www.wikidata.de-de.nina.az
Proteinkinasen sind Enzyme die den Transfer einer Phosphatgruppe von einem Donor meist ATP auf die Seitenketten Hydroxy OH Gruppe einer Aminosaure katalysieren Kinasen sind daher Phosphotransferasen ProteinkinasencAMP dependent proteinkinase hexamer Sus scrofa nach PDB 1CMKEnzymklassifikationEC Kategorie 2 7 KinaseReaktionsart PhosphorylierungSubstrat ProteineProdukte Phospho Proteine Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen der Kinasen 2 Funktionen der Kinasen 3 Regulation der Kinaseaktivitat 4 Typen von Proteinkinasen 4 1 Serin Threonin Kinasen 4 1 1 Muskel Phosphorylase Kinase A 4 1 2 Proteinkinase A 4 1 3 Proteinkinase B 4 1 4 Proteinkinase C 4 2 Tyrosin Kinasen 4 3 Multifunktionelle Kinasen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVorkommen der Kinasen BearbeitenLaut Gerard Manning codieren rund 2 aller Gene des eukaryotischen Genoms fur Kinasen Die rund 518 Kinasen konnen 30 aller Proteine einer Zelle phosphorylieren 1 Die Summe aller Kinasen einer Zelle wird auch Kinom genannt in Anlehnung an omik Eine Klassifizierung basierend auf Sequenzahnlichkeiten der Kinasedomanen bekannter biologischer Funktionen zeigt 10 Gruppen 143 Familien und 212 Subfamilien in den Kinomen von Menschen Fliegen Wurmern und der Hefe Funktionen der Kinasen BearbeitenDie Proteinphosphorylierung ist ein sehr wichtiger post translationaler Kontrollmechanismus in der Signaltransduktion der Zelle Hierzu gehort zum Beispiel die Regulation der Aktivitat von Enzymen oder Transkriptionsfaktoren Die Phosphorylierung kann durch Ladungs oder Konformationsanderungen das Zielprotein aktivieren inhibieren oder seine subzellulare Lokalisierung bestimmen Die physiologischen Auswirkungen dieser Proteinphosphorylierungen hangen vom jeweiligen Substrat der Kinase ab Dysfunktionen von Proteinkinasen sind die Ursache von zahlreichen Erkrankungen Damit sind Proteinkinasen attraktive molekulare Ziele medikamentoser Intervention und werden von der pharmazeutischen Industrie intensiv erforscht Spezifische Inhibitoren von Proteinkinasen werden erfolgreich bei der Krebstherapie eingesetzt siehe z B Imatinib in der Behandlung der Chronisch myeloischen Leukamie Regulation der Kinaseaktivitat BearbeitenAuf Grund ihrer weitreichenden Einflusse mussen die Proteinkinasen selbst streng reguliert werden Regulierende Faktoren sind unter anderem Kofaktoren Sekundare Botenstoffe Ca2 IP3 cAMP etc Aktivator und Inhibitorproteine Pseudosubstrate Autoinhibition ein Teil der Peptidkette der Proteinkinase agiert als Pseudosubstrat Ligandenbindung an regulatorische Untereinheiten Phosphorylierung im aktiven Zentrum durch andere Proteinkinasen Trans phosphorylierung sich selbst Cis phosphorylierung Auto phosphorylierung Subzellulare Lokalisierung innerhalb der ZelleTypen von Proteinkinasen BearbeitenDie meisten Proteinkinasen phosphorylieren entweder die Aminosauren Serin Threonin oder aromatische Tyrosine Es gibt jedoch auch bispezifische Proteinkinasen EC 2 7 12 z B MEK oder MAP2K die sowohl Serin Threonin als auch Tyrosin Reste phosphorylieren konnen Serin Threonin Kinasen Bearbeiten Diese Proteinkinasen EC 2 7 11 phosphorylieren die Hydroxygruppen OH Gruppen der Aminosauren Serin und Threonin Diese Kinasen werden reguliert durch cAMP oder cGMP 1 2 Diacylglycerine DAG Ca2 bzw Calmodulin PIP3 und andere Phospholipid DerivateDass Serin Threonin Kinasen nicht alle Serine und Threonine anderer Proteine phosphorylieren wird durch die Interaktion mit der umgebenden Peptidsequenz bestimmt Diese Sequenzen werden Konsensussequenzen genannt Durch die geringe Spezifitat werden durch diese Kinasen keine einzelnen Proteine phosphoryliert sondern ganze Proteinfamilien Inhibiert werden diese Enzyme indem ein Pseudosubstrat an das aktive Zentrum bindet indem es die Zielsequenz der entsprechenden Kinase nachahmt jedoch uber kein Serin oder Threonin verfugt Muskel Phosphorylase Kinase A Bearbeiten Dieses Enzym Phosphorylase Kinase EC 2 7 11 19 ist die erste Ser Thr Kinase die im Jahr 1956 entdeckt wurde 2 Es handelt sich dabei um ein Schlusselenzym des Glykogenstoffwechsels Proteinkinase A Bearbeiten Hauptartikel Proteinkinase A Dieses Enzym besitzt einige Funktionen in der Zelle Hierzu zahlen die Regulation des Glycogen Zucker und Lipidmetabolismus Die Proteinkinase A EC 2 7 11 11 besteht aus zwei Domanen Die kleinere besteht aus einer grossen Zahl b Faltblattern wohingegen die grosse Untereinheit eine grosse Zahl von a Helices besitzt Das katalytische Zentrum liegt zwischen den beiden Untereinheiten Bindet ATP an ein Substrat verdrehen sich die Untereinheiten gegeneinander sodass die g Phosphatgruppe des ATP in die Nahe der zu phosphorylierenden Aminosaure kommt und die Transferreaktion stattfinden kann Sie selbst werden durch cAMP reguliert Durch Bindung von cAMP an ein inaktives Tetramer aus zwei regulatorischen und zwei katalytischen Untereinheiten R2C2 werden die regulatorischen Untereinheiten von den katalytischen abgetrennt wodurch die Phosphorylierung anderer Proteine ermoglicht wird Die Proteinkinase A wird wiederum durch Phosphorylierung reguliert Ausserdem wird durch die Aktivierung einer Phosphodiesterase die verfugbare Menge an cAMP durch Umwandlung in AMP gesenkt Dies fuhrt dazu dass die Proteinkinase A ihre eigene Hemmung verursacht und es dadurch zu keiner Daueraktivierung der Kinase kommen kann Proteinkinase B Bearbeiten Hauptartikel Proteinkinase B Die in der vor allem englischsprachigen Literatur oftmals als Akt bezeichnete Kinase ist ein Enzym des PI3K Akt Signalweges der zahlreiche Auswirkungen auf die Homoostase der Zelle hat und das Uberleben die Apoptose die Proliferation und den Stoffwechsel reguliert Akt kommt in drei eng miteinander verwandten Isoformen vor Akt1 Akt2 Akt3 deren Sequenzen auf Chromosom 14q32 19q13 respektive 1q43 kodiert werden Keine Substratspezifitatsunterschiede konnten zwischen den einzelnen Isoformen festgestellt werden Die Aktivierung erfolgt in mehreren Schritten Zunachst werden Phosphatidylinositol 3 Kinasen PI3K durch aktivierte Rezeptortyrosinkinasen zur Membran rekrutiert und somit aktiviert Aktivierte PI3K katalysieren die Phosphorylierung von Phosphatidylinositol zu Phosphatidylinositol 3 Phosphat bzw von Phosphatidylinositol 4 Phosphat zu Phosphatidylinositol 3 4 Bisphosphat und von Phosphatidylinositol 4 5 Bisphosphat zu Phosphatidylinositol 3 4 5 trisphosphat Die so entstandenen Substrate rekrutieren nun Proteine mit Pleckstrin Homology PH Domanen zur Membran Das so angedockte Akt kann nun uber ein weiteres PH Domanen aufweisendes Signalmolekul das Phosphoinositid dependent Kinase 1 PDK1 phosphoryliert aktiviert werden Wie oben erwahnt reguliert die Proteinkinase B unter anderem das Uberleben die Proliferation und den Sterbezyklus der betroffenen Zelle Ein Beispiel ist das vermehrte Auftreten vom Glucose Rezeptor GLUT 4 bei einem eingehenden Insulinsignal Dabei wird die Transkription dieses Carriers kaskadenartig angefeuert und der Einbau desselben durch Vesikeltransport und Abschnurung veranlasst Selbst reguliert werden kann die Aktivitat des Enzym beispielsweise durch das Tumor Suppressor Protein PTEN welches fur die Dephosphorylierung von bspw Phosphatidylinositol 3 4 5 trisphosphat zu Phosphatidylinositol 4 5 bisphosphat oder anderen 3 phosphorylierten Phosphoinositiden zustandig ist Damit wird das Substrat der Proteinkinase untauglich da es nun nicht mehr imstande ist an die PH Domane anzudocken Die Funktion und Regulationsmechanismen sind mannigfaltig und werden heute noch eingehend untersucht da angenommen wird dass eine Mutation in bestimmten Bereichen des Signalweges Bsp PTEN eine Grundlage fur die Ausbildung von Tumoren ist Proteinkinase C Bearbeiten Hauptartikel Proteinkinase C Die Bezeichnung Proteinkinase C EC 2 7 11 13 trifft auf eine Familie von Proteinen mit in Saugetieren 12 Mitgliedern zu die Ca2 Diacylglycerol und ein Phospholipid wie z B Phosphatidylcholin zur Aktivierung benotigen In den meisten Fallen wird Proteinkinase Ca gemeint wenn von diesen Enzymen die Rede ist Die Proteinkinasen sind hochkonservierte Proteine die aus einer N terminalen regulatorischen Domane und einer C terminalen katalytischen Domane bestehen Solange das Enzym nicht durch einen Tumorpromotor wie Tetradecanoyl phorbolacetat TPA oder einen der oben genannten Kofaktoren aktiviert wird ist es inaktiv Die allgemeine lineare Struktur N Pseudosubstrat TPA DAG Bindung Ca2 Bindung ATP Bindung Substratbindung CWahrend der Aktivierung verlagert sich die Proteinkinase C zur Zellmembran mit Hilfe von Rezeptoren fur aktivierte Proteinkinase C RACK Proteine Nach Aktivierung bleiben diese Kinasen lange Zeit aktiv obwohl die Ca2 Konzentration wieder gesunken ist Dies wird auf die Wirkung von Diacylglycerol zuruckgefuhrt das aus Phosphatidylinositol durch eine Phospholipase gebildet wird Diese wird durch die gleichen Signale aktiviert wie die Proteinkinase selbst Die Zielsequenz der Proteinkinase C ist der der Proteinkinase A ahnlich da sie viele basische Aminosaurereste in der Nahe der phosphorylierten Ser Thr Reste enthalt Substrate der Proteinkinase C sind MARCKS Proteine MAP Kinasen Transkriptionsfaktor Inhibitor IkB Vitamin D3 Rezeptor RAF Kinase Calpain und der EGF Rezeptor Tyrosin Kinasen Bearbeiten Unter den Tyrosinkinasen EC 2 7 10 gibt es so genannte Rezeptor Tyrosinkinasen RTKs sowie Tyrosin Kinasen ohne Rezeptorfunktion Es werden an die 50 verschiedenen RTKs in 18 Rezeptor Familien zusammengefasst 3 Nach den Liganden werden diese RTKs in folgende Familien gruppiert EGF PDGF Insulin VEGF FGF Ephrin Axl Ufo Angiopoietine und andere Multifunktionelle Kinasen Bearbeiten Einige Kinasen phosphorylieren sowohl Metaboliten als auch andere Proteine So phosphoryliert die Phosphoglycerat Kinase 1 PGK1 sowohl 3 Phosphoglycerat mittels ATP zu 1 3 Diphosphoglycerat als auch mindestens 3 Proteine z B Beclin 1 beteiligt bei der Autophagie PDHK1 Pyruvatmetabolismus und Bcl2 Apoptose 4 Die Proteinkinase R ist sowohl eine Serin Threonikinase als auch eine Tyrosinkinase Einzelnachweise Bearbeiten Manning G Genomic overview of protein kinases WormBook 2005 Dec 13 1 19 Review PMID 18050405 Krebs EG Fischer EH The phosphorylase b to a converting enzyme of rabbit skeletal muscle Biochim Biophys Acta 1956 Apr 20 1 150 7 PMID 13315361 Aaronson SA Growth factors and cancer Science 1991 Nov 22 254 5035 1146 53 Review PMID 1659742 Zhimin Lu Tony Hunter Metabolic Kinases Moonlighting as Protein Kinases In Trends in Biochemical Sciences Band 43 Nr 4 April 2018 ISSN 0968 0004 S 301 310 doi 10 1016 j tibs 2018 01 006 PMID 29463470 PMC 5879014 freier Volltext elsevier com abgerufen am 22 Juli 2018 Weblinks BearbeitenReceptors and Kinases five major protein kinases Darstellung der Rolle wichtiger Proteinkinasen bei der Signaltransduktion englisch The Protein Kinase Resource Umfassende Darstellung des Kinoms mit interaktiven Vergleichsmoglichkeiten einzelner Kinasen bzgl Funktion und Struktur englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Proteinkinasen amp oldid 230641254