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Volker Ruhe 25 September 1942 in Hamburg ist ein deutscher Politiker CDU Er war von 1989 bis 1992 Generalsekretar der CDU und von 1992 bis 1998 Bundesminister der Verteidigung Volker Ruhe 2001Volker Ruhe 1989 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Offentliche Amter 5 Positionen Sonstiges 6 Veroffentlichungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenRuhe wurde in Hamburg Harburg als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren und wuchs dort auf 1960 besuchte er fur einige Wochen das Hurstpierpoint College in Sussex Nach dem Abitur 1962 am Friedrich Ebert Gymnasium in Hamburg Heimfeld absolvierte er von 1962 bis 1968 ein Lehramtsstudium in den Fachern Deutsch und Englisch an der Universitat Hamburg welches er 1968 mit dem ersten und 1970 mit dem zweiten Staatsexamen fur das hohere Lehramt beendete Vom Wehrdienst wurde er aufgrund seines Studiums zuruckgestellt und dann spater seines Alters wegen nicht mehr eingezogen Bis 1976 war Ruhe als Lehrer wiederum am Friedrich Ebert Gymnasium in Hamburg tatig zuletzt als Oberstudienrat Ruhe arbeitet als Berater fur die Private Equity Gesellschaft Cerberus 1 Er war Mitglied in Helmut Schmidts Freitagsgesellschaft Ruhe ist verheiratet mit Anne Ruhe und hat drei Kinder Partei Bearbeiten nbsp Ruhe bei einer Besichtigung der Haftanstalt Bautzen II 1990Seit 1963 ist Ruhe Mitglied der CDU Von 1972 bis 1974 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlich demokratischer und konservativer Jugendverbande DEMYC Von 1973 bis 1975 gehorte er dem Bundesvorstand der Jungen Union an Zwischen 1983 und 1989 war er Vorsitzender des Bundesfachausschusses Aussen und Sicherheitspolitik der CDU Danach ubernahm er von 1989 bis 1992 unter dem Parteivorsitzenden Helmut Kohl den Posten des Generalsekretars der CDU Von November 1998 bis Februar 2000 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU Abgeordneter BearbeitenVon 1970 bis 1976 war er Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft 1973 war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender von 1976 bis 2005 war er Mitglied des Deutschen Bundestages Hier war er von 1982 bis 1989 sowie von 1998 bis 2002 stellvertretender Vorsitzender der CDU CSU Bundestagsfraktion Von November 2002 bis Oktober 2005 war er Vorsitzender des Auswartigen Ausschusses Ruhe zog stets uber die Landesliste Hamburg in den Deutschen Bundestag ein Bei der Bundestagswahl 2005 trat er nicht mehr an Offentliche Amter BearbeitenZum 1 April 1992 wurde Ruhe als Bundesminister der Verteidigung in das Kabinett Kohl IV unter Bundeskanzler Helmut Kohl berufen Ruhe folgte Gerhard Stoltenberg 1928 2001 der am Tag zuvor zuruckgetreten war Er blieb Verteidigungsminister bis zum Ende der Legislaturperiode 1994 1998 Kabinett Kohl V In Ruhes Amtszeit fiel die strategische Neuausrichtung der Bundeswehr sowie der NATO nach dem Ende des Ost West Konflikts Erste deutsche Beteiligungen an UN Missionen in Somalia und Kambodscha beschrankten sich auf die Stellung von Sanitatstruppen Die Beteiligung der NATO im UN Auftrag am Bosnienkrieg loste eine innenpolitische Diskussion uber die Vereinbarkeit deutscher Militareinsatze mit dem Grundgesetz aus in der Ruhe mit der CDU CSU eine Verfassungsanderung mit der Festschreibung von Einsatzoptionen der Bundeswehr befurwortete Das Out of Area Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12 Juli 1994 uber die Auslandseinsatze der Bundeswehr schuf dann die Voraussetzungen ohne Grundgesetzanderung die Bundeswehr im Rahmen von UN und NATO Operationen einzusetzen was im Bosnienkrieg mit den Massnahmen zur Luftraumuberwachung Operation Maritime Monitor Operation Deny Flight Operation Deliberate Force und zur Friedenssicherung IFOR SFOR erstmals stattfand 2 Auch an der Neuorientierung der NATO hatte Ruhe entscheidenden Anteil da er gemeinsam mit Helmut Kohl und dem damaligen Bundesaussenminister Klaus Kinkel in jahrelangen Verhandlungen sowohl die zogernde US Regierung Kabinett Clinton als auch die europaischen NATO Partner von der Notwendigkeit einer schnellen Ausweitung der NATO nach Osten uberzeugen konnte Er war Spitzenkandidat der CDU fur das Amt des Ministerprasidenten bei der Landtagswahl in Schleswig Holstein am 27 Februar 2000 die CDU erhielt aber fast 8 Prozentpunkte weniger als die SPD mit Amtsinhaberin Heide Simonis Ruhe hatte in Umfragen vor der Wahl lange Zeit klar vor Simonis gelegen die Aufdeckung der CDU Spendenaffare um Ex Kanzler Helmut Kohl im Fruhjahr 2000 brachte Ruhe und die CDU um den sicher geglaubten Sieg Nach dem Rucktritt Wolfgang Schaubles als Vorsitzender der CDU und der CDU Bundestagsfraktion galt Ruhe zeitweise als moglicher Nachfolger dann aber wurde die damalige CDU Generalsekretarin Angela Merkel CDU Vorsitzende und Friedrich Merz wurde Fraktionsvorsitzender 3 Ruhe ist Mitglied des European Leadership Network 4 und leitet die im April 2014 eingesetzte Kommission des Bundestages die uber eine Lockerung des Parlamentsvorbehalts bei Auslandseinsatzen der Bundeswehr siehe Parlamentsbeteiligungsgesetz berat 5 Positionen Sonstiges BearbeitenVolker Ruhe gilt als Atlantiker also als Befurworter einer engen deutschen Bindung zu den Vereinigten Staaten und spricht sich fur eine Verzahnung der Aussen und Sicherheitspolitik aus Als Verteidigungsminister favorisierte er die Idee einer Zusammenarbeit von Antonow und Airbus mit dem Ziel das bereits als Prototyp vorhandene ukrainische Transportflugzeug Antonow An 70 weiterzuentwickeln anstatt Airbus allein mit dem Neubau eines Future Large Aircraft zu beauftragen 6 Im Juli 2011 forderte Ruhe einen von der schwarz gelben Bundesregierung befurworteten Verkauf von 200 Leopard 2 Panzern an Saudi Arabien nicht zu tatigen 7 Ruhe ist Stand Mitte 2019 Vorsitzender der Kommission zur Uberprufung und Sicherung der Parlamentsrechte bei der Mandatierung von Auslandseinsatzen der Bundeswehr des Deutschen Bundestages 8 Veroffentlichungen Bearbeitenmit Dieter Biallas und Hans Ulrich Klose SPD CDU FDP Beitrage zur Grundsatzprogrammatik der politischen Parteien Lutcke amp Wulff Hamburg 1974 mit Karsten Voigt Mehr Vertrauen weniger Waffen Militarische Entspannung in Europa aus sowjetischer und deutscher Sicht Mit einer Dokumentation von Eberhard Schneider Bonn Aktuell Stuttgart 1987 ISBN 3 87959 306 X Deutschlands Verantwortung Perspektiven fur das neue Europa Ullstein Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 550 07069 1 Die Bundeswehr der Zukunft In Marion Donhoff Hrsg Was steht uns bevor Mutmassungen uber das 21 Jahrhundert Aus Anlass des 80 Geburtstages von Helmut Schmidt Siedler Berlin 1999 ISBN 3 88680 671 5 S 35 42 Der 11 September 2001 Neues Selbstverstandnis amerikanischer Aussenpolitik In Internationale Politik Bd 56 2001 H 12 S 37 42 Fureinander wichtig sein Zeit fur Nuchternheit Die transatlantische Beziehung braucht ein neues Fundament In Internationale Politik Bd 60 2005 H 3 S 58 64 Literatur BearbeitenKarl Hugo Pruys Volker Ruhe Fur eine sichere Welt Portrat Mit 104 Fotos von Laurence Chaperon Edition Q Berlin 1994 ISBN 3 86124 252 4 Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Volker Ruhe in der Mitte Europas MGFA Potsdam 2012 ISBN 978 3 941571 22 8 Inhalt Vorschau bei Google Bucher Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Volker Ruhe Zitate nbsp Commons Volker Ruhe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Volker Ruhe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie beim Deutschen Bundestag Dorothea Oelze Ruhe Volker Biographie In KAS de Ich bin immer Aussenpolitiker gewesen Ehemaliger Bundesverteidigungsminister uber Wiedervereinigung Bundnisse und CDU Spendenaffare Volker Ruhe im Gesprach mit Stephan Detjen In Deutschlandfunk Reihe Zeitzeugen im Gesprach 30 August 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Zweite Karriere bei Private Equity Financial Times Deutschland 25 Juni 2007 archiviert vom Original am 14 September 2009 abgerufen am 16 Marz 2012 Siehe Volker Ruhe Vorwort In Christoph Schwegmann Hrsg Bewahrungsproben einer Nation Die Entsendung der Bundeswehr ins Ausland Duncker amp Humblot Berlin 2011 ISBN 3 428 13570 9 S V XV Vorschau bei Google Bucher Volker Ruhe Der Gescheiterte In Spiegel Online 10 April 2000 abgerufen am 14 Mai 2020 European Leadership Network zuletzt aufgerufen am 16 Juli 2017 Eike Bottcher Ruhe leitet Kommission zu Auslandseinsatzen In Bundestag de 10 April 2014 Siehe auch Ruhes Comeback In Der Spiegel 17 Februar 2014 und Opposition boykottiert Ruhe Kommission In Der Spiegel 20 Marz 2014 Dietmar Seher Ost West Rustungsprojekt vor dem Scheitern In berliner zeitung de Berliner Zeitung 22 Oktober 1997 abgerufen am 26 Oktober 2010 Ex Minister Ruhe fordert Stopp des Panzergeschafts Spiegel Online 9 Juli 2011 abgerufen am 16 Marz 2012 bundestag de Memento vom 16 August 2017 im Internet Archive aufgerufen am 13 August 2017 Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland Theodor Blank CDU 1955 1956 Franz Josef Strauss CSU 1956 1963 Kai Uwe von Hassel CDU 1963 1966 Gerhard Schroder CDU 1966 1969 Helmut Schmidt SPD 1969 1972 Georg Leber SPD 1972 1978 Hans Apel SPD 1978 1982 Manfred Worner CDU 1982 1988 Rupert Scholz CDU 1988 1989 Gerhard Stoltenberg CDU 1989 1992 Volker Ruhe CDU 1992 1998 Rudolf Scharping SPD 1998 2002 Peter Struck SPD 2002 2005 Franz Josef Jung CDU 2005 2009 Karl Theodor zu Guttenberg CSU 2009 2011 Thomas de Maiziere CDU 2011 2013 Ursula von der Leyen CDU 2013 2019 Annegret Kramp Karrenbauer CDU 2019 2021 Christine Lambrecht SPD 2021 2023 Boris Pistorius SPD seit 2023 Siehe auch Liste der deutschen Verteidigungsminister und Bundesministerium der VerteidigungKabinett Kohl IV 18 Januar 1991 bis 17 November 1994 Helmut Kohl CDU Hans Dietrich Genscher FDP Jurgen Mollemann FDP Klaus Kinkel FDP Wolfgang Schauble CDU Rudolf Seiters CDU Manfred Kanther CDU Sabine Leutheusser Schnarrenberger FDP Theo Waigel CSU Gunter Rexrodt FDP Ignaz Kiechle CSU Jochen Borchert CDU Norbert Blum CDU Gerhard Stoltenberg CDU Volker Ruhe CDU Hannelore Ronsch CDU Angela Merkel CDU Gerda Hasselfeldt CSU Horst Seehofer CSU Gunther Krause CDU Matthias Wissmann CDU Klaus Topfer CDU Christian Schwarz Schilling CDU Wolfgang Botsch CSU Irmgard Adam Schwaetzer FDP Heinz Riesenhuber CDU Paul Kruger CDU Rainer Ortleb FDP Karl Hans Laermann FDP Carl Dieter Spranger CSU Friedrich Bohl CDU Kabinett Kohl V 17 November 1994 bis 26 Oktober 1998 Helmut Kohl CDU Klaus Kinkel FDP Manfred Kanther CDU Sabine Leutheusser Schnarrenberger FDP Edzard Schmidt Jortzig FDP Theo Waigel CSU Gunter Rexrodt FDP Jochen Borchert CDU Norbert Blum CDU Volker Ruhe CDU Claudia Nolte CDU Horst Seehofer CSU Matthias Wissmann CDU Angela Merkel CDU Wolfgang Botsch CSU Klaus Topfer CDU Eduard Oswald CSU Jurgen Ruttgers CDU Carl Dieter Spranger CSU Friedrich Bohl CDU Siehe auch Kabinett Kohl V und Liste der deutschen BundesregierungenVorsitzende des Auswartigen Ausschusses des Deutschen Bundestages Carlo Schmid Eugen Gerstenmaier Kurt Georg Kiesinger Hans Furler Hermann Kopf Gerhard Schroder Rainer Barzel Werner Marx Hans Stercken Karl Heinz Hornhues Hans Ulrich Klose Volker Ruhe Ruprecht Polenz Norbert Rottgen Michael RothGeneralsekretare der CDU Bruno Heck 1967 1971 Konrad Kraske 1971 1973 Kurt Biedenkopf 1973 1977 Heiner Geissler 1977 1989 Volker Ruhe 1989 1992 Peter Hintze 1992 1998 Angela Merkel 1998 2000 Ruprecht Polenz 2000 Laurenz Meyer 2000 2004 Volker Kauder 2005 Ronald Pofalla 2006 2009 Hermann Grohe 2009 2013 Peter Tauber 2013 2018 Annegret Kramp Karrenbauer 2018 Paul Ziemiak 2018 2022 Mario Czaja 2022 2023 Carsten Linnemann 2023 Normdaten Person GND 119368927 lobid OGND AKS LCCN n87931137 VIAF 13116512 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruhe VolkerKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdHB MdBGEBURTSDATUM 25 September 1942GEBURTSORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volker Ruhe amp oldid 232494075