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Die Implementation Force deutsch Umsetzungstruppe kurz IFOR bezeichnete die unter NATO Kommando stehende multilaterale Friedenstruppe die am 20 Dezember 1995 in Bosnien und Herzegowina die UNPROFOR abloste und ihre Tatigkeit im Rahmen der Operation Joint Endeavour aufnahm Am 21 Dezember 1995 wurde daraufhin die seit April 1993 bestehende NATO Luftoperation Deny Flight eingestellt Ihr folgte am 9 Januar 1996 auch die Einstellung der seit Juli 1992 bestandenen Luftbrucke nach Sarajevo im Rahmen der Operation Provide Promise IFOREinsatzgebiet Bosnien und Herzegowina Bosnien und HerzegowinaDeutsche Bezeichnung Implementation ForceBasierend auf UN Resolution 1031Art der Mission Mission zur Sicherung des WaffenstillstandsBeginn 15 Dezember 1995Ende 12 Dezember 1996Einsatzstarke max 57000 SoldatenMilitar aus 36 Landern von 1 NATO NATO Partnership for Peace Argentinien Argentinien Australien Australien Chile Chile Malaysia Malaysia Neuseeland NeuseelandKartenubersichtPanzer der finnischen Armee wahrend der Operation Joint Endeavor SISU XA 180 APC US amerikanischer M113 im Einsatz 1996US amerikanische Kampfhubschrauber vom Typ OH 58D Kiowa Warrior Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Umfang und Stationierung 3 Fuhrung 4 Das deutsche Kontingent GECONIFOR 4 1 Das 1 Heereskontingent der Bundeswehr fur IFOR im Januar Februar 1996 5 Leistungsbilanz der deutschen Bundeswehr zur IFOR 5 1 Heer 5 2 Marine 5 3 Luftwaffe 5 4 Sanitatsdienst 6 Das osterreichische Kontingent AUSLOG IFOR 6 1 Politische Grundlagen 6 2 Der militarische Einsatz 6 2 1 Zusammensetzung 6 2 2 Einsatzvorbereitung 6 2 3 Ausrustung Durchfuhrung der Transportauftrage Rotationen 6 3 Uberleitung zu SFOR und Ende 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise AnmerkungenGeschichte Bearbeiten nbsp Logo der Implementation Force IFOR Der Grundung vorausgegangen waren schwierige Verhandlungen die erst nach massivem internationalen Druck am 21 November 1995 in Dayton Ohio zu einer Einigung zwischen den Konfliktparteien im ehemaligen Jugoslawien fuhrten IFOR sollte die militarischen Aspekte des Friedensabkommens von Dayton umsetzen Nachdem am 15 Dezember 1995 der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in der Resolution 1031 die IFOR definierte und einrichtete wurde die NATO beauftragt die Waffenstillstandsvereinbarungen sowie die Truppenentflechtung zu uberwachen 2 An diesem erstmaligen Einsatz der NATO ausserhalb der bisherigen Rolle als kollektives Verteidigungsbundnis beteiligten sich 16 NATO und 17 Nicht NATO Lander darunter 14 Staaten aus dem Rahmen des NATO Programms Partnership for Peace PfP einschliesslich Russland und der Ukraine Seit Ende des Zweiten Weltkrieges war dies damit auch die erste gemeinsame Militaroperation zwischen den Supermachten Vereinigte Staaten und Russland Am 18 Mai 1996 wurde der IFOR Einsatz vom NATO Rat verlangert und auch auf die Unterstutzung des Wiederaufbaus ausgeweitet Durch die UN Resolution 1088 vom 12 Dezember 1996 erfolgte die Ubertragung des IFOR Mandats auf die Nachfolgemission SFOR Umfang und Stationierung Bearbeiten nbsp IFOR Stationierungen 1995 in Bosnien HerzegowinaDie Sollstarke der IFOR betrug rund 57 000 Soldaten davon stellten die USA rund 20 000 Grossbritannien 13 000 und Frankreich 7 500 Soldaten Das NATO Kommando der IFOR unterstand politisch dem Nordatlantikrat und militarisch dem Supreme Headquarters Allied Powers Europe SHAPE und dessen Supreme Allied Commander Europe SACEUR General George A Joulwan USA SACEUR beauftragte wiederum den Oberbefehlshaber CINCSOUTH des operativen Kommandobereichs der Allied Forces Southern Europe AFSOUTH in Neapel mit der Fuhrung der Implementation Force IFOR mit Hauptquartier in Sarajevo Am 7 November 1996 folgte ein Wechsel innerhalb der IFOR Fuhrung vom NATO Kommandobereich AFSOUTH zu den Land Forces Central Europe LANDCENT das zum Allied Forces Central Europe AFCENT mit Hauptquartier in Brunssum Niederlande gehorte IFOR untergliederte sich wiederum in drei Kommandobereiche Allied Naval Forces South NAVSOUTH der Marinestreitkrafte innerhalb des Kommandobereichs der Allied Forces South Europe AFSOUTH unter Fuhrung des Befehlshabers Commander Allied Naval Forces South COMNAVSOUTH Land Component Command hierzu gehorte das Korpshauptquartier Allied Command Europe Rapid Reaction Corps ARRC das von Monchengladbach nach Ilidza verlegt wurde Dem ARRC unterstanden die drei Fuhrungskontingente bzw multinationale Divisionen MND die Fuhrung leiteten gemeinsam der Befehlshaber der IFOR COMIFOR und der Befehlshaber des ARRC COMARRC Air Component Command hierzu gehorte das Combined Air Operations Centre CAOC und Regional Air Movement Control Center RAMCC ein erweitertes 5 ATAF Allied Tactical Air Force bzw Luftflottenkommando der Allied Air Forces South AIRSOUTH in Vicenza Italien als taktischer Gefechtsstand der NATO zur Koordinierung der Luftoperationen der ihm zugeordneten KrafteDas Hauptquartier fur die Versorgung der IFOR Kontingente Logistic Support HQ hatte seinen Sitz im kroatischen Zagreb und unterstand dem IFOR Commander for Support C SPT In Split gab es zudem ein Buro der NATO Maintenance and Supply Agency NAMSA Die Operationsgebiete und multinationale Divisionen MND in Bosnien und Herzegowina und in Kroatien waren wie folgt disloziert MND N Multinational Division North mit Hauptquartier in TuzlaFuhrung durch die USA Amerikanischer Sektor mit der Task Force Eagle darunter die 1 US Panzerdivision mit Hauptquartiere in Tuzla und Vlasenica daneben ab 6 Januar 1996 eine unabhangige russische Brigade RUSBDE mit 1 500 Soldaten uberwiegend Fallschirmjager unter Fuhrung von Generaloberst Leonti Pawlowitsch Schewzow mit Hauptquartier in Ugljevik und Stutzpunkten in Prijob Simin Han Milijas Spasojevici Vukosavci und Koraj eine gemischte Nordisch Polnische Brigade NordicPolish Brigade NORDPOL BDE mit Kontingenten aus den skandinavischen Staaten Finnland Norwegen Danemark und Schweden sowie aus Polen mit Hauptquartier in Doboj Insgesamt umfasste die Brigade 2 755 Soldaten unterstutzt von 220 US SoldatenMND SW Multinational Division Southwest Britischer Sektor mit Hauptquartier in Banja Luka spater in Gornji VakufFuhrung durch Grossbritannien bestehend aus einer britischen Brigade mit Hauptquartier in Sipovo eine Brigade aus der Turkei mit Hauptquartier in Zenica und eine Brigade aus Kanada mit Hauptquartier in Coralici bei Cazin nbsp Russische Soldaten mit Transportpanzer BTR 80 im Rahmen des IFOR Einsatzes November 1996MND SE Multinational Division Southeast Franzosischer Sektor mit Hauptquartier in MostarFuhrung durch Frankreich mit einer franzosischen Brigade mit Hauptquartier in Mostar und in Rajlovac bei Sarajevo eine Brigade aus Spanien mit Hauptquartier in Međugorje eine Brigade aus Italien mit Hauptquartier in Sarajevo ZetraFuhrung Bearbeiten nbsp Verantwortungsbereich der NORDPOL Brigade 1996Die Bezeichnung des Befehlshabers der IFOR lautete COMIFOR Commander Implementation Force 20 Dezember 1995 bis 31 Juli 1996 Admiral Leighton W Smith USA 31 Juli 1996 bis 7 November 1996 Admiral T Joseph Lopez USA 7 November 1996 bis 12 Dezember 1996 General William W Crouch USADas deutsche Kontingent GECONIFOR BearbeitenDie Soldaten des deutschen Kontingents GECONIFOR L GErman CONtingent Implementation FORce Land hatten ihre Standorte in Zadar Heeresflieger Benkovac Pioniere Sibenik Einsatzunterstutzung Nachschub und Instandsetzung Camp Solaris Transport in Trogir Sanitater mit Feldlazarett und in Primosten Feldjager Das 1 Heereskontingent der Bundeswehr fur IFOR im Januar Februar 1996 Bearbeiten nbsp Deutsche IFOR Fahrzeuge nbsp IFOR Germany ZusatzarmbindeDas Heer der Bundeswehr stellte ab Ende Januar 1996 unter Fuhrung von Generalleutnant Friedrich Riechmann das erste Hauptkontingent fur GECONIFOR L mit rund 2 600 Soldaten bereit Zuvor hatten sogenannte Vorauskommandos ab dem 22 Dezember 1995 die spateren Liegenschaften infrastrukturell vorbereitet GECONIFOR war in 4 Einsatzverbande sowie ein Feldlazarett gegliedert Transporteinsatzverband Leitverband war das Transportbataillon 133 aus Erfurt mit ca 550 Soldaten ausgerustet mit 6 Schwerlasttransportern Angegliedert daran war eine Sicherungskompanie personell bestehend aus der Gebirgspanzeraufklarungskompanie 230 GebPzAufklKp 230 aus Freyung sowie der 2 Kompanie des Gebirgsjagerbataillon 231 GebJgBtl 231 aus Bad Reichenhall ausgerustet mit Spahpanzern vom Typ Luchs und Transportpanzer Fuchs spater umbenannt in TrspAufklKp Transportaufklarungskompanie Die Panzer dienten als Begleitschutz der deutschen Konvois durch Bosnien Stationiert wurde der Verband im Camp Solaris bei Sibenik Der erste Konvoi wurde Mitte Januar 1996 als Generalprobe von Sibenik nach Livno und zuruck durchgefuhrt In den folgenden Monaten fanden Transporte sowohl zu den eigenen deutschen Kraften in Benkovac und Visoko als auch zu anderen Standorten des IFOR Kontingents z B Ploce und Mostar Franzosen Banja Luka Briten Sarajevo und Tuzla USA statt Einsatzunterstutzungsverband Leitverband war die Logistikbrigade 1 aus Lingen mit ca 500 Soldaten und das Nachschubbataillon 7 aus Unna mit ca 180 Soldaten sowie eine Sicherungskompanie des Gebirgsjagerbataillons 232 aus Bischofswiesen ausgerustet mit Transportpanzer Fuchs Stationiert in Primosten und Divulje Pioniereinsatzverband Leitverband war das Pionierbataillon 1 aus Holzminden mit ca 400 Soldaten ausgerustet mit Panzerschnellbrucken und Festbrucke sowie Aufbau und Betrieb von Feldlazaretten durch Panzerpionierzuge Teile des Pionierbataillons waren in Benkovac und in Visoko ca 15 km nordwestlich der bosnischen Hauptstadt Sarajevo stationiert und auch in der Nahe der Bosnisch Serbischen Grenze mit 22 Mann in Borci bei Konjic zur Unterstutzung des 2e regiment etranger de parachutistes der franzosischen Fremdenlegion Der Verband hatte als Auftrag u a die Wiederherstellung einer Strassenverbindung zwischen Visoko und Sarajevo sowie Minenraumung Heeresfliegereinsatzverband Leitverband des ersten Kontingents bis Mai 1996 war das Heeresfliegerregiment 10 in Fassberg mit ca 380 Soldaten und ausgerustet mit Transporthubschraubern vom Typ CH 53 aus den Standorten Rheine Laupheim und Mendig und Bell UH 1D aus den Standorten Fassberg und Niederstetten sowie eine Sicherungskompanie des Gebirgsjagerbataillons 232 233 ausgerustet mit Transportpanzer Fuchs und Waffentrager Wiesel Leitverband des zweiten Kontingents bis Oktober 1996 war das Heeresfliegerregiment 6 in Hohenlockstedt mit ca 380 Soldaten und einer Aufstockung von 400 Sicherungssoldaten zur ersten freien Wahl im Oktober November 1996 Hierzu wurden als Sicherungssoldaten die Gebirgsjagerbataillons 232 233 eingesetzt Nach dem zweiten Kontingent wurde der Flugplatz geschlossen und die vorhandenen Krafte weiter Richtung Sarajevo Benkovac verlegt Mitte 1998 endete dieser Einsatz fur die Heeresfliegertruppe nbsp Deutsche Soldaten nahe Gorazde im April 1996 Vorne Unteroffizier von LLSanKp 270 Stationiert wurde der Verband auf dem Gelande des Flughafens von Zadar von dem sowohl deutsche als auch alliierte Truppen in Kroatien und Bosnien und Herzegowina unterstutzt wurden Feldlazarett Leitverband war die Sanitatsbrigade 2 in Ulm mit ca 400 Soldaten der in Trogir stationiert wurde und Teile der Einheit sich auch in Visoko befanden An allen Standorten waren zusatzlich Einheiten der Fernmeldetruppe stationiert Leitverband der Fernmeldetruppe des 1 Kontingentes war das Fernmelderegiment 4 aus Regensburg Befehlshaber des 1 und des 3 deutschen Heereskontingent war der Brigadegeneral Friedrich Riechmann Befehlshaber des 2 Kontingents war der Brigadegeneral Henning Brummer Im Juni 1996 wurde in Lukavac ein sogenannter vorgeschobener Teilgefechtsstand eingerichtet Aufgabe der rund 100 deutschen Soldaten aus allen Standorten in Kroatien war die logistische Unterstutzung der US Armee bei der Umstrukturierung der Liegenschaften im Bereich Tuzla In Sibenik war im Rahmen des EU Verbandes auch eine Einheit Instandsetzungssoldaten stationiert die Fahrzeuge mit speziellen Panzerungen fur den Einsatz vorbereitete Ersatzteillogistik und Reparaturen durchfuhrte Es fanden dort auch Spezialumbauten wie z B Ausrustung des Fuchs mit Gefechtsturm statt Die meisten der ca 200 Soldaten kamen aus Potsdam Eiche Golm und wurden unterstutzt durch einen San Bereich und Fernmeldern aus den dortigen Standorten die jedoch grosstenteils in Primosten stationiert waren da sich dort das Feldlager befand In Primosten war auch eine grossere Einheit des Deutsch Franzosischen Korps stationiert die mit Sicherungsaufgaben betraut war ca 150 Soldaten Leistungsbilanz der deutschen Bundeswehr zur IFOR BearbeitenHeer Bearbeiten nbsp Ein Radiotechniker arbeitet an der SatCom Uplink Multiplex Station in Kroatien wahrend des IFOR EinsatzesDas Heereskontingent fuhrte bis zum 18 Dezember 1996 rund 492 Konvois und Transporteinsatze sowie 1 050 Lufttransporteinsatze durch die Heeresflieger durch Der Pioniereinsatzverband erneuerte 9 Brucken oder setzte sie instand baute 35 km neue Strassen und erneuerte Strassenabschnitte auf einer Lange von 21 km Marine Bearbeiten Es gab 29 Einsatze von Zerstorern und Fregatten der Deutschen Marine mehrfache Einsatze 4 Tankereinsatze sowie 29 MPA Einsatze Seeraumuberwachung Luftwaffe Bearbeiten Kampfflugzeuge vom Typ Tornado flogen 1006 ECR Einsatze zum Schutz von deutschen und NATO Flugzeugen sowie 1085 RECCE Einsatzfluge zur Aufklarung der Streitkrafte der ehemaligen Konfliktparteien und zur Uberwachung der Militarstutzpunkte und Waffenlager Stutzpunkt war der Flugplatz der italienischen Luftstreitkrafte in San Damiano bei Piacenza Sanitatsdienst Bearbeiten nbsp Deutscher IFOR Soldat in KroatienDer Sanitatsdienst mit dem Feldlazarett fuhrte 10 925 ambulante und 2 046 stationare Behandlungen von Patienten aus 58 Nationen durch Das osterreichische Kontingent AUSLOG IFOR BearbeitenPolitische Grundlagen Bearbeiten Der Vertrag von Dayton gab auch dem Osterreichischen Bundesheer erstmals die Moglichkeit ausserhalb einer unmittelbaren UN Mission an einem friedenssichernden Einsatz teilzunehmen Basis dafur waren die UN Resolutionen 1031 und 1088 die Durchfuhrung oblag der NATO wodurch im Rahmen des PfP Programms das eigentlich neutrale Osterreich an einem NATO Einsatz teilnehmen konnte Die Ministerweisung 147 95 vom 15 Dezember 1995 legte die nationale Grundlage dafur dass bereits im Janner 1996 die ersten osterreichischen Soldaten ihre Tatigkeit in Bosnien aufnehmen konnten Benannt wurde der Einsatz mit AUSLOG IFOR Austrian Logistic Contingent Implementation Force Der militarische Einsatz Bearbeiten Zusammensetzung Bearbeiten Am 10 Februar 1996 folgte das Hauptkontingent der First Mission bezeichnet als AUSLOG IFOR 1 unter dem Kommando von Oberstleutnant Gunther Kienberger Es bestand aus einer Stabskompanie und einer Transportkompanie mit insgesamt ca 300 Mann sowie gelegentlich einer weiblichen Arztin Die Transportkompanie setzte sich aus drei Transportzugen zusammen von denen zwei mit mittelschweren OAF Kippern 16 162 bzw 16 192 und einer mit schweren OAF sLkw 20 320 ausgerustet waren Jeder Zug bestand aus jeweils 3 Gruppen zu je 6 Lkw jeder Lkw war mit je zwei Kraftfahrern im Unteroffiziers oder Mannschaftsrang besetzt Somit handelte es sich um eine rein logistische Einheit die den NATO Kampftruppen als Unterstutzungstruppe beigegeben war Eine Teilnahme dieser Einheit an gewaltsamen Massnahmen zur Friedensdurchsetzung also an Kampfeinsatzen war von seiten Osterreichs nicht vorgesehen Wenn keine militarischen Anforderungen bestanden fuhrte sie auch zivile Transporte durch z B fur das Wiederaufbauprojekt Nachbar in Not des ORF und der osterreichischen Caritas Im Laufe der Zeit verringerten sich die militarischen Aufgaben so sehr dass praktisch nur mehr fur den Wiederaufbau gefahren wurde Trotzdem war AUSLOG eine voll in die IFOR integrierte Truppe der samtliche militarische Einrichtungen und Dienstleistungen offen standen Die Stabskompanie umfasste die ublichen Stabs und Versorgungsaufgaben wie Wachdienst Kuche COMCEN und Sanitatsversorgung Es befand sich fast immer ein katholischer oder evangelischer Militarpfarrer beim osterreichischen Kontingent wobei dieser nicht mit den anderen Soldaten alle 6 Monate rotierte Einsatzvorbereitung Bearbeiten In Osterreich wurde der Einsatz durch das Kommando Auslandseinsatze vorbereitet und abgewickelt Federfuhrend dabei war das Panzerartilleriebataillon 4 PzAB4 in Gratkorn fur die fahrtechnische Ausbildung zeichnete das Versorgungsregiment 1 VR 1 in Graz verantwortlich Trotz seiner langen Erfahrung mit Auslandseinsatzen besonders Syrien Golan und Zypern war der Einsatz mit der NATO in einem Einsatzraum der bis vor kurzester Zeit noch Kriegsgebiet gewesen war fur das Osterreichische Bundesheer ein Novum So wurden in grosster Eile Kugelschutzwesten und moderne Kampfhelme von der franzosischen Armee geleast wodurch die osterreichischen Soldaten sonst ausgestattet mit dem Feldanzug 75 voll adjustiert Ahnlichkeit mit franzosischen Soldaten hatten Jeder Soldat musste auf Basis einer freiwilligen Meldung zum Auslandseinsatz eine Untersuchung auf Einsatztauglichkeit uber sich ergehen lassen wobei er sportlich psychologisch und medizinisch getestet wurde In der Einsatzvorbereitung wurde besonders ab AUSLOG IFOR 2 und die durch den Ersteinsatz gewonnenen Erfahrungen grosster Wert auf Eigenschutz Mine Awareness und den Umgang mit illegalen Strassensperren und ortlichen Warlords gelegt Die als Kraftfahrer vorgesehenen Soldaten wurden je nach vorhandenen Lenkerberechtigungen in Heeresfahrschulen auf die Anforderungen in Bosnien ausgebildet Die Lkw wurden nachtraglich mit Kevlarplatten rund um die Fuhrerhauser versehen die Geschossen aus Infanteriewaffen bis zu Kal 7 62 mm NATO widerstehen sollten Da das BH Bundesheer auf den Kennzeichen zu leicht mit den Anfangsbuchstaben fur Bosnien Herzegowina hatte verwechselt werden konnen wurde es mit einer rot weiss roten Flagge abgeklebt Ausrustung Durchfuhrung der Transportauftrage Rotationen Bearbeiten Disloziert war das Kontingent im Camp BELUGA Belgien Luxemburg Greece Austria in Visoko 25 km nordwestlich von Sarajevo auf dem Gelande der ehemaligen Textilfabrik VITEX Zum Einsatz kamen innerhalb einer Halle aufblasbare DRASH Zelte damals ebenfalls eine Neuigkeit Die Konvoifahrten fuhrten entweder in die nahere Umgebung von Sarajevo oder mehrtagig bis nach Kroatien Osterreich und Ungarn In diesen Fallen wurde ublicherweise in anderen Camps von IFOR z B in Slawonski Brod oder Tuzla ubernachtet Bewaffnet war jeder Soldat mit dem StG 77 Steyr AUG Kommandanten und Spezialfunktionen mit der P 80 Glock 17 im Camp befanden sich weiters einige MG 74 zur Verstarkung Die Transporte wurden grundsatzlich als Konvois durchgefuhrt wobei sLKW und Kipper meistens getrennt voneinander operierten Mindestens ein Puch G kam als Kommando und Fuhrungsfahrzeug zum Einsatz je nach Bedarf wurde zusatzlich ein SanKW Pinzgauer und oder ein KranKfz eingeteilt Die Ablose erfolgte im Rhythmus von 6 Monaten jeweils Februar oder August Soldaten die langer als diese 6 Monate bleiben wollten konnten eine freiwillige Meldung zur Verlangerung abgeben die in der Regel auch angenommen wurde Der Kontakt zur Bevolkerung war in den allermeisten Fallen sehr freundlich Einerseits wurde die Hilfe der osterreichischen Soldaten fur den Wiederaufbau sehr positiv wahrgenommen andererseits hatte Osterreich auf dem Balkan noch einen guten Ruf aus der Zeit der k u k Monarchie Ausserdem war besonders in Kroatien die rasche Anerkennung des neu gegrundeten Staates durch Osterreich und dessen Aussenminister Alois Mock ausserst hilfreich Uberleitung zu SFOR und Ende Bearbeiten Mit dem 20 Dezember 1996 wandelte sich die Implementation Force IFOR zur Stabilization Force SFOR Ihr Ziel war die Aufrechterhaltung eines sicheren Umfeldes zur fortgesetzten Konsolidierung des Friedens der in der Folge die Anwesenheit der NATO gefuhrten Streitkrafte in Bosnien Herzegowina entbehrlich machen sollte Am 1 April 1997 folgte Griechenland Belgien als Lead Nation Am 18 Juni 1998 erfolgte die Verabschiedung der belgischen und der luxemburgischen Krafte sowie deren Ablosung durch die Bulgaren Zwei Tage spater wurde das Camp von BELUGA auf HELBA HELlenic Bulgaria Austria umbenannt Am 14 September 1999 fand zwischen dem osterreichischen und dem deutschen Befehlshaber eine Besprechung betreffend eine Eingliederung des AUSLOG Transportzuges in die deutsche GECON Logistikeinheit in Rajlovac 5 km nordwestlich von Sarajevo statt Das erste Implementierungskonzept hierfur lag bereits am 10 November desselben Jahres vor einen Monat spater begann ein Erkundungskommando mit dem Lagerabbau und den Umzugsarbeiten im Einsatzraum Insgesamt wurden bei AUSLOG IFOR bzw SFOR zehn Kontingentsrotationen durchgefuhrt wobei die Starke stets reduziert wurde um Kapazitaten fur andere Missionen freizubekommen Dem Ministerratsbeschluss vom 6 Juni 2000 zufolge wurde die Mission in Bosnien und Herzegowina von der Republik Osterreich mit Marz 2001 vollends aufgelost da Osterreich plante sich mit rund 2 000 Soldaten an der EU Kriseneingreiftruppe zu beteiligen Seit 1 Janner 2000 wurden zu SFOR daher nur noch Stabsmitglieder nach Camp Butmir in Sarajevo entsandt Insgesamt nahmen an der Mission knapp 2 000 Soldaten des Bundesheeres teil Im Laufe der Jahre wurden 6 800 000 Kilometer gefahren und 461 900 Tonnen Guter aller Art transportiert Der letzte Kommandant von SFOR war der Steirer Oberstleutnant Dietmar Foditsch Die im Einsatz verwendeten Fahrzeuge Puch G OAF Kipper und OAF sLkw wurden nach Osterreich ruckverlegt und waren dort noch Jahre lang an ihren Veranderungen fur den Bosnien Einsatz Hartung Aufschriften IFOR bzw SFOR erkennbar Literatur BearbeitenJosef Gunter Kienberger Der erste Einsatz des Bundesheeres im Rahmen der NATO AUSLOG IFOR Bosnien und Herzegowina 1996 In Christian Segur Cabanac Wolfgang Etschmann Hrsg 50 Jahre Auslandseinsatze des Osterreichischen Bundesheeres Schriften zur Geschichte des Osterreichischen Bundesheeres Hrsg vom Generalstab des Bundesministeriums fur Landesverteidigung und Sport und dem Heeresgeschichtlichen Museum Wien 2010 ISBN 978 3 9502653 1 6 S 651 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons IFOR Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website englisch Webseite des Osterreichischen Bundesheeres Artikel in der Zeitschrift Truppendienst Kraftfahrer von SFOR in OAF sLkw Truppenkorperabzeichen von AUSLOG IFOREinzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten Peace support operations in Bosnia and Herzegovina NATO 26 April 2019 abgerufen am 10 Januar 2021 englisch Peace support operations in Bosnia and Herzegovina NATO 26 April 2019 abgerufen am 10 Januar 2021 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Implementation Force amp oldid 236954347