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Dieser Artikel behandelt den Ort mit dem deutschen Namen Bentschen Fur Neu Bentschen siehe Zbaszynek Zbaszyn deutsch Bentschen ist eine Stadt im Powiat Nowotomyski in der Woiwodschaft Grosspolen in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde ZbaszynZbaszyn Polen ZbaszynBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft GrosspolenPowiat NowotomyskiFlache 5 57 km Geographische Lage 52 15 N 15 55 O 52 25 15 916666666667 Koordinaten 52 15 0 N 15 55 0 OEinwohner 7213 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 64 360Telefonvorwahl 48 68Kfz Kennzeichen PNTWirtschaft und VerkehrEisenbahn Zbaszynek PosenWolsztyn ZbaszynNachster int Flughafen PosenGminaGminatyp Stadt und Land GemeindeFlache 179 77 km Einwohner 13 804 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 77 Einw km Gemeindenummer GUS 3015063Verwaltung Stand 2010 Burgermeister Tomasz KurasinskiAdresse ul Zwirki 1 64 360 ZbaszynWebprasenz www zbaszyn pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft 5 Stadtteile 6 Gemeinde 7 Verkehr 8 Stadtepartnerschaft 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenZbaszyn liegt etwa 100 Kilometer ostlich von Frankfurt Oder und etwa 75 Kilometer westlich von Posen Poznan Durchflossen wird sie von der Obra Auch die Eisenbahnstrecke Berlin Posen Warschau Moskau die 1870 entstand durchquert die Stadt Die Gemeinde gehort der Euroregion Pomerania an 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Bentschen sudwestlich der Stadt Posen und nordlich der Stadt Zullichau auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 gelb markierte Flachen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevolkerung nbsp Torhaus der fruheren Burg nbsp nbsp Ankunft deutscher Fluchtlinge 1920 in ZbaszynDie erste schriftliche Erwahnung stammt aus dem Jahre 1231 worauf bereits 1311 das Stadtrecht an Bentschen verliehen wurde Somit gehort Bentschen zu den altesten Stadten Polens Bis zum Ende des 14 Jahrhunderts war Bentschen im Besitz von Fursten und Konigen Der damalige Konig Wladyslaw II Jagiello ubergab die Stadt 1393 dem Woiwoden von Masowien Jan Glowacz dessen Familie ihren Namen von Nalecz auf Zbaszy anderte daher der heutige Name Zbaszyn Ab 1613 kam Bentschen in den Besitz der Stammesfamilie Ciswicki die den Bau der Burg beendete Ein Teil dieser Burg steht heute noch im Stadtischen Park Im Jahre 1700 ubernahm die Stammesfamilie Garczynski den Sitz Im 17 Jahrhundert erfuhr die Stadt einen starken Zuzug aus Deutschland 3 sie blieb bis 1920 uberwiegend deutschsprachig Nach der zweiten Teilung Polens im Jahr 1793 gehorte die Stadt nun zu Preussen Die Bahnstrecke Frankfurt Oder Posen wurde 1870 gebaut 1915 kamen beim Eisenbahnunfall von Bentschen im Bahnhof der Stadt 23 Menschen ums Leben Der Versailler Vertrag entschied die Grenzverschiebung so dass Bentschen seit 1920 wieder als Grenzstadt zu Polen gehort Die Strasse des 17 Januar 1920 erinnert heute noch daran Westlich der 1920 festgelegten Grenze wurde auf deutscher Seite in den 1920er Jahren die Gemeinde Neu Bentschen heute Zbaszynek rund um den neuen Bahnhof Neu Bentschen gegrundet nachdem deutsch polnische Verhandlungen uber die gemeinsame Nutzung des Bentschener Bahnhofs als Grenzbahnhof gescheitert waren Im nunmehrigen Zbaszyn nahm der polnische Bevolkerungsanteil zu bedingt auch durch den Bedarf an Eisenbahn und Zollbeamten fur den als polnischen Grenzbahnhof genutzten Bahnhof der Stadt Ende Oktober 1938 erfolgte die Polenaktion die Abschiebung von etwa 17 000 polnischen Juden aus Deutschland Diejenigen die in Polen keine Familienangehorigen bzw Bekannten hatten bei denen sie unterkommen konnten und diejenigen denen man die Einreise verweigerte wurden in Zbaszyn interniert 4 Fur Herschel Grynszpan dessen Eltern betroffen waren war dies Anlass in Paris den deutschen Botschaftsmitarbeiter Ernst vom Rath zu erschiessen Wahrend der Besetzung Polens nach dem Uberfall auf Polen 1939 gehorte die nunmehr wieder Bentschen genannte Stadt zum Landkreis Gratz im Reichsgau Wartheland Wie im gesamten Reichsgau wurden zahlreiche Polen von denen sich nicht wenige erst in der Zwischenkriegszeit angesiedelt hatten in das Generalgouvernement vertrieben Im Januar 1945 erreichte die Rote Armee den Raum Bentschen und besetzte die Stadt Nach Kriegsende wurde die Region von der Sowjetunion unter die Verwaltung der Volksrepublik Polen gestellt Die deutsche Bevolkerung wurde im Laufe des Jahres 1945 soweit sie nicht schon vor der Roten Armee geflohen war von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde nach Westen vertrieben Neben zuruckgekehrten Polen der Vorkriegszeit siedelten sich auch Polen und Ukrainer aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie an dem ehemaligen Ostpolen Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1921 Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1800 948 in 154 Wohnhausern darunter 115 Juden zum Teil Polen 5 1803 1019 6 1816 937 davon 378 Evangelische 370 Katholiken 189 Juden 6 1821 1221 6 1826 1300 7 1837 1638 in 195 Hausern 5 1843 1670 5 1858 1810 5 1861 1863 5 1867 2277 am 3 Dezember 8 1871 2452 darunter 1300 Evangelische 900 Katholiken 250 Juden 105 Polen 9 nach anderen Angaben 2451 Einwohner darunter 1213 Evangelische 1016 Katholiken 222 Juden 8 1875 2420 10 1880 2677 10 1890 3176 darunter 1493 Katholiken 149 Juden 200 Polen 10 1900 3797 meist Katholiken 11 1910 4473 am 1 Dezember 12 Sehenswurdigkeiten BearbeitenFurstenburg Ein Teil der Furstenburg die 1627 erbaut wurde dient heute als Stadtmuseum Der dahinter liegende Stadtische Schlosspark enthalt noch einige Ruinen aus der damaligen Zeit Marienkirche Die um das Jahr 1757 bis 1796 erbaute Marien Kirche oder auch Rokoko Kirche ist eine romisch katholische Barockkirche die auf sumpfigem Boden gebaut wurde Die beiden Kirchturme werden heute mit Seilen festgehalten Musikschule In der Musikschule Zbaszyn befindet sich die einzige Klasse Polens mit dem Fach Volksinstrumentenlehre Jezioro Bledno Der 760 ha grosse Jezioro Bledno Bentschener See der ein Teil der Obra bildet verfugt uber einen Badestrand Dort werden auch Segelschiff Bootsfahrten und Paddelboottouren veranstaltet Angelvereine sind dort auch anzutreffen Das Stadtwappen mit dem Schwan erinnert an die vielen Schwane die wie einst auch heute am See anzutreffen sind Walder Die Walder um Bentschen herum sind sehr pilzreich und bieten Spaziergangern Erholungsmoglichkeiten Wirtschaft BearbeitenDie grosste Bekleidungsfirma ist ROMEO mit rund 1 200 Beschaftigten die auch ins Ausland exportiert In der naheren Umgebung gibt es mehrere Bekleidungsfirmen eine Mobelfabrik SWEDWOOD Produktionstochter der schwedischen Mobelhauskette IKEA und mehrere Handwerks Produktions und Dienstleistungsbetriebe Stadtteile BearbeitenRajewo Na Kepie Kawcznskie Przysiolki Nowe Domki Neue Siedlung Stare Miasto Altstadt Lesne Domki Waldsiedlung Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Landgemeinde gmina miejsko wiejska Zbaszyn gehoren folgende Ortschaften Name deutscher Name 1815 1920 deutscher Name 1939 1945 Chrosnica Chroschnitz 1908 1920 Kroschnitz KroschnitzCzerwony Dwor Rothenhof RotenhofDabrowa DombrowoEdmundowo Vorwerk Edmundshof EdmundshofErnestynowo ErnestinowoKopce Vorwerk KopceLesne Domki Waldhauser WaldhauserLomnica Lomnitz LomnitzMorgi Vorwerk Morgen MorgenNadnia Nandel NandelNowa Wies Zamek Schloss Neudorf Schloss NeudorfNowa Wies Zbaska Neudorf 1939 1943 Neudorf 1943 1945 BruckneudorfNowe Czeskie Deutsch Bohmisch Deutsch BohmischNowe Jastrzebsko Friedenau FriedenauNowy Dwor Weidenvorwerk WeidenvorwerkNowy Swiat Neuwelt NeuweltPerzyny Pierzyn 1908 1920 Pierschin 1939 1943 Seedorf 1943 1945 PierschenPiaski Neuland NeulandPoswietne PoswientnoPrzychodzko Deutschhohe DeutschhohePrzyprostynia Brandorf BrandorfStare Czeskie Polnisch Bohmisch 1908 1920 Friedenhain FriedenhainStefanowice Stefanowo Hauland StefanshaulandStefanowo Stefanowo 1939 1943 Stefansdorf 1943 1945 StefansflurStrzyzewo Strese StreseSzklana Huta Glashutte GlashutteZakrzewko Zakrzewko 1913 1920 Bendorf BendorfZbaszyn Bentschen BentschenVerkehr BearbeitenIm Offentlichen Personennahverkehr ist die Stadt uber die Bahnhofe Zbaszyn Glowny Bentschen Hbf und Zbaszyn Przedmiescie Bentschen Vorstadt verbunden mit Zbaszynek Neu Bentschen Zbaszyn Poznan Posen Zbaszyn Wolsztyn Wollstein Zbaszyn Miedzychod Birnbaum seit 1987 Verkehr eingestellt Im Strassenverkehr ist Zbaszyn durch die Landesstrasse DW302 verbunden Knapp 12 km nordlich der Stadt befindet sich mit der Autobahn A2 Europastrasse E30 die Ost West Verbindung Deutschland Polen Russland Die nachstliegenden Flughafen sind Babimost Bomst ca 18 km und Posen ca 70 km Stadtepartnerschaft BearbeitenZbaszyn unterhalt seit dem 16 Dezember 2004 partnerschaftliche Beziehungen zum Amt Brieskow Finkenheerd Personlichkeiten BearbeitenMarcin Czechowic um 1532 1632 polnischer unitarischer Theologe Albert Rosenthal 1861 1942 deutscher Kaufmann Ansichtskarten Verleger und Fotograf NS Opfer Karl Theodor Paulke 1881 1938 deutscher Musikhistoriker Walter Pflaum 1896 1989 deutscher Maschinenbau Ingenieur Hochschullehrer und rektor Otto Schmirgal 1900 1944 deutscher antifaschistischer Widerstandskampfer Hans Petersson 1902 1984 deutscher Mathematiker Arthur Richter 1908 1993 deutscher evangelischer Seelsorger und Theologe Willy Philippsborn 1910 1992 deutscher KZ Haftling und Fuhrer in der Gedenkstatte Buchenwald Stanislaw Olejniczak 1938 2022 polnischer BasketballspielerLiteratur BearbeitenHeinrich Wuttke Stadtebuch des Landes Posen Codex diplomaticus Allgemeine Geschichte der Stadte im Lande Posen Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Stadten Leipzig 1864 S 267 268 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zbaszyn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt polnisch Website uber die Stadt polnisch Gedenkbuch ZwangsausweisungEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Euroregion Pomerania Gebiet und Partner Memento vom 17 November 2015 im Internet Archive abgerufen am 13 November 2015 Otto Dalchow Die Stadte des Warthelandes Ein Beitrag zur Siedlungskunde und zur Landeskunde der Provinz Posen Noske Borna Leipzig 1910 S 91 Die Abschiebung polnischer Juden aus dem Deutschen Reich 1938 1939 und ihre Uberlieferung Bundesarchiv abgerufen am 8 Dezember 2016 a b c d e Heinrich Wuttke Stadtebuch des Landes Posen Codex diplomaticus Allgemeine Geschichte der Stadte im Lande Posen Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Stadten Leipzig 1864 S 267 268 a b c Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 256 263 Ziffer 45 Leopold von Zedlitz Neukirch Die Staatskrafte der preussischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III Band 2 Teil 1 Berlin 1828 S 100 101 Ziffer IX a b Konigliches Statistisches Buro Die Gemeinden und Gutsbezirke des preussischen Staates und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 bearbeitet und zusammengestellt Teil IV Die Provinz Posen Berlin 1874 S 90 91 Ziffer 1 Digitalisat S 97 98 Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 143 144 Ziffer 2 a b c Michael Rademacher Meseritz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 12 Leipzig Wien 1905 S 642 gemeindeverzeichnis deNormdaten Geografikum GND 4796908 8 lobid OGND AKS LCCN n2005030675 VIAF 145627555 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zbaszyn amp oldid 234292655