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Als Gelber Fleck lateinisch Macula lutea kurz Macula oder Makula ˈmaːkula wird ein eng umschriebenes Areal im hinteren zentralen Bereich der Netzhaut bezeichnet durch das die Sehachse verlauft und in dessen Mitte die Verteilung farbempfindlicher Sinneszellen Zapfen ihre grosste Dichte erreicht 1 Das Zentrum der Makula bildet die Sehgrube Fovea centralis mit der Foveola der sie umgebende Randbereich wird Parafovea und weiter peripher Perifovea genannt Abhangig von der perifovealen Abgrenzung wird der Durchmesser des gelben Flecks beim erwachsenen Menschen mit etwa 3 mm 1 2 bzw rund 5 mm 3 4 angegeben Position des Gelben Flecks Horizontalschnittbild der Sehnerv zeigt zur Nase Ansicht des Augenhintergrundes bei der Augenspiegelung mit dem gelben Fleck Macula lutea etwa in Bildmitte Rechts davon die hell aufscheinende Sehnervenpapille Die Farbung des Areals wird u a durch in die Netzhaut eingelagerte Pigmente Lutein und Zeaxanthin hervorgerufen ist jedoch beim Lebenden wenig auffallig Die erste anatomische Beschreibung als gelber Fleck macula lutea stammt von Samuel Thomas von Soemmerring der sich 1791 auf Sektionsbefunde beim Menschen stutzte 5 Etwa 15 nasal nasenwarts der Macula lutea liegt die bei Spiegelung des Augenhintergrunds auffallend hell erscheinende knapp 2 mm grosse Sehnervenpapille im Gesichtsfeld die Ursache des Blinden Flecks Hier befinden sich keine Sehzellen da an dieser Stelle die innenseits verlaufenden Nervenfasern der Ganglienzellen der Netzhaut das Auge gebundelt als Sehnerv verlassen die aus der Makularegion schlafenseitig Daneben treten hier die Zentralarterie und die Zentralvene in das Auge ein bzw aus siehe Abbildung Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Funktion 2 Erkrankungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseAufbau und Funktion Bearbeiten nbsp Das Netzhautareal der Macula lutea wird in Zonen um die Fovea centralis unterschieden Die Sehachse des Auges verlauft durch den gelben Fleck wobei das projizierte Bild in der Regel auf den trichterformig eingesenkten zentralen Netzhautbereich fallt der auch als Sehgrube oder Fovea bezeichnet wird Hier sind die inneren Schichten der Netzhaut seitwarts verlagert sodass die Sinneszellen im Zentrum fast ausschliesslich Zapfenzellen des M und L Typs von dem einfallenden Licht ohne Streuung durch daruberliegende Zellschichten erreicht werden konnen Im Bereich der trichterformig vertieften Fovea centralis mit etwa 1 5 mm Durchmesser liegt die Stelle fur die hochste Sehscharfe denn dort ist die feinste raumliche Auflosung moglich In dichtester Packung liegen hier besonders schlank gebaute Zapfen von denen die meisten 1 1 auf die zugeordnete retinale Ganglienzelle verschaltet sind Diese kleinsten rezeptiven Felder finden sich vornehmlich in der nur etwa 0 35 mm durchmessenden Foveola lateinisch fur Grubchen inmitten der Fovea In dem umgebenden etwa 0 5 mm schmalen Ring der Parafovea sind zunehmend mehr Stabchen vorhanden und das Verhaltnis Zapfen zu Stabchen betragt rund 1 1 Die ausserste Randzone der Makula wird auch Perifovea genannt Sie enthalt erheblich weniger Zapfen und grenzt an den Bereich der hochsten Stabchendichte in der Netzhaut Wird die perifoveale Zone nicht als schmaler Ring mit 3 mm Aussendurchmesser abgegrenzt sondern ein etwa 1 5 mm breiter Rand angenommen ergibt sich ein Gesamtdurchmesser von etwa 5 5 mm fur die Macula lutea Ausserhalb der Makula nimmt die Haufigkeit von Zapfen in der peripheren Netzhaut rasch ab Auf die gesamte Netzhaut bezogen betragt das Verhaltnis von Zapfen zu Stabchen etwa 1 20 6 Millionen Zapfen stehen 120 Millionen Stabchen gegenuber Durch die Augenbewegung werden standig wechselnde Bereiche der Umgebung auf die Fovea projiziert Der Eindruck eines scharfen Gesamtbildes entsteht in den der Netzhaut nachgeschalteten Instanzen des Gehirns Erkrankungen BearbeitenMakuladegeneration Juvenile Makula Degeneration Vitelliforme Makula Degeneration Retinopathia centralis serosa Makulaektopie Diabetische Makulopathie Makulaodem Makulare TeleangiektasieLiteratur BearbeitenTheodor Axenfeld Begrunder Hans Pau Hrsg Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde Unter Mitarbeit von Rudolf Sachsenweger u a 12 vollig neu bearbeitete Auflage Gustav Fischer Stuttgart u a 1980 ISBN 3 437 00255 4 Herbert Kaufmann Hrsg Strabismus 3 grundlegend uberarbeitete und erweiterte Auflage Georg Thieme Stuttgart u a 2004 ISBN 3 13 129723 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 3 vollstandig uberarbeitete Auflage Georg Thieme Stuttgart 2009 ISBN 978 3 13 129243 8 S 591 Web Atlas Anatomie der Universitat Mainz mit elektronenmikroskopischen Abbildungen Franz Grehn Augenheilkunde 30 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Springer Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 75264 6 S 255 Heinz Feneis Begrunder Wolfgang Dauber Feneis Bild Lexikon der Anatomie 10 komplett uberarbeitete Auflage Georg Thieme Stuttgart u a 2008 ISBN 978 3 13 330110 7 Reinhard Hildebrand Soemmerring s work on the nervous system a view on brain structure and function from the late eighteenth century In Anatomy and Embryology Band 210 2005 S 337 342 doi 10 1007 s00429 005 0027 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelber Fleck Auge amp oldid 238194333