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Helmut Anton Heisig 1 August 1902 in Ratiborhammer Oberschlesien 23 August 1954 war ein deutscher Kriminalbeamter und SS Sturmbannfuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Weimarer Republik 1 2 NS Zeit 1 3 Nachkriegszeit 2 Ehe und Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenWeimarer Republik Bearbeiten Helmut Heisig engagierte sich nach dem Ersten Weltkrieg im Oberschlesischen Selbstschutz 1921 floh er wahrend des dritten polnischen Aufstandes in Oberschlesien aus Kattowitz Spater nahm er ein Studium auf das er 1928 aus wirtschaftlichen Grunden abbrechen musste Stattdessen trat er im November desselben Jahres als Kriminalkommissaranwarter beim Polizeiprasidium Breslau in den Kriminaldienst ein Er wurde zunachst in Breslau und am Polizeiinstitut Charlottenburg zum Kriminalbeamten ausgebildet und war dann bis Oktober 1931 bei der Kriminalpolizei in Breslau tatig Dort bestand er 1930 auch die Kommissarprufung Im Oktober 1931 wurde Heisig nach Berlin versetzt wo er zunachst beim Polizeiamt Mitte im Referat Kapitalverbrechen arbeitete Spater kam er in die Abteilung IA Politische Polizei bei der er vorwiegend mit der Bekampfung der KPD befasst war Ab Anfang 1932 wurde Heisig auch bei der Uberwachung von politischen Veranstaltungen der NSDAP eingesetzt In dieser Funktion musste er angeblich bei einer Versammlung im Berliner Sportpalast Hermann Goring der dort als Sprecher seiner Partei auftrat das Wort abschneiden Dies soll Heisig einen negativen Eintrag in der Kartei der Nationalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft der geheimen NS Organisation in der Polizei eingebracht haben wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel im Jahr 1959 berichtete Der Spiegel dessen Redaktion zu dieser Zeit allerdings zahlreiche ehemalige Angehorige der Kriminalpolizei von vor 1945 angehorten die um eine positive Darstellung ihrer Kollegen bemuht waren knupfte hieran die Schlussfolgerung an Heisig sei keineswegs wie spater vielfach behauptet ein Vertrauensmann der NSDAP gewesen 1 Gegen die Variante dass Heisig der NSDAP vor 1933 kritisch gegenubergestanden habe spricht ein selbstverfassten Lebenslauf Heisigs aus dem hervorgeht dass er selbst seit 1932 der ihn angeblich verfolgenden Nationalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft angehorte Ausserdem wurde festgestellt dass Heisig im August 1932 als Vertrauensmann seines Vorgesetzten Heinrich Schnitzler an geheimen Kontaktaufnahmen der Politischen Polizei zu der Berlin NS und SA Fuhrung teilnahm bei denen es um die Einrichtung eines gegenseitigen Nachrichtendienstes und der gemeinsamen Bekampfung des Marxismus ging Die Folge war ein heimlicher regelmassiger Austausch von Unterlagen zwischen Polizei und NSDAP und eine immer weitere Annaherung beider Seiten in den Monaten vor der nationalsozialistischen Machtergreifung NS Zeit Bearbeiten Wenige Wochen nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten war Heisig einer der ersten Beamten die im Fruhjahr 1933 in die Geheime Staatspolizei Gestapo ubernommen wurden Grund hierfur durfte seine Bekanntschaft mit Rudolf Diels dem ersten Chef der Gestapo und ehemaligen Kollegen Heisigs in der Abteilung IA gewesen sein Im Februar Marz 1933 war Heisig neben Rudolf Braschwitz Reinhold Heller und Walter Zirpins eines von vier Mitgliedern der von Hermann Goring eingesetzten Sonderkommission zur Untersuchung des Reichstagsbrandes vom 27 28 Februar dieses Jahres Unter anderem war Heisig der erste der den im Reichstagsgebaude angetroffenen angeblichen Brandstifter Marinus van der Lubbe wenige Stunden nach dem Brand verhorte Im Marz 1933 reiste Heisig im Zuge der Brandermittlungen fur einige Tage nach Leiden in den Niederlanden um dort Ermittlungen zur Person Lubbes der aus Leiden stammte anzustellen So verhorte er u a einige Gesinnungsgenossen und Verwandte Lubbes und zog vor allem bei den niederlandischen Behorden Informationen zu Lubbes personlichem Werdegang und politischer Tatigkeit ein Zum 1 Mai 1933 trat Heisig auch in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 2 634 974 2 1934 wurde er als Leiter der Polizei und Kriminalpolizei nach Dessau versetzt und dort am 1 September 1934 zum Kriminaloberinspektor befordert 1937 wurde er Leiter der Kriminalpolizei und der Politischen Polizei in Bonn im Rang eines Kriminalrates Am 1 Mai 1938 wurde er schliesslich zur Staatlichen Kriminalpolizei nach Chemnitz versetzt Wahrend des Zweiten Weltkrieges war Heisig unter anderem bei den Stapostellen Hohensalza Karlsbad Nurnberg und Klagenfurt tatig Am 20 April 1940 trat er in die Schutzstaffel SS ein Mitgliedsnummer 353 254 in der er formationsmassig dem SD Hauptamt zugeteilt war und 1942 zum SS Sturmbannfuhrer befordert wurde Nachkriegszeit Bearbeiten Bei Kriegsende geriet Heisig in alliierte Gefangenschaft Er wurde anschliessend bis 1948 interniert Nach seiner Entlassung aus der Internierung lebte er in Wurzburg Er starb 1954 bei einem Unfall Ehe und Familie BearbeitenHeisig war verheiratet mit Martha Oexle 26 Juni 1908 in Strassburg Elsass Aus der Ehe ging eine Tochter hervor Literatur BearbeitenAlexander Bahar u Wilfried Kugel Der Reichstagsbrand Wie Geschichte gemacht wird edition q Berlin 2001 ISBN 3 86124 513 2 Walther Hofer Der Reichstagsbrand Eine wissenschaftliche Dokumentation Ahriman Verlag 1992 Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Tobias Stehen Sie auf van der Lubbe In Der Spiegel Nr 43 1959 vom 21 Oktober 1959 S 45 60 Online abgerufen am 18 Februar 2011 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 14521593Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Juni 2022 PersonendatenNAME Heisig HelmutALTERNATIVNAMEN Heisig Helmut AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher KriminalbeamterGEBURTSDATUM 1 August 1902GEBURTSORT Ratiborhammer OberschlesienSTERBEDATUM 23 August 1954 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Heisig amp oldid 234772882