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Dieser Artikel behandelt das Tier Salamander zu weiteren Bedeutungen siehe Salamander Begriffsklarung Als Salamander werden Vertreter aus der Amphibien Ordnung der Schwanzlurche bezeichnet die keine Flossensaume erkennen lassen Es handelt sich dabei wie bei den Molchen die Flossensaume haben um keine systematische Gruppe Lanzas Alpensalamander Salamandra lanzai In der modernen Namensgebung werden von den europaischen Arten als Salamander in der Regel die Vertreter der Familie Salamandridae Echte Salamander Unterfamilie Salamandrinae bezeichnet wahrend die Arten der Unterfamilie Pleurotelinae Molche genannt werden Die erst kurzlich von manchen Autoren von den Salamandrinae abgespaltenen Salamandininae vergleiche Brillensalamander werden weiterhin Salamander genannt 1 Bei den aussereuropaischen Familien ist aber keine solche Systematik vorhanden Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Namensherkunft 3 Mythos 4 Regeneration 5 Gefahrdung 6 Kurzsystematik 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenBei den Salamandern handelt es sich um Vertreter der Schwanzlurche Caudata oder auch Urodela langgestreckte Amphibien mit Schwanz Ihre Haut ist nackt Zur Gruppe gehoren standig im Wasser lebende Arten wie beispielsweise der Japanische Riesensalamander oder auch standig an Land lebende Arten wie etwa der Alpensalamander Namensherkunft BearbeitenDer Name Salamander wurde in die moderne zoologische Nomenklatur durch Carl von Linne eingefuhrt der eine von ihm beschriebene Art Lacerta salamandra nannte heutiger Name Salamandra salamandra der Feuersalamander Linne ubernahm dabei einen bereits in der Antike und im fruhen Mittelalter uberlieferten Namen Dieser halb mythologische Salamander geht vermutlich tatsachlich auf den Feuersalamander zuruck Ihm wurden aber zahlreiche bemerkenswerte Eigenschaften zugeschrieben vor allem beruhmt war seine angebliche extreme Giftigkeit und seine Fahigkeit Feuer zum Erloschen zu bringen Bei zahlreichen spateren Autoren wurde daraus sogar eine Fahigkeit im brennenden Feuer zu leben oder hier seinen eigentlichen Lebensraum zu haben In der Naturalis historia des romischen Schriftstellers Plinius ist vermerkt So kommt zum Beispiel der Salamander ein Tier mit der Gestalt einer Eidechse und besterntem Korper niemals ins Freie ausser nach heftigen Regenfallen er verschwindet sofort wenn das Wetter besser wird Dieses Tier ist so kalt dass es Feuer ausloscht wenn es dies beruhrt wie es auch Eis tut Es speit auch eine milchige Substanz aus seinem Maul aus und welcher menschliche Korperteil auch in Kontakt damit gerat dem fallen sofort alle Haare aus und er nimmt ein leproses Aussehen an Plinius der Altere 2 Die Fahigkeit Feuer zu loschen wurde allerdings auch in der Antike sogar von Plinius selbst an einer spateren Stelle bezweifelt Die mittelalterlichen Autoren kannten den Salamander vor allem durch seine Erwahnung beim Kirchenlehrer Augustinus der ihn im 21 Kapitel seines Hauptwerks De civitate Dei erwahnt 3 Demnach lebe der Salamander ohne Schmerzen im Feuer weil seine Natur diesem Element angepasst sei Auch andere vormittelalterliche Quellen wie Isidor von Sevilla in seiner Etymologiae und der sogenannte Physiologus bestatigten diese Angaben In dieser Form wurde der Name bis in die Neuzeit tradiert Nach dem tatsachlichen Sprachgebrauch wurden in der Fruhneuzeit auch die Tiere die heute Salamander genannt werden als Molch bezeichnet 4 Mythos Bearbeiten nbsp Salamander im Wiener Dioskurides Manuskript Konstantinopel vor 512 fol 423 rectoDer Salamander soll nach mythologischen Vorstellungen als eines der vier Elementarwesen auch im Feuer leben konnen Die Alchemisten behielten das Sinnbild vom Salamander als Elementar des Feuers bei Diese Zuordnung geht auf oben genannte Stelle in der Naturgeschichte Plinius des Alteren zuruck 5 Der Salamander kann dem Mythos nach also durch seine innere Kalte im Feuer wohnen Seine Form variiert in der Darstellung von einem Wurm uber eine Schlange bis zu eidechsenartigen Wesen mogliche Beziehungen reichen bis zu Drachen und zum mythischen Bildsymbol des Ouroboros 6 Der Salamander wurde als Symbol fur Zerstorung und Wiedergeburt damit auch fur die unzerstorbare Substanz und den Stein der Weisen angesehen Salamander wurden nicht selten als Emblem dargestellt zum Beispiel in dem Werk de atalanta fugiens des Alchemisten Michael Maier oder in dem von Franz I errichteten Schloss Chambord an der Loire Regeneration BearbeitenSalamander zeigen eine betrachtliche Regenerationsfahigkeit Verlieren diese Tiere ein Korperteil wachst dieses meist in mehr oder minder verkurzter Form wieder nach Beim Axolotl werden die Regenerate in der Regel sogar in voller ehemaliger Lange ausgebildet Diese Regenerationsfahigkeit sorgt fur funktionstuchtigen Ersatz der Gliedmassen und ist auch bei erwachsenen allerdings neotenen Tieren gegeben Gefahrdung BearbeitenIm Auftrag der International Union for Conservation of Nature s Species Survival Commission IUCN untersuchten mehr als 100 Forschende fur einen im Oktober 2023 veroffentlichten Bericht den Bedrohungsstatus der Amphibienarten Dabei stuften sie mehr als 40 Prozent aller bekannten Arten als vom Aussterben bedroht ein Die Zerstorung und Verschlechterung von Lebensraumen seien immer noch die wichtigsten Bedrohungsfaktoren Auch der globale Klimawandel werde fur den Amphibienruckgang immer wichtiger Innerhalb der Amphibien seien Salamander die am starksten bedrohte Gruppe Eine neu auftretende Pilzkrankheit konnte verheerende Folgen fur Salamander in Europa und den USA haben 7 Kurzsystematik BearbeitenAus der Familie Echte Salamander und Molche Salamandridae kommen folgende autochthone Arten im deutschsprachigen Mitteleuropa vor Alpensalamander Salamandra atra Feuersalamander Salamandra salamandra Bergmolch Ichthyosaura alpestris Alpen Kammmolch Triturus carnifex Nordlicher Kammmolch Triturus cristatus Donau Kammmolch Triturus dobrogicus Fadenmolch Lissotriton helveticus Teichmolch Lissotriton vulgaris Siehe auch BearbeitenEigentliche Salamander SchwanzlurcheWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Salamander Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Alain Dubois Jean Raffaelli A new ergotaxonomy of the family Salamandridae Goldfuss 1820 Amphibia Urodela Alytes 26 1 4 2009 S 1 85 Plinius der Altere Naturalis historia 10 Buch Kapitel 86 Jan Ullrich Buttner Asbest in der Vormoderne Vom Mythos zur Wissenschaft Waxmann Verlag 2004 ISBN 3 8309 6402 1 Gunter Dimt Frosche Kroten Salamander Ein ethnologischer Streifzug durch die Welt der Lurche In Stapfia Band 47 S 249 260 zobodat at PDF Caius Plinius Secundus Naturgeschichte Buch 10 188 Kap 86 Der Salamander ist so kalt dass durch seine Beruhrung das Feuer ebenso wie vom Eise ausloscht und Buch 29 76 Kap 23 Wenn die Angabe der Magier dass der Salamander das einzige Thier sei welches das Feuer auslosche und daher bei Feuersbrunsten gute Dienste leiste wahr ware so wurde man langst in Rom die Erfahrung gemacht haben Ubersetzung von Georg Christoph Wittstein Stanton J Linden Darke Hierogliphicks Alchemy in English Literature from Chaucer to the Restoration University Press of Kentucky 1996 S 188 ff ISBN 0 8131 3340 8 Zwei von funf Amphibienarten vom Aussterben bedroht Abgerufen am 28 Oktober 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4191821 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salamander amp oldid 238602297