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Bruno Heck 20 Januar 1917 in Aalen 16 September 1989 in Blaubeuren war ein deutscher Politiker CDU Er war von 1962 bis 1968 Bundesfamilienminister der Bundesrepublik Deutschland und von 1967 bis 1971 erster Generalsekretar der CDU Bruno Heck 1968 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Parteitatigkeit 1 3 Abgeordneter 1 4 Offentliche Amter 1 5 Debatte nach Chilereise 1 6 Kabinette 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Bruno Heck wurde am 20 Januar 1917 als Sohn des Schlossgartners Josef Heck und dessen Ehefrau Magdalene in der Kreisstadt Aalen am Rande der Schwabischen Alb geboren und romisch katholisch getauft Er besuchte ab 1932 das katholische Konvikt in Rottweil Als Schuler schloss er sich dem 1919 gegrundeten Bund Neudeutschland an Nach dem Abitur 1936 begann Heck ein Studium der Philosophie und katholischen Theologie an der Eberhard Karls Universitat Tubingen 1938 wurde er zum Wehrdienst einberufen und nahm dann bis 1945 als Soldat der Luftwaffe am Zweiten Weltkrieg teil sein letzter Dienstgrad war Oberleutnant Nach Kriegsende nahm er sein Studium erweitert um die klassische Philologie wieder auf 1949 wurde er zudem Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Cheruskia Tubingen im CV Er schloss das Studium mit den beiden Staatsexamen fur das Hohere Lehramt ab und war dann 1949 50 als Studienassessor am Albertus Magnus Gymnasium Rottweil tatig 1950 wurde er mit der Dissertation Die Anordnung der Gedichte des Gaius Valerius Catullus zum Dr phil promoviert Von 1950 bis 1952 arbeitete er im Dienstrang eines Regierungsrats im Kultusministerium des Landes Wurttemberg Hohenzollern Danach wurde er Bundesgeschaftsfuhrer der CDU und damit hauptberuflich Politiker Parteitatigkeit Bearbeiten nbsp Bundesparteitag 1971 in DusseldorfSeit 1946 war Heck Mitglied der CDU Von 1952 bis 1958 war er Bundesgeschaftsfuhrer der CDU 1955 war Heck der Hauptansprechpartner der Central Intelligence Agency bei der Einrichtung eines gemeinsamen Programmes zwischen CDU und CIA zur psychologischen Kriegsfuhrung in Ostdeutschland 1 Von 1967 bis 1971 war er der erste der das neu geschaffene Amt des Generalsekretars der CDU ausfullte Hecks grosster Erfolg als Parteimanager war die Bundestagswahl 1957 als CDU CSU zum ersten und einzigen Mal und als einzige Partei in der deutschen demokratischen Parlamentsgeschichte die absolute Mehrheit der Stimmen 50 2 erreichten Heck hatte zuvor in den USA amerikanische Wahlkampfmethoden studiert ausserdem waren die CDU Spitzenpolitiker Konrad Adenauer und Ludwig Erhard auf dem Gipfelpunkt ihres Ansehens Heck war auch der massgebliche Initiator des Neubaus der CDU Bundeszentrale Konrad Adenauer Haus in Bonn Fur Heck stellte der Ausgang der Bundestagswahl 1969 die grosste Niederlage dar Obwohl die CDU CSU mit Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger dessen Vertrauter Heck war die relative Mehrheit 46 1 der Zweitstimmen erreichte und somit wieder starkste Fraktion im Bundestag wurde gingen die SPD mit 42 7 und die FDP 5 8 eine Koalition ein so dass die CDU aus der Bundesregierung in die Opposition gehen musste Kiesinger verlor das Bundeskanzleramt an Willy Brandt und 1971 war auch die Amtszeit des Parteivorsitzenden Kiesinger und seines Generalsekretars Heck zu Ende Von 1968 bis 1989 leitete Heck als Vorsitzender die CDU nahe Konrad Adenauer Stiftung KAS und baute deren Tatigkeit national und international stark aus Er liess auch die neue KAS Zentrale in Sankt Augustin bei Bonn erbauen Als KAS Vorsitzender ausserte Heck uber die 68er Bewegung Die Rebellion von 1968 hat mehr Werte zerstort als das Dritte Reich Sie zu bewaltigen ist daher wichtiger als ein weiteres Mal Hitler zu uberwinden in Die Politische Meinung 1983 2 Abgeordneter Bearbeiten Von 1957 bis 1976 war Heck Mitglied des Deutschen Bundestages Hier war er von 1957 bis 1961 Vorsitzender des Ausschusses fur Kulturpolitik und Publizistik und von 1961 bis 1962 Parlamentarischer Geschaftsfuhrer der CDU CSU Bundestagsfraktion Heck zog stets als direkt gewahlter Abgeordneter des Wahlkreises Rottweil in den Bundestag ein Offentliche Amter Bearbeiten Am 13 Dezember 1962 wurde Heck als Bundesminister fur Familien und Jugendfragen in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer gefuhrte Bundesregierung berufen Ab dem 17 Oktober 1963 wurde sein Bundesministerium in der nun von Ludwig Erhard geleiteten Bundesregierung in Bundesministerium fur Familie und Jugend umbenannt Nach dem Rucktritt der FDP Bundesminister am 28 Oktober 1966 ubernahm Heck vom 8 bis zum 30 November 1966 zusatzlich die Leitung des Bundesministeriums fur Wohnungswesen und Stadtebau Im Kabinett der Grossen Koalition unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger amtierte Heck dann ab dem 1 Dezember 1966 wieder ausschliesslich als Bundesminister fur Familie und Jugend Am 1 Oktober 1968 trat er dann zuruck um sich als Generalsekretar der CDU ganz dem Wahlkampf fur die Bundestagswahl 1969 widmen zu konnen Debatte nach Chilereise Bearbeiten Kurz nach dem Putsch in Chile reiste Heck im Auftrag der Unionsfraktion nach Chile um sich dort uber die Lage zu informieren Heck war bereits durch seine langjahrigen Kontakte zu den chilenischen Christdemokraten mit der Situation des Landes gut vertraut Zuruck in Deutschland berichtete er wahrend einer Pressekonferenz am 17 Oktober 1973 unter anderem von seinem Besuch im Stadion von Santiago in dem 5000 Haftlinge untergebracht waren Die Unterbringung der Gefangenen beschrieb er als ausgesprochen schlecht Zwar konnten sich die Haftlinge im Gegensatz zu den vorangegangenen Wochen inzwischen im Freien bewegen was bei sonnigem Wetter sicher angenehm sei Bei Regen und Kalte sei das Leben der Haftlinge jedoch unertraglich und scheusslich 3 4 Die Suddeutsche Zeitung zitierte ihn tags darauf mit dem Satz Das Leben im Stadion ist bei sonnigem Fruhlingswetter recht angenehm 5 Heck wurde daraufhin eine Verharmlosung und Unterstutzung des Putsches und des Pinochet Regimes vorgeworfen In einer Stellungnahme vom 4 November 1973 erklarte Heck dass seine Schilderung der Verhaltnisse im Stadion in ihr Gegenteil verkehrt worden seien 6 Kabinette Bearbeiten Kabinett Adenauer V Kabinett Erhard I Kabinett Erhard II Kabinett KiesingerEhrungen Bearbeiten1968 Grosskreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique 1969 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 1977 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 1987 Grosskreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1987 Robert Schuman Medaille 1988 Grosses Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern fur Verdienste um die Republik Osterreich 7 Veroffentlichungen Bearbeitenals Herausgeber Sterben wir aus Die Bevolkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland Herder Freiburg Breisgau u a 1988 ISBN 3 451 21211 0 als Herausgeber Heinz Hurten Wolfgang Jager Hugo Ott Hans Filbinger der Fall und die Fakten Eine historische und politologische Analyse von Hase amp Koehler Mainz 1980 ISBN 3 7758 1002 1 Literatur BearbeitenWalter Henkels 99 Bonner Kopfe durchgesehene und erganzte Ausgabe Fischer Bucherei Frankfurt am Main 1965 S 118f Eugen Gerstenmaier Zum 60 Geburtstag von Dr Bruno Heck In Eichholz Brief Heft 1 1977 ISSN 0935 1426 S 40 48 Jurgen Aretz Bruno Heck 1917 1989 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 8 Aschendorff Verlag GmbH amp Co KG Munster 1997 ISBN 978 3 402 06112 1 S 213 232 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bruno Heck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Bruno Heck Zitate Literatur von und uber Bruno Heck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Entnazifizierungsakte Bruno Heck als digitale Reproduktion im Online Angebot des Staatsarchivs SigmaringenEinzelnachweise Bearbeiten Items for Director s Discussion with Chancellor Adenauer and or State Secretary Globke PDF Central Intelligence Agency 11 Mai 1955 abgerufen am 4 Februar 2015 Albrecht von Lucke Die Geschichte kommt hoch Gunter Grass und die Neue Burgerlichkeit Memento vom 20 Januar 2008 im Internet Archive in Blatter fur deutsche und internationale Politik 10 2006 Seite 1255 ff abgerufen am 18 Mai 2023 dpa Nr 138 133 vom 17 Oktober 1973 Bonner Rundschau vom 18 Oktober 1973 Suddeutsche Zeitung 18 Oktober 1973 Bundespresseamt Wort zur Politik vom 4 November 1973 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Familienminister der Bundesrepublik Deutschland Franz Josef Wuermeling CDU 1953 1962 Bruno Heck CDU 1962 1968 Aenne Brauksiepe CDU 1968 1969 Kate Strobel SPD 1969 1972 Katharina Focke SPD 1972 1976 Antje Huber SPD 1976 1982 Anke Fuchs SPD 1982 Heiner Geissler CDU 1982 1985 Rita Sussmuth CDU 1985 1988 Ursula Lehr CDU 1988 1991 1991 1994 Hannelore Ronsch CDU Familie amp Senioren Angela Merkel CDU Frauen amp Jugend Claudia Nolte CDU 1994 1998 Christine Bergmann SPD 1998 2002 Renate Schmidt SPD 2002 2005 Ursula von der Leyen CDU 2005 2009 Kristina Schroder CDU 2009 2013 Manuela Schwesig SPD 2013 2017 Katarina Barley SPD 2017 2018 Franziska Giffey SPD 2018 2021 Christine Lambrecht SPD 2021 Anne Spiegel B90 Grune 2021 2022 Lisa Paus B90 Grune seit 2022 siehe auch Amtsinhaber seit 1953Bauminister der Bundesrepublik Deutschland Eberhard Wildermuth FDP 1949 1952 Fritz Neumayer FDP 1952 1953 Victor Emanuel Preusker FDP FVP 1953 1957 Paul Lucke CDU 1957 1965 Ewald Bucher FDP 1965 1966 Bruno Heck CDU 1966 Lauritz Lauritzen SPD 1966 1972 Hans Jochen Vogel SPD 1972 1974 Karl Ravens SPD 1974 1978 Dieter Haack SPD 1978 1982 Oscar Schneider CSU 1982 1989 Gerda Hasselfeldt CSU 1989 1991 Irmgard Schwaetzer FDP 1991 1994 Klaus Topfer CDU 1994 1998 Eduard Oswald CSU 1998 Franz Muntefering SPD 1998 1999 Reinhard Klimmt SPD 1999 2000 Kurt Bodewig SPD 2000 2002 Manfred Stolpe SPD 2002 2005 Wolfgang Tiefensee SPD 2005 2009 Peter Ramsauer CSU 2009 2013 Barbara Hendricks SPD 2013 2018 Horst Seehofer CSU 2018 2021 Klara Geywitz SPD seit 2021 Siehe auch Liste der deutschen Bauminister und Bundesministerium fur Wohnen Stadtentwicklung und BauwesenKabinett Adenauer V 13 Dezember 1962 bis 11 Oktober 1963 Konrad Adenauer CDU Ludwig Erhard CDU Gerhard Schroder CDU Hermann Hocherl CSU Ewald Bucher FDP Rolf Dahlgrun FDP Werner Schwarz CDU Theodor Blank CDU Franz Josef Strauss CSU Kai Uwe von Hassel CDU Hans Christoph Seebohm CDU Richard Stucklen CSU Paul Lucke CDU Wolfgang Mischnick FDP Rainer Barzel CDU Alois Niederalt CSU Bruno Heck CDU Hans Lenz FDP Werner Dollinger CSU Walter Scheel FDP Elisabeth Schwarzhaupt CDU Heinrich Krone CDU Kabinett Erhard I 17 Oktober 1963 bis 26 Oktober 1965 Ludwig Erhard CDU Erich Mende FDP Gerhard Schroder CDU Hermann Hocherl CSU Ewald Bucher FDP Karl Weber CDU Rolf Dahlgrun FDP Kurt Schmucker CDU Werner Schwarz CDU Theodor Blank CDU Kai Uwe von Hassel CDU Hans Christoph Seebohm CDU Richard Stucklen CSU Paul Lucke CDU Hans Kruger CDU Ernst Lemmer CDU Alois Niederalt CSU Bruno Heck CDU Hans Lenz FDP Werner Dollinger CSU Walter Scheel FDP Elisabeth Schwarzhaupt CDU Heinrich Krone CDU Ludger Westrick CDU Kabinett Erhard II 26 Oktober 1965 bis 30 November 1966 Ludwig Erhard CDU Erich Mende FDP Hans Christoph Seebohm CDU Gerhard Schroder CDU Paul Lucke CDU Richard Jaeger CSU Rolf Dahlgrun FDP Kurt Schmucker CDU Hermann Hocherl CSU Hans Katzer CDU Kai Uwe von Hassel CDU Richard Stucklen CSU Ewald Bucher FDP Bruno Heck CDU Johann Baptist Gradl CDU Alois Niederalt CSU Gerhard Stoltenberg CDU Walter Scheel FDP Werner Dollinger CSU Elisabeth Schwarzhaupt CDU Heinrich Krone CDU Ludger Westrick CDU Kabinett Kiesinger 1 Dezember 1966 bis 21 Oktober 1969 Kurt Georg Kiesinger CDU Willy Brandt SPD Paul Lucke CDU Ernst Benda CDU Gustav Heinemann SPD Horst Ehmke SPD Franz Josef Strauss CSU Karl Schiller SPD Hermann Hocherl CSU Hans Katzer CDU Gerhard Schroder CDU Georg Leber SPD Werner Dollinger CSU Lauritz Lauritzen SPD Kai Uwe von Hassel CDU Heinrich Windelen CDU Herbert Wehner SPD Carlo Schmid SPD Bruno Heck CDU Aenne Brauksiepe CDU Gerhard Stoltenberg CDU Kurt Schmucker CDU Hans Jurgen Wischnewski SPD Erhard Eppler SPD Kate Strobel SPD Siehe auch Kabinett KiesingerGeneralsekretare der CDU Bruno Heck 1967 1971 Konrad Kraske 1971 1973 Kurt Biedenkopf 1973 1977 Heiner Geissler 1977 1989 Volker Ruhe 1989 1992 Peter Hintze 1992 1998 Angela Merkel 1998 2000 Ruprecht Polenz 2000 Laurenz Meyer 2000 2004 Volker Kauder 2005 Ronald Pofalla 2006 2009 Hermann Grohe 2009 2013 Peter Tauber 2013 2018 Annegret Kramp Karrenbauer 2018 Paul Ziemiak 2018 2022 Mario Czaja 2022 2023 Carsten Linnemann 2023 Vorsitzende der Konrad Adenauer Stiftung Bruno Heck Arnold Bergstraesser Alfred Muller Armack Franz Thedieck Bruno Heck Bernhard Vogel Gunter Rinsche Bernhard Vogel Hans Gert Pottering Norbert Lammert Normdaten Person GND 11854747X lobid OGND AKS LCCN n81062385 VIAF 54940053 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heck BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdBGEBURTSDATUM 20 Januar 1917GEBURTSORT AalenSTERBEDATUM 16 September 1989STERBEORT Blaubeuren Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Heck amp oldid 238864361