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Franz Josef Bernhard Thedieck 26 September 1900 in Hagen 1 20 November 1995 in Bonn 2 war ein deutscher Politiker CDU unter anderem Staatssekretar und Intendant des Deutschlandfunks Franz Thedieck als Staatssekretar im Ministerium fur gesamtdeutsche Fragen 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Familie 2 Berufliche Tatigkeit 3 Parteimitgliedschaften 4 Auszeichnungen 5 Publikationen 6 Literatur 6 1 Allgemein 6 2 Insbesondere zu Thediecks Tatigkeit von 1923 bis 1943 6 3 Insbesondere zu Thediecks Tatigkeit ab 1949 7 Weblinks 8 AnmerkungenLeben und Familie BearbeitenFranz Thedieck wurde in Westfalen geboren Seine Eltern waren der Jurist Geheime Justizrat und Landgerichtsdirektor Josef Thedieck und dessen Frau Johanna Thedieck geborene Hasse 3 Thedieck junior wuchs im Rheinland auf 4 da sein Vater von 1903 bis 1938 Landgerichtsdirektor in Koln war 5 Franz Thedieck besuchte zunachst eine in der Nahe seines Elternhauses gelegene katholische Volksschule in oder bei Koln und spater das Realgymnasium in Koln Lindenthal 6 Ab 1941 war er verheiratet mit Hilde Thedieck geborene Bomer Berufliche Tatigkeit BearbeitenThedieck studierte Landwirtschaft Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft an den Universitaten von Bonn und Koln Von 1923 bis 1930 war er im Innenministerium in Koln stellvertretender Leiter der Preussischen Abwehrstelle gegen den Separatismus im Rheinland 7 Von 1929 bis 1931 war er Hilfsarbeiter im Landratsamt Mulheim In Koln lernte er wahrend Aufstanden rheinischer Separatisten vgl Rheinische Republik Konrad Adenauer kennen und wurde dort 1931 Regierungsrat 8 und zwar als Beauftragter der preussischen Regierung fur Eupen Malmedy 9 Dabei war er im Rahmen der Volkstumsarbeit fur die deutschen Vereine in Eupen Malmedy das seit dem Versailler Vertrag zu Belgien gehorte zustandig In einem Dossier des Oberabschnitts West des Sicherheitsdienstes des Reichsfuhrers SS SD uber die verschiedenen Akteure der Infiltrationspolitik in Bezug auf die westlichen Nachbarlander heisst es uber Thediecks Tatigkeit beim Volksbund fur das Deutschtum im Ausland VDA VDA Der Landesverband Rheinland unter Haake sowie vermutlich auch die Landesverbande Oldenburg und Hamburg arbeiten im Raume Luxemburg Holland Fur diesen Raum ist zum Sonderbeauftragten des Verbands der Deutschen im Ausland seit etwa 1920 der oben erwahnte Regierungsrat Franz Thedieck in Koln fruher bei der Regierung in Aachen ernannt Fahlbusch Philanthrop S 44 in Fussnote 11 10 Wahrend des Zweiten Weltkriegs war Thedieck nach seiner auf Anordnung Himmlers erfolgten Entlassung von 1940 bis 1943 Oberkriegsverwaltungsrat und Generalreferent Flamenreferent der Militarverwaltung Brussel im Buro von Militarbefehlshaber von Falkenhausen in Belgien zur Zeit der Judenverfolgung 11 Im April 1943 als die Kinder und die Alten ergriffen wurden richtete der Generalsekretar des belgischen Justizministeriums zwei Briefe an Oberkriegsverwaltungsrat Thedieck im Buro des Militarbefehlshabers in denen er darauf hinwies dass viele der Kinder nicht von ihren Eltern begleitet wurden und alte Menschen manche davon uber achtzig doch kaum zur Arbeit verwendungsfahig seien Hilberg Vernichtung S 640 bei Fussnote 792 12 Mit dieser Formulierung wurde die nationalsozialistische Legende die Deportationen der judischen Bevolkerung erfolgten zum Zwecke von Arbeitseinsatzen in Frage gestellt 13 Ab 1943 war er als Flakoffizier bei der Luftwaffe Im April 1943 wurde er als Oberleutnant 14 Sachbearbeiter bei IIa der 7 Flak Division 14 in Frankreich 15 Am 1 Juli 1944 wurde er zum Hauptmann d R befordert 16 Zu Kriegsende geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft aus der er im Oktober 1945 entlassen wurde 16 17 Nach dem Zweiten Weltkrieg und seiner Ruckkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft arbeitete Thedieck wie schon bis 1940 als Oberregierungsrat beim Regierungsbezirk Koln Von 1949 bis zu seinem Rucktritt 1964 war er beamteter Staatssekretar im Bundesministerium fur gesamtdeutsche Fragen Ab 1960 war er Beiratsvorsitzender der Deutschen Langwelle und von 1966 bis 1972 Intendant des Deutschlandfunks dessen Verwaltungsrat er ab 1961 vorsass Ab 1964 war Vorsitzender der Konrad Adenauer Stiftung fur politische Bildung und Studienforderung e V Als solcher trat er 1968 zuruck Er lebte in Bonn Ippendorf 18 Parteimitgliedschaften BearbeitenIn der Weimarer Republik war Thedieck Mitglied der Zentrumspartei 1945 beteiligte er sich an der Grundung der CDU 19 Auszeichnungen Bearbeiten1957 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 1960 Lodgman Plakette der Sudetendeutschen Landsmannschaft 1964 Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen 1973 Hans Bredow MedaillePublikationen BearbeitenGesprache und Begegnungen mit Konrad Adenauer Aus einem halben Jahrhundert deutscher Politik in Dieter Blumenwitz Klaus Gotto Hans Meier Konrad Repgen Hans Peter Schwarz Hg Konrad Adenauer und seine Zeit Politik und Personlichkeit des ersten Bundeskanzlers Band 1 Beitrage von Weg und Zeitgenossen DVA Stuttgart 1976 ISBN 3 421 01752 2 326 339 Literatur BearbeitenAllgemein Bearbeiten Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 1241 Insbesondere zu Thediecks Tatigkeit von 1923 bis 1943 Bearbeiten Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt 2003 ISBN 978 3 596 16048 8 aktualisierte Taschenbuchausgabe Fischer Frankfurt am Main 2005 5 Auflage 2015 S 621 Eintrag zu Franz Thedieck Carlo Lejeune Die deutsch belgischen Kulturbeziehungen 1925 1980 Bohlau Koln 1992 ISBN 3 412 01092 8 Thedieck S 112 212 passim Martin R Scharer Deutsche Annexionspolitik im Westen Die Wiedereingliederung Eupen Malmedys im Zweiten Weltkrieg Reihe Europaische Hochschulschriften R 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Bd 38 Lang Bern Frankfurt am Main Las Vegas 1 Aufl 1975 2 verbesserte um eine Einleitung und ein Register vermehrte Auflage 1978 zu Thedieck auf Seite 32 und 108 Maurice de Wilde Belgie in de Tweede Wereldoorlog Deel 3 De nieuwe orde in DBNL Digitale Bibliotheek voor de Nederlandse letteren Uitgeverij Peckmans Kapellen 1982 darin Interview mit Th vom 23 Dezember 1981 Inhaltsverzeichnis Insbesondere zu Thediecks Tatigkeit ab 1949 Bearbeiten Stefan Creuzberger Kampf fur die Einheit Das gesamtdeutsche Ministerium und die politische Kultur des Kalten Krieges 1949 1969 Schriften des Bundesarchivs 69 Droste Dusseldorf 2008 ISBN 978 3 7700 1625 9 dazu Rezension bei Sehepunkte das 604 seitige Buch enthalt drei Abschnitte die Thediecks Namen im Titel fuhren und zahlreiche weitere Stellen zu ihm Walter Henkels Franz Thedieck in ders 99 Bonner Kopfe Econ Dusseldorf Wien 1963 107 109 Erich Kosthorst Jakob Kaiser Bundesminister fur gesamtdeutsche Fragen 1949 1957 Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln Mainz 1976 ISBN 3 17 210031 6 darin laut Personenregister zwolf zum Teil mehrseitige Stellen zu Thedieck Klaus Korner Herbert Wehner und Franz Thedieck Die Bonner Debatte uber die Abwehr der Westpropaganda der SED 1949 1953 In Heiner Timmermann Das war die DDR Munster 2004 ISBN 3 8258 8167 9 S 238 248 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Thedieck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Franz Thedieck im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Denise Lindsay 110 Geburtstag des ehemaligen Vorsitzenden der KAS Franz Thedieck Auflistung Thedieck privatdienstliche Korrespondenz 1931 1935 in der Deutschen Digitalen Bibliothek Nachlass Bundesarchiv N 1174 Bruno Kartheuser Subversion nazie et action secrete PDF L encadrement nazi et allemand des cantons de l est de la Belgique Episodes apercus constat In Annexion et nazification en Europe Actes du colloque de Metz 7 8 Novembre 2003 Sylvian Schirmann S 27 46 archiviert vom Original abgerufen am 1 Februar 2019 franzosisch 6 7 MB 222 Seiten Seite 46 enthalt ausschliesslich eine Kopfzeile Uber die Protagonisten der nationalsozialistischen Eroberung Ostbelgiens schon vor dem militarischen Einmarsch 1940 Franz Thedieck Heinrich Haake u a und ihre Organisationen Thedieck wird in der PDF Datei zwolfmal genannt Auf S 42 findet sich ein Bild des Thediecks Anmerkungen Bearbeiten Die weiteren Vornamen sowie Geburtsdatum und ort nach Thedieck Franz Abgerufen am 4 Februar 2019 wo sich fur die Namen von Thediecks Eltern auf Geburts und Taufurkunde berufen wird sodass also auch die hier interessierenden Informationen anhand der genannten Unterlagen ermittelt worden sein durften Die Geburts und Sterbedaten sind in der zitierten Literatur unstrittig Denise Lindsay Thedieck Franz Abgerufen am 4 Februar 2019 nennt unter Berufung auf Geburts und Taufurkunde die Namen beider Eltern Den dienstlichen Rang von Thedieck senior vor dem Wechsel nach Koln bezeichnet sie als Landgerichtsrat Munzinger IBA Franz Thedieck Abgerufen am 4 Februar 2019 und Henkels 99 Kopfe S 309 schreiben Geheime r Justizrat Klee Personenlexikon S 621 schreibt nur Justizrat Siehe Munzinger IBA Franz Thedieck Abgerufen am 4 Februar 2019 Franz Thedieck wuchs jedoch im Rheinland auf Hervorhebung getilgt und Lindsay Thedieck Franz Abgerufen am 4 Februar 2019 Als Kind zog er mit seiner Familie nach Koln Siehe Munzinger IBA Franz Thedieck Abgerufen am 4 Februar 2019 Josef Thedieck war von 1903 bis 1938 Landgerichtsdirektor in Koln Henkels 99 Kopfe S 308 in Koln von 1903 bis 1938 Landgerichtsdirektor Thedieck Franz Abgerufen am 4 Februar 2019 jeweils ohne Quellenangabe Siehe dazu Scharer Annexionspolitik S 32 bei Fussnote 39 und 40 Thedieck hatte schon bevor er 1931 als Beauftragter der preussischen Regierung fur Eupen Malmedy eingesetzt worden war fur die preussische Abwehrstelle gegen den Separatismus im Rheinland gearbeitet sowie Bruno Kartheuser Subversion nazie et action secrete Nicht mehr online verfugbar S 28 archiviert vom Original am 7 Juli 2017 abgerufen am 1 Februar 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www memorial alsace moselle com Le Regierungsrat Franz Thedieck fut charge d orchestrer toutes les initiatives allemandes visant a œuvrer pour le retour des Cantons de l Est a l Allemagne Ce fonctionnaire qui de 1923 a 1930 avait dirige le Bureau de contre espionnage Abwehr pour combattre le separatisme rhenan Hervorhebung hinzugefugt Siehe dazu Klee Personenlexikon S 621 1931 Regierungsrat in Koln und Bruno Kartheuser Subversion nazie et action secrete Nicht mehr online verfugbar S 28 archiviert vom Original am 7 Juli 2017 abgerufen am 1 Februar 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www memorial alsace moselle com devint en 1931 Regierungsrat aupres du gouvernement de Cologne Il fut l adresse centrale pour tout ce qui avait trait aux interets allemands dans les Cantons de l Est et il cooperait selon son propre aveu etroitement avec les divers services et les diverses personnalites du NSDAP Scharer Annexionspolitik S 32 vor Fussnote 39 1931 als Beauftragter der preussischen Regierung fur Eupen Malmedy Ein anscheinend ausfuhrlicherer Auszug aus dem Dossier ist laut Fahlbusch bei Thomas Muller Aussenarbeit im Westen Jahreswende 1936 37 in Geschichte im Westen 2003 S 82 105 abgedruckt Klee Personenlexikon S 621 unter Hinweis auf Hilberg 1941 1943 Oberkriegsverwaltungsrat und Generalreferent im Buro des Militarbefehlshabers Belgien zur Zeit der Judenverfolgung Dort unter Hinweis auf eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Schleswig vom 8 Marz 1977 in Serge Klarsfeld Maxime Steinberg Die Endlosung der Judenfrage in Belgien Beate Klarsfeld Foundation New York Paris 1980 116 181 139 Das Diese Schreiben und andere Umstande waren von Anfang an untrugliche Zeichen dass ein Arbeitseinsatz nie beabsichtigt war Oberlandesgericht Schleswig an der gerade genannten Stelle Thedieck war in diesem Strafverfahren aber trotzdem ausschliesslich als Zeuge und nicht als Angeklagter beteiligt a b Franz Thedieck Konrad Adenauer Stiftung 25 September 1900 abgerufen am 22 Mai 2022 Ulrich Prehn Max Hildebert Boehm Radikales Ordnungsdenken vom Ersten Weltkrieg bis in die Bundesrepublik Wallstein Verlag 2013 ISBN 978 3 8353 2472 5 S 484 google com abgerufen am 22 Mai 2022 a b Ulrich Prehn Max Hildebert Boehm Radikales Ordnungsdenken vom Ersten Weltkrieg bis in die Bundesrepublik Wallstein Verlag 2013 ISBN 978 3 8353 2472 5 S 485 google com abgerufen am 22 Mai 2022 Herbert Elzer Konrad Adenauer Jakob Kaiser und die kleine Wiedervereinigung die Bundesministerien im aussenpolitischen Ringen um die Saar 1949 bis 1955 Rohrig Universitatsverlag 2008 ISBN 978 3 86110 445 2 S 68 google de abgerufen am 22 Mai 2022 Wer ist wer S 1241 Klee Personenlexikon S 621 ohne Nennung der Dauer der Mitgliedschaft in der Zentrumspartei Vorsitzende der Konrad Adenauer Stiftung Bruno Heck Arnold Bergstraesser Alfred Muller Armack Franz Thedieck Bruno Heck Bernhard Vogel Gunter Rinsche Bernhard Vogel Hans Gert Pottering Norbert Lammert Intendanten des Deutschlandfunks DLF H F G Starke Franz Thedieck Reinhard Appel Richard Becker Edmund Gruber Dettmar Cramer Normdaten Person GND 124764363 lobid OGND AKS VIAF 77256713 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thedieck FranzALTERNATIVNAMEN Thedieck Franz Josef Bernhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU und Intendant des DeutschlandfunksGEBURTSDATUM 26 September 1900GEBURTSORT HagenSTERBEDATUM 20 November 1995STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Thedieck Politiker amp oldid 238763473