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Ewald Bucher 19 Juli 1914 in Rottenburg am Neckar 31 Oktober 1991 in Mutlangen war ein deutscher Politiker FDP DVP spater CDU Er war von 1962 bis 1965 Bundesminister der Justiz und von 1965 bis 1966 Bundesminister fur Wohnungswesen und Stadtebau Bucher 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Offentliche Amter 5 Sonstiges 6 Ehrungen 7 Siehe auch 8 Veroffentlichungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseAusbildung und Beruf BearbeitenBucher der romisch katholischen Glaubens war besuchte nach der Volksschule zunachst das Progymnasium in Rottenburg am Neckar und dann das Realgymnasium in Schwabisch Gmund Nach dem Abitur 1933 absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaft in Tubingen und Munchen welches er 1937 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete 1941 folgten das zweite Staatsexamen und seine Promotion zum Dr jur mit der Arbeit Die Juristen in der Frankfurter Nationalversammlung 1940 bis 1944 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil zuletzt war er Batteriechef und Leutnant der Reserve Von 1945 bis 1953 war Bucher als Rechtsanwalt in Schwabisch Gmund tatig wobei er durch die Entnazifizierung zwischenzeitlich 18 Monate Berufsverbot hatte 1951 wurde Bucher Geschaftsfuhrer des Landesverbandes der wurttembergischen Gewerbe und Handelsvereine Von 1967 bis 1991 ubte Bucher leitende Tatigkeiten in Verbanden des Stadtebaus und der Wohnungswirtschaft aus Partei BearbeitenBucher war Mitglied der NSDAP und der SA 1 2 Ausserdem war er von 1931 bis 1933 Mitglied des NS Schulerbundes und Trager des Goldenen Abzeichens der Hitler Jugend 3 1950 trat Bucher der DVP bei und wurde 1952 Kreisvorsitzender in Schwabisch Gmund 1957 wurde er in den FDP Bundesvorstand gewahlt Bei der Wahl des deutschen Bundesprasidenten 1964 kandidierte Bucher als Kandidat der FDP gegen den Amtsinhaber Heinrich Lubke Er unterlag mit 123 Stimmen bereits im ersten Wahlgang Im Kontext der Diskussion uber die Ostvertrage trat Bucher 1972 aus der FDP DVP aus Ab 1984 gehorte er der CDU an Abgeordneter BearbeitenVon 1953 bis 1969 war Bucher Bundestagsabgeordneter Im Deutschen Bundestag war er von Ende 1956 bis zum 13 Dezember 1962 Parlamentarischer Geschaftsfuhrer der FDP Bundestagsfraktion Von 1957 bis zu seiner Ernennung zum Bundesminister 1962 war er stellvertretender Vorsitzender des Rechtsausschusses des Bundestages 1958 klagte er gemeinsam mit den SPD Abgeordneten Adolf Arndt Holger Borner und Gustav Heinemann vergeblich vor dem Bundesverfassungsgericht gegen Beschlusse des Bundestages zur Redezeitbegrenzung Die Parlamentarier wurden dabei von Karl Weber vertreten der spater sein Nachfolger als Bundesjustizminister werden sollte Offentliche Amter BearbeitenAm 11 Dezember 1962 wurde Bucher als Bundesminister der Justiz in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer gefuhrte Bundesregierung berufen Er behielt dieses Amt auch unter Bundeskanzler Ludwig Erhard In der Verjahrungsdebatte konnte Bucher sich nicht durchsetzen Die in der NS Zeit begangenen Morde unterlagen der 20 jahrigen Verjahrungsfrist und hatten damit ab dem 8 Mai 1965 nicht mehr verfolgt werden konnen Bucher hielt die Verjahrungsfristen fur materielles Recht und daher nicht fur nachtraglich verlangerbar da dies dem Grundsatz nulla poena sine lege widerspreche Die gegen seinen Willen durchgesetzte Verlegung des Stichtages vom 8 Mai 1945 auf den 1 Januar 1950 ermoglichte die Verfolgung der NS Morde fur zunachst weitere funf Jahre Wegen dieser Entscheidung trat Bucher am 26 Marz 1965 als Bundesminister der Justiz zuruck Nach der Bundestagswahl 1965 ubernahm er dann am 26 Oktober 1965 die Leitung des Bundesministeriums fur Wohnungswesen und Stadtebau Am 28 Oktober 1966 trat er gemeinsam mit den ubrigen FDP Bundesministern von seinem Amt zuruck Sonstiges BearbeitenBucher war zeitweilig Mitglied im Kuratorium der Wolf Erich Kellner Gedachtnisstiftung Ehrungen BearbeitenBucher erhielt 1964 den Orden wider den tierischen Ernst Siehe auch BearbeitenKabinett Adenauer V Kabinett Erhard I Kabinett Erhard IIVeroffentlichungen BearbeitenDie Juristen in der Frankfurter Nationalversammlung jur Diss Munchen 1941 Rechtsstaatlichkeit und Demokratie In Aus Politik und Zeitgeschichte Jg 1965 Heft 21 S 3 9 Mandatsverlust bei Parteiwechsel In Zeitschrift fur Rechtspolitik 4 Jg 1971 Heft 8 S 192 Aufzeichnungen und Erinnerungen Abgeordnete des Deutschen Bundestages Aufzeichnungen und Erinnerungen Bd 7 Boldt Boppard am Rhein 1990 ISBN 3 7646 1901 5 Literatur BearbeitenWalter Henkels 99 Bonner Kopfe durchgesehene und erganzte Ausgabe Fischer Bucherei Frankfurt am Main 1965 S 57f Rudolf Vierhaus Ludolf Herbst Hrsg Bruno Jahn Mitarb Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 2002 Bd 1 A M K G Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 23782 0 S 108 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ewald Bucher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Bundesarchiv N 1087 Ewald Bucher bei leo bw dem landeskundlichen Informationssystem Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten NS Verbrechen Verjahrung Gesundes Volksempfinden In Der Spiegel Nr 11 1965 online Deutscher Bundestag 17 Wahlperiode 204 Sitzung vom 8 November 2012 PDF Dokument 17 8134 Umgang mit der NS Vergangenheit Stichwort Weisshaarig und katholisch In Der Spiegel Nr 24 1964 online Justizminister der Bundesrepublik Deutschland Thomas Dehler FDP 1949 1953 Fritz Neumayer FDP 1953 1956 Hans Joachim von Merkatz DP 1956 1957 Fritz Schaffer CSU 1957 1961 Wolfgang Stammberger FDP 1961 1962 Ewald Bucher FDP 1962 1965 Karl Weber CDU 1965 Richard Jaeger CSU 1965 1966 Gustav Heinemann SPD 1966 1969 Horst Ehmke SPD 1969 Gerhard Jahn SPD 1969 1974 Hans Jochen Vogel SPD 1974 1981 Jurgen Schmude SPD 1981 1982 Hans A Engelhard FDP 1982 1991 Klaus Kinkel FDP 1991 1992 Sabine Leutheusser Schnarrenberger FDP 1992 1996 Edzard Schmidt Jortzig FDP 1996 1998 Herta Daubler Gmelin SPD 1998 2002 Brigitte Zypries SPD 2002 2009 Sabine Leutheusser Schnarrenberger FDP 2009 2013 Heiko Maas SPD 2013 2018 Katarina Barley SPD 2018 2019 Christine Lambrecht SPD 2019 2021 Marco Buschmann FDP seit 2021 Siehe auch Liste der deutschen Justizminister und Bundesministerium der JustizBauminister der Bundesrepublik Deutschland Eberhard Wildermuth FDP 1949 1952 Fritz Neumayer FDP 1952 1953 Victor Emanuel Preusker FDP FVP 1953 1957 Paul Lucke CDU 1957 1965 Ewald Bucher FDP 1965 1966 Bruno Heck CDU 1966 Lauritz Lauritzen SPD 1966 1972 Hans Jochen Vogel SPD 1972 1974 Karl Ravens SPD 1974 1978 Dieter Haack SPD 1978 1982 Oscar Schneider CSU 1982 1989 Gerda Hasselfeldt CSU 1989 1991 Irmgard Schwaetzer FDP 1991 1994 Klaus Topfer CDU 1994 1998 Eduard Oswald CSU 1998 Franz Muntefering SPD 1998 1999 Reinhard Klimmt SPD 1999 2000 Kurt Bodewig SPD 2000 2002 Manfred Stolpe SPD 2002 2005 Wolfgang Tiefensee SPD 2005 2009 Peter Ramsauer CSU 2009 2013 Barbara Hendricks SPD 2013 2018 Horst Seehofer CSU 2018 2021 Klara Geywitz SPD seit 2021 Siehe auch Liste der deutschen Bauminister und Bundesministerium fur Wohnen Stadtentwicklung und BauwesenKabinett Adenauer V 13 Dezember 1962 bis 11 Oktober 1963 Konrad Adenauer CDU Ludwig Erhard CDU Gerhard Schroder CDU Hermann Hocherl CSU Ewald Bucher FDP Rolf Dahlgrun FDP Werner Schwarz CDU Theodor Blank CDU Franz Josef Strauss CSU Kai Uwe von Hassel CDU Hans Christoph Seebohm CDU Richard Stucklen CSU Paul Lucke CDU Wolfgang Mischnick FDP Rainer Barzel CDU Alois Niederalt CSU Bruno Heck CDU Hans Lenz FDP Werner Dollinger CSU Walter Scheel FDP Elisabeth Schwarzhaupt CDU Heinrich Krone CDU Kabinett Erhard I 17 Oktober 1963 bis 26 Oktober 1965 Ludwig Erhard CDU Erich Mende FDP Gerhard Schroder CDU Hermann Hocherl CSU Ewald Bucher FDP Karl Weber CDU Rolf Dahlgrun FDP Kurt Schmucker CDU Werner Schwarz CDU Theodor Blank CDU Kai Uwe von Hassel CDU Hans Christoph Seebohm CDU Richard Stucklen CSU Paul Lucke CDU Hans Kruger CDU Ernst Lemmer CDU Alois Niederalt CSU Bruno Heck CDU Hans Lenz FDP Werner Dollinger CSU Walter Scheel FDP Elisabeth Schwarzhaupt CDU Heinrich Krone CDU Ludger Westrick CDU Kabinett Erhard II 26 Oktober 1965 bis 30 November 1966 Ludwig Erhard CDU Erich Mende FDP Hans Christoph Seebohm CDU Gerhard Schroder CDU Paul Lucke CDU Richard Jaeger CSU Rolf Dahlgrun FDP Kurt Schmucker CDU Hermann Hocherl CSU Hans Katzer CDU Kai Uwe von Hassel CDU Richard Stucklen CSU Ewald Bucher FDP Bruno Heck CDU Johann Baptist Gradl CDU Alois Niederalt CSU Gerhard Stoltenberg CDU Walter Scheel FDP Werner Dollinger CSU Elisabeth Schwarzhaupt CDU Heinrich Krone CDU Ludger Westrick CDU Normdaten Person GND 11866428X lobid OGND AKS VIAF 54244512 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bucher EwaldKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker FDP DVP CDU MdBGEBURTSDATUM 19 Juli 1914GEBURTSORT Rottenburg am NeckarSTERBEDATUM 31 Oktober 1991STERBEORT Mutlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ewald Bucher amp oldid 226800631