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Die Olympischen Sommerspiele 1972 offiziell Spiele der XX Olympiade genannt fanden vom 26 August bis zum 11 September 1972 in Munchen statt Das IOC vergab sie am 26 April 1966 an Munchen das sich gegen die Mitbewerber Montreal Madrid und Detroit durchsetzte Spiele der XX Olympiade Austragungsort Munchen BR Deutschland Stadion Olympiastadion MunchenEroffnungsfeier 26 August 1972Schlussfeier 11 September 1972Eroffnet durch Gustav Heinemann Bundesprasident Olympischer Eid Heidi Schuller Sportlerin Heinz Pollay Kampfrichter Disziplinen 28 21 Sportarten Wettkampfe 195Lander 121Athleten 7170 6075 1095 Mexiko Stadt 1968Montreal 1976 MedaillenspiegelPlatz Land G S B Ges 1 Sowjetunion 1955 Sowjetunion 50 27 22 992 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 33 31 30 943 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 20 23 23 664 Deutschland BR BR Deutschland 13 11 16 405 Japan 1870 Japan 13 8 8 296 Australien Australien 8 7 2 177 Polen 1944 Polen 7 5 9 218 Ungarn 1957 Ungarn 6 13 16 359 Bulgarien 1971 Bulgarien 6 10 5 2110 Italien Italien 5 3 10 18 26 Schweiz Schweiz 3 331 Osterreich Osterreich 1 2 3Vollstandiger MedaillenspiegelDie meisten Wettkampfe wurden im Olympiapark Munchen ausgetragen mit dem Olympiastadion als zentrale Arena Kiel Schilksee war der Veranstaltungsort der Segelwettbewerbe Die Wettbewerbe im Kanuslalom wurden in Augsburg ausgetragen Die Fussballspiele fanden auch in Nurnberg Augsburg Ingolstadt Regensburg und Passau statt Uberschattet wurden die Spiele durch das Munchner Olympia Attentat vom 5 September 1972 bei dem 11 israelische Athleten zunachst als Geiseln genommen und dann ermordet wurden Die Spiele wurden nach einem Trauertag dennoch fortgesetzt Mit 121 teilnehmenden Mannschaften und 7170 Athleten stellten die Spiele von Munchen einen neuen Teilnehmerrekord auf Der herausragende Sportler der Spiele war der US amerikanische Schwimmer Mark Spitz der sieben Goldmedaillen gewann Die Kunstturnerin Karin Janz aus der Deutschen Demokratischen Republik war mit zwei Gold zwei Silber und einer Bronzemedaille die erfolgreichste deutsche Athletin Inhaltsverzeichnis 1 Wahl des Austragungsortes 2 Organisation 2 1 Verkehr 2 2 Blaue Route 2 3 Finanzierung 3 Fackellauf 4 Erscheinungsbild 4 1 Das Logo 4 2 Das Maskottchen 5 Olympische Standorte 5 1 Wettkampfstatten 5 2 Unterkunfte 6 Teilnehmer 7 Medaillen 8 Wettkampfprogramm 8 1 Olympische Sportarten Disziplinen 8 2 Zeitplan 9 Terroranschlag 10 Zeremonien 10 1 Eroffnungsfeier 10 2 Trauerfeier 10 3 Schlussfeier 11 Wettbewerbe 11 1 Basketball 11 2 Bogenschiessen 11 3 Boxen 11 4 Fechten 11 5 Fussball 11 6 Gewichtheben 11 7 Handball 11 8 Hockey 11 9 Judo 11 10 Kanu 11 11 Leichtathletik 11 12 Moderner Funfkampf 11 13 Radsport 11 14 Reiten 11 15 Ringen 11 16 Rudern 11 17 Schiessen 11 18 Schwimmen 11 18 1 Wasserball 11 18 2 Wasserspringen 11 19 Segeln 11 20 Turnen 11 21 Volleyball 11 22 Demonstrationssportarten 12 Herausragende Sportler und Leistungen 13 Berichterstattung 14 Musik 15 Literatur 16 Weblinks 17 EinzelnachweiseWahl des Austragungsortes Bearbeiten1 Wahlgang 2 WahlgangDeutschland BR Munchen 21 31Kanada Montreal 16 15Spanien 1945 Madrid 16 13Vereinigte Staaten Detroit 6Enthaltungen 2Die Idee Munchen zum Austragungsort der Olympischen Sommerspiele zu machen stammte von Willi Daume dem Prasidenten des Nationalen Olympischen Komitees Am 28 Oktober 1965 teilte er dem Munchner Oberburgermeister Hans Jochen Vogel seine Plane mit Viele Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees IOC seien nach der Anerkennung einer eigenen Olympiamannschaft der DDR bereit sich fur die Bundesrepublik Deutschland einzusetzen Die Aussichten die Spiele ins eigene Land zu holen seien deshalb gut aber in Frage kame dafur nur Munchen Hans Jochen Vogels Einwand Munchen besitze praktisch keinerlei Anlagen fur Olympische Spiele entgegnete Willi Daume mit der Feststellung dies sei eher ein Vorteil weil das IOC lieber neue Stadien sehe als alte Dem Oberburgermeister war schnell klar dass Munchen damit eine grosse Chance geboten wurde Der damalige Munchner Oberburgermeister Hans Jochen Vogel im Jahr 1973Im Falle eines Erfolges wurden auf die Stadt eine sechsjahrige Phase enormer Belastungen und hoher finanzieller Aufwand zukommen Auf der anderen Seite wurden aber in einem kurzen Zeitraum und mit einem festen Fertigstellungstermin viele neue Anlagen geschaffen welche die Stadt seit langem benotige Da die Austragung der Olympischen Spiele in Munchen also eine zusatzliche Schubkraft fur die Entwicklung der Stadt bedeuten wurde stimmte der Oberburgermeister der Bewerbung zu Binnen weniger Wochen folgte auch die Zustimmung des Bundes des Landes des Nationalen Olympischen Komitees und auch des Stadtrats Die Bewerbung wurde am 31 Dezember 1965 eingereicht obwohl das IOC die Frist auf Bitten aus Wien Amsterdam und Detroit bis zum 20 Januar 1966 verlangert hatte Da die niederlandische Regierung aber die Finanzierung ablehnte kam es zum Ruckzug der Amsterdam Bewerbung mit der Ankundigung sich fur 1976 erneut bewerben zu wollen 1 In der 65 IOC Sitzung in Rom fiel am 26 April 1966 die Entscheidung Zur Wahl standen Detroit Madrid Montreal und Munchen 61 stimmberechtigte IOC Mitglieder waren anwesend um ein endgultiges Ergebnis zu erzielen mussten mindestens 31 Mitglieder fur eine Bewerberstadt stimmen Vor der Entscheidung stellten sich die Bewerberstadte mit je einem Kurzfilm und einer Rede vor Hans Jochen Vogel sprach sechs Minuten lang frei auf Englisch Willi Daume drei Minuten lang auf Franzosisch Beide konnten sich so gegen die abgelesenen Reden ihrer Mitbewerber durchsetzen Eine Komplikation war die Forderung von IOC Prasident Avery Brundage die Mannschaft der DDR nicht zu diskriminieren Die Bundesregierung wollte sich wegen der Hallstein Doktrin nicht schriftlich verpflichten doch Vogel und Daume fanden einen alteren englischsprachigen Text des Bundesinnenministers und legten ihn Brundage vor der damit zufrieden war 2 Organisation BearbeitenDas Nationale Olympische Komitee fur Deutschland beschloss am 19 Mai 1966 in Kassel die Grundung des Organisationskomitees der XX Olympischen Spiele Munchen 1972 e V welches sich am 3 Juli 1966 im Munchner Rathaus konstituierte Zu den 17 Grundungsmitgliedern gehorten unter anderem Bundesinnenminister Paul Lucke der bayerische Kultusminister Ludwig Huber und Hans Jochen Vogel als Oberburgermeister von Munchen 1968 wuchs das Organisationskomitee durch die Berufung der Vertreter der olympischen Fachverbande auf 38 Mitglieder an 1972 im Jahr der Olympischen Spiele war Willi Daume Prasident des Organisationskomitees Bundesinnenminister Hans Dietrich Genscher Ludwig Huber und Hans Jochen Vogel fungierten als Vizeprasidenten Schirmherr war Gustav Heinemann Bundesprasident der Bundesrepublik Deutschland Nachdem vorubergehend nur eine Geschaftsstelle existierte nahm am 1 Januar 1967 das Generalsekretariat seine Arbeit auf Dieses verfugte uber 13 Abteilungen die jeweils in Referate unterteilt waren Insgesamt waren hier mehrere Hundert Mitarbeiter beschaftigt Verkehr Bearbeiten Haltestelle Olympiazentrum 2005 Die wichtigste Aufgabe der Abteilung Verkehr war der Bau der Linie U3 im Netz der Munchner U Bahn Nach der Vergabe der Spiele an die bayerische Landeshauptstadt galt es ein leistungsfahiges Verkehrsnetz aufzubauen 3 Der Stadtrat anderte mit seinem Beschluss vom 16 Juni 1966 die bisherigen Planungen und beschloss dem Zubringer zum Olympiagelande Vorrang einzuraumen Die eigentlich fur das Jahr 1974 vorgesehene Eroffnung des ersten Netzabschnittes musste deutlich vorgezogen werden Am 8 Mai 1972 erfolgte schliesslich die Aufnahme des Betriebs auf der U Bahn Linie U3 zwischen Munchner Freiheit und Olympiazentrum nachdem zehn Tage zuvor auch die S Bahn ihren Betrieb aufgenommen hatte Diese fuhrte bis zum eigens gebauten aber heute aufgegebenen Bahnhof Munchen Olympiastadion Um dem Betrieb mit den erhohten Anforderungen wahrend der Olympischen Spiele gerecht zu werden lieh man von der VAG aus Nurnberg vier Zuge aus die weitestgehend baugleich zu den Munchner Wagen waren Wahrend der Spiele verkehrte die U3 stets im Funf Minuten Takt bei wichtigen Veranstaltungen sogar im Zweieinhalb Minuten Takt In 17 Tagen wurden etwa vier Millionen Besucher befordert Blaue Route Bearbeiten Strassenschilder an der B 20 in Tittmoning mit Hinweis auf die Blaue Route Da ein Autobahnring um Munchen noch nicht existierte wurde der Fernstrassenverkehr mit weitraumigen Umgehungen an Munchen vorbeigelotst Entlang dieser Strecken wurden die Hinweisschilder und Wegweiser an Bundesstrassen mit farbigen Punkten und Ringen gekennzeichnet Zum Beispiel wurde die Bundesstrasse 20 zwischen Straubing und Piding bei Bad Reichenhall sudwarts mit einem blauen Punkt nordwarts mit einem blauen Ring deutlich markiert was der Strecke den Beinamen Blaue Route eingebracht hat Finanzierung Bearbeiten Bei der Finanzierung der Olympischen Spiele unterschied das Organisationskomitee zwischen olympiabedingten Belastungen und Investitionen Schon vor der Bewerbung war vereinbart worden dass Bund Land und Stadt je ein Drittel der Investitionen tragen wahrend das Organisationskomitee seinen Aufwand voll aus eigenen Einnahmen decken sollte 1969 entschloss sich der Bund seinen Anteil auf 50 zu erhohen wodurch die Quoten fur Land und Stadt auf je 25 sanken Das bedeutete fur Munchen eine erhebliche Entlastung Die Eigenfinanzierung erfolgte hauptsachlich uber das olympische Munzenprogramm das der Deutsche Bundestag am 5 Februar 1969 beschlossen hatte Im Gesetz war die Herausgabe von funf Silbermunzen im Nennwert von je 10 DM festgelegt Sie wurden von den Sammlern begeistert aufgenommen sodass sich der Munzgewinn auf mehr als 731 Millionen DM belief Davon kamen 8 Millionen DM dem Organisationskomitee zugute 640 Millionen DM wurden zur Finanzierung der Wettkampfstatten verwendet Die zweite grosse Einnahmequelle waren die Olympia Lotterie und die Glucksspirale bei denen es sich um eine Geld und Sachwertlotterie handelte Bei einer Teilnahmegebuhr von 10 Pfennig betrug der Zweckertrag der Olympia Lotterie bis zum Jahr 1974 etwa 250 Millionen DM 4 Durch die Glucksspirale wurden bei einem Lospreis von 5 DM in den Jahren 1970 bis 1972 insgesamt etwa 187 Millionen DM eingespielt Weitere Einnahmequellen waren die Ausgabe von insgesamt 29 Briefmarken in sieben Serien und verschiedene Gedenkmedaillen Sie und die normalen Einnahmen des Organisationskomitees erbrachten die Summe von rund 1 28 Milliarden DM Weil fast 2 Milliarden DM benotigt wurden musste nur noch rund ein Drittel der gesamten Kosten von den Steuerzahlern getragen werden Fackellauf Bearbeiten Eine Originalfackel der Olympischen Spiele in Munchen 1972 Das olympische Feuer in Kiel SchilkseeDer olympische Fackellauf der auf eine Idee des Sportfunktionars Carl Diem 1882 1962 zuruckgeht war erstmals 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin durchgefuhrt worden 1972 wurde in Griechenland eine olympische Fackel entzundet und durch 5917 Fackellaufer zur Eroffnungsveranstaltung nach Munchen getragen Der Lauf fuhrte durch acht Lander uber eine Distanz von 5532 Kilometern Verantwortlich fur die Organisation des Laufes war Hans Werner von der Planitz Reichstrainer der deutschen Marathonlaufer in den 1930er Jahren Einer seiner Mitarbeiter war Fritz Schilgen der Schlusslaufer des Fackellaufes von 1936 Der Lauf begann am 28 Juli um 12 Uhr wahrend einer Feierstunde im Heiligen Hain des antiken Stadions von Olympia Das Feuer wurde mit Hilfe eines Hohlspiegels entzundet Anschliessend trugen 5976 Sportler die olympische Fackel insgesamt 5538 Kilometer weit in 29 Tagen und 7 Stunden 5 Erster Fackeltrager war der griechische Basketballspieler Ioannis Kirkilessis Im Anschluss fuhrte der Lauf unter anderem uber die Stationen Athen 29 Juli Delphi 30 Juli Istanbul 7 August Belgrad 17 August Am 21 August kam es nach Osterreich wo es nach Plan um 10 10 Uhr durch Doppelolympiasiegerin Ellen Muller Preis an der ungarischen Grenze in Nickelsdorf bei starkem Regen und kuhlen Temperaturen ubernommen wurde Um 15 20 Uhr erreichte die Flamme die Stadtgrenze von Wien wo sie von Sissy Schwarz in Empfang genommen und danach durch Herma Bauma auf den Rathausplatz gebracht wurde wo durch Bundesprasident Franz Jonas die feierliche Verabschiedung der Olympiamannschaft erfolgte Danach brachten andere prominente osterreichische Sportler wie u a Emmerich Danzer und Rudolf Flogel die Flamme nach St Polten wo sie ubernachtete Die nachste Station am 22 August war Vocklabruck am 23 August kam sie uber die Stadt Salzburg und das deutsche Eck wo ein deutscher Laufer eingesetzt war am 24 August um 14 Uhr nach Kufstein und dann noch nach Innsbruck und kurz vor Mitternacht war die endgultige Ankunft auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland 6 7 8 9 Am 26 August um 16 20 Uhr erreichte die Fackel das Olympiastadion in Munchen Schlusslaufer des Fackellaufes war der Leichtathlet Gunter Zahn er entzundete die olympische Flamme wahrend der Eroffnungsveranstaltung Nach Augsburg zu den Wettbewerben im Kanusport wurde die Flamme am 27 August gebracht letzter Fackeltrager war Karl Heinz Englet Weltmeister im Kanuslalom Am 28 August traf das Feuer in Kiel Schilksee ein letzter Trager war hier der Schuler Philipp Lubinus Die Fackel durchquerte wahrend des Laufes Griechenland die Turkei Bulgarien Rumanien Jugoslawien Ungarn und Osterreich bevor sie schliesslich in Deutschland eintraf Die von der Firma Hagri in Kettwig im Auftrag der Krupp GmbH hergestellte Fackel aus Edelstahl bestand aus Griff Teller und Brennrohr Eingraviert waren das Spiralemblem in der oberen Abdeckschale des Tellers die olympischen Ringe mit dem Text Munchen 1972 Spiele der XX Olympiade auf dem Handrohr sowie das Zeichen und der Name der Spenderfirma Krupp auf dem Boden der Verschlusskapsel Die Fackel war 75 Zentimeter gross und wog 1350 Gramm insgesamt wurden 6700 Exemplare angefertigt Das Geretsrieder Unternehmen Georg Tyczka sorgte im Verbund mit der Munchener Gloria Gas als Olympiagas GmbH fur das reibungslose Abfackeln des erstmals elektronisch uberwachten Flussiggases wahrend der Spiele Erscheinungsbild Bearbeiten Porzellantaler als Geschenk an die Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen Logo des ZHS MunchenUnter der Leitung von Otl Aicher wurde ein umfassendes Erscheinungsbild entwickelt von dem die Sportpiktogramme die Plakate und das Logo zum Massstab fur alle spateren Spiele und viele andere Erscheinungsbilder wurden Hausschrift war die Univers 55 im Farbschema wurde auf die Farben Schwarz und Rot verzichtet da dies die Farben der Diktatur 1936 waren Uniformen von Hostessen und einem Kampfrichter zum 40 Jahrestag 2012 im OlympiaparkDas Logo Bearbeiten Fur das Logo wurden aus der Bevolkerung 2332 Entwurfe eingereicht die das Organisationskomitee jedoch nicht befriedigen konnten Daraufhin beauftragte das Komitee die Gruppe unter der Leitung von Otl Aicher Eine Jury entschied sich dann fur einen Entwurf von Coordt von Mannstein mit Strahlenkranz und uberlagerter Spirale welcher den Begriff Strahlendes Munchen zum Ausdruck bringen sollte Heute wird ein ahnliches Logo noch von der Glucksspirale verwendet allerdings farblich abgewandelt 10 In nahezu unveranderter Form wird das Logo hingegen vom Zentralen Hochschulsport Munchen ZHS weiterverwendet die die Zentrale Hochschulsportanlage Munchens betreibt Das Maskottchen Bearbeiten Das Maskottchen WaldiWilli Daume hatte die Idee einen Dackel als Maskottchen zu verwenden da er selbst Besitzer eines Dackels war So entstand Olympia Waldi Die Wahl fiel auf einen Dackel weil diese Hunde Zahigkeit Beweglichkeit und Widerstandsfahigkeit besitzen Ausserdem galt der Dackel damals als ein typisches Haustier der Munchner Burger Otl Aicher ubernahm die Aufgabe dem Maskottchen Form und Gestalt zu geben bevor es zu wildwucherndem Souvenirkitsch kommen konnte Der anschliessend markenrechtlich geschutzte Sympathietrager sollte ausserdem ein weiteres wichtiges Standbein zur Finanzierung der Spiele werden Waldi wurde nach allen werbestrategischen Regeln umfangreich vermarktet warb fur einige bekannte Produkte und konnte unter anderem auf Papiertuten als Sticker Poster Anstecker in Holz Stoff Frottee und Plusch als Knautschtier Kissen und Puzzle erstanden werden Auch als Figur mit wackelndem Schwanz zum Hinterherziehen war das Maskottchen in Spielwarenhausern abteilungen und offiziellen Olympiaverkaufsstanden zu haben 11 Olympische Standorte BearbeitenWettkampfstatten Bearbeiten Die Wettkampfstatten lagen zum Grossteil im Grossraum Munchen Das zentrale Gelande der Olympiapark auf dem nordlichen Teil des Oberwiesenfeldes vereinte die grossten Sportanlagen Das Konzept der Olympischen Spiele im Grunen hatte zur Folge dass die Architektur der olympischen Bauten vom Standort der Grunanlagen bestimmt wurde Das Architektenburo um Gunter Behnisch und Partner entwickelte den Gesamtentwurf fur das Sport und Erholungsgebiet dessen Bau von 1968 bis 1972 dauerte Insgesamt wurden fur die Olympischen Spiele mehr als zwei Milliarden DM in den Bau neuer Sportstatten und des olympischen Dorfes investiert Olympiastadion Munchen der zentrale Veranstaltungsort im Wesentlichen unverandert im Jahr 2006 links hinten das Radstadion rechts vorne das Dach der Olympiahalle Bauabschnitt Olympiahalle in Munchen 1970 Der Olympiapark in Munchen auf einem Briefmarkenblock der Deutschen BundespostDas Zentrum der Sportanlagen bildet das Olympiastadion welches damals etwa 77 000 Zuschauern Platz bot und eine 400 Meter lange Laufbahn besitzt Dort wurden alle Wettbewerbe in der Leichtathletik ausgetragen Ausserdem fanden dort Wettkampfe im Reiten und einige Begegnungen im Fussball statt Des Weiteren war es der Veranstaltungsort der Eroffnungs der Trauer und der Abschlusszeremonie Das Architektenburo um Gunter Behnisch entwarf auch die Schwimmhalle im Olympiapark mit einem 50 Meter Becken sowie 9 182 Zuschauerplatzen Hier wurden alle Wettbewerbe im Schwimmen und Wasserspringen sowie einige Wasserballspiele ausgetragen dazu das 300 Meter Freistilschwimmen im Modernen Funfkampf Im heutigen Eissportzentrum mit 7 360 Zuschauerplatzen fanden die Wettkampfe im Boxen statt 1970 bis 1972 wurde nach Planen von Herbert Schurmann das Radstadion mit einem 285 714 Meter langen Holzoval errichtet Austragungsort der Bahnradwettbewerbe bei denen 4 157 Zuschauer anwesend sein konnten In der Olympiahalle einer Sport und Mehrzweckhalle nordostlich des Olympiastadions fanden die Wettbewerbe im Turnen und einige Begegnungen im Handball statt das Fassungsvermogen lag bei 10 563 Platzen Im Olympiapark wurde des Weiteren der 4000 Meter Gelandelauf im Modernen Funfkampf veranstaltet Weitere Wettkampfstatten auf diesem Gelande waren das Hockeystadion mit 21 900 und die Volleyballhalle mit 3 680 Platzen Radstadion im Olympiapark in MunchenAuch ausserhalb des Olympiaparks kamen zahlreiche Sportstatten zu olympischen Ehren Auf dem alten Munchner Messegelande auf der Schwanthalerhohe wurden eine Gewichtheberhalle mit 3 297 eine Ringer Judo Halle mit 5 750 und zwei Fechthallen mit 3 198 bzw 978 Zuschauerplatzen eingerichtet In Hochbruck wurde eine Schiessanlage mit 4 500 Platzen fur die Schiesswettbewerbe und das Pistolenschiessen im Modernen Funfkampf errichtet Im Englischen Garten in Munchen fanden vor bis zu 1 100 Zuschauern die Wettkampfe im Bogenschiessen statt Im Reitstadion im Stadtteil Riem vor 23 000 in Poing vor uber 38 000 12 und vor der Kulisse des Nymphenburger Schlosses vor 8 000 Zuschauern wurden die Reitwettbewerbe abgehalten Auf dem Gelandeparcours des Reitstadions in Riem wurde auch eine Disziplin im Modernen Funfkampf ausgetragen die Military Wettkampfe fanden auf einer Strecke bei Poing statt Die Basketballwettkampfe wurden in der Rudi Sedlmayer Halle mit 6 635 Sitzplatzen durchgefuhrt Im nicht uberdachten Dantebad fanden einige Wasserballbegegnungen statt bei denen bis 3 200 Zuschauer anwesend sein konnten In Oberschleissheim wurde eine Regattastrecke fur die Wettbewerbe im Rudern und Kanurennsport angelegt Diese Strecke war 2000 Meter lang und bot 41 000 Menschen Platz Der 660 Meter lange Augsburger Eiskanal mit Platz fur 25 000 Zuschauer war Austragungsort der Wettkampfe im Kanuslalom Die Wettbewerbe im Segeln und die Demonstrationssportart Wasserski wurden in Kiel im neu erbauten Olympiazentrum Schilksee ausgetragen Die Wettbewerbe im Strassenradsport fanden ausserhalb von Munchen statt das Strassenrennen fand auf dem Grunwald Rundkurs statt der von Grunwald uber Strasslach Baierbrunn Schaftlarn und Hollriegelskreuth wieder nach Grunwald fuhrte Das Mannschaftszeitfahren hingegen fand auf der Bundesautobahn 95 statt In verschiedenen Stadien und Hallen in Augsburg Goppingen Ingolstadt Nurnberg Passau Regensburg Ulm sowie der Sporthalle Boblingen fanden Vorrundenspiele im Fussball und Handball statt Unterkunfte Bearbeiten Olympisches Dorf im Bau 1971 Blick auf das olympische DorfNordlich des Olympiastadions entstanden zwei olympische Dorfer Diese erstreckten sich entlang der Connollystrasse der Nadistrasse der Strassbergerstrasse und des Helene Mayer Rings Im Mannerdorf fanden 11 715 Sportler und Betreuer Platz im Frauendorf 1 772 Die olympischen Dorfer waren vom 1 August 1972 bis zum 18 September 1972 geoffnet Die grosste Auslastung lag am 30 August vor als sich 10 562 Athleten und Betreuer im Dorf befanden davon 9 104 Manner und 1 458 Frauen Burgermeister und entsprechender Abteilungsleiter im Organisationskomitee war der deutsche Jurist Walther Troger Das Dorf sollte ein Ort der Ruhe sein an den sich die Sportler zuruckziehen konnten Zugleich ermoglichte es die kostengunstige Unterbringung und Verpflegung der Athleten und bot ihnen Trainingsmoglichkeiten sowie ein Unterhaltungsprogramm Das olympische Dorf der Manner hatte 2995 Appartements in denen je nach Typ zwischen zwei und sieben Athleten wohnten Das olympische Dorf der Frauen hatte 1718 Appartements fur je eine Sportlerin und nur neun Wohnungen fur je sechs Athletinnen Bestandteil der Dorfer waren neben den Wohngebauden und zahlreichen verschiedenen Trainingsplatzen auch ein Kindergarten eine Kirche eine Schule verschiedene Einzelhandelsgeschafte sowie Arztpraxen Restaurants Cafes und eine Cafeteria in der 2500 Sportler Platz fanden Dort konnten sich die Athleten auch verpflegen Daruber hinaus gab es verschiedene kulturelle Einrichtungen beispielsweise einen Fernsehraum Tischtennisplatten einen Billardtisch ein Theater mit 350 Platzen und ein Kino mit 200 Platzen Nach Ende der Olympischen Spiele wurde das Gelande des Mannerdorfes zu einem normalen Wohngebiet umfunktioniert der Wohnwert dieser Gegend gilt heute als sehr hoch Das ehemalige Frauendorf wurde in der Folge als Studentenwohnheim genutzt Ende 2007 begann der Abriss und Neubau des Frauendorfs Olydorf da die Bauschaden im Laufe der Zeit uberhandgenommen hatten Teilnehmer Bearbeiten Teilnehmende Nationen 1972 in Munchen Grun markiert sind die Nationen die vorher schon an Olympischen Spielen teilgenommen haben blau sind diejenigen welche zum ersten Mal teilnahmen Anzahl der AthletenMit 121 teilnehmenden Mannschaften wurde in Munchen ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt Albanien Saudi Arabien und Nordkorea feierten ihre Premieren bei Olympischen Spielen Die meisten Erstteilnahmen kamen jedoch aus Afrika Gabun Lesotho Malawi Somalia Swasiland Togo Dahomey das heutige Benin und Obervolta das heutige Burkina Faso nahmen erstmals mit Athleten an dieser sportlichen Grossveranstaltung teil Auf seiner 70 Session 1970 in Amsterdam suspendierte das IOC das Nationale Olympische Komitee fur Sudafrika das bereits von den Olympischen Spielen 1964 in Tokio und 1968 in Mexiko Stadt ausgeschlossen worden war weil es die Auflage nicht erfullt hatte die Diskriminierung der schwarzen Sportler zu unterbinden und eine Mannschaft mit weissen sowie schwarzen Sportlern aufzustellen Nach einem Beschluss vom September 1971 gestattete das IOC der fruheren britischen Kolonie Rhodesien die Entsendung einer Olympiamannschaft mit Sportlern unterschiedlicher Hautfarben nach Munchen Die 46 Teilnehmer mussten jedoch wieder abreisen als das IOC dem Boykottdruck von 27 schwarzafrikanischen Staaten nachgab die ihrerseits mit Abreise drohten Nach sechstagigen Verhandlungen entschied sich das IOC am 22 August 1972 mit 36 34 Stimmen fur den Ausschluss Rhodesiens 13 Europa 4 243 Athleten aus 33 Nationen Albanien 1946 Albanien 5 Belgien Belgien 88 Bulgarien 1971 Bulgarien 130 Danemark Danemark 126 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 297 Deutschland BR BR Deutschland 424 Finnland Finnland 96 Frankreich Frankreich 227 Griechenland 1970 Griechenland 60 Vereinigtes Konigreich Grossbritannien 284 Irland Irland 59 Island Island 25 Israel Israel 14 Italien Italien 224 Jugoslawien Jugoslawien 124 Liechtenstein 1937 Liechtenstein 6 Luxemburg Luxemburg 11 Malta Malta 5 Monaco Monaco 5 Niederlande Niederlande 119 Norwegen Norwegen 112 Osterreich Osterreich 111 Polen 1944 Polen 290 Portugal Portugal 29 Rumanien 1965 Rumanien 159 San Marino San Marino 7 Schweden Schweden 132 Schweiz Schweiz 151 Sowjetunion 1955 Sowjetunion 371 Spanien 1945 Spanien 124 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 181 Turkei Turkei 43 Ungarn 1957 Ungarn 232 Amerika 1 453 Athleten aus 32 Nationen Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln 16 Argentinien Argentinien 92 Bahamas 1964 Bahamas 20 Barbados Barbados 13 Bermuda 1910 Bermuda 9 Bolivien Bolivien 11 Brasilien 1968 Brasilien 81 Britisch Honduras Britisch Honduras 1 Chile Chile 11 Costa Rica Costa Rica 3 Dominikanische Republik Dominikanische Republik 5 Ecuador Ecuador 2 El Salvador El Salvador 11 Guatemala Guatemala 8 Guyana Guyana 3 Haiti 1964 Haiti 7 Jamaika Jamaika 33 Kanada Kanada 208 Kolumbien Kolumbien 59 Kuba Kuba 136 Mexiko Mexiko 174 Nicaragua Nicaragua 7 Niederlandische Antillen 1959 Niederlandische Antillen 2 Panama Panama 7 Paraguay 1954 Paraguay 3 Peru Peru 20 Puerto Rico Puerto Rico 53 Niederlandisch Guayana 1959 Niederlandisch Guayana 2 Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 19 Uruguay Uruguay 13 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 401 Venezuela 1954 Venezuela 23 Asien 672 Athleten aus 24 Nationen Afghanistan Konigreich 1931 Afghanistan 8 Birma 1948 Birma 18 Ceylon Ceylon 4 Taiwan China Republik 21 Hongkong 1959 Hongkong 10 Indien Indien 41 Indonesien Indonesien 6 Iran 1964 Iran 48 Japan 1870 Japan 184 Khmer Republik 1970 Khmer Republik 9 Korea Nord Korea DVR 37 Korea Sud 1949 Korea Republik 42 Kuwait Kuwait 4 Libanon Libanon 19 Malaysia Malaysia 45 Mongolei Volksrepublik 1949 Mongolei 39 Nepal Nepal 1 Pakistan Pakistan 25 Philippinen 1944 Philippinen 53 Saudi Arabien Saudi Arabien 11 Singapur Singapur 7 Syrien 1972 Syrien 5 Thailand Thailand 33 Vietnam Sud Vietnam Republik 2 Afrika 458 Athleten aus 29 Nationen Agypten 1972 Agypten 23 Algerien Algerien 5 Athiopien 1941 Athiopien 31 Benin Dahomey 3 Elfenbeinkuste Elfenbeinkuste 11 Gabun Gabun 1 Ghana Ghana 35 Kamerun 1961 Kamerun 11 Kenia Kenia 57 Kongo Volksrepublik Kongo Volksrepublik 6 Lesotho 1966 Lesotho 1 Liberia Liberia 5 Madagaskar Madagaskar 11 Malawi 1964 Malawi 16 Mali Mali 3 Marokko Marokko 35 Niger Niger 4 Nigeria Nigeria 25 Obervolta Obervolta 1 Sambia 1964 Sambia 11 Senegal Senegal 37 Somalia Somalia 3 Sudan Sudan 26 Swasiland Swasiland 2 Tansania Tansania 15 Togo Togo 7 Tschad Tschad 4 Tunesien 1859 Tunesien 35 Uganda Uganda 33 Ozeanien 259 Athleten aus 3 Nationen Australien Australien 168 Fidschi Fidschi 2 Neuseeland Neuseeland 89 Anzahl der Athleten erstmalige Teilnahme an SommerspielenMedaillen Bearbeiten SiegermedailleFur die Olympischen Spiele in Munchen wurden insgesamt 1 109 Medaillen fur die drei Erstplatzierten hergestellt Diese teilen sich in 364 Gold 364 Silber und 381 Bronzemedaillen auf Dass es 17 Bronzemedaillen mehr gab als bei den anderen ergab sich daraus dass in zwei Wettbewerben Boxen mit Plus 11 und Judo mit Plus 6 zwei Bronzemedaillengewinner hervorgingen Es gab mehr Olympiasieger als je zuvor 14 Entworfen wurde die Medaille von Giuseppe Cassioli und Gerhard Marcks hergestellt vom Bayerischen Hauptmunzamt in Munchen Wahrend von 1928 bis 1968 an dem Entwurf des italienischen Professors Giuseppe Cassioli festgehalten wurde gestattete man dem Organisationskomitee in Munchen die Ruckseite der Medaille selbst zu gestalten Der Bildhauer Gerhard Marcks wahlte als Abbildung fur die Ruckseite die antiken Halbbruder Kastor und Polydeukes die bei den Griechen als Schutzpatrone der Kampfspiele und Freundschaft galten Auf der Vorderseite ist die Gottin des Sieges dargestellt welche in ihrer linken Hand eine Palme und in ihrer rechten Hand eine Krone halt Daneben pragte man die Inschrift XX Olympiade Munchen 1972 Ausserdem waren die Medaillen mit einem Durchmesser von 60 Millimeter an Ketten aus Gold Silber oder Bronze befestigt Erstmals wurden in den Medaillenrand der Name des Sportlers und die Disziplin eingraviert in der die Medaille gewonnen worden war Die Dicke betrug drei Millimeter bei den Goldmedaillen ist eine Goldauflage von sechs Gramm vorgeschrieben der Silberanteil lag bei 92 5 Prozent Insgesamt wurden bei 195 Wettbewerben in 21 Sportarten Medaillen vergeben Wettkampfprogramm BearbeitenInsgesamt wurden 195 Wettbewerbe 132 fur Manner 43 fur Frauen und 20 offene Wettbewerbe in 21 Sportarten 28 Disziplinen ausgetragen Das waren 23 Wettkampfe und 3 Sportarten 4 Disziplinen mehr als in Mexiko Stadt 1968 Der deutsche Grafiker Otl Aicher war Gestaltungsbeauftragter der Olympischen Spiele Er entwarf unter anderem die Piktogramme der einzelnen Sportarten welche dazu dienten ein internationales und vielsprachiges Publikum zu den Veranstaltungsorten der verschiedenen Sportarten zu leiten Nachfolgend die Anderungen zu den vorherigen Sommerspielen im Detail Wiedereinfuhrung des Bogenschiessens in das olympische Programm Einzel fur Manner und Frauen Bogenschiessen war bis 1920 viermal olympisch Im Gewichtheben wurden zwei Gewichtsklassen Fliegengewicht und Superschwergewicht fur Manner hinzugefugt Wiedereinfuhrung der Mannschaftssportart Handball in das olympische Programm In Berlin 1936 war bereits einmal Feldhandball olympisch gewesen Wiedereinfuhrung von Judo mit den Gewichtsklassen Leicht Halbmittel Mittel Halbschwer Schwergewicht und offene Klasse nachdem es 1964 olympisches Debut hatte und in Mexico 1968 fehlte Beim Kanusport wurde die Disziplin Kanuslalom C1 C2 und K1 fur Manner und K1 fur Frauen hinzugefugt In der Leichtathletik wurde das Programm um die 1500 m und die 4 400 m Staffel fur Frauen erweitert daruber hinaus ersetzten die 100 m Hurden die 80 m Hurden bei den Frauen Im Ringen wurde im Freistil das Papiergewicht wieder eingefuhrt im griechisch romischen Stil kam das Papiergewicht neu hinzu Bei den beiden Disziplinen Freistil und Griechisch romisch wurde das Superschwergewicht fur Manner hinzugefugt Im Schiessen wurde das Kleinkalibergewehr Laufende Scheibe 50 m als offener Klasse hinzugefugt Im Segeln wurden die offenen Bootsklassen Soling und Tempest eingefuhrt Olympische Sportarten Disziplinen Bearbeiten Basketball Gesamt 1 Manner 1 Bogenschiessen Gesamt 2 Manner 1 Frauen 1 Boxen Gesamt 11 Manner 11 Fechten Gesamt 8 Manner 6 Frauen 2 Fussball Gesamt 1 Manner 1 Gewichtheben Gesamt 9 Manner 9 Handball Gesamt 1 Manner 1 Hockey Gesamt 1 Manner 1 Judo Gesamt 6 Manner 6 Kanusport Kanurennsport Gesamt 7 Manner 5 Frauen 2 Kanuslalom Gesamt 4 Manner 3 Frauen 1 Leichtathletik Gesamt 38 Manner 24 Frauen 14 Moderner Funfkampf Gesamt 2 Manner 2 Radsport Bahn Gesamt 5 Manner 5 Strasse Gesamt 2 Manner 2 Reiten Dressur Gesamt 2 Offen 2 Springen Gesamt 2 Offen 2 Vielseitigkeit Gesamt 2 Offen 2 Ringen Freistil Gesamt 10 Manner 10 Griechisch romisch Gesamt 10 Manner 10 Rudern Gesamt 7 Manner 7 Schiessen Gesamt 8 Offen 8 Schwimmsport Schwimmen Gesamt 29 Manner 15 Frauen 14 Wasserball Gesamt 1 Manner 1 Wasserspringen Gesamt 4 Manner 2 Frauen 2 Segeln Gesamt 6 Offen 6 Turnen Gesamt 14 Manner 8 Frauen 6 Volleyball Gesamt 2 Manner 1 Frauen 1 Anzahl der Wettkampfe in Klammern Zeitplan Bearbeiten ZeitplanDisziplin Sa 26 So 27 Mo 28 Di 29 Mi 30 Do 31 Fr 1 Sa 2 So 3 Mo 4 Di 5 Mi 6 Do 7 Fr 8 Sa 9 So 10 Mo 11 Ent schei dungen ZuschauerAugust September Eroffnungsfeier 62 592 Basketball 1 1 139 125 Bogenschiessen 2 2 8 469 Boxen 11 11 145 246 Fechten 1 1 1 1 1 1 1 1 8 26 181 Fussball 1 1 556 582 Gewichtheben 1 1 1 1 1 1 1 1 1 9 33 623 Handball 1 1 123 204 Hockey 1 1 78 020 Judo 1 1 1 1 1 1 6 51 813Kanusport Kanurennsport 7 7 72 272 Kanuslalom 2 2 4 Leichtathletik 2 2 5 5 3 7 2 3 9 38 1 081 834 Moderner Funfkampf 2 2 25 353Radsport Bahn 1 1 1 2 5 39 609 Strasse 1 1 2Reitsport Dressur 1 1 2 202 517 Springen 1 1 2 Vielseitigkeit 2 2Ringen Freistil 10 10 72 821 Giech rom 10 10 Rudern 7 7 109 914 Schiessen 1 1 1 1 2 2 8 20 600Schwimmsport Schwimmen 3 4 4 3 3 4 4 4 29 161 089 Wasserball 1 1 Wasserspringen 1 1 1 1 4 Segeln 6 6 32 655 Turnen 1 1 2 4 6 14 99 268 Volleyball 1 1 2 103 346 Trauerfeier 80 000 Schlussfeier 62 712DemonstrationswettbewerbeBadminton 4 3 970Wasserski 2 4 450Entscheidungen 2 9 8 12 25 17 23 13 14 2 10 9 15 35 1 195Sa 26 So 27 Mo 28 Di 29 Mi 30 Do 31 Fr 1 Sa 2 So 3 Mo 4 Di 5 Mi 6 Do 7 Fr 8 Sa 9 So 10 Mo 11 August September Am 5 September wurden alle Wettkampfe wegen des Attentats auf die israelische Mannschaft abgebrochen Nach der Trauerfeier am 6 September wurden die Wettkampfe wieder aufgenommen Farblegende Eroffnungsfeier Wettkampftag keine Entscheidungen Wettkampftag x Entscheidungen Trauerfeier SchlussfeierTerroranschlag Bearbeiten Hauptartikel Munchner Olympia Attentat Gedenkstatte in Israel fur die Todesopfer der wahrend der Olympischen Spiele durch palastinensische Terroristen verubten Geiselnahme israelischer SportlerAm Morgen des 5 September 1972 ereignete sich ein folgenschweres Attentat bei dem acht Mitglieder der palastinensischen Terrororganisation Schwarzer September uber den Zaun des olympischen Dorfs kletterten und in das Appartement der israelischen Olympiamannschaft in der Connollystrasse 31 eindrangen Die mit Sturmgewehren bewaffneten Geiselnehmer hatten keine Muhe die israelischen Sportler zu uberwaltigen da die Turen zu ihren Wohnungen nicht abgeschlossen waren und die Sicherheitsbedingungen wahrend der Olympischen Spiele bewusst locker gehalten wurden um die Veranderung die Deutschland seit den Olympischen Sommerspielen 1936 vollzogen hatte zu prasentieren Die Terroristen nahmen die elf israelischen Delegationsmitglieder David Mark Berger Eliezer Halfin Ze ev Friedman Yossef Gutfreund Josef Romano Amitzur Schapira Kehat Shorr Mark Slavin Andre Spitzer Yakov Springer und Mosche Weinberg als Geiseln Der Ringertrainer Mosche Weinberg und der Gewichtheber Josef Romano wurden gleich zu Beginn der Aktion verwundet beide starben noch im olympischen Dorf an ihren Verletzungen Die palastinensischen Terroristen verlangten die Freilassung von 232 Palastinensern aus israelischen Gefangnissen sowie die Freilassung der deutschen Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof und des japanischen Terroristen Kōzō Okamoto Die israelische Regierung reagierte sofort und liess mitteilen dass es keine Verhandlungen gebe Bei einem gescheiterten Befreiungsversuch der deutschen Behorden wurden auf dem Flugplatz Furstenfeldbruck alle anderen Geiseln funf Terroristen und ein deutscher Polizist getotet Zu Beginn der Geiselnahme wurden die Spiele zunachst fortgesetzt und erst nach Protesten zahlreicher Teilnehmer und Besucher unterbrochen Nach dem Tod der israelischen Sportler blieben die Spiele fur einen Tag unterbrochen und nach einer Trauerfeier im Olympiastadion liess IOC Prasident Avery Brundage sie mit dem Satz The games must go on fortfuhren Zeremonien BearbeitenEroffnungsfeier Bearbeiten Einmarsch der DDR Mannschaft ins OlympiastadionDie Eroffnungsfeier im Olympiastadion begann am Samstag dem 26 August 1972 um 15 Uhr Stadionsprecher war Joachim Fuchsberger Wenige Minuten vor dem Einzug der Nationen traf Bundesprasident Gustav Heinemann im Stadion ein und die deutsche Nationalhymne erklang Im Anschluss begann vor etwa 62 000 Zuschauern der Einzug der Nationen In diesem etwa 90 Minuten dauernden Teil ertonte europaische chinesische arabische afrikanische und sudamerikanische Musik gespielt von der Big Band von Kurt Edelhagen der dieses Medley welches zu den langsten der Musikgeschichte gehort zusammen mit Dieter Reith Jerry van Rooyen und Peter Herbolzheimer komponiert und zusammengestellt hatte Fahnentrager fur die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland war der Kanute Detlef Lewe fur die der Deutschen Demokratischen Republik der Boxer Manfred Wolke Der traditionelle Gruss der Jugend dargeboten von 3500 Munchner Schulkindern mit selbstgebundenen Bogen und Blumenstraussen begleitet vom Gesang des Tolzer Knabenchors mit dem Stuck Rota einem von Carl Orff neu arrangierten altenglischen Kanon aus dem 13 Jahrhundert wurde international sehr positiv aufgenommen wie etwa der Ausgabe der US amerikanischen Tageszeitung Daily News zu entnehmen war Flower Power verkundeten die Munchner Kinder sie sind der Geist der Munchner Spiele der Geist eines neuerstandenen Deutschland 15 Im Anschluss folgte die olympische Hymne in einer Variante von Alfred Goodman die live vom Bundeswehrmusikkorps unter der Leitung von Hauptmann Ronald Lindner gespielt wurde Hierbei wurde bewusst auf einen Chor verzichtet Dann folgten die Ansprachen vom Prasidenten des Organisationskomitees Willi Daume vom Prasidenten des IOC Avery Brundage und schliesslich die offizielle Eroffnung durch den Bundesprasidenten Gustav Heinemann Dieser offizielle Teil der Veranstaltung fand seine Fortfuhrung mit dem Hineintragen und Hissen der Olympiaflagge durch Horst Meyer Rudiger Henning Dirk Schreyer Egbert Hirschfelder Jorg Siebert Niko Ott Roland Bose und Gunther Tiersch Diese hatten bei den Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko Stadt die Goldmedaille im Achter beim Rudern errungen Im Anschluss wurde die Traditionsfahne an Oberburgermeister Georg Kronawitter ubergeben der kurz vor den Olympischen Spielen die Nachfolge von Hans Jochen Vogel angetreten hatte und verschiedene Gruppen und Kapellen zeigten unter anderem den Mariachi und Schuhplattler Als Botschafter des Friedens stiegen dann 5000 weisse Brieftauben in den Himmel auf Als weiterer Hohepunkt erfolgte die Ankundigung des letzten Fackellaufers der Schlusslaufer Gunter Zahn entzundete dann das olympische Feuer Ihm folgte je ein Sportler aus jedem Kontinent Kipchoge Keino aus Afrika Jim Ryun aus Amerika Kenji Kimihara aus Asien und Derek Clayton aus Ozeanien Dann sprachen die Leichtathletin Heidi Schuller und der Kampfrichter Heinz Pollay den olympischen Eid Als frohlicher Ausklang fungierte dann der Auszug der Nationen nach etwa zweieinhalb Stunden war das Programm beendet Das Programm wurde international durchweg positiv aufgenommen die franzosische Tageszeitung L Aurore ausserte sich in ihrer Ausgabe wie folgt Die erste Goldmedaille fur die Deutschen Ja sie wurden sie verdienen weil sie uns am Samstag das wunderbarste Schauspiel gezeigt haben von dem man fur die Eroffnung der Olympischen Spiele traumen kann Prasident Gustav Heinemann und Kanzler Willy Brandt hatten allen Grund ihre Genugtuung auszudrucken und diesen Erfolg mit Genuss zu kosten 16 Trauerfeier Bearbeiten Bundesprasident Heinemann spricht auf der TrauerfeierNach der am 5 September verubten Geiselnahme an israelischen Athleten blieben die Olympischen Spiele fur einen ganzen Tag unterbrochen und am 6 September wurde im Olympiastadion eine Gedenkstunde abgehalten Der Beginn der Veranstaltung wurde musikalisch mit dem Trauermarsch aus der Eroica von Ludwig van Beethoven gestaltet Die Leitung hatte Rudolf Kempe gespielt wurde das Werk von den Munchner Philharmonikern Im Anschluss folgten Ansprachen von Willi Daume Prasident des Organisationskomitees Shmuel Lalkin Vorsitzender der israelischen Olympiamannschaft Gustav Heinemann Bundesprasident und durch Avery Brundage Prasidenten des IOC Alle zivilisierten Menschen verurteilen den verbrecherischen Uberfall von Terroristen im friedlichen olympischen Bereich Wir beklagen unsere israelischen Freunde die Opfer dieses brutalen Angriffs Es ist eine traurige Tatsache dass in unserer unvollkommenen Welt dass je grosser und bedeutender die Olympischen Spiele werden sie umso mehr unter wirtschaftlichem politischem und jetzt auch kriminellem Druck stehen Die Spiele der XX Olympiade sind das Ziel von zwei grausamen Angriffen gewesen denn wir haben im Falle Rhodesien den Kampf gegen politische Erpressung verloren Wir verfugen nur uber die Kraft eines grossen Ideals Ich bin uberzeugt dass die Weltoffentlichkeit mit mir einer Meinung ist dass wir es nicht zulassen konnen dass eine Handvoll Terroristen diesen Kern internationaler Zusammenarbeit und guten Willens zerstort den die Olympischen Spiele darstellen Die Spiele mussen weitergehen wir mussen in unseren Bemuhungen fortfahren sie rein und ehrlich zu erhalten und zu versuchen die sportliche Haltung der Athleten in andere Bereiche zu tragen Wir erklaren hiermit den heutigen Tag zum Tag der Trauer und werden alle Veranstaltungen einen Tag spater als ursprunglich geplant fortsetzen Avery Brundage wahrend der Trauerfeier 17 Das Ende der Trauerfeier wurde mit der Egmont Ouverture von Ludwig van Beethoven untermalt Die Leitung hatte hier Fritz Rieger die Munchner Philharmoniker spielten auch dieses Werk Schlussfeier Bearbeiten Die Schlussfeier im Olympiastadion ursprunglich fur Sonntag den 10 September 1972 geplant begann am Montag dem 11 September 1972 um 19 30 Uhr Stadionsprecher war wie schon bei der Eroffnungsfeier Joachim Fuchsberger Im Vorfeld fanden im Innenraum des Stadions noch verschiedene reiterliche Darbietungen statt beispielsweise Voltigieren und Quadrillereiten Nach der Geiselnahme vom 5 September 1972 wurde der geplante Ablauf der Feier leicht abgewandelt Zu Beginn dieser Veranstaltung zogen die Athleten und Betreuer mit ihren Landesflaggen in das Stadion ein und nahmen in zwangloser Folge hinter den Fahnen Aufstellung Bevor Avery Brundage das Podium betrat wurden die Flaggen Griechenlands der Bundesrepublik Deutschland und Kanadas gehisst und die Nationalhymnen gespielt Dann folgte der letzte Auftritt des seit 1952 amtierenden IOC Prasidenten der am 30 September 1972 sein Amt an den Iren Lord Killanin ubergeben wurde Als letzte Amtshandlung erklarte Avery Brundage die Spiele der XX Olympiade fur beendet und rief die Jugend der Welt auf sich in vier Jahren in Montreal zu versammeln um die XXI Olympischen Spiele zu feiern Die folgenden personlichen Worte richtete er in deutscher Sprache an das Publikum Liebe Munchner Ihre herzliche und liebenswurdige Gastfreundschaft hat uns tief bewegt Die Tage der strahlenden Freude haben wir zusammen gefeiert und die schweren Stunden tiefster Dunkelheit haben wir mit Ihnen gemeinsam ertragen Die Zeit des Abschieds ist gekommen Wir kehren in unsere Heimat zuruck und rufen Ihnen allen zu Auf Wiedersehen 18 Daraufhin folgte minutenlanger Beifall der Zuschauer Als der 85 jahrige Amerikaner zur Ehrentribune zuruckging stand auf der Anzeigetafel des Stadions in grossen Buchstaben falsch geschrieben Thank you Avery Brandage Das Olympiastadion lag im Dunkeln nur das olympische Feuer brannte noch Um 20 02 Uhr erlosch die Flamme unter den Klangen von acht Pauken und einer Trompete Anschliessend erhoben sich die Zuschauer um der Opfer des Anschlags zu gedenken Bei sparlicher Beleuchtung wurde die Olympiaflagge eingeholt und aus dem Stadion getragen Dann herrschte vollige Dunkelheit Funf 700 Meter lange mit Helium gefullte 130 Meter hoch getragene mit Scheinwerfern beleuchtete Polyethylen Schlauche strahlten dann plotzlich als riesiger Regenbogen uber dem Olympiasee wo er vom Stadion aus zu sehen war Olympia Regenbogen von Otto Piene 19 20 21 22 23 Und als kurz darauf die Stadionbeleuchtung wieder eingeschaltet wurde hatten sich 40 bayerische Trachtengruppen im Innenraum des Stadions aufgestellt Ursprunglich hatten sie tanzen sollen doch sie blieben mit ernster Miene unbewegt stehen Fackeltrager bildeten eine Lichterkette um das Stadionrund bis zum Marathontor Unter den Klangen des von der Big Band der Bundeswehr unter Leitung von Gunter Noris gespielten Munich Fanfare March folgte der gemeinsame Ausmarsch von Athleten Betreuern und Trachtengruppen aus dem Olympiastadion Jeder der etwa 62 000 Stadionbesucher hatte ein kleines Lampchen bekommen um den Teilnehmern damit zuzuwinken Im Laufe der Schlussfeier steuerte ein finnisches Passagierflugzeug ohne offizielle Genehmigung geradewegs auf die bayerische Landeshauptstadt zu Verteidigungsminister Georg Leber nahm um 20 05 Uhr des 11 September 1972 von einem Adjutanten eine Meldung entgegen Der olympische Sicherheitschef habe Alarm geschlagen Terroristen hatten vor wenigen Minuten in Stuttgart ein Kleinflugzeug gestohlen Man habe Erkenntnisse daruber dass versucht werden sollte aus dem gestohlenen Flugzeug uber dem Olympiastadion in die Schlussfeier hinein Bomben zu werfen In der Suddeutschen Zeitung beschrieb Fuchsberger dass ihm August Everding der Regisseur der Abschlussfeier die Nachricht uberbrachte dass es wahrscheinlich einen Angriff auf das Olympiastadion gebe Die Meldung lautete Nicht identifizierte Flugobjekte im Anflug auf das Olympiastadion moglicherweise Bombenabwurf sag was du fur richtig haltst Die Abfangjager hatte Fuchsberger bemerkt aber Fuchsberger wusste nicht wie er die Situation retten konne Ich war der einsamste und angeschissenste Mensch den man sich vorstellen kann sagte er spater der SZ Er befurchtete eine Massenpanik und entschied sich daher gegen eine Raumung Im Nachhinein wurde bekannt dass es sich nicht um eine terroristische Bedrohung gehandelt hatte sondern die Flugzeugbesatzung durch einen technischen Defekt kurzzeitig die Orientierung verloren hatte und trotzdem sicher auf dem Flughafen Munchen Riem landen konnte 24 Wettbewerbe BearbeitenBasketball Bearbeiten Die Rudi Sedlmayer Halle am Westpark Ort der Wettbewerbe im BasketballAm nur fur Manner ausgetragenen olympischen Basketballturnier nahmen insgesamt 191 Sportler aus 16 Landern teil Als Qualifikation fur dieses Turnier diente die Weltmeisterschaft die vom 10 bis 25 Mai 1970 in Jugoslawien stattgefunden hatte Hinzu kamen die jeweils besten Kontinentalvertreter sowie der Gastgeber und die Vereinigten Staaten als amtierender Olympiasieger Fur eine Aufsehen erregende Diskussion sorgte im Vorfeld das IOC das auf der 72 Session ernsthaft daruber nachdachte die maximale Korpergrosse der Spieler auf 1 75 Meter bis 1 80 Meter zu begrenzen Schliesslich setzte sich aber die Meinung durch dass das nicht die Angelegenheit des IOC ware Im Anschluss des Vorrundenspiels zwischen Puerto Rico und Jugoslawien wurde der puerto ricanische Spieler Miguel Coll des Dopings uberfuhrt das Ergebnis 79 74 fur Puerto Rico jedoch nicht revidiert Die Federation Internationale de Basketball drohte lediglich damit die Mannschaft im Wiederholungsfall zu suspendieren Nach dem palastinensischen Attentat verliess die agyptische Mannschaft Munchen Ihr Zwischenrundenspiel gegen die Philippinen und ihr Finalrundenspiel gegen den Senegal wurde daher mit 2 0 zu ihren Ungunsten gewertet Im Spiel um Platz drei trennten sich Kuba und Italien mit 66 65 Am 9 September um 21 Uhr standen sich im Finale die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten gegenuber Erstere gewann nach dramatischem Spiel 51 50 und errang somit die Goldmedaille Silber ging an die Vereinigten Staaten Bronze an Kuba Ein Protest der Vereinigten Staaten wonach der Siegeswurf nicht in der regularen Spielzeit erfolgt sei wurde abgewiesen Die amerikanischen Spieler erschienen daraufhin nicht zur Siegerehrung und verweigerten die Annahme der Silbermedaillen Im gesamten Turnierverlauf wurden 72 Spiele ausgetragen Bogenschiessen Bearbeiten Der Englische Garten Ort der Wettbewerbe im BogenschiessenDas Bogenschiessen 1920 in Antwerpen letztmals ausgetragen war in Munchen nach 52 Jahren wieder olympisch Es gab je einen Wettbewerb fur Manner und Frauen bei beiden war jeweils ein Teilnehmer je Land zugelassen Maximal zwei weitere Schutzen waren startberechtigt wenn diese im Qualifikationszeitraum das Limit von 1 100 Ringen bei Mannern beziehungsweise 1 050 Ringen bei Frauen erreicht hatten Am Wettbewerb der Manner nahmen 55 Athleten aus 24 Landern teil Ausgetragen wurde eine doppelte FITA Runde von jeweils 144 Pfeilen aus Entfernungen von 90 70 50 und 30 Metern Am Wettbewerb der Frauen nahmen 40 Athletinnen aus 21 Landern teil Ausgetragen wurde auch hier eine doppelte FITA Runde von jeweils 144 Pfeilen jedoch aus Entfernungen von 70 60 50 und 30 Metern Die beiden US Amerikaner John Williams mit 2528 Ringen und Doreen Wilber mit 2424 Ringen stellten neue Weltrekorde auf und gewannen so die Goldmedaille der Manner bzw der Frauen Boxen Bearbeiten Insgesamt 360 Sportler in elf Gewichtsklassen nahmen beim Boxen teil Jedes Land durfte je Gewichtsklasse mit nur einem Sportler an den Start gehen In Munchen wurden erstmals Boxhandschuhe mit einer weissen Trefferflache verwendet dadurch sollten Treffer besser erkennbar sein Uberschattet wurden die Wettkampfe durch zahlreiche Fehlurteile und Prugeleien Der puerto ricanische Fliegengewichtler Wilfredo Gomez wurde mit einem falschen Geburtsdatum gemeldet damit er das verlangte Mindestalter von 17 Jahren erreichte tatsachlich war er erst 16 Jahre alt Er schied jedoch bereits in der zweiten Runde aus Teofilo Stevenson der Sieger im Schwergewicht wurde mit dem Val Barker Pokal fur den technisch besten Boxer der Spiele ausgezeichnet Im Finale seiner Gewichtsklasse konnte der Rumane Ion Alexe wegen einer Handverletzung nicht mehr antreten Die erfolgreichsten Boxer kamen aus Kuba sie holten insgesamt drei Gold eine Silber und eine Bronzemedaille Fechten Bearbeiten Im Fechten gab es acht Wettbewerbe sechs fur Manner und zwei fur Frauen Als Waffen dienten Floretts Degen und Sabel Zahlreiche Medaillenrange entschieden sich erst im Stechen ausserdem kam es des Ofteren zu Manipulationen Im Einzelwettbewerb des Sabelfechtens schenkte Wiktor Sidjak dem Franzosen Regis Bonissent den zur Finalteilnahme fehlenden Sieg der Franzose revanchierte sich dafur in der Finalrunde mit einer Niederlage Ausserdem fuhrte Wiktor Sidjak seinen sowjetischen Landsmann Wladimir Naslymow mit einem geschenkten Sieg zur Bronzemedaille Die erfolgreichsten Fechter kamen aus Ungarn sie holten insgesamt zwei Gold vier Silber und zwei Bronzemedaillen Auch die Fechter aus der Sowjetunion waren mit zwei Gold zwei Silber und drei Bronzemedaillen sehr erfolgreich Fussball Bearbeiten Am olympischen Fussballturnier welches nur fur Manner ausgetragen wurde nahmen insgesamt 270 Sportler aus 16 Landern teil Der Gastgeber und Ungarn als amtierender Olympiasieger waren gesetzt die ubrigen vierzehn Teilnehmer wurden in eigenen Qualifikationsrunden der einzelnen Kontinentalverbande ermittelt Alle Kader bestanden aus je 19 Spielern Bei jedem Spiel durften zwei Ersatzspieler eingewechselt werden wofur vor Spielbeginn funf Kandidaten benannt werden mussten Erstmals gab es nach der Vorrunde eine zweite Gruppenphase Die jeweiligen Gruppensieger spielten im Finale um die Goldmedaille die beiden Zweitplatzierten um Bronze Neben dem Munchner Olympiastadion wurden die Fussballspiele im Rosenaustadion in Augsburg im ESV Stadion in Ingolstadt im Stadtischen Stadion in Nurnberg im Dreiflussestadion in Passau und im Jahnstadion in Regensburg ausgetragen In der burmesischen Mannschaft die mit zwei Niederlagen in der Vorrunde jedoch nicht die Zwischenrunde erreichen konnte waren zwei Spieler mit dem Namen Maung Aye die zur Unterscheidung mit Zahlen versehen werden mussten Wahrend der Zwischenrunde kam es zum ersten Aufeinandertreffen der beiden deutschen Mannschaften die DDR siegte hierbei mit 3 2 und sicherte sich den Einzug in das Spiel um die Bronzemedaille Mit etwa 80 000 Zuschauern war dieses Spiel das bestbesuchte des Turniers Das Spiel um Platz drei zwischen der DDR und der Sowjetunion geriet zur Farce der deutsch sowjetischen Freundschaft als es nach regularer Spielzeit 2 2 stand In der Verlangerung setzten beide Mannschaften auf ein taktisches Unentschieden weil ein Elfmeterschiessen nicht vorgesehen war und somit beide Mannschaften die Bronzemedaille erhielten Dieses Verhalten brachte ihnen ein Pfeifkonzert der 70 000 Zuschauer ein Am 10 September um 20 15 Uhr standen sich im Finale Polen und Ungarn gegenuber Nachdem Ungarn in der ersten Halbzeit in Fuhrung gegangen war konnte Polen durch zwei Tore von Kazimierz Deyna in der zweiten Halbzeit den Sieg feiern Das Spiel endete 2 1 und Polen errang die Goldmedaille Silber ging an Ungarn Torschutzenkonig mit neun Treffern wurde Kazimierz Deyna vor dem ungarischen Spieler Antal Dunai mit sieben Toren Im gesamten Turnierverlauf wurden 38 Spiele ausgetragen und 135 Tore erzielt Gewichtheben Bearbeiten Hauptartikel Olympische Sommerspiele 1972 Gewichtheben Sowjetischer Briefmarkenblock 1972Im Gewichtheben nahmen insgesamt 188 Sportler in neun Gewichtsklassen teil Neu in das Programm aufgenommen wurden Wettbewerbe im Fliegengewicht und Schwergewicht wodurch erstmals neun und nicht mehr sieben Entscheidungen ausgetragen wurden Letztmals wurde der Wettbewerb im Dreikampf Reissen Stossen Drucken ausgetragen Die ersten beiden offiziellen Dopingfalle uberschatteten die Wettkampfe Der Iraner Arjomand Mohammad Nasehi und der Osterreicher Walter Legel wurden wegen des unerlaubten Gebrauchs von Ephedrin disqualifiziert Der Grossteil der Spitze konsumierte Anabolika die zu diesem Zeitpunkt noch nicht nachweisbar waren aber zu einer ungeahnten Leistungssteigerung fuhrten In vier Wettbewerben wurden im olympischen Dreikampf neue Weltrekorde aufgestellt Bantamgewicht Imre Foldi HUN 377 50 Kilogramm Federgewicht Norair Nurikjan BUL 402 50 Kilogramm Leichtgewicht Mucharbi Kirschinow URS 460 00 Kilogramm Mittelgewicht Jordan Bikow BUL 485 00 KilogrammDie erfolgreichsten Gewichtheber kamen aus Bulgarien sie holten insgesamt drei Gold und drei Silbermedaillen Auch die sowjetischen Athleten waren mit drei Gold einer Silber und einer Bronzemedaille sehr erfolgreich Handball Bearbeiten 243 Sportler aus 16 Landern nahmen an dem nur fur Manner ausgetragenen olympischen Handballturnier teil Als Turnierqualifikation diente die Weltmeisterschaft Die ubrigen Mannschaften wurden in Kontinentalmeisterschaften und einem Qualifikationsturnier bestimmt Erstmals seit den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin war Handball wieder in das Programm aufgenommen worden Es wurde ein zweiter Schiedsrichter eingefuhrt die Spielflache hatte eine Grosse von 40 Meter 20 Meter und ausserdem wurden die Spiele erstmals in der Halle ausgetragen Im Spiel um Platz drei trennten sich Rumanien und die DDR mit 19 16 Am 10 September um 21 Uhr standen sich im Finale Jugoslawien und die Tschechoslowakei gegenuber Jugoslawien gewann 21 16 und errang somit die Goldmedaille Silber ging an die Tschechoslowakei Bronze an Rumanien Im gesamten Turnierverlauf wurden 44 Spiele ausgetragen Hockey Bearbeiten Michael Krause erzielte den Siegestreffer im FinaleAm nur fur Manner ausgetragenen olympischen Hockeyturnier nahmen insgesamt 272 Sportler aus 16 Landern teil Als Qualifikation diente die 1 Feldhockey Weltmeisterschaft die 1971 in Barcelona stattgefunden hatte Alle zehn damals teilnehmenden Mannschaften waren auch fur das olympische Turnier startberechtigt Die ubrigen sechs Mannschaften wurden in Kontinentalmeisterschaften bestimmt Im Spiel um Platz drei trennten sich Indien und die Niederlande mit 2 1 Am 10 September um 12 Uhr standen sich im Finale die Bundesrepublik Deutschland und Pakistan gegenuber Erstere gewann 1 0 und errang somit die Goldmedaille Das Tor im Finale erzielte in der 60 Minute Michael Krause durch Verwandlung einer Strafecke Die Deutschen waren damit die ersten europaischen Hockeyolympiasieger seit 1920 Die pakistanischen Spieler weigerten sich bei der Siegerehrung der deutschen Flagge die Ehre zu erweisen und traten auf ihre Medaillen ein Ausserdem bezichtigte die pakistanische Mannschaftsleitung den argentinischen Schiedsrichter Horacio Servetto und seinen australischen Kollegen Richard Jewell der Bestechlichkeit Nachdem die pakistanischen Spieler dann die Umkleidekabinen beschadigten wurden sie zunachst auf Lebenszeit gesperrt und von den Olympischen Spielen ausgeschlossen Nachdem sich Staatsprasident Zulfikar Ali Bhutto bei der deutschen Bundesregierung entschuldigt hatte wurde die Mannschaft jedoch bereits 1976 begnadigt Da das IOC nur den im Finale eingesetzten 13 Spielern Goldmedaillen verliehen hatte bestellte Bundesaussenminister Walter Scheel auf seine Rechnung funf Nachpragungen fur die Reservespieler Judo Bearbeiten Im Judo nahmen insgesamt 141 Sportler in funf Gewichtsklassen teil Ausserdem wurde ein Wettbewerb mit 26 Teilnehmern in der Offenen Klasse ausgetragen Die Kampfzeit lag in der Vorrunde bei sechs im Halbfinale bei acht und im Finale bei zehn Minuten Zum Sieg reichte ein Ippon Im Leichtgewicht belegte der Mongole Bachaawaagiin Bujadaa Platz zwei wurde aber als erster Judoka in der Sportgeschichte disqualifiziert da er mit Koffein gedopt war Toyokazu Nomura der japanische Olympiasieger im Weltergewicht benotigte fur seine funf Kampfe nur 10 49 Minuten Die erfolgreichsten Judoka kamen aus Japan sie holten insgesamt drei Gold und eine Bronzemedaille Auch die niederlandischen Athleten waren mit zwei Goldmedaillen welche beide Willem Ruska gewann sehr erfolgreich Kanu Bearbeiten Der Augsburger Eiskanal Ort der Wettbewerbe im KanuslalomIm Kanusport wurden sieben Wettbewerbe im Kanurennsport und vier im Kanuslalom ausgetragen Die funf Entscheidungen im Rennsport der Manner gingen uber eine Distanz von 1000 Meter die beiden Entscheidungen der Frauen uber 500 Meter 17 der 21 Medaillen gewannen Athleten des Ostblocks sechs Goldmedaillen gingen an Sportler der Sowjetunion Wahrend der Siegerehrung des Wettbewerbs im Einer Kajak erlitt der Zweitplatzierte Rolf Peterson einen Schwacheanfall und musste sich auf das Siegertreppchen setzen um sich auszuruhen Im Einer Kanadier sorgte der Rumane Ivan Patzaichin fur den einzigen nichtsowjetischen Sieg Der Finallauf im Zweier Kanadier endete mit dem knappsten Ergebnis eines olympischen Kanurennens Ein 300 Meter Endspurt brachte die rumanischen Titelverteidiger Ivan Patzaichin und Serghei Covaliov auf nur drei Hundertstelsekunden an die siegenden Sowjets heran was aber erst auf dem Zielfoto ersichtlich wurde Bereits im Jahr 1966 vorgeschlagen wurde 1970 die Sportart Kanuslalom vom IOC in das olympische Programm aufgenommen Fur die Olympischen Spiele in Munchen war vorgesehen dass die vier Wettbewerbe dreimal Manner einmal Frauen auf einer extra dafur errichteten kunstlichen Wettkampfstrecke am Lech in Augsburg stattfinden sollten Mit der Mitte 1971 erfolgten Fertigstellung dieses 660 Meter langen und mit 36 Hindernissen ausgestatteten Parcours begann gleichzeitig eine neue Ara im Wildwassersport welche ein Training unabhangig von den bisherigen Unwagbarkeiten eines naturlichen Gewassers unterschiedliche Wasserstande Stromungsschwankungen zuliessen Um den dadurch entstandenen Vorteil der gastgebenden bundesdeutschen Kanuten auszugleichen wurde auf Initiative der DDR Sportfuhrung eine verkurzte Variante der Olympiastrecke an der Zwickauer Mulde nachgebaut 25 Diese Investition schien sich auszuzahlen da die Mannschaft der DDR die olympischen Wettkampfe dominierte und alle vier Olympiasieger stellte Kanuslalom wurde nach den Olympischen Spielen in Munchen aus dem Programm gestrichen und wurde erst ab den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona wieder olympisch Leichtathletik Bearbeiten Hauptartikel Olympische Sommerspiele 1972 Leichtathletik In der Leichtathletik wurden 24 Wettbewerbe fur Manner und 14 Wettbewerbe fur Frauen ausgetragen Die Teilnahme regelte der internationale Leichtathletikverband IAAF welcher Blutdoping verdammte Es gab jedoch noch keine Moglichkeit entsprechende Kontrollen durchzufuhren Die Zeitmessung erfolgte erstmals vollautomatisch auf Hundertstelsekunden zustandig fur die Zeitmessung war die Firma Junghans Bei der Weitenmessung in den Wurfdisziplinen kam zum ersten Mal kein Massband mehr zum Einsatz Nun wurde die Aufschlagstelle mit einem Prismenreflektor markiert auf den ein geodatisches Messgerat ein elektronischer Tachymeter der Firma Carl Zeiss in Oberkochen gerichtet wurde Mittels infraroter Strahlen wurde die Entfernung dann gemessen Der sowjetische Athlet Walerij Borsow gewann die Goldmedaillen im 100 Meter Lauf und im 200 Meter Lauf und sorgte damit fur den ersten nichtamerikanischen Sprintdoppelsieg Weil der US amerikanische Trainer Stan Wright den schon Monate zuvor veroffentlichten Zeitplan nicht kannte verpassten die Laufer Rey Robinson und Eddie Hart den Zwischenlauf Nur Robert Taylor erreichte noch rechtzeitig das Stadion und musste seinen Lauf ohne jedes Aufwarmen absolvieren Im Finallauf gewann er die Silbermedaille Wahrend der Siegerehrung des 400 Meter Laufs sorgten die beiden US Amerikaner Vince Matthews und Wayne Collett fur einen Skandal als sie demonstrativ salopp auftraten Sie erschienen zu dieser Zeremonie barfuss und wahrend die Nationalhymne ertonte spielten sie mit ihren Medaillen tanzten lachten unterhielten sich und grussten das Publikum mit erhobener Faust Dies erinnerte viele an die Demonstration von Black Power bei den Olympischen Spielen 1968 Die US amerikanische Mannschaftsleitung sperrte die beiden Sportler daraufhin Da auch Lee Evans wegen seines angedrohten Boykotts bei einer rhodesischen Olympiateilnahme ausgeschlossen wurde und sich John Smith eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte mussten die Vereinigten Staaten ihre Mannschaft in der 4 mal 400 Meter Staffel zuruckziehen Von den sechs nominierten Laufern blieben lediglich Maurice Peoples und Tommy Turner ubrig In einem 5000 Meter Vorlauf sollte auch der Athiopier Miruts Yifter starten versuchte jedoch das Olympiastadion durch einen falschen Eingang zu betreten Da der Ordner kein Einsehen hatte gelang es Yifter nicht rechtzeitig zum Start anwesend zu sein Der Finne Lasse Viren gewann den 5000 Meter Lauf trat im Finale des 10 000 Meter Laufs jedoch wahrend des funften Kilometers auf die Bahninnenkante und sturzte Daraufhin fiel der Tunesier Mohamed Gammoudi uber ihn hinweg Dieser setzte dann zwar das Rennen fort gab aber bald auf als er merkte dass er nicht mehr an die Spitze herankam Nach diesem Fauxpas konnte Lasse Viren auch diesen Lauf fur sich entscheiden und wurde somit Doppelolympiasieger Beim Marathonlauf stahl der 16 jahrige Oberschuler Norbert Sudhaus aus Wiedenbruck dem Sieger Frank Shorter die Show indem er am Ende des Rennens kurz vor dem Stadion die Streckenabsperrung uberwand und mit Sportkleidung und der falschen Meldenummer 72 unter dem Jubel von zehntausenden Zuschauern als Erster ins Olympiastadion rannte Das ahnungslose Publikum feierte ihn statt des eigentlichen Siegers mit grossen Ovationen merkte es aber erst einige Zeit spater Norbert Sudhaus wurde festgenommen und zu Willi Daume gefuhrt Irgendwann tat es ihm leid und er schrieb dem US Amerikaner einen Entschuldigungsbrief auf den er aber nie eine Antwort erhielt Letzter des Marathonlaufs wurde Maurice Charlotin der von einem Elektrofahrzeug begleitet wurde Als dieses auf den letzten Metern eine Panne hatte blieb der Haitianer stehen da er sich so an dieses Gefahrt gewohnt hatte Christian Rudolph erlitt wahrend des 400 Meter Hurdenlaufs im Zwischenlauf an der letzten Hurde einen Achillessehnenriss und sturzte wobei Dieter Buttner uber ihn hinweg fiel Der vom Deutschen Leichtathletik Verband dagegen eingelegte Protest wurde aber von der Jury abgewiesen In einem 3000 Meter Hindernisvorlauf verlor der Australier Kerry O Brien bei einer Rempelei 250 Meter vor dem Ziel einen Schuh worauf er vor dem letzten Wassergraben das Rennen aufgab Beim 20 Kilometer Gehen siegte Peter Frenkel was er im Anschluss auch mit seinem Masseur in Schwabing feierte Als er erst am nachsten Morgen in das olympische Dorf zuruckkehrte galt er bei der Mannschaftsleitung der DDR bereits als abtrunnig Teamleiter Manfred Ewald hatte deshalb bereits die bayerische Polizei um Amtshilfe gebeten Christoph Hohne wurde kurz vor dem Start des 50 Kilometer Gehens durch eine anonyme Anzeige bei der Mannschaftsleitung der DDR beschuldigt wahrend des Wettkampfes in die Bundesrepublik fliehen zu wollen Obwohl dieser Denunziation kein Glaube geschenkt wurde war der Leipziger psychisch derart angeschlagen dass er nicht zu seiner normalen Form fand und nur Platz 14 belegte Fur den Hochsprung markierten die Spiele den Generationswechsel der Techniken Wahrend bei den Herren der Straddle fur den sowjetischen Athleten Jurij Tarmak mit 2 23 m noch fur Gold genugte war dies bei den Damen schon nicht mehr der Fall Uberraschungssiegerin wurde hier die erst 16 jahrige deutsche Jugendmeisterin Ulrike Meyfarth die mit 1 92 m im rucklings gesprungenen Fosbury Flop gleichzeitig den Weltrekord einstellte Beim Speerwurf der Manner konnte sich der Deutsche Klaus Wolfermann gegen den favorisierten sowjetischen Olympiasieger von 1968 Janis Lusis mit einer Weite von 90 48 m die Goldmedaille sichern Lusis blieb in seinem letzten Versuch lediglich 2 cm hinter dem Resultat des Deutschen Wolfermann wurde noch im gleichen Jahr aufgrund seiner Popularitat mit dem Titel Sportler des Jahres ausgezeichnet Zu einer Kontroverse fuhrten beim Stabhochsprung neue und leichtere Sprungstabe das Modell Cata Pole Auf Antrag der DDR wurde am 25 Juli 1972 der neue Stab vom Technischen Komitee der IAAF mit der Begrundung verboten dass neue Gerate allen Athleten ein Jahr vor dem Wettkampf zur Verfugung stehen mussten Am 27 August wurde dieser Beschluss wieder aufgehoben da es bei der Umsetzung praktische Schwierigkeiten gab Drei Tage spater 24 Stunden vor dem Qualifikationswettkampf revidierte sich die IAAF nach einem Dringlichkeitsantrag Griechenlands erneut Die neuen Stabe wurden verboten und konfisziert Es wurden nur Stabe gestattet die mindestens ein Jahr lang in allen Landern der Welt erhaltlich waren Der IAAF Prasident David Cecil einst selbst Olympiasieger hatte zuvor in heftigen Diskussionen versucht die Delegierten zu einer Zustimmung zu bringen 26 Bob Seagren Zweitplatzierter im Wettkampf zeigte sich als schlechter Verlierer Mit einer demonstrativen Geste druckte er dem Prasidenten des Europaischen Leichtathletikverbandes Adriaan Paulen den Stab in die Hand wofur er vom Publikum nur Pfiffe erntete Wahrend der anschliessenden Siegerpressekonferenz beschimpfte er den Olympiasieger Wolfgang Nordwig aus der DDR in dem er den Hauptschuldigen fur den Protest zu erkennen glaubte Nordwig wurde als erster Nicht US Amerikaner Olympiasieger in dieser technisch schwierigen Disziplin Die erfolgreichsten Sportlerinnen bei den Wettbewerben der Frauen waren Heide Rosendahl die fur die Bundesrepublik Deutschland die Goldmedaille im Weitsprung und in der 4 mal 100 Meter Staffel sowie die Silbermedaille im Funfkampf gewann Fur die DDR gewann Renate Stecher im 100 Meter Lauf und 200 Meter Lauf und die Silbermedaille in der 4 mal 100 Meter Staffel Das Duell der beiden deutschen Damensprintstaffeln war einer der Hohepunkte der Sommerspiele 20 der 42 Medaillen bei den Frauenwettbewerben gewannen Sportler der beiden deutschen Mannschaften Ljudmila Bragina aus der Sowjetunion stellte im 1500 Meter Lauf in allen drei Durchgangen einen Weltrekord auf und verbesserte den bis dahin bestehenden Rekord um mehr als funf Sekunden Die erfolgreichsten Leichtathleten kamen aus der Sowjetunion die neun Gold sieben Silber und eine Bronzemedaille gewannen Die Sportler der DDR errangen acht Gold sieben Silber und funf Bronzemedaillen Die Vereinigten Staaten konnten im Medaillenspiegel dieser Sportart mit sechs Gold und je acht Silber und Bronzemedaillen diesmal nur den dritten Platz erreichen Mit John Akii Bua gewann zum ersten Mal ein Leichtathlet aus Uganda die Goldmedaille Nach dem Zieleinlauf bei den 400 Meter Hurden lief er ausserdem zum ersten Mal eine Ehrenrunde Moderner Funfkampf Bearbeiten Beim Modernen Funfkampf nahmen bei zwei Wettbewerben fur Manner insgesamt 59 Sportler aus 20 Landern teil Am ersten Tag wurde der 1000 Meter Gelanderitt ausgetragen An den weiteren Tagen folgten die Wettkampfe im Degenfechten Pistolenschiessen und 300 Meter Freistilschwimmen Am letzten Wettkampftag wurde der 4000 Meter Gelandelauf ausgetragen Missklange gab es beim Schiesswettbewerb als nach Protest des britischen Teamchefs alle Teilnehmer auf Drogen kontrolliert wurden Dabei wurde festgestellt dass 14 Athleten Beruhigungsmittel konsumiert hatten diese wurden jedoch nicht disqualifiziert Der Grund dafur war dass diese Mittel zwar auf der Dopingliste des Fachverbandes nicht aber auf jener der Medizinischen Kommission des IOC standen Die Einspruche gegen diese Entscheidung scheiterten ebenso wie ein Protest gegen den spateren Olympiasieger wegen angeblicher Regelwidrigkeiten beim Schiessen Der ungarische Athlet Andras Balczo gewann den Einzelwettbewerb mit 5 412 Punkten beim Mannschaftswettbewerb siegte die Sowjetunion mit 15 968 Punkten Dieses Resultat setzte sich aus den Einzelergebnissen der Teilnehmer zusammen Ungarn und die Sowjetunion beherrschten die Wettkampfe und gewannen funf der sechs Medaillen Radsport Bearbeiten Sieben Wettbewerbe wurden im Radsport ausgetragen davon funf im Bahn und zwei im Strassenradsport Das 2000 Meter Tandemrennen stand letztmals auf dem Programm weil dieser Wettbewerb an Popularitat verloren hatte Bei diesem Wettkampf wurde die Sowjetunion uberraschend Olympiasieger sie errangen die Goldmedaille aber erst in einem dritten Lauf in dem das Zielfoto entscheiden musste Im Halbfinale der 4000 Meter Mannschaftsverfolgung wurde die britische Mannschaft von der bundesdeutschen eingeholt Auch in der 4000 Meter Einzelverfolgung wurden im Viertel und Halbfinale Fahrer eingeholt Die Goldmedaille gewann der Norweger Knut Knudsen auf einem von der danischen Mannschaft geliehenen Rennrad Das 100 Kilometer Mannschaftszeitfahren wurde auf dem damaligen Autobahnabschnitt Munchen Lindau heute Autobahn A 95 Munchen Garmisch mit einer maximalen Steigung von 3 7 Prozent ausgetragen Start Zielbereich war zwischen dem Autobahndreieck Starnberg und der Ausfahrt Schaftlarn Der Abstand der Mannschaften beim Start betrug zwei Minuten die Startreihenfolge wurde ausgelost Zuletzt im Abstand von vier Minuten gingen die zehn ersten Mannschaften der Weltmeisterschaft von 1971 auf die Strecke Die Dopingproblematik uberschattete sowohl das Mannschaftszeitfahren als auch das Einzel Strassenrennen Die drittplatzierte niederlandische Mannschaft wurde disqualifiziert weil Aad van den Hoek gedopt war selbiges geschah mit dem Einzelbronzemedaillengewinner Jaime Huelamo In beiden Entscheidungen wurden daraufhin keine Bronzemedaillen vergeben Im Einzelrennen erschienen ausserdem vier nordirische Sportler am Start ohne akkreditiert zu sein um gegen die Teilnahme der irischen Athleten zu protestieren Die vier Angehorigen der Irisch Republikanischen Armee wurden daraufhin festgenommen spater aber wieder freigelassen Reiten Bearbeiten Im Reiten wurden sechs Wettbewerbe ausgetragen je ein Einzel und Mannschaftswettkampf in der Dressur im Military und im Springreiten Beim Mannschaftswettbewerb im Dressurreiten war der Grand Prix vorgeschrieben Die 38 Lektionen der olympischen Grundaufgabe wurden mit Punkten innerhalb der Skala von null bis zehn bewertet bei drei besonders schweren Lektionen lag die maximale Punktzahl bei 20 fur den Gesamteindruck konnten die funf Wertungsrichter noch einmal maximal 90 Punkte vergeben so dass eine Idealpunktzahl von 2500 moglich war Die besten Zwolf ritten spater das Stechen um die Einzelmedaillen wobei fur den Gesamteindruck maximal 80 Punkte vergeben werden konnten Unter den funf Preisrichtern war auch Heinz Pollay Doppelolympiasieger von 1936 und in Munchen erster Sprecher des olympischen Gelobnisses der Kampfrichter Stark differierende Kampfrichterurteile beeinflussten diese Wettbewerbe jedoch negativ Der Militarywettbewerb der in Poing ostlich von Munchen ausgetragen wurde bestand aus einer Dressurprufung mit 19 Lektionen dem Gelanderitt und dem Springen Von den vier Reitern einer Mannschaft kamen in der Mannschaftswertung die besten drei Sportler in die Wertung anders als zuvor wurde aber auch der vierte ausgezeichnet Das Vereinigte Konigreich ging aus beiden Wettbewerben siegreich hervor Der Einzelwettbewerb im Springreiten fand auf einem 760 Meter langen Parcours mit 14 Hindernissen statt Der Mannschaftswettkampf wurde auf einem 860 Meter langen Parcours ausgetragen Die Nominierung von Hans Gunter Winkler in der bundesdeutschen Mannschaft war heftig umstritten Elf andere Springreiter erklarten dass sie mit ihm nicht in Munchen teilnehmen wurden Hintergrund war dass Hans Gunter Winkler funf Pferde bezog die von seinen Konkurrenten als nicht olympiafahig bezeichnet wurden Am Ende ritt er jedoch trotzdem und gewann sogar die Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb Alle Einzelmedaillen im Springreiten wurden im Stichkampf vergeben Ringen Bearbeiten Insgesamt 20 Wettbewerbe im Ringen wurden ausgetragen in zwei Stilarten fanden in jeweils zehn Gewichtsklassen Wettkampfe statt Im Freistil gingen 215 Sportler an den Start im griechisch romischen Stil kampften 195 Athleten um die Titel Neu eingefuhrt wurden das Halbfliegengewicht und das Superschwergewicht Die Kampfzeit war auf drei Mal drei Minuten beschrankt auch die Punktvergabe wurde erneut modifiziert Ein Ringer blieb solange im Turnier bis er mit sechs Minuspunkten belastet war Turniersieger wurde der Athlet mit der geringsten Zahl von Fehlpunkten Im Freistilringen gewannen die US Amerikaner Benjamin Peterson und John Peterson als erstes Bruderpaar im Ringen Gold und Silber Iwan Jarygin aus der Sowjetunion Olympiasieger im Schwergewicht benotigte von der zur Verfugung stehenden Kampfzeit von 54 Minuten lediglich 15 Minuten und vier Sekunden Als einziger Athlet im Wettkampf besiegte er alle seine Gegner auf Schulter so dass er ohne einen Minuspunkt aus dem Turnier hervorging Mit einem Gewicht von mehr als 180 Kilogramm war der US Amerikaner Chris Taylor der schwerste Athlet der jemals bei Olympischen Spielen an den Start ging und sogar die Bronzemedaille gewinnen konnte Beim Olympiasieg von Georgi Markow im Federgewichtswettkampf des griechisch romischen Stils wurde die Schwache des damaligen Wertungssystems sichtbar Der bulgarische Athlet traf auf keinen einzigen Ringer der sich unter den ersten sechs platzieren konnte Der zweitplatzierte DDR Athlet Heinz Helmut Wehling traf hingegen auf drei Ringer die sich unter den ersten sechs platzieren konnten Dominiert wurden die Wettkampfe im Ringen durch die Sowjetunion die neun Goldmedaillen gewinnen konnten Rudern Bearbeiten Ruderregattastrecke Oberschleissheim Ruderreagatta Anlage Tribune 48 246376 11 522432Im Rudern wurden sieben Wettbewerbe fur Manner auf der Regattastrecke Oberschleissheim nordlich der bayerischen Landeshauptstadt ausgetragen Die sowjetischen Athleten im Doppelzweier Alexander Timoschinin und Gennadi Korschikow sassen erst seit 1972 gemeinsam in einem Boot konnten aber trotzdem Olympiasieger werden Im Zweier ohne Steuermann siegten Siegfried Brietzke und Wolfgang Mager aus der DDR Beide hatten erst durch eine Weihnachtssendung von 1967 des DDR Fernsehsenders moderiert von Heinz Quermann zum Rudersport gefunden Zur Enttauschung der Gastgeber konnte einzig der Vierer mit Steuermann der so genannte Bullen Vierer beziehungsweise Bodensee Vierer eine Goldmedaille fur die Bundesrepublik gewinnen Im Achter blufften die Neuseelander im Halbfinale als sie der Bundesrepublik Deutschland den Sieg uberliessen Im Finallauf setzten sie sich aber deutlich durch wahrend die bundesdeutschen Sportler nur auf den funften Platz fahren konnten Die Schuld fur diesen Misserfolg trotz einer hervorragenden Ausrustung nahm Karl Adam auf sich der behauptete die falschen Riemen ausgewahlt zu haben Die neuseelandische Mannschaft hatte das Geld fur Training und Ausrustung bei einer Lotterie gewonnen Die DDR Ruderer waren noch uberlegener als bei den Olympischen Sommerspielen 1968 und konnten in allen Bootsklassen Medaillen gewinnen Neben drei Bronzemedaillen und einer Silbermedaille konnten sie auch drei Olympiasiege erringen Schiessen Bearbeiten Im Schiessen fanden acht Wettbewerbe statt Gegenuber den Olympischen Spielen 1968 wurde das Programm um die Disziplin Laufende Scheibe erganzt die die 1956 letztmals ausgetragene Disziplin Laufender Hirsch ersetzte Die Wiederaufnahme dieses Wettbewerbes wurde 1968 beschlossen und trug vorlaufig den Namen Laufender Keiler Auf Protest von Tierschutzern wurde er dann jedoch in Laufende Scheibe umbenannt und die Wildschweinsilhouette seit den Spielen von Barcelona 1992 durch eine neutrale Abbildung ersetzt Wegen der hohen Kosten wurde die Disziplin Freies Gewehr Dreistellungskampf letztmals ausgetragen Ri Ho jun ein Soldat aus Pjongjang wurde in der Disziplin Kleinkaliber liegend der erste nordkoreanische Olympiasieger Auf der Pressekonferenz ausserte er dass er den Rat des Ministerprasidenten befolgt und geschossen habe als musse er mit jedem Schuss einen Feind treffen Die angestrebte Disqualifikation wegen unolympischen Verhaltens wurde durch die Behauptung der Mannschaftsleitung verhindert dass Li Ho Jun nur ein einfacher Soldat und geistig nicht sehr rege sei Im Anschluss entschuldigte sich Li Ho Jun und die Siegerehrung erfolgte mit vierstundiger Verspatung Zuvor war es bereits im Wettkampf zu einem Versehen gekommen als er mit 596 Ringen auf Platz 14 eingestuft wurde und erst eine nochmalige Uberprufung 599 Ringe und damit einen neuen Weltrekord ergab Der Bayer Konrad Wirnhier Olympiasieger im Wurftaubenschiessen Skeet schoss mit seiner selbstgebauten Flinte Der sowjetische Weltmeister Juri Zuranow legte gegen die Kampfrichterentscheidung wonach er die 18 Taube in der dritten Serie nicht getroffen haben sollte Protest ein und verliess den Schiessstand Daraufhin beschloss die Jury ihm drei Treffer abzuerkennen ihn aber ansonsten im Wettbewerb zu belassen Ohne diese Strafpunkte ware er in den Stichkampf um die Goldmedaille gelangt so belegte er nur den 13 Platz Im Wurftaubenschiessen Trap verhinderte der Franzose Michel Carrega mit einer uralten Flinte einen italienischen Doppelsieg vermutlich aber auch seinen eigenen Olympiasieg Es gab keine uberlegene Schutzennation es gingen Medaillen an 15 Lander Schwimmen Bearbeiten Die Schwimmhalle im OlympiaparkIm Schwimmen wurden 29 Wettbewerbe ausgetragen Auch die Disziplinen Wasserball mit einem Wettbewerb und Wasserspringen mit vier Wettbewerben werden der Sportart Schwimmen zugerechnet Die Zeitnahme erfolgte erstmals auch offiziell auf Hundertstelsekunden welche auch bekanntgegeben wurden Der herausragende Schwimmer war der US Amerikaner Mark Spitz der in den Disziplinen 100 Meter Freistil 200 Meter Freistil 100 Meter Schmetterling 200 Meter Schmetterling und in den Staffeln uber 4 mal 100 Meter Freistil 4 mal 200 Meter Freistil und 4 mal 100 Meter Lagen antrat In allen sieben Wettbewerben konnte er die Goldmedaille gewinnen wobei er immer einen neuen Weltrekord aufstellte Bei der Siegerehrung des 200 Meter Freistilrennens sorgte er fur einen Eklat als er auf dem Siegerpodest seine Sportschuhe der Marke adidas nach oben hielt Mark Spitz wurde daraufhin vor eine IOC Kommission geladen wo er erklarte dass er sich zu dieser Aktion lediglich aus Freude uber seinen Erfolg und nicht aus kommerziellen Uberlegungen hatte hinreissen lassen jedoch glaubte ihm niemand Der US Amerikaner Rick DeMont gewann das 400 Meter Freistilfinale mit einer Zeit von 4 00 26 min Drei Tage nachdem er mit der Goldmedaille ausgezeichnet worden war erhielt er die Information dass sein Dopingtest positiv war Auf Empfehlung der Medizinischen Kommission wurde Rick DeMont der das ephedrinhaltige Mittel Marax verwendet hatte disqualifiziert und vom 1500 Meter Freistilfinale ausgeschlossen Bei der Untersuchung des Falles stellte sich einen Monat spater heraus dass der unter Asthma leidende Athlet das von ihm benutzte Mittel auf seinem medizinischen Fragebogen angegeben hatte doch der US Teamarzt diese Information nicht weitergegeben hatte Der Australier Brad Cooper wurde nachtraglich zum Olympiasieger erklart die Goldmedaille von Rick DeMont eingezogen und 1996 an das Olympische Museum in Lausanne ubergeben Roland Matthes aus der DDR verschenkte im 100 Meter Schmetterlingsfinale eine mogliche Medaille da er den Start verpasste Wie gewohnt wollte er als Letzter auf den Startblock steigen um einer zu langen Muskelanspannung zu entgehen Da bei diesem Lauf jedoch ein neuer Starter fungierte der nicht abwartete bis alle Schwimmer in Startstellung gegangen waren verpasste er den Anschluss und sprang dem Feld hinterher Er wurde dann trotzdem noch Vierter Bei den 400 Meter Lagen erreichten der Schwede Gunnar Larsson und der Amerikaner Alexander McKee eine Zeit von 4 31 98 min so dass die Anzeigetafel zuerst beide als Erstplatzierte auswies Im Anschluss wurden fur eine endgultige Entscheidung die Tausendstelsekunden herangezogen Da die Zeit fur Gunnar Larsson 4 31 981 min und fur Alexander McKee 4 31 983 min betrug erhielt der Schwede die Goldmedaille Bei einer Nachmessung von 1973 ergaben sich unterschiedliche Bahnlangen die Bahn von Alexander McKee war etwa drei Millimeter zu lang Bei den Frauenwettbewerben war die Australierin Shane Gould mit drei Goldmedaillen in Weltrekordzeit einer Silber und einer Bronzemedaille die erfolgreichste Athletin Die US Amerikanerin Sandy Neilson trug beim Start in Munchen selbstbewusst ein T Shirt mit der Aufschrift Nicht alles was glitzert ist Gould genauso wie ihre Landsfrau Melissa Belote gewann auch sie drei Goldmedaillen Dominiert wurden die Schwimmwettbewerbe von der US amerikanischen Mannschaft die 17 Gold 14 Silber und 12 Bronzemedaillen gewinnen konnte Insgesamt wurden in 24 der 29 Disziplinen neue Weltrekorde aufgestellt der olympische Rekord wurde bei allen Wettkampfen verbessert Wasserball Bearbeiten An dem nur fur Manner ausgetragenen olympischen Wasserballturnier nahmen 176 Athleten aus 16 Landern teil In der Vorrunde wurde in drei Gruppen gespielt Die Medaillengewinner der Olympischen Spiele 1968 Jugoslawien die Sowjetunion und Ungarn wurden gesetzt die ubrigen Mannschaften zugelost Die beiden Besten jeder Gruppe gelangten in die Finalrunde I wo wie in der Vorrunde jeder gegen jeden spielte Die Dritt und Viertplatzierten jeder Gruppe erreichten die Finalrunde II in der die Platze sieben bis zwolf ermittelt wurden Die Vorrundenergebnisse wurden dabei mitgezahlt Erstmals wurde die 45 Sekunden Regel angewendet welche besagt dass die Mannschaft die im Ballbesitz war innerhalb von 45 Sekunden einen Torschuss abgeben musste Anderenfalls erhielt die andere Mannschaft den Ball Das Turnier fand auf einem sehr unfairen Niveau statt im Vorrundenspiel zwischen Jugoslawien und Kuba welches 7 5 ausging wurden mehrere Spieler beider Mannschaften blutig geschlagen Im Finalrundentreffen zwischen Ungarn und Italien mit dem Ergebnis von 8 7 mussten innerhalb von 38 Sekunden acht Spieler wegen grober Fouls herausgestellt werden Die Sowjetunion konnte durch das bessere Torverhaltnis gegenuber Ungarn die Goldmedaille gewinnen Die Bronzemedaille ging an die Vereinigten Staaten Wasserspringen Bearbeiten Im Wasserspringen wurde je ein Wettbewerb im Kunstspringen und Turmspringen fur Manner und Frauen ausgetragen Die US amerikanischen Wasserspringer erlebten ein Desaster indem sie nur je eine Gold Silber und Bronzemedaille gewinnen konnten Im Kunstspringen der Manner wurden die US Amerikaner nach elf Siegen in Folge durch Wladimir Wassin aus der Sowjetunion und Giorgio Cagnotto aus Italien geschlagen Bei den Frauen gewann im Turmspringen die Tschechoslowakin Milena Duchkova Silber Die Wettkampfe wurden durch europaische Staaten dominiert Segeln Bearbeiten Platz des olympischen Feuers am Hafenmeistergebaude im Olympiazentrum Schilksee Die Ergebnisse der Wettfahrten Tafel am Hafenmeistergebaude im Olympiazentrum Schilksee Im Segeln wurden sechs Wettbewerbe ausgetragen Aus dem Programm gestrichen wurde die 5 5 Meter Klasse welche durch die Bootsklassen Tempest und Soling ersetzt wurde In jeder Klasse sollten sieben Wettfahrten ausgetragen werden die jedoch wegen der schlechten Wind und Wetterverhaltnisse nicht in jedem Fall gestartet werden konnten In der Drachenklasse und in der Solingklasse wurde die sechste Regatta mehrfach verlegt die siebte abgesagt In der Solingklasse wurde das danische Boot in der funften Wettfahrt nach einer Kollision mit der franzosischen Jacht disqualifiziert Paul Elvstrom reiste daraufhin am 8 September erbost ab ohne an der sechsten Wettfahrt teilgenommen zu haben Im Flying Dutchman wiederholte Rodney Pattison seinen Olympiasieg von 1968 Der Schotte war so uberlegen dass ihm nach sechs Wettfahrten die Goldmedaille nicht mehr zu nehmen war Daher verzichtete er auf eine Teilnahme an der siebten Regatta In der Finn Dinghy belegte der spatere Prasident des IOC der Belgier Jacques Rogge den 14 Platz der spatere spanische Konig Juan Carlos I belegte im Drachen den 15 Platz Hauptartikel Olympische Sommerspiele 1972 Segeln Turnen Bearbeiten Karin Janz am StufenbarrenDas olympische Programm umfasste 14 Wettbewerbe acht fur Manner und sechs fur Frauen Dabei wurden erstmals bei Olympischen Spielen drei voneinander unabhangige getrennte Wettbewerbe ausgetragen Das waren die Einzelmehrkampffinals Geratefinale und Mannschaftsmehrkampffinals In je einem Pflicht und Kurdurchgang wurden die Sieger im Mannschaftswettbewerb ermittelt Danach folgte das Einzelmehrkampffinale fur das die besten 36 Sportler qualifiziert waren Mit 16 von 24 moglichen Medaillengewinnen wurden die Mannerwettkampfe klar von den japanischen Turnern dominiert Dabei gingen allein im Einzelmehrkampf am Barren und am Reck jeweils alle drei Medaillen an japanische Sportler welche jedoch von den angestrebten acht Goldmedaillen nur funf gewinnen konnten Mit drei Gold und zwei Silbermedaillen war Sawao Katō der erfolgreichste Turner und der insgesamt zweiterfolgreichste Athlet dieser Olympischen Spiele nach dem Schwimmer Mark Spitz Bei den Frauenwettbewerben beherrschte die UdSSR Mannschaft das Geschehen indem sie zehn von 18 moglichen Medaillen gewann Die 17 jahrige Olga Korbut die damals bei einer Grosse von 1 55 Meter nur 38 Kilogramm wog avancierte als Spatz von Grodno zum Publikumsliebling dieser Olympischen Spiele Im Einzelmehrkampf als prestigetrachtigsten Wettbewerb scheiterte sie jedoch als sie zum Abschluss ihrer Stufenbarrenkur einer Schwebekippe am unteren Holm mit den Fussen an der Matte hangenblieb Mit der daraus resultierenden Wertung von 7 50 Punkten blieb Korbut in der Endabrechnung lediglich der siebte Rang Nach ihrer Stufenbarrenkur im Einzelwettbewerb kam es zu einem Tumult als sie mit 19 450 Punkten nur die Silbermedaille erreichte Das Publikum pfiff minutenlang da es diese Ubung fur unterbewertet hielt Insgesamt konnte Olga Korbut drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille erringen womit sie die erfolgreichste Turnerin dieser Olympischen Spiele war Volleyball Bearbeiten An den olympischen Volleyballturnieren nahmen 140 Manner aus zwolf Landern und 93 Frauen aus acht Landern teil Eine wesentliche Anderung des Reglements war die Festlegung des Ballgewichtes auf 250 bis 280 Gramm ausserdem wurden an den Netzenden flexible Antennen installiert um den Schiedsrichtern die Arbeit zu erleichtern Der Austragungsmodus wurde ebenfalls verandert Statt einer Turnierrunde gab es nun Vorrunden in Sechser beziehungsweise Vierergruppen und Platzierungs Halbfinal und Finalspiele Beim Turnier der Manner waren neben dem Gastgeber die beiden Finalteilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1968 die ersten drei der Weltmeisterschaft von 1970 in Sofia die Kontinentalmeister aus Afrika und Asien und die beiden Finalteilnehmer der Panamerikanischen Spiele startberechtigt Die beiden restlichen Platze wurden 1972 bei einem Turnier in Paris vergeben Im Spiel um Platz drei trennten sich die Sowjetunion und Bulgarien mit 3 0 Am 9 September um 21 Uhr standen sich im Finale Japan und die DDR gegenuber Japan gewann 3 1 und errang somit die Goldmedaille Im gesamten Turnierverlauf wurden 40 Spiele ausgetragen Beim Turnier der Frauen waren neben dem Gastgeber der letzte Olympiasieger die vier Erstplatzierten der Weltmeisterschaft von 1970 der Asienvertreter und der Gewinner der Panamerikanischen Spiele teilnahmeberechtigt Im Spiel um Platz drei trennten sich Nordkorea und Sudkorea mit 3 0 Nach der Niederlage reichte die sudkoreanische Mannschaft einen Protest ein und behauptete dass es sich bei Kim Zung bok von deren Leistung die nordkoreanische Mannschaft am meisten profitiert hatte um einen Mann handeln wurde Der Protest wurde jedoch abgewiesen da die Medizinische Kommission der Spielerin ein Weiblichkeitszertifikat erteilt hatte Daraufhin behaupteten die Sudkoreaner dass die Spielerin Han Jong suk die in der Olympiaauswahl nicht eingesetzt worden war zum Sextest erschienen sei Am 7 September um 21 Uhr standen sich im Finale die Sowjetunion und Japan gegenuber Die Sowjetunion gewann 3 2 und errang somit die Goldmedaille Im gesamten Turnierverlauf wurden 20 Spiele ausgetragen Demonstrationssportarten Bearbeiten Das IOC erlaubte dem Organisationskomitee zwei Demonstrationssportarten im Rahmen der Olympischen Sommerspiele auszutragen Dieses entschied sich zu Beginn des Jahres 1971 fur Badminton und Wasserski in beiden Fallen blieb der erhoffte Zuspruch des Publikums aber aus Im Badminton fanden vier Wettbewerbe statt Eingeladen hierzu waren die Finalisten der All England Championships die von der International Badminton Federation als inoffizielle Weltmeisterschaften angesehen wurden Ebenso waren die Medaillengewinner der Europameisterschaften teilnahmeberechtigt Mit zwei ersten und je einem zweiten und dritten Platz waren die indonesischen Badmintonspieler die erfolgreichsten Die bundesdeutschen Spieler konnten drei dritte Platze erreichen Beim Wasserski wurden je drei Wettkampfe fur Manner und Frauen ausgetragen In den Disziplinen Slalom Figurenlauf und Springen waren 17 Manner und acht Frauen aus 20 Landern zugelassen Durch ungunstige Wetterbedingungen mussten einige Wettbewerbe auf den Passader See verlegt werden Die US amerikanischen Sportler waren mit drei ersten zwei zweiten und einem dritten Platz die erfolgreichsten bei diesen Demonstrationswettkampfen Herausragende Sportler und Leistungen BearbeitenDie erfolgreichsten TeilnehmerRang Sportler Land Sportart Gesamt1 Mark Spitz Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Schwimmen 7 0 0 72 Sawao Katō Japan 1870 Japan Turnen 3 2 0 53 Shane Gould Australien Australien Schwimmen 3 1 1 54 Olga Korbut Sowjetunion 1955 Sowjetunion Turnen 3 1 0 45 Melissa Belote Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Schwimmen 3 0 0 3Sandy Neilson Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Schwimmen 3 0 0 3Insgesamt wurden bei den Olympischen Sommerspielen in Munchen 52 Weltrekorde und 96 olympische Rekorde aufgestellt Die britische Reitsportlerin Lorna Johnstone war mit 70 Jahren und funf Tagen die alteste Olympiateilnehmerin aller Zeiten Die Schwimmerin Kornelia Ender DDR war mit 13 Jahren und 308 Tagen die jungste Medaillengewinnerin dieses Turniers Die jungste Olympiasiegerin wurde Deena Deardurff USA mit 15 Jahren und 114 Tagen im Schwimmen 4 100 m Lagen Der westdeutsche Reitsportler Josef Neckermann war mit 60 Jahren und 96 Tagen der alteste Medaillengewinner dieser Spiele Der alteste Olympiasieger wurde Hans Gunter Winkler BRD mit 46 Jahren und 50 Tagen im Springreiten Berichterstattung Bearbeiten Journalist und Regisseur Horst SeifartIm Mai des Jahres 1968 grundeten ARD und ZDF das Deutsche Olympia Zentrum DOZ mit Sitz in Munchen als Geschaftsfuhrer wurde der Journalist und Fernsehmoderator Robert Lembke eingesetzt ausserdem wurde festgelegt dass der NDR Sportredakteur Horst Seifart Weltregie fuhren sollte Das DOZ entwickelte zusammen mit Vertretern des Organisationskomitees und der Stadt Munchen einen Zeitplan fur die Olympischen Spiele Als Pressechef fungierte der Journalist Diplomat und spatere Politiker Hans Klein Auf Anregung dieser Organisatoren wurde der Beginn der Eroffnungsfeier auf 15 00 Uhr festgelegt damit sie rund um den Erdball zu einer empfangsgunstigen Zeit live ausgestrahlt werden konnte In Deutschland wurde die Eroffnung im Horfunk durch die ARD Olympiawelle ubertragen Reporter waren hierbei Oskar Klose Eberhard Stanjek und Peter Langer Im Fernsehen wurde diese Veranstaltung durch das ZDF mit den Reportern Werner Schneider und Walther Schmieding ausgestrahlt Auch die spannendsten Entscheidungen wurden zeitlich so gelegt dass sie in moglichst vielen Landern gunstig ubertragen werden konnten Insgesamt wurden mehr als 4500 Journalisten akkreditiert Erfasst wurden in Munchen 1896 Journalisten der schreibenden Presse 358 Fotografen 502 Nachrichtenagenturen 182 Rundfunkgesellschaften und 1400 TV Techniker In Kiel wurden 256 Fotografen und 80 Techniker registriert Das Organisationskomitee verwaltete die Fernsehrechte und zog die Lizenzgebuhren fur die Ubertragungsrechte ein ein Viertel dieser Lizenzgebuhren erhielt das IOC Insgesamt wurden 25 Vertrage geschlossen an denen Fernsehstationen aus 95 Landern beteiligt waren Die hochste Einzellizenz mit 13 5 Millionen Dollar bezahlte die kommerzielle amerikanische Fernsehgesellschaft American Broadcasting Company ABC Frei von Lizenzkosten blieben die 78 Horfunkstationen aus aller Welt die wahrend der Olympischen Spiele live berichteten ARD und ZDF sendeten wahrend der Wettkampfe in taglichem Wechsel insgesamt 230 Stunden der Bayerische Rundfunk hatte eine Olympiawelle eingerichtet die taglich von 6 Uhr bis Mitternacht sendete In gedruckter Form und in neun Sprachen erschienen 32 Ausgaben der Olympia Press Diese Pressebulletins hatten eine Auflage von etwa 20 000 Stuck 1974 gab das Organisationskomitee einen dreiteiligen offiziellen Bericht heraus In deutscher englischer und franzosischer Fassung wurden darin auf fast 1200 Seiten alle Informationen zu den Olympischen Spielen 1972 in Munchen veroffentlicht Musik BearbeitenIm Jahr 1970 wurden alle deutschen Komponisten vom Organisationskomitee fur die Spiele der XX Olympiade Munchen 1972 eingeladen eine Olympia Fanfare zu schaffen Das Musikstuck durfte nach Belieben instrumentiert werden sollte nicht langer als zwei Minuten dauern und von dreiteiliger Form sein Ein Kennmotiv von etwa zehn Sekunden ein Mittelteil und eine akustisch dynamisch und musikalisch gesteigerte Reprise Einsendeschluss fur den Wettbewerb an dem auch Amateure teilnehmen durften war der 31 Dezember 1970 In der Jury sassen Komponisten Musikwissenschaftler Musikhochschuldirektoren Rundfunk und Fernsehschaffende sowie zehn aktive Sportler Am Samstag dem 24 April 1971 fand die Endausscheidung zur Wahl der Olympia Fanfare live im Aktuellen Sportstudio des ZDF statt Unter 719 Einsendungen waren sechs Komponisten fur das Finale ausgewahlt worden Moderator Harry Valerien verkundete das Ergebnis Das Stuck des Hamburger Komponisten Herbert Rehbein einem Weggefahrten des bekannten Bandleaders Bert Kaempfert hatte die meisten Stimmen erhalten und damit gewonnen Die Studioversion der Olympia Fanfare wurde vom Orchester des Bayerischen Rundfunks und Mitgliedern des Luftwaffenmusikkorps Neubiberg unter der Leitung von Willy Mattes aufgenommen und fand Verwendung als Erkennungsmelodie zum Beginn der Fernsehubertragungen des Deutschen Olympia Zentrums DOZ 27 Die Siegerehrungen nach den Wettkampfen wurden jeweils ebenfalls durch die Olympia Fanfare angekundigt Kurt Edelhagen der Leiter der Big Band des Westdeutschen Rundfunks hatte auf Willi Daumes Anfrage ob er Lust habe die Musik zur Eroffnungsfeier zu machen sofort zugesagt Als Verantwortlicher fur Idee Gestaltung und Produktion wahlte er Volksmusikstucke aus allen Erdteilen und liess sie von den drei Arrangeuren Peter Herbolzheimer Dieter Reith und Jerry van Rooyen zu einer originellen Mischung aus Folklore und Swing aufpeppen Eineinhalb Jahre Arbeit steckten Kapellmeister Edelhagen und sein Team in die 90 minutige Festmusik Ein halbes Jahr vor den Spielen hatte man sich fur die Playback Variante entschieden da die Arrangements mit teilweise aus Museen entliehenen alten Instrumenten beim besten Willen nicht fur eine Live Performance geeignet waren Live zu horen waren nur die Trommler Vier Schlagzeuger sassen mit hochempfindlichen Kopfhorern im engen Interviewstudio des Olympiastadions und schlugen den Einmarschrhythmus wenn der Ton von einem Arrangement zum anderen wechselte um Ubergange zu kaschieren Zusatzlich zu der Musik von Kurt Edelhagen wurde auch eine Single von Bert Kaempfert veroffentlicht deren Titel von Herbert Rehbein komponiert wurden Olympia 1972 Munich Fanfare 2 45 und Olympia 1972 Under The Olympic Sign 2 50 veroffentlicht in Stereo auf Polydor 2001 247 Die olympische Hymne wurde erstmals in der Geschichte der Olympischen Spiele nur instrumental aufgefuhrt ublich war bis dahin ein Chor Der Knabenkapelle Dachau wurde die Teilnahme an den Eroffnungsfeiern der Olympischen Spiele verwehrt 28 Die Manager der Olympischen Spiele von Munchen bestellten erst fur ihre grosse Volkerverstandigung die Posaunentone auch bei dem Dachauer Kinderverein schlossen sie dann jedoch vom Einmarsch ins Stadion aufgrund der Vergangenheit der Stadt Dachau im Zweiten Weltkrieg aus 29 Literatur BearbeitenMatthias Dahlke Der Anschlag auf Olympia 72 Die politischen Reaktionen auf den internationalen Terrorismus in Deutschland Martin Meidenbauer Verlag Munchen 2006 ISBN 3 89975 583 9 Roman Deininger Uwe Ritzer Die Spiele des Jahrhunderts Olympia 1972 der Terror und das neue Deutschland dtv Munchen 2021 ISBN 978 3 423 28303 8 Eva Maria Gajek Imagepolitik im olympischen Wettstreit Die Spiele von Rom 1960 und Munchen 1972 Gottingen 2013 Wallstein Verlag ISBN 978 3 8353 1196 1 Bodo Harenberg Munchen 1972 Daten zu den Olympischen Spielen 1972 Habel Verlag Konigswinter 1982 ISBN 3 87179 033 8 Matthias Hell Munchen 72 Olympia Architektur damals und heute MunchenVerlag Munchen 2012 ISBN 978 3 937090 63 4 S 108 111 Gesprache mit Beteiligten und Kapitel Der Olympische Alptraum Rupert Kaiser Olympia Almanach von Athen 1896 bis Athen 2004 AGON Sportverlag Kassel 2004 ISBN 3 89784 246 7 Volker Kluge Olympische Sommerspiele Die Chronik III Mexiko Stadt 1968 Los Angeles 1984 Sportverlag Berlin Berlin 2000 ISBN 3 328 00741 5 Karl H Kramer Architektur und Wettbewerbe Olympische Bauten Munchen 1972 Kramer Verlag Stuttgart 1970 ISBN 3 7828 0207 1 David Clay Large Munich 1972 Tragedy Terror and Triumph at the Olympic Games Rowman amp Littlefield Publishers Lanham Maryland USA 2011 ISBN 978 0 520 26215 7 Eva Maria Modrey Das Publikum und die Medien Die Eroffnungsfeier der Olympischen Spiele 1972 In Frank Bosch Patrick Schmidt Hrsg Medialisierte Ereignisse Performanz Inszenierung und Medien seit dem 18 Jahrhundert Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 593 39198 4 S 243 275 Werner Pietsch Olympia in der Tasche Treffpunkt Munchen 72 Ullstein Verlag Berlin 1971 ISBN 3 550 06441 1 Kay Schiller Christopher Young The 1972 Munich Olympics and the Making of Modern Germany University of California Press Berkeley Los Angeles London 2010 ISBN 978 0 520 26213 3 dt Ubersetzung aus dem Engl von Sonja Hogl Munchen 1972 Olympische Spiele im Zeichen des modernen Deutschland Wallstein Verlag Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1010 0 Werner Schneider Die Olympischen Spiele 1972 Munchen Kiel Sapporo Bertelsmann Verlag Gutersloh 1989 ISBN 3 570 04559 5 Harry Valerien Olympia Munchen 1972 Munchen Kiel Sapporo Sudwest Verlag Munchen 1982 ISBN 3 517 00930 X Weblinks Bearbeiten Commons Olympische Sommerspiele 1972 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite des Deutschen Historischen Museums Seite des IOC Offizieller Bericht Band 1 The organisation Teil 1 englisch PDF Datei 20 MB Offizieller Bericht Band 1 The organisation Teil 2 englisch PDF Datei 22 MB Offizieller Bericht Band 2 The constructions Teil 1 englisch PDF Datei 21 MB Offizieller Bericht Band 2 The constructions Teil 2 englisch PDF Datei 15 MB Offizieller Bericht Band 3 The competitions englisch franzosisch Deutsch PDF Datei 28 MB Olympia Fanfare amp DOZ Intro Munchen 1972 Filmothek im Bundesarchiv UFA Dabei 840 1972 29 08 1972 Aufnahmen von den XX Olympischen Spielen UFA Dabei 841 1972 06 09 1972 Aufnahmen von den XX Olympischen Spielen Deutschlandspiegel 217 1972 27 09 1972 Aufnahmen von XX Olympischen SpielenEinzelnachweise Bearbeiten Olympia Amsterdam kandidiert fur 1976 In Arbeiter Zeitung Wien 16 Janner 1966 S 1 Hinweis Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv Die ursprunglich verlinkten Seiten des Online Archivs sind daher nicht erreichbar arbeiter zeitung at das offene Online Archiv Hans von Herwarth Von Adenauer zu Brandt Erinnerungen Propylaen Berlin Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 549 07403 4 hier S 318 f Grossbaustelle U Bahn In Arbeiter Zeitung Wien 21 September 1968 S 22 Hinweis Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv Die ursprunglich verlinkten Seiten des Online Archivs sind daher nicht erreichbar arbeiter zeitung at das offene Online Archiv Olympiafinanzierung durch Lotterie In Arbeiter Zeitung Wien 20 Mai 1967 S 12 Hinweis Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv Die ursprunglich verlinkten Seiten des Online Archivs sind daher nicht erreichbar arbeiter zeitung at das offene Online Archiv Otto Haas Wolfgang Kosler Red Offizieller Olympiafuhrer der Spiele der XX Olympiade Munchen 1972 Organisationskomitee fur die Spiele der XX Olympiade Munchen 1972 Atlas Verlag Munchen 1972 ISBN 3 920053 00 1 S 3 Drei Medaillen und drei Enkerln In Arbeiter Zeitung Wien 20 August 1972 S 16 Hinweis Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv Die ursprunglich verlinkten Seiten des Online Archivs sind daher nicht erreichbar arbeiter zeitung at das offene Online Archiv Im olympischen Schneckenhaus und Wir schatzen eure Leistungen In Arbeiter Zeitung Wien 22 August 1972 S 14 Hinweis Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv Die ursprunglich verlinkten Seiten des Online Archivs sind daher nicht erreichbar arbeiter zeitung at das offene Online Archiv unten rechts TEE hatte Vorrang vor Olympia In Arbeiter Zeitung Wien 23 August 1972 S 12 Hinweis Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv Die ursprunglich verlinkten Seiten des Online Archivs sind daher nicht erreichbar arbeiter zeitung at das offene Online Archiv unten rechts Mexikaner brachte die Fahne ab Textmitte In Arbeiter Zeitung Wien 24 August 1972 S 14 Hinweis Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv Die ursprunglich verlinkten Seiten des Online Archivs sind daher nicht erreichbar arbeiter zeitung at das offene Online Archiv Im Gesprach mit Coordt von Mannstein veroffentlicht im Design Tagebuch Otto Haas Wolfgang Kosler Red Offizieller Olympiafuhrer der Spiele der XX Olympiade Munchen 1972 Organisationskomitee fur die Spiele der XX Olympiade Munchen 1972 Atlas Verlag Munchen 1972 ISBN 3 920053 00 1 S 148 OK Hrsg Official Report Band 1 S 330 South African History Online 22 August 1972 Rhodesia withdraws from Summer Olympic Games Mehr Olympiasieger als je zuvor In Arbeiter Zeitung Wien 20 Juli 1972 S 11 Hinweis Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv Die ursprunglich verlinkten Seiten des Online Archivs sind daher nicht erreichbar arbeiter zeitung at das offene Online Archiv Daily News zu der Eroffnungsfeier der XX Olympischen Spiele L Aurore zu der Eroffnungsfeier der XX Olympischen Spiele Die Spiele mussen weitergehen Die Trauerfeier Memento vom 14 Februar 2013 im Internet Archive In olympia72 de Avery Brundage wahrend der Schlussfeier am 11 September 1972 MP3 1 9 MB Val Grimm Otto Piene leading figure in kinetic and technology based art dies at 86 MIT News 21 Juli 2014 abgerufen im Portal newsoffice mit edu am 9 August 2014 Olympia Regenbogen Munchen 1972 Fotodokumentation Los 4882 im Portal liveauctioneers com abgerufen am 9 August 2014 Die Zusammenarbeit mit Otto Piene 2005 2009 Webseite im Portal ethecon org abgerufen am 9 August 2014 Otto Piene Memento vom 12 August 2014 im Internet Archive Biografie im Portal fiftyfifty galerie de abgerufen am 9 August 2014 Bruce Weber Otto Piene German Artist of New Modes Dies at 85 Artikel vom 18 Juli 2014 im Portal nytimes com abgerufen am 9 August 2014 Artikel in der SZ zu Fuchsbergers und Lebers Entscheidung Wie kommt ein reissender Gebirgsfluss in den Tagebau Streifzuge durch die Geschichte des Wildwassersports in Deutschland Memento vom 16 Oktober 2007 im Internet Archive Spalte 1 Seagrans Superstab doch verboten In Arbeiter Zeitung Wien 31 August 1972 S 12 Hinweis Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv Die ursprunglich verlinkten Seiten des Online Archivs sind daher nicht erreichbar arbeiter zeitung at das offene Online Archiv Olympische Spiele Munchen 1972 DOZ Intro 8 Dezember 2021 abgerufen am 29 Januar 2022 Darius Zifonun Gedenken und Identitat der deutsche Erinnerungsdiskurs Campus Verlag 2004 ISBN 978 3 593 37618 9 S 84 Wenn s ihnen aus der Verfemung hilft In Der Spiegel 26 Juni 1977 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 29 Oktober 2022 Olympische Sommerspiele Athen 1896 Paris 1900 St Louis 1904 Athen 1906 inoffiziell London 1908 Stockholm 1912 Berlin 1916 Antwerpen 1920 Paris 1924 Amsterdam 1928 Los Angeles 1932 Berlin 1936 Tokio Helsinki 1940 London 1944 London 1948 Helsinki 1952 Melbourne 1956 Rom 1960 Tokio 1964 Mexiko Stadt 1968 Munchen 1972 Montreal 1976 Moskau 1980 Los Angeles 1984 Seoul 1988 Barcelona 1992 Atlanta 1996 Sydney 2000 Athen 2004 Peking 2008 London 2012 Rio de Janeiro 2016 Tokio 2020 Paris 2024 Los Angeles 2028 Brisbane 2032 2036Olympische Winterspiele Chamonix 1924 St Moritz 1928 Lake Placid 1932 Garmisch Partenkirchen 1936 Sapporo St Moritz Garmisch Partenkirchen 1940 Cortina d Ampezzo 1944 St Moritz 1948 Oslo 1952 Cortina d Ampezzo 1956 Squaw Valley 1960 Innsbruck 1964 Grenoble 1968 Sapporo 1972 Innsbruck 1976 Lake Placid 1980 Sarajevo 1984 Calgary 1988 Albertville 1992 Lillehammer 1994 Nagano 1998 Salt Lake City 2002 Turin 2006 Vancouver 2010 Sotschi 2014 Pyeongchang 2018 Peking 2022 Mailand Cortina d Ampezzo 2026 2030 2034Sommer Paralympics Rom 1960 Tokio 1964 Tel Aviv 1968 Heidelberg 1972 Toronto 1976 Arnhem 1980 Stoke Mandeville New York 1984 Seoul 1988 Barcelona 1992 Atlanta 1996 Sydney 2000 Athen 2004 Peking 2008 London 2012 Rio de Janeiro 2016 Tokio 2020 Paris 2024 Los Angeles 2028 Brisbane 2032Winter Paralympics Ornskoldsvik 1976 Geilo 1980 Innsbruck 1984 Innsbruck 1988 Albertville 1992 Lillehammer 1994 Nagano 1998 Salt Lake City 2002 Turin 2006 Vancouver 2010 Sotschi 2014 Pyeongchang 2018 Peking 2022 Mailand Cortina d Ampezzo 2026Olympische Jugendspiele Sommer Singapur 2010 Nanjing 2014 Buenos Aires 2018 Dakar 2022 Dakar 2026Winter Innsbruck 2012 Lillehammer 2016 Lausanne 2020 Gangwon 2024 Dieser Artikel wurde am 11 November 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Dieser Artikel ist als Audioversion verfugbar Teil 1 Wahl des Austragungsortes Organisation Fackellauf Visuelles Erscheinungsbild Olympische Standorte Teilnehmer Medaillen Wettkampfprogramm Terroranschlag Zeremonien source source Speichern 58 10 min 25 8 MB Text der 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