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Ein Genregulationsnetzwerk GRN ist eine Ansammlung aus DNS Segmenten in einer Zelle die in direkte oder indirekte Interaktion miteinander durch ihre RNS und Protein Botenstoffe oder mit anderen Substanzen in der Zelle treten wobei sie die Frequenz mit der die Gene im Netzwerk in mRNS transkribiert werden steuern Struktur eines GenregulationsnetzwerksRegelungsprozess eines GenregulationsnetzwerksGewohnlich produziert jedes mRNS Molekul ein spezifisches Protein oder einen spezifischen Proteinsatz Zum einen kann das Protein Strukturinformationen enthalten und sich an der Zellmembran oder innerhalb der Zelle anlagern um ihr bestimmte strukturelle Eigenschaften zu verleihen Zum anderen kann das Protein ein Enzym sein z B eine Mikro Maschine die als Katalysator einer bestimmten Reaktion auftritt beispielsweise der Aufspaltung von Nahrstoffen oder Toxinen Andere Proteine wiederum dienen ausschliesslich der Aktivierung anderer Gene und es sind diese Transkriptionsfaktoren die die Hauptrolle in regulativen Netzwerken oder Wirkungsketten spielen Indem sie sich an die Promotoren Regionen am Anfang anderer Gene binden aktivieren sie diese und somit die Produktion weiterer Proteine und so weiter Bestimmte Transkriptionsfaktoren dienen auch der Unterbindung In einzelligen Organismen reagieren die regulativen Netzwerke auf die Umgebung um die Uberlebenschancen der Zelle in dieser Umgebung fur eine bestimmte Zeit zu maximieren So wird etwa eine Hefezelle die sich in einer Zuckerlosung befindet Gene aktivieren um den Zucker in Ethanol umzuwandeln Dieser Prozess den wir mit der Herstellung von Wein in Verbindung bringen ist der Losungsansatz der Hefezelle um ihr Uberleben zu sichern um Energie zur Vermehrung zu produzieren die unter normalen Umstanden ihre Uberlebensaussichten verbessern wurde Bei vielzelligen Tieren wird dasselbe Prinzip zum Zwecke genetischer Wirkungsketten genutzt die die Korperform kontrollieren Jedes Mal wenn sich eine Zelle teilt resultieren daraus zwei Zellen die obschon sie dasselbe Genom enthalten sich darin unterscheiden konnen welche Gene aktiviert sind und Proteine produzieren Manchmal sorgt ein sich selbst verstarkender Kreislauf dafur dass eine Zelle ihre genetische Identitat behalt und weitergibt Bisher weniger verstanden sind die Mechanismen der Epigenetik bei der die Modifizierung des Chromatins ein zellulares Gedachtnis durch die Verhinderung oder Ermoglichung von Transkriptionen moglich macht Eine haufige Eigenschaft vielzelliger Tiere ist die Nutzung morphogener Gradienten die ihrerseits ein System zur Weitergabe der Position an eine Zelle bereitstellen also dafur sorgen dass die Zelle weiss wo im Korper sie sich befindet und sich zu einer entsprechenden Zelle entwickeln kann Ein Gen das in der einen Zelle aktiviert wurde kann diese verlassen und in benachbarte Zellen hineindiffundieren und nach Eintritt dort Gene aktivieren soweit diese eine bestimmte Stufe in ihrer Entwicklung bereits erreicht haben Diese Zellen erhalten dann eine neue Bestimmung und konnen sogar ihrerseits andere Morphogene produzieren die an die Ausgangszelle ein Feedback Signal ubermitteln Uber grossere Distanzen hinweg konnen Morphogene den aktiven Prozess der Signaltransduktion nutzen Derartige Signale kontrollieren etwa die Embryogenese die Realisierung der genetischen Blaupause fur den Aufbau eines kompletten Organismus von Anfang an und uber eine Reihe sequenzierter Arbeitsschritte hinweg Sie kontrollieren auch die Zellregeneration des ausgewachsenen Korpers durch den Austausch wechselseitigen Feedbacks zwischen den Zellen wobei das Ausbleiben dieses Feedbacks aufgrund von Mutationen verantwortlich fur die Entstehung von Zellwucherungen sein kann bekannt als Krebs Neben der Schaffung neuer organischer Strukturen aktiviert die genetische Wirkungskette auch Gene die strukturelle Proteine erzeugen die jeder Zelle die physischen Eigenschaften geben die sie braucht Es wurde bisher vermutet da biomolekulare Interaktionsmuster einer intrinsisch veranlagten Wahrscheinlichkeit unterliegen dass genetische Netzwerke das Ergebnis zellularer Prozesse sind und nicht ihre Ursache vgl zellularer Darwinismus Wie dem auch sei neueste experimentelle Ergebnisse legen die These der Zelldetermination nahe Genregulationsnetzwerke werden mit bioinformatischen Methoden im Ergebnis der Genexpressionsanalyse in Verbindung mit Vorwissen aus molekularbiologischen Datenbanken identifiziert Diese datenbasierte Netzwerkmodellierung wird Netzwerkinferenz oder in Anlehnung an die Rekonstruktion in technischer Systeme auch Reverse Engineering genannt Literatur BearbeitenKristin Missal Modellierung von Reverse Engineering Strategien zur Identifizierung genetischer Netzwerke aus unvollstandigen Genexpressionsdaten Diplomarbeit Universitat Leipzig 2003 Volltext PDF Datei 1 75 MB Antje Muller Reverse Engineering Methoden zur Rekonstruktion von Genregulationsnetzwerken aus Genexpressionsdaten Diplomarbeit Leipzig 2004 Volltext PDF Datei 1 40 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genregulationsnetzwerk amp oldid 231960344