www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich Rudolf Hermann Braschwitz 18 Januar 1900 in Steglitz 25 April 1974 in Hagen Westfalen 1 war ein deutscher Kriminalbeamter und SS Fuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBraschwitz wuchs als Sohn des Stadtinspektors Magstrats Secretair Heinrich Ferdinand Rudolf Braschwitz Senior und seiner Ehefrau Alma Emma Auguste geb Scheibenhuber in Berlin Steglitz auf Die Eltern hatten am 28 Marz 1895 geheiratet 2 Sein alterer Bruder war Gunther Braschwitz 1896 1966 der ebenfalls Kriminalbeamter war und es bis zum Leiter der Kripoleitstelle Karlsruhe und der Kriminalpolizeistelle Salzburg brachte Nach dem Schulbesuch den er im Juni 1918 mit der Reifeprufung beendete und der Teilnahme am Ersten Weltkrieg gehorte Braschwitz einem Freikorps an Anschliessend studierte er Zahnmedizin an der Universitat Breslau Im Herbst 1920 bestand er die zahnarztliche Vorprufung und am 21 Januar 1923 das zahnarztliche Staatsexamen Er schloss sein Studium dann mit der Promotion zum Dr med dent ab Den Zahnarztberuf gab Braschwitz jedoch bald auf um wie er spater erklarte aus Neigung fur diesen Beruf am 15 Mai 1923 in den Dienst der Polizei zu treten Nach dem Bestehen der kriminalistischen Fachprufung wurde er am 1 Mai 1927 zum Kriminalkommissar ernannt und ins Berliner Polizeiprasidium berufen wo er der Politischen Abteilung zugeteilt wurde Wahrend dieser Zeit war er unter anderem mit der Organisation des Leibwachterschutzes fur den damaligen Aussenminister Gustav Stresemann sowie mit der Untersuchung von Bombenanschlagen rechtsgerichteter Gruppen befasst so mit der Untersuchung des Angriffes auf den Reichstag im Jahr 1929 3 Politisch war Braschwitz wahrend der Zeit der Weimarer Republik in der DDP der SPD aus der er im Februar 1932 austrat und in der Vereinigung Demokratischer Polizeibeamter organisiert Eigenen Angaben zufolge waren diese Mitgliedschaften auf hohere Weisung zustande gekommen und beruhten auf seiner Eigenschaft als Beamter Liang kommt dementsprechend zu dem Schluss dass diese Mitgliedschaften auf Opportunismus bzw zu Tarnungszwecken erfolgt waren Gleichzeitig stellt er fest dass Braschwitz bereits vor 1933 Kontaktmann und Kollaborant der Nationalsozialisten in der Politischen Polizei gewesen sei Als wenige Wochen nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 auf Veranlassung des damaligen preussischen Innenministers Hermann Goring die Geheime Staatspolizei Gestapo gegrundet wurde war Braschwitz einer der ersten Beamten die in diese ubernommen wurden Von Februar oder Marz 1933 bis zum April 1934 war er in der Gestapo Leiter der Inspektion Bekampfung der illegalen KPD und SPD Bewegung Wahrend dieser Zeit wurde Braschwitz anlasslich des Reichstagsbrands vom Februar 1933 durch Goring fur den er wiederholt Sonderauftrage durchgefuhrt hat zum Leiter der Sonderkommission ernannt die mit der kriminalistischen Untersuchung des Brandes betraut war Der insgesamt vierkopfigen Sonderkommission gehorte neben Reinhold Heller auch der Kriminalbeamte Helmut Heisig an der den im Reichstagsgebaude angetroffenen angeblichen Brandstifter Marinus van der Lubbe wenige Stunden nach dem Brand als erster verhorte Politisch vollzog Braschwitz mit dem Eintritt in die NSDAP zum 1 Mai 1933 Mitgliedsnummer 2 633 264 4 den offiziellen Wechsel ins Lager der Nationalsozialisten Spater wurde er auch Mitglied der SS SS Nummer 458 447 in der er den Rang eines SS Obersturmbannfuhrers erreichte und deren forderndes Mitglied er laut einem selbstverfassten Lebenslauf von 1942 bereits seit dem 1 Januar 1933 also bereits vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten gewesen sein will Im Mai 1934 kurz nach der Ubernahme des Geheimen Staatspolizeiamtes durch Reinhard Heydrich wurde Braschwitz zur Kriminalpolizei versetzt und als Dezernatsleiter in der Kripoleitstelle Berlin eingesetzt 1938 wurde er in das Reichssicherheitshauptamt ubernommen wo er seit 1942 den Rang eines Kriminalrates bekleidete 1938 wurde er zum Kriminalrat und 1942 zum Kriminaldirektor befordert Im September 1938 und von August 1939 bis November 1941 war er in der Geheimen Feldpolizei Eigenen Angaben zufolge gehorte Braschwitz von September 1942 bis April 1944 der Kriminalpolizei in Stettin an um dann einige Monate in Prag zu verbringen Nachkriegsuntersuchungen zeigten dagegen dass er auf Veranlassung Arthur Nebes seit 1943 dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Kiew zugeteilt war In dieser Stellung war er als enger Mitarbeiter von Erich von dem Bach Zelewski mit der Partisanenbekampfung in der Ukraine befasst Im Einzelnen versah er Aufgaben wie die Feststellung der Verstecke von Partisanen die Vernehmung von Gefangenen und die allgemeine nachrichtendienstliche Beschaffung von Informationen uber die Aktivitaten der Partisanen und die Organisationsstruktur der Partisanengruppen In den 1960er Jahren gelangten westdeutsche Behorden zu der Annahme dass Braschwitz auch in die Massenerschiessungen von Juden in seinem Tatigkeitsgebiet verwickelt gewesen war konnten hierfur aber keine gerichtsrelevanten Beweise herbeischaffen Das Kriegsende erlebte er in Salzburg 5 Bei Kriegsende geriet Braschwitz in amerikanische Gefangenschaft Im Februar 1947 wurde er an die Tschechoslowakei ausgeliefert Nach einem Jahr in tschechischer Gefangenschaft kehrte er 1948 nach Westdeutschland zuruck 1950 wurde er entnazifiziert und in die Kategorie V eingestuft Im Oktober 1954 erhielt er eine Anstellung bei der Kriminalpolizei in Dortmund In dieser Stellung stieg er schliesslich bis zum stellvertretenden Leiter der Dortmunder Kriminalpolizei im Rang eines Kriminalrates auf 6 Schriften BearbeitenEntstehung von Gesichtskrebsen auf Lupusnarben 1923 Dissertation Literatur BearbeitenChristof Graf Politische Polizei zwischen Demokratie und Diktatur 1983 Hsi Huey Liang Die Berliner Polizei in der Weimarer Republik Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 1977 Band 47 Walter de Gruyter Verlag Berlin S 188 Nortbert Podwin Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Berlin West 2002 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Braschwitz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister Standesamt Steglitz Nr 34 1900 sowie Sterberegister Standesamt Hagen Nr 870 1974 Heiratsregister Standesamt Berlin 4b Nr 192 1895 Hett Reichstag S 260 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4190441 Hett Reichstag S 260f Hett Reichstag S 260 Normdaten Person GND 128097698 lobid OGND AKS VIAF 37961349 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braschwitz RudolfALTERNATIVNAMEN Braschwitz Heinrich Rudolf Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Kriminalbeamter und SS FuhrerGEBURTSDATUM 18 Januar 1900GEBURTSORT SteglitzSTERBEDATUM 25 April 1974STERBEORT Hagen Westfalen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Braschwitz amp oldid 238306235