den Augenfeldern zu einer beidseitigen Ausstulpung des vorderen Neuralrohres und zu ihrem Auswachsen als optische Augenblaschen aus dem Zwischenhirn Abb 6 8 Augenstiel genannt Demnach erreichen die hieruber eingehende Erregung zunachst das Zwischenhirn die Verarbeitung erfolgt im Grosshirn Das Ausstulpen der Augenblaschen beruht auf individueller Zellmigration Wie zuerst beim Fisch entdeckt gibt das Protein Rx3 den Augenvorlauferzellen molekulare Wegweiser mit Sie vermitteln diesen Zellen die Information wie sie sich aus der Mitte des Gehirns in Richtung Augenfeld bewegen konnen wo es zu grosseren Ansammlungen dieser Zellen kommt 15 16 Das auswachsende optische Vesikel interagiert mit der ausseren Schicht und lost als neuen wichtigen Induktionsschritt dort die Bildung der Linsenplakode aus eine Verdickung dieses Ektoderms und Einbuchtung der Augengrube Abb 5 und 6 Ohne das Vesikel entstunde mit Ausnahme von Amphibien keine Verdickung und keine Linse Durch verschiedene mesodermale Signalgebungen und Signale des optischen Vesikels wird das Oberflachenektoderm immer starker auf die prospektive Linsenbildung vorbereitet Das Gewebe wird zunachst fur die Linsenbildung als kompetent bezeichnet und wird in weiteren Schritten linsenspezifisch 17 Das Gewebe kann nach dem Kontakt mit dem Vesikel und dessen Signalen nur noch Linse werden Nur die Oberhaut des Kopfes Epidermis ist somit in der Lage auf Signale des optischen Vesikels zu reagieren In empirischen Versuchen konnte gezeigt werden dass ein Vesikel das man in eine andere Region als dem Kopfektoderm einpflanzt und dort auswachsen lasst zu keiner Linsenbildung fuhrt Aber auch verpflanztes Oberflachenektoderm des Kopfs fuhrt zu keiner Linse wenn dort der Kontakt zum optischen Vesikel fehlt Die Verdickung des Ektoderms fuhrt zur Umformung des Vesikels zu einem Becher dem Augenbecher Abb 7 Dieser sorgt durch entsprechende Induktionssignale dafur dass die zunachst noch nicht transparente Linse entsteht 2 Nach deren anfanglicher Formation schliesst sich das Oberflachen Ektoderm wieder uber dem Vesikel Das Linsenblaschen lost sich vom Ektoderm ab und sinkt in die Tiefe Abb 8 Linse und Hornhaut Bearbeiten Die fruhe Linse das aus der Linsenplakode hervorgehende Linsenblaschen ist zunachst ein hohler Ball aus umliegenden Zellen Abb 9 1 Jede dieser Zellen enthalt einen Zellkern mit Chromosomen und DNA Die anteriore Seite ist zur Aussenseite die posteriore zur Innenseite des Auges gerichtet Abb 9 2 Die Zellen sind von einer Kapsel mit proteinhaltigem Material umgeben nur in Abb 9 1 u 9 6 gezeigt In einem ersten Schritt verlangern sich ab der funften Woche beim Menschen die posterioren Zellen in den Hohlraum hinein Abb 9 2 blaugrau Sie formen primare Linsenfasern den spateren Linsenkern Das Anschichten um den zentralen Kern geschieht immer vom Linsenaquator aus Abb 9 4 18 Bei der Verlangerung bilden diese Fasern mehrere Proteine die Kristalline Diese fullen den Hohlraum der Linse aus und bilden spater mit 3 Typen und 90 Anteil aller Proteine der Linse deren Hauptkomponenten 19 Zunachst bilden sie die Linsenfasern In der Folge bauen die Linsenfaserzellen ihren Zellkern sowie andere Organellen darunter auch die die Energiezentren Mitochondrien ab Abb 9 3 blau Dadurch wird der Zellstoffwechsel drastisch reduziert die Lichtstreuung minimiert Dieser Vorgang fuhrt nicht wie sonst ublich zu programmiertem Zelltod Apoptose Auf Grund dieser Vorgange konnen und mussen sich die Linsenzellen bis zum Tod nicht mehr erneuern Die anterioren Zellen bleiben als eine einlagige Zellenschicht an der ausseren Oberflache der Linse bestehen Linsenepithel auch bei der fertig entwickelten Linse Sie teilen sich standig weiter wobei am oberen und unteren Ende beim Menschen ab der siebten Woche sekundare Linsenfasern entstehen Abb 9 3 rot Diese Linsenfasern werden sehr lang und uberlagern die Linse in konzentrischen Ringen zwiebelschalenartig in vielen Lagen 20 Dazu wachsen stets neue sekundare Linsenfasern aus den genannten Positionen oben und unten um die Linse herum Abb 9 4 verdrangen die zuvor gebildeten sekundaren Linsenfasern nach innen ab wahrend immer neue sekundare Linsenfasern generiert werden Abb 9 4 braun die gleichermassen um die Linse herum wachsen Fortlaufend bildet die anteriore Aussenschicht durch Zellteilung Nachschubmaterial fur diesen Prozess Durch die fortlaufende Bildung neuer Ringe kann die Linse wachsen Abb 9 6 21 Wahrend der gesamten Zeit der vorgeburtlichen Linsenentwicklung ist uber diese posterior und seitlich ein vaskulares blutgefasshaltiges Netz ausgebreitet die Tunica vasculosa lentis die erst kurz nach der Geburt verschwindet Die Bildung neuer sekundarer Linsenfasern halt im Verlauf des gesamten Lebens des Organismus an Dabei vergrossert sich die Linse nicht mehr wesentlich nimmt aber an Dichte zu Die entwickelte Linse enthalt einen Nukleus aus fruhen Zellen Abb 9 6 hellblau Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizitat der Linse ab dabei verliert sie mehr und mehr die Fahigkeit zur Akkommodation Die fertige Linse besteht als einziges organisches Gewebe aus vollig transparenten lebenden Zellen nbsp Abb 9 Stadien der Linsenentwicklung nbsp Abb 8 1 Lichtmikroskopisches Schnittbild des Gehirnblaschens sowie der Augenbecher mit Linsenanlage Huhnerembryo Hamatoxylin Eosin Farbung Die Linse kann bei einem Salamander regeneriert werden Das geschieht durch Transdifferenzierung eine schrittweise Ruckentwicklung von Zellen am mesodermalen Irisrand in einen fruheren Zustand Wolffsche Linsenregeneration Die Linse ist dabei bis zu 18 mal regenerierbar 22 Auch bestimmte Gewebe der Iris und der neuralen Retina sind bei Salamandern regenerierbar 23 Als nachster Prozess nach der Linseninduktion erfolgt nochmals eine Induktion diesmal der Linse mit dem Oberflachenektoderm Sie fuhrt dort zu einer neuen Verdickung der Hornhaut Abb 5 u 8 2 Im Gegensatz zu den Zellen der Linse haben Hornhautzellen eine extrem kurze Lebensdauer und erneuern sich auch nachgeburtlich wochentlich Die Hornhaut ist stark mit Nerven durchdrungen Der vordere Becherrand wird zur Pupille Die Hornhaut Cornea entsteht durch eine Transformation des Oberflachenektoderms in anteriores Epithelium Die Aderhaut Chorioidea Lederhaut Sclera entsteht aus dem mesodermalen Mesenchym des Kopfbereichs Mit der Ausbildung der Lederhaut kann die Entstehung von Blutgefassen einsetzen die die Netzhaut durchziehen Netzhaut Bearbeiten nbsp Abb 10 Zelltypen in den drei Schichten einer Saugetiernetzhaut Licht fallt von links ein weiss unterlegt die zellkernreichen Schichten v l n r weiss Ganglienzellen und ihre Axone grau Innere Schicht weiss Bipolarzellen gelb Aussere Schicht weiss Fotorezeptoren hellbraun Fotorezeptoren Aussensegmente Bevor es zur Differenzierung der Netzhaut kommt besteht das Gewebe aus einem Feld undifferenzierter Retina Vorlauferzellen Vergleichbar zu den vorangegangenen Phasen der Vesikel oder Linseninduktion mussen geordnete Schritte der Zelldifferenzierung etabliert werden Alle diese Retina Vorlauferzellen exprimieren zu diesem Zweck eine gemeinsame Suite von Transkriptionsfaktoren das sind Gene die wieder andere Gene exprimieren Dies sind Pax6 Six3 Six6 Lbx2 Hes1 Die Zellen sind in diesem Stadium noch multipotente Stammzellen das heisst sie konnen sich noch zu unterschiedlichen Zielzellen differenzieren Aus diesen werden neben den teilweise lichtleitenden Mullerzellen spater vor allem die Fotorezeptorzellen sowie verschiedene Typen von Nervenzellen die sie als Horizontalzellen untereinander verschalten oder nachgeschaltet den Signalfluss formieren wie Bipolarzellen und modulieren wie Amakrinzellen bevor er die Ganglienzellen der Retina erreicht deren Fortsatze dann Signale aus dem Auge an andere Hirnbereiche weiterleiten konnen 24 Die Mechanismen die hier eine akkurate Zelldifferenzierung zur Entwicklung der Netzhaut gewahrleisten sind Genaktivitaten sowohl aus dem optischen Vesikel intrinsisch als auch aus mesenchymen Regionen ausserhalb des Auges extrinsisch Hierbei spielen Fibroblasten Wachstumsfaktoren FGF eine wichtige Rolle 25 Eine sich selbst verstarkende Sonic hedgehog Expressionswelle die durch die Ganglienzellschicht schwappt veranlasst als erste die Ganglienzellen zu differenzieren 26 Eine weitere Shh Welle die quer durch die innere Schicht exprimiert wird gibt den Startschuss zur Differenzierung weiterer neuronaler Zellen der Netzhaut Beide Entdeckungen wurden beim Zebrafisch gemacht 27 Die Wand des Augenbechers besteht jetzt aus einem ausseren und einem inneren Blatt in dem sich spater weitere Netzhautschichten ausbilden Abb 7 einfach Abb 10 innere Schicht detaillierter Das dunne nach aussen weisende Blatt Abb 8 formt das retinale Pigmentepithel das abdunkelt Licht absorbiert und der Regeneration der Sinneszellen dient Der Aufbau des dickeren Innenblattes wird im Folgenden naher beschrieben Diese neuronale Retinaschicht besteht aus Nervenzellen und wird in weitere innere und aussere Unterschichten unterteilt Abb 10 Im Laufe der Entwicklung bildet sich in der neuronalen Schicht eine weitere mittlere Unterschicht mit den bipolaren Zellen der Retina Ihre Aufgabe ist es die Informationen der lichtempfindlichen Fotorezeptoren Stabchen und Zapfen zu sammeln zu gewichten und an die Ganglienzellen der Netzhaut nach innen Abb 10 links weiterzuleiten Zusammengefasst entwickeln sich also in der Netzhaut des Auges ahnlich wie bei anderen Sinnesorganen etwa dem Ohr im Wesentlichen drei hier ubereinander liegende Zellschichten Rezeptorzellen bipolare Zellen und Ganglienzellen deren Neuriten zu Regionen des Gehirns projizieren Diese Anordnung gilt gleichermassen fur den Menschen wie fur andere Wirbeltiere Die Ausbildung von Zapfen und Stabchen erfolgt auf der ausseren Seite der inneren Schicht Abb 10 rechts Zellkerne der Fotorezeptoren vor weisser Hintergrundschicht lichtsensitive langgezogene Fortsatze vor brauner Hintergrundschicht Die drei verschiedenen Zapfentypen beim Menschen dienen der Unterscheidung von Farbtonungen des Lichts Die Stabchen vermitteln die Intensitat allein als Helligkeit Da beim Menschen nur ein Typ von Stabchen vorhanden ist kann bei ihm in der Dammerung kein Farbeindruck entstehen Nachtaktive Wirbeltiere haben mehr Stabchentypen entwickelt Der Grossteil der komplexen Retinaentwicklung verlauft beim Menschen in einer koordinierten Zellwachstumswelle ab der Mitte des 3 Monats bis in den 4 Monat Dann ist der Sehnerv fur eine adaquate Signalweiterleitung vollstandig myelinisiert Der gelbe Fleck Macula lutea mit der grossten Dichte an speziellen Zellen Zapfen beginnt sich erst nach 8 Monaten auszubilden 28 Er wachst bis uber die Geburt hinaus weiter Nach funf Monaten etwa ist die Nervenverbindung des Auges mit dem Gehirn abgeschlossen Der Embryo zeigt bereits im 7 Monat der Schwangerschaft bestimmte Formen von Augenbewegungen das sogenannte Rapid Eye Movement REM das die Synchronisation der Netzhaut mit dem visuellen Cortex im Gehirn unterstutzt 29 und auch nach der Geburt in bestimmten Schlafphasen auftritt deren Bedeutung noch erforscht wird siehe REM Schlaf Lichtabgewandte inverse Lage der Fotorezeptoren Bearbeiten Das Wirbeltierauge wird als Teil des Gehirns angesehen da seine erste Anlage aus diesem hervorgeht Dies ist zum Beispiel beim Oktopus der nicht zu den Wirbeltieren sondern zu den Kopffussern zahlt nicht der Fall bei dem das Auge durch Einstulpung der ausseren Oberflache entsteht Der Entwicklungsvorgang beim Wirbeltier mit einer invertierten Retina hat mehrere Konsequenzen Erstens generiert der inwendig gebundelte zum Gehirn fuhrende Sehnerv einen blinden Fleck da sich an der Stelle wo er aus dem Auge austritt keine lichtempfindlichen Sinneszellen befinden Zweitens liegen die Nervenfasern Nervenzellen und Blutgefasse auf der zum Licht hin gerichteten Innenseite sodass das Licht diese durchqueren muss bevor es die Fotorezeptoren erreicht Drittens sind die langen Fotorezeptorfortsatze der Zapfen und Stabchen nach aussen zum Pigmentepithel hin gerichtet also vom Licht weg 30 31 Das Licht muss demnach also sowohl die aufliegenden Schichten durchqueren als auch ungestreut die Fotorezeptoren selbst bevor es auf deren lichtsensitive Aussensegmente trifft Abb 10 Beim Oktopus gestaltet sich der Weg einfacher bei ihm trifft das Licht unmittelbar auf die Rezeptoren Bei sonst gleichen und gleich gut ausgebildeten Komponenten des Auges deutet die invertierte Retinastruktur des Wirbeltiers auf eine suboptimale evolutionare Losung hin Der Octopus konnte bei wenig Licht moglicherweise besser sehen da hier den eintreffenden Lichtsignalen weniger Hindernisse im Wege stehen Evolutionare Losungen mussen jedoch gemass der Evolutionstheorie nicht perfekt sein sie mussen nur so gut sein dass die Art ausreichend gut an ihre jeweiligen Umgebungsbedingungen angepasst ist um uberleben zu konnen 32 Das invertierte Linsenauge ist bei den Nachtvogeln durch eine Verbesserung der Netzhauteigenschaften an das Sehen im Dunkeln adaptiert Die strukturellen Unterschiede bei Wirbeltier und Octopus deuten zumindest beim Konstruktionselement der Netzhaut auf eine voneinander unabhangige konvergente Entstehungsgeschichte dieser Augentypen hin Auf der anderen Seite liegen mit den Schaltergenen ubereinstimmende zumindest aber ahnliche und damit homologe genetische Grundlagen vor Die Entwicklungsgenetik des Auges gibt mit dem gleichzeitigen Bezug auf Konvergenz und Homologie somit mehrdeutige Hinweise auf seine Evolutionsgeschichte Mit anderen Worten Fotorezeptoren oder das Auge initiierende Gennetzwerke konnen einmal oder mehrfach entstanden sein bestimmte Konstruktionselemente des Auges wie etwa Linse oder mehrschichtige Netzhaut sind in jedem Fall mehrfach unabhangig entstanden Sehbahn und ihre Bestandteile Bearbeiten nbsp Abb 11 Fuhrung und partielle Uberkreuzung der Nervenbahnen von den Augen zum GehirnNeben den Stabchen und Zapfen als Fotorezeptoren des Auges bildet die Netzhaut auch einige Millionen Nervenzellen fur eine erste Informationsverarbeitung Damit das Auge als Sinnesorgan funktionieren kann mussen die eingehenden Lichtinformationen an das Gehirn als Auswertestationen hoherer Ordnung 2 weitergeleitet werden Zunachst bilden sich Ganglienzellen auf der inneren Retinaschicht Abb 11 links Diese Zellen bilden Nervenfasern Axone aus die die Netzhautschicht durchdringen und in der Folge bestimmte Zielgebiete im Gehirn suchen und finden mussen Die Steuerung dieser topografischen Zielerreichung ist ein selbstorganisierender Vorgang Axon guidance Komplizierte chemische Prozesse sind dafur verantwortlich Molekule in der Netzhaut und im Mittelhirn Tectum bilden gestufte chemische Gradienten aus Deren durch Diffusion entstehende Konzentrationsgefalle helfen die Wachstumsrichtung der Axone zu lenken 33 Die Axone werden am blinden Fleck gebundelt und bei Saugetieren von dort als dem zentralen Nervenstrang dem Sehnerv Nervus opticus uber die Sehbahn mit verschiedenen neuronalen Strukturen an das Sehzentrum visueller Cortex weitergefuhrt Abb 11 Sie erreichen nach einer Zwischenstation zuerst das primare Sehzentrum fur eine Vorverarbeitung und danach das sekundare Sehzentrum Auf diesem Weg kommt es zu einer partiellen Sehnervenkreuzung Chiasma opticum Die Sehnervenzellen des linken Auges erreichen das primare Sehzentrum sowohl der linken als auch der rechten Gehirnhalfte Entsprechendes gilt fur die Nervenzellen des rechten Auges Im Empfangsbereich des Gehirns mussen die bereits in mehreren Einzelstrangen ankommenden Nervenzellen weiter aufgefachert werden damit eine prazise Verarbeitung moglich wird Je nach Ursprungsort munden die Axone in verschiedenen eng umschriebenen Arealen Der Prozess wird retino tectale Projektion genannt Er wird massgeblich gesteuert durch Ephrine Gradienten und Ephrinrezeptoren 33 34 Einer Landkarte auf der Netzhaut entspricht dabei eine Kopie dieser Landkarte im Gehirn Bei Nichtsaugern Fische Amphibien Reptilien und Vogel bildet sich eine vollstandige Kreuzung der Nervenbahnen aus Dabei werden alle Axone einer Augenseite auf die jeweils gegenuberliegende Gehirnseite gefuhrt 2 Der Effekt der Sehnervenkreuzung kann beim Krallenfrosch Xenopus laevis experimentell gezeigt werden indem ein Augenbecher entfernt und umgekehrt reimplantiert wird Es erfolgt eine ungekreuzte Zuordnung der Netzhautregionen im Mittelhirn 35 Das Tier bewegt bei der Nahrungssuche seine Zunge an falsche Stellen und lernt erst mit der Zeit eine korrekte Orientierung Anhangsorgane und Pupille Bearbeiten Aussere Augenmuskeln Bearbeiten nbsp Abb 12 Somiten rot Ursegmente die teils aus Somitomeren und alle aus dem Mesoderm hervorgehen in einem menschlichen Embryo Ruckenansicht Aus ihren Muskelsegmenten Myotomen entstehen u a die ausseren Augenmuskeln Beschriftung in niederlandischer SpracheBeim Wirbeltier werden in Abhangigkeit von ihrer Funktion und Lage die inneren von den ausseren Augenmuskeln unterschieden Die ausseren fur die Augenbewegungen zustandigen Augenmuskeln entstehen zusammen mit der Tenonschen Kapsel Teil des Bandapparates und dem Fettgewebe der Augenhohle Orbita Sie sind gemeinsame Abkommlinge des embryonalen Bindegewebes Mesenchym das die Augenvesikel umgibt und werden aus sogenannten Somitomeren gebildet bestimmten Mesodermsegmenten des Rumpfbereichs beim Embryo die beidseitig auswachsen Abb 12 Die spater durch den Nervus oculomotorius versorgten Augenmuskeln oberer gerader Muskel unterer gerader Muskel innerer nasal gelegener gerader Muskel und unterer schrager Muskel stammen dabei gemeinsam mit dem Lidheber aus den vordersten beiden Somitomeren 1 und 2 der obere schrage Muskel aus dem dritten und der seitliche gerade Muskel sowie der beim Menschen nicht mehr vorhandene Zuruckzieher des Auges aus dem funften Somitomer 36 37 38 Die Muskelzellen aus den Myotomen der Somiten migrieren hierbei in ihre Zielgebiete in den Augen wo anschliessend die Muskelstrukturen gebildet werden Die weitere Entwicklung wird von drei Wachstumszentren gesteuert denen jeweils ein Nerv zugeordnet ist Daraus entsteht die spatere motorische Nervenversorgung Innervation der Augenmuskeln durch die drei Hirnnerven Nervus oculomotorius III Nervus trochlearis IV und Nervus abducens VI Die Entwicklung der ausseren Augenmuskeln ist abhangig von einer normalen Entwicklung der Augenhohle wahrend die Ausbildung des Bandapparates davon unabhangig ist 39 Die Augenmuskulatur entwickelt sich beim Menschen spat erst im funften Monat Eine vollstandige Koordination aller Formen von Augenbewegungen erfolgt erst nach der Geburt im Sauglingsalter und findet in der Regel zwischen dem 2 und 4 Lebensmonat statt 40 Augenlider Bearbeiten In der 7 Woche entstehen die Augenlider in Form von zwei Hautfalten die von oben und unten uber das Auge wachsen und wegen der Verklebung ihrer Epithelrander zwischen der 10 Woche und dem 7 Monat verschlossen sind An ihrem Rand entstehen die Wimpern und es kommt durch Einsprossungen von Epithelstrangen in das Mesenchym zur Ausbildung der Meibom und Moll Drusen In dieser Phase entsteht zudem die als drittes Augenlid bezeichnete Nickhaut im nasalen Lidwinkel Gleichzeitig bildet sich aus dem Kopfmesenchym die Bindehaut 41 42 Tranenapparat Bearbeiten In der 9 Schwangerschaftswoche zieht eine Reihe von Epithelsprossen aus dem seitlichen Bindehautsack in das darunter liegende Mesenchym aus denen die Anlage der Tranendrusen gebildet werden Sie werden durch die Sehne des Musculus levator palpebrae superioris in zwei unterschiedlich grosse Anlagen geteilt Aus der sogenannten Tranen Nasen Rinne die sich etwa in der 7 Schwangerschaftswoche am ausseren Nasenwall bildet entstehen die ableitenden Tranenwege Deren Aushohlung beginnt zwar bereits im 3 Schwangerschaftsmonat jedoch offnen sich ihre Ausflussstellen erst im 7 Monat der Schwangerschaft 41 Pupille und innere Augenmuskeln Bearbeiten nbsp Abb 13 Phasen der Augenentwicklung beim Menschen vor und nach der GeburtEtwa in der 8 Schwangerschaftswoche bildet sich beim Menschen durch die Abrundung der Augenbecheroffnung die Pupille die unter anderem als Lochblende dynamisch auf Lichteinfall reagiert Zwischen dem Augenbecher und dem Oberflachenepithel entstehen die inneren Augenmuskeln Musculus sphincter pupillae und Musculus dilatator pupillae Ihre Zellen entstammen den ektodermalen Epithelzellen des Augenbechers 42 Der Ziliarmuskel der das Auge fortlaufend auf die unterschiedlichen Objektentfernungen einstellt entsteht aus dem Mesoderm innerhalb der Aderhaut und wird als ein Derivat der Neuralleiste betrachtet 43 Im Endstadium der Schwangerschaft kommt es beim Embryo zu Pupillenreaktionen die entgegen fruherer Anschauung bereits in der Gebarmutter moglich und notwendig sind Eine Pupillenerweiterung durch den hierfur zustandigen Musculus dilatator pupillae der uber das Sympathische Nervensystem einen Teil des vegetativen Nervensystems gesteuert wird kann insofern auch Ausdruck emotionaler Erregung sein Die Lichtreaktion kontrolliert die Anzahl der Neuronen in der Netzhaut Gleichzeitig reguliert sie die Entwicklung von Blutgefassen in den Augen Die Photonen im Mutterleib aktivieren im Mause Embryo ein Protein Melanopsin das die normale Entwicklung von Gefassen und Neuronen in Gang setzt 44 Weitere Entwicklung nach der Geburt Bearbeiten Die Entwicklung des Auges ist bei der Geburt noch nicht abgeschlossen Es hat seine volle Grosse erst zu Beginn der Pubertat erreicht und erfahrt im ersten Jahr noch eine Reihe von Veranderungen Abb 13 So vergrossert sich das Gesichtsfeld die Linse die Macula und die Pigmentierung der Iris erfahren strukturelle Verbesserungen Eine vollstandige Koordination aller Formen von Augenbewegungen und somit die Ausbildung von beidaugigem Sehen dauert bis einige Monate nach der Geburt Viele Zellen des Corpus geniculatum laterale eines Teils der Sehbahn konnen noch nicht auf die von den Ganglienzellen der Netzhaut eingehenden Lichtreize reagieren Die Sehscharfe Visus ist bei der Geburt auch auf Grund einer noch instabilen zentralen Fixation noch nicht vollstandig ausgebildet Tatsachlich entwickelt sich der Visus bis etwa zum 10 Lebensjahr 45 46 Pathologie Bearbeiten nbsp ZyklopieDie wohl spektakularste Fehlbildung ist das schon erwahnte Zyklopenauge die Zyklopie Durch Unterbleiben des Auseinanderweichens der beiden Augenanlagen bildet sich ein Konglomerat von Augenteilen in der Mitte der oberen Gesichtshalfte Abb Wegen der damit verbundenen Gehirnmissbildung sind die Feten nicht uberlebensfahig Unvollstandiger Verschluss des embryonalen Augenbechers fuhrt zu Spaltbildungen unterschiedlichen Ausmasses den Iris Aderhaut und Netzhaut Kolobomen Viruserkrankungen der Mutter im ersten Drittel der Schwangerschaft aber auch die Einnahme mancher Medikamente konnen zu Entwicklungsstorungen fuhren Bekannt ist die Linsentrubung neben anderen Schaden durch Rotelninfektion in der 4 bis 8 Schwangerschaftswoche also in der Phase der Linsenentwicklung Nicht selten sind beim Menschen persistierende Reste der Pupillarmembran als in der Regel harmlose Hemmungsmissbildung Nur vereinzelt sind Blutungen daraus beobachtet worden Sie sind auch bei Wirbeltieren Ratten Kaninchen beschrieben 47 Besonderheiten bei ausgewahlten Wirbeltieren Bearbeiten nbsp Abb 14 Retroreflexion bei Katzenaugen durch das Tapetum lucidum auf der NetzhautWirbeltieraugen mussen spezifischen Anforderungen genugen etwa fur die Wahrnehmung bei Dunkelheit Katzen Nachtvogel oder ein scharfes Sehen in grosser Entfernung Greifvogel Insbesondere Katzen aber auch Hunde Pferde und Rinder haben beispielsweise als Restlichtverstarker fur eine erhohte Nachtsichtfahigkeit eine retroreflektierende Schicht hinter oder inmitten der Netzhaut entwickelt das Tapetum lucidum Spiegelauge Abb 14 48 Bei Greifvogeln treten andere Entwicklungsunterschiede hervor Ihre Augen sind verhaltnismassig gross was einen hohen Lichteinfall und damit ein grosses Abbild des Sehobjekts auf der Retina und im Gehirn ermoglicht Die grossflachigere Aufteilung des fixierten Objekts auf eine hohere Anzahl von Netzhautzellen fuhrt zu einem detailreicheren Bild Die Augen der Greifvogel werden auf der Kopfvorderseite also frontal ausgebildet was die gleichzeitige Wahrnehmung eines Objekts mit beiden Augen ermoglicht Gestattet diese Anordnung binokulares Einfachsehen ist dies wie beim Menschen die Voraussetzung fur raumliches Sehen Fur optimiertes Scharfsehen entwickeln Greifvogel eine hochspezialisierte neuromuskulare Akkommodation Hierbei passen feine Ziliarmuskeln die Wolbung der Linse an wechselnde Objektentfernungen an Im Weiteren entwickeln Greifvogel neben der Fovea centralis eine zweite seitliche Sehgrube in der Retina 49 Hier liegt wie in der zentralen Sehgrube eine Verdichtung von Zapfen vor Schliesslich verfugen alle Vogel uber einen kammartigen Augenfacher innerhalb des Glaskorpers den Pecten oculi 50 Diese mit engen Kapillaren durchzogene Struktur sorgt fur eine verstarkte Durchblutung und Nahrstoffversorgung der Netzhaut nbsp Abb 15 Vierauge mit geteilt wirkenden Augen fur gleichzeitiges gleich gutes Uber und UnterwassersehenDer Mensch sieht in unterschiedlichen Entfernungen scharf indem er den Krummungsradius der Linse andert und auf diese Weise den Brennpunkt verschiebt Denselben Effekt erzielen Schlangen und Fische indem sie den Abstand von der Linse zur Netzhaut verandern Durch einen speziellen Muskel konnen Fische die Linse aus dem Ruhezustand in Richtung zur Netzhaut ziehen Schlangen nach vorne Schlangen besitzen kein Augenlid Vielmehr ist die Augenoberflache von einer transparenten Schuppe uberzogen Unterschiede herrschen ferner bei der Farbwahrnehmung Wahrend der Mensch drei Zapfentypen ausbildet trichromatisches Sehen entwickeln die meisten Saugetiere nur zwei Rezeptortypen dichromatisches Sehen Reptilien und die aus ihnen hervorgegangenen Vogel dagegen vier tetrachromatisches Sehen 51 Tauben sogar funf Vogel konnen im Gegensatz zum Menschen UV Licht sehen Haie Wale Delfine und Robben sind farbenblind und besitzen nur einen grun empfindlichen Zapfentyp Einmalig in der Augenentwicklung von Wirbeltieren ist die Wanderung eines der beiden Augen bei Plattfischen Hierbei kann ein Auge wahrend des fruhen Wachstums an der Ruckenflosse vorbei oder durch deren Basis hindurch auf die spatere obere Korperseite wandern Die Wanderung kann sowohl auf die linke Seite Steinbutt als auch auf die rechte Seite Scholle Seezunge verlaufen 52 nbsp Abb 16 Hockerschildkrote horizontale Zentrallinie der Augen bei Blickrichtung nach vorne nbsp Abb 17 Hockerschildkrote horizontale Zentrallinie der Augen bei Blickrichtung nach oben selbes Individuum wie in Abb 16 Einige Wasserschildkroten darunter die Falsche Landkarten Hockerschildkrote Graptemys pseudogeographica konnen ihre Augen um eine gedachte Achse drehen die die Pupillen verbindet Abb 16 und 17 Die Zentrallinie der Augen bleibt dadurch meist auf den Horizont ausgerichtet auch wenn das Tier nach oben oder unten schwimmt und dabei in Schwimmrichtung blickt Auf der Ebene der schwarzen Zentrallinie hat die Netzhaut die hochste Rezeptorendichte somit ist das dicht am Boden oder im Wasser lebende Tier fur das Sehen entlang der Horizontallinie am besten angepasst Koordiniert wird diese einmalige Entwicklung vermutlich durch den Gleichgewichtssinn im Gehirn Vestibularorgan der spezifische Augenmuskeln dafur steuert 53 Eine grosse Herausforderung stellt die Anpassung an Augen der Wirbeltiere die sowohl unter als auch uber Wasser gut sehen mussen wie etwa das Vierauge Seine Hornhaut entwickelt sich zweigeteilt Die obere Halfte ist stark gekrummt fur das Sehen uber Wasser die untere Halfte nur sehr schwach gekrummt fur das Sehen unter Wasser Abb 16 So wird der unterschiedlichen Brechkraft von Luft und Wasser Rechnung getragen und gleichzeitiges gutes Sehen in Luft und Wasser moglich Auch die Netzhaut des Vierauges entwickelt sich zweigeteilt Die fur das Sehen in der Luft zustandige Seite hat doppelt so viel Zapfen wie die fur das Sehen im Wasser 52 Chamaleons entwickeln mehrere herausragende Eigenschaften ihrer Augen Diese sind voneinander unabhangig beweglich Man vermutet dass es zu einer unabhangigen und getrennten Verarbeitung der Informationen beider Augen im Gehirn kommt Chamaleons erzielen ferner durch die kleine Augenoffnung einen zusatzlichen Lochkameraeffekt der es ihnen erlaubt auf einen Kilometer scharf zu stellen Ihre Fokussiergeschwindigkeit ist etwa viermal schneller als die des Menschen 54 Weitere Besonderheiten bei Wirbeltieraugen sind die kugelformige im Ruhezustand auf kurze Distanz fokussierte Linse bei Fischen multifokale Linsen bei manchen Katzenarten die Schragstellung der Netzhaut zur Linse bei Pferden was einen Gleitsichteffekt bewirkt oder die schutzende Nickhaut bei Froschen Vogeln und Hunden rudimentar auch im nasenseitigen Augenwinkel beim Menschen 52 Entwicklungsprozesse und Genetik der hier beschriebenen Augenkomponenten und unterschiede bei Wirbeltieren sind erst wenig erforscht Chronologie wissenschaftlicher Entdeckungen zur Augenentwicklung BearbeitenJahr Forscher Entdeckungca 350 v Chr Aristoteles 55 Die Entstehung des Auges und anderer Organe ist nicht vorgepragt Praformation sondern sie entstehen nacheinander nach Art einer Kettenreaktion 56 Verbindung des Auges mit dem Gehirn Auge als Teil des Gehirns beobachtet am Huhnchenembryo 57 Verbindung Auge Gehirn jedoch nicht als sinnesphysiologische Verbindung erkannt 58 1660 Edme Mariotte Blinder Fleck1817 Christian Heinrich Pander Das optische Vesikel entstammt dem Vorderhirn1830 Emil Huschke Linse bildet sich aus Oberflachen Ektoderm Zellen1830 Emil Huschke Optischer Becher wird aus dem Vesikel gebildet1850 1855 Robert Remak Linsenhaut entwickelt sich aus dem Linsenvesikel1861 Albert von Kolliker Retina entsteht aus zwei Schichten des optischen Bechers1875 Johannes Peter Muller Die Fasern des Sehnervs beginnen in der Retina und wachsen bis ins Vorderhirn1895 Gustav Wolff Erste Beschreibung der Linsenregeneration durch Gewebetransformation aus der Iris beim Molch 59 1920 Hans Spemann Die Linseninduktion erfolgt durch das optische Vesikel1963 R W Sperry 33 Wachstum und Zielfindung der Augennervenfasern1992 R M Grainger 17 Linseninduktionsschritte Von der Linsenkompetenz bis zu Linsenspezialisierung des Ektoderms1995 Walter Jakob Gehring 4 Entdeckung des Pax6 Gens als Schaltergen fur alle Augentypen1999 Robert L Chow et al 5 Pax6 Gen wird als Induktor fur das Auge beim Wirbeltier nachgewiesen2002 A K Knecht amp M Bronner Fraser 60 Induktion der Neuralleiste als multigenetischer Prozess2002 S W Wang et al 24 Regulation der Netzhaut Zelldifferenzierung2003 M Zuber et al 3 Genregulationsnetzwerk fur die Augenbildung relativiert die Alleinstellung von Pax62006 M Rembold F Loosli J Wittbrodt 15 61 Individuelle Zellmigration im Gehirn veranlasst die Ausbildung des optischen Vesikels 2008 P Betancour T Sauka Spengler amp T M Bronner Fraser 62 Ein Genregulationsnetzwerk steuert die Formation der Neuralleiste2013 S Rao et al 44 Lichtreflexionen im Mutterleib aktivieren Melanopsin zur Bildung von Gefassen und NeuronenSiehe auch BearbeitenAugenevolutionLiteratur BearbeitenJan Langman Begr Thomas W Sadler Medizinische Embryologie Die normale menschliche Entwicklung und ihre Fehlbildungen 10 Auflage Thieme Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 13 446610 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Augen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Embryologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Online Animation der Augenentwicklung Flash 68 kB Developmental origins of the eye PY4302 Developmental Neuroscience Eye Development PowerPoint PPT Presentation Eye development auf YouTube englisch Bilder der fruhen Ausbildung des Augenfelds bei Xenopus laevis durch Pax6 Rx1 Sox3 Expression auf der Neuralplatte Ein tiefer Einblick in die Evolution der Augen Ein Masterkontrollgen kontrolliert die Entwicklung Neue Zurcher Zeitung 7 Nov 2001 Zebrafisch Augenenmorphogenese im Film University of the Basque Country Press UBC Press Eye Development The International Journal of Developmental Biology Vol 48 No 8 9 2004 S 685 1058 Special Issue James F Fadool John E Dowling Zebrafish A model system for the study of eye genetics PDF 2 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b Trevor D Lamb Shaun P Collin Edward N Pugh Jr Evolution of the vertebrate eye opsins photoreceptors retina and eye cup In Nature Reviews 8 2007 S 960 975 a b c d e Werner A Muller Monika Hassel Entwicklungsbiologie und Reproduktionsbiologie von Mensch und Tieren 5 Auflage Springer Spektrum 2012 a b c Michael E Zuber Gaia Gestri Andrea S Viczian Giuseppina Barsacchi and William A Harris Specification of the vertebrate eye by a network of eye field transcription factors In Development 12 2003 130 S 5155 5167 a b Georg Halder Patrick Callaerts Walter J Gehring Induction of Ectopic Eyes by Targeted Expression of the eyeless Gene in Drosophila In Science 267 1995 S 1788 1792 a b Robert L Chow Curtis R Altmann Richard A Lang Ali Hemmati Brivanlou Pax6 induces ectopic eyes in a vertebrate In Development 126 1999 S 4213 4222 D Uwanogho M Rex E J Cartwright G Pearl C Healy P J Scotting P T Sharpe Embryonic expression of the chicken Sox2 Sox3 and Sox11 genes suggests an interactive role in neuronal development Mech In Development 49 1995 S 23 36 Reinhard W Koste Ronald P Kuhnlein Joachim Wittbrodt Ectopic Sox3 activity elicits sensory placode formation In Science direct Volume 95 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04 Sinnessysteme Haut ZNS Periphere Leitungsbahnen 1 Auflage Band 4 Schattauer Verlag 2004 ISBN 3 7945 2064 5 a b Martina Ibounigg Spezielle Embryologie GRIN Verlag Munchen 2001 ISBN 3 638 98508 3 doi 10 3239 9783638985086 R W Dudek J D Fix Eye In Embryology Board Review Series 3 Auflage Lippincott Williams amp Wilkins 2004 ISBN 0 7817 5726 6 S 92 a b Sujata Rao Christina Chun Jieqing Fan J Matthew Kofron Michael B Yang Rashmi S Hegde Napoleone Ferrara David R Copenhagen Richard A Lang A direct and melanopsin dependent fetal light response regulates mouse eye development In Nature 494 S 243 246 14 February 2013 Herbert Kaufmann Strabismus 4 grundlegend uberarbeitete und erweiterte Auflage unter Mitarbeit von W de Decker u a Georg Thieme Verlag Stuttgart New York 2012 ISBN 978 3 13 129724 2 Barbara Kasmann Kellner Entwicklung des Sehens im Kindesalter Amblyopie und Screening Memento vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive Universitats Augenklinik Homburg PDF 3 8 MB G Bargsten Persistent remnants of the pupillary membrane in adult rats of different strains Zeitschrift fur Versuchstierkunde 30 1987 S 117 121 Paul Simoens Sehorgan Organum visus In Franz Viktor Salomon Hans Geyer Uwe Gille Hrsg Anatomie fur die Tiermedizin 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Enke Stuttgart u a 2008 ISBN 978 3 8304 1075 1 S 579 612 O E Lund B von Barsewisch Die Macula in der Tierreihe Erkrankungen der Macula In Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft Volume 73 1975 S 11 17 Springer S G Kiama J N Maina J Bhattacharjee K D Weyrauch Functional morphology of the pecten oculi in the nocturnal spotted eagle owl Bubo bubo africanus and the diurnal black kite Milvus migrans and domestic fowl Gallus gallus var domesticus a comparative study In Journal of Zoology 254 2001 S 521 528 Timothy H Goldsmith Vogel sehen die Welt bunter In Spektrum der Wissenschaft Januar 2007 S 96 103 Spektrum und PDF a b c Georg Glaeser Hannes F Paulus Die Evolution des Auges Springer Spektrum 2014 Kenneth T Brown A 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