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Walter Jakob Gehring 20 Marz 1939 in Zurich 29 Mai 2014 in Basel 1 war ein Schweizer Molekular und Entwicklungsbiologe Walter Jakob Gehring 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGehring studierte Zoologie an der Universitat Zurich und wurde 1965 zum Dr rer nat promoviert Er lernte beim herausragenden Schweizer Genetiker und Entwicklungsbiologen Ernst Hadorn Sein Arbeitsgebiet war das Phanomen der Transdetermination die Anderung der Bestimmungsrichtung der Imaginalscheiben wahrend der die Entwicklung von Drosophila also etwa statt der Antennen Beine entstehen Als Postdoktorand ging er in das Labor von Alan Garen einem Pionier der bakteriellen molekularen Genetik und einem der ersten Wissenschaftler der molekularbiologische Techniken bei Drosophila anwandte Schon 1969 wurde ihm eine unabhangige Fakultatsposition angeboten 2 Sein erster Student war der spatere Nobelpreistrager Eric Wieschaus 3 Zusammen mit Lily Chan einer Studentin in Garens Labor zeigte er dass der Anlageplan engl fate map der adulten Fliege schon im Embryo etabliert wird 4 Gehring war ab 1972 Professor fur Entwicklungsbiologie und Genetik am Biozentrum der Universitat Basel Zu seinen Mitarbeitern gehorte die spatere Nobelpreistragerin Christiane Nusslein Volhard 2009 wurde er emeritiert forschte aber im kleineren Rahmen uber die Entstehung der Augen weiter Bekannt geworden war Gehring fur die Entdeckung der molekularen Ubereinstimmungen verschiedener homootischer Gene und der dazugehorenden Homooboxen ein von Gehring gepragter Name mit den darin enthaltenen Hox Genen Dies gab entscheidende Hinweise auf einen evolutionaren Ursprung der der Steuerung der Embryonalentwicklung aller Tiere gemeinsam ist Ausgangspunkt war die Isolierung des fur Antennapedia codierenden Gens mittels der von David Hogness entwickelten Methode des chromosomal walking 5 Weiterhin entdeckte Gehring dass das fur die Augenentwicklung entscheidende Kontrollgen pax6 eine evolutionar konservierte Rolle bei der Entwicklung der Augentypen vieler verschiedener Tiere spielt Gehring war Generalsekretar der European Molecular Biology Organization EMBO und Prasident der International Society for Developmental Biologists Ab 1987 war er gewahltes Mitglied der Leopoldina 6 Ebenfalls 1987 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1986 in die National Academy of Sciences 1989 in die Academia Europaea 7 und 1998 in die Academie des sciences Er starb nach einem Autounfall im Mai 2014 im Alter von 75 Jahren 8 Auszeichnungen Bearbeiten1982 Otto Naegeli Preis 1987 Gairdner Foundation International Award 1987 Louis Jeantet Preis fur Medizin 1993 Pour le Merite 1996 Otto Warburg Medaille 1997 March of Dimes Prize in Developmental Biology 1998 Gregor Mendel Medaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 2000 Kyoto Preis 2001 Alfred Vogt Preis 9 2002 Balzan Preis fur Entwicklungsbiologie 10 2003 Alexander Kowalewski Medaille 2010 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik DeutschlandVeroffentlichungen BearbeitenBucher mit Rudiger Wehner Zoologie 22 vollig neu bearbeitete Auflage Thieme Stuttgart u a 1991 ISBN 3 13 772722 7 25 Auflage 2013 ISBN 978 3 13 367425 6 Master Control Genes in Development and Evolution Yale University Press 1998 Wie Gene die Entwicklung steuern Die Geschichte der Homeobox Birkhauser Basel u a 2001 ISBN 3 7643 6039 9 Audio CD Das Basteln der Evolution Walter J Gehring erzahlt eine genetische Theorie der Entwicklung Konzeption Regie Klaus Sander Suppose Berlin 2014 ISBN 978 3 86385 007 4 Literatur BearbeitenNiklaus Walter From Transdetermination to the Homeodomain at Atomic Resolution An interview with Walter J Gehring In The International Journal of Developmental Biology ISSN 0214 6282 Band 46 2002 S 29 37 PDF 373 kB Michael Levine Walter Gehring 1939 2014 In Science Band 345 Nr 6194 2014 S 277 doi 10 1126 science 1258143 Nachruf von Thomas Hausler Radio SRF 4 Juni 2014 Schweizer Entwicklungsbiologe Walter Gehring ist tot enthalt Archivaufnahmen Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Gehring im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Walter Jakob Gehring Auge um Auge Entwicklung und Evolution des Auges in Science Blog 25 Oktober 2012 Rudiger Wehner Forscher aus Leidenschaft Zum Tod des renommierten Schweizer Entwicklungsbiologen Walter Gehring Nachruf in Neue Zurcher Zeitung vom 11 Juni 2014 Walter Gehring Internationale Stiftung Preis BalzanEinzelnachweise Bearbeiten Todesfall Gehring Lott Walter Memento vom 3 Juni 2014 im Webarchiv archive today Website der Gemeinde Therwil 29 Mai 2014 abgerufen am 3 Juni 2014 M Affolter M Muller Walter Jakob Gehring 1939 2014 In Developmental cell Band 30 Nummer 2 Juli 2014 S 120 122 PMID 25215373 E Wieschaus C Nusslein Volhard Walter Gehring 1939 2014 In Current biology CB Band 24 Nummer 14 Juli 2014 S R632 R634 PMID 25187930 L N Chan W Gehring Determination of blastoderm cells in Drosophila melanogaster In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 68 Nummer 9 September 1971 S 2217 2221 PMID 5002429 PMC 389388 freier Volltext R L Garber A Kuroiwa W J Gehring Genomic and cDNA clones of the homeotic locus Antennapedia in Drosophila In The EMBO journal Band 2 Nummer 11 1983 S 2027 2036 PMID 6416827 PMC 555405 freier Volltext Mitgliedseintrag von Walter J Gehring bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 5 Juni 2014 Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea Entwicklungsbiologe Walter Gehring ist tot In Tages Anzeiger ch Newsnet vom 4 Juni 2014 alfred vogt stiftung ch Walter Gehring Fondazione Internazionale Premio Balzan abgerufen am 23 September 2023 Normdaten Person GND 122620968 lobid OGND AKS LCCN n78048926 NDL 00898951 VIAF 14933011 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gehring WalterALTERNATIVNAMEN Gehring Walter Jakob vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Molekular und EntwicklungsbiologeGEBURTSDATUM 20 Marz 1939GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 29 Mai 2014STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Gehring amp oldid 237567707