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Hans Peter Ipsen 11 Dezember 1907 in Hamburg 2 Februar 1998 in Molln war ein deutscher Rechtswissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIpsen studierte Rechtswissenschaften und schloss das Studium mit der ersten juristischen Staatsprufung ab 1932 wurde er an der Universitat Hamburg mit der Dissertation Widerruf gultiger Verwaltungsakte zum Dr iur promoviert und legte seine zweite juristische Staatsprufung ab 1934 trat er als Assessor in den Hamburger Staatsdienst ein Im Zuge der Machtubergabe an die Nationalsozialisten wurde Ipsen 1933 Mitglied der SA und war fur diese NS Organisation im Rang eines Scharfuhrers als Sturmrechtsberater und Referent fur Weltanschauliche Schulung tatig Am 9 Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 975 233 1 Ipsen betatigte sich als Kreisfachredner Zellenwart im NS Rechtswahrerbund und wurde als Redner sowie Lektor fur das Reichsrechtsamt tatig 2 1937 habilitierte er sich an der Hamburger Universitat bei Rudolf Laun mit einer Arbeit uber Politik und Justiz Das Problem der justizlosen Hoheitsakte Das Buch stiess nicht nur unter Juristen sondern auch in der Fuhrung der NSDAP im Stab des Stellvertreters des Fuhrers auf grosses Interesse In der Hamburger Staatsverwaltung war Ipsen an der Vorbereitung des Gross Hamburg Gesetzes von 1937 beteiligt und wurde im selben Jahr zum Staatsrat ernannt Am 1 Dezember 1939 wurde Ipsen zum Professor fur offentliches Recht europaisches Gemeinschaftsrecht Kirchenrecht Staatsrecht und Verwaltungsrecht an der Universitat Hamburg berufen Wahrend des Zweiten Weltkrieges war Ipsen im Rahmen der deutschen Besatzungspolitik als Kommissar fur die Kolonialuniversitat Antwerpen und die Freie Universitat Brussel tatig Im Januar 1943 wurde er zum Oberlandesgerichtsrat am Hanseatischen Oberlandesgericht ernannt 1943 44 war er ausserdem als Sachbearbeiter im Reichsministerium der Justiz tatig 3 Im Reichsjustizministerium leitete er ein Referat in der Abteilung VI Burgerliches Recht 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Ipsen nicht nur innerhalb der Gruppe der Europarechtler der ersten Stunde als Doyen des Europarechts Seine im Anschluss an die amerikanische Theorie des Funktionalismus 4 entwickelte Deutung der EWG als Zweckverband funktioneller Integration 5 ist legendar Ipsen verstand alsbald die Gemeinschaft als eine vornehmlich wirtschaftliche Organisation die mit ihren begrenzten Befugnissen transnational gewordene Aufgaben verwirklicht 6 Im Jahr 1950 entwickelte Ipsen die Rechtsfigur der Indienstnahme Privater fur offentliche Aufgaben 7 die alsbald vom Bundesverfassungsgericht rezipiert wurde insbesondere im Beschluss vom 16 Marz 1971 8 uber die Verfassungsbeschwerden gegen die Bevorratungspflicht fur Erdolerzeugnisse 9 Ipsen wurde 1973 emeritiert 2 Ehrungen BearbeitenEhrenvorsitzender der Vereinigung der deutschen Staatsrechtslehrer 2 Veroffentlichungen BearbeitenWiderruf gultiger Verwaltungsakte 1932 Dissertation Politik und Justiz 1937 Von Gross Hamburg zur Hansestadt Hamburg 1938 Festschrift fur Leo Raape Hrsg 1948 Hamburgisches Staats und Verwaltungsrecht Einfuhrung und Quellen fur den akademischen Gebrauch 3 Aufl Hamburg Appel 1964 Enteignung und Sozialisierung von Hans Peter Ipsen Helmut K J Ridder 1952 Rechtsgutachten zur Regelung der Schaden aus der Liquidation deutschen Vermogens in Schweden erstattet im Auftrage der Studiengesellschaft fur privatrechtliche Auslandsinteressen e V Bremen von Hans Wurdinger und Hans Peter Ipsen Maschinenschriftl Vervielfaltigung Hamburg 1955 Hamburgs Verfassung und Verwaltung von Weimar bis Bonn Hamburg Appel 1956 Hamburger Festschrift fur Friedrich Schack Hrsg 1966 Europaisches Gemeinschaftsrecht Tubingen Mohr 1972 Hefermehl Ipsen Schluep Sieben Nationaler Markenschutz und freier Warenverkehr in der europaischen Gemeinschaft 1979 Offentliches Wirtschaftsrecht 1985 Uber das Grundgesetz Rede gehalten anlasslich des Beginns des neuen Amtsjahres des Rektors der Universitat Hamburg am 17 November 1949 von Hans Peter Ipsen Hamburg Selbstverl der Univ 1950 Staatsrechtslehrer unter dem Grundgesetz Tagungen ihrer Vereinigung 1949 1992 1993 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Gert Nicolaysen Hans Peter Ipsen In Recht und Juristen in Hamburg Bd 2 1999 S 417 433 Norman Paech Ulrich Krampe Die Rechts und Staatswissenschaftliche Fakultat Abteilung Rechtswissenschaft In Eckart Krause u a Hrsg Hochschulalltag im Dritten Reich Die Hamburger Universitat 1933 1945 Dietrich Reimer Verlag Berlin Hamburg 1991 Teil II S 890 ff Werner Thieme Die Verfassungen Europas Hans Peter Ipsen zum neunzigsten Geburtstag Koln Heymanns 1997 Fachbereich Rechtswissenschaft der Universitat Hamburg Hrsg Hans Peter Ipsen 1907 1998 Lit Munster 2001 ISBN 3 8258 5167 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Peter Ipsen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Foto von Hans Peter Ipsen aus Hans Peter Ipsen 1907 1998 vom Fachbereich Rechtswissenschaft der Universitat Hamburg Hrsg Lit Verlag Munster 2001 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 17631198 a b c d Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 278 Norman Paech Ulrich Krampe Die Rechts und Staatswissenschaftliche Fakultat Abteilungs Rechtswissenschaft in Eckart Krause u a Hrsg Hochschulalltag im Dritten Reich Die Hamburger Universitat 1933 1945 1991 Teil II S 890 ff Deutsch Haas Lindberg u a zitiert nach Oppermann Classen Nettesheim Europarecht 4 Auflage Munchen 2009 S 65 Rn 31 Ipsen Europaisches Gemeinschaftsrecht 1972 S 196 Oppermann Classen Nettesheim Europarecht 4 Auflage Munchen 2009 S 65 Rn 32 Gesetzliche Indienstnahme Privater fur Verwaltungsaufgaben In Um Recht und Gerechtigkeit Festgabe fur Erich Kaufmann zu seinem 70 Geburtstage 21 September 1950 Stuttgart 1950 S 141 161 BVerfG Beschluss vom 16 Marz 1971 1 BvR 52 665 667 754 66 Gesetz uber Mindestvorrate an Erdolerzeugnissen vom 9 September 1965 BGBl I S 1217Normdaten Person GND 118555731 lobid OGND AKS LCCN n50037658 VIAF 49295346 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ipsen Hans PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 11 Dezember 1907GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 2 Februar 1998STERBEORT Molln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Peter Ipsen amp oldid 236565411